Der_Ryan_M - Kommentare
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Alle Kommentare von Der_Ryan_M
Trotz des Mitwirkens von Tom Hanks, der schon in seinen frühen Filmen stets ein Sympathieträger war und jeden Film noch aufwertete, hinterließ "Turner & Hooch" bei mir eher einen mittelmäßigen Eindruck.
Für eine Komödie nicht besonders lustig und als Kriminalfilm natürlich ebenfalls nicht zu gebrauchen, da die ganze Handlung nur dafür da ist, eine Art "Buddy-Cop" Szenario zwischen Hanks und seinem unfreiwillig adoptierten Hund zu etablieren. Der Film arbeitet dabei mit den typischen Szenen und Klischees, die man aus solchen Tier-Komödien eben kennt. Da wird natürlich einmal komplett die Wohnung zerstört oder sich anderweitig daneben benommen, nur um danach den traurigen und süßen Hunde-Blick aufzusetzen, man kennt es.
Dennoch schon immer wieder erstaunlich, wie Huutsch hier wohl trainiert wurde, um diese Szenen alle glaubhaft herüberzubringen! Das verdient definitiv meinen Respekt und ich kann mir durchaus vorstellen, dass es hier am Set spaßig oder auch manchmal echt chaotisch zuging.
Insgesamt eine ganz nette Komödie, die ein paar Szenen zum Schmunzeln bereithält, alles in allem aber wahrscheinlich eher Kinder oder Hundefans bzw. -besitzer als Zielgruppe ansprechen möchte, zu denen ich mich jedoch nicht unbedingt zählen würde.
"Renegade" ist ein gemütlicher Film aus den 80ern, der einfach Spaß macht und vor allem eine gute Atmosphäre besitzt. Aktuell schaue ich solche Filme sehr gern, perfekt zum Abschalten nach einem anstrengenden Tag und einfach charmant, vor allem die handgemachte Action gefällt mir.
Die minimale Handlung sieht vor, dass Terence Hill sich um den Sohn eines Freundes kümmert, der im Gefängnis sitzt. Dieser Freund hat noch ein Stück Land beim Pokern gewonnen, das die beiden sich anschauen sollen. Also begeben sie sich auf einen Road-Trip durch die Südstaaten, wo sie natürlich auch mit den ein oder anderen Gaunern in Kontakt kommen... Die Rolle des jungen Matt spielt hierbei Terence Hill's Adoptivsohn Ross Hill, der leider relativ kurz nach dem Dreh des Films verstorben ist und dem der Film auch gewidmet ist, was ihm natürlich eine traurige Note gibt.
Der Film selbst ist aber wirklich gelungen und unterhält auf einem guten Niveau. Klar, hier und da zeigen sich ein paar Alterserscheinungen, aber das ist ja ganz normal. Die Vater - Ziehsohn Geschichte hat mich jedenfalls überzeugt und auch der Soundtrack mit coolen Songs von Lynyrd Skynyrd weiß zu gefallen. Zusammen mit den toll eingefangenen Landschaften Arizonas ergibt das eine gute Atmosphäre. Begleitet wird das Ganze natürlich auch von ein paar witzigen Sprüchen und gegen Ende gibt es sogar noch etwas Action, die auch richtig Laune macht.
"Renegade" ist gute Unterhaltung für zwischendurch und für Fans der 80er Jahre definitiv einen Blick wert. Terence Hill gefiel mir hier wirklich sehr gut, vielleicht sollte ich die Bud Spencer und Terence Hill Filmen doch nochmal angehen. Könnt ihr da einen empfehlen? :)
Park Chan-wook's neuer Kriminalfilm "Heojil kyolshim" ist zwar rein visuell in sehr ansprechende Bilder eingehüllt, konnte mich aber auf inhaltlicher Ebene leider gar nicht erreichen, sodass sich die knapp 2 1/2 Stunden verdammt lang anfühlten.
Was noch verhältnismäßig spannend beginnt, verliert sich sobald in einer Romanze zwischen Ermittler und Tatverdächtigen, die mich aber überraschenderweise ziemlich kalt ließ. Tang Wei und Park Hae-il haben für mich leider gar keine Chemie und ihre Interaktionen wirkten oberflächlich und klischeehaft, von den nicht nachvollziehbaren Handlungen der Figuren, gerade eben des unprofessionellen Detectives, mal ganz zu schweigen. Die Emotionen, die der Regisseur vermitteln will, kamen bei mir einfach überhaupt nicht an und das macht es bei so einem Film natürlich schwer.
Weiterhin sieht man hier mal wieder, wie moderne Technik und Kommunikationsmöglichkeiten einen Film langweilig gestalten können, wenn sie einfach zu viel benutzt werden. Gefühlt werden hier andauernd Textnachrichten geschrieben, Anrufe getätigt, Apps benutzt oder sogar Sprachaufnahmen mit persönlichen Angelegenheiten in eine Apple-Watch reingesprochen (die dann später natürlich auch noch für Ermittlungen benutzt werden, was für ein Unsinn)...
Wenn ich "Heojil kyolshim" mit einem Wort beschreiben müsste, dann wäre es "Leere". Alles hier ist kompetent bebildert, aber im Kern ist da halt nichts, was für mich auch nur ansatzweise unterhaltend oder spannend wäre, keine spürbare Atmosphäre oder Emotionalität.
Nach "Terminator 2", der neue Maßstäbe im Actionkino setzte, tat James Cameron genau das 1994 erneut und brachte uns die Actionkomödie "True Lies" in die Kinos. Ein sehr gut gelaunter Arnie, an seiner Seite eine tolle Jamie Lee Curtis, jede Menge witzige Sprüche und One-Liner sowie natürlich atemberaubende Action zeichnen diesen 90er Jahre Action-Blockbuster aus.
Nun ist der Film ja mittlerweile schon fast 30 Jahre alt, trotzdem konnten mich einige der hervorragenden Action-Set-Pieces auch heute noch ins Staunen versetzen. Gerade im letzten Drittel ist "True Lies" einfach nur ein ununterbrochenenes Actionfeuerwerk, das perfekte Unterhaltung für jeden Actionfan bietet. Die Art und Weise, wie Cameron die Action inszeniert, finde ich dabei ebenfalls genial.
Er lässt den Actionszenen Zeit sich zu entfalten und hält immer voll drauf, ohne zu viel zu schneiden oder nachzubearbeiten. Es kommt so eine rohe Action heraus, wo Explosionen und anderes richtig reinknallen. Die Effektarbeit ist sensationell, mit das beste was ich je gesehen habe. Die Szene mit der Brücke und den Jets - erinnerte mich an einen "Mission Impossible"-Teil (ich weiß jetzt nicht welchen, 3 evtl?) - ist hier aber 100 mal intensiver gefilmt und dargestellt. Man fragt sich immer, wie das wohl umgesetzt wurde, ein Gefühl, dass die moderne CGI-Action bei mir nie hervorrufen kann.
