Der_Ryan_M - Kommentare

Alle Kommentare von Der_Ryan_M

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    Das größte Problem bei "Judge Dredd" ist einfach der nervige Sidekick Charakter gespielt von Rob Schneider, der nichts weiter kann außer rumschreien und nerven und somit den Film anstrengend macht. Ich habe gelesen, dass für diesen Charakter des Fergee erst Joe Pesci angedacht war. Mit seinem Schauspiel wäre der Film sicher um einiges erträglicher gewesen.
    Ansonsten ist der Film schon ziemlicher Trash, der schlecht gealtert ist. Ich mag eigentlich die 90er Jahre Science-Fiction Actioner und auch hier bei "Judge Dredd" stimmt die Action und eine gewisse Brutalität besitzt der Film auch. Aber die Welt des Films konnte mich nicht so recht überzeugen und einige Passagen wirken auch an den Haaren herbeigezogen. Speziell das Ende ist so vorhersehbar und ein Hollywood Käse, das passt zu dem Film aber wirklich überzeugend war es für mich hier irgendwie nicht.
    Insgesamt hat der Film noch gute Seiten im Vergleich zu den lieblosen CGI Comicsfilmen von heute, aber er gehört keinesfalls zu meinen Favoriten seiner Genres. Actionfilme gibt es viele bessere, gerade auch mit Stallone und das Science Fiction Element war zu austauschbar.

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    • 6

      Diese Netflix Doku ist sehr oberflächlich und bietet für Katzenbesitzer und -liebhaber auch recht wenig interessante Informationen oder neue Erkenntnisse. Das Meiste weiß man eh schon oder es wird eben nur angerissen.
      Die Stunde hat aber trotzdem Spaß gemacht, weil man jede Menge niedliche Katzen zu sehen bekommt. Gerade die Katzen, die dort ihre "Stunts" aufführen sind richtig lustig.
      Wenig informativ, aber seichte Unterhaltung für Katzenfreunde zum Nebenbei Schauen.

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      • 6

        "Stargate" sollte eigentlich nach meinem Geschmack sein, ein Science Fiction Abenteuer mit einer Prise Action ausgestattet. Der Film ist auch recht unterhaltsam, aber im Endeffekt sehr oberflächlich mit den typischen Roland Emmerich Zutaten ausgestattet. Im Gegensatz zu anderen Filmen aus dieser Zeit ist er auch nicht gut gealtert.
        Den ersten Akt bekommt der Film noch sehr gut hin. Ich bin aber sowieso ein großer Fan von Abenteuern, die gerade aufbrechen und wenn dann so eine große Reise in ein anderes Sternensystem vorbereitet wird, bin ich natürlich voll dabei.
        Die Charaktere werden solide eingeführt, auch wenn sie insgesamt eher blass bleiben. Besonders gefallen hat mir noch James Spaders Character Dr. Jackson, welcher einfach eine sympathische Persönlichkeit hat. Dem entgegen steht sein Weggefährte Kurt Russell als Colonel O'Neil, der durch den Tod seines Sohnes jeglichen Lebensmut verloren hat und sich sofort als Soldat für diese gefährliche Reise bereit erklärt. Er ist so ein Hardliner Typ, der aber dennoch einen weichen Kern hat. Es sind schon stereotypische Figuren. Ich mag Russell als Schauspieler gerne, aber seine Figur ist einfach zu klischeehaft und er bringt es nicht glaubhaft rüber. Er wirkt hier wie ein Actionheld aus einem 80er/90er Actionfilm. Das Problem ist, der Film braucht keinen Actionheld und seine Figur ist fehl am Platz in dieser abenteuerlichen SF-Welt.
        Darüber hinaus bietet der Film storytechnisch und atmosphärisch relativ wenig. Das Pacing ist in den ersten 30-40 Minuten extrem hoch, doch danach passiert nicht mehr viel. Emmerich hängt sich sehr lange an dem Kennenlernen der beiden unterschiedlichen Völker auf und zieht einige Szenen unfassbar in die Länge. Dazu gibt es dämliche Szenen, wie die, als der eine Junge die Zigarette von Russell raucht. Das sind so 90er Szenen, die einfach aus heutiger Sicht dumm sind und sie sind nicht mal lustig inszeniert. Auch die Sets und Effekte haben mir nicht so wirklich gefallen.
        Gegen Ende wird es dann eigentlich fast schon Hard SF und es wird auch actionlastiger, so richtig überzeugend war es aber auch nicht. Die ganze Handlung ist eben auch vorhersehbar und stellenweise extrem klischeebeladen. Immerhin die Lovestory fand ich noch ganz nett und hat hier wirklich mal gut rein gepasst.
        Unterm Strich bin ich hier wirklich unsicher. Der Film hat einen tollen Anfang und einige gute Ideen. An sich ist die Handlung auch schlüssig, wenn man die Welt eben so hinnimmt und nicht viel hinterfragt. Trotzdem funktionierte "Stargate" für mich aber nicht so richtig und hat mich an einigen Stellen genervt.

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        • 6

          Bei Michael Bay muss man eben wissen worauf man sich einlässt. Einen Action No-Brainer und absolute Popcorn Unterhaltung mit zumeist dämlichen, stereotypen Charakteren. Da macht "Ambulance", sein neuestes Werk, keine Ausnahme. Die Logik macht schon nach einigen Minuten Urlaub und die Dialoge sind oft peinlich.
          Jake Gyllenhaal sehe ich ja sehr gerne, aber er passt hier überhaupt nicht in diesen Film. Sein Charakter ist ein Idiot und es passt irgendwie nicht zu ihm. Er verstrickt sich in Overacting und ist wirklich anstrengend. Sein Film-Bruder Yahya Abdul Mateen ist immerhin ein geerdeter Gegenpol und spielt seine Rolle noch ganz gut.
          Aber die Charakteren stehen im Hintergrund und sind nur Mittel zum Zweck einen Haufen Action zu inszenieren und das gelingt dem Film dann auch gut. Die Actionszenen können sich zumeist sehen lassen. Ich empfand die Kamera in den Actionszenen auch nicht so störend wie andere hier, also da habe ich mit "The Grey Man" zuletzt schon viel schlimmere Action gesehen. Die übertriebenen Drohnen-Shots zwischendurch, wenn die Kamera Häuserwände herunter fährt oder bei einem einfachen Gespräch die ganze Zeit um die beiden Protagonisten dreht, sind natürlich maximal unnötig und stören auch etwas.
          Darüber hinaus geht der Film auch einfach zu lang, 136 Minuten ist zu viel für eine einfache Verfolgungsjagd Story. Die erste Stunde war noch echt gut und zum Finale zieht die Spannung dann auch nochmal an, aber im Mittelteil zieht sich der Film und es war mitunter ein wenig ermüdend.
          Als Fazit kann ich sagen, dass "Ambulance" trotz seiner vielen Mängel noch einigermaßen Spaß macht, wenn man Samstagabend ein paar Bier parat hat und Bock auf so einen anspruchslosen Actioner. Man sollte natürlich kein Meisterwerk erwarten, aber gerade die Kulisse in LA fängt der Film mal wieder genial ein und ich liebe Filme, die in der City of Angels spielen, für mich die beste Filmkulisse überhaupt.

