Der_Ryan_M - Kommentare
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Alle Kommentare von Der_Ryan_M
Nach "Booksmart", den ich persönlich ja schrecklich fand und sogar abbrechen musste, präsentierte uns Olivia Wilde mit "Don't Worry Darling" letztes Jahre ihre zweite Regiearbeit, diesmal im Genre Mystery-/Psychothriller, welches zu meinen Favoriten gehört. Man entführt uns in eine Community der 50er Jahre, wo alles perfekt scheint, zumindest bis der Film beginnt und die Hauptprotagonistin Alice Chambers, sehr gut gespielt von Florence Pugh, einigen mysteriösen Dingen auf die Spur kommt.
Ein Film, bei dem es mir gerade zu Beginn mal wieder sehr schwer fiel irgendwie hereinzukommen, da er anfangs meiner Meinung nach keine Atmosphäre aufbauen kann. Ja, die Kulisse und die Kostüme sind schön hergerichtet, aber für einen 50er Jahre Style sind die Performances der Schauspieler bzw. das Verhalten ihrer Figuren und die Dialoge einfach total daneben, sodass man von Vorneherein das Gefühl hat, dass hier etwas nicht stimmt.
Noch dazu ist die Inszenierung viel zu verspielt. Der Einsatz von Musik (tatsächliche Oldie-Hits, kein Score) ist zu dominant und dadurch schon nervig, die Kamera macht unnötige Drehungen um Figuren, wenn diese einfach nur miteinander sprechen. Bis auf wenige gelungene Momente, wie z.B. die Einführung von Chris Pine's Charakter, der so ein wenig den Anführer dieser "Sekte" darstellt, gestaltete sich das erste Drittel für mich überaus zäh.
Zum Glück sollte sich das später ändern, als der Film ab einem bestimmten Punkt an Fahrt aufnimmt und auch plottechnisch, trotz einiger Logiklücken, durch gewisse Twists und allgemein dem Fortlauf der Handlung am Ende recht schlüssig erscheint. Im Laufe der Zeit konnte ich mich, trotz einiger kleinerer Längen, immer besser mit dem Film anfreunden und gerade einige Momente in denen Florence Pugh und Chris Pine aufeinander treffen waren spannungstechnisch absolut gelungen.
"Don't Worry Darling" hat mich jetzt zwar nicht umgehauen, gerade weil man Elemente der Handlung auch schon mal irgendwo (besser) gesehen hat, bietet aber für Freunde von solchen Psychothrillern sicherlich solide Unterhaltung.
Mit ein paar Bier intus dachte ich eigentlich, dass ich hier gute Voraussetzungen für einen spaßigen No-Brainer Filmabend geschaffen hätte, doch falsch gedacht. "The Meg" ist einfach absoluter Monster-Trash und noch schlimmer, knapp 2 Stunden pure Langeweile und Belanglosigkeit, weil der Streifen sich selbst noch viel zu ernst nimmt.
Die Idee mag ja noch ganz in Ordnung sein und gerade den Beginn, wo sie da in diese tiefere Wasserschicht vordringen, mochte ich noch. Danach wird das aber alles einfach langweilig und ist eben auch sehr uncharmant vorgetragen. Mich persönlich locken jetzt ein paar große CGI-Haie auch nicht mehr hinterm Ofen hervor, da braucht man schon eine interessante Geschichte oder wenigstens etwas Witz und charmante Charaktere.
Gegen "The Meg" sieht ja sogar ein Hai-Film wie "Der Weiße Hai 3" noch ziemlich gut aus, denn der hatte wenigstens noch etwas Charme, ein paar gute Ideen und recht sympathische Charaktere, etwas das man hier vergeblich sucht. Immerhin weiß ich nun, dass ich mir Teil 2, der aktuell im Kino läuft, getrost sparen kann - ist ja auch was wert.
Ein bisschen musste ich ja schmunzeln, als mir klar wurde, dass man hier mit "Cast Away" ja eigentlich einen FedEx-Werbefilm zu sehen bekommt. Immerhin einen sehr kompetent inszenierten, von Kult-Regisseur Robert Zemeckis, und mit Tom Hanks als unseren allerliebsten Post-Angestellten.
Und die One-Man-Show von Hanks macht den Film dann auch so sehenswert, denn er spielt seine Rolle als vereinsamter Gestrandeter sehr gut. Das war dann auch das, woran ich mich etwas fest klammern konnte, weil gerade den Mittelteil auf der Insel fand ich teilweise schon ziemlich zäh und nicht sonderlich spannend. So ein Film ganz ohne Dialoge und auch seltsam ruhig, denn viele Szenen kommen ohne einen Score aus und wie Chuck Noland hört man nur das Wellenrauschen, das ist schon speziell.
Ich verstehe schon, warum man die Geschichte so präsentieren wollte, persönlich hätte ich mir da aber gerne ein auflockerndes Element in der Erzählung gewünscht, seien es nun Rückblenden oder einen parallelen Handlungsstrang, der einfach ein wenig Abwechslung herein bringt. Im Gegensatz zu vielen fand ich nämlich gerade den Anfang und das Ende, die dann eben nicht auf der Insel spielen, richtig gelungen und herzerwärmend. Das Highlight stellt natürlich die Szene mit dem Absturz dar, die wirklich hervorragend inszeniert ist und extrem spannend.
So war "Cast Away" dann mal ein ganz anderes Filmerlebnis, das mich aber stellenweise schon etwas mehr herausforderte, als ich es vorher dachte. Gerade das Ende und die Wandlung, die der Hauptcharakter durch macht, haben mich dann aber doch berührt und Tom Hanks ist eben auch einfach klasse. Unterm Strich definitiv sehenswert, aber für mich doch mit einigen unerwarteten Längen im Mittelteil.
Nach "Blue Jasmine" mein zweiter Film von Woody Allen, der hier in "Scoop" diesmal auch selbst gleich die zweite Hauptrolle an der Seite von Scarlett Johansson übernimmt.
