der cineast - Kommentare
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Alle Kommentare von der cineast
Einem Film von Christopher Nolan, der Menschen als Fremdkörper und kalte Formationen begreift, die in kalten Formationen umherirren, dem kann man die Heroisierung seiner Protagonisten am Ende auch kaum abnehmen, das macht seinen Kriegsfilm zum formal stellenweise durchaus interessanten und aushaltbaren architektonischen Filmgebilde, aber irgendeine Erkenntnis bleibt aus und das Getöse wird schlussendlich nur zum leiernden Geigenteppich mit Kitschgetriebe. No bad, no good, no nothing.
Matthew McConaughey ist entweder die 1:1 Kopie von Eric Roberts oder Roberts ist bereits tot und McConaughey seine Reinkarnation in Sprache, Akzent und Habitus. Eric Roberts ist in THE AMBULANCE ein Overdrive-Energiebündel, gestählt von der puren Lust am Spielen. Larry Cohen setzt diesen Mann in ein absurdes, mitunter spannendes, sehr witziges und ruppiges Spektakel. Wunderbares Kino aus der (budgettechnisch) zweiten Reihe mit vielen funkelnden Momenten. Solche Filme vermisse ich im Gegenwartskino einfach sehr.
Wenn Chuck Norris minutenlang vorsichtig das Territorium des Showdowns begeht, als beträte er ein unbekanntes Genre, dann besitzt HERO AND THE TERROR für Chuck Norris Verhältnise fast avantgardistische Qualitäten. Ein entspannt langweiliger, ein irgendwie anderer Norris. Sehr guckbar.
Ein furioses Orgelspiel von makaberem Witz und zarter Melancholie. Ein weicher Alptraum. Von Verführerischem durchdrungen. Ein würdevoll komponiertes Gemälde Film. Totale Schönheit. Style pur.
Die Explosionen und Detonationen sind zuweilen so üppig, dass der Bildschirm sekundenlang in grelles Sonnenlicht getaucht ist. Joseph Zito - der überaus kompetente Actionregisseur mit Hang zum ideologischen Faschokino - kredenzt dralle Action mit allerlei Stumpfsinn. So flutschig und schmierig wie Chuckys Matte.
Nach drei Minuten akzeptabler Action, fängt Michael unaufhörlich an zu plappern, da kann man ihn zu recht nur noch fragen: Was machst denn Dudi da?
Michael Dudikoff unterbietet sich selbst. An seiner Seite Keren Tishman. Ein Paar goldene Himbeeren. Da hilft nur noch Tavor.
Ein Film mit angezogener Schlafhose und einer geil schlechten Luftnummer von Luke Skywalker als Highwaykiller. Wenn Michael Dudikoff und Mark Hamill auf Robert Mitchum treffen, entsteht ein schwarzes Loch in der Cine-Matrix. Hirntot.
Unter Steven-Seagal-Jüngern kommt ON DEADLY GROUND ja anscheinend nicht so gut weg, aber: Wann gab's bei Seagal schon mal so große Kinobilder, einen Topkomponisten wie Basil Poledouris, einen Gegenspieler wie Michael Caine und ein 50-Mio-Dollar-Budget? Das sind doch Zeiten, die man sich schmerzlich zurück wünschen sollte, oder?
Jean-Claude Van Dammes Regiedebüt: Erst ist er ein alter Mann, der die Geschichte seiner abenteuerlichen Reise erzählt, dann beginnt sie mit ihm als Clown und endet wiederum auch mit seiner Wenigkeit als herzensguter, siegreicher Gladiator. Kino wie aus der Zeit gefallen, ein herrlich angestaubtes B-Movie, der letzte Cannon-Film, der keiner ist. Dazu Altherrencharme von Roger Moore, ein moderates Budget und sanfte Klänge von Randy Edelman. Wie schön, dass Van Damme einen ganz großen Abenteuerfilm machen wollte und so hingebungsvoll und sympathisch scheitert. Ein Traum für Fans und solche, die es werden wollen.
Nach der drallen, unvermutet guten Car-Action auf Dächern (!), tut das dann schlussendlich richtig weh, dass da so gar nix mehr kommen mag, fast hätte man THE PEACEKEEPER gerne als süffige Unterhaltung empfohlen.
Virtuose Trashorgie mit (gewollt) peinlichen und albernen Untertönen.
Bei all der Beliebigkeit der dauerhaften Beschallung könnte man leicht übersehen, dass Webbers zuckrige Schmalzpoperette einige Kracher dabei hat und Gerard Butlers Gesang im Negativen wie im Schönen unvergesslich ist. Das bleibt im Ohr.
Ich hatte das Gefühl in einer um Kunst bemühten Installation von Nicolas Winding Refn zu sitzen, die auf Film gebannt wurde und sich bewegen kann. Ein schicker Kunstporno, mit einer stets eindrücklichen Bildsprache, die zwischen Hummer und totem Fisch umherglitscht.
Ob seiner schon vor Konstruiertheit ächzenden Geschichte und seiner offensichtlichen Hohlbrotigkeiten, ist RUNAWAY JURY ein wirklich unterhaltsamer Thriller geworden. Freigesprochen. Auf Bewährung.
