Der_Ryan_M - Kommentare

Alle Kommentare von Der_Ryan_M

  • 9

    Dieser Kommentar ist für EudoraFletcher68 zum 4. Advent, im Rahmen der Community-Advents-Wichtel-Aktion: https://www.moviepilot.de/liste/community-kommentar-wichtelaktion-2022-frenzy_punk-3

    Aus den von Eudora genannten Vorschlägen, entschied ich mich für "Metro Manila" von Sean Ellis, da er mir am interessantesten erschien und ich mit dem philippinischen Film schon einmal, ebenfalls nach Empfehlung von Eudora, eine gute Erfahrung gemacht habe. Und naja, bei Eudoras Empfehlungen stelle ich mich nun eigentlich immer schon auf etwas schwierige und anspruchsvolle Filme ein.
    In "Metro Manila" geht es um eine Familie, die auf dem Land mit Reisanbau nicht mehr genug verdient und sich dann dazu entscheiden, in die philippinische Hauptstadt Manila aufzubrechen. Nur mit einem kleinen Bündel Geld in der Hand, suchen sie dort eine Unterkunft und natürlich Arbeit, kurz gesagt ihr Glück und ein gutes Leben.

    Ehrlicherweise fiel es mir anfangs mal wieder etwas schwer in den Film hereinzufinden. Mit der existenziellen Notlage, in der sich die Charaktere befinden, konnte ich mich nur schwer identifizieren. Ihr Entschluss, einfach so in die Hauptstadt zu gehen, wirkt zuerst naiv und auch die ersten Entscheidungen, die sie dort treffen, sind als Zuschauer teilweise schwer zu ertragen, weil sie dumm wirken.
    Nach und nach entwickelt der Film aber einen gewissen Sog, der mich in die Welt Manilas eintauchen ließ. Es war faszinierend, dass die Familie nur noch am reagieren und Feuer löschen ist und sich an jeden Strohhalm klammert um zu überleben. Dadurch entwickelt die Story eine sehr spannende Dynamik und ich hatte Mitleid mit den Figuren, wollte, dass sie endlich erfolgreich sind. Und spätestens als der Vater einen Job bekommt und sich mit seinem Arbeitskollegen nochmal eine neue Nebenhandlung entwickelt, konnte ich mich dem Film nicht mehr entziehen.

    Die große Qualität von "Metro Manila" ist wahrlich die Immersion. Seien es die Figuren, die tolle Kameraarbeit oder die ungeschönten Kulissen in Manila, wo eine Einstellungen vermuten lässt, man sei in Las Vegas und die nächste zeigt extreme Armut und Slums... Das alles wirkt dermaßen real, dass man teilweise denkt, man schaut eine Dokumentation mit dieser Familie. Und auch narrativ überzeugt der Streifen von Sean Ellis eben vollkommen, denn man hat einfach nie ein Gefühl, was in der nächsten Szene passieren könnte, alles ist unberechenbar und doch ergibt es am Ende ein Gesamtbild, was mich sprachlos zurückließ.

    Insgesamt gibt es an dem Film nicht viel zu bemängeln. "Metro Manila" würde ich mir zwar nicht andauernd anschauen, weil der Film harter Tobak ist und auch eine gewisse Leere in mir erzeugt. Aber als emotionaler Ritt in die Abgründe der Ungerechtigkeit funktioniert der Film natürlich ungemein gut, sodass man ihn einfach nur weiter empfehlen kann.
    Ich kann dir nur danken Eudora für diesen tollen Wichtelvorschlag! :)

    17
    • 6

      Ich hatte lange überlegt ob ich mir "Office Christmas Party" überhaupt antue, denn natürlich erwartete ich eine typische Hollywood-Komödie mit vielen peinlichen Szenen und Humor unter der Gürtelline. Das habe ich zum Teil auch bekommen, aber was ich ebenfalls bekam, war ein Film, der gleichzeitig immer mal wieder einen richtig angenehmen, intelligenten Humor bewies und der das Herz am Ende dann doch am rechten Fleck hatte.
      Klar ist hier vieles komplett drüber und an Sex- oder Fäkalwitzen mangelt es nicht unbedingt, aber ich musste doch das ein oder andere Mal wirklich richtig lachen und die Charaktere waren mir generell auch relativ sympathisch. Allen voran Jason Bateman, der hier wieder einmal seine Paraderolle spielt und je mehr ich von ihm sehe, desto eher mag ich diesen Typen. Er hat einfach eine witzige Ausstrahlung und ich finde seine Komödien haben oft das gewisse Etwas. Von Jennifer Aniston bin ich nicht wirklich ein Fan, aber sie hat hier immerhin einige gelungene Szenen. Der Supporting Cast ist soweit in Ordnung und wartet auch mit 2-3 richtig angenehm ulkigen Figuren auf.
      Ein Weihnachtsklassiker wird "Office Christmas Party" für mich jetzt wahrscheinlich nicht, denn dafür kommt auch viel zu wenig Weihnachtsstimmung auf. Trotzdem konnte der Film mich überraschend gut unterhalten und ich würde jetzt nicht ausschließen, dass ich irgendwann mal wieder Lust bekomme, ihn zu schauen.

