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Alle Kommentare von der cineast
Immerhin hat das Finish den absoluten Vollspann auf dem Gaspedal, die andere Laufzeit über aber begräbt sich der Film FLASH POINT unter zu viel Plot und Langeweile, bräsigen Fressen und prominent dargebotener Arschlochhaftigkeit. Irgendwo ein kompetenter Stinker.
Tatsächlich ist URBAN LEGEND auch ein erschreckend schöner Film geworden: Plastische, pralle Wassertropfen, ganz viel kräftiges Schwarz und viele Weißtöne; noch dazu darf das immens spaßige, weil genüsslich lange Finale mit offensichtlicher, wenn auch herrlich alberner Auflösung nicht unterschätzt werden. Ein stimmungsvoller, kurzweiliger, immer wieder einladender Film und Slasher.
Will Smith jagt Will Smith. Den verlorengegangenen Star. Im Zuge einer durch SUICIDE SQUAD und ALADDIN (beides Filme, die auch ohne das Mitwirken des ehemaligen Superstars Hits gewesen wären) und dem nun kommenden BAD BOYS 3 befeuerten Rejustierung, der ins Schleudern geratenen Karriere, darf Will Smith wieder teures Actionkino machen. Die zarten Kameraschwenks und Bewegungen, die sanften Blicke und Berührungen; Ang Lees Film wirkt kostbar. Dann hechtet Will Smith über die Dächer, es fallen Schüsse, es wird gerutscht, geglitten, gestolpert: Durch die Sensibilität zuvor, wirkt die nun folgende Motorradhatz umso sensationeller. Eine Lieblingsszene im Kinojahr 2019. Dann trifft Smith auf Smith. Eine Stunde dauert dies. Erklärbärkino in der Dunkelheit. Und erst ganz zum Schluss versteht man wieso: Wills Doppelung funktioniert nur im Schatten. Bei Tage betrachtet bringt sie nur eine brüllend komische CGI-Gesichtskirmes zum Vorschein. Ein trister Abgang eines wunderbaren Films, der in der zweiten Hälfte verschwunden ist.
Regisseur Keonie Waxman scheint so etwas wie der Noir-Filmer unter den Seagal-Regisseuren zu sein, der ein wenig stilvoller, handwerklicher und genauer an den "Stoff" und "Plot" herangeht. Die ersten 20 Minuten sind Seagal-Premium: Steven wird unschuldigerweise eines Mordes beschuldigt, er wandert direkt in den Gulag. Nach sechs Jahren bekommt er dann einen Brief von seiner Holden, in dem sie verlauten lässt, dass sie sich nun von ihm trennt und scheidet. Sie kann das einfach nicht mehr. Das kann man verstehen. Wer würde es schon sechs Jahre ohne Steven Seagal aushalten? Steven guckt also in die Röhre, ist traurig, denkt nochmal, bei trauriger Musik, an die schöne Zeit mit seiner Frau zurück. Die schöne Zeit mit seiner Frau - so finden wir dann heraus - ist eine zwei mal auftauchende Rückblende in der der gierige Held und Knasti sein Babe erst sabbernd und lächelnd anglotzt und dann ordentlich pudert und wir ausladend ihren Körper bestaunen dürfen. Das war wohl die ganz große Liebe! Dann wird unser Gigant aus dem Kittchen gelassen und verprügelt in einer Tankstelle wie in den guten alten Zeiten erst einmal zwei Jungs, um dann ihr Auto zu klauen. Dann kommt es zu einer tatsächlich spannenden Parkplatzsituation in der drei Handlungsstränge miteinander gewaltvoll kollidieren und die eigentliche Handlung einläuten: Die ist dann halt das übliche solide Geballer und Gedresche, mit Russen und Chinesen und so was eben. Aber der Prolog: Premium-Seagal.
Die erste Hälfte: Eine Offenbarung. Ein praller und draller Auftakt, eine virtuose Actionszene leitet den Thriller ein, danach unglaublich schön gefilmte, nuancierte träumerische Momente, die die Etablierung der Hauptpersonen darstellen. Nach der Hälfte - und das ist das Ernüchternde - ist nicht mehr viel los und der Film fokussiert sich auf Schnulziges, dann wird er ein Drama, ein lauer Katastrophenfilm, ein höchstens solider kleiner Thriller, der unsagbar egal und beliebig wird. Aber bis zu diesem Umschwung: Top-Entertainment.