Im Grunde handelt es sich um ein modernes Märchen (?), denn irgendwie ist der Erzählstil etwas eigenwillig und erinnerte mich auch ein bisschen an einen Wes Anderson Film. "Scoop" besitzt dabei ein übernatürliches Element, denn der Geist eines verstorbenen Journalisten wird zufälligerweise bei einer Show eines "Zauberers", gespielt von Woody Allen, heraufbeschwört und beauftragt die Journalistin Sondra Pransky (Scarlett Johansson) damit, seinen Tod aufzuklären, was sie dann zusammen mit Woody Allen auch macht.
Der Film besticht durch seine humorvollen Dialoge, von denen es wirklich einige gibt, denn gerade Woody Allen's Figur ist ein richtiges Plappermaul, der nur am Reden ist und die teils ziemlich witzige Situationskomik, die gerne auch die englischen Eigenarten auf den Arm nimmt. Irgendwie fühlt man sich einfach wohl bei dem Film, der mit einem recht lockeren Stil durch die Handlung führt, welche jetzt an und für sich aber nicht sonderlich spannend ist.
Insgesamt würde ich "Scoop" das Prädikat "ganz nett" verleihen, denn der Streifen bietet 90 Minuten kurzweilige Unterhaltung, die handwerklich und schauspielerisch ansprechend in Szene gesetzt ist. Vor allem die England-Atmosphäre, sowie die Charaktere, gerade der von Johansson, waren hier wirklich angenehm und bleiben im Kopf.
Arnold Schwarzenegger als russischer Polizist, der noch zur Zeit des "Kalten Krieges" nach Chicago kommt um einen geflohenen Verbrecher dingfest zu machen. An seine Seite bekommt er den für seine Komödien bekannten Schauspieler James Belushi, also viel mehr 80er Jahre Charme geht nicht.
Ende der 80er erfreuten sich diese Buddy Cop Movies natürlich einer hohen Beliebtheit und "Red Heat" ist definitiv ein spaßiger Vertreter dieses Subgenres. Walter Hill inszeniert in erster Linie einen rohen und knallharten Actioner, der auch eine gute Brutalität mit sich bringt und sogar eine verhältnismäßig interessante Geschichte erzählt. Zwischendurch gibt es immer mal wieder einen humorvollen Moment, die aber doch recht rar gesät sind und nicht so überdreht wie in anderen Filmen dieser Art.
Dadurch bekommt der Film zuweilen eine recht eigenartige Tonalität, die aber nichtzuletzt wegen des toll aufspielenden Casts, zu dem in den Nebenrollen unter anderem noch Laurence Fishburne (in den Credits noch als Larry Fishburne) oder die sehr hübsche Gina Gershon gehören, dennoch funktioniert.
"Red Heat" ist für mich auf jeden Fall einer der besseren Arnie-Filme und gerade für Actionfans bietet der Streifen auch heute noch sehr gute Unterhaltung, da eben speziell die Action überzeugen kann, so sollte es doch sein.
"Sleepless in Seattle" ist für mich hauptsächlich aufgrund der Darsteller, speziell natürlich Tom Hanks, interessant, denn ansonsten zählen Rom-Coms jetzt nicht unbedingt zu meinen favorisierten Genres.
Der Film hat ja über die letzten 30 Jahre schon so ein wenig Kultstatus erreicht, letztlich konnte ich als Laie jetzt aber nicht unbedingt erkennen warum. Im Grunde eine ganz normale Rom-Com, die aber vom Charme der 90er und dem guten Schauspiel von Tom Hanks (und auch Meg Ryan, die ich ebenfalls recht gern sehe) aufgewertet wird. Das einzige unkonventionelle ist vielleicht, dass die beiden Hauptdarsteller eigentlich so gut wie keine Szenen zusammen haben, weswegen man sich am Ende dann natürlich doch so ein wenig freut, wenn es denn endlich so weit ist... :)
Ich habe "Sleepless in Seattle" jetzt nicht ungern geschaut, es ist halt leichte Kost, die recht herzlich und mit einer verträglichen Menge an Kitsch daherkommt, insgeheim hatte ich mir aber vielleicht etwas mehr von diesem Klassiker versprochen.
Der Plot von "Fourteen Hours" erinnerte mich an "Man on a Ledge" mit Sam Worthington, denn auch dort klettert ein Mann aus dem Fenster eines Hochhauses und verhandelt dann mit der Polizei. Dieser Streifen hier, der von Henry Hathaway inszeniert wurde, stellt aber keinen Verbrecher in den Mittelpunkt, sondern einen "ganz normalen" Mann, der offensichtlich psychische und familiäre Probleme hat.
Primär habe ich den Film geschaut, weil es die erste Spielfilm-Rolle von Grace Kelly war, leider mit sehr wenig Screentime in einer komplett unnötigen Nebenrolle, die gar nichts zur eigentlichen Handlung beiträgt. Die Story an sich ist leider auch nicht so wirklich spannend. Es gibt hin und wieder interessante Momente und gute Dialoge, wenn der Mann auf dem Vorsprung (gespielt von Richard Basehart) sich erst mit dem Polizisten und später mit anderen Leuten unterhält, dazwischen aber immer etwas Leerlauf.
Letztendlich ist die Handlung natürlich auch recht vorhersehbar und hat mir jetzt nicht viel gegeben. Dafür entschädigen immerhin die Effekte, die überzeugend sind und auch die schauspielerischen Leistungen sind größtenteils in Ordnung, wobei ich mit Paul Douglas als Verkehrspolizist nicht so warm geworden bin. Recht interessant ist vielleicht noch, dass "Fourteen Hours" auf einer wahren Begebenheit aus dem Jahre 1938 inszeniert wurde, man das Ende hier dann allerdings umgeschrieben hat. Insgesamt ganz ok, aber stellenweise eine recht zähe Angelegenheit der Film.
"Extreme Measures" scheint ja doch vergleichsweise unbekannt zu sein, trotz einer recht namhaften Besetzung. Durch einige Kommentare zuletzt von meinen Buddies wurde ich dennoch darauf aufmerksam und fühlte mich im Endeffekt solide unterhalten.
