Der_Ryan_M - Kommentare
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Die Serie taugt als Feel-Good Comedy, bei der man vor dem Einschlafen noch eine Folge einschalten kann und dann mit einem guten Gefühl ins Bett geht. Ansonsten finde ich "Ted Lasso" aber bisher nur ganz okay und definitiv überbewertet.
Als Fußballserie funktioniert sie für mich überhaupt nicht, denn die Prämisse ist natürlich idiotisch und auch die Fußballszenen sind wirklich billig inszeniert und unrealistisch, wenn man bedenkt, dass man hier einem "Premier League" Club folgt. Für jeden Fußballfan, der etwas Ahnung von der Sportart und auch von dem Geschäft hat, ist die sportliche Seite der Serie zum Fremdschämen.
Der Humor geht für mich in Ordnung, wobei die Serie ihre stärksten Szenen für mich immer in den etwas ernsteren und dramatischen Momenten hat. Dort glänzt Jason Sudeikis als der titelgebende Ted Lasso dann immer besonders, wenngleich er es insgesamt richtig gut macht und er spielt einfach einen sympathischen Kerl. Die anderen Schauspieler finde ich dann nur noch bestenfalls mittelmäßig, bis auf Hannah Waddingham, die mir als Clubbesitzerin noch sehr gut gefällt.
Insgesamt ist "Ted Lasso" in der ersten Staffel eine charmante Comedy, die aber oft nur vor sich hin plätschert und eher zum Nebenbeischauen geeignet ist. Es werden einfach auch zu viele uninteressante Handlungsstränge aufgemacht und die Sportszenen sind wirklich alles andere als überzeugend. Ich werde mir die 2. Staffel noch anschauen, weil die Serie schon ganz nett ist, so wirklich gefesselt bin ich bisher aber nicht.
"Coach Carter" ist in erster Linie erstmal eine brilliante One-Man-Show von Samuel L. Jackson, der hier richtig stark aufspielt. Er IST quasi Ken Carter, so sehr steigert er sich in seine Rolle rein und so großartig bringt er den harten, aber herzlichen Coach rüber.
Aber auch darüber hinaus weiß diese Mischung aus Sportfilm und Sozialdrama zu gefallen. "Coach Carter" ist eben nicht der klassische Basketball-Film, wenngleich die Szenen, in denen der orange Ball im Spiel ist, sehr sauber und realistisch inszeniert sind.
Es ist zugleich eine Geschichte über junge Menschen aus schwierigen Verhältnissen, die im Sport ihre Flucht aus dem Alltag sehen und ihre Prioritäten nicht immer richtig setzen. Ken Carter ist viel mehr als nur der zuerst etwas verhasste Basketballtrainer, er wird zur Vaterfigur, zum Vorbild und ist ein wichtiger Halt im Leben dieser sportbegeisterten Schüler. Basketball gibt es nur, wenn die schulischen Leistungen der Spieler stimmen und sie somit eine Perspektive haben, aufs College zu gehen.
Dabei hebt der Film in einigen Szenen auch etwas zu viel den Zeigefinger und bringt seine Botschaften etwas übertrieben an den Zuschauer. An einigen Stellen war mir Carter dann zu sehr Moralapostel und wirkt fast schon ein wenig unglaubwürdig, wird zur Schablonenfigur um die Dramatik zu verstärken. Insgesamt ist der Film auch eher routinemäßig inszeniert und setzt im großen und ganzen auf das typische Schema einer Erfolgsgeschichte.
Nichtsdestotrotz ist "Coach Carter" ein überaus gelungenes Sportsdrama, welches das Herz einfach am richtigen Fleck hat und einen schönen Charme versprüht. Der Film macht Spaß und auch die größtenteils unbekannten Schauspieler liefern eine gute Performance. Für mich spielt der Film, trotz einiger kleinerer Schwächen, in der oberen Liga, was Sportfilme angeht.
So richtig funktionieren wollte "The Wolf of Snow Hollow" bei mir irgendwie nicht. Dabei sind die guten Ansätze ja durchaus vorhanden. Eine verschneite Kleinstadt in den Bergen mit schönen Naturaufnahmen, dazu ein paar brutale Morde, ein überfordertes Polizeirevier und das ganze in kompakten 80 Minuten auf Film gepresst.
Trotzdem haut das nicht vom Hocker, denn der Film bewegt sich in einigen Aspekten auf amateurhaften Niveau und der erzwungene schwarze Humor, den man hier eingebaut hat, wirkt fehl am Platz. Zu krampfhaft versucht der Film lustig zu sein, ist es aber nicht. Dazu gehören insbesondere auch die Montagen, wenn verschiedene Szenen in einer verschmelzen und mit Musik untermalt sind, einfach nur schlecht gemacht und vollkommen unpassend...
Die schauspielerische Leistung von Hauptdarsteller Jim Cummings, der gleichzeitig auch das Drehbuch schrieb und Regie führte, lässt ebenfalls zu wünschen übrig. Nein, er ist sogar richtig schlecht und unsympathisch. Auch diese ganze Alkoholiker Background Story von ihm ist halt unwichtig und nur Füllmaterial für den Film, der sonst zu wenig zu erzählen hat.
Was man definitiv loben kann, sind die Effekte, die größtenteils gut aussehen und eben auch die generelle Atmosphäre, welche grundsätzlich angenehm ist, im Endeffekt aber auch nie wirklich Spannung aufbaut.
"The Wolf of Snow Hollow" hätte eine kleine, positive Überraschung sein können, ist am Ende aber einfach kein guter Film geworden. Mit einem besseren Regisseur hätte aus der Prämisse etwas werden können, aber hier wurden zu viele Fehler gemacht und der Film passt nicht zusammen.
Im späten Western "Old Henry" spielt Tim Blake Nelson den alten Farmer Henry, welcher im Jahre 1906 mit seinem Sohn zurückgezogen auf dem Land lebt. Bis dieses ruhige Leben in Gefahr gerät, als er eines Tages einen schwer verletzten Mann, mit einer Tasche voller Geld, in der Pampa findet, welchen er dann bei sich zuhause aufnimmt um ihm das Leben zu retten.
Aus diesem simplen, aber durchaus effektiven Home-Invasion Ansatz spinnt sich dann eine wahrlich spannende Geschichte, welche mit interessanten Figuren, sowie Dialogen, aufwartet. Das kammerspielartige Setting, in und um Henrys alter Farm in Oklahoma, ist sehr atmosphärisch und glänzt mit einem schönen Setdesign und einigen sehr sehenswerten Naturaufnahmen. Regisseur Potsy Ponciroli hat hier wirklich ganze Arbeit geleistet, den wilden Westen realistisch und rau auf die Leinwand zu bringen.
Insgesamt ist der Thriller sehr entschleunigend und ruhig erzählt, dadurch aber nicht minder interessant oder spannend und hält einige Wendungen parat. Die Charakteren sind einfach gut gezeichnet und die Schauspieler machen einen guten Job. Speziell Tim Blake Nelson und sein Gegenspieler Stephen Dorff haben bei mir beide einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Der Film beweist mal wieder, dass es gar nicht viele Special Effects oder ein großes Budget braucht um einen guten Film zu inszenieren. Nicht dass der Film billig aussieht, denn er ist sogar ziemlich hochwertig, dennoch ist er aber eher einfach gestrickt und überzeugt vor allem durch seine Spannungskurve, Schauspieler und Dialoge. Das einzige, was mich ein wenig gestört hat, waren die 2-3 Rückblenden zwischendurch, welche die Story etwas unnötig verkompliziert haben.