Mindestens die letzten vierzig Minuten sind von einer meisterhaften Prägnanz: THE MAN WHO KNEW TO MUCH ist mitunter vielleicht mehr ein formales Fest, denn ein doppelbödiges, aber die lässige, kühlfrische Klasse eines Alfred Hitchcock lässt einen unentwegt zusammenzucken: Inszenatorische Tricks und Ideen, die sich mit der Musik verweben und verflechten lassen und eine neue Musikalität und Sprache entwickeln. Und: Ideen. Ideen. Ideen.
Eine satte Fingerübung: In dieser Stadt lebt es sich nur in Erinnerungen, die Kämpfe sind druckvoll und wuchtig, aber gleichzeitig tänzerisch und leichtfertig dargeboten. Regisseur Seung-wan Ryoo gelingt ein nahezu einwandfreier filmischer Formalismus: Berückend schön inszeniert, wenn auch für Momente zu sehr um die Pose bemüht.
Man sollte bei dem piekfeinen Hochglanzlook nicht vergessen, dass es sich hier um ausgemachte Exploitation handelt, zumindest hat Nicolas Cage das verstanden, der hier großartige Schauspiel-Aussetzer fabriziert und zum kurzzeitigen Jauchzen einlädt. TOKAREV ist aber vor allem ein unangenehmer Film geworden, der kurz Druck hat, ja, aber der eigentlich noch unangenehmer ist als so mancher Actionschimmel von Steven Seagal, weil er, der Film, am Ende noch die Bratschen bemüht und sich als große Tragödie adeln will. Unehrlich.
Letztens im Fernsehen mal reingeschaltet und fasziniert gewesen davon, dass ich das damals anscheinend mal ganz geil fand und dann gedacht: Was ist das bitte für ein rotzfrecher Film? Absolute Gurkenperformances, ödes Gehabe, affiges Grading, breitärschiges Gedudel, eine mega hässliche Jacke, ein abgestandener Lulli-Blick und eine voll verspießte Inszenierungsart. Aber weggucken kann man irgendwie auch nicht. Bedrückend. Das ist kein Genrekino, das ist höchstens Eisenbahnromantik.
Immens alberner Hongkong-Abenteuer-Trickkunst-Schabernack, der Zombies, einen - ein Dorf platt machenden - Zug und Zeitungsredakteure zu bieten hat, die sich auch gerne mal 20 Minuten lang einen Papierkorb auf den Kopf setzen. Ein quirliger, fröhlicher Humbug.
Aus der Reihe: Der teure Standfilm. Ähnlich wie THE PATRIOT kann man OUT OF REACH als eine Fortführung des seagalschen Ökofilms bezeichnen: Diese Filme haben irgendwie ein bisschen mehr Geld als die anderen, dauern länger an als die anderen und drehen sich buchstäblich im Kreis, hier passiert wirklich so gar nichts und das die ganze Spielzeit über. Am Ende kämpft ein Double eine Minute lang in einem höchstschönen Ambiente mit einem Säbel gegen den Böswatz. Die Show ist aus. Ein Double geht durch den Wald, aus dem Off hören wir, dass Seagal nach verletzten Tieren sucht und ein eingefrorenes Halblächeln des Hünen beendet die selbstbesoffene filmische Pirouette. Ein Rätsel von 95 Minuten.