Der Film ist eine Mischung aus Mystery- und Verschwörungsthriller, der im Medizinbereich angesiedelt ist. Zu Beginn ist es sogleich recht vielversprechend und auch ziemlich schockierend, als man zwei nackte Männer dabei sieht, wie sie anscheinend aus einer Einrichtung flüchten. Einer der beiden wird kurz darauf ins Krankenhaus eingeliefert und landet bei Dr. Guy Luthan (Hugh Grant) auf dem Tisch, der bei ersten Untersuchungen einige dubiose Muster erkennt und daraufhin immer weiter nachgräbt...
Eine gute Prämisse, die für Spannung sorgt und sich auch ganz gut entwickelt. Der Film hat auf jeden Fall seine Momente, ob einige gut geschriebene Dialoge oder Hochspannungsphasen, gerade als es später in den New Yorker Untergrund geht. Leider ist der Film über weite Strecken relativ vorhersehbar, weil schon recht früh ziemlich viel Preis gegeben wird, da hätte man den Zuschauer eventuell mehr im Dunkeln lassen können wie den Hauptcharakter. Das Ende wirkte auf mich auf der einen Seite irgendwie zu übertrieben konstruiert, andererseits wurde es der Geschichte aber auch nicht ganz gerecht, etwas komisch.
Lobenswert ist allerdings noch der Cast, der gerade in den Nebenrollen viele tolle Schauspieler zu bieten hat, unter anderem David Morse, Bill Nunn oder selbst J.K. Simmons, die ich alle einfach gern sehe und ihren Job sehr gut machen. Gene Hackman spielt auch eine sehr interessante Figur, die aber etwas wenig Screentime hat. Hugh Grant mag ich leider nicht so und konnte mich nicht so richtig überzeugen, vielleicht einer der Hauptgründe, weswegen ich "Extreme Measures" jetzt nicht überragend fand. Letztlich aber absolut solide Kost, die man sich definitiv einmal ansehen kann, da sind die meisten 90er Thriller einfach ein sicheres Ding.
"Breakdown" ist ein weiterer, geradliniger Thriller aus den 90ern, der einfach richtig gut funktioniert und ohne viel Schnickschnack in 90 Minuten vorgetragen wird, dabei aber fast durchgehend für Spannung sorgt.
Jeff Taylor (Kurt Russell) ist mit seiner Frau Amy (Kathleen Quinlan) auf einem Roadtrip durch die Südstaaten unterwegs, als er plötzlich eine Panne an seinem Auto hat. Ein LKW-Fahrer (J.T. Walsh) hält an und schlägt vor, Amy zur nächsten Raststätte mitzunehmen, wo es ein Telefon gibt um den Pannendienst zu rufen. Doch dann ist sie plötzlich verschwunden...
Der Thriller besticht vor allem durch seine Bodenständigkeit, indem ein relativ realistisches Szenario präsentiert wird und auch Kurt Russell mal wieder einen Charakter spielt, der nur ein ganz normaler, besorgter Ehemann ist und alles andere als ein klassischer Actionheld. Gerade dadurch, dass der Film ohne zu viele unnötige Übertreibungen auskommt, kann man als Zuschauer eben auch eine gute Bindung zu der Figur aufbauen und fiebert wirklich mit ihm mit.
Darüber hinaus sind auch die Bösewichte eine richtig hinterhältige Truppe, die ihre Rollen ebenfalls sehr gut spielen und verdammt unsympathisch sind, ohne dabei aber zu überzeichnet zu wirken. Durch das heiße und staubige Wüsten-Setting bekommt der Film außerdem noch eine ganz besondere Atmosphäre, die auch sehr gut eingefangen wurde.
Obwohl ich anfangs noch etwas skeptisch war, ob das Szenario mich für 90 Minuten fesseln kann, gerade weil der Einstieg in den Film noch recht konventionell verläuft, war ich später überrascht, wie es das Drehbuch versteht, die Spannungsschrauben im Verlaufe der Handlung immer mehr anzuziehen. Die letzte halbe Stunde ist sogar herausragend und gipfelt in einem absolut furiosen Finale, was "Breakdown" für mich zu einem wirklich sehr guten Genre-Vertreter machte, der einfach ein rundes und unterhaltsames Filmerlebnis darstellt.
Überraschenderweise überzeugt die Actionkomödie, die auf der gleichnamigen Serie "CHIPS" aus den 70ern und 80ern basiert, allen voran durch ihre gut inszenierten Actionszenen und Stunts, die fast allesamt handgemacht sind. Gerade einige Verfolgungsjagden auf diesen Motorrädern sind sehr kompetent gemacht und das hätte ich für so eine Art von Film gar nicht unbedingt erwartet.
Das ganze Drumherum ist dafür allerdings ziemlich generisch und wird auch sehr spannungsarm vorgetragen. Noch dazu zündeten für so eine Comedy bei mir dann doch nur relativ wenig Witze, der heute typische Fäkal- und Sexhumor ist auch hier wieder sehr präsent. Immerhin kann man dem Hauptdarsteller-Duo Michael Pena und Dax Shepard (der auch gleichzeitig Regie führte) eine gewisse Chemie nicht absprechen und in den Nebenrollen sind einige bekannte Gesicher zu sehen, die aber teilweise auch extrem verschwendet werden (so beispielsweise D'Onofrio).
Zum einmaligen Konsumieren sicherlich noch ganz ok, wird aber wohl kaum länger in meinem Kopf bleiben, als eine Tüte "CHIPS" in meinem Schrank.
"Event Horizon" war als Sci-Fi Fan natürlich auch schon länger auf meinem Radar, auch wenn der Streifen in erster Linie wahrscheinlich eher ein Horrorfilm ist. Dennoch muss ich sagen, dass der Film in beiden Genres relativ gut funktioniert.
