Der_Ryan_M - Kommentare

Alle Kommentare von Der_Ryan_M

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    Zuerst einmal kann man ja kaum glauben, dass diese Story auf einer wahren Begebenheit basieren soll. Wenn das mal eine war, hat Michael Bay sie ja bis zur Unkenntlichkeit verändert und so weit das Auge reicht seinen typischen, übertriebenen Hollywood-Blödsinn hier verbaut.
    Nichtsdestotrotz muss ich sagen, dass "Pain & Gain" mir am Ende zumindest solide Unterhaltung liefern konnte. Dafür sorgen schon alleine die aufgepumpten drei Hauptdarsteller Mark Wahlberg, Dwayne Johnson und Anthony Mackie, die einfach ein herrlich dämliches Gespann abgeben. Dem "American Dream" wird mal ordentlich der Spiegel vorgehalten, aber in einer so humorvollen Art, dass es zum Glück ganz und gar nicht belehrend, sondern einfach nur amüsant wirkt.
    Leider ist aber die erste Hälfte ziemlich zäh und es passiert irgendwie nicht so viel spannendes. Erst ab dem Zeitpunkt, wenn Ed Harris dann die Bühne betritt und die Story sich einmal komplett dreht, wird es verdammt spaßig und teilweise auch recht makaber.
    Insgesamt war "Pain & Gain" für mich zwar kein Hammer, aber eine durchaus brauchbare Komödie, für die man aber auch etwas in Stimmung sein sollte.

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      Der_Ryan_M 10.01.2023, 17:54 Geändert 10.01.2023, 17:56

      Die überschwängliche Begeisterung meines Buddy's kaiser, hinsichtlich dieses Actioners "The Courier", veranlasste mich dazu, ebenfalls einen Blick zu riskieren. Letztlich handelt es sich hier, meiner Meinung nach, aber klar um einen B-Actioner, der schon in ein paar Szenen Spaß macht, aber auch in vielen Aspekten eher dürftig inszeniert ist.
      Man sollte ja meinen, dass ein Gary Oldman mit Augenklappe einen ernstzunehmenden und fiesen Bösewicht darstellt, dem ist aber überhaupt nicht so, zumal er nur aus der Distanz agiert und die unmittelbare Gefahr von einem hölzern agierenden "Agenten" ausgeht. Was der oder auch andere Nebendarsteller manchmal so machten, war schon unfreiwillig komisch.
      Die Kulisse in der Parkgarage wirkt außerdem ebenfalls recht trostlos und auch die Actionszenen sind teilweise sehr zweifelhaft geschnitten und mit CGI nachbearbeitet, sodass bei mir leider kein richtiges ÄKTSCHN-Feeling aufkommen wollte. :(
      Was mir aber dann doch noch recht gut gefallen hat, war der immer wieder eingestreute Humor und auch eine toughe Olga Kurylenko, die hier die Hauptrolle übernimmt, spielt ihre Rolle souverän herunter.
      Ab und zu schaue ich mir zur Entspannung solche billig produzierten Actionfilme auch mal ganz gerne an, von daher war das schon in Ordnung und man kann mit dem Film sicherlich etwas Spaß haben. Man sollte aber bei "The Courier" definitiv nicht zu viel erwarten, da der Film größtenteils nach Schema F operiert und die Story auch nicht der Rede wert ist.

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        Auch wenn es natürlich billiger Fanservice ist, mochte ich es eigentlich ganz gerne, dass man hier in "Terminator Genisys" zumindest wieder an die ersten Terminator-Filme anknüpfen wollte und das Geschehen zurück in die Vergangenheit verlegt, sowie sogar einige Szenen aus T1 fast 1 zu 1 kopierte. Ebenso ist Arnie wieder mit von der Partie, einmal als hässlicher CGI-Arnie und einmal als älterer Arnie, der aber immer noch saucool ist.
        Davon abgesehen hat der Film aber wirklich nichts zu bieten. Ein relativ idiotischer Plot, schundhaft inszenierte Actionszenen, die nur noch ein CGI-Wrack sind und ein paar sehr fragwürdige Casting-Entscheidungen vermiesen den Film. Sowohl Jason Clarke als John Connor, als auch Jai Courtney als Kyle Reese haben echt gar keinen Charme. Emilia Clarke finde ich ja ganz süß, aber als Sarah Connor ist sie natürlich auch nicht ernst zu nehmen.
        Leider wirkt der ganze Film auch wieder so gefühlskalt, dass eben auch die Anspielungen an die älteren Filme nicht funktionieren und eher peinlich oder verzweifelt wirken. "Terminator Genisys" ist ein sehr schlechter Film und einer, den das Terminator-Franchise nicht verdient hätte. Eigentlich hab ich nach diesem Film gar keinen Bock mehr, mir Teil 6 noch anzuschauen, aber der Vollständigkeit halber werde ich mich dran versuchen. Schlimmer kann es ja kaum werden...

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          Der_Ryan_M 09.01.2023, 08:11 Geändert 09.01.2023, 08:13

          "Eastern Promises" ist auf jeden Fall ein guter Film, aber ich hatte mir dennoch erhofft, dass er mich noch mehr mitnehmen würde. So ähnlich wie auch schon bei Cronenbergs "A History of Violence" war der Beginn für mich sehr vielversprechend, aber was man in Sachen Handlung am Ende daraus gemacht hat, war irgendwie dann nur so "ganz ok".
          Was den Film eigentlich erst so sehenswert macht, sind die Performances von Naomi Watts und Viggo Mortensen, aber auch Vincent Cassel und selbst Armin Mueller-Stahl, die alle durch die Bank weg sehr gut spielen. Es macht sehr viel Spaß den Schauspielern zuzusehen und vor allem Mortensen finde ich immer wieder klasse, in wie viele verschiedene Rollen er schlüpfen kann und er einfach immer überzeugt.
          Des Weiteren ist die Atmosphäre sehr düster, mit einigen extremen Gewaltspitzen, was natürlich für so einen Streifen immer von Vorteil ist. Das Pacing fand ich auch gelungen und eher schon recht hoch. Also der Film verschwendet keine Zeit an irgendwelchen Nebenschauplätzen und kommt in kompakten 90 Minuten über die Bühne, was ich generell positiv bewerte. Aber wie gesagt, konnte ich nie so wirklich in den Film eintauchen und es war immer so eine gewisse Distanz zwischen mir und Cronenbergs Inszenierung.
          Im Endeffekt habe ich "Eastern Promises" schon gerne geschaut, aber er konnte mich jetzt auch nicht vom Hocker reißen und ich musste im Nachhinein auch nicht mehr viel an den Film denken. Insgesamt aber trotzdem einen Blick wert.

