der cineast - Kommentare

Alle Kommentare von der cineast

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    der cineast 07.09.2015, 01:00 Geändert 07.09.2015, 12:30
    über Duell

    Eine Sternstunde des amerikanischen Fernsehens. Ein Genuss aus brillanten Kameraeinstellungen und waghalsig montierten Bildern. Der Fahrer und sein Verfolger gehen eine interessante Verbindung ein: Ihr erotisches - es wird ständig berührt, gestoßen und penetriert - und tödliches Spiel hält zudem noch eine ernüchterne Erkenntnis und Schlusspointe bereit: Wenn Dennis Weaver seinen Widersacher ausgemerzt hat, sitzt er verloren auf dem Hügel. Das Spiel ist vorbei. Doch dieses Spiel hat seine traurige, trübe, lethargische Existens - wenn er ganz ehrlich zu sich selber ist - für eine Weile aus den Fugen gehoben, sie aufgerüttelt, sein Leben wieder in Schwung gebracht. So ist er nun nicht erleichtert, sondern wieder tief betrübt. Sein Leben ist nun wieder banal. Er hat einen neu gewonnen Freund verloren: Das Abenteuer in Form einer todbringenden Gefahr.

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    • 7

      Die Komödie des Jahres. Ein zweistündiges Dauerfeuer an garstigen, rabiaten und gelungenen, ja, urkomischen Gags. Und noch dazu ein kluger Film über Amerika. Watch it!

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      • 5
        der cineast 06.09.2015, 23:00 Geändert 07.09.2015, 12:32

        Und wieder ist es diesem attraktiven, geheimnisvollen und spannenden Killer nicht vergönnt einen wirklich guten Film zu bekommen, der etwas mit der Hauptfigur anzufangen weiß. Rupert Friend ist entsetzlich schlecht und krass fehlbesetzt. Zudem ist er eine Randnotiz in seinem eigenen Film. Die Explosionen aus dem Rechner sind dann auch noch eine große Beleidigungen und halten nicht mal den Standards von Videospielen stand. Singapur als Schauplatz gibt dann aber noch ein bisschen was her und nice gestylt ist dieser Blödsinn dann mitunter auch manchmal. Cheesy.

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          über Minions

          Der künstlerische Untergang des Animationsfilms.

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          • 4 .5
            der cineast 13.08.2015, 14:53 Geändert 13.08.2015, 14:54

            Richtig lustiger Quakelkram, der unfreiwillig komisch und albern ein Haudrauffest zelebriert, welches im Sekundentakt Bäume, Felsen und Geröll splittern und erzittern lässt. Der wesentlich bessere POMPEII. Kann man mal.

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            • 6
              der cineast 13.08.2015, 14:19 Geändert 19.08.2015, 16:54

              Fälschlicherweise als fette Actionsause verkauft, ist THE MAN FROM U.N.C.L.E. ein - in der ersten Hälfte - lahmarschiger Krimi, der die Drehbuchseiten nur so rascheln lässt. Dann aber kommt das (schmierige) Ego des Regisseurs zum Vorschein und das ist erstaunlicherweise gut so. Nur noch gestylt, mit Musik zu geklatscht und auf ganz dicke Hose machend. Ein nicht mehr enden wollender Videoclip. Aber die Mucke knallt zu gut, der Film ist zu lässig geschnitten und zu schick anzusehen, um ihn nicht als fluffigen Spaß akzeptieren zu können.

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              • 4
                der cineast 10.08.2015, 01:59 Geändert 10.08.2015, 21:32

                Ellenlange White-Savior-Geschichte, die die Festnahme des Boxers Rubin Carter thematisiert, der aufgrund von rassistischen Vorurteilen zum Mörder verurteilt wird, um dann wieder von Weißen aus dem Knast befreit zu werden, die somit ihre (weiße) Schuld reinwaschen. Ein Film angereichert mit Plattitüden über das Leben, lahmarschig erzählt, ausgestellt gespielt und öde fotografiert: Ein Knockout.

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                  Regisseur Ole Bornedals rabenschwarzer und blutgetränkter Film vemengt Thrillerelemente, Gruselversatzstücke und komödiantische Ideen zu einem makabaren Spaß, welcher dadurch eine präzise Frische erlangt und hinten raus noch einmal richtig spannend wird. Der Killer - er sei an dieser Stelle nicht verraten wer es ist - gibt eine herrliche Darbietung: Ein eiskalter Psychopath mit Hang zum Komischen. Entzückend.