"Old Henry" war für mich ein kurzweiliger, sehenswerter Western und hat bei Genrefans sicherlich Kult-Potential.
Update: Leider konnte auch die Zweitsichtung nicht viel an meinen Eindrücken ändern und ich bleibe bei 6 Punkten. Visuell und vom Worldbuilding sicherlich beeindruckend, insgesamt aber viel zu unterkühlt und trocken wie die Wüste vorgetragen, sodass sich bei mir keine Emotionen bemerkbar machen und der Unterhaltungswert, vor allem auch in Anbetracht der opulenten Laufzeit und des langsamen Pacings, arg in Grenzen hält...
Nun habe ich es auch endlich mal geschafft, mir den neuen Science Fiction Epos "Dune" von Denis Villeneuve anzuschauen, der ja sogar einer ganzen Filmreihe den Weg ebnen soll. So ganz begreifen konnte ich den Film dann aber irgendwie nicht. Nach dem Abspann hatte ich zwar Lust auf Mehr, gleichzeitig fragte ich mich aber, was mir diese zweieinhalb Stunden nun eigentlich vermitteln sollten.
Schon der Einstieg ist überaus trocken und diese ganzen Figuren und Fraktionen wirken so aufgeblasen. Ich fühlte mich hier eigentlich schon mehr in einer, von mir so ungeliebten, Fantasy-Welt als in einem Science Fiction Film. Viele Planeten, viele Völker und Machtspiele... Natürlich kannte ich die Bücher von Frank Herbert nicht und wusste auch nicht so wirklich, dass mich hier so ein komplexes Universum erwartet.
Jedenfalls fühlte ich mich erschlagen und auch die Charaktere ließen mich kalt. Ich klammerte mich an Oscar Isaac's Figur, denn immer, wenn er im Bild war, fühlte ich eine Präsenz. Was ich von Timothee Chalamet nicht behaupten kann... Er spielt hier seine Paraderolle als hochnäsiger Bengel und macht das ja auch nicht verkehrt, aber seine Figur funktioniert für mich nicht. Ich hasse unsympathische Hauptfiguren und hier gibt es zu viele davon, so auch Rebecca Ferguson.
Darüber hinaus ist alles so bieder und ernst inszeniert. Als Blockbuster hätte dem Film etwas mehr Humor oder ein paar auflockernde Szenen und Dialoge auf jeden Fall gut getan. Ja, das ist nicht unbedingt Villeneuves Stil, aber dann kommen hier diese übertriebenen Actionszenen und im nächsten Moment ist es wieder total düster und todernst. Ich fordere ja auch kein Marvel-Klamauk, aber einfach mal ein paar selbstironische Zeilen oder ein komischer Moment. So wie in Jacksons Herr der Ringe, der nimmt sich auch ernst, aber macht dennoch in einigen Szenen immer mal wieder ein Späßchen und sowas braucht so ein Epos einfach, sonst wird es schnell langweilig und ermüdend.
Ansonsten ist "Dune" optisch ansprechend, aber für mich ist es teilweise schon wieder zu artifiziell und nicht mehr greifbar. Das CGI ist extrem präsent und die guten Kameraeinstellungen konnten mich dadurch nicht so hinterm Ofen hervorlocken, wie ich es mir erhofft habe. Der Soundtrack von Hans Zimmer ist außerdem viel zu dröhnend und der Film ist ganz klar "overscored", sodass es mich immer mal wieder nervte.
Insgesamt will ich den Film mögen und immerhin bringt Denis Villeneuve seinen Stempel auf den Film. Jeder andere Regisseur hätte das hier sprichwörtlich in den Sand gesetzt und wäre an den Ambitionen völlig gescheitert. Villeneuve liefert immerhin einen kohärenten, auf seine Art ansprechenden Film, der für meinen Geschmack sich aber viel zu wichtig nimmt und weit weg von einem Sci Fi Blockbuster ist, den ich genießen könnte.
Hier muss nächstes Jahr, bevor "Dune Part 2" in den Kinos erscheinen soll, definitiv nochmal eine Zweitsichtung her. Und Part 2 muss ich mir dann auch im Kino anschauen, denn ich denke, so ein bildgewaltiger Film profitiert von der Atmosphäre auf der großen Leinwand. Ich habe zwar Lust auf eine Weiterführung dieses Epos, aber da muss schon noch was kommen. "Dune" Part 1 kommt für mich über gute Ansätze nicht hinaus.
"Knives Out" ist eine absolut gelungene Krimi-Komödie mit einem hochkarätig besetzten Cast. Es geht um den Privatdetektiv Benoit Blanc (Daniel Craig), der von einer unbekannten Person engagiert wird um dabei zu helfen, den augenscheinlichen Suizid des reichen Schriftstellers Harlan Thrombey (Christopher Plummer) zu untersuchen.
Die ersten 15 bis 20 Minuten von Rian Johnsons "Whodunit" muss man erstmal irgendwie überstehen, denn ich fand es anfangs schon recht verwirrend mit all diesen Figuren der Familie. Die Interviews zu Beginn sind eigentlich auch nicht wirklich relevant für die Story, sie zeigen uns eben nur die Persönlichkeit der einzelnen Familienmitglieder. Sobald dann aber die Pflegerin Marta Cabrera (großartig gespielt von Ana de Armas) auf den Plan tritt und ihre Version der Geschichte darlegt, nimmt "Knives Out" richtig an Fahrt auf und wird zu einem extrem spaßigen, schwarzhumorigen Ritt durch die eigenartige Welt der reichen Familie Thrombey.
Der Film lebt einerseits von den großartigen Performances der Darsteller, allen voran Ana de Armas und Daniel Craig, die beide super sympathisch sind. Auch die kleineren Rollen sind gut besetzt, dort aber allen voran Chris Evans finde ich richtig stark. Er tritt zwar erst ein wenig später richtig ins Geschehen, aber wenn er dann mal loslegt, kommt auch nochmal eine schöne Dynamik rein. Ich finde "Captain America" sowieso einen total unterschätzten Schauspieler und auch hier spielt er wieder mal sehr gut.
Andererseits ist der Film aber auch extrem atmosphärisch. Gerade jetzt in die Herbstzeit, sollte der Film mit seiner etwas dunklen, braun-orangen Farbpalette perfekt rein passen und versprüht diesen besonderen Charme. Ich liebe das Setdesign in dieser riesigen, abgelegenen und altmodischen Villa der Thrombeys. Der Film spielt zwar in der modernen Zeit, hat aber so diesen altmodischen Murder Mystery Charme und ist eigentlich eine Hommage an die Krimis der alten Schule.
Alles in allem hielt "Knives Out" alles ein, was ich mir von ihm versprochen habe und war für mich mal wieder ein kleines Highlight. Ein wirklich sympathischer und spaßiger Krimi, der perfekte Unterhaltung bietet. Ich freue mich jetzt schon auf die beiden angekündigten Fortsetzungen und hoffe einfach, dass sie das Niveau einigermaßen halten können.
