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Alle Kommentare von der cineast
Das hat nichts mehr mit Männerkino zu tun, wie ich es mag: Eine widerliche, kompetent gemachte Vietnamveteranwichsvorlage. Die wuchtige Explosionssucht ist im Kriegskontext gesehen auch nur halb so spektakulär. Hätte ich Sylvester Stallone durch diese Filme kennengelernt,
ich hätte ihn gehasst. Jetzt erstmal waschen gehen. Kotzkino stinkt nach Kotze und schmeckt auch so.
Und dann steht die schauspielerisch beeindruckende Vanessa Hudgens auf der kalten, einsamen Straße, die Wimperntusche zerflossen, gejagt von einem mörderischen Psychopathen, ganz alleine und hilflos, Lichter in allen Farben streicheln ihr würdevolles, angsterfülltes Gesicht. Und auf einmal steht da ein Elch vor ihr. Ein prächtiges, majestätisches Geschöpf. Ein beschützendes, hoffnugsvolles Signal des Lebens. Ein schier magischer Moment. THE FROZEN GROUND ist in seiner Milieuschilderung authentisch und packend. Ein ungeschöntes Charakterdrama inmitten von Alaska, das hier sein kaltes, bedrohlich schlagendes Herz zeigt.
Alles, was da hätte teuer aussehen sollen, verunglückt der respektlose und unsaubere Schnitt, dass es fast schon interessant sein könnte. Wie gewohnt mündet die wackelige, holprige und dünne Action von Oliver Megaton in Belanglosigkeit. Allen Unkenrufen zum Trotz aber, kann der letzte Akt den Film ins grundsolide Mittelmaß retten. Die finale Ballerei kann ein bisschen was und Papa crasht einfach zu saftig in das startende Flugzeug. Eine Offenbarung ist das jedoch natürlich nicht.
Manipulativstes Kitschkuhkino. Ein konzpierter Tränensprudler. Aber bei Al Pacino strecke ich die Waffen, da hat mein zartes, naives Herz absolut keine Chance...
SAW 3 ist ganz einem eigenen Horrorkosmos verschrieben: Munter fabulierend, sich in der eigenen Geschichte suhlend, wild in der Vergangenheit hin und her springend, am pausenlosen aufschlüsseln von Belanglosigkeiten, sich plottechnisch verheddern, aber immer voll am Gas geben, keine Sekunde Ruhe gönnen und irgendwie total daneben und eklig sein. Das ist Franchise wie es sein sollte: Eigen. Also geil.
Hitler? Ego-Shooter? Ach, deswegen.
Wenn Scherge Alfrid sich dann als Mütterchen verkleidet Gold in das Kleidchen presst, um füllige Rundungen zu bekommen, um nicht an der Schlacht teilnehmen zu müssen und hinter ihm ein alternder Rentnertroll auf ihn wartet, dann ist man für diese Szene sehr dankbar. Der letzte HOBBIT-Film ist ein Trashfest, das Millionen im Sekundentakt verpulvert ohne einen Funken Liebe zu versprühen, ohne nach irgendetwas auszusehen. BATTLE OF THE FIVE ARMIES ist ein weichgespülter Fantasykäse. Der Grund, warum manche Menschen fantastische Filme abgöttisch hassen. Peter Jackson hob mit der Ringe-Trilogie einen beeindruckenden, reichen filmischen Schatz und beerdigt ihn mit dieser Trilogie auf das Erbärmlichste. Doch darf man diesen Film nicht verdammen, zeigt er doch auf anschauliche Weise, warum die alte Trilogie so verdammt großartig ist.
Denn kurz vor dem Showdown, da wird sich nicht für eine Person entschieden, der Wardaddy ist der einzige, der die Stellung halten will, seinen Freunden sagt, sie könnten auch gehen, sondern für die Idee des Krieges. Nicht weglaufen, bleiben, kein Feigling sein, keine Reue zeigen und stolz sterben, auch wenn der Tod vorprogrammiert ist. Die erste Person, die sich entscheidet zu bleiben, ist Norman Ellison. Der einzig "gute", unschuldige und am stärksten emotionalisierte Charakter des Films. Könnte man die anderen Gefolgsleute und menschlichen Motoren des Schlachtfelds noch damit entschuldigen, dass sie bei ihrem Freund bleiben wollen, dem Wardaddy (der Krieg in Person) sie haben ja so viel durchgemacht, zeigt es bei der Figur des Norman Ellisison auf erschreckende Weise, wie die Ideologie des Krieges gewonnen hat. Erst vor Abscheu heulend, am Ende dann mit stolzer und stählerner Brust gen Tod. Und er wird der Held sein, mit dem jeder weitere sinnlose Feldzug sein Argument findet: Es hat doch einer überlebt. Einer hat einen übermächtigen Gegner besiegt. Er ist der auf den gezeigt wird, wenn es darum geht den Krieg zu verlängern, zu bejahen, ja, gutzuheißen. Es lebe der Krieg. Krieg ist einfach, man muss es ja mal sagen dürfen, geil.