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            Der_Ryan_M 20.08.2022, 12:18 Geändert 20.08.2022, 12:19
            über Virunga

            "Virunga" ist eine Dokumentation, die sich mit dem gleichnamigen Nationalpark im Kongo auseinandersetzt und schon seit Erscheinen im Jahre 2014 auf meiner Netflix Watchlist stand. Der Dokumentarfilm erreichte dazumal große Aufmerksamkeit, nicht zuletzt weil er oscarnominiert war und Leonardo di Caprio ihn mitproduzierte.
            Es geht hier vor allem um den Konflikt Naturschutz gegenüber wirtschaftlichen Interessen. Da auf dem Gebiet des Parks ein Erdölvorkommen entdeckt wurde, will die britische Firma SOCO dort quasi illegal Untersuchungen anstellen und am besten den Status des Nationalparks aberkennen um das Erdöl zu fördern. Der Park ist aber unter anderem das letzte natürliche Habitat der vom Aussterben bedrohten Berggorillas, die auch im Fokus der Doku stehen.
            Diesen Ansatz benutzt die Doku dann auch um auf die allgemein instabile politische Situation im Kongo aufmerksam zu machen, bei der sich aus finanziellen Interessen immer wieder Rebellengruppen bilden oder Einzelpersonen mit hohem Rang sich bestechen lassen.
            Alles in allem fand ich diesen Dokumentarfilm wirklich sehr interessant. Es ist natürlich keine Überraschung mehr, aber trotzdem immer wieder schockierend zu sehen, wie weit Menschen und Firmen gehen um noch einen müden Cent persönlichen Profit aus einer Situation raus zu quetschen. Dabei sind Faktoren wie die Natur oder die Zivilbevölkerung regelrecht wertlos und werden denunziert.
            Dieser Gegensatz, der wunderschönen Wildnis und vielfältigen Tierwelt in diesem Nationalpark, contra der Armut und dem Verfall der Infrastruktur im Kongo, wird dabei auch nochmal sehr deutlich gemacht und ergeben eine nachwirkende Bildgewalt. Dabei findet die Dokumentation eine gute Balance zwischen seinen beiden Hauptthemen Naturschutz und eben der politischen Seite. Insgesamt wird das Thema aber recht einseitig beleuchtet und es ist die ganze Zeit über klar, auf welcher Seite sich die Macher des Films positionieren. Gerade deshalb weckt die Doku aber Interesse an dem Thema und regt zur weiteren Recherche an. Absolut empfehlenswert.

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              "Total Recall" ist einfach ein klasse Science-Fiction Actioner von Anfang der 90er, als solche Filme noch mit Charme produziert wurden. Was mir an dem Film besonders gut gefällt, dass er in beiden seiner Genres herausragend gut ist.
              Als Actionfilm funktioniert er 1A, die Actionszenen sind auch aus heutiger Sicht noch atemberaubend und haben eine wahnsinnige Wucht. Es ist die gute, handgemachte Action der 90er, die mir immer sehr gut gefällt und auch eine gewisse Brutalität mit sich bringt, die man mit zum Beispiel CGI Action nie erreichen kann. Arnold Schwarzenegger ist der King of Action und zeigt das in diesem Film auch erneut. Für mich ganz klar einer der besten Filme von Arnie und er drückt "Total Recall" seinen Stempel auf.
              Aber auch als Science Fiction Film funktioniert dieser Film in seinem Rahmen. Die Idee mit den eingepflanzten Erinnerungen ist natürlich genial und was man daraus gemacht hat bzw. in welche Richtung sich die Handlung entwickelt ist sehr kreativ. Außerdem lässt der Film auch Interpretationsspielraum für den Zuschauer, was ich auch immer mag. Die Sets und Kostüme auf dem Mars sind einfach klasse und lassen einen in diese interessante Welt eintauchen.
              Die Charaktere sind die klassischen, sympathischen 90er Action Charakteren ein klarer Held, 1-2 Bösewichte und ein paar dazwischen. Die Schauspieler neben Arnie agieren sehr gut, gerade Ronny Cox und Michael Ironside sind gute Schurken. Sharon Stone bietet einem auch etwas fürs Auge, sie war damals wirklich sehr hübsch und hat eine sehr coole Rolle, welche Arnie später auch noch einen coolen Spruch entlocken kann.
              Insgesamt ein sehr spaßiger Film, der noch dazu noch ein kleines Abenteuer-Feeling parat hält und in dessen Welt ich immer gerne eintauche. Perfekte Action Unterhaltung aus der besten Zeit für Filme.

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                "Day Shift" bietet recht solide Unterhaltung in einem Mix aus Horrorkomödie und Actionfilm. Die Action ist dabei wirklich größtenteils gekonnt inszeniert, was an den gut choreographierten Szenen und vor allem auch an der Kamera liegt. Diese ist immer an der richtigen Stelle und es werden nicht alle Fights bis zur Unkenntlichkeit zerschnitten wie man es aus vielen anderen schlechten Actionfilmen von heutzutage kennt. Also man merkt, dass die Macher des Films zumindest ein wenig Ahnung von Actionfilmen haben, auch wenn natürlich nicht alles perfekt ist.
                Die Handlung ist dagegen relativ flach und in den ruhigeren Passagen langweilte mich der Film teilweise etwas, weil die Charakteren extrem uninteressant sind und überhaupt keine Tiefe haben. Die Familiengeschichte um Jamie Foxx ist beispielsweise unnötig und nur da um einen minimalen Plot herbeizurufen. Das Worldbuilding ist oberflächlich, der Film beinhaltet zwar wieder einige sehr coole Ideen in Bezug auf Vampire, wie zum Beispiel den Handel mit deren Eckzähnen, darüber hinaus wird aber zu wenig erklärt und daraus gemacht.
                Gut, im Endeffekt ist es ein Film, der in erster Linie unterhaltend sein will und er will nie ein tiefgründiger Film sein, was ihm auch gelingt. Den Humor fand ich teilweise lustig, dann wieder peinlich, aber es geht insgesamt in Ordnung. Die Schauspieler gehen auch klar, Jamie Foxx finde ich eigentlich immer sympathisch und auch Dave Franco macht einen soliden Job als Sidekick. Karla Souza als Schurkin ist extrem blass und fällt schauspielerisch schon sehr ab. Vielleicht hätte man hier lieber den Deutschen Oliver Masucci, der eine Schurken-Nebenrolle spielt, zum Hauptantagonisten machen sollen. Der hat nämlich eine ganz andere Präsenz, ist aber verschwendet in seinen 3 Minuten Screentime.
                Spätestens wenn Snoop Dogg mit seinem Cowboyhut und seiner Gatling-Gun in die Action tritt, macht der Film dann aber wieder einigermaßen Spaß und man verzeiht einige Fehler. Obwohl die Gatling-Szene war zum Beispiel in Sachen Action wieder richtig schlecht mit CGI gemacht. Wie hätte so eine Szene wohl in den 90ern ausgesehen mit handgemachten Effekten? Die Antwort: viel besser.
                Insgesamt ist "Day Shift" sicher nicht der schlechteste Netflix-Originalfilm und bietet eine ganz spaßige Zeit für Action und Vampirfans.

