der cineast - Kommentare
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Alle Kommentare von der cineast
HIGHLANDER hat eine bestechende Opulenz und Weite, er hat Bilder von majestätischer Anmut und denkt seine viele Jahrhunderte überdauernde Geschichte größtmöglich. In der Jetztzeit hingegen, im trüben New York, ist alles enger, freudloser, bedrückender, finsterer. Das wabernde Licht, das noch die dunkelste Dunkelheit durchdringen mag, wirkt dabei immer wie der zuckende Strahl eines Filmprojektors, der die Hauptdarsteller direkt auf die Leinwand projiziert. Film als zu begehender Saal und Körper, der in Echtzeit zu einer verwunschenen, ruinenhaften Sage wird und dies durch filmisch bestechende Übergänge verdeutlicht. In diesem Märchen gibt es einen eitlen Sean Connery, der eines der prächtigsten Kostüme der Filmgeschichte trägt.
Produziert von Luc Besson. Inszeniert von Tommy Lee Jones. In der Hauptrolle: Hilary Swank.
Das Trauma einer unerfüllten Vaterliebe führt zu neunzig Minuten emanzipatorischem Vatermord biblischer Tragweite. Schlicht und geil. Mit Dampf und Gischt.
Unwahrscheinlich glanzvolle Mischung aus Indiana Jones, James Bond und Fantomas, die in wunderbaren Dekors stattfindet und sogar ein gewitztes und schlagfertiges Drehbuch zu bieten hat. Sehr lange schon vermisst man im Kino einen so charmanten und diabolischen Gentleman-Bösewicht wie den von Timothy Dalton präsentierten, der die titelgebende Hauptfigur Rocketeer zur fast überflüssigen Nebenfigur degradiert. Aber wen interessieren schon Superhelden, wenn einen das Böse so schalkhaft bezirzt? Ein prachtvolles Vergnügen.
Zumindest eine Actionszene - nämlich die in Amsterdam - ist herausragendes Actionkino. Das vielleicht Beste, was 2017 actiontechnisch zu bieten hatte. Ansonsten: Eine sehr durchwachsene Buddy-Schmonzette, die nach Nerven verlangt.
Sieben Jahre liegt Steven jetzt im Koma. Hat jetzt einen langen Bart und zotteliges Haar. Seine ganze Familie wurde abgeschlachtet, aber zum Glück kümmert sich eine scharfe Krankenschwester um ihn. Und diese fragt ihn doch glatt, ob er Lust auf eine Pussy hat. Aber keine Sorge, sie holt nur ein kleines Kätzchen und legt es auf seine Schulter, wie süß und doch geil. Sie glaubt daran, dass er wieder gesund wird, hebt seine Decke, schielt auf sein Gemächt und sagt dann glücklich, dass er doch so viel hat, für das es sich zu leben lohnt. Selbst im komatösen Schlaf, kann sich Stevie vor keiner Frau retten. Was für ein Mann.
Archäologie-Professor (!) Seagal ist diesmal so spitz, dass er sich am Grab seiner gerade verstorbenen Frau mit dem Spruch: "Trauer gehört nun mal zum Leben dazu!" gleich die ermittelnde Polizistin klärt und sie an die Hand nimmt. In ihrem Voice-Over erklärt sie danach, dass sie so einen Mann wie Stevie nie wieder treffen wird. Recht hat sie.
Oha. Es gibt eine ganz hübsche Titel-Sequenz, was wird denn da jetzt Großes kommen? Na? Eine Stunde lang hässliche Yakuza-Bars besuchen, labern und im Schneidersitz Sake saufen und rumsitzen natürlich. Stevie ist auch manchmal 20 Minuten gar nicht im Film zusehen. Immerhin gibt's am Ende dann ein Kill-Bill-Finale in der C-Movie-Variante. Noice.
Es kann einen nur zu Tränen rühren, dass ein Mann wie Martin Scorsese, der sich vornehmlich in zuweilen brillanten Machoträumen Zuhause fühlt, so unschuldig von der Liebe erzählen kann. Zart wie die Haut eines Rosenblattes sind seine Beobachtungen. Dieser Mann muss einmal sehr verliebt gewesen sein.
Ach, Tommy wieder. Mit dieser Indianerperücke. Wie Karl-May-Spiele-Bad-Segeberg. Haha!
So gut wie DELLAMORTE DELLAMORE.
RACE WITH THE DEVIL ist eine Hochzeit aus Caraction und Satanarie, eine okkulte Sause, die zwar nicht im Blut badet, aber immer das unheimlich Ungewisse küsst und umarmt. God hates us all.
Was zum Staunen. Guy Hamiltons Film REMO WILLIAMS ist weder an Action in einem Sinne von Überwältigung und Zurschaustellung von markiger Männlichkeit, noch an der Zelebrierung von Gewalt interessiert. Hamilton begreift Action als einen Tanz auf dem Drahtseil: Hoch, gefährlich und elegant. Richtig schönes, unernstes, ja geradezu albernes Kino, welches einen freudigen Gegenentwurf zu den gestählten und unzerstörbaren Männlichkeitsmaschinen der 80er Jahre darstellt.
