der cineast - Kommentare
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Alle Kommentare von der cineast
»But when you're fighting in your own backyard, when you're fighting for your family, it all hurts a little less, and makes a little more sense. Because for them, this is just a place. But for us, this is our home.« Nuff said.
Das ist der letzte Film eines stilbewussten Actionveteranen: UNSTOPPABLE nutzt die einfache Prämisse von SPEED um 90 Minuten schmackhaftes Adrenalinkino ohne falsche Show zu zaubern. Da wird schief geschwenkt und radikal gezoomt, was das Zeug hält, aber diesmal unbedingt notwendig, weil maximal rasant und geschickt montiert. Auf den Gleisen des Lebens versucht sich ein ungleiches Paar. Denzel Washington verkörpert das Konservative und Erdige, eine alte, ruppige Dampfwalze. Chris Pine ist das stählerne und kräftige Zugpferd einer neuen Generation an Arbeitern. Tony Scott schafft für beide Charaktere ein Zugpendant und verdichtet die Beziehung der beiden durch knackige Action. Nur die Symbiose, der Zusammenschluss, kann gewinnen. Am Ende gibt es dann 5 Minuten Ruhm. Amerika ist gerettet. Pures, ehrliches Heldenkino. Thanks, Tony, farewell. Wherever you are.
SAFE HOUSE ist der Film zur NSA-Affäre. Alle (un)sichtbaren, politischen Handlungen der letzten Monate sind hier auf einen Actionkontext heruntergebrochen. Regisseur Daniel Espinosa hat ein knallhartes, halsbrecherisches und physisches Kino inszeniert, das an die Eier geht und ordentlich Blut und Schweiß verströmt. Der Film nutzt alle Farben und Facetten seines Schauplatzes gekonnt und bindet sie sinnvoll und stimmig ein. Noch dazu ist der Thriller exzellent von Reynolds und Washington gespielt. Edward Snowden wäre begeistert. Und wir sind es sowieso.
Nach einem vergeigten - weil lausig getricksten und unspektakulären - Einstieg versucht Regisseur Patrick Hughes den richtigen Ton zwischen launigem Krawallkino, bierernstem Rachefeldzug und melancholischem Abgesang zu finden. Die schwierige Zusammenführung der unterschiedlichen Zutaten bringt THE EXPENDABLES 3 häufig ins Straucheln, doch kann sich der Film locker sehen lassen: Die Szenen zwischen Sly und Gibson (der sich selber spielt und mit Hollywood abrechnet) haben Kraft, das Finale (Second Unit Director Dan Bradley!) lässt die Korken gehörig knallen und das Team formiert sich mit ansprechendem Zuwachs neu. Die EXPENDABLES-Reihe ist dann doch irgendwie der Burner.
LOCK UP ist ein überdurchschnittlich gut inszenierter Knastreißer, der von einem bärigen und gefühlvollen Sylvester Stallone lebt. Für Sentimentalität und Bedrohlichkeit sorgt der vorzügliche Score von Bill Conti. Regisseur John Flynn holt aus dem dünnen Drehbuch das Maximum heraus und kreiert einen dramatischen und stellenweise überraschend romantischen Actioner.
RED HEAT ist in seinen ernsten Momenten (abgesehen vom supertollen, superschwulen Saunaintro) ein kerniger, bleihaltiger Film, welcher immer wieder von üblichen Buddymovie Albernheiten gebremst wird und mit einem schlimmen James Belushi zu kämpfen hat. Das Walter Hill auf große Busse steht und eigentlich nur Western inszenieren möchte, sieht man im grell leuchtenden Finale dann auf's eindrücklichste.
Eine hemungslose, handlungsarme Arschlochparade mit schicker Musik und einem Belmondo am Drahtseil: Toller Stunt.
So viel hochnotpeinlichen Schwachsinn muss man doch irgendwie goutieren, oder?