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                  Jeder kennt natürlich heute die Minions, egal ob man schon einen Film der Reihe gesehen hat oder nicht. Die Minions finde ich auch ganz lustig, dementsprechend wollte ich mir "Despicable Me" auch endlich mal ansehen. Gerade wenn jetzt schon der 5. Teil des Franchise in den Kinos erschien.
                  Die Animationen sind recht hochwertig und der optische Stil gefiel mir auch nach einer kleinen Eingewöhnungsphase ganz gut. Vor allem der Hauptcharakter "Gru" hat eine witzige Ausstrahlung und ist nach kurzer Zeit sympathisch, auch wenn er im Grunde genommen ein Superschurke und etwas böse ist. Das ist auch das, was den Film ausmacht und was man hier sehr gut ausbalanciert hat. "Gru" ist einfach ein interessanter Charakter und es ist immer wieder lustig zu sehen wie er mit seiner Umgebung und anderen Figuren interagiert.
                  Nichtsdestotrotz machte der Film zu wenig aus seiner Prämisse und der Handlung fehlt es an vielen Stellen irgendwie an dem gewissen Etwas. Ich fühlte mich nie wirklich wohl in der Welt dieses Films, was für mich ein wichtiger Punkt ist bei Animationsfilmen. Alles ist ein wenig steril und den Gegenspieler Vector, der furchtbarerweise von Jan Delay synchronisiert wurde, konnte ich auch gar nicht ab. Was für ein Nerventod und diese Story fand ich uninteressant, wenn er eine Rolle spielte. Die Minions hingegen hatten für meinen Geschmack zu wenig Screentime.
                  "Despicable Me" war unterm Strich ein durchschnittlicher Animationsfilm, der allen voran von seiner interessanten Hauptfigur und dessen Wandlung lebt. Nebenbei bekommt man durch die Minions in einigen Szenen einen niedlichen Slapstick Humor serviert. Trotzdem hatte ich mir etwas mehr erhofft und mein Interesse an den weiteren Teilen der Reihe ist jetzt nicht unbedingt groß.

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                    Habe die Serie vor einigen Jahren schon mal angefangen, da gab es aber glaube ich nur zwei Staffeln auf Netflix und später geriet "Brooklyn 99" etwas in Vergessenheit bei mir. Da ich aktuell leider krank bin und überhaupt nicht aufnahmefähig, suchte ich eine gute Comedy bzw. Sitcom, die ich den ganzen Tag rauf und runter laufen lassen kann, sofern ich nicht gerade schlafe.
                    Ich muss wirklich sagen, dass mir die Serie richtig Spaß macht. Ich fand sie schon damals ganz gut, aber jetzt beim zweiten Anlauf finde ich sie noch besser und sie ist die perfekte Aufmunterung für diese langweiligen Tage.
                    Vor allem gefällt mir eben der Humor und die Dialoge, aber sowieso sind die Charaktere auch wirklich cool. Andy Samberg finde ich einfach einen genialen Schauspieler für so eine Komödie, der heimliche Star der Serie ist aber Joe Lo Truglio als "Charles Boyle". Einige Charaktere nerven auch ein bisschen wie diese Rosa oder teilweise auch Amy.
                    Habe seit "The Big Bang Theory" keine Comedy Serie mehr so verschlungen wie diese hier. Einfach gute Unterhaltung, wenn man nichts mit sich anzufangen weiß...

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                      "Mad Max Fury Road" hat meine Sicht auf Actionfilme in der modernen Zeit komplett geändert. Es ist für mich mindestens einmal der beste Actionfilm der letzten 10 Jahre und definitiv auch einer der besten aller Zeiten. Für mich ein absolutes Meisterwerk und ein Meilenstein des Actionkinos.
                      Es fällt mir schwer in Worte zu fassen was George Miller uns hier auf die Leinwand bzw. ins Heimkino gezaubert hat. Eine unfassbare Bildgewalt, ein Soundtrack von Junkie XL, der Wände einreißt und absolut atemberaubende, größtenteils handgemachte Actionszenen, die ich für unmöglich gehalten hätte bevor ich diesen Film sah.
                      Und ja, die Action steht hier absolut im Vordergrund. Es ist ein Film, wie er für einen Actionfan besser nicht sein könnte. Der Rest vom Film funktioniert zwar auch, ist darüber hinaus aber wirklich relativ simpel. Die Story ist eine gefährliche Reise hin und zurück durch die Wüste und das war es. Die Charaktere sind abgedreht, bleiben aber auch recht blass, ebenso wie die Schauspieler. Charlize Theron und Tom Hardy, der sich nach Mel Gibson als neuer Mad Max beweisen durfte, machen natürlich einen guten Job, im Endeffekt ist es wahrscheinlich aber fast egal wer diese Rollen spielt.
                      Das braucht man aber auch alles gar nicht, denn der Film weiß zu jedem Zeitpunkt, was er sein will und ist auf seine Art perfekt. Im Fokus steht klar die Action und eventuell noch das Worldbuilding und beides ist absolut meisterhaft. Die Welt unterscheidet sich ziemlich von den alten Mad Max Filmen, alles wirkt etwas polierter und stylischer. Die Farben sind extrem kontrastreich, was sich auch positiv auswirkt auf die Übersicht in den Actionszenen, weil man Konturen der Figuren sehr gut erkennen kann. Die Autos, Flammen, Riesengitarren und -trommeln, abgedrehte Kostümfratzen, Explosionen oder Wasserfälle, alles in diesem Film wirkt aus einem Guss und die Welt ist wirklich interessant und überragend in Szene gesetzt.
                      "Mad Max Fury Road" ist auch 7 Jahre später noch ein einsamer Kämpfer in einem Sumpf voller CGI-Actionfilme. Dieses Jahr haben wir immerhin noch "Top Gun Maverick" bekommen, aber diese Filme bleiben selten, obwohl sie ja erfolgreich sind. Ich sehe "Fury Road" aber nochmal auf einem ganz anderen Level als Maverick, einfach weil er viel brutaler ist und diese Action mich mehr anspricht als Jets.
                      Ich bin George Miller sehr dankbar für diesen Film, der ein Lehrbuch sein sollte für viele sogenannte Actionregisseure, die aber keine Ahnung von diesem Genre haben. Bis dahin schaue ich mir auch gerne noch 100x diesen Eintrag ins "Mad Max" Franchise an, für mich ein perfekter Film.