      17
      • 7

        Jean-Francois Richet's Remake von "Assault on Precinct 13" kommt atmosphärisch natürlich nicht an das Original von John Carpenter heran, ist für mich aber dennoch ein absolut gelungener Action-Thriller.
        Das Positive ist, dass der Film genügend Alleinstellungsmerkmale besitzt und kein 1zu1 Remake-Versuch des Originals darstellt. Ob es nun die Verlagerung in ein verschneites Feiertagssetting in Detroit ist oder die Belagerer des Polizeireviers, die diesmal eine richtige Hintergrundstory spendiert bekommen. Der Film fühlt sich einfach eigenständig an und das mochte ich doch sehr.
        Darüber hinaus ist die Action wirklich solide inszeniert und auch Ethan Hawke, der sonst nicht unbedingt zu meinen favorisierten Schauspielern zählt, macht seinen Job als vom Leben gezeichneter Chefermittler zugegebenermaßen richtig gut. Auch die weiteren Rollen sind mit namhaften Schauspielern wie Laurence Fishburne, Maria Bello oder John Leguizamo passend besetzt.
        Was der Film eben, vor allem im Vergleich zum Original, nicht so gut hinbekommt, ist der Aufbau von Spannung oder so ein Suspense-Gefühl. Auch die Charaktere wirken eher schablonenhaft und weniger interessant. Als klassicher Actionfilm funktioniert dieser "Assault on Precinct 13" dennoch richtig gut, sodass man sich beide Filme bedenkenlos (und auch nacheinander) anschauen kann.

        16
        • 9
          Der_Ryan_M 15.12.2022, 09:23 Geändert 15.12.2022, 09:28

          Ein weiterer John Carpenter Film, der mir richtig gut gefallen hat. So langsam könnte ich mich auch als Fan des Kultregisseurs bezeichnen. "Assault on Precinct 13" war einer der ersten Regiearbeiten Carpenters und auch hier ist sein Stil schon unverkennbar. Seine Filme sind eher einfach gestrickt, aber nie trashig oder schlecht gealtert, weil sie absolut minimalistisch sind.
          Der Film verschwendet keine Zeit mit irgendwelchen Erklärungen. Diese Gang, die das Polizeirevier belagert, ist einfach lebensmüde und sie wollen die Leute töten, koste es was es wolle. Damit muss man sich eben anfreunden und diese Prämisse muss man akzeptieren, ansonsten kann man den Film schon abschalten. Das Geniale ist ja aber, was John Carpenter aus dieser, zugegebenermaßen etwas dämlichen, Handlung macht.
          Er kreiert ein extrem atmosphärisches Kammerspiel mit tollen Figuren, Dialogen und einer ungeheuren Spannung. In jeder Szene saugt man die Atmosphäre auf und ich wollte nicht, dass der Film endet. Die Kulissen, Figuren oder vor allem auch der von Carpenter eigens komponierte, herausragende Soundtrack zogen mich in den Bann und ich wollte die Nacht mit den anderen Leuten irgendwie überleben.
          "Assault on Precinct 13" ist für mich ein fantastischer Thriller, der sogar einen relativ realistischen Horroraspekt in sich trägt. Für damalige Verhältnisse ist der Film außerdem sehr brutal. Ein weiterer zeitloser Klassiker von John Carpenter, der mit simplen Mitteln eine große Wirkung erzielt.

          17
          • 6

            Mein Dank geht an Maniac, der mich durch seinen Kommi letztens auf den Film neugierig machte und an pischti, der ihn kürzlich bewertet und mich somit daran erinnert hat.
            Was soll man zu "Treevenge" sagen? Ein netter, kleiner Weihnachts-Kurzfilm, der natürlich trashig ist, aber auch definitiv ganz witzig.