"Dawn of the Dead" hat mir tatsächlich etwas weniger gefallen als Romeros 1968er "Night of the Living Dead". Ich habe hier jetzt den etwa 2-stündigen Argento Cut gesehen und beziehe mich auf diese Fassung.
Klar, hier ist alles erstmal hochwertiger. Man sieht dem Film eben an, dass er hinsichtlich Kamera, Production Design oder auch Schauspieler, für einen Film aus den 70ern, auf einem guten Niveau steht. Besonders positiv erwähnen möchte ich hier natürlich die praktischen Effekte, die wirklich richtig gut gemacht sind und auch heute noch funktionieren (abgesehen vielleicht von dem knallroten Blut, was irgendwie etwas unrealistisch aussieht)...
Was für mich hingegen weniger gut funktionierte, sind die blassen Charakteren und die Story an sich. Der Anfang ist irgendwie erstmal losgelöst vom Rest der Handlung und bietet eigentlich keinen Mehrwert für die Story, außer dass man den Zuschauer mit einer Actionszene ködert. Als unsere 4 Protagonisten dann im Einkaufszentrum ankommen, hat der Film seine beste Phase. Es gibt zwar die ein oder andere zu lang geratene Szene, doch insgesamt macht es einfach Spaß den Figuren dabei zuzusehen, wie sie diese Shopping Mall auf eine lustige Weise erkunden und den Zombies dort den Garaus machen.
Man muss dem Film eben auch zu Gute halten, dass er sich nicht lange daran aufhält erstmal die Zombies zu erklären. Die Figuren wissen mehr oder weniger von Beginn an, was zu tun ist und wie diese Welt funktioniert. Aus heutiger Sicht ist das sehr erfreulich, weil man im Jahre 2022 die Zombies schon in- und auswendig kennt und ich es einfach hasse, wenn in einem Film jede Tür offen gelassen wird oder Charaktere einfach dumm handeln.
Die letzte halbe Stunde mit der Motorradgang ist dann leider wieder so typischer 70er Jahre Trash, der für mich nur schwer zu ertragen war. Einfach eine dämliche Gang, die leider die angespannte, dennoch aber angenehme Survival-Stimmung, die der Film bis dahin hatte, nur kaputt macht und die Schauspieler waren auch mehr als peinlich.
Alles in allem hat der Film für mich seine atmosphärischen Schwächen, doch trotzdem ist "Dawn of the Dead" 1978 ein Meilenstein im Horrorgenre und man kann auch heute noch einen durchaus spaßigen Abend mit dem Film verbringen. Der Film ist aber fast schon eher eine Action-Comedy mit Horrorelementen, die man mit einem Augenzwinkern betrachten sollte.
"As Tears Go By", das Regiedebüt von Wong Kar-Wai aus dem Jahre 1988, bietet viele gute Ansätze, war aber auf narrativer Ebene etwas sperrig für mich und ich fand nie komplett den Zugang zu dem Film.
Die Handlung versetzt uns ins Hong Kong der damaligen Zeit, wo der Kleinkriminelle Wah (Andy Lau) auf den Straßen ein Dasein als Gangster führt. Eines Tages soll kurzfristig seine Cousine Ngor (Maggie Cheung) bei ihm unterkommen, die einen Arzttermin in Hong Kong hat. Daraus entspinnen sich dann zwei Handlungsstränge, einmal eine Art Beziehungsdrama um Wah und Ngor, zum anderen eine Gangsterstory, bei der Wah auch immer wieder seinem hitzköpfigen Freund Fly (Jacky Cheung) aus der Patsche helfen muss.
Mein hauptsächliches Problem liegt in der Erzählung der Story, die sehr episodisch ist und einfach etwas unausgearbeitet wirkt. Der Film springt eben immer wieder zwischen seinen zwei Strängen und in keinen von beiden fand ich herein. Das Beziehungsdrama gefiel mir dabei definitiv noch besser, weil Andy Lau und Maggie Cheung diesen Part sehr gut spielen und man ist interessiert an ihren Figuren.
Mit dem anderen Mafia-Handlungsstrang um Wah und seinen etwas idiotischen Freund Fly, der sich mit der anderen Gang anlegt und dabei von einer dummen Situation in die nächste tritt, wurde ich nicht warm. Der Charakter Fly ist für mich schlecht gezeichnet und das Overacting war in diesen Szenen teilweise präsent. Allgemein konnte ich diese ganzen Actionszenen und das Gangster-Gehabe nicht wirklich ernst nehmen, es wirkte alles etwas affig auf mich. Sicherlich war das in den 80er Jahren in so einer großen Stadt aber ein Ding und man muss es einfach so hinnehmen für die Story.
Was ich definitiv loben kann ist die Inszenierung, die einem tolle Bilder präsentiert und gemeinsam mit dem Score schon etwas her macht in Sachen Atmosphäre. Der Stil von Wong Kar-Wai gefällt mir grundsätzlich gut und ich bin definitiv interessiert daran, mir noch andere seiner Filme anzuschauen, die für mich dann vielleicht von der Story her einfach besser funktionieren.
Insgesamt ist "As Tears Go By" keinesfalls ein schlechter Film, war jetzt aber auch kein Highlight für mich. Vielleicht konnte ich ihn aber auch nicht komplett erfassen und muss ihm später nochmal eine Chance geben. Danke an meine Freundin Eudora für den Tipp. :)
"Night of the Living Dead", Independent-Klassiker und Regiedebüt von Horror-Großmeister George A. Romero und ebenfalls der erste Horrorfilm, der uns die Zombies damals so präsentierte, wie sie heute eigentlich jeder kennt.
Ich finde es zuerst einmal genial von Romero, dass er den Film in schwarz-weiß gedreht hat und würde auch jedem raten, sich den Film so anzuschauen. Das schwarz-weiß Bild sorgt nämlich, trotz des billig wirkenden Setdesigns, für eine sehr dichte Atmosphäre, gerade weil vieles einfach dunkel ist und dadurch klaustrophobisch wirkt.
Da der Film natürlich mit einem sehr geringen Budget gemacht wurde, sind die Effekte aus heutiger Sicht bestenfalls medioker und vieles ist eben mit einfachsten Mitteln gemacht. Der Film hat auch einige "Fehler", wo zum Beispiel einem Zombie auf den Kopf geschlagen wird, aber die Kamera ist ungünstig positioniert und man sieht genau, wie eigentlich einfach daneben in den Boden geschlagen wird. Romero ließ hier jede Szene im ersten Take drehen, weil das Budget mehr nicht hergab, was natürlich einen Trashfaktor mit sich bringt, aber unter diesem Aspekt eben auch seinen Charme hat.
Auch einige der Schauspieler sind alles andere als überzeugend, wobei man sich im Laufe der Handlung daran gewöhnt und gerade auch Duane Jones, der den Haupthelden Ben spielt, eine wirklich gute Figur macht und einen wichtigen Faktor für den Film darstellt. 1968 war es durchaus noch eine Kontroverse, dass ein schwarzer Schauspieler den Helden in einem Spielfilm verkörpert, doch Jones überzeugte Romero damals bei einem Vorsprechen. Aus heutiger Sicht hätte man seine Rolle nicht besser besetzen können, denn er trägt diesen Film auf seinen Schultern, vor allem auch weil sein Charakter der einzige starke Protagonist in dem Ensemble ist.