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                        Nach dem wirklich genialen zweiten Teil, geht es hier wieder rapide bergab, was das "Mad Max" Franchise angeht.
                        In "Mad Max Beyond Thunderdome" konnte ich leider gar nicht so richtig erkennen, welche Absichten George Miller mit diesem Eintrag in das Filmuniversum verfolgt hat. Mad Max wurde jetzt irgendwie zur Hälfte zu einem Familienfilm? Zumindest beschäftigt sich der Film viel mit den Kindern dieser postapokalyptischen Welt und auch der Gewaltgrad und die Actionszenen wurden hier mächtig heruntergefahren.
                        Der Ton in diesem Film ist total wechselhaft, mal ernst, dann zu lächerlich und diese ganze Welt wirkt jetzt viel zu skurril. Das war ja zuteilen im zweiten Film auch schon der Fall, hier hat man aber eine Grenze überschritten, wo man diese eher düstere Welt nicht mehr ernst nehmen kann und die Charaktere verkommen zu Comic Figuren.
                        Der Film bietet gerade im ersten Teil noch ganz gute Unterhaltung, wobei mir allen voran der Kampf im titelgebenden Thunder Dome inszenatorisch sehr gefallen hat. In der zweiten Hälfte wechseln sich dann interessante Ideen mit WTF-Momenten ab.
                        Insgesamt hat mir der Film dann aber doch zu wenig zu erzählen. Er funktioniert als Actionfilm nicht mehr und als Abenteuerfilm auch bestenfalls nur bedingt, weil die Welt ist eben nicht einladend genug um Spaß an diesen Charakteren zu finden.
                        Für mich ein dritter Teil, den ich persönlich nicht gebraucht hätte. Das beste an dem Film ist, dass er den ersten Teil nochmal aufwertet, weil man hier gut erkennen kann in welche Richtung es schlagen kann, wenn eine Filmreihe im Mainstream ankommt.

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                          Der_Ryan_M 05.08.2022, 07:56 Geändert 05.08.2022, 07:56

                          Was für eine Steigerung gegenüber dem ersten Teil und definitiv auch der beste Film der originalen "Mad Max" Trilogie!
                          "Mad Max II - The Road Warrior" ist genau der Film, den ich mir vorgestellt habe, wenn ich den Begriff "Mad Max" höre. Ein richtig guter, brutaler Actionfilm in einer dystopischen Endzeitatmosphäre.
                          Die Handlung spielt nach dem ersten Teil und nochmal einige Zeit weiter in der Zukunft, die menschliche Zivilisation hat sich schon zurückgebildet. Max Rockatansky ist nun ein Herumtreiber, ein Plünderer, welcher sich allein mit seinem Hund durch die Wüste bewegt auf der Suche nach Ressourcen. Dies sollte sich aber ändern, als er auf eine Siedlung trifft, die offensichtlich Treibstoff fördert und zudem unter den Angriffen von Banditen leidet...
                          Die Story ist simpel genug, dennoch aber effektiv und bietet viel Spielraum für die Charakterentwicklung von Max. Der Alleingänger trifft wieder auf andere Menschen und ist nach anfänglicher Skepsis auch gewillt diesen zu helfen.
                          Mel Gibson drückt mit dem zweiten Teil seinem Charakter auch endgültig seinen persönlichen Stempel auf und erweckt die Figur durch sein Schauspiel zum Leben. Dabei kriegt er mit dem Gyro Captain (Bruce Spence) einen überaus einzigartigen und lustigen Sidekick spendiert, welcher mit seiner Schrulligkeit perfekt in die Welt herein passt und dem Film unheimlich gut tut. Allgemein ist diese postapokalyptische Welt in diesem zweiten Teil hier viel greifbarer und man fühlt sich wirklich wie in einem Science-Fiction Film.
                          "Mad Max 2" hatte ja zudem nun ein Vielfaches des Budgets des ersten Films und das merkt man ab der ersten Minute. Das Production Value ist viel hochwertiger, die Schauspieler in den Nebenrollen sind besser und die Action ist nun so inszeniert, wie George Miller es sich wirklich vorgestellt hat. Gerade die finale Verfolgungsjagd mit dem Truck ist absolut atemberaubend und locker eine der besten Actionsequenzen aller Zeiten.
                          Als Fazit kann ich nur sagen, dass dieser zweite "Mad Max" Film ziemlich brilliant ist und auch nach 40 Jahren bei einer ersten Sichtung komplett überzeugen kann. Der Film ist schlüssig, hat ein sehr hohes Pacing und ist nicht eine Minute länger als er sein muss, und glänzt mit genialen Actionszenen.

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                            über Mad Max

                            Habe mich mal wieder dazu entschlossen eine Bildungslücke zu schließen und hole nun die "Mad Max"-Reihe nach.
                            Angefangen hat alles mit diesem ersten Teil, ein australischer Independence-Film von 1979 und außerdem ein Herzensprojekt von Regisseur George Miller, welches mit einem sehr geringen Budget auf die Beine gestellt wurde.
                            Obwohl ich ja ein großer Fan von sowohl Science-Fiction, als auch von Autos bin, hat mir dieser erste Film leider nicht so gut gefallen. Die Actionszene am Anfang ist gut, was man über alle Actionszenen auch sagen kann, aber aufgrund des geringen Budgets konnte man davon nicht sehr viele inszenieren.
                            Die restliche Handlung ist aber relativ unspektakulär. Es fühlte sich so an, als würde man 3/4 des Films im ersten Akt festhängen und die Charaktere werden gezeichnet. Gegen Ende wird es dann nochmal spannend und actionreicher, das war dann aber zu spät und zu kurz. Das Pacing stimmt hier einfach nicht und die Welt ist auch ziemlich uninteressant gestaltet. Es ist eine Endzeit Atmosphäre, die Zivilisation ist aber, im Gegensatz zu den späteren "Mad Max" Filmen, noch ziemlich intakt und ich fühlte mich nicht so in die Welt verankert.
                            Die Schauspieler, allen voran die Schurken-Motorradgang, welche in der Tat einfach auf der Straße für den Film angeheuert wurde, sind zudem grottig und agieren wie Amateure. Selbst Mel Gibson ließ hier höchstens in ganz kleinen Ansätzen erkennen, dass aus ihm mal ein zukünftiger Hollywood Star werden sollte. Der einziger Charakter, der noch Spaß macht, ist sein Polizei-Kollege Goose (Steve Bisley).
                            Alles in allem ist der Film zwar irgendwie ein Wegweiser für das Genre und ohne ihn hätte es natürlich auch nicht die bekannten Nachfolger gegeben, vom Unterhaltungswert hat mir "Mad Max" jetzt aber nicht so viel geboten. Die Actionszenen können sich zwar durchaus schon sehen lassen und man verzeiht dem Film auch einige Ungereimtheiten aufgrund der geringen Kosten, es fühlte sich aber trotzdem eher an wie eine viel zu lange Einleitung zum Start dieses Filmuniversums.