Warum man Horrorfilme liebt: Das Tondesign ist famos, die Tricks fantastisch, die Farben atemberaubend schön: CHRISTINE ist ein schier unendlich potentes, brillant fotografiertes, kraftvolles Biest von einem Film. Ein wunderbares, audiovisuelles Vergnügen.
Vom erdigen Actionkorsett des ersten Teils zum hanebüchenen Franchise-Nonsens. Und wenn der Zug crasht, dann werden die Augen feucht: Gefühlte 60 Millionen in einer einzigen Szene verpulvert. Als Explosionen noch Romantik hatten. Und ganz viel Sex.
Im Norden nichts Neues.
UNDER SIEGE. Oder: der bessere DIE HARD.
Das BULLET TO THE HEAD von gestern ist, ist nich schlimm, sondern angenehm. Das er billig, zerfahren und furchtbar egal ist, dagegen schon. Ein hingeschluderter Kackfilm.
Affige Zeitlupenaction, die niemals dramaturgisch aufgebaut wird, sondern immer einfach so losgeht und eingestreut wird. Die actionfreien Passagen, mit deplatzierten Rapsongs und Coverversionen aufgewertet, sind dann so furchtbar, dass es kaum zum Aushalten ist. Ein sinnlos, redundanter Plotquatsch wird vorangetrieben, der von erheblichen Timingproblemen bestimmt wird, zusammengehalten von einem Regisseur, der keinen blassen Schimmer davon hat, was er erzählt, oder eben auch was nicht. EXIT WOUNDS - der Cop, der gegen die Cops kämpft - kann man wirklich nicht ertragen.
Alle Beteiligten haben das Genre hier so verinnerlicht, dass sie die Mechanismen nur noch parodieren können und wollen, aber trotzdem einen saftigen Actionfilm abliefern möchten. Ein irrsinniges, reizvolles Vergnügen, dass im Vater-Tochter-Prolog zur Comedy-Hochform aufläuft um dann beim finalen Bumms alles in die Luft fliegen zu lassen, was gerade so rumsteht. Und am Ende kämpfen die beiden Kontrahenten nur noch mit ihrer harten Latte und die Todessehnsucht des Böswatz ist der Wille und das Bedürfnis einmal so richtig schön von Schwarzenegger durchgebürstet zu werden. Und wenn's passiert, dann spritzt man halt mal so doll ab, dass man stirbt. Mal ordentlich Dampf ablassen. Arnie besorgt's Dir auf alle Fälle. Und auch Horner knattert nur so mit dem Dirigentenstab, dass einem angst und bange wird aus Sorge um den Kerl und sein Stehvermögen. Der Mann ergießt seinen kompositorischen Lustsamen 90 Minuten lang im Akkord. Eine durch und durch schönes Geficke, Gerumse, Gebumse.
Ungelenk erzählter Bourne-Schnipsel, dessen Actionfinale immerhin einen Blick wert ist: Eine schnittige, rasante letzte Viertelstunde, die auf das Konto vom hochtalentierten Second Unit Director und Stunt Coordinator Dan Bradley geht, rettet Gilroys bemühten und langatmigen Film, der unter einem trantütigen und unkonkreten Drehbuch leidet. Jeremy Renner bringt durch seine tiefen, eisblauen Augen, sein körperbetontes, drahtiges Schauspiel und sein schon in jungen Jahren mit zu vielen Falten durchzogenes, interessantes Gesicht das nötige Charisma mit, an seiner Seite aber eine fehlbesetzte Rachel Weisz, die überhaupt nicht weiß, was sie machen soll.
Als satirische Kömodie und Medienfarce funktioniert NIGHTCRAWLER nur bedingt, als galliger Thriller aber, der Abgründe auslotet, überhaupt nicht. Die Macht des Bildes, von der hier berichtet wird, kann das Regiedebüt von Dan Gilroy nicht fassen und finden. NIGHTCRAWLER ist formal und bildästhetisch austauschbar und ermüdend. Das voyeuristische System kann nicht mehr schockieren, ist es doch schon längst gängige Praxis geworden. Doch gerne würde man durch NIGHTCRAWLER zum reinen Voyeuristen werden: Das lechzen nach der blutigen Sensation, nach dem wummernden und treibenden Puls der Nacht dauert geschlagene zwei Stunden. Und dann ist der Film zu Ende. Die Kamera ist aus.