Fünf mal im Kino gesehen. Ja, ganz okay.
Amüsante, sehr hysterische, aber gut gedrehte RomCom, deren Stunts und Tauchszenen nicht unterschätzt werden sollten.
Hätte eigentlich ansprechende Locations, Stars, teure Explosionen und ganz viel Sonne, aber kommt nicht aus'm Quark, erzählt ungeschickt drei Parallelstränge, hat mies geführte Darsteller und gar kein Tempo. SAHARA gehört ab in die Wüste.
Ich glaube, ENEMY ist der visuell abscheulichste Film, den ich je gesehen habe. Zumindest aber, ist ENEMY ein optisches Debakel. Der gelb-ölige Colorgradingsenf benetzt dieses Werk und verklumpt und verklebt jeden analytischen Blick. Der gesunde cinephile Verstand sagt ganz eindeutig: Solche ekelerregend hässlichen Filme sollte man verbieten. Und mal ganz nebenbei: Öde und sterbenslangweilig ist diese Spinnerei ja auch noch. Pfui, Spinne.
In seiner Inszenierung von Leid und Schmerz, von Krankheit und Aufopferung bleibt THE DALLAS BUYERS CLUB angenehm unsentimental und manipulationsfrei, zeigt einem keineswegs, wann man weinen oder traurig sein soll. Der Film gestattet einem sein eigenes Gefühl, was ihn echt und spürbar macht. Jared Leto auf einer Augenhöhe mit McConaughey ist ein Ereignis, Jennifer Garner sollte hingegen ein Schweignis bleiben.
Wer sie einmal wieder wirklich erleben will, die pure Romantik, die betörende Chemie zweier Darsteller, die feenleichte Zweisamkeit und Liebe eines Filmpaares, dem sei JUST GO WITH IT ans Herz gelegt: Was Adam Sandler und die wunderschöne Jennifer Aniston hier auf's Parkett legen, grenzt an Zauberei und Magie. Ein elegantes, urkomisches Vergnügen, voll Fetisch, Peinlichkeit, Geist und Witz.
Kruder und blutleerer Copslasher, der vollgestopft ist mit uninteressanten Menschen und ihren noch egaleren Schicksalen. Vom unspannenden Thriller zum piefigen, verschneiten Whodunitulk in der Eiswüste. Da hilft auch Sly als Saufnase nicht mehr.
Vielleicht gibt POMPEII ganz konkret Anlass dazu, die Romantik von Digitalwelten zu suchen und ergründen: Gibt es zugegebendermaßen ein bis zwei schöne Bilder aus dem Rechner, ist dies doch nur eine schale Wiedergutmachung für so viel schauspielerisches und inszenatorisches Unvermögen. Dem Ausbruch fehlt der Wumms, die Poesie, das Chaos, die Endgültigkeit. Nein, hier werden wir sie nicht finden, die digitale Romantik.
Beworben als ein exotischer, actionreicher Straßenthriller erweist sich ZULU als ein düsterer und bedrohlicher Südafrikakrimi, der das Land mit Härte und Mut zum Abgrund zum gefährlichen Haifischbecken stilisiert. Vergewaltigungen, eine irre machende Droge, Straßenkämpfe und gescheiterte Antihelden: Orlando Bloom beim Versuch der Darstellung eines abgehalfterten, versoffenen Copasis zu beobachten, ist schon ein Event: Zwischen amüsanter Fehlbesetzung und starken Auftritten ergibt sich eine nüchtern betrachtet zumindest interessante Schauspielperformance. Forest Whitaker, dem der Schwanz von Hunden wegefressen wurde, darf hier ordentlich und einfühlsam unterspielen und ist absolut glaubwürdig. Ihm wird am Ende noch ein trister und trauriger Showdown, in der Wüste, geschenkt: Die karge Landschaft ist der perfekte Spiegel von leeren, bestraften Seelen. ZULU ist eine mitunter intensive, packende Überraschung.
MUD ist ein berührendes Märchen für kindgebliebene Erwachsene. Ganz intuitiv und instinktiv aus der Sicht von aufrichtigen Kindern erzählt. Jeff Nichols erzeugt Bilder, die ihre Kraft aus der Unscheinbarkeit ihres Naturells schöpfen. Der Mississippi könnte kaum kunstvoller in den Hintergrund inszeniert sein, aber dennoch so spürbar Anteil nehmen am Geschehen: Seine sanfte Strömung bestimmt das Tempo des Films. Die Performance von Tye Sheridan ist so roh und ungekünstelt, so herzergreifend sensibel gespielt, dass es einen pausenlos in seinen Bann schlägt. Diese Augen versprechen auch in Zukunft großes, schauspielerisches Kino. Und der Regisseur sowieso.