Hinsichtlich der Bedeutsamkeit für die weitere Entwicklung des Horrorgenres, ist "Night of the Living Dead" natürlich einer der wichtigsten Filme der Geschichte. Aus heutiger Sicht kann man sich aber höchstens noch an der wirklich durchdachten Geschichte mit tollem Ende, den charmanten Charakteren und der Gruppendynamik in diesem Farmhaus erfreuen.
Als "Schocker" dient der Film gewiss nur noch bedingt, das Horrorgenre hat sich eben seit dem extrem weiterentwickelt und wir sind ganz andere Sachen gewöhnt. Dennoch ist der Film aber definitiv atmosphärisch, hat wirklich tolle Ideen und etwas zu erzählen. Für mich besteht "Night of the Living Dead" den Test der Zeit auch noch nach nunmehr fast 55 Jahren und ist zumindest mal eine Sicht wert.
In "A League of Their Own" wird der ehemalige Baseball-Profi Jimmy Dugan (Tom Hanks) damit beauftragt, ein Team der, während des 2. Weltkriegs neu gegründeten, All-American Girls Professional Baseball League zu coachen. Im Fokus stehen dabei vor allem die beiden Schwestern Kit Keller (Lori Petty) und Dottie Hinson (Geena Davis), die zu Beginn zusammen für die Liga gescoutet werden und schon bald den Frauen-Baseball prägen sollen.
Für mich ist der Film wirklich ein kleines Juwel in puncto Feel-Good Movie. Von vorne bis hinten einfach nur ein großer Spaß, liefert dieser Sportsfilm im Endeffekt auch wieder nur die alt bekannte Story vom Aufstieg einer Mannschaft, an die am Anfang keiner glaubt. Wenn Tom Hanks den alten Säufer-Coach spielt, der sich zuerst nie für seine Rockford Peaches interessiert oder die Zuschauer nicht daran glauben, dass eine Frauenliga im Baseball überhaupt unterhaltsam sein kann.
Man kann sich natürlich von Anfang an denken wie der Film ausgeht, aber wie so oft ist hier der Weg das Ziel. Zwischen tollen Baseball-Montagen, sympathischen und charmanten Charakteren, einem sehr schönen Score von Hans Zimmer und einer absolut elektrisierenden Performance von Geena Davis, in die ich mich doch hier glatt verlieben könnte, liefert der Film 2 Stunden beste 90er Jahre Unterhaltung.
Besonders hervorzuheben ist auch die Kamera von Miroslav Ondricek, welche vor allem zu Beginn, wenn der Film noch im ländlichen Oregon spielt, einige überragende Einstellungen liefert. Ich habe den Film nun auch in 4K DolbyVision gesehen und es ist wirklich unfassbar, was für tolle Bilder dieser mittlerweile 30 Jahre alte Film präsentiert. Die 40er Jahre Atmosphäre ist absolut grandios eingefangen.
Insgesamt einfach eine tolle, emotionale 90er Komödie, über die irgendwie keiner redet und die zu Unrecht in Vergessenheit geraten ist, gerade wenn man sich zum Beispiel auch Tom Hanks' Filmografie anschaut.
Wie viele andere hier hätte ich "One Cut of the Dead" nach den ersten 20-25 Minuten sehr gerne abgebrochen. Einfach nur ein schrecklicher Unsinn, was ich dort teilweise gesehen habe, schlecht geschauspielert und darüber hinaus auch billig inszeniert. Da ich vorher nichts wirklich über den Film wusste, war ich natürlich schockiert. Doch da der Film mir von einem guten Freund empfohlen wurde, blieb ich trotzdem dran, so einen Schund wird er mir nicht empfehlen, dachte ich mir.
Der Film twistet dann (zum Glück) nach dem ersten Drittel und wird ab da zu einer recht spaßigen Komödie. Mit Horror hat der Film im Endeffekt jedoch relativ wenig zu tun. Ja es ist eine Horrorkomödie, aber man kann es nicht ernst nehmen und es ist viel eher eine reine Komödie.
Der Film macht in der letzten Stunde sogar einigermaßen Spaß, denn die Prämisse ist ja auch wirklich innovativ und eine nette Liebeserklärung ans low-budget Filmemachen. Die Umsetzung fand ich aber insgesamt nur so mittelmäßig und so wirklich überzeugen konnten mich die Japaner hier nicht. Es ist halt einfach blöd, wenn man sich erstmal eine halbe Stunde langweilen oder quälen muss um dann erst eine halbwegs unterhaltsame Geschichte zu erleben.
Im Endeffekt kann man sich "One Cut of the Dead" schon einmal anschauen, mein Fall war es aber nicht. Der Film ist halt einfach sehr speziell, hier könnte ich eine 10 genauso gut wie eine 0 nachvollziehen, je nachdem wie der Film für den jeweiligen Zuschauer funktioniert.
Solche Filme wie "Good Time" liebe ich einfach. Diese bodenständigen Crime-Dramen, die genau so gerade irgendwo auf der Welt passieren könnten. Die Handlung hier spielt in New York City und die Safdie Brothers zeigen uns die Stadt von ihrer dreckigen und hoffnungslosen Seite.
Es geht um die beiden Brüder Connie (Robert Pattinson) und Nick (Benny Safdie) Nikas, die es nicht leicht haben, denn sie leben in ärmlichen Verhältnissen in NYC. Noch dazu hat Nick eine geistige Behinderung und wohnt bei seiner Großmutter, welche ihn nicht gut behandelt und ihn zu Therapiesitzungen schickt. Sein Bruder Connie beschließt, Nick aus seiner misslichen Lage raus zu helfen und mit ihm nach Virginia zu flüchten, wozu sie Geld brauchen und eine Bank überfallen. Der Überfall geht natürlich schief und Nick wird von der Polizei geschnappt. Von nun an ist Connie auf der Flucht, doch will trotzdem auch alles daran setzen, seinen Bruder aus dem Gefängnis zu holen.
Durch diese Ausgangslage hat der Film eine ungeheure Dynamik und ein extrem hohes Pacing. Es ging natürlich schon zu Beginn der Story alles schief für Connie und er ist im weiteren Verlauf der Story nur noch am Reagieren, statt zu agieren. Das sorgt für eine absolut unberechenbare Handlung, die einfach nur spannend ist und mich richtig in den Bann gezogen hat.
Auch Robert Pattinson finde ich hier einfach nur stark in diesem Film. Es ist mit Abstand seine beste Leistung, die ich bisher gesehen habe und er hat eine extreme Präsenz. Ich kaufte ihm seine Rolle als von Schuldgefühlen geplagter Kleinkrimineller, der aus der Not heraus alles tut und jeden anlügen würde, komplett ab.
Der Film wird natürlich nicht für jeden etwas sein, denn er ist schon etwas speziell. Die Safdies filmen sehr viel mit Close Up Shots, in Dialogen sind die Gesichter oft groß im Bild. Die Kamera wackelt dabei auch oft und ist sehr unruhig, was für mich aber die Immersion verstärkte und ich fühlte mich förmlich in der Geschichte. Auch die Lichtverhältnisse und Optik im Allgemeinen ist sehr düster, aber auch total stylisch. Dazu gesellt sich wieder einmal ein Synthie Soundtrack, der das Geschehen gekonnt untermalt.