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            Der_Ryan_M 08.01.2023, 17:25 Geändert 08.01.2023, 17:29

            Aus heutiger Sicht wirkt "Menace II Society" fast wie ein filmisches Zeitdokument, welches damals auf die Schwierigkeiten und Aussichtslosigkeiten der jungen, schwarzen Bevölkerung in den USA, bzw. hier in den ärmlichen Vierteln von Los Angeles, aufmerksam machen wollte. Unvorstellbar eigentlich, was dieser Film bei Erscheinen für einen Impact hatte oder wie er in bestimmten Teilen der Bevölkerung angekommen sein muss.
            Albert und Allen Hughes haben hier eine richtig fesselnde Milieustudie inszeniert, die zudem auch absolut realistisch anmutet. Der Film kommt eben auch zu einem großen Teil ohne Klischees oder zu hollywoodmäßige Darstellungen aus. Im Gegenteil, die Art und Weise wie hier gefilmt wurde, lässt einen mitten ins Los Angeles der 90er eintauchen und präsentiert einen interessanten Hauptprotagonisten mit dem 18-jährigen Caine (Tyrin Turner).
            Die Handlung besitzt einen roten Faden, der aber erst im Laufe des Films so richtig ersichtlich wird. Ansonsten folgt man eigentlich nur der Hauptperson und seiner Gang durch den Alltag und sieht, wie sie durch gewisse Entscheidungen immer weiter in die Spirale der Gewalt hineingezogen werden. Das Ende, wenngleich es nicht unvorhersehbar daherkam, ließ mich dann sprachlos zurück.
            Ich lobe außerdem, neben dem Soundtrack, auch die Leistungen der Darsteller, die wirklich sehr gut sind und zur Authentizität des Films beitragen. Wobei auch das ein oder andere bekannte Gesicht, wie das von Samuel L. Jackson oder Bill Duke, in kurzen Rollen zu sehen ist.
            Leider ist die deutsche Synchro, wie oft bei solchen Filmen, die viel mit Umgangssprache auskommen, nicht sonderlich gut, weswegen ich mir den Streifen unbedingt nochmal in OV zulegen muss. Dennoch ist "Menace II Society" ein großartiger Film, der ein wichtiges Thema auf eine packende Art verarbeitet und mir extrem gut gefallen hat.

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              Der_Ryan_M 07.01.2023, 11:52 Geändert 07.01.2023, 12:00

              Der vierte Teil der Reihe "Terminator Salvation" verlagerte das Geschehen nun in die dystopische Zukunft, die in den vorherigen Filmen nur angerissen wurde. Der Krieg zwischen Menschen und Maschinen tobt und mittendrin befindet sich John Connor (Christian Bale), der den Widerstand zu einem wichtigen Schlag gegen Skynet verhelfen möchte.
              Mit diesem vierten Film geht es nun steil bergab mit dem Terminator-Franchise. Die ersten drei Filme sind für mich eine gute Action-Trilogie, die alle ähnlich sind, aber trotzdem ihren eigenen Touch haben, aber hier hat man ja nun einen ganz anderen Ansatz genommen. Ein postapokalyptisches Setting und ein komplett neuer Cast prägen diesen vierten Teil. Außerdem viel mehr CGI-Action und übertriebene Actionszenen, die auf mich wenig Wirkung haben und zumeist auch irgendwie seelenlos wirken.
              Dabei ist die Handlung ja sogar noch relativ interessant und auch solide umgesetzt. Auch Christian Bale ist eine gute Besetzung für den erwachsenen John Connor. Sam Worthington wollte Hollywood dazumal zu einem Star machen, er spielte in einigen Blockbustern mit, aber er hat für mich einfach nicht das nötige Talent und ich sehe ihn nicht so gerne. Seine Figur ist aber dennoch interessant und die ganze Story funktioniert am Ende auch ganz gut.
              Das Problem ist einfach, dass der Film ein Terminator Film ist und dafür ist er eher enttäuschend. Als eigenständigen Film könnte man "Terminator Salvation" vielleicht noch durchwinken, aber selbst dann ist es einfach nicht die Art von Actionfilm, die ich mir gerne ansehe. Mir ist das hier tatsächlich schon zu viel Wackelkamera und CGI wie in einem Computerspiel, für mich nicht greifbar. Und die grau-braune Farbpalette tut ihr übriges, sodass der Film unterm Strich einfach keinen Spaß macht.

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                Der_Ryan_M 07.01.2023, 11:25 Geändert 07.01.2023, 12:14

                Trotz der vielen guten Bewertungen hier, konnte mich "In Bruges" leider nicht so abholen, wie ich es mir erhofft habe.
                Der Genremix aus schwarzer Komödie, Drama und etwas Buddy-Action war mir einfach zu viel auf einmal und funktionierte nicht so. Gerade der etwas ernste Drama-Anteil um Colin Farrells Charakter wirkte überhaupt nicht auf mich, da die komödiantischen Elemente viel zu übertrieben waren. Der Film wirkte ein bisschen wie von Tarantino's oder den Cohens Stil inspiriert, aber eine schlechte Version davon. Oft wirkten nämlich die Dialoge oder Szenen, die witzig sein sollten, auf mich viel zu erzwungen.
                Die Schauspieler fand ich zudem auch nicht gut, außer Ralph Fiennes, der seine Rolle noch am ehesten auf den Punkt brachte. Das Problem ist eben, dass ich Brendan Gleeson und Colin Farrell ihre Rollen als Auftragskiller nie abkaufen konnte. Ich sage ja nicht, dass die beiden schlechte Schauspieler sind, aber meiner Meinung nach sind sie einfach fehlbesetzt und ihre Charakteren funktionierten für mich gar nicht. Colin Farrell finde ich leider auch zumeist unsympathisch und er ist überhaupt nicht lustig, sondern eher nervig.
                Die Auflösung der Story ist auch nicht der Rede wert und beinhaltet viele unrealistische Entscheidungen der Charaktere. Immerhin die Atmosphäre in Brügge fängt der Film gut ein und ein paar witzige Situationen gab es ja auch. Ganz schlecht war "In Bruges" somit jetzt zwar nicht, aber mehr als mittelmäßige Abendunterhaltung bot mir der Film leider nicht.