So schön und pointenreich die ersten 20 Minuten auch sind: Anderson geht lieblos und verschwenderisch mit seinen Bildern und Figuren um: Ausgefeilte Bildkompositionen schmeißt er sekündlich über den Haufen. Seine pathologischen Marionetten sterben, gucken doof oder treiben Schabernack. Mag man sich diesem Tempo auch anfangs gerne anschließen und es begrüßenswert erfrischend finden (obwohl ja auch ein alter Hut bei Wes Anderson), so lästig wird es mit der Zeit. Anderson der nur auf äußerliche Schnelligkeit und gefühllose Rastlosigkeit setzt, versäumt es einmal innezuhalten um wirklich zu berühren, um seinen Figuren einmal nicht ironisch und zynisch zu begegnen. Denn das hätten sie verdient. So sind und bleiben sie nur Pappkameraden in einem professionellen, aber seelenlosen Spiel.
Es wird der Flugzeugabsturz sein, der diesen Film noch lange begleiten wird und ihn so schnell nicht vergessen macht. Dieser ist so unfassbar dramatisch und nervenzehrend geraten, dass man ihn am liebsten nie wieder, oder eben doch jederzeit wieder sehen möchte. Doch mehr bleibt leider nicht: Denzel Washington solide Performance kann den Film am laufen halten, doch jegliche Durststrecken und Klischees vermag er nicht zu kaschieren. Eine zuweilen lahme Trinkerpose.
Man könnte auch ganz keck behaupten, wer BRICK MANSIONS als Actionfilm verkennt, der geht dieser blödbekloppten Komödie auf den Leim. Aber das würde bedeuten, es handele sich hier um Intention. BRICK MANSIONS ist ein so permanent unfreiwillig komischer Film, dass er im Kinojahr 2014 sein ganz eigenen Platz, in der Liste der Flops, benötigt.
»But when you're fighting in your own backyard, when you're fighting for your family, it all hurts a little less, and makes a little more sense. Because for them, this is just a place. But for us, this is our home.« Nuff said.
Das ist der letzte Film eines stilbewussten Actionveteranen: UNSTOPPABLE nutzt die einfache Prämisse von SPEED um 90 Minuten schmackhaftes Adrenalinkino ohne falsche Show zu zaubern. Da wird schief geschwenkt und radikal gezoomt, was das Zeug hält, aber diesmal unbedingt notwendig, weil maximal rasant und geschickt montiert. Auf den Gleisen des Lebens versucht sich ein ungleiches Paar. Denzel Washington verkörpert das Konservative und Erdige, eine alte, ruppige Dampfwalze. Chris Pine ist das stählerne und kräftige Zugpferd einer neuen Generation an Arbeitern. Tony Scott schafft für beide Charaktere ein Zugpendant und verdichtet die Beziehung der beiden durch knackige Action. Nur die Symbiose, der Zusammenschluss, kann gewinnen. Am Ende gibt es dann 5 Minuten Ruhm. Amerika ist gerettet. Pures, ehrliches Heldenkino. Thanks, Tony, farewell. Wherever you are.
SAFE HOUSE ist der Film zur NSA-Affäre. Alle (un)sichtbaren, politischen Handlungen der letzten Monate sind hier auf einen Actionkontext heruntergebrochen. Regisseur Daniel Espinosa hat ein knallhartes, halsbrecherisches und physisches Kino inszeniert, das an die Eier geht und ordentlich Blut und Schweiß verströmt. Der Film nutzt alle Farben und Facetten seines Schauplatzes gekonnt und bindet sie sinnvoll und stimmig ein. Noch dazu ist der Thriller exzellent von Reynolds und Washington gespielt. Edward Snowden wäre begeistert. Und wir sind es sowieso.
Nach einem vergeigten - weil lausig getricksten und unspektakulären - Einstieg versucht Regisseur Patrick Hughes den richtigen Ton zwischen launigem Krawallkino, bierernstem Rachefeldzug und melancholischem Abgesang zu finden. Die schwierige Zusammenführung der unterschiedlichen Zutaten bringt THE EXPENDABLES 3 häufig ins Straucheln, doch kann sich der Film locker sehen lassen: Die Szenen zwischen Sly und Gibson (der sich selber spielt und mit Hollywood abrechnet) haben Kraft, das Finale (Second Unit Director Dan Bradley!) lässt die Korken gehörig knallen und das Team formiert sich mit ansprechendem Zuwachs neu. Die EXPENDABLES-Reihe ist dann doch irgendwie der Burner.