            17
            • 6
              Der_Ryan_M 14.12.2022, 09:40 Geändert 14.12.2022, 09:41

              Im frankobelgischen Horrorstreifen "Le Calendrier" bekommt die querschnittsgelähmte Eva (Eugénie Derouand) von ihrer Freundin einen mysteriösen Adventskalender geschenkt, der ihr Leben zunehmend aus den Fugen geraten lässt.
              Der titelgebende Adventskalender stammt natürlich aus Deutschland, besser gesagt aus München, und ist echt richtig gruselig gestaltet. Tag für Tag und Türchen für Türchen wird Eva weiter in den Wahnsinn getrieben, bald ist sie besessen von dem Kalender, denn er stiftet sie nicht nur zu schrecklichen Taten an, er belohnt sie dafür auch noch.
              Die Prämisse finde ich absolut gelungen, doch schon bald werden die Logik und die Regeln des Films vergessen um irgendwelche Schocks herbeizurufen. Ein Problem, welches ich bei sehr vielen Horrorfilmen habe. Hat man auch nur ein paar Horrorfilme in seinem Leben gesehen, wird auch hier vieles vorhersehbar und klischeehaft, was natürlich teilweise nervig ist und einen aus der ansonsten gelungenen Atmosphäre des Films herausreißt. Etwas mehr Bodenständigkeit hätte ich mir da definitiv gewünscht und dass man die Handlung nicht unnötig verkomplizieren muss.
              Dennoch konnte "Le Calendrier" mich aber grundsätzlich bei der Stange halten und auch das Ende war dann meiner Meinung nach absolut gelungen. Zudem agieren die Schauspieler, vor allem die Hauptdarstellerin, überzeugend, wenngleich mir die deutsche Synchro nicht ganz so gefiel. Unterm Strich würde ich sagen, dass es sich um einen soliden Horrorfilm für die Weihnachtszeit handelt und Genrefans auf jeden Fall mal einen Blick riskieren können.

              16
              • 10
                Der_Ryan_M 13.12.2022, 10:26 Geändert 13.12.2022, 10:27

                Der wahrscheinlich beste Actionfilm aller Zeiten... "Terminator 2: Judgment Day" hat ja mittlerweile auch schon mehr als 30 Jahre auf dem Buckel, ist aber immer noch unerreicht, wenn es um einen richtigen Actionkracher im Blockbuster-Format geht.
                Gerade die zweite Filmhälfte ist einfach nur der Wahnsinn. Immer wenn man denkt, das ist eine der verrücktesten Actionszenen aller Zeiten, kommt in der nächsten Szene eine noch atemberaubende Actionszene hinterher. Der Film bietet alles, was das Herz von Actionfans höher schlagen lässt und vor allem die Stunts sind teilweise wirklich unglaublich.
                Zusätzlich muss ich sagen, dass ich überrascht war, wie gut die Effekte des Films sich halten und vor allem auch das CGI. In ein paar wenigen Szenen sieht das natürlich nicht mehr so modern aus, aber andere Effekte sind erstaunlich gut gealtert. Es ist eben auch wirklich nur das nötigste mit CGI gemacht, so wie es sein sollte. Ein großes Lob an James Cameron, der seinen Film relativ zeitlos inszeniert hat.
                Was "Terminator 2" aber wirklich auf das Podest des Actionfilms stellt, ist die spannende Story und die tollen Charaktere. Die Handlung ist ähnlich wie Teil 1, nur ist diesmal Arnie der Held, was ihm natürlich viel besser steht. Sowieso finde ich, dass Arnold Schwarzenegger sich Ende der 80er Jahre auch als Schauspieler extrem weiter entwickelt hat. Der Gegensatz ist deutlich erkennbar, wenn man beide Terminator Filme sieht oder andere seiner frühen Filme.
                Außerdem bekomme ich hier, im Gegensatz zu Terminator 1, eben dieses Blockbuster Gefühl, was ich so liebe. Ein toller Sinn für Humor und 90er Jahre typisch die sympathische Charakteren. Sogar das Kind (Edward Furlong) finde ich hier spitze und überhaupt nicht nervig. Das gleiche gilt für Linda Hamilton, die auch eine viel coolere Rolle spielt. Die Atmosphäre ist absolut stimmig und weniger dystopisch, sodass mir der Film in erster Linie gute Laune macht.
                "Terminator 2: Judgment Day" ist ein Film, der perfekt unterhält, aber auch tolle Botschaften enthält. Cameron hat hier viel Feingefühl bewiesen und setzt sich gekonnt mit Themen wie z.B. Mutterschaft und Vaterschaft auseinander, womit sich jeder identifizieren kann. Für mich ganz klar einer der besten Filme aller Zeiten und Kino wie ich es mir wünsche.