Der Science Fiction Ansatz, dass dieses Raumschiff plötzlich wieder auftaucht und wie der Charakter von Sam Neill dies alles zu erklären bzw. auch zu erforschen versucht, ist sogar höchst interessant, dementsprechend gefiel mir die erste Hälfte des Films deutlich besser. Auch atmosphärisch konnte der Film mich größtenteils überzeugen, denn das Setdesign und die Effekte sind wirklich toll - alles fühlt sich einfach noch so haptisch an, weil es nicht mit CGI überladen ist - und das Ganze wird gekonnt unheimlich in Szene gesetzt. Dazu bekommen wir hier wieder die sympathischen Charaktere der 90er, die eben auch von guten Charakter-Darstellern gespielt werden.
Im weiteren Verlauf werden die Horror-Elemente dann aber immer präsenter, was mir dann nicht mehr ganz so gut gefiel. Von solchen flackerndern Bildern, brutalen Szenen oder immer wieder solche albtraumhaften Sequenzen bin ich einfach kein Fan und das strengte mich dann teilweise etwas an. Ich mag es da gern etwas subtiler, letztlich ist das aber natürlich Geschmackssache und der Regisseur wollte da eben eher eine andere Richtung einschlagen.
Für einen Film seiner Art ist "Event Horizon" ein ganz guter Vertreter, der zwar heute leicht trashig wirkt, aber trotzdem in vielen Punkten nach wie vor überzeugen kann. Für mich persönlich wechseln sich hier Licht- und Schattenmomente immer etwas ab, die meisten Horror-Fans sollten aber auf ihre Kosten kommen.
In der kurzen Schauspielkarriere von Grace Kelly war 1954 ja ein produktives Jahr, in dem sie neben den beiden Hitchcock-Klassikern "Dial M for Murder" und "Rear Window" auch noch hier in "The Country Girl" spielte und für diesen Film dann sogar einen Oscar als Beste Hauptdarstellerin gewinnen konnte. In dem Drama verkörpert sie die Frau des Schauspielers Frank Elgin (Bing Crosby), der unter der Leitung von Bernie Dodd (William Holden) nach langer Zeit wieder eine Rolle im Theater bekommen soll, dabei aber unter Alkoholproblemen leidet.
Der Streifen lebt von seinen interessanten Charakteren, die gut gespielt werden und eine spezielle Gruppendynamik haben. Grace Kelly's Charakter ist dabei besonders interessant, sie ist eine starke Ehefrau, die ihrem Mann, der unter dem Verlust des gemeinsamen Sohnes sehr leidet, immer an der Seite steht. Die Präsenz von ihr ist hier in fast jeder Szene wirklich überwältigend, einfach eine sehr tolle Schauspielerin wie ich finde.
Die Handlung, bei der es um die Bewältigung eines Schicksalschlages geht und auch darum, danach wieder ins Leben zurück zu finden und Verantwortung zu übernehmen, funktioniert natürlich auch heute noch ganz gut, wenngleich die Darstellung der Figuren aus heutiger Sicht teilweise doch ein wenig naiv herüberkommt, gerade in Bezug auf Crosby's Charakter. Immerhin sind die Sets aber wirklich toll hergerichtet und auch die ein oder andere Gesangseinlage, die während der Aufführung der Theaterstücke im Film vorkommt, hat mir diesmal gut gefallen und wirkte stets natürlich.
"The Country Girl" ist ein recht minimalistisches, aber durchaus unterhaltsames Drama aus den 50ern, welches man sich definitiv mal anschauen kann.
Das Regiedebüt von Jordan Peele war wohl einer der wenigen Horrorfilme, an denen sogar Filmfreunde, die das Genre sonst meiden, wohl nur schwer vorbeikamen, unter anderem natürlich, weil der Streifen bei den Academy Awards damals einige Nominierungen bekam und sogar einen Oscar gewann.
Wenn man nun "Get Out" schaut, kann man recht schnell erkennen, dass man hier wirklich mal wieder etwas besonderes vor sich hat. Der Streifen ist handwerklich hervorragend, verdammt atmosphärisch und größtenteils wie ein Grusler der alten Schule aufgebaut, so wie ich es mag. Das oscarprämierte Drehbuch ist darüber hinaus ebenfalls sehr intelligent und wie sich die Story zum Ende hin entfaltet, fand ich einfach genial und ich hatte wirklich eine Menge Spaß mit dem Film.
Das Zauberwort lautet an der Stelle aber mal wieder Tonalität und für meinen Geschmack trifft Peele hier den Nagel auf den Kopf. Der Film ist, wie schon gesagt, gruselig und unheimlich, was er aber vor allem durch die Kulisse in diesem abgelegenen Landhaus und eben die merkwürdigen Dialoge und anderen zwischenmenschlichen Interaktionen erreicht. Die schauspielerischen Leistungen unterstützen dies, denn sie sind alle sehr gut, besonders hervorheben muss man hier aber natürlich Hauptdarsteller Daniel Kaluuya, der seine Rolle wirklich klasse spielt.
Gleichzeitig hat der Film aber auch etwas Humorvolles und möchte in seinen Dialogen oft auch noch so ein wenig Gesellschaftssatire hereinbringen, wenngleich dieser Aspekt teilweise recht klischeehaft erscheint und im Grunde keine allzu große Rolle spielt. Auf inhaltlicher Ebene wurde die Rassismus-Kritik aber immerhin sehr überlegt eingebaut, das hat man doch gerade in den letzten Jahren schon oft deutlich schlechter und weniger subtil gesehen. Insgesamt funktionierte diese Mischung aus Horror, der aber zwischendurch immer wieder mal mit einem Augenzwinkern und bissigem Humor serviert wird, für mich zumindest sehr gut und macht am Ende eben einen sehr unterhaltsamen Film.
"Get Out" ist ein spezieller Horrorfilm, der mit Genre-Konventionen spielt und mir wirklich sehr gut gefiel. Jetzt bin ich jedenfalls überaus gespannt auf die anderen Filme von Jordan Peele.
"City Hall" ist ein eher ruhiger und bodenständiger Polit-Thriller, was aber nicht heißen soll, dass der Film langweilig wäre. Im Gegenteil, ich mag solche Filme, die ohne unnötige Übertreibungen auskommen, aber dennoch spannend sind und speziell durch ihre Atmosphäre, Figuren und Dialoge überzeugen.