Und klar, die Story von "True Lies" ist jetzt für mich auch nicht unbedingt der Hit, ist halt so eine Geheimagenten-Story, die man so ähnlich schon kennt und im Mittelteil gibt es leider die ein oder andere kleine Länge. Vielleicht war das ja vor 30 Jahren noch innovativer, gerade Agenten-Plots sind in den letzten Jahren ja ausgeschlachtet worden? Etwas komisch hier noch, dass der Anfang und das Ende einen Rahmen bilden, der eigentlich richtig gut ist, dazwischen wird die Geschichte um J.L. Curtis aber so aufgebläht, wie ein zweiter Film im eigentlichen Film. Aber gut, spielt bei so einem Actioner jetzt aber nicht die große Rolle, solange eben die Action und der Unterhaltungsfaktor stimmen, und davon gibt es hier ja mehr als genug.
"True Lies" ist die perfekte Wahl, wenn es mal wieder ein Action-Blockbuster im Stile der 90er sein darf. Kein Actionfilm heutzutage erreicht so ein Niveau, die handgemachten Effekte stehen klar im Fokus und sind herausragend. Dazu gute Schauspieler, ein gelungener Humor, tolle Kulissen - einfach perfekte Unterhaltung für einen Samstag Abend.
Bei solchen Filmen wie "The Lair" fällt es mir immer schwer eine einigermaßen faire Bewertung abzugeben. Das hier ist natürlich ein B-Movie, der günstig produziert ist, mit relativ schlechten Effekten und Schauspielern (vor allem Charlotte Kirk in der Hauptrolle ist ja sowas von mies, spielt wohl nur mit, weil sie mit dem Regisseur Neil Marshall zusammen ist).
Wenn man sich allerdings erstmal damit abgefunden hat, dass man hier eben keinen Blockbuster zu sehen bekommt, geht der Film als Action-Horror-Streifen, an einem entspannten Abend unter der Woche, aber schon irgendwo durch und kann einigermaßen solide unterhalten. Erinnert so ein wenig an oldschool Trash-Filme von früher, nur eben ohne diesen Charme und aus der heutigen Zeit.
Die Story um solche Monster, die von Soldaten in einem geheimen Bunker in Afghanistan entdeckt werden, ist im Grunde auch gar nicht so schlecht und gerade zu Beginn sowie gegen Ende schön temporeich vorgetragen, während es im Mittelteil aber einige Längen gibt. Die praktischen Effekte sind teilweise sogar ganz ansehnlich, das CGI ist hingegen unterirdisch. Natürlich gibt es auch wieder die üblichen Logikfehler, schlechten Dialoge oder dumme Entscheidungen der Figuren.
Letztlich fand ich "The Lair" eigentlich ganz ok (sogar unterhaltsamer als den hoch gelobten "The Descent" von dem Regisseur, Schande über mich :D), an einem anderen Tag würde ich den Film aber vielleicht auch schlecht finden. Wer gerne solche B-Monsterfilme mit Horror- oder Actionelementen guckt, könnte hier sicherlich mal reinschauen.
"Lady in the Water" ist ein modernes Märchen von M. Night Shyamalan, das auf einer Gute-Nacht-Geschichte basiert, die er für seine Kinder geschrieben hat. Der Film spaltete dazumal schon die Gemüter, da es kein klassischer "Shyamalan-Film" war, der mit einem Twist endete, was viele Fans enttäuscht zurückließ.
Für mich zählt der Streifen aber definitiv noch zu den besseren Filmen des Regisseurs, wenn man sich auf die langsam erzählte Geschichte einlassen kann. Wie bei seinen vorherigen Werken wie "The Sixth Sense" oder "The Village" ist auch hier wieder die sehr dichte Atmosphäre und die interessante Kameraführung lobenswert, etwas, das Shyamalan für meine Begriffe später leider verlent hat.
Die Charakteren sind interessant gezeichnet und gerade Paul Giamatti in der Hauptrolle gefiel mir sehr gut, er spielt einen Hausmeister und so einen typischen Allerweltstyp. Zudem mag ich hier auch die Botschaft und die Meta-Ebene, dass eben alle diese Hausbewohner im wirklichen Leben sind, aber plötzlich in einem Märchen mitspielen, wo jeder eine Rolle einnehmen muss, für die er vorgesehen wurde, eine ganz lustige die Idee, die recht gut funktioniert. Negativ anrechnen muss ich "Lady in the Water" hingegen die etwas zu lange Laufzeit, wo gerade im Mittelteil zu wenig passiert und ebenfalls die sehr eigenwillige Tonalität, die gerade mit dem Humor nicht immer funktioniert.
Ein kleiner Funfact ist übrigens, dass der Film damals 70 Mio. $ gekostet hat, obwohl er ja kammerspielartig nur in einer Hochhaussiedlung mit Pool spielt - diese wurde aber extra für den Film in Pennsylvania neu gebaut.
Tom Cruise ist einfach ein Garant für großartige Filme und ich liebe seine Performances, in denen er so einen etwas arrogant wirkenden Typen spielt, der aber trotzdem immer sympathisch herüberkommt. Insofern ist "Jerry Maguire" wieder mal so eine Paraderolle für ihn, für die er ja sogar oscarnominiert war, völlig zurecht wie ich finde, denn kein anderer hätte den Jerry so spielen können.
Dabei ging ich zuerst an "Jerry Maguire" mit dem Glauben heran, dass es sich vorrangig um einen Football-Film handeln würde. Und ja, die Football Szenen sind gut umgesetzt, doch im Endeffekt dann nicht sehr zahlreich und schon recht früh merkte ich, dass das hier wohl eher eine Art Feel-Good-Movie mit einer gehörigen Portion Rom-Com sein würde. Eigentlich ja eher weniger mein Ding, aber noch bevor ich überhaupt wusste, wo der Film am Ende denn nun eigentlich hin möchte, hatte mich Regisseur Cameron Crowe irgendwie am Haken und ich mochte den Streifen wirklich sehr.
Nicht nur ist das hier von Anfang bis Ende richtig gute Unterhaltung, was vor allem an der Inszenierung von Crowe liegt, der hier mal ordentlich Pfiff, Tempo und Witz hereinbringt, mit etlichen richtig tollen Szenen und Dialogen, sondern auch auf emotionaler Ebene konnte mich der Film erreichen. Die Figuren sind einfach so gut gezeichnet, dass ich Tom Cruise' und Renee Zellweger's Charaktere ihr Glück unbedingt gönnen wollte und ihre Geschichte mich echt mitreißen konnte.