                18
                • 6

                  Mit dem Jim Carrey "Grinch" kann man mich jagen, den Film mag ich überhaupt nicht. Dieser Animationsfilm von Illumination aus dem Jahre 2018 war hingegen ein netter Zeitvertreib, der mir insgesamt ganz gut gefiel.
                  Die Illuminations Filme sind immer vorrangig für Kinder, habe ich das Gefühl. Handlung und Figuren sind eigentlich immer wirklich oberflächlich und es ist die kurze Unterhaltung für zwischendurch. Gerade die Kinder in diesem Film, von denen die Hauptfigur auch noch den schrecklichen Namen "CINDY-LOU" trägt, sind natürlich nervtötend.
                  Aber gut, die Geschichte vom Grinch ist ohnehin simpel und die Botschaft ist ja auch ganz in Ordnung. Wo der Film wirklich glänzen kann, ist der Animationsstil, der zuckersüß ist. Vor allem der Grinch und die Tiere sind total niedlich, aber auch die winterlichen Umgebungen sind liebevoll gestaltet.
                  Musste ich am Anfang noch kurz schlucken, als ich gelesen habe, dass Otto Waalkes dem Grinch im deutschen die Stimme leiht, hat er es wirklich ordentlich gemacht und es passte überraschenderweise gut. Das Voiceover hingegen fand ich teils recht nervig und auch diese gezwungenen Reime waren völlig unpassend. Wieso sich dann hier auch wieder noch ein Song von Pharrell Williams hinein verirren musste, werde ich wohl auch nie verstehen...
                  Unterm Strich kann man diese "Grinch" Verfilmung durchaus als solide Unterhaltung durchwinken, die eher die kleinen Weihnachtsfans anspricht. Für Erwachsene ist der Film aber auch noch brauchbar, vor allem durch den Grinch, der schon witzig ist.

                  17
                  • 7
                    Der_Ryan_M 12.12.2022, 09:41 Geändert 12.12.2022, 09:42

                    "Breakheart Pass" mit Charles Bronson ist ein Western der etwas anderen Art. Nicht nur passt der Film durch seine verschneiten Landschaften perfekt in die kalte Jahreszeit, er ist zum großen Teil ein Krimi, der noch dazu in einem Zug spielt! Eine überaus interessante Mischung, die sogar sehr gut funktioniert.
                    Ein Zug hält irgendwo in einem Kaff in den Rocky Mountains. An Bord sind Soldaten der US-Army, die ein Fort im Kampf gegen die Indianer unterstützen sollen, sowie auch einige Zivilisten. Gleichzeitig wird im besagten Örtchen auch der Verbrecher John Deakins (Charles Bronson) festgenommen und ebenfalls in den Zug verfrachtet, da er vor ein Gericht gebracht werden soll. Schon bald verschwinden jedoch Passagiere und es scheint, als dass der Zug nie am Fort ankommen wird...
                    Der Film kommt anfangs noch etwas schwer in die Gänge, sobald man dann aber im Zug sitzt und die verschiedenen Charaktere kennengelernt hat, macht es sehr viel Spaß mitzurätseln, wer hier etwas im Schilde führen könnte. Die Figuren sind wirklich mysteriös gezeichnet und selbst bei dem Haupthelden Charles Bronson ist es lange Zeit undurchsichtig, welche Rolle er spielt. Nebenbei gibt es einige gut inszenierte Actionszenen, tolle Aufnahmen der verschneiten Gegenden und einen impulsiven Score von Jerry Goldsmith.
                    Fazit: "Breakheart Pass" ist ein absolut sehenswertes Action-Abenteuer vor einer verschneiten Western Kulisse. Wer sich an dem, aus heutiger Sicht, oft etwas gemächlich wirkenden Erzählstil der 70er Jahre nicht stört, bekommt einen spannenden Krimi, der durch sein Zug-Setting eine tolle Dynamik besitzt.

                    16
                    • 7

                      "Terminator" ist natürlich ein absoluter Klassiker des Actiongenres und auch ein Kultfilm von James Cameron. Trotzdem muss ich sagen, dass wenn man "Terminator 2" schon kennt, und so ging es mir, dass dieser erste Teil für mich dann einfach nur die schwächere Version davon ist.
                      Für die Möglichkeiten, die ein Cameron damals hatte, hinsichtlich Budget etc., ist "Terminator" natürlich immer noch keinesfalls ein schlechter Film. Aber leider konnte er mich irgendwie nicht so abholen, wie ich es mir erhofft habe. Der Film balancierte für mich die ganze Zeit zwischen spaßigen Szenen und Langeweile hin und her. Gerade diese Lovestory zwischen Linda Hamilton und Michael Biehn fand ich alles andere als gut und die Schauspieler brachten es nicht glaubhaft herüber.
                      Die generelle Atmosphäre des Films konnte mich insgesamt ebenfalls nicht so abholen. Die Bilder aus der Zukunft wirken sehr trashig und als Set-Aufnahmen. Auch einige der Spezialeffekte halten dem Test der Zeit nicht mehr so wirklich Stand, aber gut das finde ich weniger schlimm, weil ich mit den modernen und überladenen CGI Blockbustern auch nichts anfangen kann. Die Actionszenen sind natürlich sehr gut und machen auch richtig Bock, alles drumherum empfand ich als eher "ganz okay".
                      Ich respektiere den "Terminator" für das, was er damals war und was er vor allem auch für die Filmgeschichte bedeutet. Aber gleichzeitig reiht er sich für mich auch in die Reihe der Klassiker ein, für die ich traurigerweise nicht ganz die Begeisterung empfinden konnte, wie viele andere vor mir. Darüber hinaus wird es für mich nicht viele Gründe geben, diesen Film nochmal einzulegen, denn leider (oder glücklicherweise) gibt es ein Sequel namens "Terminator 2: Judgment Day", das viel eher nach meinem Geschmack ist.