Die einzelnen Puzzleteile sind hier sogar überragend. Wir verfolgen die Auswirkungen einer Schießerei in New York, bei der im Kreuzfeuer ein kleiner Junge auf dem Weg zur Schule umgebracht wurde. Auf politischer Ebene versetzt dies die Stadt natürlich in Aufruhr und der Vorfall soll so schnell wie möglich aufgeklärt werden, womit der Assistent des Bürgermeisters, gespielt von John Cusack, beauftragt wird.
Die New York Atmosphäre und die politischen Interaktionen zwischen den einzelnen Personen werden gut eingefangen und glaubhaft dargestellt. Al Pacino als Bürgermeister John Pappas liefert mal wieder eine sehr gute Performance, das Highlight natürlich seine minutenlange Rede bei der Beerdigung des Kindes, die er dann sogar zu seinem eigenen Vorteil nutzt, ein Gänsehautmoment. Aber auch John Cusack weiß in seiner "Doppelrolle" als Berater des Bürgermeisters, aber auch so ein wenig als privater Ermittler in diesem Mordfall zu gefallen und bietet dem Zuschauer eine sympathische Identifikationsfigur. In den Nebenrollen sieht man auch noch einen Haufen toller Darsteller wie unter anderem Danny Aiello oder Martin Landau, die allesamt sehr gute Performances liefern.
Unterm Strich war "City Hall" für mich eine positive Überraschung und ein wirklich guter Polit-Thriller, der aber über weite Strecken auch eher wie ein (Crime-)Drama anmutet. Ein authentisch wirkender Blick hinter die Kulissen, der zugegeben auch ein paar kleinere Längen und unausgereifte Nebenhandlungen hat (wie z.B. die mit Bridget Fonda). Die gute Atmosphäre und hervorragenden schauspielerischen Leistungen sorgen aber für ein absolut gelungenes Filmerlebnis.
Nach einer neuerlichen Empfehlung von meinem Buddy Heiko, hatte ich auch Lust, diesen Katastrophenfilm der 90er, den ich bis dato noch nicht kannte, mal nachzuholen.
"Twister" ist ein Film, der eine 90er Jahre Atmosphäre versprüht, wie kaum ein anderer und deswegen kann ich definitiv verstehen, wenn man diesen Streifen als seinen Wohlfühlfilm bezeichnet. Die Charaktere sind sympathisch und eben auch die typischen Stereotypen-Figuren aus den 90ern, wie man sie gern hat. Nach 10 Minuten wusste man schon, wie sich die Beziehung zwischen Bill Paxton's und Helen Hunt's Charakteren entwickeln würde und natürlich kommt es zum Ende genau so. :)
Die Vorhersehbarkeit und das Fehlen einer wirklichen Handlung, denn im Grunde begleiten wir nur eine Truppe dabei, wie sie die ganze Zeit von einem Tornado zum nächsten jagen, sind dann auch etwas die Schwachstellen für mich. Noch dazu ist der Film teilweise sehr hektisch und überladen, sowie ziemlich unlogisch. Solche Szenen wie zwischendurch, als die Truppe bei Helen Hunts Tante zum Essen sind, hätte ich mir öfters gewünscht, damit die Charaktere einfach besser gezeichnet werden. Man hätte dort z.B. auch einige wissenschaftliche Aspekte der Maschine, die sie gebaut haben, besser erklären können.
Nichtsdestotrotz bietet "Twister" aber recht angenehme Abenteuer- und Blockbuster Unterhaltung, die man sich auch heute noch ganz gut geben kann, auch wenn der Film eben in seiner Zeit festhängt und nach allen Regeln des 90er Kitsch-Kinos operiert. Die Effekte sind übrigens noch mit am besten gealtert und machen in den meisten Szenen auch heute noch einen echt guten Eindruck!
Trotz hochkarätiger Besetzung mit unter anderem Samuel L. Jackson oder Michael Keaton, die beide wie immer mächtig Spiellaune mitbringen und den Film mit ihrer Präsenz aufwerten, wird man das Gefühl nicht los, mit "The Protégé" letztlich nicht viel mehr als einen grundsoliden B-Actioner zu sehen. Der Plot ist natürlich hauchdünn und hat gerade in der ersten Hälfte mit einigen Längen zu kämpfen. Und auch Maggie Q in der Hauptrolle wirkte jetzt nicht gerade überzeugend auf mich.
Immerhin weiß Regisseur Martin Campbell, der früher unter anderem die "Zorro"-Filme oder zwei "James Bond"-Teile zu verantworten hatte, wie man Action recht gescheit inszeniert, weswegen der Film in diesen Momenten Spaß machen kann. Leider ist eben das gesamte Drumherum aber reichlich uninteressant und wirkt zu gewollt, sodass der Streifen bei mir schnell wieder aus dem Kopf verschwinden wird und man danach wohl auch nie wieder einen Gedanken daran verschwendet.
Zum Einmalanschauen, an einem müden Abend unter der Woche, geht "The Protégé" für Actionfans wohl in Ordnung, viel mehr sollte man allerdings nicht erwarten.
Für Fans der Reihe bietet der mittlerweile siebente Film "Mission: Impossible - Dead Reckoning Part One" wieder die gewohnte Agenten-Action Kost, wie man sie auch in den Vorgänger Filmen, zumindest ab Teil 4, schon bestaunen konnte.
Den Streifen im Kino zu sehen, erwies sich auch für mich, der jetzt kein riesiger Anhänger der MI-Reihe bin, aber gute Actionfilme natürlich zu würdigen weiß, als ein durchaus geschickter Schachzug, denn solche Filme leben natürlich von ihrem Bombast und profitieren vom Erlebnis auf der großen Leinwand. Die üppige Laufzeit von über zweieinhalb Stunden verging hier sogar überraschend zügig, was ich dem Streifen, der etliche rasante Actionszenen bietet, definitiv zu Gute halten muss.