Sowieso finde ich den Aufbau der Handlung absolut großartig. Dass Jerry Maguire dieser Workaholic ist, der alles für den Erfolg tut, aber später anhand von Cuba Gooding Jr.'s Charakter eben erkennen muss, dass der größte Erfolg nichts wert ist, wenn man ihn mit niemandem teilen kann und sich so diese Schicksale der Figuren entfalten, finde ich herzerwärmend und gleichzeitig ja auch etwas tragisch, einfach sehr gut dargestellt das Ganze.
Unterm Strich finde ich "Jerry Maguire" einen sehr schönen Film, den ich mir mit Sicherheit noch mehrmals anschauen werde, gerade weil ich die Charaktere und Inszenierung sehr mochte. Der Film mag zwar zuerst oberflächlich erscheinen, doch je mehr man drüber nachdenkt, desto mehr Ebenen und Botschaften kann man hier erkennen. Ein sehr menschlicher Film, den ich jedem empfehlen kann, der sich von einem romantischen Plot jetzt nicht gleich abschrecken lässt.
Ja, solche adrenalingeladenen Oldschool-Actioner gehen bei mir immer, da gehört natürlich auch "Last Boy Scout" dazu. Zu dieser Zeit erfreuten sich zudem solche Buddy-Cop Filme höchster Beliebtheit, und auch wenn Joe Hallenbeck (Bruce Willis) und Jimmy Dix (Damon Wayans) keine Cops sind, besitzt dieser Tony Scott Streifen die klassischen Elemente einer solchen Handlung. Kein Wunder, kommt das Drehbuch doch von Shane Black, der vorher auch schon "Lethal Weapon" schrieb und sich auf diese Art von Buddy-Filmen wohl spezialisiert hatte.
Bei "Last Boy Scout" mag ich zudem noch die Football-Thematik, da ich von dem Sport auch ein Fan bin, allerdings muss man sagen, dass der Film das Ganze nur ankratzt und eher ein reinrassiger Actioner ist. Aber eben ein Actioner, der viele gelungene Comedy Momente und lustige One-Liner raushaut. Manfred Lehmann, die Synchronstimme von Bruce Willis, zeigt hier wieder sein ganzes Können, einfach urkomisch einige der Sprüche. Sowieso finde ich die Chemie zwischen Willis und Wayans hier sehr gut. Der Hauptschurke Sheldon Marcone (Noble Willingham) bleibt für 90er Jahre Action Verhältnisse leider etwas blass und agiert eher im Hintergrund.
Unterm Strich bietet "Last Boy Scout" einfach gute Unterhaltung und sollte für jeden Actionfan ein gelungener Griff sein. Ich persönlich mag leider manchmal die Inszenierung von Tony Scott nicht so, die Action ist zwar sehr gut und angemessen brutal, aber genauso wie bei Michael Bay, wird übermäßig hektisch und plakativ präsentiert, womit ich mich stellenweise etwas schwer tue. Dennoch aber ein höchst unterhaltsamer Actioner, wie sie heute nicht mehr produziert werden!
In stilvollen schwarz-weiß Bildern verfilmt Larry Peerce hier in "The Incident" eine gesellschaftskritische Geschichte rund um zwei Gauner, die in einer Bahn die Fahrgäste terrorisieren. Im Fokus steht natürlich der sogenannte "Bystander-Effekt", keiner interessiert sich für den anderen und hilft ihm, lieber schaut jeder nur weg, solange die Probleme ihn nicht betreffen.
Ein Film, den ich wirklich mögen wollte, nachdem hier mein Buddy Kenduskeag diese "Hidden Gem" für seine 2000. Film-Bewertung ausgewählt hat und er sich richtig interessant anhörte, doch leider machte es der Film mir alles andere als leicht. Das Intro ist natürlich noch schockierend und ich finde auch die Einführung der S-Bahn Passagiere interessant, eine bunte Gruppe aus der New Yorker Bevölkerung der 60er Jahre, gut gezeichnete Charaktere, die man nachvollziehen kann.
Das Problem beginnt aber in der zweiten Hälfte, als dann unsere Nervensägen die Bahn betreten. Dass so ein Film natürlich kein Spaß macht, brauche ich hier nicht zu erwähnen, statt auf Unterhaltungswert legt man eher auf eine schockierende Wirkung. Ist nicht so meins, aber gut. Dennoch konnte ich mich in die Situation nicht ganz hereinversetzen, finde die Darstellungen hier oft übertrieben. So wie die Figuren mir vorgestellt werden, hätte ich einige eingeschätzt, dass sie sich gegen die Rüpel zur Wehr setzen. Nicht nur sind die Opfer ja komplett in der Überzahl, es sind auch starke Charaktere dabei und die beiden Unruhestifter haben ja keine Schusswaffen oder sonstiges.
Den "Bystander-Effekt" gibt es natürlich, ich denke jeder kennt das. Ich habe aber auch schon Leute gesehen, die Zivilcourage gezeigt haben bei weniger schlimmen Sachen als hier. Mir fiel es einfach schwer, die Handlungen nachzuvollziehen und es wirkte auf mich teilweise schon satirisch, aber vielleicht war es in den 60ern so, war ja nicht dabei. Noch dazu war mir das Schauspiel hier teilweise zu theatralisch und overacted, gerade von Martin Sheen und Tony Musante, habe ihnen das später nicht mehr abgekauft. Aber gut, kann auch wieder an der deutschen Synchro liegen, die eher suboptimal ist für meine Begriffe.
Letztlich bot mir "The Incident", trotz der starken Inszenierung und gerade der guten Kameraarbeit, leider nicht das erhoffte, tolle Filmerlebnis und ich quälte mich eher durch bis zum Schluss.
Nach längerer Zeit habe ich mal wieder eine Serie gesehen, oder zumindest zu Ende geschaut, denn "Bosch" hatte ich schon letztes Jahr angefangen, mir nach der 5. Staffel aber eine längere Pause gegönnt. Über die 68 Folgen in 7 Staffeln sind mir Detective Harry Bosch (Titus Welliver), seine Kollegen vom LAPD, aber auch einige andere Figuren, wie seine Tochter Maddie, schon ans Herz gewachsen und für die meiste Zeit habe ich hier sehr gerne zugeschaut.
Der Cast ist wirklich toll und die Figuren sind gut gezeichnet. Besonders gefallen mir hier die Dialoge, die sehr gut geschrieben und größtenteils glaubwürdig sind. Die Ermittler-Arbeit wird relativ realistisch gezeigt - die oldschool Polizei-Arbeit steht im Fokus. Nochmal zum Tatort fahren, nochmal Zeugen befragen oder Nachtschicht schieben um Telefonlisten durchzugehen. Gefällt mir sehr gut diese Darstellung und Fortschritte in den Ermittlungen fühlen sich verdient an. Auch, dass viele Leute manchmal keine Lust auf ihre Arbeit haben und bei nervigen Aufgaben so eine Null-Bock-Haltung herrscht, mochte ich hier sehr und war teilweise lustig.