Für so eine Art von Film ist "Good Time" für mich eigentlich ein Meisterwerk. Noch nie habe ich eine solch intensive Reise durch das kriminelle New York gemacht wie hier mit Robert Pattinson und den anderen verrückten, aber gut ausgearbeiteten Charakteren. Ein absolut kurzweiliger Trip, den ich mir demnächst sicher noch öfters geben werde.
"Taeksi woonjunsa" ist ein ziemlich einzigartiger Film, der mal wieder viele Genres miteinander verschmilzen lässt. Ist es nun eine Komödie, ein Historienfilm oder sogar ein Thriller/Actionfilm? Irgendwie alles in einem, aber auch nichts so wirklich. Da sind die Koreaner teilweise sehr experimentierfreudig und lassen ihre Filme aus der Reihe tanzen. Das ist erfrischend, gleichzeitig aber auch immer ein bisschen gewöhnungsbedürftig, weil man nie weiß, woran man eigentlich ist.
In "A Taxi Driver", wie der Film bei uns heißt, folgen wir, im Jahre 1980, dem alleinerziehenden Vater Kim Man-seob (Song Kang-ho), der als Taxifahrer arbeitet und darüber hinaus verschuldet ist. Zufällig bekommt er in einem Restaurant bei einem Gespräch mit, dass ein Ausländer 100.000 Won dafür bezahlt, einmal von Seoul nach Gwangju und zurück befördert zu werden, und macht sich sofort auf den Weg. Was er nicht weiß - In Gwangju gibt es heftige Auseinandersetzungen, zwischen Studentenbewegungen und dem Militär, nachdem der damalige Präsident Chun Doo-hwan durch einen Militärputsch an die Macht gekommen ist. Kims Passagier ist der deutsche NDR-Korrespondent Jürgen Hinzpeter (Thomas Kretschmann), der in Gwangju filmen und darüber berichten möchte.
Der Film basiert somit auf einer wahren Begebenheit und zeigt dem Zuschauer die politische Lage dieser Zeit in Südkorea, nur eben hauptsächlich aus der Sicht dieser zwei persönlichen Schicksale. Die Prämisse ist auf jeden Fall genial und der Film fängt auch richtig stark an. Zu Beginn versteht sich der Film vor allem als Komödie. Die Charakteren werden eingeführt und die unterschiedlichen Kulturen Südkorea/Deutschland treffen in diesem Taxi aufeinander, was wirklich humorvoll ist und Spaß macht. Auch kommt so ein richtiges Abenteuerfeeling auf, wenn sich die beiden in Seoul auf den Weg machen und sowas mag ich einfach.
Je weiter der Film jedoch voranschreitet, desto düsterer wird der Ton, denn sobald befinden wir uns natürlich im vom Aufständen geprägten Gwangju, wo Gewalt an der Tagesordnung ist. Zwischendurch streut Regisseur Hun Jang trotzdem immer wieder humoristische Passagen oder Dialoge ein, was für mich nicht durchgehend funktioniert hat. Die Tonalität des Films wirkt, wie schon eingangs erwähnt, teilweise zu ambivalent und passte nicht immer. Zwischendurch gibt es dann auch immer wieder Actionszenen, die auch nicht wirklich ins Gesamtbild passen. Da verlor der Film manchmal etwas den Faden hatte ich das Gefühl und wurde zu übertrieben, während er im nächsten Moment wieder ernst und emotional sein wollte. Dennoch bleibt die Handlung aber durchgehend interessant und ist unterm Strich auch gelungen.
Die beiden Schauspieler in den Hauptrollen agieren sehr gut. Thomas Kretschmann überzeugte mich komplett und auch der aus "Parasite" bekannte Song Kang-ho ist sympathisch und verleiht seiner Figur das nötige Profil. Den Soundtrack fand ich zumeist stimmig und auch die Kamera ist auf einem guten Niveau, sodass der Film alles in allem technisch hochwertig wirkt.
Insgesamt ist "Taeksi woonjunsa" definitiv sehenswert und arbeitet ein interessantes, historisches Ereignis in einer tollen Art und Weise auf. Ich mag es auch, dass der Film mutig ist und die vielen Genres miteinander kombiniert, auch wenn es für mich nicht immer zu 100% zusammenpasste. Gerade gegen Ende verliert der Film etwas an Intensität und Glaubwürdigkeit, grundsätzlich würde ich den Film aber dennoch weiter empfehlen.
Danke auch nochmals an meinen Buddy Kenduskeag für diese Empfehlung. :)
"From Paris with Love" ist so ein richtiger Action-Trash. Der Film ist komplett überdreht und eine Handlung gibt es gar nicht. Das Drehbuch gibt uns einfach 2 Protagonisten, die nach dem Prinzip "Good Cop" (Jonathan Rhys Meyers), "Bad Cop" (John Travolta) agieren. Die beiden sind dann als US-Geheimagenten in Paris unterwegs und stiften nur komplettes Chaos um irgendeine Terrororganisation aufzudecken. Man weiß dabei lange Zeit nie so wirklich worum es eigentlich geht und ob das einen höheren Sinn hat, es wird einfach eine Szene an die andere gehängt.
Die Actionszenen sind natürlich auch völlig drüber und komplett unrealistisch, aber immerhin handwerklich noch ganz solide inszeniert. Der Film erinnert insofern ein bisschen an einen B-Actioner aus den 90ern, was stellenweise durchaus Charme hat.
Trotz dieser Negativpunkte in Bezug auf die Handlung macht der Film aber irgendwie Laune und ist mit seinen knapp 90 Minuten auch extrem kurzweilig. Man kann Pierre Morel's Werk zwar nie ernst nehmen, aber überdreht nervig, so wie "Crank" oder "Shoot Em Up" zum Beispiel, ist der Film auch nie. Da hat er noch eine gute Balance gefunden um nicht in völligem Klamauk unterzugehen. Auch John Travolta mit Glatze und Goatee, in seiner Rolle als dieser wahnwitzige Agent Charlie Wax, sorgt für einige Lacher, selbst wenn er sich öfters doublen lässt.
Als Actionfilm ist "From Paris with Love" durchaus noch brauchbar und für Fans des Genres sicherlich eine Sichtung wert. Darüber hinaus ist der Streifen aber schon ein ziemlicher Humbug und bietet nicht viel, gerade das Skript gehört eher in die blaue Tonne als auf die Leinwand.
Naja, wenn man Lust auf anspruchslose und niveaulose, doch trotzdem einigermaßen spaßige Unterhaltung hat, macht man mit "Scouts vs Zombies" eigentlich nicht so viel falsch.
Schon relativ früh war mir klar, dass hier der kindische Sexual- und Fäkalhumor extrem präsent sein wird. Eben eine Teenie Komödie, wovon ich generell kein Freund bin, weil ich mich zu oft fremdschämen muss und da einfach nicht so viel lachen kann. Aber in so einer Horrorkomödie kann ich sowas irgendwie immer noch leichter vertragen. Es gibt hier auch ein paar wirklich witzige Szenen, viele der Gags sind aber dennoch für mich Rohrkrepierer gewesen.