Kritisch hingegen sehe ich einmal mehr die Handlung als solches, die ich auch schon bei anderen "Mission Impossible"-Filmen oft kritisiert habe. Diesmal hetzen wir über die gesamte Laufzeit einer Art Schlüssel hinterher, der dem Besitzer Zugang zu einer mächtigen Künstlichen Intelligenz verschaffen soll. Das Thema KI wurde zwar an einigen Stellen recht spannend eingebaut, letztlich muss ich aber sagen, dass mich die aufgeblähte Handlung einmal mehr völlig kalt ließ und vermeintlich wichtige oder emotionale Momente (z.B. das Ableben von Figuren oder irgendwelche Twists) bei mir demzufolge auch überhaupt nicht zünden wollten.
Ja, im Endeffekt schaut man auch "Mission: Impossible - Dead Reckoning Part One" mal wieder für die waghalsigen Stunts und netten Spionage-Gadgets, die diese Reihe zu dem machen, was sie nun einmal ist, nämlich Blockbuster-Unterhaltung, und in der Hinsicht bietet der Film schon eine spaßige Zeit, obwohl sich bei mir das Ganze mittlerweile auch etwas abnutzt. Zumal die Actionszenen diesmal auch nicht viel Neues bieten und noch dazu wieder zu stark (unter anderem mit CGI) nachbearbeitet sind, was mir leider ebenfalls immer wieder missfällt und die Qualität der handgemachten Stunts in meinen Augen sogar etwas mindert.
Insgesamt ist Tom Cruise' neue Mission ein eher durchschnittlicher Eintrag ins Franchise, der insgesamt gesehen aber immer noch gut ist und ein paar tolle Highlights bietet, sich für mich persönlich jedoch hinter "Ghost Protocol", "Fallout" und "Mission Impossible 1" einreiht. Knappe 7 Punkte noch von mir, für Fans aber sicherlich eh Pflichtprogramm.
Bei "Double Team" wusste ich nie genau ob das ein JCVD-Streifen ist, wo es sich lohnt einzuschalten oder eher nicht. Schließlich verrät ein Blick auf das DVD-Cover schon, dass es hier vermutlich relativ trashig zur Sache geht, gerade auch wenn Dennis Rodman mit dabei ist und diese Filme sind oftmals nicht gut gealtert.
Wieder einmal durfte van Damme hier ja für das Hollywood-Filmdebüt eines Action-Regisseurs aus Hong Kong herhalten. Nachdem er vorher mit John Woo schon "Hard Target" und mit Ringo Lam "Maximum Risk" drehte, war es diesmal Tsui Hark, der sich an "Double Team" versuchte. Und ja, die Actionszenen sind größtenteils wirklich ansehnlich und wissen zu gefallen, wenn sie nicht gerade völlig übertrieben sind. Das ist ein wenig das Problem bei dem Film, dass vieles sehr übertrieben ist, weswegen es eben einen trashigen Eindruck hinterlässt.
So oder so muss man aber sagen, dass man unter anderem zum Beispiel einen Kampf mit einem Tiger in einer vermienten Gladiatorenarena oder auch einen Typ mit Messern zwischen den Zehen auch nicht alle Tage sieht, weswegen "Double Team" schon auf seine eigene Art einen ordentlichen Unterhaltunsfaktor mitbringt. Zumindest in der zweiten Filmhälfte, wo es dann endlich mal zur Sache geht. Ab dort greift auch Rodman so richtig in die Handlung ein und sorgt mit seinen Basketball One-Linern noch weiter für gute Laune.
Die erste Hälfte ist hingegen leider weniger spannend und hält sich teilweise zu lange an einem uninteressanten und aufgeblähten Agentenplot auf, den man hier auch noch irgendwie reingeschustert hat. Positiv erwähnenswert sind aber noch die tollen Locations, denn der Streifen wurde unter anderem in Rom, Nizza und Antwerpen gedreht und setzt seine Drehorte teilweise überraschend schick in Szene für so einen Film.
Letztlich ist "Double Team" wieder mal so ein Film, wo ich es natürlich verstehen kann, wenn man ihn richtig scheiße findet, denn es ist im Grunde genommen schon ganz schöner Quatsch. Dennoch kann er in der richtigen Stimmung aber auch extrem Laune machen und hat in Sachen Action doch schon einige Highlights in petto. Für 90er Jahre Actionfans, aber auch für Trashfans sollte es zumindest mal einen Blick wert sein.
Mit das Schlimmste, was passieren kann, wenn man einen Film schaut, ist, dass der Streifen da mit großer Ernsthaftigkeit seine Handlung abspult, man selbst das Geschehen aber überhaupt nicht ernst nehmen kann. Genau so erging es mir leider mit dem neuesten Shyamalan-Werk "Knock at the Cabin", zu dem ich nie einen Zugang gefunden habe.
Sei es nun die hanebüchene Prämisse, die schlechten Dialoge, das katastrophale Schauspiel fast aller Beteiligten, der komische Look, den der Film hat oder aber auch die zahlreichen Logikfehler und überaus dummen Entscheidungen der Figuren. Über ein oder zwei solcher Punkte kann man immer noch irgendwie hinwegsehen, so wie beim letzten Shyamalan Film "Old", der für mich zwar auch nicht ganz so gut funktionierte, aber letztlich noch auf eine trashige Art unterhaltsam genug und gerade mit dem Twist am Ende wirklich ganz in Ordnung war.
Hier bei "Knock at the Cabin" wusste ich spätestens nach dem ersten Drittel schon, dass das vermutlich eine richtige Qual für mich werden würde und leider wird der Film mit zunehmender Laufzeit nur noch schlechter und ist noch dazu ja auch fast komplett vorhersehbar. Einer der schlechtesten Filme seit Langem, den ich nur schwer ertragen konnte und wieder einmal ein Tiefpunkt für M. Night Shyamalan.
"Runaway Train" ist ja fast wie "Unstoppable" mit Denzel Washington, nur ca. 25 Jahre zuvor und meiner Meinung nach in etwas coolerer Ausführung.