                      18
                      • 6
                        Der_Ryan_M 10.12.2022, 11:00 Geändert 10.12.2022, 11:01

                        Tommy Wirkola ist für mich wirklich ein spannender Regisseur. Die Filme des Norwegers sind definitiv trashig und bringen immer eine Menge Brutalität und Blut mit, was mir eigentlich nicht so viel gibt. Dennoch finde ich seine Drehbücher kreativ und auch in "Hansel and Gretel: Witch Hunters" hat er eine altbekannte Geschichte hergenommen und richtig interessant fortgeführt.
                        Der Streifen nimmt sich nie ernst und ist einfach nur ein übertriebenes Splatterfest. In der Märchenwelt von Hänsel und Gretel sind die beiden Kinder nun erwachsen und zu Hexenjägern geworden. Ihre bislang härteste Gegnerin finden sie in der Hexe Muriel (Famke Janssen), die auch etwas über die Vergangenheit der Geschwister zu wissen scheint.
                        Es tut dem Film natürlich sehr gut, dass man mit Jeremy Renner und Gemma Arterton zwei wirklich gute Hauptdarsteller verpflichten konnte. Teilweise fragte ich mich zwar, wie sich vor allem Renner in so einen Trash verirren konnte, aber dadurch hat der Film noch eine gewisse Klasse und erinnert an solchen Edeltrash aus den 80ern oder 90ern.
                        Leider versagt der Film in den Actionszenen, die sehr unübersichtlich sind und die CGI-Effekte fand ich auch stellenweise richtig schlecht. Da der Film doch zu einem recht großen Teil aus Actionsequenzen besteht, war es manchmal schon anstrengend dem Geschehen zu folgen.
                        "Hansel and Gretel: Witch Hunters" ist für mich kein guter Film, bietet aber noch recht spaßige und kurzweilige Unterhaltung. Vor allem war es interessant, wie viele Anspielungen es hier auf das klassische Märchen gab und der Humor ist wirklich nicht schlecht. Gerade Trashfans werden hier auf ihre Kosten kommen.

                        18
                        • 8
                          Der_Ryan_M 09.12.2022, 16:14 Geändert 09.12.2022, 16:21

                          "The Good, the Bad and the Ugly" bildet den Abschluss von Sergio Leone's Dollar-Trilogie. Nicht einer, nicht zwei, sondern gleich drei Charaktere stehen bei diesem Western-Epos nun im Mittelpunkt, wobei Lee Van Cleefs Figur leider relativ wenig Screentime bekommt und eher einem Nebencharakter gleicht.
                          Bei diesem Film ist auch wieder deutlich zu spüren, dass Leone mit jedem Eintrag der Dollar-Trilogie mehr Budget zur Verfügung hatte und zumindest in Sachen Spektakel jeder Film seinen Vorgänger in den Schatten stellt. Gerade die aufwendigen Bürgerkrieg-Schlachten, in die unsere Protagonisten mehr oder weniger zufällig hinein geraten, sind einfach absolut bombastisch inszeniert und toll choreographiert. Aber auch sonst gibt es unzählige, teils sehr große, Kulissen, die eine stimmige Western-Atmosphäre garantieren und einen immer wieder staunen lassen, was in den 60ern noch für ein Aufwand betrieben wurde um den Zuschauern bestmögliche Unterhaltung zu liefern.
                          Dennoch erreicht "Zwei glorreiche Halunken" für mich persönlich nicht die Genialität seines Vorgängers "Für ein paar Dollar mehr". Der Streifen ist mit seinen knapp 3 Stunden nämlich auch ein mächtiger Brocken und dafür bin ich leider nicht so gemacht. Für mich hat der Film definitiv seine kleineren Längen, wie z.B. in der Wüste und dem Kloster oder auch später die, wie schon geschrieben optisch ansprechend inszenierten Bürgerkriegsszenen, die aber einfach nicht enden wollen.
                          Darüber hinaus finde ich Eli Wallach, der hier neben Eastwood die Hauptrolle spielt, ein spürbares Downgrade gegenüber Lee Van Cleef, der hier nur in einer Nebenrolle agiert. "Für ein paar Dollar mehr" ist sogar vorrangig Van Cleef's Film, weil sein Douglas Mortimer dort den primären Handlungsbogen hat und der Charakter ist, speziell in seiner Dynamik mit Eastwood zusammen, einfach viel besser als "Tuco" aus diesem Film hier.
                          Nichtsdestotrotz ist "The Good, the Bad and the Ugly" natürlich dennoch ein gelungener Abschluss der Trilogie. In den Genres Action, Abenteuer und Western ist der Film auch aus heutiger Sicht noch ein absoluter Panzer, der ein sehenswertes Spektakel liefert und den jeder einmal gesehen haben sollte.