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                              "Cliffhanger" ist ein guter, alter Actioner von Anfang der 90ern mit Sylvester Stallone in der Hauptrolle. Solche Filme werden mit der Zeit immer besser, weil heutzutage gibt es diese Art von Filmen nicht mehr. Ein Streifen, der beste Unterhaltung bietet und wo die handgemachte Action und Stunts im Vordergrund stehen.
                              Es geht um Gabe Walker (Stallone), welcher bei der Bergwacht arbeitet und nach einem tragischen Unfall an Selbstzweifeln leidet. Eines Tages stürzt während eines heftigen Sturms ein Flugzeug mit Verbrechern in den Bergen ab und Gabe begibt sich zusammen mit seinem Kollegen Hal (Michael Rooker) auf eine besondere Rettungsmission.
                              "Cliffhanger" ist wahrscheinlich auch der beste Film des finnischen Regisseur Renny Harlin, der in den 90ern noch teilweise für Qualität stand. Auch Stallone bietet hier eine gute schauspielerische Performance und konnte sich damals weiter als Actionheld auszeichnen.
                              Ich mag die Atmosphäre des Films in den Bergen und die Actionszenen sind auch sehr gut, vor allem die Actionsequenz im Flugzeug ist hervorragend und gehört zu meinen Favoriten. Trotzdem ist es nicht mein Lieblingsfilm mit Stallone. Der Film hat ein paar kleinere Längen und die Handlung ist auch recht simpel und vorhersehbar. Den Bösewichten um John Lithgow fehlt teilweise das gewisse Etwas um sie hervorzuheben, auch wenn es eine interessante Truppe ist. Das lustige ist noch, dass der Schauspieler "Leon" hier die Synchronstimme von Manfred Lehmann bekommen hat, die irgendwie gar nicht zu ihm passt.
                              Dennoch ist "Cliffhanger" ein guter Vertreter der Actionfilme aus der damaligen Zeit und kann man sich auch heute noch sehr gut anschauen. Der Film macht Spaß und bietet eine gelungene Mischung aus Action, Thriller und eine Prise Katastrophenfilm mit einer tollen Kulisse.

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                                Ja das kommt davon, wenn man einfach spontan einen Film schaut, ohne vorher irgendwelche Bewertungen anzuschauen. Ich habe nur die Namen gelesen Pierce Brosnan, Tim Roth. Das sind schon mal zwei ganz gute Schauspieler, noch dazu Regisseur Renny Harlin war mir ein Begriff. Er lieferte uns in den 90er Jahren gute Actionfilme wie "Die Hard 2" oder "Cliffhanger", selbst ein "Deep Blue Sea", der war zwar Trash, aber wusste zu unterhalten.
                                "The Misfits" hingegen war mehr oder weniger ein Totalreinfall, hier passt ja wieder mal wieder gar nichts zusammen. Diese Billigvariante eines Heistmovie macht überhaupt keinen Sinn. Es reihen sich die Logikfehler aneinander und man fragt sich oft, wer so ein sinnbefreites Drehbuch geschrieben hat. Hier können sich Leute einfach so in ein Hochsicherheitsgefängnis rein schmuggeln und sich als Häftlinge verkleidet dort natürlich frei bewegen.
                                Die Charaktere sind auch nervig und haben keinen Charme. Pierce Brosnan klopft Machosprüche und führt sich so auf als wäre er noch in seinen 40ern, als er einen gutaussehenden "James Bond 007" war.
                                Nicht mal eine gute Actionszene gibt es, im Gegenteil relativ zu Beginn gibt es eine der schlechtesten Verfolgungsjagden mit Autos, die ich seit langem gesehen habe und jede kleine Explosion wurde mit CGI gemacht. "The Misfits" ist ein komplett unnötiger Film, von einer ähnlichen Sorte gibt es zig bessere.

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                                  Ein sehr emotionales Drama von Sofia Coppola, welches mich seit meiner Sichtung nicht mehr los lässt.
                                  "Lost in Translation" stand auch schon recht lange auf meiner Liste, irgendwie hatte ich dann aber nie Lust darauf und dachte der Film würde mir eventuell nicht gefallen. Wie falsch konnte ich liegen?
                                  Es geht um zwei völlig verschiedene Amerikaner, die beide einen Aufenthalt im selben Hotel in Tokio haben. Während Bill Murray den Schauspieler Bob Harris darstellt, der die besten Tage wohl hinter sich hat und sich mit Werbeaufträgen über Wasser hält, ist Scarlett Johanson die junge Charlotte, die mit ihrem Mann, einem erfolgreichen Fotografen, nach Tokio gereist ist. Beide sind irgendwie einsam und unzufrieden, langweilen sich tagsüber in diesem Hotel und können nachts nicht schlafen. Bis sie sich dann begegnen und einander ihre Lebensgeschichten und Probleme anvertrauen...
                                  Der Film hat eine eher melancholische Stimmung, geht es doch um zwei Menschen, die einfach nicht wirklich wissen, wo sie gerade stehen. Dabei ist er aber nie zu sonderlich schwer zu schauen, immer wieder sorgen komödiantische Momente für Auflockerung.
                                  Dafür ist natürlich Bill Murray verantwortlich, denn die Rolle wurde von Sofia Coppola extra für den Schauspieler geschrieben und kein anderer hätte diesen Charakter so darstellen können. Dazu gesellt sich eben die damals 17-jährige Scarlett Johanson, deren Präsenz absolut unfassbar ist. In jeder Szene, wenn sie im Bild ist, klebte mein Blick an ihr. Sie spielt ihren Charakter einfach nur hervorragend, ihre Mimik und Emotionen sind dermaßen echt. Die Chemie zwischen den beiden ist einzigartig und definitiv glaubhaft.
                                  Darüber hinaus passiert eigentlich gar nicht so viel, in diesem Film ist der Weg das Ziel und man bekommt seine Unterhaltung durch die Gespräche und gemeinsamen Erlebnisse der zwei Hauptfiguren. Zwischendurch gibt es immer wieder herrliche Aufnahmen aus der schon damals, als es noch keine Smartphones oder sonst irgendwas gab, sehr hektischen und lebendigen Stadt Tokios, untermalt mit einem immer wieder sehr gut passenden Soundtrack. Dieser Kontrast zwischen der hektischen Stadt und den entschleunigenden Momenten, bei den Interaktionen zwischen Charlotte und Bob, sind einfach genial.
                                  "Lost in Translation" ist mal wieder ein ganz besonderes Filmerlebnis, welches einige durchaus für langweilig befinden könnten, anderen aber ans Herz geht und dazu anregt, über das Leben nachzudenken. Für mich war letzteres der Fall und unter diesem Aspekt ist dieser Film eigentlich ein kleines Meisterwerk.