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                    Nicht zu fassen, dass der olle und schmierige, vollkommen stümperhaft und lächerlich anzusehende Baron Blood von Carlo Rambaldi erschaffen wurde, dem Schöpfer von E.T. - Meisterkomponist Stelvio Cipriani aber musiziert wunderbar daher.

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                      der cineast 02.08.2015, 19:19 Geändert 27.07.2018, 03:04

                      Die Idee ist reizvoll, die Umsetzung reizt den Zuschauer: Ein behäbiger, mangelhafter, langweiliger Videochat.

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                      • 5

                        Eine schöne, straighte Schauergeschichte, die einen perfekten Gruselspaß garantieren könnte: James Wan aber ist so unsensibel unterwegs, dass er den aufkommenden Grusel immer wieder durch deplatzierte und aufdringlich-ungruselige Schocks zerstört. In den Händen von Ti West wäre das Puppentheater ein Ort des wohligen und nervenzerrenden Schreckens geworden. Wenn Wan die Puppen tanzen lässt, ist das allenfalls okay.

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                          THE WOMAN IN BLACK 2 muss sich den Maximalvorwurf gefallen lassen: Gruselig ist das Schauerstück mitnichten. Die Jumpscares sind erwartbar und uninspiriert eingesetzt. Schade, denn eigentlich ist die Grundidee, die Kriegstraumata der Kinder an eine Gruselgeschichte zu knüpfen, die sie die Schrecken in anderer Form verarbeiten und durchleben lässt, nicht die schlechteste.

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                          • 6 .5
                            der cineast 29.07.2015, 13:32 Geändert 29.07.2015, 14:04

                            Toll anzusehendes, on location gedrehtes Filmabenteuer, das von einer atemberaubenden Kulisse lebt, die von Jerry Goldsmith exorbitant gut beschallt wird.

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                              der cineast 25.06.2015, 01:47 Geändert 29.07.2015, 14:05

                              Argentiniens Exportschlager und Publikumsliebling RELATOS SALVAJES ist ein urkomischer, stellenweise beeindruckend inszenierter Film, der in sechs Episoden erzählt wird, von denen mindestens zwei davon kleine, brillante Kabinettstückchen vorweisen: Die Geschichte, um eine Autopanne, die eskaliert, ist ein irres Stück Kino und die Hochzeitsgesellschaft, dessen heiliger Frieden durch einen Seitensprung gestört wird, steigert sich in den beglückenden, immer komischer werdenden Wahnsinn. Ein zweistündiges Vergnügen, ein exquisiter Unterhaltungsfilm.

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                                Anstatt die Finanzkrise und ihre (tatsächlichen) Verlierer der Arbeiterklasse zu begleiten, darf man hier nur den relativ reichen Konzernasen bei der Jobsuche zuschauen. Eine wirkliche Fallhöhe haben diese Menschen nicht, sie sind immer noch priviligiert. Aber wo sind die Menschen, die kein geiles Haus haben, sich dumm und dusselig arbeiten und dann gekündigt werden? Die haben keine zweite Chance, die hatten nie viel Geld. Aber Regisseur John Wells erzählt nur von Gewinnern, die auch mal verlieren, um dann wieder zu gewinnen. Ach, diese Finanzkrise, sie ist doch nur halb so wild. Der treue Ami steht alles durch. Irgendwie.

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                                • 5 .5

                                  Die herausragende Schauspielleistung von Mo'Nique lässt einen dann immer wieder den Atem anhalten. Selten gelingt es einer Schauspielerin eine so grässliche und bösartige Figur noch mit menschlicher Würde zu versehen. Lee Daniels Film jedoch, so schön manche Passagen auch sein mögen, verzettelt sich stilistisch: Immer wieder überinszeniert der Regisseur seine Geschichte, obwohl sie doch schon vonn innen heraus so kräftig ist. Die Überhöhungen führen zu ungewollten Albernheiten und Irritationen.

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                                    In einer der vielen vortrefflichen Szenen erklärt uns der US-Präsident William Alan Moore von einem schlimmen Missgeschick seinerseits. Vor einer wichtigen Rede musste der lockere Regierungschef noch einmal die Toilette benutzen, um ordentlich zu strullen. Leider hing er seinen flotten Kasper zu früh in die Hose, weswegen ein bisschen urinale Flüssigkeit seine Büchs benetzte. Peinlich berührt, aber voller Willenskraft, hielt er die Rede, ohne sich etwas anmerken zu lassen. Ein Beispiel von Mut und Tapferkeit. Stark.