Der Höhepunkt war für mich definitiv Staffel 4 (9 Punkte), die auch gleichzeitig das Finale für einen persönlichen Konflikt von Bosch darstellte. Die anderen Staffeln fallen jetzt aber qualitativ nicht allzu weit ab und sind alle mehr als solide. Pro Staffel werden immer mehrere Fälle gelöst, die sich eben so über die Folgen verteilen, wobei aber oft gleichzeitig an mehreren Fronten ermittelt wird. "Bosch" ist also keinesfalls eine dieser Case-of-the-Week TV-Serien, sondern schon eine mit einer durchgehenden Handlung über die Staffel.
Die ersten Staffeln waren sowieso richtig gut (St. 1 - 7,5 Punkte, St. 2 - 8,5 Punkte, St. 3 - 8 Punkte) und auch die Figuren haben sich glaubhaft entwickelt. Höhepunkt wie gesagt Staffel 4, in der es heiß zur Sache ging, aber auch Staffel 2, wo Chief Irving (Lance Reddick) im Mittelpunkt steht gefiel mir sehr gut. Die hinteren Staffeln (St. 5 - 7,5 Punkte, St. 6 - 8 Punkte, St. 7 - 6 Punkte) driften dann teilweise etwas mehr ins Soap-artige ab, auf einmal spielen das Privatleben gewisser Nebencharaktere oder auch politische Konflite eine größere Rolle. Mich hat es nicht zu sehr gestört, außer in Staffel 7, die dann schon etwas nervig war mit unnötigen Nebenhandlungen, die an den Haaren herbeigezogen waren und den Charakteren teilweise nicht gerecht wurden. Auf einmal waren die Männer schwach und jede Frau war plötzlich irgendwie nervig, naja man kennt das...
Man hat also hier zumindest noch rechtzeitig die Bremse gezogen, eh die Serie zu banal wird. Der Abschluss war versöhnlich und öffnete natürlich die Tür für die Nachfolger-Serie "Bosch Legacy", die nun schon demnächst mit Staffel 2 an den Start geht, aber aktuell nur mit Werbung bei freevee läuft, worauf ich aktuell aber gar keinen Bock habe. Mal schauen ob ich da irgendwann einschalte...
Die Mutterserie hier, basierend auf den Büchern von Michael Connelly, kann ich jedenfalls allen ans Herz legen, die gerne Ermittler-Serien schauen. Ist für mich in vielen Punkten richtig stark mit einem sehr guten Hauptdarsteller.
Ich finde es immer interessant, solche Filme zu sehen, die den Zeitgeist oder auch die Popkultur ihrer Enstehungszeit so schön einfangen und "The Wraith" macht da mal wieder einen sehr guten Job, was den Film aber andererseits natürlich auch recht trashig erscheinen lässt, das muss man klar sagen.
Das Gegenteil von zeitlos wenn man so will, nichtsdestotrotz aber unterm Strich verdammt unterhaltsam, da man eben sieht, dass der Film mit Charme gemacht wurde und dem Zuschauer im Rahmen seiner Möglichkeiten die beste Unterhaltung liefern will. Vor allem die handgemachte Action steht im Vordergrund und das ist natürlich immer ein großer Pluspunkt bei diesen älteren Streifen. Hier werden coole Rennen gefahren und dabei Autos gecrasht sowie allgemein Sachen in die Luft gejagt, dafür schaut man ja so einen Film.
Die Atmosphäre in einem kleinen Wüstenkaff in Arizona würde ich zudem auch als gelungen erachten. Tolle Kulisse mit den hügligen und kurvigen Straßen für eben diese Racing-Einlagen, die hier im Fokus stehen. Im Mittelpunkt steht noch so eine Burger-Bude, wo sich die Jugendlichen immer treffen, einfach sympathisch.
Schauspielerisch hingegen ist das hier hingegen kein großer Wurf, man muss aber auch sagen, dass der Film mit typischen, dämlichen Stereotypen-Charakteren der 80er arbeitet, die einfach übertrieben sind, wie z.B. der Punk, der immer Motoröl und andere Chemikalien trinkt oder der Nerd mit der großen Brille. Wenigstens Charlie Sheen und Sherilyn Fenn in den Hauptrollen harmonieren aber ganz gut und Randy Quaid als Sheriff macht ebenfalls Laune.
Ist "The Wraith" nun ein guter Film? Wahrscheinlich eher nicht, aber wer gerne mal wieder einen simplen Rache-Actioner (mit Sci-Fi Elementen) sehen will und vor allem in die kultige Atmosphäre der 80er eintauchen möchte, wird hier hervorragend bedient. Der Film wirkt zwar stellenweise etwas billig und schlecht gealtert, hat aber letztlich vieles, was einen spaßigen Abend garantiert - coole Action, schöne Kulissen, einen rockigen Soundtrack und sogar etwas knisternde Romantik, es kann so einfach sein...
Das Buch kenne ich nicht, aber die an Wes Anderson erinnernde Inszenierung und auch der Erzählstil von "Was man von hier aus sehen kann" hat mir leider gar nicht zugesagt und ich fand den Film alsbald relativ langweilig.
Aron Lehmann, von dem ich seinen Film "Das Schönste Mädchen der Welt" sehr mochte, versucht sich hier an einer Mischung aus Drama und Komödie, mit eben diesen typischen schrillen und komischen Figuren, wie sie so ähnlich in Wes Anderson Filmen vorkommen. Was die Tonalität des Ganzen angeht, endet das hier aber in einem totalen Chaos und funktionierte für mich gar nicht. Diese Balance zwischen ernsten Themen und Schrulligkeit zu finden ist zugegeben ja auch nicht gerade einfach, schlägt hier aber leider völlig fehl, da die emotionalen Momente nicht zünden und der Humor, zumindest für mich, ebenfalls gar nicht lustig ist.
Humor ist natürlich etwas Subjektives, aber die klischeehaft gespielten Figuren oder schlechten Dialoge kann ich nun wirklich nicht gutheißen. Von den Schauspielern konnten mich auch nur Karl Markovics, das kleine Mädchen (Ava Petsch) und in Ansätzen Corinna Harfouch überzeugen, der Rest traf den Ton des Films eben nicht, spielte zu ernst oder überzogen komisch.
Ich respektiere den Versuch des Regisseurs, hier gerade auch mal bei einem deutschen Film etwas ganz anderes zu probieren, leider war "Was man von hier aus sehen kann" für mich aber trotzdem ein Reinfall.