Allgemein ist hier alles einfach nur maßlos übertrieben, fast schon satirisch und der Film ist in dem Punkt zumindest kohärent. Das Zombie Genre funktioniert für mich heute eigentlich auch nur noch so, das Thema ist sonst einfach schon zu ausgelutscht. Der übertriebene Gewaltgrad fügt sich dann auch perfekt ein und die Effekte fand ich zumeist sogar ziemlich gut.
Als anspruchslose Abendunterhaltung oder als Film, den man mit ein paar Freunden und Bier schauen will, geht "Scouts vs Zombies" schon locker durch. Es gibt von der Art aber eben auch einfach bessere Filme.
Filme oder Serien, in denen es um Drogen geht, sind für mich normalerweise wenig interessant. Eine Ausnahme bildet "Breaking Bad", die sogar zu meinen Lieblingsserien gehört, aber auch mehr wegen der Charaktere und wie intelligent die Serie geschrieben ist. Die Serie spielt zwar im Drogenmilieu, ist aber für mich fast schon eine Anti-Drogen Serie, so wie sie aufgebaut ist.
Hier in "Blow" sieht es da schon anders aus, denn die Hauptfigur ist George Jung, der selbst auch Drogen konsumiert und sich mehr oder weniger freiwillig in das Geschäft eingeklinkt hat. Der Film basiert dabei auf einer wahren Begebenheit, denn George Jung ist eine reale Person. Was für George als kleines Geschäft anfängt, zieht ihn im Laufe der Handlung immer weiter in eine Spirale aus Drogen, Gewalt und Problemen hinein. "Blow" zeigt den Zuschauern, wie schnell es in den 70ern und 80ern in den USA, und besser gesagt in gewissen Kreisen, gehen konnte, dass man sich dem Konsum und Vertrieb von Marihuana oder Kokain nicht mehr entziehen konnte. Und noch dazu wie verlockend es für einen ganz normalen, jungen Mann sein konnte, ins Geschäft einzusteigen um das schnelle Geld zu machen.
Nebenbei zeigt der Film eben das Drama, was George Jungs Machenschaften für seine Familie und Freunde bedeuteten. Das stellt der Film wirklich vortrefflich dar und die Charakteren sind sehr gut gezeichnet. Man könnte meinen Jung ist selbst Schuld an seiner misslichen Lage, aber am Ende sehe ich ihn als Opfer des Systems. Er wollte sich auch mehrfach aus dem Geschäft ausklinken, aber es gelang ihm nie wirklich. Gerade gegen Ende wird der Film auch emotional und obwohl ein Teil von mir eben denkt, dass George ein Krimineller ist und sich das selbst eingebrockt hat, hatte ich doch Mitleid mit ihm. Die letzten 20 Minuten sind sehr starkes Kino, was man besser nicht darstellen könnte.
Weiterhin lebt der Film natürlich von seinen überzeugenden Darstellern. Johnny Depp habe ich noch nie so gut gesehen wie in diesem Film, das müsste sicher die Rolle seines Lebens gewesen sein, rein von der Qualität seines Schauspiels. Auch Ray Liotta finde ich hier verdammt stark, aber auch Penelope Cruz oder die junge Emma Roberts liefern glaubwürdige Auftritte. Auch technisch spielt der Film in einer oberen Liga, besonders hervorzuheben ist der geniale Soundtrack, der die 70er greifbar macht.
Alles in allem ist Blow definitiv ein sehenswerter Film, selbst für mich, der mit Drogenfilmen eher wenig anzufangen weiß. Gleichzeitig ist er aber auch harter Tobak, es ist echt nicht leicht zu sehen, wie die Charaktere ihr Leben verschwenden... Trotzdem bietet der Film eine wahrlich interessante Charakterstudie und zeigt die "guten" Seiten, genauso wie die Schattenseiten im damaligen Kokaingeschäft der 70er und 80er Jahre.
"Maximum Risk" markierte das Hollywood Regiedebüt von Ringo Lam und natürlich wurde für die Hauptrolle kein geringerer als der belgische Actionstar Jean-Claude van Damme gecastet.
Gleich zu Beginn gibt eine deftige Actionszene in Südfrankreich und JCVD segnet das Zeitliche, aber Moment. Es war nur der Zwillingsbruder Mikhail, der spektakulär ums Leben kommt und von dessen Existenz keiner etwas wusste. Van Damme bestreitet dann den Film in seiner Rolle als Alain, der nun die Identität seines Bruder annimmt und nach New York City reist um mehr über Mikhail herauszufinden.
Die Story hört sich zwar erstmal interessant an, ist aber im Endeffekt ziemlich unspektakulär und konnte mich nicht wirklich mitreißen. Die Handlung sorgt aber immerhin für eine Menge Konfliktpotential und diese werden natürlich in Form von Action ausgelebt. Die Actionszenen sind wieder einmal absolut herausragend. Für mich als Actionfan sind die 80er und 90er Actionfilmen das beste, was es im Genre gibt und heute unerreicht. Vor allem die Verfolgungsjagden hier in "Maximum Risk", ob mit Fahrzeugen oder zu Fuß, sind sehr gekonnt inszeniert und machen extrem Laune.
Insgesamt bietet der Film packende Action und kurzweilige Unterhaltung für jeden Actionfan. Die Story funktionierte für mich aber nicht ganz so gut wie in anderen Actionstreifen aus dieser Zeit. Trotzdem ist "Maximum Risk" ein solider JCVD Actioner.
Vom Regisseur-Duo Benson und Moorhead hatte mir damals schon "Spring" richtig gut gefallen und auch "Synchronic" trägt wieder die Handschrift der beiden. Wieder vermischten sie gekonnt das Sci-Fi Genre mit einem Drama und einer Prise Horror. Das Ergebnis ist erneut ein atmosphärischer Streifen, der für Fans von Science Fiction definitiv interessant sein sollte.
Es geht um die beiden Rettungssanitäter Steve (Anthony Mackie) und Dennis (Jamie Dornan), die in letzter Zeit immer öfter zu Notfällen gerufen werden, bei denen eine neue Designer Droge namens "Synchronic" im Spiel ist. Als die Droge dann auch im privaten Bereich der beiden Protagonisten präsent wird, ermittelt Steve in eigener Sache und wird dadurch in eine Zeitreise hineingezogen.
Der Film glänzt durch eine mysteriöse und etwas unheimliche Atmosphäre. Natürlich ist die Logik bei Zeitreise Filmen nicht immer völlig intakt, aber hier hat es mich wenig gestört. Die Handlung ist relativ spannend und besitzt ein solides Pacing. Was mir bei Benson/Moorhead immer gut gefällt, ist die ruhige Erzählweise und bedächtliche Kamera, die wirklich toll ist und mich fast schon an die frühen Shyamalan Filme erinnert. Dazu haben die Filme einfach einen oldschool Flair durch den guten Einsatz von praktischen Effekten.