                          19
                          • 5
                            Der_Ryan_M 08.12.2022, 09:34 Geändert 08.12.2022, 09:36

                            "The Outfit" ist ein eher ruhiges Kriminaldrama, das kammerspielartig nur im Laden eines Schneiders stattfindet. Die Geschichte spielt im Chicago der 1950er Jahre und auch die Mafia sind natürlich Kunden des Geschäfts. Eines Nachts kommen zwei Gangster in den Laden, von denen einer angeschossen wurde, und daraus entspinnt sich dann die Handlung des Films.
                            Gegen die ruhige Erzählweise des Films habe ich ja nichts einzuwenden, aber hier fehlt es einfach an Spannung. Die Inszenierung ist mir lange Zeit viel zu brav und unspektakulär. Weiterhin ist die Handlung recht vorhersehbar und teilweise auch ziemlich unglaubwürdig. Speziell das Ende fand ich richtig schlecht, die letzten 10 Minuten hätte man besser weg gelassen, denn so erschien die ganze Story am Schluss recht bedeutungslos.
                            Noch dazu fühlte ich mich leider nie in die 1950er Jahre zurückversetzt. Die Atmosphäre ist einfach nicht greifbar, alles ist mir zu sauber und ordentlich. Auch die Schauspieler passen teilweise nicht zu den Figuren, ich kaufte ihnen ihre Rollen nicht ab. Allgemein wirkt der Film eben eher wie ein Theaterstück, denn man sieht zu 99% wirklich nur das Innere dieses Schneiderladens und das ist ganz klar ersichtlich ein Set. Gardinen sind z.B. immer zugezogen und selbst wenn draußen Polizeiautos "langfahren", wird nur der Sound der Sirenen eingespielt und das Licht erzeugt.
                            Ein gut aufgelegter Mark Rylance und eine relativ interessante erste Filmhälfte retten "The Outfit" noch auf ein mittelmäßiges Niveau, so wirklich überzeugen konnte mich der Streifen aber nicht. Insgesamt schon eher eine Enttäuschung, hier hatte ich mir mehr erhofft.

                            20
                            • 9
                              Der_Ryan_M 07.12.2022, 18:30 Geändert 07.12.2022, 18:31

                              "Over the Top" habe ich die Tage zum ersten Mal gesehen und wow, ich war einfach nur begeistert. Für mich einer der besten Stallone Filme und ab sofort wohl ein absoluter Go-To Kandidat für einen Feel-Good-Streifen bzw. Wohlfühlfilm.
                              Ein Film über einen Trucker-Vater, der nie für seinen Sohn da war und diesen nun auf einem Roadtrip durch den Westen der USA für sich zurückgewinnen möchte. Nebenbei aber auch ein richtig guter Actionfilm für die ganze Familie. Ein Turnier im Armdrücken, einfach genial und viel spannender können Actionszenen nicht aussehen, wenn kein Blut fließen darf.
                              Darüber hinaus fängt der Film eine so sympathische 80er Jahre Atmosphäre ein, wie ich es seit "Back to the Future" nicht mehr erlebt habe. Die Typen beim Armdrücken, die Teenager in der Bar, der geile Truck von Stallone, der rockige Soundtrack. Hier passt einfach alles zusammen und es macht so viel Spaß, absolut großartig!
                              Der einzige Kritikpunkt, den ich habe, ist, dass der Sohn, gespielt von David Mendenhall, ab und an etwas nervig ist, vor allem zu Anfang. Auch gibt es natürlich ein paar kleinere Logikfehler, doch die großartige und warmherzige Performance von Stallone und die tollen Bilder aus den Canyons machen auch diese kleinen Wermutstropfen wieder wett.
                              Für mich ist "Over the Top" ein Phänomen. Ich kann gar nicht so genau sagen, warum der Film für mich so gut funktioniert, aber die Tour mit Stallone und Sohn ist einfach nur ein tolles Erlebnis, welches ich mir in nächster Zeit garantiert noch etliche Male geben werde.