Der 80er Jahre Actioner benötigt am Anfang eine knappe halbe Stunde um in Fahrt zu kommen - im wahrsten Sinne des Wortes, denn erst ungefähr dann wird der titelgebende Zug von unseren Protagonisten, zwei Gefängnisausbrechern gespielt von Jon Voight und einem jungen Eric Roberts, betreten. Zuvor dürfen wir eben jenen Ausbruch beobachten und uns werden anfangs die Charaktere etwas näher gebracht, die gerade für einen Actioner wirklich ganz gut gezeichnet sind.
Die Dialoge sind teilweise sehr interessant, dann aber wieder unfreiwillig komisch, was aber auch an der Synchro liegen könnte. Jon Voight wird von Manfred Lehmann, der Stimme von Bruce Willis, gesprochen und der legt sich hier ganz schön ins Zeug. Was ich cool finde, dass früher die Synchro oft noch mehr umgangssprachlich war, was eben auch hier für einige witzige Sprüche sorgt, die einen zum Lachen bringen.
Sowieso pendelt der Film immer so ein wenig zwischen einem ernsten und trashigen Ton, was aber nicht negativ gemeint ist. Der Bösewicht beispielsweise, Gefängniswärter Renken, wird absolut herrlich gespielt von John P. Ryan. 80er Jahre typisch ist er allerdings ein vollkommen überzeichneter Bösewicht, der ebenfalls immer für einige Lacher sorgt, wie z.B. in der Szene mit der Toilette, einfach klasse. Für mich ein erinnerungswürdiger Bösewicht wie er im Buche steht, ganz klar ein Highlight des Films.
Optisch und handwerklich kann der Streifen überzeugen und wurde von Andrey Konchalovskiy bei seinem Hollywood-Debüt gekonnt umgesetzt. Gerade die verschneite und eisige Atmosphäre in Alaska gilt es zu loben. Die Actionszenen sind zudem gut gemacht und das Gefühl auf einem sehr schnell fahrenden Zug zu sein wird sehr gut herübergebracht. Weiterhin fällt der Score positiv auf, der mit einigen netten, fast schon jazzig anmutenden Gitarren- und Synthie-Sounds aufwartet und insgesamt sehr charmant wirkt.
"Runaway Train" hat als Actioner der 80er Jahre natürlich seine Alterserscheinungen, die man dem Film aber gerne verzeiht, weil er unterm Strich einfach für gute Unterhaltung sorgt und eine Menge Spaß macht.
Ein echtes Highlight des 90er Jahre Kinos ist "Murder at 1600" aus objektiver Sicht vermutlich nicht unbedingt, dennoch bietet der Streifen aber grundsolide Action-Thriller-Unterhaltung und lässt sich als Freund dieser Genres auch heute noch ohne Probleme konsumieren.
Ich persönlich mag einfach diese oldschool Cop- oder Polit-Thriller aus den 90ern und fühlte mich auch in der Atmosphäre von "Murder at 1600" sofort wohl. Wesley Snipes spielt einen sympathischen Charakter und macht seine Sache mehr als ordentlich, ich mag ihn aber auch einfach gern. An seiner Seite sehen wir die sehr attraktive Diane Lane als Secret Service Agentin, die ebenfalls eine interessante Figur spielt und eine gute Chemie mit Snipes hat.
Der Film ist über weite Strecken eher wie ein Krimi aufgezogen, bei dem man selbst ein wenig mitraten kann, wer nun für den "Mord im Weißen Haus" verantwortlich sein könnte. Es sind zahlreiche Parteien involviert und natürlich werden dem Zuschauer auch einige Wendungen präsentiert, die mal mehr und mal weniger glaubwürdig sind. Zwischendurch gibt es noch die ein oder andere Actionszene, die 90er Jahre typisch sehr gut inszeniert wurden und auch der amerikanische Patriotismus kommt in einigen Szenen nicht zu kurz.
"Murder at 1600" gehört zwar nicht zur Speerspitze der 90er Jahre Actionthriller, ist aber dennoch ein absolut kurzweiliger und angenehmer Film für zwischendurch.
Hier bei "Vanguard" bin ich letztens zu später Stunde hängen geblieben, als ich noch leichte Unterhaltung zum Abendausklingen gesucht habe. Ich wollte auch einfach mal wissen, was Jackie Chan denn in den letzten Jahren eigentlich so macht. Der Regisseur Stanley Tong ist sogar recht bekannt und arbeitete damals schon erfolgreich mit Jackie Chan zusammen z.B. bei "Rumble in the Bronx" oder zwei "Police Story"-Teilen.
Der Beginn des Films war noch ganz in Ordnung, als die Eröffnung in London spielte und ein paar solide inszenierte Fights zu sehen waren. Aber im späteren Verlauf war ich wirklich schockiert ob der miesen Qualität des Films, vor allem die schlechte, austauschbare Story und billigen CGI-Effekte.
Über die Effekte kann man wirklich nur lachen, weswegen der Film als Trash noch unterhaltsam sein kann. Beispielsweise werden Auto-Verfolgungsjagden komplett mit CGI gemacht, also die Autos sind nicht echt und fahren völlig unrealistisch über die Straßen, machen total schnelle 180 Grad Wendungen. Sieht schlechter aus als in jedem Computerspiel, Wahnsinn wie sowas in einem Spielfilm drin sein kann. So macht die Action natürlich auch gar keinen Spaß.
Das gute ist noch, dass "Vanguard" sich selbst nicht komplett ernst nimmt und auch dass Jackie Chan eine Hauptrolle hat. Und nicht nur groß auf dem Cover ist und dann nur eine Nebenrolle hat. Chan macht auch in höherem Alter hier noch Spaß und eine gute Figur, der könnte meiner Meinung nach locker noch in richtig guten Filmen mitspielen. In den chinesischen Kinos konnte der Action-Blockbuster über 50 Mio. US$ einspielen, was trotzdem kein Erfolg war. Der Film hat noch ein paar gute Ideen, aber die Umsetzung ist wirklich schlecht, schade.