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                  Bei so einer Serie wie "Die Discounter" drängt sich natürlich immer ein Vergleich mit absoluten Dauerbrennern wie "Stromberg" oder "The Office" auf, die auch Arbeitsplatz-Komödien im Mockumentary Stil sind. An diese Klassiker kommt die sympathische Blödeltruppe aus dem Feinkost Kolinski in Altona zwar (noch) nicht heran, für etliche Lacher und eine Menge Situationskomik ist aber dennoch gesorgt.
                  Das ist eine Serie, die doch einige schwarzhumorige Witze reißt, die man so in der heutigen Zeit eigentlich gar nicht mehr, im sonst so politisch korrekten Medium Fernsehen, erwarten würde. Alles natürlich mit einem Augenzwinkern und reichlich satirischem Unterton versehen, werden jede Menge moderne Thematiken mal mehr oder weniger gelungen auf den Arm genommen. Der eher unbekannte und junge Cast macht dabei auch wirklich eine gute Figur.
                  Die ersten zwei Staffeln, die man aktuell bei Amazon Prime Video streamen kann, bestehen aus jeweils 10 Folgen, die im Schnitt so um die 15-20 Minuten lang sind. Staffel 2 legt dabei auch nochmal gekonnt eine Schippe drauf und wirkt gerade von handwerklicher Seite etwas runder. Besonders gefallen haben mir auch die Making-of Episoden am Ende der Staffeln, wo auch nochmal gezeigt wurde, dass hier auch sehr viel improvisiert wird, was eben den Humor dann auch ausmacht.
                  "Die Discounter" ist mal wieder eine gute, kurzweilige Comedy-Serie aus Deutschland, die ganz klar von "Stromberg" inspiriert wurde und das Konzept in die moderne Zeit versetzt. Für alle Fans von solchen Komödien also definitiv einen Blick wert.

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                    Der_Ryan_M 05.01.2023, 18:37 Geändert 05.01.2023, 18:43

                    "The Black Phone" ist einer dieser kompetent inszenierten Horror-Thriller, die man zuletzt ja irgendwie öfters sieht und die mir in dieser Art auch eigentlich recht gut gefallen.
                    Anstatt auf die eher standardmäßige Schock-Ware zu setzen, versucht Scott Derrickson das alles in einen etwas tiefgründigeren Kontext zu setzen, baut ein kleines Familiendrama und ein paar nette Coming of Age Aspekte ein. Dazu noch in ein retrohaftes 70er Jahre Setting verlegt und mit einer eher ruhigen, aber wirklich tollen Kameraführung ausgestattet, kommt dann eben dieser Streifen heraus.
                    Für einen Horrorfilm ist "The Black Phone" somit schon ein hochwertiger Vertreter, dessen Prämisse zwar auch nicht neu ist, aber dennoch funktioniert. Atmosphärisch fand ich den Film völlig in Ordnung, wobei sich der Gruselfaktor dann letztendlich eher in Grenzen hält und der Film auch für Horror-Softies (wie mich) gut geeignet ist. Es gab aber dennoch ein bis zwei sehr effektive Jumpscares, die mich ordentlich erschrecken konnten.
                    Die Schauspieler haben mir ebenfalls gut gefallen, aber insgesamt fehlte mir dann das gewisse Etwas, das den Film herausstechen lässt. Die Charaktere bleiben eher blass und da wäre definitiv mehr möglich gewesen. Gerade dem Schurken hätte etwas mehr Hintergrund sehr gut getan, denn so war er irgendwie etwas langweilig, ebenso wie der junge Hauptprotagonist. Auch gibt es einige Nebenplots, die völlig ins Leere verlaufen oder auch logische Ungereimtheiten und damit meine ich natürlich nicht mal das Darth-Vader Telefon.
                    Man kann sich "The Black Phone" im Endeffekt schon ganz gut ansehen, es wäre aber mit der Prämisse auch durchaus mehr möglich gewesen.

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                      Der_Ryan_M 05.01.2023, 17:52 Geändert 05.01.2023, 17:53
                      über Speed

                      "Speed" ist ein etwas unterbewerteter Actionklassiker aus den 90er Jahren, in denen natürlich sehr viele gute Actionfilme erschienen und so ein Film dazumal vielleicht nicht in der Spitze anzusiedeln war. Das Regiedebüt von Jan de Bont, den man sonst hauptsächlich als Kameramann (u.a. von "Die Hard") kennt, ist jedoch auch fast 30 Jahre später noch extrem unterhaltsam und auch wirklich gut gealtert.
                      Aus heutiger Sicht vermisse ich solche Filme ohnehin, handgemachte Explosionen und richtig coole Stunts, so wünsche ich mir das in einem Actioner. Dazu ein überaus simpler Plot, der aber vor allem im Mittelteil durch sein Bus-Setting eine klasse Dynamik hat, was diesen Streifen dann letztendlich auch so kurzweilig macht.
                      Ebenso muss man hier auch Dennis Hopper als Schurken positiv hervorheben. Er ist doch schon einer der einprägsameren Bösewichte, dessen fiese und unsympathische Visage einem definitiv im Gedächtnis bleibt. Auf der anderen Seite stehen mit Keanu Reeves und Sandra Bullock dann zwei relativ junge Hauptdarsteller, die aber hier einige ihrer besten Karriereleistungen abliefern und für so einen Actioner wirklich spannende Charaktere spielen. Gerade Bullock finde ich richtig stark und man sieht ihr ihre Angst in vielen Situationen in der Mimik richtig gut an.
                      Für mich ist "Speed" so ein Film, den man immer einlegen kann und man wird einfach perfekt unterhalten. Ein sehr gutes Action-Spektakel der 90er.