                              18
                              • 5
                                Der_Ryan_M 07.12.2022, 16:15 Geändert 07.12.2022, 16:19
                                über Troll

                                Bei der norwegischen Netflix Produktion "Troll" kam es mir beim Anschauen so vor, als hätte ich den Film schon 100 mal gesehen.
                                Gleich zu Beginn öffnet der Film mit einer sehr schlechten CGI-Szene, da ahnte ich schon Böses. Doch dann wurde es erstmal besser, den ersten Akt fand ich sogar ziemlich gut gemacht. Es gibt einige tolle Naturaufnahmen, die den Film aufwerten und die Hauptprotagonisten sind zwar mal wieder Stereotypen von der Stange, aber nicht unbedingt unsympathisch.
                                Im weiteren Verlauf nervt der Film aber immer mal wieder, weil gewisse Charaktere dämlich handeln und alles extrem vorhersehbar ist. Warum die Politiker einfach nicht glauben wollen, dass es ein Troll ist, wenn es auf Videos klar zu sehen ist oder weshalb auch beim fünften Aufeinandertreffen mit dem Troll noch die Sturmgewehre auf ihn gerichtet werden, wenn man längst weiß, dass es rein gar nichts bringt, sind wohl Geheimnisse des Drehbuchautors, der hier teilweise ziemlichen Unfug fabriziert hat.
                                Im Endeffekt ist "Troll" dann nicht viel mehr als ein recht dummer Popcorn-Spaß, den man in ein paar Tagen wieder vergessen hat. Die Effekte sind in Ordnung, aber zum Großteil eben der altbekannte CGI Kram. Immerhin nimmt sich der Film nicht zu ernst und streut immer mal etwas Humor ein.
                                Kann man sich mal angucken, wenn man leichte Unterhaltung haben möchte, muss man aber definitiv nicht gesehen haben.

                                18
                                • 9
                                  Der_Ryan_M 05.12.2022, 17:52 Geändert 05.12.2022, 18:06

                                  Der zweite Teil von Sergio Leones Dollar-Trilogie "For a Few Dollars More" ist für mich ein richtig starker Italowestern und gleichzeitig auch der beste Teil der Reihe.
                                  Diesmal bekommt Clint Eastwood Konkurrenz von einem zweiten Kopfgeldjäger, gespielt von Lee Van Cleef, und beide jagen sie dem selben Verbrecher nach. Eine ausgezeichnete Prämisse und Lee Van Cleef als zweiter Hauptdarsteller wertet den Film ungemein auf. Mit seinem verschmitzten Lächeln ist Douglas Mortimer ein charismatischer Gegenpol zu dem eher wortkargen Monco (Eastwood).
                                  Schon zu Beginn werden beide Charaktere einfach spektakulär eingeführt und können zeigen was sie drauf haben. Diese Szenen sind an Coolness kaum zu überbieten, von der ersten Minute ist man voller Vorfreude dabei. Im Laufe der Handlung entwickeln sich die Figuren dann auch stetig weiter und das Zusammenspiel der beiden bezeichne ich als sensationell. Es enstehen einige ikonische Szenen wie beispielsweise das Hutduell, welches total witzig ist.
                                  Darüber hinaus wirkt "Für ein paar Dollar mehr" um einiges hochwertiger und reifer als noch sein Vorgänger "Für eine Handvoll Dollar". Nicht nur hat der Film z.B. einen guten Sinn für Humor oder eine viel höhere Dynamik durch die vielen verschiedenen Kulissen und Schauplätze, auch die Nebenrollen sind diesmal mit besseren Schauspielern besetzt. Dazu kommt natürlich der Score von Ennio Morricone, der hier viel ausgefeilter ist und wirklich perfekt gesetzt.
                                  Unterm Strich stimmt bei diesem Western eigentlich so gut wie alles. Leone's "For a Few Dollars More" punktet bei mir vor allem durch sein schlüssiges Drehbuch, welches von Anfang bis Ende durchdacht ist und Themen wie Moral, Rache oder Gier in einem relativ kleinen und persönlichen Rahmen verarbeitet. Der Film holt nicht nur alles aus seinen zwei Hauptfiguren heraus, er hat zudem ein hervorragendes Pacing und gar keine Längen, was ihn für mich dann auch abhebt gegenüber seinem Nachfolger "The Good, the Bad and the Ugly".