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                                    Der_Ryan_M 29.07.2022, 10:21 Geändert 29.07.2022, 10:22
                                    über Mama

                                    Der Anfang von "Mama" war vielversprechend und ich erwartete einen atmosphärischen Horrorfilm, der zudem ein Familiendrama in seine Geschichte implementiert hat. Der Film schafft es auch, in der ersten Hälfte gekonnt eine gruselige Ausgangslage zu erschaffen, wobei man nicht genau weiß, wie sich die Handlung entwickeln wird. Vor allem die beiden Kinder machen dabei eine sehr gute Figur und sind teilweise richtig unheimlich.
                                    Allgemein konnten mich die Schauspieler überzeugen, denn auch Jessica Chastain und Nikolaj Coster-Waldau geben ein etwas ungleiches, aber dennoch glaubhaftes Ehepaar ab und passen in den Film herein. Die Wandlung von Chastain's Charakter, die erst gegen die Adoption der Kinder war und nichts mit ihnen zu tun haben wollte, später dann aber plötzlich die überfürsorgliche Mutterfigur abgibt, war nicht ganz nachvollziehbar, aber hat jetzt auch nicht stark gestört.
                                    Leider verliert der Film im letzten Drittel seinen ruhigeren und mysteriösen Grundtenor und tritt in fast jedes Klischee herein, welches ein Horrorfilm haben kann. Die Auflösung der Geschichte und das Ende empfand ich als ziemlich unbefriedigend und auch die schnelleren Actionszenen haben meiner Meinung nach nicht gepasst und waren übertrieben. Das CGI sah dann auch manchmal nicht wirklich gut aus und das alles zusammen riss mich dann leider aus der Immersion des Films heraus.
                                    Unterm Strich noch ein ganz solider Horrorstreifen, bei dem mir dann aber das gewisse Etwas gefehlt hat und der gegen Ende einige Schwächen im Drehbuch, mit für mich unpassend wirkenden Szenen, kompensiert. Einmal anschauen reicht mir hier definitiv.

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                                      Der_Ryan_M 27.07.2022, 15:39 Geändert 27.07.2022, 15:40

                                      "Jacob's Ladder" aus dem Jahre 1990 ist mal wieder ein sehr unkonventioneller Film und wenngleich es oft schwer ist, in solche Filme hereinzufinden, desto wirksamer können sie sein, wenn sie denn wirklich am Ende interessant und vor allem schlüssig sind.
                                      Der Film ist eine Mischung aus Drama und Mystery- bzw. Psychothriller mit einigen Horrorelementen. Es geht um den Vietnamkriegsveteran Jacob Singer, welcher vom Krieg traumatisiert nach Hause zurückkehrt und dort von dämonischen Wahnvorstellungen heimgesucht wird, sodass ihm eine Rückkehr in sein normales Leben und soziales Umfeld scheinbar schwer fällt.
                                      Mehr möchte ich über die Handlung gar nicht verraten, denn je weniger man vorher weiß, desto mehr kann dieser Film einen überraschen. Auf jeden Fall war "Jacob's Ladder" ein ganz besonderes Filmerlebnis, weil man nie weiß, was einen in der nächsten Szene erwartet und man immer am Rätseln ist, in welche Richtung sich die Handlung denn entwickelt.
                                      Ich habe schon lange keinen Film mehr gesehen, der sich so extrem über seine Charaktere und sein Storytelling definiert, indem er dem Zuschauer in jeder Szene ein neues Puzzlestück liefert und so sein Mysterium erweitert, dieses aber gleichzeitig aufzulösen versucht. Jacob Singer ist ein sehr komplexer Charakter, der von Tim Robbins großartig verkörpert wird. Sowieso finde ich Tim Robbins einen hervorragenden Schauspieler und auch hier kann er dieser Figur eine ambivalente Persönlichkeit durch sein Schauspiel verleihen.
                                      Es ist so ein Film, der einen bei der Stange hält, aber für mich persönlich war der Film stellenweise etwas anstrengend, weil man sich einige Sachen einfach nicht erklären kann und der Film sehr anspruchsvoll ist. Es gibt auch sehr viele Referenzen zu Themen wie Religion, Dämonen, Himmel und Hölle usw. Ich wusste schon während ich "Jacob's Ladder" schaute, dass dieser Film steht oder fällt mit seinem Ende und dieses für mich aussagen wird, ob der Film funktioniert oder nicht. Und ja, das Ende ist meiner Meinung nach perfekt und hebt diesen Film auf ein ganz anderes Level, sodass ich ihn unbedingt nochmal schauen muss und ich ständig darüber nachdenken muss.
                                      Insgesamt ist das schon ein brillianter Film, der ziemlich genau nach meinem Geschmack ist. Leider konnte ich das zu spät erkennen und bis kurz vor Schluss war der Film teilweise etwas verwirrend für mich, sodass sich mein Spaß beim Schauen des Films nicht mit seiner Nachwirkung in meinem Kopf deckt. Trotzdem ein absolut genialer Streifen, der außerdem ein Vorreiter in seinem Genre war und viele andere Mystery- und Psychothriller der kommenden Jahre stark beeinflusst hat.

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                                        Letztens bin ich die Filmografie von Arnold Schwarzenegger durchgegangen und da sah ich "Herkules in New York" aufgelistet als ersten Film, in dem der sympathische Österreicher damals mitspielte.
                                        Bis dato hatte ich noch nie von dem Film gehört, doch als ich noch einen überaus lustigen Kommentar von meinem moviepilot-Freund BossMarco gelesen habe, wusste ich, diesen Film muss ich unbedingt sehen.
                                        Und ja, was soll man dazu sagen? Ein aberwitziger Trash, der selbst für die Verhältnisse von 1970 wahrscheinlich nicht wirklich gut gemacht war. Arnie sorgt mit seinem schlechten, unausgereiften Schauspiel und im Originalton auch mit seinem unterirdischen Englisch für einige Lacher. Insofern ist diese Komödie immerhin recht lustig, wenn auch wohl nicht immer im Sinne der Filmemacher.
                                        Ansonsten ist die Idee, dass Hercules als Halbgott sich unter die normalen Menschen mischt, natürlich ganz gut, die Umsetzung ist aber recht uninteressant und gerade im zweiten Teil des Films wird es ein wenig langweilig.
                                        Insgesamt war "Herkules in New York" noch ganz in Ordnung und liefert minimale Unterhaltung. Immerhin ist der Film ja auch schon ein paar Jahre alt, sodass man ihm seine Macken ein wenig verzeiht und darüber lächeln kann. Er gehört außerdem zu Arnie dazu und war der erste Schritt in der Karriere des späteren Actionhelden.