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                        Der_Ryan_M 03.01.2023, 09:24 Geändert 03.01.2023, 09:27

                        Jetzt hatte ich es zum Ende des Jahres 2022 doch noch fix ins Kino geschafft um mir endlich "Avatar: The Way of Water" anzuschauen, die Fortsetzung eines Films, den ich sehr mag. Leider muss ich sagen, dass sich bei mir am Ende eher das Gefühl der Enttäuschung breit gemacht hat und ich jetzt, nach ein paar Tagen, gewiss sagen kann, dass der Film meinen Erwartungen keinesfalls standhalten konnte.
                        13 Jahre werkelte James Cameron nun an seinem Avatar-Projekt. 13 Jahre, in denen er es nicht mal geschafft hat, seinen großartigen Film "The Abyss" zu restaurieren und ihm eine Bluray-Veröffentlichung zu verpassen. Und ja, nach diesen 13 Jahren hat er mit Avatar 2 wieder neue Maßstäbe gesetzt, was die Technik und die Animationen angeht. Optisch ist der Film wunderschön und auch das 3D hat mich beeindruckt, sodass der Film ein gutes Kinoerlebnis bietet.
                        Der Wow-Effekt ist aber ehrlicherweise auch lange nicht so groß wie noch 2009 beim ersten Film, denn natürlich hat man sich in der heutigen Zeit, in gewisser Weise an tolle Grafik z.B. bei anderen 3D-Animationsfilmen oder auch in Videospielen längst gewöhnt. Und auch der originale "Avatar"-Film sieht heutzutage immer noch richtig schick aus, sodass man jetzt auch nicht von einem absoluten Quantensprung reden kann.
                        Wo der Film dann aber sehr schwächelt, ist für mich ganz klar die Handlung. Ich hatte ja schon vorher Bedenken, dass der Film über 3 Stunden lang ist, was für die allermeisten Filme einfach viel zu lang ist. Und wow, ist "Avatar: The Way of Water" im Mittelteil eine zähe Angelegenheit, sodass ich im Kino sogar mehrmals ungeduldig auf die Uhr blickte. Die Einleitung, die nochmal so ein bisschen die Ausgangslage erklärt, fand ich ja noch gut gemacht, ebenso wie die letzte Stunde, die zwar extrem vorhersehbar ist, aber trotzdem gut unterhält.
                        Die zweite von den drei Stunden ist aber wirklich langweilig geworden. Cameron hängt sich dermaßen lange daran auf, dieses Wasservolk zu erklären und zeigt den "Culture Clash" zwischen den Wasser-Navi und den "normalen" Navi mit Jake Sully, die wir natürlich schon kennen. Dabei wird auch ein großer Fokus auf die Kinder und Jugendlichen gesetzt und sowas wie Mobbing und andere Coming of Age Aspekte werden thematisiert. Aber, was soll ich sagen? Es berührte mich einfach nicht, es war oberflächlich und die Szenen wiederholten sich dann auch zu oft, sodass es etwas nervig war und ich mich fragte, ob der Film nun auch vor allem Kinder ansprechen sollte. Die Haupthandlung kommt währenddessen total zum Stillstand und auch wenn das alles schön anzusehen war mit den Unterwasserwelten und alles, konnte mich dieser Teil des Films einfach nicht überzeugen und ich hätte auch gar keine Lust, mir das nochmal anzuschauen und mich zu langweilen.
                        Avatar 1 war ja im Grunde auch nur "Der mit dem Wolf tanzt" oder "Last Samurai", nur auf einem anderen Planeten, aber diese Handlung war dort eben erstklassig umgesetzt von James Cameron. Da hat dieser Film hier für mich die viel schlechtere Story, weil eben auch dieser menschliche Aspekt mehr in den Hintergrund rückt oder gar fehlt. Die paar Menschen, die hier wieder die Schurken spielen, sind eher comichaft. Übertrieben böse und ihre Motivationen sind zum Teil sogar fragwürdig, weil sie sich viel auf eine persönliche Ebene beziehen. Vieles dreht sich hier um die Kulturen Wasser-Navi gegen normale Navi, aber das ist eben viel weniger spannend als Menschen gegen Navi aus Avatar 1 und der Film hängt sich ewig lang daran auf.
                        Was bleibt, ist ein technisch astreiner Film, der in seinen Actionszenen Spaß macht und solides Popcorn-Kino bietet, aber der eben auch sein Potential nie ausschöpft. Die Handlung ist mir zu zahm, vorhersehbar und stellenweise sehr langatmig. "Avatar: The Way of Water" bietet viel für Augen und Ohren und sollte daher im Kino geschaut werden, aber auf emotionaler Ebene konnte mich der Film leider nicht ansprechen, sodass ich von diesem Sequel etwas enttäuscht bin und bei Teil 3 nun wohl eher zögern werde, bevor ich ins Kino gehe.

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                          Der_Ryan_M 02.01.2023, 16:53 Geändert 02.01.2023, 16:54

                          "In the Valley of Elah" ist ein eher ruhiger Thriller, der für mich aber dennoch durchgängig interessant und fesselnd war.
                          Hank Deerfield (Tommy Lee Jones) macht sich auf die Suche nach seinem Sohn Mike, der, kurz nachdem er aus dem Irakkrieg zurückgekehrt ist, spurlos verschwand. Dabei bekommt er die Hilfe der Polizistin Emily Sanders (Charlize Theron) und während der gemeinsamen Ermittlungen lernen sich die beiden auch privat besser kennen.
                          Der Film begeisterte mich durch seine dichte Atmosphäre und die gut gezeichneten Charakteren, die durch ihre Dialoge und Emotionen menschlich wirken. Tommy Lee Jones spielt den verzweifelten Vater wirklich sehr gut und war für den Film auch oscarnominiert, aber auch die Nebenrollen sind gut besetzt mit bekannten Gesichtern wie Susan Sarandon, Josh Brolin oder James Franco.
                          "In the Valley of Elah" ist einfach ein bodenständiger Film, der ohne Actionszenen oder unnötige Übertreibungen auskommt und genau sowas mag ich. Die Ermittlungen sind wirklich spannend und man bekommt immer ein paar neue Informationen zu dem Verschwinden. Dazwischen setzt sich das Drama mit den Figuren auseinander und auch das wirkte auf mich alles relativ realistisch, zumal es von sehr starkem Schauspiel getragen wird.
                          Ein Anti-Kriegsfilm der etwas anderen und ruhigeren Art, der mir aber sehr gut gefiel.

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                            Ist jetzt nicht mein Lieblingsfilm, aber gehört ja irgendwie zu Silvester dazu und die 11 Minuten sind ja schon ein wenig amüsant. :)

                            Ich wünsche allen moviepiloten ein frohes und gesundes neues Jahr 2023!