Viele Horrorfilme, gerade aus der neueren Zeit, fallen bei mir durch, weil ich früher oder später einfach genervt bin von Jumpscares, sowie unrealistischen Monster- oder Geister-Kreaturen usw. "The Autopsy of Jane Doe" bot mir da über weite Strecken eine willkommene Abwechslung und machte gerade in der ersten Filmhälfte sehr vieles richtig, sodass ich diesen Horrorstreifen definitiv gern geschaut habe.
Der Film punktet speziell durch seine dichte und gruselige Atmosphäre, was ich persönlich halt immer sehr mag. Kammerspielartig findet das Geschehen nur in einem Keller statt, der als Leichenschauhaus dient und wo ein Vater (Brian Cox) und sein Sohn (Emile Hirsch) gemeinsam Autopsien durchführen. Als eines Abends eben eine mysteriöse, namenlose Leiche "Jane Doe" (Olwen Catherine Kelly) eingeliefert wird, wird das wohl die merkwürdigste Autopsie, die die beiden je durchgeführt haben.
Mir gefiel vor allem auch, dass der Film in bündigen 85 Minuten über die Bühne kommt und sich nicht ewig an einer sinnlosen Einführung aufhält. Die Figuren sind trotzdem sympathisch gezeichnet, einfach dadurch, wie die beiden, Vater und Sohn, miteinander umgehen und reden. Den beiden dabei zuzuschauen, wie sie die Leiche untersuchen, macht überraschend viel Spaß und ist viel spannender, als man es zunächst vermuten würde. Und ja, die Leiche ist wirklich unheimlich anzuschauen. Die Schauspielerin macht einen sehr guten Job, wenn man das so sagen kann und der norwegische Regisseur André Øvredal inszeniert sie sehr gekonnt.
Leider tritt der Film im weiteren Verlauf dann auch in das ein oder andere Horror-Fettnäpchen und kann das hervorragende Niveau der ersten Hälfte meiner Meinung nach nicht ganz halten. Insgesamt fand ich "The Autopsy of Jane Doe" aber genrebezogen trotzdem noch sehenswert und war sogar mit der Auflösung am Ende recht zufrieden. Ein wirklich netter, kleiner Horror-Thriller!
Dass Andrew Davis' "A Perfect Murder" eine Art Remake von Alfred Hitchcocks "Dial M for Murder" ist, habe ich erst im Nachhinein gelesen und den originalen Film kenne ich leider auch noch nicht, was ich zeitnah aber sicherlich ändern werde.
In den 90ern waren solche Thriller natürlich extrem im Aufschwung und erschienen zahlreich, während man heute diese Art von Filmen fast komplett vermisst. Dieser Vertreter hier lebt dazu noch vom sehr guten Schauspiel von Michael Douglas, der hier den reichen und eiskalten Unsympath mehr als gekonnt verkörpert. Dazu gesellt sich mit Viggo Mortensen ein Schauspieler, den ich sehr mag und ebenfalls eine etwas blasse Gwyneth Paltrow, die für mich nicht ganz so funktionierte, was aber auch dem Drehbuch geschuldet ist, das ihre Figur zum emotionalen Bezugspunkt des Zuschauers machen will, während ihr Charakter aber auch unsympathisch ist, wie leider alle hier.
Die erste Hälfte des Films konnte mich dennoch komplett überzeugen. Es ist spannend und der Streifen wartet mit einigen interessanten Wendungen auf. Leider wird es gegen Ende immer übertriebener und zum Teil offenbaren sich auch ein paar kleinere Ungereimtheiten in der Handlung, ob nun Logiklöcher oder Handlungsstränge, die unnötig erscheinen, sodass ich gerade auch mit der Art und Weise der Auflösung nicht ganz so zufrieden war und mir ein anderes Ende gewünscht hätte.
Unterm Strich ist "A Perfect Murder" aber trotzdem ein Film, den man sich definitiv einmal ansehen kann, wenn man auf solche Thriller der alten Schule steht.
Irgendwie sind solche Filme wie "Midnight Special" genau mein Ding. Ein eher ruhiges Sci-Fi Drama, das aber eine starke Atmosphäre aufbauen kann und auch mit sehr guten schauspielerischen Leistungen auftrumpft.
Gleich zu Beginn wird man ohne weitere Erklärungen in die Handlung geworfen und die Figuren, die man von nun an begleiten wird, befinden sich anscheinend auf der Flucht. Der Plot wird dem Zuschauer durch eine Nachrichtensendung, Dialoge oder einfach Handlungen der Charaktere Stück für Stück näher gebracht, ein sehr gelungener Kniff wie ich finde. Dadurch, dass wir uns eben die ganze Zeit mehr oder weniger in Bewegung befinden, findet auch eine gelungene Dynamik Einzug in die Handlung, sodass es eigentlich nie langweilig wird, obwohl der Film sich schon auch mal für einen ruhigen Moment etwas mehr Zeit nimmt.
Der Sci-Fi Aspekt ist die ganze Zeit über präsent, denn der Junge (sehr gut gespielt von Jaeden Martell) hat übernatürliche Kräfte, die sich, ebenso wie der Plot als solches, im Verlaufe des Films immer deutlicher herauskristallisieren. Dabei spielt der Film mit klassischen Sci-Fi Elementen, es gibt allerdings z.B. auch eindeutige Verweise auf "echte" Superhelden, die man interessant eingebaut hat. Getragen wird der Film jedoch vor allem durch seine starken Performances aller Castmitglieder, speziell aber von Michael Shannon, den ich hier mal wieder absolut großartig fand und eben auch von der tollen Atmosphäre, die auch mit einem klasse Soundtrack unterstützt wird.
Wenn es mal etwas ruhigeres sein darf und man sich auf einen mysteriösen Roadtrip einlassen möchte, der am Ende nicht alles auflöst, sondern das Gesehene einfach so stehen lässt und somit noch zum Nachdenken anregt, dem sei "Midnight Special" auf jeden Fall empfohlen. Trotz einiger mittelmäßiger Wertungen aus der Friendslist hat sich der Streifen für mich als Science-Fiction Fan definitiv gelohnt!