Regisseur und Kameramann Alexander Gruszynski (TREMORS) schickt Seagal erst einmal eine Dreiviertelstunde in die schmucklosesten und grausten Lagerhallen, die man sich vorstellen kann. Als eine Art Berater darf er fiesen Gangs dienlich sein, dann aber kommt es zum Shootout, der eine im Verhältnis zum Budget extrem aufwendige und geile Actionszene einläutet: Erst ein Sprung aus dem Fenster, dann eine krachige Verfolgungsjagd via Laster und Auto, wunderbar. Ein wirklicher Höhepunkt. Der Film fällt danach aber völlig in sich zusammen und hat die gesamte Kohle ausgegeben, aber bietet immerhin noch einen einmalig grottigen Showdown: Steven sitzt im Digitalhubschrauber vor Digitalrückpros und fliegt auf's Digitalmeer zu, um die Explosion einer Bombe zu vereiteln. Das ist dann sozusagen die filmische Umkehr von einem Spannungsmoment. Auch eine Leistung. Muss man erstmal zu schätzen wissen. Super gurkig. Super Gurke.
Ein überdurchschnittlich guter Seagal-Score, der den Film durch Rumänien treibt, man hat sogar das Gefühl wirklich etwas von der Stadt zu haben und diesmal sind nicht nur unbegabte Arschpfeifen um Steven herum, sondern es gibt auch, naja, Schauspielerisches zu sehen. Eingeläutet wird die Hatz zu Befreiung der entführten Tochter durch eine desaströse Autoverfolgungsjagd, die das Bein beim Zugucken lahmt. Das macht schon mal Laune und bringt in Stimmung. Weil: Autoverfolgungsjagd ist nun mal Autoverfolgungsjagd. Später foltert der schwarz gekleidete Mantel-Mann Steven noch eine ihm wohlgesonnene Agentin und schnürt ihr mit einem weißen Tüchlein die Kehle zu, was nochmal maximal unangenehm kommt, ehe sie ihm eine Szene später im Auto lächelnd verzeiht und ihn - natürlich - anschmachtet und auch nicht mehr lange fackeln kann und in der Wohnung den BH auspackt. Steven beherrscht eben die gesamte Palette an Verführungstricks. Und wir genießen.
Was soll denn da bitte 50 Millionen Dollar gekostet haben? Rambo ist auf einer Ranch, reitet ein bisschen umher, dann im dunklen Mexiko (wahrscheinlich in Bukarest gedreht) und am Ende fliegt 1 Auto (!) in die Luft und eine Pyrofontäne schneidet die Luft. Dann gehts in die Katakomben und Sly murkst die bösen Jungs fachmännisch und gnadenlos ab. Das ist super, nur leider sehr kurz. Stallone ist einfach eine einnehmende Gestalt, einer der letzten Giganten, ein grübelnder Berg, das ist schön zu sehen. Schade, dass er den Jungspunden von heute nicht nochmal zeigt, wo der Pfeffer wächst. Action gibt es hier kaum welche.
Solider Actioner, der weder nennenswertes im Actionbereich zu Tage fördert, noch Kurioses von dem toupierten Mönch mit der Haarpeitsche bietet.
Ein Genuss: Die hauchende Seekuh Seagal sitzt im Bowlinghemd vor einem doppelten Jack Daniels in einer Bar und observiert sein nächstes Opfer, einen Mafiosi, da kommt eine hotte Motte von der Seite und wundert sich, warum er nur diesen Mann anstarrt, es sei nämlich unhöflich Menschen einfach so anzustarren, darauf erwidert Seagal fragend, ob er dann nicht sie anstarren dürfe, da lächelt sie, setzt sich direkt neben ihn, war ja auch super charmant von der Actionwalze und die beiden gehen tanzen. Und da sind ihre Lippen auf seinen und schon sind sie in der Kiste. Und die Observierung ist beendet. Seagal brät ihr nach dem Vögeln ein Spiegelei. Er will nach der Nacht mit ihr nämlich ALLES von ihr wissen. Sie war kein One-Night-Stand für ihn. Steven und die Frauen. Ein nicht enden wollender Quell des Glücks.
Ein halbwegs fähiger Actionregisseur hätte mit 45 Millionen Dollar halb Bangkok abfackeln können, stattdessen gibt es Sightseeing wie beim Traumschiff. Onkel Nic hat immerhin ein geiles Toupet auf. Das einzige Highlight. Ein mieser Film.