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                              Der_Ryan_M 31.12.2022, 11:58 Geändert 31.12.2022, 12:18
                              über Fresh

                              Viele andere vor mir haben hier schon erwähnt, dass man "Fresh" am besten vollkommen unvoreingenommen sehen sollte, ohne Trailer anschauen und so weiter. Das ist natürlich wahr, aber das mache ich eigentlich sowieso immer so.
                              Trotzdem ist es denke ich nicht zu viel verraten, dass dieser Film als harmlose Rom-Com anfängt und später mehr daraus wird. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht sagen, weil der Film von seinen Überraschungen auch etwas lebt, die für mich allerdings auch zum Teil schon gespoilert waren, einfach weil ich nicht unter einem Stein wohne.
                              Nichtsdestotrotz ist "Fresh" mehr als seine Twists und konnte mich sehr gut unterhalten. Klar gibt es einige kleinere Logikfehler, das störte mich aber recht wenig diesmal. Der Film bringt mal einen "freshen" Wind und etwas Experimentierfreudigkeit mit, wofür ich immer offen bin, solange es nicht zu überladen wird. Schon alleine ein Intro, welches über 30 Minuten in Anspruch nimmt, sieht man ja nicht alle Tage.
                              Des Weiteren liefern sowohl Daisy Edgar-Jones als auch Sebastian Stan tolle Performances ab, die im leicht satirischen Ton des Films immer etwas drüber sind, aber dennoch je nach Szenen sehr gut nuanciert. Die Effekte gehen zudem völlig in Ordnung und auch das farbenfrohe Color Grading hat sich sehr gut ins Gesamtbild eingefügt.
                              "Fresh" ist ein fieser, kleiner Film, der ein paar interessante Ideen hat und gerade für ein Regiedebüt wirklich gelungen ist.

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                                Der_Ryan_M 30.12.2022, 09:35 Geändert 30.12.2022, 09:37

                                Mit Boxen und Kampfsportarten habe ich nichts am Hut, weswegen ich Filmen wie "The Fighter" bisher einfach nicht so wirklich viel Beachtung geschenkt habe. Auch Klassiker wie "Rocky" habe ich bis heute nicht gesehen, da mich der Sport einfach nicht interessiert. Doch wohlwissend, dass es in diesen Filmen sicherlich auch um mehr als nur den Sport geht, wagte ich mich kürzlich also mal an "The Fighter" heran.
                                Der Hauptgrund war eigentlich der Cast, denn sowohl Amy Adams, als auch Christian Bale, halte ich für zwei der besten Schauspieler der aktuellen Zeit. Und ja, die beiden liefern auch in diesem Film wieder richtig ab. Sogar Mark Wahlberg konnte mich hier tatsächlich mal als Schauspieler überzeugen und auch Melissa Leo, die die Mutter spielt, ist herausragend gut in ihrer Rolle. Regisseur David O. Russell hat hier wirklich erstklassige Performances aus seinen Schauspielern herausgeholt und die Figuren in dem Film, der auf einer wahren Begebenheit basiert, sind sehr gut gezeichnet.
                                Das Schöne an "The Fighter" ist ja, dass es in erster Linie ein Familiendrama und sogar eine Art Milieustudie ist, und gar weniger ein Sportfilm. Klar gibt es einige Boxkämpfe zu bestaunen, die auch wirklich erstklassig inszeniert sind und einen gekonnt in die 90er Jahre zurückversetzen, doch diese spielen eher eine Nebenrolle. Im Zentrum stehen ganz klar die beiden Brüder Micky Ward (Wahlberg), der seine Karriere als Boxer voranbringen möchte und Dicky Eklund (Bale), ehemaliger Boxer und sein Trainer, der aber den Drogen verfallen ist.
                                Die beiden stammen darüber hinaus aus einer riesigen Familie, die in ärmlichen Verhältnissen in einer amerikanischen Kleinstadt lebt und die sind ziemlich abhängig von Micky's Einnahmen durch Boxkämpfe. Daraus entstehen einige Probleme, vor allem als Micky sich in Charlene (Amy Adams) verliebt und beide Seiten andere Vorstellungen von seiner Karriere haben.
                                Die Art und Weise, wie der Film sich der Thematik "Familie" annimmt und wie wichtig es sein kann, seine Familie mit seinem Leben unter einen Hut zu bringen, auch wenn diese manchmal richtig nervig sein können, hat mich wirklich berührt. Die Figuren wirken dabei einfach echt und es gibt einige sehr emotionale Dialoge und Momente in diesem Film, der mich absolut fesseln konnte. Unterm Strich war "The Fighter" für mich ein ausgezeichneter Film, wo ich mich jetzt schon darauf freue, ihn bald nochmal anzuschauen.

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                                  Nach einem neuerlichen Kommi zu diesem Film von meinem mp-Buddy @pischti, hatte ich auch irgendwie Lust mit Jürgen (Heinz Strunk) und Bernd (Charly Hübner) nach Polen zu fahren um Traumfrauen kennenzulernen.
                                  Obwohl ich ja sonst selten deutsche Filme schaue, hörte sich diese Prämisse von "Jürgen - Heute wird gelebt" einfach nach einem lustigen Abenteuer für einen entspannten Nachmittag an. Und ja, die Komödie hat mir wirklich auch ganz gut gefallen. Diese Art von Humor spricht mich einfach an, da alles relativ natürlich und alltäglich wirkt. Es werden etliche typisch deutsche Klischees auf den Arm genommen, mit denen man sich einfach identifizieren kann.
                                  Da passen die beiden sprücheklopfenden Hauptcharaktere natürlich perfekt herein, die auf eine angenehme und sympathische Art schräg sind und die man genau so im nächsten Plattenbau antreffen könnte. Gerade Heinz Strunk spielt seine Figur richtig gut und man weiß manchmal nicht, ob man über Jürgen lachen soll oder Mitleid mit ihm haben soll, weil er eben auch nicht gerade viel vom Leben hat.
                                  Inszenatorisch sollte man natürlich nicht zu viel erwarten, handelt es sich doch im Grunde um eine TV-Produktion des WDR für Das Erste, doch der Film bewegt sich in diesen Aspekten insgesamt noch auf einem soliden Niveau und nur der Soundtrack, der direkt aus dem Komödien-Baukasten kommt, wirkt manchmal etwas deplatziert. Nichtsdestotrotz hatte ich mit "Jürgen - Heute wird gelebt" aber durchaus meinen Spaß und der Film zeigt sich als eine solide Komödie, die sogar leichte dramatische Elemente beinhaltet.