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                                          Der_Ryan_M 25.07.2022, 18:49 Geändert 25.07.2022, 18:51

                                          "Licorice Pizza" ist eine recht gelungene Mischung aus Coming of Age - Drama, Romanze und Komödie, welche im Kalifornien der 70er Jahre angesiedelt ist. Es geht um den 15-jährigen Jungschauspieler Gary Valentine (Cooper Hoffman), der sich in die ungefähr 10 Jahre ältere Alana Kane (Alana Heim) verliebt. Regisseur Paul Thomas Anderson zeigt uns dann episodenhaft verschiedene Ausschnitte aus dem Leben der beiden, wie sie zueinander finden oder zeitweise auch voneinander getrennt ihr Leben bestreiten.
                                          Der Film ist definitiv nicht schlecht, meinen hohen Erwartungen konnte er dann aber auch nicht unbedingt gerecht werden. Immerhin handelt es sich hier um einen von Kritikern hoch gelobtes Werk, welches ja auch für 3 Oscars, darunter bester Film, nominiert war. Dafür passiert mir dann ehrlich gesagt zu wenig und der Film konnte mich auch auf der emotionalen Ebene nicht wirklich erreichen.
                                          Die Charaktere sind zwar durchaus interessant und es macht auch über weite Strecken Spaß, den beiden dabei zuzusehen, wie sie manchmal nicht miteinander, aber eben auch nicht ohne einander, auskommen. Dabei ist dieser Altersunterschied der beiden einer der Hauptgedanken des Films, zumal der jüngere Gary ein, für sein Alter, sehr selbstbewusster junger Mann ist und stets weiß was er will. Dem entgegen steht Alana, die ältere, die aber nicht so richtig weiß wohin mit ihrem Leben, was für einige dramatische oder komödiantische Momente sorgt. Dennoch fehlte mir durch dieses episodenhafte Erzählen manchmal so der rote Faden. Man öffnet sehr viele Plots und führt total viele Figuren ein, sogar namhafte Schauspieler wie Sean Penn oder Bradley Cooper treten in coolen Nebenrollen auf. Bisweilen ist dadurch der Film aber unfokussiert und wirkt leider etwas langatmig.
                                          Was man aber wirklich loben muss sind die schauspielerischen Leistungen der beiden bis dato unbekannten Hauptdarsteller Cooper Hoffman und Alana Heim, die ihre Figuren regelrecht zum Leben erwecken. Auch die Epoche der 70er ist sehr angenehm inszeniert und schafft eine besondere Atmosphäre. Es gibt einige wirklich tolle Szenen, welche einen vor allem auch mit der hervorragenden Kamera und dem sehr gut ausgewählten Soundtrack verzaubern.
                                          Insgesamt ist "Licorice Pizza" schon sehenswert und bleibt sicherlich durch seine außergewöhnlichen Charaktere noch länger im Kopf. Den ganz hohen Erwartungen hält er aber für mich auch nicht Stand, dazu war er mir insgesamt einfach etwas zu unspektakulär und geht nicht weit genug.

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                                            Der_Ryan_M 24.07.2022, 12:54 Geändert 25.07.2022, 09:23

                                            "The Gray Man" soll wieder mal ein neuer Action-Kracher aus dem Hause Netflix sein.
                                            Als Actionfan interessierte mich dieser hochkarätig besetzte Film natürlich, bewarb man ihn doch zudem als teuersten Netflix-Film aller Zeiten mit einem Budget von 200 Mio. US$. Das Ergebnis war dann aber mal wieder eine Enttäuschung und der Beweis dafür, dass gute Actionfilme heute sehr selten zu finden sind.
                                            Aber wo fange ich am besten an? Am besten ja wohl mit der Action, denn diese sollte in einem Actionfilm doch überzeugen? Völlig daneben, die Action ist hier von Leuten umgesetzt, die keine Ahnung haben davon. Die Russo-Brüder werden ja gefeiert für ihre Avengers Filme, Marvel CGI-Blockbuster der heutigen Zeit. Diese Filme habe ich mir bisher nie angeschaut, aber in einem Comicfilm kann ich noch verstehen, wenn viele Szenen mit dem Computer aufbereitet werden. In solch einem Agententhriller wie "The Gray Man" sind CGI Schusswechsel, Explosionen und Straßenbahnen jedoch ein absolutes No-Go für mich.
                                            Der Film hat zwar eine FSK 16, aber warum eigentlich? Es ist diese weichgespülte FSK 12 Action die man hier zu sehen bekommt. Kein Blut, keine Brutalität, Schläge die keine Wucht haben, 100 Schnitte pro Minute, Wackelkamera, kurz gesagt die Action versagt in allen Bereichen. Am schlimmsten ist wirklich die Kamera, welche so selten auf dem Geschehen ist und alles kaputt macht. Man kaschiert damit eben, dass man nichts zu bieten hat.
                                            Zum Beispiel die Flugzeug-Szene ist so eine Katastrophe. Aus den 90ern habe ich schon viel besser inszenierte Flugzeug-Szenen gesehen, in "Point Break" oder "Eraser", stets übersichtlich und handgemacht, das waren Zeiten...
                                            Die sogenannte Handlung hat keinen Spannungsbogen, niemals fiebert man mit den Figuren mit und emotionale Momente funktionieren gar nicht. Die ganzen Schauplätze, die man hier abarbeitet sind auch ein Witz und haben überhaupt keinen Nutzen für die Story. Die Charaktere sind Abziehbilder ohne Charme oder Persönlichkeiten und die Schauspieler sind verschwendet in ihren Rollen. Ryan Gosling gibt noch sein bestes wenigstens der Hauptfigur Leben einzuhauchen, aber es ist eigentlich vergebens.
                                            Es fühlt sich teilweise an wie eine billige Nachmache, die alte Filme aufwärmt und diese einfach neu erzählt, nur wer braucht das? Die großen Namen der Schauspieler sind hier total fehl am Platz. Der Film ist zwar optisch auf Hochglanz poliert, um als Action-Blockbuster im Sinne von Filmen wie "Fast and Furious" durchzugehen, es steckt aber nichts dahinter. Ich hatte beim Filmschauen das Gefühl, diesen Film schon 100x gesehen zu haben mit dieser 0815 Handlung.
                                            Klar, der Film unterhält stellenweise noch auf einem gerade so akzeptablen Niveau, was an den Schauspielern liegt und dem recht lockeren Erzählstil. Aber welche Ansprüche haben wir denn heute, wenn solche Filme hier Wertungen von 8 oder mehr Punkten erzielen?
                                            "The Gray Man" ist ein Paradebeispiel für die Blockbuster und Actionfilme der heutigen Zeit. Es dient nur dazu, sich irgendwie beschallen zu lassen und überhaupt nicht ansatzweise darüber nachzudenken. Der Film kostete zwar 200 Mio. $, ist aber in Sachen Action mit minimalem Aufwand inszeniert und hat deswegen null Charme. Ich kann solche Filme langsam nicht mehr ausstehen.