Für mich ist "Scarface" mal wieder ein Beispiel dafür, wie sich der eigene Filmgeschmack im Laufe der Zeit ändern kann. Vor vielleicht 8-10 Jahren hatte ich den Film mal angefangen und nach einer Weile abgeschalten - zu langweilig, zu viel Gerede, zu wenig Action und so weiter. Völlig falsche Erwartungen hatte ich damals an diesen Gangster-Epos und ließ ihn infolgedessen lange Zeit links liegen.
Nun wagte ich mich kürzlich also erneut an Brian de Palmas fast dreistündige Dekonstruktion des amerikanischen Traums und zudem natürlich Charakterstudie von Antonio "Tony" Montana, so einem Klassiker muss man ja nochmal eine Chance geben dachte ich. Und was soll ich sagen, der Film gefiel mir diesmal extrem sehr gut und ich verstehe mein früheres Ich in dem Fall mal wieder gar nicht... Schon das Intro mit dem grandiosen Musikstück und dann die Szene, in der Montana in den Staaten ankommt und die ersten Dialoge führt, genial.
Bei "Scarface" kommen wirklich ganz viele Zutaten zusammen, die miteinander harmonieren und ein absolut stimmiges Gesamtbild ergeben. Mit das Wichtigste ist für mich erstmal die hervorragend eingefangene Anfang der 80er Jahre Atmosphäre in Miami. Eine sehr lebendige Kulisse, mit all ihren sonnigen Ecken, Nachtclubs, aber eben auch düsteren und brutalen Seiten, die hier auch schonungslos gezeigt werden.
Die Kameraarbeit ist dabei auch sensationell, wie Dialoge eingefangen werden, mit Spiegeln oder die Anordnung der Figuren im Bild, einfach handwerklich super gemacht von Brian de Palma. Unterstützt wird das Ganze durch einen klasse Soundtrack, egal ob man nun den Score von Giorgio Moroder oder aber die zahlreichen anderen, extra für den Film produzierten Disco-artigen Songs erwähnen möchte, immer perfekt platziert und bereichernd für den Film.
Weiterhin sind die schauspielerischen Leistungen natürlich exzellent. Al Pacino damals in einer seiner bekanntesten und karrieredefinierenden Rollen, die er einfach super spielt. Einzigartig für mich auch, dass "Scarface" einer der ganz wenigen Filme ist, die trotz einer eher unsympathischen Hauptfigur funktionieren. Tony Montana ist ja schon ein macht- und geldgieriger Egoist, aber dennoch ist die Figurenzeichnung recht nuanciert und man kann den Charakter als Mensch noch klar irgendwo nachvollziehen und leidet etwas mit ihm, auch wenn man ihn eigentlich wohl eher hassen sollte. Doch genau diese Balance schafft das Drehbuch eben für mich sehr gut.
Und auch in den Nebenrollen liefern einfach alle ab, ob nun Steven Bauer, Michelle Pfeifer, Robert Loggia, F. Murray Abraham oder alle anderen Mitwirkenden, die ich hier nennen könnte. Ein großer Pluspunkt auch die deutsche Synchro, natürlich nur die alte, die sehr viele bekannte Stimmen bereithält. Alleine Frank Glaubrechts Stimme für Al Pacino ist legendär und hält auch hier einige Höhepunkte und Sprüche für die Ewigkeit bereit.
Abschließend müsste ich sogar überlegen, was ich bei "Scarface" überhaupt kritisieren oder verändern würde. Ja, in seiner Darstellung holt der Film, gerade im letzten Drittel teilweise ganz schön aus und mag etwas übertrieben erscheinen. Im Rahmen seines stilisierten 80er Jahre Settings, das auch vorher schon nie sonderlich realistisch erscheint, war das für mich aber vertretbar und nie über einer Grenze, dass es störend gewesen wäre.
Der Film ist ein sehr gut abgestimmtes Erlebnis, das trotz seiner fürstlichen Laufzeit von 170 Minuten nicht mal merkbare Längen beinhaltet, auch wenn der Plot zwischendurch mal etwas weniger vorankommt. Während ich mich heutzutage immer wieder über die viel zu langen Laufzeiten beschwere, zeigt "Scarface" hier, dass es ja durchaus Filme gibt, die eben diese Zeit brauchen und sinnvoll füllen können.
Der Film erreicht zudem wirklich sehr oft in dieser Zeit das höchste Niveau, wo man das Gefühl hat, dass der Film gerade in der Szene einfach atemberaubend und man begeistert ist. Ich denke das Gefühl kennt jeder Filmfreund und hier hatte ich das mehrmals, das zeichnet die großen Filme für mich aus, die es schaffen sowas auszulösen.
Ein zeitloser Klassiker, der wie ich finde sehr gut gealtert ist, viele ikonische Szenen beinhaltet und schon durch seine Botschaft immer aktuell bleiben wird, da es Kapitalismus und damit verbundenen Größenwahn natürlich immer auf irgendeine Weise geben wird. "Scarface" ist ein Film, den zumindest jeder einmal sehen sollte und den ich nur empfehlen kann.
Filme übers Filmemachen finde ich eigentlich immer ziemlich interessant und wenn dann noch kein geringerer als Steve Buscemi den Regisseur spielt, bin ich natürlich gern dabei. "Living in Oblivion" ist auch genau so eine Liebeserklärung an das Low Budget Kino, die aber eher als Komödie und relativ experimentell daherkommt.
Man verfolgt eigentlich nur eine Filmcrew, wie sie versucht einen Amateurfilm zu drehen und währenddessen geht so ziemlich alles schief, was nur schieflaufen kann. Die Situationen sind teilweise echt lustig, manchmal nervten mich aber auch die sich immer wiederholenden Szenen, wenn wieder ein neuer Take aufgenommen wird von der selben Szene.
Die Erzählstruktur an sich finde ich aber sehr originell, auch wenn es im Verlauf etwas Surreales an sich hat, ohne hier jetzt aber zu spoilern. Erwähnenswert sind noch die zahlreichen Anspielungen auf echte Schauspieler oder Regisseure, die gerade in den Dialogen doch echt einfallsreich und eben auch witzig sind.
Letztlich ist "Living in Oblivion" schon ein recht spezieller und eigenwilliger Film, der jetzt bei mir auch nicht ganz so eine Begeisterung auslösen konnte, wie vielleicht bei anderen Leuten. Trotzdem eine ganz witzige Komödie, die man durchaus mal anschauen kann, gerade wenn man hinter die Kulissen eines Filmsets blicken möchte.