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                                    Irgendwie sind viele Animationsfilme von heute so zappelig und teilweise schon nervig. Ich frage mich immer, wie mein jüngeres Ich so einen Film wie "The Bad Guys" vor 15-20 Jahren aufgenommen hätte? Damals gab es natürlich auch schon diese typischen Actionszenen, die vor allem für Kinder zum Lachen eingebaut wurden, aber ich bin davon überzeugt, dass die Filme damals noch mehr Herz und bessere Botschaften hatten.
                                    "The Bad Guys" ist so gesehen ein Actionfilm oder ein Heist-Movie für Kinder und bietet für Erwachsene schon relativ wenig. Das Problem sind die überzeichneten Figuren, die auch noch relativ unsympathisch sind. Man hat jetzt hier ein paar Tiere genommen, vor denen sich die Leute eher fürchten und diese Gangster können alles stehlen was sie wollen. Natürlich sollen sie ihre Fähigkeiten im Laufe des Films dann eher für etwas Gutes einsetzen und sehen, dass Gutes tun auch Spaß macht. Naja, so einen Plot gab es schon zig mal und er ist auch nicht sonderlich gut ausgearbeitet.
                                    Was mir immerhin ganz gut gefallen hat, sind die Animationen der Umgebungen, also die Hintergründe usw. die teilweise so einen leichten Comic-Look haben. Der Film spielt anscheinend in Los Angeles, was cool ist für so einen Film. Auch wie man die Vorurteile für die verschiedenen Tiere in Sachen Gut/Böse verbaut hat, ist schon ok.
                                    "The Bad Guys" hat ein paar gelungene Momente, aber als der Film zu Ende war, verschwendete ich keinen Gedanken mehr daran, was natürlich schade ist. Er lohnt sich wahrscheinlich eher für Kinder, die sich an nervigen Dialogen und der Innovationsarmut weniger stören.

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                                      Der_Ryan_M 28.12.2022, 09:41 Geändert 11.01.2024, 11:17
                                      über Fargo

                                      "Fargo" ist sicher einer der wohl bekanntesten Filme der Coen-Brothers, der auch einfach ein richtig guter Film ist, ich denke da kann man nichts anderes sagen. Der Film liefert dabei ganz viele Argumente, die relativ objektiv für ihn sprechen.
                                      Zum einen wäre da die absurde Story, die einfach herrlich schräg ist und durch ihre Wendungen gut unterhält. Die Coen-Brüder erzählen auch diesen Film wieder in knackigen 90 Minuten und das Pacing ist richtig gut. Das fällt mir doch schon bei einigen ihrer Filme auf, dass sie ein gutes Händchen dafür beweisen, ihre Filme nicht unnötig aufzublähen. Und das ist ja gerade heute, in der Zeit von vielen 3 Stunden Schinken im Kino, immer eine sehr angenehme Sache.
                                      Weiterhin wäre da der perfekt besetzte Cast. Man kann sich keine anderen Schauspieler in diesen Rollen vorstellen, speziell in denen von William H. Macy und den beiden Gangstern Steve Buscemi und Peter Stormare. Diese drei sind einfach herrliche Charaktere, die einen sehr guten schwarzen Humor vermitteln.
                                      Dass Frances McDormand hier ein Oscar verliehen wurde, müsste eigentlich von einem schwachen Filmjahr 1996 zeugen, was weibliche Hauptrollen angeht. Ich mag sie als Schauspielerin und sie spielt natürlich gut, aber auch nicht überragend und Fargo ist für mich auch nicht unbedingt ein Oscarfilm, was Performances angeht... Doch leider habe ich noch keinen der anderen in diesem Jahr und dieser Kategorie nominierten Filme gesehen.
                                      Abgerundet wird der Film durch die sehr schöne, winterliche Atmosphäre im verschneiten Minnesota, wo die Uhren noch anders ticken und alles diesen ländlichen Kaff-Charakter hat. Ich mag solche Filme, die in eher abseits gelegenen Regionen spielen und "Fargo" fängt diesen Charme auch auf eine lustige und sympathische Art und Weise ein. Letztendlich ist der Film einfach leicht zugänglich und bietet gute Unterhaltung. Ein paar etwas unnötige Nebenhandlungen und Humor-Passagen, die bei mir nicht zünden wollten, halten "Fargo" davon zurück, bisher mein Lieblingsfilm der Coens zu sein, aber dennoch ist es ein sehr gelungener und sehenswerter Streifen.
                                      Update: Nach der Zweitsichtung gehe ich von 7 auf 8 Punkte, hier gibt es wirklich nicht viel auszusetzen. Perfekte Unterhaltung und so viele tolle Dialoge, ich liebe den Humor der Coen's!

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                                        Der_Ryan_M 28.12.2022, 09:10 Geändert 28.12.2022, 09:12

                                        Wenn man sich "Willy's Wonderland" zu Gemüte führt, sollte man natürlich auf Trash eingestellt sein und obwohl der große Name Nicolas Cage auf dem Cover steht, besser nicht zu viel erwarten. Für solch einen billig produzierten Trashfilm, der auch völlig absichtlich so ist, wie er ist und sich selbst überhaupt nicht ernst nimmt, ist der Streifen aber richtig gelungen und macht sehr viel Spaß.
                                        Nicolas Cage spielt einen Typen, der mit seinem Camaro in eine Nagelsperre fährt und daraufhin abgeschleppt werden muss. Da er die Reparatur seines Autos nicht bezahlen kann, soll er eine Nacht im "Willy's Wonderland", so eine Art Indoor-Freizeitpark, als Hausmeister arbeiten und dort "saubermachen". Natürlich wird das schwerer als erhofft, doch der stumme Protagonist ballert einen Energy Drink nach dem anderen weg und hat genügend Wechselshirts zur Verfügung...
                                        Hört sich dämlich an? Ist es auch, einfach ein aberwitziger Unfug, der aber dennoch absolut kurzweilig daherkommt und sicherlich Kultpotential hat. Im Grunde genommen erinnert der Film ein wenig an alte Slasherfilme, doch völlig übertrieben und mit einem Nic Cage, der mal wieder lustig am Overacten ist, dabei aber wie gesagt kein Wort von sich gibt.
                                        Ansonsten hat man hier ein typisches B-Movie Flair, denn die weiteren Schauspieler sind grottig, die Effekte eher mittelmäßig und auch die Kulisse wirkt halt wie in einem alten Supermarkt, im nächsten Dorf in Georgia, billig gedreht. Das ist aber nicht schlimm, weil der Film das selbst weiß und den richtigen Ton trifft, sodass "Willy's Wonderland" für den geneigten Trash- oder Nicolas Cage Fan durchaus empfehlenswert ist.