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                                              "Cube" ist ja so ein bisschen ein Klassiker seiner Zeit und der Film hat definitiv eine interessante Prämisse. Eine Handvoll Menschen wacht in einem Cube auf, in dem es einen Haufen Räume gibt, die alle fast gleich aussehen, doch in einigen Räumen sind tödliche Fallen versteckt. Natürlich versuchen unsere Protagonisten herauszufinden, was dahinter steckt und müssen einen Ausweg aus dem Labyrinth finden.
                                              Ein ziemlich einzigartiger Film zu seiner Zeit und solche Science-Fiction, Horror Streifen, bei denen Leute ums Überleben bangen und einem Mysterium auf der Spur sind, zünden bei mir eigentlich immer, sodass schon mal ein solider Film bei raus kommt.
                                              "Cube" zerbricht allerdings im Laufe der Handlung an seinen nervigen Charakteren, die auch teilweise nicht gut gespielt sind, denn natürlich waren nicht die besten Schauspieler in diesem Budget-Film zur Hand. Gestört haben mich auch die schlechten Dialogen, die immer wieder die typischen Klischees ihrer Charaktere bedienen. Da man hier eben eine simple, dystopische Atmosphäre mit schlichten Effekten hat, fallen diese Sachen leider etwas mehr störend auf als in manch anderem Film.
                                              Was mir allerdings nochmal gut gefallen hat war das Ende, welches den Film als Gesellschaftskritik schon nochmal hervorragend wirken lässt.
                                              Alles in allem fand ich den Film noch interessant, ich bin jetzt aber auch kein Fan, weil er mich nicht komplett überzeugen konnte und gerade im Mittelteil etwas anstrengend war. Anschauen kann man sich "Cube" aber trotzdem definitiv einmal.

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                                                "I Know What You Did Last Summer" ist einer dieser Filme, die im Grunde nicht wirklich gut sind, aber trotzdem für mich irgendwie funktionieren. Vor allem als Sommerfilm taugt diese Mischung aus Mystery-Thriller und Slasher sehr gut, denn die Atmosphäre in dem kleinen Fischerdorf an der Küste ist total angenehm und es macht einfach Spaß in diese Welt einzutauchen.
                                                Der Film hat dennoch viele Schwachpunkte, dazu gehören natürlich vor allem die zahlreichen Logikfehler und auch das Handeln der Figuren ist öfters einfach dämlich. Wie oft hier jemand schreit und deswegen den anderen ablenkt, sodass dieser dadurch erst in Gefahr gerät, ist schon unfreiwillig komisch und zeugt einfach von einem schwachen Drehbuch. Also insgesamt ist die Handlung konstruiert und auch eine schaurige Horror-Atmosphäre kommt eher selten auf.
                                                Darüber hinaus sind die Schauspieler auch auf B-Movie Niveau und können nicht so wirklich überzeugen. Gerade die beiden Jungs, gespielt von Ryan Phillippe und Freddie Prinze Jr., wirken teilweise schon recht überfordert. Jennifer Love Hewitt und Sarah Michelle Geller machen da eine etwas bessere Figur, punkten aber am Ende auch am ehesten mit ihrem guten Aussehen. ;)
                                                Das alles hört sich jetzt zwar schlecht an und der Film ist auch mitunter trashig, trotzdem mag ich die Charaktere in dem Film und sie sind auf ihre Art sympathisch. Für so einen Slasherfilm sind die Charaktere wie ich finde sogar ziemlich gut ausgearbeitet und relativ erinnerungswürdig.
                                                Noch dazu hat die Handlung ein gutes Pacing und die grundlegende Story ist auch erstmal spannend. Lange Zeit weiß man auch nicht genau, was hinter dem ganzen stecken könnte. Die Kills sind relativ cool, aber nichts weltbewegendes und auch nicht übermäßig brutal, dennoch sind auch diese Szenen schon ganz gut gemacht.
                                                Insgesamt kommt mir "I Know What You Did Last Summer" hier in den Bewertungen doch zu schlecht weg, am Ende ist es wohl aber Geschmackssache. Ich bin gerne bereit, über Schwachpunkte hinwegzusehen, wenn das Gesamterlebnis positiv ist. Und am Ende ist der Film, für das was er sein will, eine runde Sache. Atmosphärisch sehr cool und ein kurzweiliger Spaß mit relativ sympathischen Teenager-Charakteren.

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                                                  Schon mit seinem Regiedebüt "Reservoir Dogs" landete Quentin Tarantino 1992 einen Volltreffer und Überraschungshit und der Film ist heutzutage, wie viele andere seiner Werke, absolut Kult.
                                                  Ich habe zwar noch nicht alle seine Filme gesehen, aber für mich ist Tarantino ein Großmeister des Kinos. Es macht so viel Spaß seine Filme zu schauen. Er hat auch in diesem ersten Film schon die perfekte Balance zwischen einer einfachen, aber spannenden Story, die dann verschachtelt erzählt ist, ohne aber zu komplex zu erscheinen. Dazu dieser übertriebene Humor mit den Gewaltspitzen und seine Inszenierung ist großartig. Seine Filme sind immer sehr angenehm zu schauen und haben trotzdem ganz viel zu erzählen.
                                                  Die Charaktere sind einfach lebendig und vor allem die Dialoge fallen mir bei "Reservoir Dogs" wieder absolut positiv auf. Tarantino ist ein Meister darin, banale Dialoge über alltägliche Dinge einzubauen und diese trotzdem interessant zu gestalten und seine Figuren dadurch zu zeichnen. Wenn Steve Buscemi in der Eröffnungsszene erklärt, warum er kein Trinkgeld gibt oder die Diskussion über den Madonna Song, einfach grandios geschrieben diese Gespräche. Die Schauspieler des Ensemble Cast machen auch allesamt einen hervorragenden Job.
                                                  Noch dazu hat dieser Film hier den Pluspunkt, dass er wirklich keine einzige verspürbare Länge hat, weil er, im Gegensatz zu einigen anderen Tarantino-Filmen, relativ kurz ist.
                                                  "Reservoir Dogs" ist einfach ein Spaß von der ersten bis zur letzten Minute und ein Film, den man unbedingt gesehen haben sollte.

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                                                    "Liar Liar" ist eine dieser klassischen 90er Jahre Komödien, die einfach den Charme von früher haben. Die Hauptrolle wurde besetzt mit Jim Carrey, der den erfolgreichen Anwalt Fletcher Reede spielt, der sich durch sein Leben und seinen Job lügt. Als sein Sohn sich zum Geburtstag wünscht, dass er 24 Stunden nicht lügen kann, ist das Chaos vorprogrammiert und es entstehen einige echt witzige Situationen.
                                                    Die Idee für den Film ist natürlich genial, damals hatte man noch kreative Ansätze für solche Familienkomödien. Ich bin zwar nicht der größte Fan von Jim Carrey Komödien und er ist hier auch wieder mit seinen vielen Overacting-Fratzen am Start, spielt hier aber für seine Verhältnisse wirklich noch relativ geerdet, was dem Film gut tut.
                                                    Er ist dennoch die perfekte Besetzung für den Film, kein anderer hätte so viel Humor heraus geholt aus dieser Rolle. Einige Szenen sind natürlich etwas drüber und nervig, aber es gibt eben dafür auch etliche Szenen, die ich lustig finde.
                                                    Insgesamt sorgt "Liar Liar" einfach nur für gute Unterhaltung, wenn es mal etwas entspanntes, lustiges und charmantes aus den 90ern sein darf.

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