"Kiss Kiss Bang Bang" ist einer dieser Filme, die einfach zu sehr versuchen cool oder lustig zu sein, dass es für mich oft schon aufdringlich wirkte und mir auf die Nerven ging. Man muss dem Zuschauer die ganze Zeit zeigen, wie "meta" der Film doch ist, dass er sich andauernd selbst auf den Arm nimmt, irgendwelche Twists präsentiert oder eben ein Erzähler aus dem Off (in dem Fall Downey Jr.'s Charakter) versucht witzig zu sein. Der Film besitzt insofern für mich alle negativen Eigenschaften der 2000er Jahre Komödien-Trends, was aber leider gar nicht mein Fall ist und finde ich aus heutiger Sicht eher trashig und zudem auch anstrengend.
Dass der Streifen dennoch so gut ankommt, kann ich mir eigentlich nur dadurch erklären, dass die Story zumindest stellenweise recht clever vorgetragen wird, wenngleich mir das alles zu oberflächlich war und eben der Humor zu erzwungen. Was ich allerdings loben muss, ist, dass die Rollen mit Robert Downey Jr., Val Kilmer und Michelle Monaghan passend besetzt sind und sie ihre komödiantischen Rollen im Rahmen dieses Konzepts gut spielen. Die Inszenierung von Shane Black finde ich hingegen eher schwach, speziell die weihnachtliche Los Angeles Kulisse, die ja Potential hätte, kommt so gut wie gar nicht zur Geltung. Eine Atmosphäre ist überhaupt nicht spürbar und das alles wirkte auf mich nichtssagend.
Letztlich konnte ich mir "Kiss Kiss Bang Bang" schon noch anschauen und der Film hatte seine Momente, insgesamt war das aber eher enttäuschend und ich hätte mich über weite Strecken kaum weniger für die Handlung und Charakteren interessieren können.
Mit "High Noon" schuf Fred Zinnemann einen absoluten Western-Klassiker, der vor allem durch seine Gesellschaftskritik bis heute aktuell bleibt, aber eben auch inszenatorisch und schauspielerisch auf einem hohen Niveau ist.
Die Handlung um den scheidenden Marshal Kane, gespielt von Gary Cooper, der an seinem letzten Arbeitstag dann noch die Nachricht bekommt, dass ein Verbrecher, den er damals verhaftete, in die Stadt zurückkehrt und sich rächen möchte, woraufhin er eine Truppe zur "Verteidigung" der Stadt aufstellen möchte, ist im Kern herrlich simpel, wird aber interessant aufgearbeitet. Zusammen mit Kane lernen wir als Zuschauer die verschiedenen Menschen des Örtchens Hadleyville kennen, von denen allerdings die meisten kein Interesse daran haben, den Marshal zu unterstützen.
Der Film überzeugt durch seine guten Dialoge, interessanten Charaktere und den gekonnten Spannungsaufbau, der vor allem dadurch erreicht wird, dass der Streifen nahezu in Echtzeit läuft und zwischendurch immer wieder Uhren eingeblendet werden, die zeigen, wie viel Zeit noch ist, bis der Zug mit dem Verbrecher um 12 Uhr Mittags eintrifft. Die Schauspieler machen ebenfalls einen guten Job, wobei mir hier, neben dem souverän aufspielenden Cooper, besonders Katy Jurado als Helen Ramirez gefallen hat. In einer kleinen Nebenrolle ist noch Lee Van Cleef dabei und der Film war außerdem der Durchbruch für Grace Kelly, die hier die Frau von Coopers Charakter spielt, zum Zeitpunkt der Dreharbeiten allerdings fast 30 Jahre jünger war als er.
"High Noon" ist ein Film, der aus wenig Mitteln viel herausholt, was ich immer sehr mag und ist definitiv ein sehenswerter Klassiker. Etwas schade finde ich vielleicht noch, dass der Film "nur" in schwarz-weiß gedreht wurde. Die Atmosphäre ist hier zwar trotzdem recht stimmig, nur finde ich es gerade bei Western immer besser, wenn die tollen Sets und schönen Landschaften in prächtigen Farben zur Geltung kommen.
Die fantasievollen Geschichten von Jules Verne mag ich einfach, doch unter den Verfilmungen gab es gerade in jüngerer Vergangenheit auch viele, die eher unzufriedenstellend oder gar schlecht umgesetzt sind. Diese 1961er Verfilmung von "Mysterious Island" ist für mich hingegen eine ganz gute Umsetzung, die wenigstens als Abenteuerfilm Spaß machen kann.
Gerade in Sachen Atmosphäre auf der einsamen Insel macht der Film einen guten Job und auch die Charaktere sind zumeist sympathisch gezeichnet. Die zweite Hälfte ist allerdings eindeutig die stärkere mit dem Auftreten von Captain Nemo, hier verkörpert von Herbert Lom, der zwar nicht so gut ist wie James Mason in "20000 Meilen unter dem Meer", aber nichtsdestotrotz dem ikonischen Charakter ein angemessenes Gesicht verleiht. Des Weiteren gefielen mir hier die Unterwasser-Aufnahmen gegen Ende wieder sehr gut, aber allgemein sind die Kulissen eben schön hergerichtet und versprühen Charme.
Positiv ist für mich zudem, dass der Film nicht so fokussiert auf die Actionszenen und Special Effects ist, wie andere Filme dieser Art und aus dieser Zeit (z.B. "Jason und die Argonauten", den ich zuletzt sah und mir nicht so gefallen hat). Viele loben zwar immer die Stop Motion Effekte von Ray Harryhausen und ich respektiere auch seine Arbeit, doch irgendwie kann ich damit nicht so viel anfangen und finde die Kämpfe gegen riesige Kraturen aus heutiger Sicht eher langweilig und ermüdend, wenn die Schauspieler gegen eine Videowand mit ihren Speeren kämpfen oder eben selbst auf einer sind.
Insgesamt ist Cy Endfield's "Mysterious Island" für mich ein durchaus tauglicher Abenteuerfilm aus alten Tagen, den man sich, gerade wenn man die Jules Verne Bücher mag, auf jeden Fall ansehen kann.
"On Deadly Ground" ist eigentlich schon ein egomanischer Film von Steven Seagal, der sich hier selbst als absolut unzerstörbaren Alleskönner und dazu noch Weltverbesserer inszeniert, dass es teilweise schon unfreiwillig komisch wirkt.