Das WHITE HOUSE DOWN nur eine alberne, hanebüchene Komödie in der Verkleidung eines RumsBumsFilms ist, war dann doch die größte Überraschung des Films. Doch noch erschreckender ist, dass Emmerich hier angeblich 150 Millionen Euro verpulvert und das alles nach nichts aussieht. Nach absolut gar nix.
Der hypersensible Actionpurist schaltet OLYMPUS HAS FALLEN logischerweise in den ersten Minuten aus: Flugzeugabstürze, Luftgefechte und einstürzende Bauten komplett aus den tiefen und hässlichen Höhlen des Rechners. Wer das übersteht, kann sich noch auf eine kleine Invasion freuen, ehe alles in dunklen Räumen und patriotischem Arschlochgelaber versinkt. Räudiges Dumpfbackenfilmchen.
Am Anfang sagt ein Soldat zu Jack Ryan, er solle doch den Patriotismusscheiß lassen. Doch der Film hört keineswegs auf den klugen Mann, ganz im Gegenteil: Jack Ryan darf das Bankensystem retten, die Wallstreet beschützen und danach ganz treuer Amerikaner dem Präsidenten die Hand schütteln. Eben doch: Patriotismusscheiß.
Tatsächlich ist Gaspard Ulliels Performance als junger Hannibal Lecter so dermaßen kraftvoll und ausdrucksstark, dass er den unausgegorenen und uninspirierten Film ganz alleine trägt. Und wenn sich Hannibal seiner verdrängten Vergangenheit vollends bewusst wird, dann kommt dem Zuschauer die Galle hoch: Ein Monster ist geboren.
Ein völlig magieloses, steriles und kaltes Kino. Eine unentwegte Erklärung von Unerklärlichem. Nolan möchte uns erzählen, dass jeder Mensch in seinem Herzen ein Universum besitzt. Das Universum der Liebe. Und es mutet bizarr an, wenn ein unnahbarer, ungreifbarer und unterkühlter Regisseur, so etwas erzählt. Der Mindfucker versucht die Liebe äußerlich zu greifen. Und fasst ins Leere.
Mit Action haben die Rennszenen in RUSH nun wirklich nichts mehr zu tun: Es fehlt die Dynamik, der szenische Kontext zu den Ransprüngen auf die Gesichter der Fahrer. Als schlimm kann man zusätzlich die digitalen Autocrashs bezeichnen, die jeglichen Einfallsreichtum vermissen lassen. Und natürlich ist Brühl die halbe Miete und gegen Ende, wenn man den echten Niki Lauda erblickt, dann überkommt einen kurz die Gänsehaut.
Frei von Schauwerten, Relevanz und bemerkenswerter Action. Nur Clive Owen mit Schnurrbärtchen und Stathams Stuhlkampf und die kleine Hatz über die Dächer machen kurzzeitig eine gute Figur. Der Rest? Fad. Zäh. Ungenießbar.
Denzel Washington ist die blanke Shownummer: Er lässt einen wirklich glauben, dass sei hier großes Schauspiel. Er blendet den Zuschauer souverän, obwohl er das hier wirklich auf der rechten Pobacke wegspielt. Doch manchmal reicht eben auch ein perfekt vorgeführter Zaubertrick, um die Masse zu verführen, auch wenn sich Washington in seiner Schlusszene als Showman zu erkennen gibt: Ein selbstbesoffener Abgang. Ein lautes Geschrei und Gebrüll nach dem Oscar. Das Buch von David Ayer ist zudem extrem konstruiert, aber irgendwann hat einen Antoine Fuquas Film dennoch an den Eiern, so auf den Punkt ist TRAINING DAY inszeniert, so dicht ist die letzte halbe Stunde erzählt, so packend der nächtliche Showdown.