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                                      der cineast 22.06.2015, 00:11 Geändert 22.06.2015, 00:17

                                      Schockierendes, starkes Schauermärchen, das auf den Rücken von zwei überaus talentierten Jungschauspielern ausgetragen wird. FRAILTY wäre ganz großes Kino, würde es nicht ein twistiges, überkonstruiertes Ende geben, welches die Gruselgeschichte zu einem nur narrativ funktionierenden Überraschungskino degradiert. Bis dahin aber die bedrohliche und gruselige Studie einer Familie, die von religiösem Fanatismus befallen ist.

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                                      • The Return of the Texas Chainsaw Massacre.

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                                          der cineast 19.06.2015, 23:13 Geändert 19.06.2015, 23:15

                                          PAPERBOY ist ein Film, der immer tiefer in Sumpf und Morast stecken bleibt und schlussendlich zaghaft-träumerisch verschwindet. Durchdrungen von hochtrabender Tragik, herzzrerreißender Traurigkeit und schwülstiger Eleganz. Ein Fest aus klebrigem Groschenroman, thrillingem White Trash-Drama und debiler, aber packender Schauspieldemontage. Ein dicker, fester, harter, greifbarer, anfassbarer Film. Wunderschön.

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                                            Für mich als Kind damals ein Riesenhit und an der Kinokasse ein Riesenflop. Filme konnten mir als junger Bursche gar nicht genug Monster und Bösewichte haben. Aus der Feder vom oscarnominierten Drehbuchautor John Logan (SKYFALL) gerät SINBAD: LEGEND OF THE SEVEN SEAS zu einem schnuckligen, sehr einfachen, schlichten, aber liebenswerten Vergnügen, welches dem PIRATES OF THE CARIBBEAN-Franchise, vor allem dem dritten Teil der Piratensaga, so einige Ideen (die Wüste am Ende der Welt) leihen sollte.

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                                              Der lächerliche Killer, dessen Kostüm gerade mal für Kinderhalloween reichen würde, ist nur ein schaler, weil nicht ernstzunehmender Mörder und Psychopath, der in seiner finalen Demaskierung versucht Matthew Lillards Performance von SCREAM zu imitieren. Die farblosen und blutleeren Darsteller von denen immerhin Isla Fisher und James McAvoy etwas geworden sind, kämpfen sich durch eine recht charmelose Poollandschaft, die von einem überaus gelungenen Score von Johannes Kobilke aufgebessert wird. Irgendwie schon sehr misslungen, aber auch niedlich.

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                                                Gewitzte Epigone - die auf der damals wieder neu ins Rollen gebrachten Teenslasherwelle mitschwimmt und surft - welche der gute und souveräne Handwerker und Regisseur Jamie Blanks (URBAN LEGEND) stilsicher inszeniert. Die Fährten werden genüsslich (falsch) gelegt, aber das Tätermotiv, welches - im an CARRIE gemahnten Prolog - erläutert wird, ist absolut glaubwürdig und lässt die Ratefüchse jubeln, weil es herausfindbar ist und zeigt, dass die Vorbilder ganz genau verinnerlicht und studiert wurden. Und zudem gibt es auch noch die gallige Schlusspointe via Nasenbluten obendrauf. Da muss man dann sogar herzhaft lachen. Super.

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                                                  Die Szene, in der der (analoge) Langhals das Zeitliche segnet, ist tatsächlich berührend geworden, die darauffolgende Fahrt in einer runden, geschützten und beweglichen Behausung endet in einer fesselnden Konfrontation mit dem Riesendino. JURASSIC WORLD kann überraschenderweise in vielen Momenten belustigen, verzücken und Spaß verbreiten. Und am Ende kämpfen dann die Giganten, Bryce Dallas Howard zündet die rote Leuchtfackel an und das Urzeitmonster kommt aus dem künstlichen Wasserbassin empor gestiegen um zu zeigen, wer der König und alleinige Herrscher der Dinosaurier ist. Das würden die Nerds wohl als episch bezeichnen.

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                                                    In Texas ist die Zeit Wilder Westen lange vorbei. Richard Dane fehlt sie. Obwohl er sie nie miterlebt hat. Doch in seinem Staat wird sie wohl am meisten vermisst. Nachdem er einen nächtlichen Einbruch vereitelt, indem er den Eindringling durch Notwehr erschießt, ist er nicht gar geschockt, nein, seine primitive Männlichkeit erwacht. Mit Vokuhila und Pumpgun zieht er los und mordet munter mit drei liebgewonnenen texanischen Freunden vor sich hin. Regisseur Jim Mickle kann und will seine Figuren und ihre Befindlichkeiten aber nicht allzu ernst nehmen und so entwickelt sich COLD IN JULY zu einem ulkigen Neon-Neo-Western samt Showdown und Snuffvideos. Ganz witzig.

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