ROSEMARY'S BABY durch die Giallo-Brille: Komponiertes neben Amateurhaftem. Gekünsteltes neben Kunstvollem, ein Tanz an der Nahtstelle von gut gemeint und gut gemacht.
Film am absoluten Ende.
THE PRINCE OF EGYPT ist ohne Frage der beste Animationsfilm von Dreamworks und es wird einem auf die Schnelle wohl auch schwer fallen einen derart bildgewaltigen und kräftigen Konkurrenten aus dem gleichen Jahrzehnt zu finden. Auch, wenn die Geschichte, um den biblischen Führer Moses und sein auserwähltes Volk, eine durch die Bank schreckliche ist.
In den Mühlen einer zermürbenden und erfolglosen Polizeiarbeit kann ein polternder Schweinehund glänzen und für Aufruhr sorgen: Gene Hackman ist wahrlich über jeden Zweifel erhaben und teilt die See wie ein tonnenschweres Schiff. Als kongenialer, ruhiger Gegenpart überzeugt Willem Dafoe auf vorzügliche Weise und Alan Parkers Film ist einer dieser wohl temperierten Filme, die Hollywood einfach nicht mehr machen kann. Die letzte halbe Stunde aber verkauft die stimmige Geschichte an eine überaus autoritäre Idee von Herrschaft. Dem Staat ist nun wirklich jedes Mittel recht, um wieder für "Ordnung" zu sorgen. Das will nicht so wirklich ins Bild eines doch moralisch gedachten Films passen. Große Show mit Beigeschmack.
Im besten Sinne ausgewogener Unterwasserhorror, zwischen Schock und Ekel, der zum Ende hin eher noch zum Monsterschlock tendiert. Goldsmith lässt dazu die Wale stöhnen. Bisschen unheimlich.
Uninspirierter WHODUNNIT. Relativ gelangweilt heruntergekurbelt von Regisseur Michael Winner. Komponist Pino Donaggio schunkelt aber ganz gut dazu und die Besetzung ist auch interessant, wenn auch unterfordert. Hat was von einem schön spröden Krimi-Sonntag mit Ömchen, die steinharten Kuchen serviert, aber dafür den frischsten Orangensaft presst. Mhm.
Dolph Lundgren trägt einen grauen Oversize-Pulli mit Franz Kafka darauf und jagt in der wunderschönen Stadt Prag der betörenden Maruschka Detmers hinterher. Durch Nachtclubs, Weinkeller, über Zugwaggons hinweg oder über den Dächern Prags ist der endlos humpelnde und mit Blut verschmierte Lundgren keuchend anzutreffen. Das ist Actionkino wie für mich gemacht. Mit famosen Stunts, bretternder Musik und knatternder Action. THE SHOOTER vermengt Ruppigkeit mit Poesie. Wunderbar.
Oh, Gott. Liebe.
Jetzt biegt sich vor Mumpitz wahrlich der Gartenzaun im Kokolores-Universum. Das ist stellenweise unfassbar, aber zugegeben: auch unfassbar nervig. Was für ein würdeloser Tod einer der größten, wenn nicht sogar der größten Ikone des Horrorfilms. Und: Wann bekomme ich endlich meine Freddy-Musicalnummer?
Schmutz.
Eine große und treffsichere Pointe ist es natürlich das Geld am Ende brennen zu sehen, war es doch lediglich ein zu vernachlässigender Aufhänger, der einen tief blicken ließ in soziale Machtstrukturen und Hierarchien, in familiäre Konfliktfelder und die morbide Gemeinschaftlichkeit kleinerer Städte, die Angst davor haben müssen, vergessen zu werden. Und eines lehrt einen A SIMPLE PLAN mit Gewissheit: Gruselig ist mitnichten der Freak mit den schiefen Zähnen, der so einen fauligen Atem versprüht, gruselig ist nicht der unheimliche Mann, der einen stets unfreundlich ansieht, gruselig ist auch nicht die unscheinbare Nachbarin, die heimlich durch das Küchenfenster späht, nein. Wirklich Angst sollte man vor dem braven Jedermann haben und seiner Familie, diesen netten, verständnisvollen Leuten mit Zahnpasta-Lächeln, die einem jeden Morgen freundlich guten Tag sagen. Deren vertrauensvolle Fratze birgt Gefahr, Tod und Teufel. Ihre Maske verdeckt alles Destruktive, was bei anderen Menschen wenigstens teilweise sichtbar und einschätzbar bleibt.
Wie eine Folge THE CLONE WARS. Nur mit 10000 Mal so viel Geld. 80 Nebenplots. Zu viel Gequatsche. Zu viele Nebenfiguren. Alles wurscht. Traut sich nichts, will nichts, kann nichts. Zehn gute Minuten hat der Film aber. Immerhin. Armer Luke.