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                                          Der_Ryan_M 27.12.2022, 09:06 Geändert 27.12.2022, 09:08
                                          über Lamb

                                          "Lamb" ist zumindest mal ein sehr sonderbarer Film, der mit den normalen Sehgewohnheiten bricht und den man so zuvor noch nie gesehen hat.
                                          Eine interessante Prämisse, die wie ein modernes (Horror-)Märchen anmutet und eine abgelegene Kulisse, nämlich eine Schafszucht irgendwo in der rauen Wildnis Islands, sorgen dafür, dass der Film von Valdimar Jóhansson eine mystische und unbehagliche Stimmung aufbauen kann. Unterstützt wird dies durch eine hervorragende Kameraarbeit und einen bedrückenden Score. Der Film ist inszenatorisch wirklich erste Klasse und weckt insofern mein Interesse an zukünftigen Werken des Regisseurs, alsdass er einfach eine imposante Bildsprache aufweist.
                                          Was mir bei diesem Film dann aber auch wieder fehlt, ist eine interessante Handlung oder Charaktere und Dialoge, die meine Aufmerksamkeit erfordern. Der Film plätschert nur vor sich hin und lässt auch viele Fragen offen. Außerdem fühlen sich die Charakteren nicht wirklich menschlich an und treffen teilweise auch fragwürdige Entscheidungen. Ich mag solche Filme nicht, die sich einfach total künstlich anfühlen und wo jedes Bild, jede Aktion und jedes gesprochene Wort perfekt sein sollen um eben diese Geschichte so zu ermöglichen.
                                          So bleibt "Lamb" zwar irgendwie eine außergewöhnliche Erfahrung, bei der mir aber im Endeffekt nicht viel mehr als die tollen Landschaftsaufnahmen Islands im Kopf bleiben werden. Ach ja, und mit Noomi Rapace werde ich auch nicht warm, ich finde sie irgendwie unsympathisch... Was aber auch an ihrer unangenehmen Synchronstimme liegen könnte...

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                                            Der_Ryan_M 26.12.2022, 13:17 Geändert 26.12.2022, 14:05

                                            Leider kommt "Glass Onion: A Knives Out Mystery" nicht mal annähernd an den sehr starken ersten Teil heran, doch trotz seiner deutlichen Schwächen war es für mich noch ein brauchbarer Film.
                                            Ähnlich wie im ersten Film, ist Rian Johnson der Anfang auch wieder überhaupt nicht gelungen und macht einfach keinen Spaß. Die ersten 25-30 Minuten, ungefähr bis zu dem Zeitpunkt als die Handlung auf diese Insel verlagert wird, sind absolut für die Tonne und noch viel schlechter als der erste Akt von Teil 1. Warum hat man sich hier entschieden, den Film während des Covid-Lockdowns 2020 spielen zu lassen? Es schadet dem Film atmosphärisch extrem und er wirkt dadurch einfach schon altbacken. Und sowieso, dass man wieder so viele aktuelle gesellschaftliche Themen hier oberflächlich abarbeitet, ist völlig unnötig bzw. nervt einfach.
                                            Nun gut, hat man diesen holprigen Start erstmal überstanden, entwickelt sich der Film tatsächlich sehr gut weiter und es kommt auch dieses "Knives Out" Feeling auf. Es gibt natürlich wieder eine Murder Mystery Story und auch Daniel Craig darf als Detective Benoit Blanc wieder ermitteln. Zudem rückt der Humor in den Hintergrund und die Story wird nach hinten heraus etwas ernster, was dem Film sehr gut tut. Nach gut einer Stunde konnte mich der Film dann bis zum Ende wirklich solide unterhalten.
                                            Aber ja, diese verzweifelten Versuche zu Beginn hier eine dieser modernen Komödien aufzuziehen, ging meiner Meinung nach voll nach hinten los und ich kann es echt nicht nachvollziehen. Die Dialoge wirken dämlich, die popkulturellen Anspielungen sind nervtötend und die Charaktere sind anfangs völlig stereotypisch gezeichnete Idioten. Kein Vergleich zu den sympathisch-schrulligen Charakteren aus dem ersten "Knives Out" Film. Auch atmosphärisch kommt die griechische Insel niemals an die tolle, herbstliche Mansion aus dem ersten Teil an.
                                            Unterm Strich hat mir "Glass Onion: A Knives Out Mystery" mit zunehmender Laufzeit immer mehr Spaß gemacht, sodass man am Ende eher mit einem guten Gefühl die Credits über den Bildschirm rollen sah. Leider hat der Film gegenüber dem ersten Teil aber deutlich an Niveau eingebüßt und hält sich für viel schlauer, als er am Ende dann ist. Irgendwie so ein typischer Netflix-Film, immerhin noch einer der besseren Sorte, aber meine Erwartungen wurden dennoch etwas enttäuscht.

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                                              Der_Ryan_M 26.12.2022, 12:09 Geändert 26.12.2022, 12:13
                                              über Sabata

                                              "Sabata" ist ein solider Italowestern von Gianfranco Parolini, der in Teilen eigentlich schon comichaft daherkommt. Die Handlung oder die Charakteren, alles ist übertrieben gezeichnet und hat dadurch einen netten, leicht trashigen Charme.
                                              In der titelgebenden Hauptrolle erleben wir einmal mehr Lee Van Cleef, der hier als Mythos gefeiert wird und nach der Dollar-Trilogie schon wieder seine Qualitäten als Distanzschütze unter Beweis stellen darf. Als er eines Nachts auf Durchreise in der kleinen Western-Stadt Daugherty ist, wird er Zeuge eines Banküberfalls, was er für sich zum Vorteil nutzen will, dabei aber schon bald selbst ins Visier von Verbrechern gerät...
                                              Ihm zur Seite stehen dabei etliche andere schrullige Figuren, wie der übergewichtige Carrincha, der stumme Indio oder der Gitarrenspieler Banjo. Dieser Cast aus überspitzten Figuren stellt eine wirklich nette Truppe dar, die schon ordentlich Spaß macht. Es gibt noch dazu einige sehr coole Einfälle wie das Gitarren-Gewehr oder Spiegel-Trick, und auch das bleihaltige Finale hat einiges zu bieten.
                                              Ein teilweise nicht sehr passend wirkender Soundtrack und einige nicht so atmosphärische Aufnahmen, die sichtlich in Italien und nicht im wilden Westen gedreht wurden, sorgen leider dafür, dass "Sabata" nicht unbedingt heraussticht in seinem Genre. Der Streifen bietet aber für Westernfreunde durchaus gute Unterhaltung und vor allem eben eine geradlinige Handlung, die nicht unnötig aufgebläht wird.