Anthony Mackie liefert auch eine überzeugende Performance und ist ganz klar der überlegene Schauspieler. Ich sehe ihn sowieso richtig gerne, aber hier zeigt er, wie vielseitig er als Schauspieler ist. Die anderen Schauspieler können leider nicht immer mithalten, aber im Rahmen eines solchen Independent Film sind sie noch ok.
"Synchronic" erreicht leider nie das höchste Niveau, dazu ist die Story teilweise zu behäbig und auch die Atmosphäre, wenngleich sie mysteriös ist, ist teilweise nicht aussagekräftig genug und wirkt ein wenig uninspiriert. Das Production Design des Films ist eben leider nicht sonderlich hochwertig und man taucht nie 100%ig in die Welt des Films ein. Trotzdem ein netter, kleiner Film und für Science Fiction Freunde definitiv einen Blick wert.
Schnörkelloser Action-Thriller mit Liam Neeson. In "Honest Thief" spielt der Nordire den Bankräuber Tom Dolan, der aber nun die Liebe seines Lebens trifft. Dies veranlasst ihn dazu, dass er sich stellen und seine gesamte Beute zurückzugeben möchte, im Gegenzug will er Strafminderung erreichen. Doch ein paar korrupte FBI Agenten haben anderes im Sinne und schon bald muss Dolan um sein Leben bangen...
Die Prämisse ist zwar nichts komplett innovatives, liefert aber schon eine spannende Ausgangslage, weil man diesmal natürlich mit einem eigentlichen Verbrecher mitfiebert, der seine Vergangenheit hinter sich lassen möchte. Das sorgt dafür, dass Neesons Charakter noch einigermaßen interessant ist und er spielt es auch gut. Die Story ist im Endeffekt dann solide und bleibt immerhin spannend, auch in den ruhigeren Phasen.
Ansonsten liefert der Film wieder die typischen Actioneinlagen, die auch größtenteils überzeugen. Nur das brennende CGI-Haus zwischendrin sorgt mal wieder für einen erhöhten Trashfaktor. Da lobe ich mir die 80er und 90er, als noch Modelle in die Luft gejagt wurden.
Insgesamt macht man mit "Honest Thief" nichts falsch, wenn man nach einem anstrengenden Tag mit etwas Action unterhalten werden möchte. Der Film funktioniert, aber viel mehr als ein typischer B-Actioner mit Neeson ist er dann eben auch nicht.
Für mich war "A Good Woman Is Hard to Find" eine absolute Überraschung und mal wieder ein Film genau nach meinem Geschmack.
Die junge Mutter Sarah (Sarah Bolger) lebt mit ihren 2 Kindern in einem Sozialviertel irgendwo in Nordirland. Nach dem Tod ihres Mannes sind ihre Kinder alles was sie noch hat, doch durch ihre finanziellen Probleme ist es für die Familie nicht leicht, über die Runden zu kommen. Eines Tages verschafft sich ein Krimineller, der soeben eine große Menge Kokain von einem Gangsterboss gestohlen hat, Zutritt zu ihrer Wohnung und versteckt dort die Drogen. Ihr Leben soll sich dadurch für immer verändern...
Mehr möchte ich an der Stelle gar nicht verraten, denn die Handlung nimmt so einige Wendungen und ist vor allem durchgehend spannend. Ich liebe einfach solche bodenständigen Dramen bzw. Thriller, die eine kleine, aber starke Geschichte mit gut ausgearbeiteten Charakteren erzählen. Charaktere, die verletzlich sind und mit denen man mitfühlen kann. So ein Charakter ist Sarah, die von Sarah Bolger wirklich herausragend verkörpert wird. Auch die anderen Schauspieler sind komplett überzeugend.
Der Film hat eine ganz besondere Atmosphäre, die düster und elektrisierend ist. Man merkt, dass das ein Independence Film ist, denn der Fokus liegt klar auf dem Style des Films. Von solchen Filmen bin ich nicht immer Fan, wenn aber alles ineinander greift und der Film, trotz seiner Unkonventionalität, seine Charaktere oder Story nicht vergisst, kommen immer einzigartige audiovisuelle Erlebnisse dabei heraus und erschaffen eine Welt, in die ich komplett eintauchen kann. Der Erzählstil ist dabei sehr ruhig, trotzdem ist das Pacing absolut passend. Vor allem die Dialoge sind etwas schwarzhumorig und gut geschrieben, dadurch bleibt der Film stets interessant. Dazu gesellt sich noch ein faszinierender und im Endeffekt irgendwie passender Synthie Soundtrack von Matthew Pusti.
"A Good Woman Is Hard to Find" konnte mich in fast allen Punkten überzeugen und war mal wieder ein besonderes Filmerlebnis. Das Skript ist zwar leider an 1-2 Stellen etwas konstruiert, dennoch ist der Film fesselnd und für jeden Gangsterdrama und Thriller-Fan, der sich an einer entschleunigten Erzählweise nicht stört, definitiv einen Blick wert.
Selbst für mich, der Bushido und seine Musik gut findet, ist sein Biopic "Zeiten ändern Dich" alles andere als ein guter Film. Es fehlt dem Film an einer interessanten Story, die Anis Ferchichis Leben nicht her gibt, selbst mit der ganzen vermutlich dazugedichteten Dramatik des Films. Noch dazu sind die schauspielerischen Leistungen von ihm, aber ebenfalls des gesamten Cast, unterdurchschnittlich.
Bushido als Rapper ist für mich eine Legende, hauptsächlich durch ihn bin ich zum deutschen Hip Hop gekommen, eine Musikrichtung, die ich sehr gerne höre. Zumindest der Deutschrap der 2000er, als es noch Gangstarap und Streetrap war und nicht der Trap-Mist von heute. Bushidos Tracks waren früher natürlich bekannt und wurden auf dem Schulhof von uns gehört, mit den ersten Nokia oder Motorola Handys abgespielt.
Er war der Vorreiter einer Revolution im Hip Hop Business und ich denke jeder, der älter als 20 ist, kennt den Namen "Bushido". Dabei eckte er immer wieder in der Öffentlichkeit an mit seinen Ansichten, was ihm zu großer Bekanntheit und negativen Schlagzeilen verhalf. Als Mensch würde ich mir ihn auch nicht als Vorbild nehmen, aber seinen Einfluss in der deutschen Musikszene kann man nicht kleinreden. MCs wie Sido, Fler oder Bushido lösten dazumal die 90er Mainstream Hip Hop Bands wie Fettes Brot, Absolute Beginner oder Massive Töne zum Großteil ab und dominierten die 2000er Jahre Charts. Bis heute sind ihre Songs und Alben unter Fans noch relevant und auch unerreicht, weil sich die Szene eben extrem verändert hat.
Für Fans von Bushido war der Film natürlich Pflicht und bietet ganz gute Unterhaltung. Gerade der Auftritt am Ende, aber auch die Berliner Straßenatmosphäre sind gut getroffen und lösen ein Gefühl von Nostalgie aus, sodass die knapp 90 Minuten wie im Flug vergehen. Davon abgesehen wirkt der Film aber eher billig und ist extrem oberflächlich, oft fühlt es sich an wie ein Promofilm. Ich schaue "Zeiten ändern Dich" zwar ganz gerne, würde den Film aber absolut keinem empfehlen, der mit der Musik nichts anfangen kann.