Gerade die Öko-Botschaft des Films war mir zu aufgesetzt und ist im Grunde genommen völlig aberwitzig, aber auch andere Szenen sind einfach zum Schießen. So zum Beispiel eine Szene, in der ein Rüpel in einer Bar einen Indigenen vollpöbelt, dann aber von Steven Seagal verprügelt wird und diesem anschließend verspricht, sich als Mensch zu verbessern. Also der Zopfmann kann alles in diesem Film und natürlich müssen auch alle anderen Charaktere immer erwähnen, was er für ein krasser Typ ist. :D
Auf seine trashige Art liefert der Film aber immerhin ganz gute Action-Unterhaltung, zumindest in der zweiten Hälfte. Dort geht es dann ordentlich zur Sache und die Action ist knallhart. Die erste Hälfte hingegen ist eher langweilig, es wird zu viel der Plot erklärt, der aber sowieso recht simpel ist. Dazu gibt es noch surreale Szenen, als Seagal bei den Ureinwohnern gesund gepflegt wird, die ich unnötig fand. Die Regie von Steven Seagal ist eher unterdurchschnittlich, man verliert in einigen Szenen leicht den Überblick, wer nun eigentlich wo ist und auch ein paar Schnitte wirken merkwürdig gesetzt. Immerhin wird die schöne und verschneite Natur in Alaska aber gut in Szene gesetzt und wertet den Film auf.
Gemessen an den erfolgreichen 90er Jahren im Actiongenre ist "On Deadly Ground" sicherlich einer der schwächeren Filme des Zopfmanns aus dieser Zeit. Kann man sich mal ansehen, würde ich jetzt aber nicht unbedingt weiterempfehlen.
"5 Card Stud" ist ein solider und gefälliger Genrebeitrag von Western-Experte Henry Hathaway, der aber sein Potential leider nicht ganz ausschöpfen kann.
Der Plot handelt von einer Pokerrunde, bei der ein Falschspieler von den anderen Mitgliedern gehängt wird und nur Van (Dean Martin) beteiligt sich nicht an der Aktion. Danach sterben aber immer mehr Pokerspieler, doch wer steckt dahinter? In die Ermittlungen verstrickt wird auch der neue Pastor, Reverend Rudd (Robert Mitchum).
Die Handlung erinnert dabei eher an ein Whodunit, was ich persönlich in dem Genre definitiv erfrischend finde. Aufmerksame Zuschauer werden jedoch schon recht schnell dahinter kommen, wer hier sein Unwesen treibt, da die Figurenzeichnung schon ziemlich durchsichtig ist. Trotzdem stimmt die Western-Atmosphäre, die ich als sehr gelungen erachte und auch die Besetzung, bei der in Nebenrollen noch Roddy McDowall oder Yaphet Kotto dabei sind, weiß zu gefallen. Im Ohr bleibt außerdem der coole Soundtrack, der immer wieder den selben Song instrumental einbaut.
Dass der Streifen dann nie die ganz großen Höhen erreicht, liegt, neben besagter Vorhersehbarkeit, dann auch daran, dass Robert Mitchum, der ganz klar der überlegene Schauspieler ist, etwas zu wenig Screentime bekommt und man gerne mehr von ihm sehen würde, während Martin in der Hauptrolle seine Aufgabe eher routiniert abspult. Auch der finale Showdown ist dann eher ernüchternd und das hätte man spannender gestalten können.
Nichtsdestotrotz liefert "5 Card Stud" für Western-Freunde aber grundsolide Unterhaltung, die man sich gut und gerne einmalig ansehen kann. Mir gefiel vor allem noch der recht differenzierte Umgang mit dem Thema Religion, das man hier meiner Meinung nach gelungen eingebaut hat.
Fast jeder kennt natürlich die Szene, in der Sharon Stone die Beine überschlägt, ob man "Basic Instinct" nun gesehen hat oder nicht. Aber letztlich bietet der Film ganz klar noch einiges mehr und ist ein wirklich guter und durchdachter Kriminalthriller, der sich allerdings primär eher auf seine Erotikszenen fokussiert.
Für mich sind die zahlreichen Sexszenen hier später sogar etwas zu viel des Guten, da sie manchmal eher herbeigerufen wirken und der Handlung nicht gerade dienlich sind. Mir ist es zumindest im späteren Verlauf etwas negativ aufgefallen, dass schon wieder eine solche Szene folgt, wobei die Story das meiner Meinung nach nicht unbedingt bräuchte. Dass Sharon Stone nämlich auch schauspielerisch einiges mehr kann als gut auszusehen, kann man hier auch beobachten, sie spielt ihre undurchsichtige Rolle wirklich exzellent und auch Michael Douglas gefällt mir ohnehin immer gut.
Darüber hinaus besticht der Streifen noch durch sein stimmiges San Francisco Setting, das hier ebenfalls sehr gut von Paul Verhoeven in Szene gesetzt wurde. Der Film ist sehr atmosphärisch, was auch durch den guten Soundtrack von Jerry Goldsmith unterstützt wird. Ich finde Goldsmith sowieso einen der besten Filmmusik-Komponisten, er hat klare Main Theme's in den Soundtracks seiner Filmen, jeder Score ist individuell und einzigartig für den jeweiligen Film, was auch hier ein großer Bonuspunkt ist.
Insgesamt ist "Basic Instinct" einfach ein überzeugender 90er Jahre Thriller, dem es gelingt den Zuschauer zu unterhalten und auch längere Zeit im Unklaren zu lassen bzw. ihn zu überraschen. Die erotischen Szenen waren mir zwar teilweise etwas zu zahlreich, letztlich ist es aber natürlich auch genau der Punkt, der den Film einzigartig macht und von den anderen Genrevertretern der Zeit abhebt.
Also für mich entpuppte sich "65" als ziemliche Mogelpackung - eigentlich ja ein interessantes Science Fiction Konzept, aus dem aber nicht viel mehr als eine Reise von Punkt A zu Punkt B gemacht wird, mit den typischen Elementen eines Survival-Thrillers. Somit verkommt der Film zum schnellen Actionsnack für zwischendurch, der aber selbst bei der geringen Laufzeit noch mit einigen langweiligen Passagen zu kämpfen hat und auch in Sachen Action eher nach Schema F abläuft.
Der größte Spannungskiller ist aber, dass Adam Driver ein junges Mädchen an seine Seite bekommt, für die er sozusagen den Ersatzvater spielt, was den Film natürlich extrem vorhersehbar macht. Und falls dies noch nicht genug ist, spricht die Arme noch eine unbekannte Alien-Sprache, weswegen es nicht einen interessanten Dialog im Film gibt und die Charaktere auch extrem flach und einem egal bleiben.
Als ich danach gelesen habe, dass die Regisseure von "65" früher schon "A Quiet Place" geschrieben haben, wurde mir einiges klar, denn sie können wohl keine Dialoge schreiben und bauen zudem noch zig Logikfehler in ihre Drehbücher ein. Schade um die gute Idee, die Umsetzung ist enttäuschend.
Michael Apted, von dem ich kürzlich mit "Extreme Measures" ebenfalls einen Medizin-Thriller gesehen habe, erzählt uns in "Blink" die Geschichte von Emma Brody (Madeleine Stowe), die seit ihrer Kindheit blind ist und nun durch eine Netzhaut-Transplantation wieder das Sehen lernen kann. Dabei hat sie immer mehr das Gefühl, dass sie nun jemand verfolgt, doch spielen ihre "neuen Augen" ihr nur einen Streich? Sie wendet sich jedenfalls an den Polizisten John Hallstrom (Aidan Quinn), der fortan in der Sache ermittelt.