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                                                Der_Ryan_M 25.12.2022, 12:06 Geändert 25.12.2022, 12:07

                                                Also "Love Actually" bietet zwar ein paar gute Ansätze und einen top Cast, ist für mich aber dennoch absolut überbewertet, anders kann ich es nicht formulieren.
                                                Einen solchen Weihnachtsfilm mit verschiedenen kleinen, episodenhaften Geschichten zu erzählen ist natürlich gar keine schlechte Idee. Der Film geht zwar über 2 Stunden, aber das merkt man ihm dadurch nicht unbedingt an. Trotzdem fand ich die einzelnen Storys selbst qualitativ sehr unterschiedlich und nur die Handlung mit Alan Rickman und Emma Thompson konnte mich wirklich überzeugen. Die mit Keira Knightley und die mit Liam Neeson waren auch noch ganz in Ordnung, aber alle anderen waren einfach langweilig, nervig oder mit uninteressanten Charakteren gespickt.
                                                Mit dem britischen Humor tue ich mich sowieso schwer und ich fand den Film eigentlich gar nicht lustig. Die Tonalität ist sowieso ein völliges Durcheinander, im ersten Moment ist es ein harmloser, sympathischer oder niedlicher Humor, der Familien ansprechen soll (schließlich ist der Film ab 6 Jahren empfohlen) und dann wieder komplett drüber und dämlicher Sexhumor. Plötzlich taucht noch Mr. Bean in dem Film auf und braucht ewig um ein Geschenk zu verpacken...
                                                Immerhin zeigt sich der namhafte Cast größtenteils in Spiellaune, aber darüber hinaus ist "Love Actually" wirklich ein oberflächliches Kitschfest. Die emotionalen Momente verlaufen ins Leere, weil der Film die ganze Zeit nur versucht den Zuschauer zu manipulieren. Das merkt man ja schon am Soundtrack, der ein Haufen bekannte Songs einspielt, egal ob sie rein passen oder nicht. Man kann sich den Film mit ein paar Glühwein zwar antun, aber da hatte ich mir schon mehr erhofft.

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                                                  Der Ruf von "Terminator 3: Rise of the Machines" ist ja nicht der beste, was ja auch etwas logisch ist, denn er stellt schließlich die Fortsetzung zu einem der besten (Action-)Filme aller Zeiten dar und mit dem kann er natürlich nicht mithalten. Trotzdem hatte ich doch eine Menge Spaß mit diesem Film und er konnte mich positiv überraschen.
                                                  Der Film versprüht dieses typische 2000er Jahre Blockbuster Feeling. Die Geschichte ist fast nochmals die gleiche, wie in den beiden vorherigen Filmen, nur ist sie diesmal eigentlich (bis auf das Ende) am schlechtesten ausgeführt und nur dafür da, Actionszenen herbeizurufen.
                                                  Diesmal soll John Connor (jetzt von Nick Stahl verkörpert) also auch wieder getötet werden und das übernimmt jetzt ein weiblicher Terminator mit Kristanna Loken, die ihre Sache echt gut macht. Zur Hilfe für John steht natürlich wieder mal Arnie bereit und schon allein seine Präsenz wertet den Film extrem auf.
                                                  Dazu kommt, dass die Actionszenen zwar diesmal mit deutlich mehr CGI auskommen als noch in den vorherigen Filmen, dieses sieht aber größtenteils auch heute noch absolut solide aus und wird gekonnt mit handgemachter Action und Stunts vermischt, sodass die Action insgesamt überzeugen kann. Insgesamt ist der Streifen einfach enorm kurzweilig und trotz seiner offensichtlichen Schwächen, mag ich dieses für mich so nostalgische Feeling der Anfang 2000er Jahre, was T3 sehr gut einfängt.
                                                  Dafür mache ich mich jetzt bei einigen Filmfans sicher unbeliebt, aber ich persönlich finde "Terminator 3: Rise of the Machines" sogar um einiges unterhaltsamer als den ersten "Terminator", obwohl man beide natürlich nicht vergleichen sollte, weil dazwischen fast 20 Jahre liegen und auch ein ganz anderer Ansatz gefahren wurde.

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                                                    Der_Ryan_M 24.12.2022, 12:06 Geändert 24.12.2022, 12:06

                                                    Auch nach einer erneuen Sichtung verliert "Die Hard" absolut nichts von seiner Faszination. Fast schon als Pflichtprogramm in der Vorweihnachtszeit, glänzt dieser Actionstreifen von John McTiernan in allen Bereichen, die für einen guten Actionfilm wichtig sind.
                                                    John McClane ist einer der lässigsten Actionhelden überhaupt, der als Normalo, mit Selbstironie und coolen Sprüchen ausgestattet, den Terroristen das Leben schwer macht. Dazu ist das Pacing einfach herausragend, die Action haut natürlich richtig rein und das Wichtigste ist, dass auch der Schurke, gespielt von Alan Rickman, so ein grandioser Antagonist ist.
                                                    "Die Hard" hat als einer der wenigen Filme der 80er ein richtiges Blockbusterformat und ist für mich der wahrscheinlich beste Actionfilm aller Zeiten. Im Kontext seiner Zeit sollte das außer Frage stehen, aber selbst heute funktioniert er eben immer noch 1A und ich werde nicht müde von den Charakteren, Actionszenen oder dem Humor in diesem Film. Mit seinem hervorragenden Weihnachtssetting hat er außerdem noch einmal das gewisse Etwas, was ihn jedes Jahr zu einem Kandidaten für einen Rewatch macht.
                                                    In diesem Sinne wünsche ich allen Moviepiloten ein frohes Weihnachtsfest, erholsame Feiertage mit euren Liebsten und später dann einen guten Rutsch ins neue Jahr!

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