"Article 15" ist ein düsterer Kriminal-Thriller aus Indien, bei dem ein junger Polizist in eine ländliche, eher arme Region versetzt wird und schon gleich den ersten Fall aufbekommt, bei dem 2 Mädchen vergewaltigt und erhängt gefunden werden und eines noch vermisst wird. Mit seinen eher modernen Ansichten trifft er dabei auf einige sehr konservative Kollegen und hat seine Schwierigkeiten beim Aufklären der Morde.
Zuerst einmal muss ich sagen, dass ich mich mit dem indischen Film öfters schwer tue. Die indische Kultur ist einfach so verschieden, mit diesem ganzen Kastensystem, was dort politisch natürlich eine große Rolle spielt und so auch in dem Film. Auch diese heruntergekommene Atmosphäre, mit dem ganzen Dreck und die Armut in den Dörfern dort, missfällt mir einfach. Da fühle ich mich schon mal unwohl.
Na gut, nun ist das hier auch ein brutaler Thriller, der natürlich von solch einer Atmosphäre noch profitiert und diese bewusst so inszeniert. Noch dazu werdem hier aber noch immerzu extreme Filter über das Bild gelegt, alles wirkt entweder gelblich bei Tag oder bläulich im Dunkeln gefärbt, dies hat mir auch nicht zugesagt. Der Soundtrack ist auch viel zu dröhnend, in eigentlich ruhigen Szenen machte der Score den Anschein, dass gleich eine extreme Schockszene passiert, einfach unpassend.
Die Handlung an sich ist hingegen recht spannend und funktioniert auch. Es macht eben immer Spaß jemandem dabei zuzusehen, wie er ein bisschen Gerechtigkeit in ein ungerechtes System bringen möchte und sich für "Das Gute" einsetzt. Der Fall ist spannend und hält einige Wendungen parat. Hin und wieder waren mir die vielen indischen Figuren und Namen etwas verwirrend.
Der Hauptschauspieler Ayushmann Khurrana spielt sehr gut und konnte mich überzeugen. Für ihn reicht es schon, wenn er einen ernsten Blick drauf hat und man respektiert seinen Charakter Ayan Ranjan. Allgemein fand ich die Schauspieler größtenteils in Ordnung, es gab immer mal Szenen, in denen für meinen Geschmack dramatisch zu dick aufgetragen wurde. Im Kopf blieb mir eine Szene, als Ayan eine etwas emotionale Whatsapp von seiner Freundin liest und zwischendurch wurde ihr Gesicht eingeblendet in so weißen Licht. Das war mir dann echt zu melodramatisch, gehört aber vielleicht einfach zum indischen Kino dazu, genauso wie 1-2 Gesangseinlagen im Film, die aber ok eingebaut waren.
Alles in allem war der Film noch ganz ok und hatte einige gute Ansätze, vor allem in der Geschichte. Wenn man jetzt mehr Ahnung von Indien hat als ich, findet man den Film eventuell noch besser. Ich persönlich fand jetzt aber nicht komplett den Zugang und so richtig viel anfangen konnte ich damit leider nicht. Danke trotzdem an Eudora für die Empfehlung. :)
Wenn man mal von den teilweise hundsmiserablen Effekten absieht, ist "Der weiße Hai 3" eigentlich gar kein so übler Film. Und ich verstehe es nicht, denn einige Effekte oder Haiszenen sehen ja gar nicht schlecht aus. Aber dann gibt es diese Effekte, die die damals neuartige 3D Technik nutzen wollten. Diese Szenen sind aus heutiger Sicht einfach verdammt trashig und ziehen den Film runter. Ich musste sogar 2-3 mal den Film auslachen, weil es so schlecht umgesetzt war, kein Vergleich zu dem originalen "Jaws". Wie in einem Playstation 1 Spiel sieht das hier aus und nicht nach einem Film.
Noch dazu gibt es lächerliche Logikfehler, beispielsweise tauchen die Hauptfiguren mit einem U-Boot unter und das ist in den "Cockpit-Kameraeinstellungen" mit Wasser gefüllt, also die Leute brauchen ihre Taucherausrüstung in dem U-Boot schon. Was für ein Unsinn? Also der Trashfaktor ist extrem hoch und man merkt, dass Regisseur Joe Alves (der vorher am Setdesign von Jaws 1 und 2 gute Arbeit geleistet hat) eigentlich keine Ahnung hat, wie er die Effekte glaubhaft inszenieren könnte.
Die Idee, das Geschehen diesmal in einen Sea World Wasserpark zu verlegen und mit einem komplett neuen Cast zu besetzen, finde ich dagegen sehr gut und bringt frischen Wind in die Filmreihe. Es spielen zwar die Söhne von Chief Brody die Hauptrolle, diese wurden aber neu besetzt. Die Hauptrolle spielt der junge Dennis Quaid, der spielt aber einfach nur schlecht, also sorry. Die besten Charakteren sind die beiden Frauen und Calvin Bouchard (Louis Gossett Jr.), der einfach lässig ist.
Der Theme Park bietet darüber hinaus eine schöne Kulisse und wurde gut eingebaut. Die Handlung ist eigentlich auch interessant und hat einen relativ guten Spannungsbogen. Der Film hebt sich definitiv von seinen Vorgängern ab, zum Beispiel gibt es diesmal viel mehr sehenswerte Tauchszenen, die auch relativ gut umgesetzt sind. Zudem merkt man hier auch eher dieses 80er Feeling schon, was mir den Film sympathisch macht, denn ich mag diese Zeit einfach in Filmen.
Für mich ist "Jaws 3-D" zwar als Film definitiv schlechter als die ersten beiden Teile, der Streifen macht aber trotzdem noch einigermaßen Laune und ist ein sympathischer Trash der 80er. Gegenüber den Trash Haifilmen, die heute andauernd erscheinen, ist der Film außerdem fast schon ein Meisterwerk.
"Der weiße Hai 2" leidet an den typischen Krankheiten einer solchen Fortsetzung. Ein zweiter Teil ist oftmals unnötig, zumal wenn fast das selbe nochmal passiert, genau wie im ersten Teil. Dann verliert es an Wirkung und auch die Charaktere leiden nur darunter.
Chief Brody ergeht es hier genauso wie John Mc Clane in "Die Hard 2". Er ist ein gefeierter Held gewesen und nun muss er in die selbe Situation nochmal geraten. Man hat sich hier immerhin noch bemüht, die Rahmenhandlung um seine Familie fortzuführen, was dem Film definitiv zu Gute kommt. Trotzdem muss Roy Scheider diesmal den Film alleine tragen, ohne seine sympathischen Mitstreiter aus Teil 1.
Noch dazu ist jetzt natürlich noch alles übertrieben, wie immer in einem Sequel. Es müssen viel mehr Leute in Gefahr geraten und die Actionszenen häufen sich. Die Teenager sind dabei extrem nervig. In der letzten halben Stunde wird nur noch gekreischt und die Szenen wiederholen sich gefühlt zu oft.
Der originale "Jaws" war definitiv innovativer und ein runderer, erwachsener Film. Dieser zweite Teil punktet immerhin erneut mit einer schönen Sommerkulisse in Amity, erinnert stellenweise aber an einen x-beliebigen Teenager Horrorfilm von früher.