Der relativ unbekannte Thriller, der in Deutschland übrigens noch auf VHS festhängt, mittlerweile aber auch in HD bei Amazon Prime zu finden war, hat mich positiv überrascht und ist wirklich spannend inszeniert. Es handelt sich im Grunde genommen um einen Paranoia/Stalker Thriller, der eben vor dem Hintergrund dieses medizinischen Eingriffs spielt und stellenweise sogar mit ein paar Horror-Elementen arbeitet.
Und ja, die Tatsache, dass unsere Protagonistin schlecht sieht bzw. ihre Augen gewisse Aspekte erst verzögert wahrnehmen, wird auch dafür genutzt, die ein oder andere "falsche Fährte" für den Zuschauer zu legen, was zwar gelegentlich etwas überkonstruiert wirkt, aber unterm Strich dann nicht weiter stört, da die Geschichte insgesamt unterhält. Die düstere Chicago-Atmosphäre und gut ausgearbeiteten Charaktere haben mir ebenfalls sehr gut gefallen, sodass ich "Blink" für Fans des 90er Jahre Thriller Kinos definitiv empfehlen würde.
"The Super Mario Bros. Movie" war natürlich der finanziell erfolgreichste Kinohit des Jahres, zumindest bis ihn "Barbie" nun wahrscheinlich demnächst entthronen wird, weswegen ich schon gespannt auf den Film war, obwohl ich sonst mittlerweile von Animationsfilmen etwas übersättigt bin und vieles auch eher auslasse.
Nun habe ich mir den Film also doch angeschaut, mein Eindruck ist aber, dass sich der Film offensichtlich eher an Kinder richtet oder maximal vielleicht noch an Mario-Fans, die sich hier an den Charakteren und Anspielungen erfreuen können. Da ich schon immer eher ein Playstation-Spieler war und von Nintendo gerade einmal einen Gameboy und früher noch einen Gamecube besaß, bin ich von Mario also auch nie ein Fan gewesen, auch wenn ich ein paar Spiele gespielt habe, allen voran natürlich immer mal eine Runde "Mario Kart" mit Freunden.
Viel mehr als eine mittelprächtige Story, die höchstens Kinder beeindrucken kann, und eine quietschbunte, zugegebenermaßen recht nett animierte Welt hat "The Super Mario Bros. Movie", neben eben jenen Videospiel-Referenzen, leider nicht zu bieten. Der Film ist extrem massentauglich inszeniert, was man schon alleine an dem generischen Soundtrack mit jeder Menge Pop-Songs merkt, anstatt den schönen Mario-Score einzubauen, der dann nur bei den Credits oder vereinzelt kurz ertönen darf. Und wenn das auditiv noch nicht Enttäuschung genug ist, bekommt man noch eine miserable deutsche Synchro, die mir wirklich gar nicht zugesagt hat.
"The Super Mario Bros. Movie" ist ein weiteres Beispiel dafür, dass ein mittelmäßiger Film ordentlich Erfolg haben kann, wenn nur ein großer Name drauf steht. Kinder oder Fans des Charakters könnten hier vielleicht noch auf ihre Kosten kommen, allen anderen würde ich jedoch raten, lieber eine Runde auf dem Nintendo zu daddeln.
Für mich als Science-Fiction Fan war "The Philadelphia Experiment" doch schon eine recht spaßige Angelegenheit, auch wenn der Film natürlich seine Logiklöcher hat und aus heutiger Sicht etwas angestaubt wirkt.
Dennoch, mit Zeitreisen-Stories kann man mich eigentlich immer kriegen und diese älteren Sci-Fi Streifen haben doch oft etwas naiv-charmantes an sich, das ich sehr mag. Hier hat man noch eine schöne 80er Jahre Atmosphäre, in die ja unsere zwei Zeitreisenden, Soldaten aus dem zweiten Weltkrieg gespielt von Michael Paré und Bobby di Cicco, hereinkatapultiert werden.
Sicher bleibt "The Philadelphia Experiment" ein wenig hinter seinen Erwartungen zurück, gerade wenn man sieht, was ein Jahr später "Back To The Future" aus einem ähnlichen Konzept machte. Nichtsdestotrotz hat der Film aber einfach viele Aspekte, die für mich einen unterhaltsamen Filmabend ausmachen, darunter ein wenig handgemachte oldschool Action, eine Prise Humor (sogar der "Ronald Reagan ist Präsident"-Witz wird hier schon benutzt, der natürlich auch in "Zurück in die Zukunft" später drin war), einen brauchbaren Soundtrack und sympathische Charaktere, vor allem die weibliche Hauptrolle gespielt von Nancy Allen mochte ich sehr.
Wer auf klassische Sci-Fi Geschichten steht und sich von einer etwas trashigen 80er Jahre Atmosphäre nicht abschrecken lässt, kann hier definitiv seinen Spaß haben!
"Now and Then" ist so gesehen wie "Stand By Me", nur mit vier Mädchen in den Hauptrollen und statt in den 50ern, ist die Geschichte in den 70ern angesiedelt. Dazu gibt es noch eine kleine Rahmenhandlung mit den erwachsenen Freundinnen, die aber im Grunde relativ nichtig ist.
Zwar finde ich "Stand By Me" noch einen Ticken runder und von den Dialogen und Situationen auch manchmal weniger peinlich bzw. einfach besser akzentuiert, aber solche Coming of Age Filme kommen bei mir eigentlich immer gut an, denn ich mag diese Geschichten rund um das Erwachsenwerden. Der Film hier hat zudem auch wieder so eine schöne, unbeschwerte Sommeratmosphäre und ziemlich gut gezeichnete, dabei vor allem aber auch sympathische Charaktere.
Bei den Kinderdarstellerinnen finden sich darüber hinaus einige Namen wieder, die später alle mehr oder weniger erfolgreiche Karrieren in Hollywood hinlegen sollten, wie z.B. Christina Ricci, Thora Birch oder Gaby Hoffmann, und die hier auch alle sehr überzeugend auftreten. Das Highlight stellt aber ganz klar ein kleiner Gastauftritt von Brendan Fraser dar, der als versehrter Vietnamkrieg-Heimkehrer unseren vier Kindern erstmal eine Zigarette anbietet und eine Lektion fürs Leben mitgibt.
"Now and Then" ist einfach 90er Jahre Wohlfühlkino, das eine angenehme Atmosphäre besitzt und ein schönes, teils naives, aber definitiv herzerwärmendes Abenteuer durch die Augen Heranwachsender erzählt.