DERAILED gilt unter Fans ja als der absolute Rohrkrepierer, was völliger Blödsinn ist: Es gibt eine nette, explosive Car-Chase und süße Modelleisenbahnen, die explodieren und ineinander crashen, was total niedlich ist und einen absoluten Gegensatz darstellt zu einem räudigen Digital-Hubschrauber und abgefahren schlechten Rückpros, vor denen Van Damme am Zug herumklettert, die nämlich so mies sind, dass ich es eigentlich schon wieder geil fand. Hier zeigt sich, wer ein wirklich schmerzloser Fan ist. Hatte Freude. Zugfilme gehen immer. 18 Millionen sehen aber eigentlich schon nach ein bisschen mehr aus. Egal. Hihi.
Ein kalt dampfender Film, hinter einer schimmernden, brüchigen Glasschicht versteckt und verborgen. Das gebrochen Licht, das durch die Splitter und Bruchstellen des Glases gleitet und sticht, kann ganze Körper und Welten zerteilen, bündeln und zerschneiden. Im Kontext des Lichts werden die Menschen hier gedacht und das ist zuweilen so erfrischend eisig wie der Hauch des ersten Schnees. Directed by Hoyte van Hoytema.
Regisseur Anthony Hickox will wirklich alles aus den 15 Millionen Dollar Budget herausholen und hat auch einen inszenatorischen Anspruch, soll heißen: Der altgediente Routinier flutet mit seinem debil geschnittenen Bilderwahnsinn die Gehirngänge und knipst einem den Sehnerv aus. Ein großes Vergnügen also, ein unkontrollierter Actionfirlefanz mit manch ansehnlichem Stunt und zerberstenden Motoren und Maschinen. Als es für Stevie noch ein wenig Geld gab, schöne Zeiten.
Kingsley ist strapaziös, ausgestelltes Schauspiel halt, Winstone hingegen überragend. Glazer gibt irgendwann die wunderbare Belagerung auf und macht aus seinem Film dann tatsächlich doch noch einen Gangsterfilm, was einer Zäsur gleichkommt; in den schlechtesten Momenten hat das was von Guy Ritchie, in den besten von Glazer selbst. Das offene Geheimnis: Die interessantesten Momente sind die ohne Ben Kingsley. Und so großartig wie die ersten 10 Minuten wird es leider nie mehr. Ein prickelnder Film, der meisterhaft hätte sein müssen.
Klassischer Racheplot, süßliche Kinderrettung, Arthouse-Sensibilität und koreanische Selbstötungsmelancholie. Der Finalfight ist ganz knackig und schwer in Ordnung, aber Action gibt es hier wirklich kaum; wäre der Hauptdarsteller nicht leidlich faszinierend, es gäbe wirklich wenig zu sehen.
Gareth Evans bester Actionfilm: Der Schlusskampf ist eine Wucht. Davon hätte es gerne mehr geben können. Zwei Stunden für so eine platte Retter-in-der-Not-Geschichte zu veranschlagen, ist aber natürlich auch arg drüber. Very, very okay.
Bis auf die drucklose und planlose Plansequenz am Anfang und zwei Schusswechsel gar keine Action gesehen, leider. Nur so einen ganz miesen Versuch von Doppelbödigkeit, Medienkritik und Humor. Johnnie To scheint mir überhaupt kein Actionregisseur zu sein, bin bis heute und nach vier Filmen, die ich von ihm gesehen habe, komplett ratlos, was das alles soll, was der Mann da macht. Dieser Genre-Mischmasch und diese Unkonzentriertheit, dieses Lapidare und Läppische. To scheint so unbestimmt und vage, so egal zu inszenieren, dass jeder darin sehen kann, was er will. Totale Luftikus-Filme und sterbenslangweilig noch dazu.
Überkandideltes und zugleich furioses indonesisches Splatter-Action-Gold, das auf ganz natürliche Weise das große Metzgermesser aus dem Umhang zieht und alles in den Reißwolf wirft, was zerhackt und zermatscht werden kann. THE NIGHT COMES FOR US mündet dann auch noch in einem der wohl rabiatesten, wenngleich auch urkomischsten Fights der Filmgeschichte. Abseitiger Humor, handgemachter Menschenmatsch und kämpferische Könnerschaft.