Rennen. Hechten. Flüchten. Rennen. Irgendwo reinkommen. Fliehen. Springen. Rennen. Irgendwo reinkommen. Und trotzdem nie vorankommen. Ständig die Namen der Protagonisten wiederholen, weil man sie sonst nach Minuten vergessen hätte: Teresa! Thomas! Teresa! Minho! Newt! Die Götterdämmerung der Young-Adult-Fiction. Eine überveranschlagte Galavorstellung. Ein letztes Aufgebot in sausenden Lichtern und stürzenden Fassaden. Aidan Gillen als Maniac bewundern, sich über Patricia Clarkson freuen. Und am Ende suchen sich die Auserwählten wieder Auserwählte aus, die sie retten wollen, bauen also genau die gleichen Mauern auf, die sie und das gemeine "Volk" trennen sollten, wie diejenigen, die sie zuvor bekämpft haben. Und dann sitzt unser fahler Schönling am Lagerfeuer. Er hat bis zum Letzten gekämpft. Und gewonnen. Aber, wenn so ein auserwählter Held siegt, dann ist er nicht mehr als eine Leerstelle, denn sein Auserwähltsein ist seine einzige Charaktereigenschaft. So trist. So schön.
Musste auch mal lachen. Dafür drei Punkte. Und einen halben für Nick Jonas. Der war richtig gut.
Und dieser Alexander Payne, der macht sonst gute Filme, ja?
Collet-Serra und Neeson sind mittlerweile in ihrem eigenen Unterhaltungssegment angekommen, haben ihr eigenes Genre erschaffen: Exzellente, im besten Sinne einfache Unterhaltung, die unentwegt weiterlaufen muss und nie stehenbleiben darf. Schön ist es einfach, dass es dabei immer gemütlich bleibt und Liam Neeson einem immer das Gefühl gibt, dass alles am Ende gut wird. Egal, wie schnell sich die Welt dreht, ein Stein steht. Ein unbezwingbarer Actionpapa für alle. Neeson kann Räume füllen und Situationen in sekundenschnelle mimisch präzisieren. Der perfekte Schauspieler für maßgeschneiderte Filme.
Das kam unerwartet. Der Trailer war die Hölle. Der Originalfilm ist ein geliebter Klassiker, aber was Kenneth Branagh hier macht ist beeindruckend: Die Geschichte ist natürlich eine reine, klug konstruierte Mogelei, maskenhaft und künstlich, jede Figur ist eine Parodie ihrer selbst. Der Digitalschnee ist also keine Irritation, sondern eine weitere, logische Kulisse und Verfremdung. Aber dann bricht irgendwann alles auf, jede Maske zerfließt in Zweifeln und Lügen und selbst der Meisterdetektiv hat eine Träne im Auge. Das erste Mal empfand ich die Menschen in einer Agatha Christie Verfilmung als wirklich. Aufgesprungen, enteist, entblättert und erwacht. Ganz unvermutet sägt das am Herzen. Patrick Doyle gibt den Rest.
Der Januarfilm ist immer etwas Besonderes für mich. In den letzten Jahren habe ich einen oder den Lieblingsfilm des Jahres stets im Januar gesehen. Ob es nun SILVER LININGS PLAYBOOK war, THE HATEFUL 8, LA LA LAND oder jetzt THE GREATEST SHOWMAN. Immer wieder erhebt sich etwas Würdevolles und Anmutiges am Jahresanfang, erwärmt den kalten Monat mit Grandezza. THE GREATEST SHOWMAN ist tatsächlich ein wunderbar warmer, schwungvoller Film, ein Fest der Bewegung, ein graziöser Showtanz. Das Paar Jackman und Efron ist Liebe pur. Silber und Gold.
HIGHLANDER hat eine bestechende Opulenz und Weite, er hat Bilder von majestätischer Anmut und denkt seine viele Jahrhunderte überdauernde Geschichte größtmöglich. In der Jetztzeit hingegen, im trüben New York, ist alles enger, freudloser, bedrückender, finsterer. Das wabernde Licht, das noch die dunkelste Dunkelheit durchdringen mag, wirkt dabei immer wie der zuckende Strahl eines Filmprojektors, der die Hauptdarsteller direkt auf die Leinwand projiziert. Film als zu begehender Saal und Körper, der in Echtzeit zu einer verwunschenen, ruinenhaften Sage wird und dies durch filmisch bestechende Übergänge verdeutlicht. In diesem Märchen gibt es einen eitlen Sean Connery, der eines der prächtigsten Kostüme der Filmgeschichte trägt.
Produziert von Luc Besson. Inszeniert von Tommy Lee Jones. In der Hauptrolle: Hilary Swank.
Das Trauma einer unerfüllten Vaterliebe führt zu neunzig Minuten emanzipatorischem Vatermord biblischer Tragweite. Schlicht und geil. Mit Dampf und Gischt.
Unwahrscheinlich glanzvolle Mischung aus Indiana Jones, James Bond und Fantomas, die in wunderbaren Dekors stattfindet und sogar ein gewitztes und schlagfertiges Drehbuch zu bieten hat. Sehr lange schon vermisst man im Kino einen so charmanten und diabolischen Gentleman-Bösewicht wie den von Timothy Dalton präsentierten, der die titelgebende Hauptfigur Rocketeer zur fast überflüssigen Nebenfigur degradiert. Aber wen interessieren schon Superhelden, wenn einen das Böse so schalkhaft bezirzt? Ein prachtvolles Vergnügen.