                                  19
                                  • 7

                                    Roland Emmerichs "Godzilla" ist einer dieser Filme, die ich als Kind immer sehen musste, wenn er mal im TV lief. Damals war man natürlich fasziniert von so einer Geschichte und den Effekten. Aber auch heute mag ich den Film noch, wenngleich er natürlich, vor allem in Bezug auf das CGI, etwas Staub angesetzt hat.
                                    Das schöne an dem Streifen ist, dass man ihn als einen normalen Katastrophenfilm sehen kann. Der Film ist eigentlich ein Paradebeispiel für die Emmerich-Formel und fokussiert sich gar nicht so viel auf Godzilla selbst, sondern eher auf die Zerstörung von New York und auf einige Figuren, die natürlich im Mittelpunkt stehen.
                                    90er Jahre typisch bekommen wir hier wieder sympathische Charakteren, die auch alle denkbaren Klischees erfüllen. Immerhin hat der Film aber einen guten Humor und nimmt sich auch nicht zu ernst. Gerade Jean Reno's Charakter ist hier ein richtiger Sprücheklopfer und sorgt für den ein oder anderen Lacher.
                                    Was früher noch eine Stärke des Films war, nämlich die atemberaubenden Zerstörungseffekte, ist heutzutage eher eine kleine Schwäche. Das CGI war Ende der 90er noch nicht so gut und nimmt leider gerade gegen Ende des Films, in der Basketball-Arena, etwas Überhand, wodurch dem Film hinten heraus etwas die Puste ausgeht. Andere Effekten sind aber heute noch exzellent. Legendär finde ich die Szene, als der Angler auf dem Steg steht und die riesige Welle auf ihn zu kommt, da kriege ich immer noch Gänsehaut.
                                    Insgesamt verbinde ich mit dem Film viel Nostalgie und ich zähle "Godzilla" auch noch zu den besseren Filmen des schwäbischen Regisseurs Roland Emmerich. In den 90ern hatte er wirklich seine beste Zeit. "Independence Day", "Stargate", "Universal Soldier" und eben auch "Godzilla" sind für mich alles mindestens brauchbare Filme, die auch heute noch absolut solide Blockbuster-Unterhaltung bieten.

                                    20
                                    • 6
                                      Der_Ryan_M 03.12.2022, 18:28 Geändert 03.12.2022, 18:29

                                      Die Filme der Coen Brothers, die ich bisher kenne, mag ich generell recht gerne und zumindest haben sie immer ihre ganz eigene Atmosphäre, in die man eintauchen kann. "O Brother, Where Art Thou?" ist nun jedoch wahrlich ein spezieller Film, der mir zwar irgendwie Spaß gemacht hat, gleichzeitig für mich aber schwer zu fassen war.
                                      In diesem Genremix aus Abenteuerfilm, Komödie, Musical und noch vielem mehr begeben sich die drei Sträflinge Everett (George Clooney), Pete (John Turturro) und Delmer (Tim Blake Nelson) auf die Flucht und erleben eine Odyssee durch das Mississippi der 30er Jahre. Auf der Suche nach einem Goldschatz, den Clooney versteckt hat, begegnen sie einer Menge verrückten Charakteren und erleben Abenteuer.
                                      Was hier alles passiert, ist schwer in Worte zu fassen. Zumindest hat man so einen Film noch nie gesehen und er ist wirklich einzigartig. Teilweise war es mir leider etwas zu absurd und der Humor war mir zu drüber. Auch eine wirkliche Handlung fehlte mir manchmal so ein bisschen. Vieles fühlt sich eher episodenhaft an, auch wenn ein genereller Plot schon irgendwie vorhanden ist und eine Anlehnung an Homers "Odyssee" darstellt.
                                      Die Schauspieler spielen hingegen sehr gut und die Figuren machen durchaus Spaß. Den Soundtrack finde ich auch großartig, was ich zudem ebenfalls über die Kinematographie von Roger Deakins sagen kann, der für mich einer der besten Kameramänner überhaupt ist und auch hier wieder wundervolle Bilder präsentiert. Handwerklich gibt es also nichts auszusetzen und der Film hat wirklich Höhepunkte an Szenen, die mir sicher im Kopf bleiben.
                                      Nichtsdestotrotz wollte der Funke von "O Brother, Where Art Thou?" nicht so ganz auf mich überspringen und ich fragte mich manchmal, was der Film nun eigentlich sein will. Vielleicht muss der Film aber einfach nur in meinem Kopf noch reifen und irgendwann einer erneuten Sichtung unterzogen werden...

                                      19
                                      • 3
                                        Der_Ryan_M 01.12.2022, 19:26 Geändert 01.12.2022, 19:28

                                        Mein Gott, war das mal wieder eine Enttäuschung. Natürlich hatte ich von "Meet Cute" noch nie etwas gehört bevor er mich letztens bei Prime Video anlächelte. Doch ich mag Zeitschleifen-Filme, also gab ich ihm spontan eine Chance. Der Film mag ja teilweise recht niedlich sein, aber er funktioniert einfach nicht und ist in allen Belangen enttäuschend.
                                        Zuerst einmal haben Kaley Cuoco und Pete Davidson als Pärchen überhaupt keine Chemie. Ich kaufte ihnen ihre Rollen einfach nicht ab und Cuoco spielt richtig schlecht, das war ja unerträglich. Das Problem ist ja auch, dass das hier keine Rom-Com ist, sondern eher ein total oberflächliches Drama.
                                        Noch dazu ist der Film nach einem vielversprechenden Beginn einfach nur langweilig. Ewige Dialoge, die vollkommen belanglos sind und die Szenen wiederholen sich immer. Dabei geht der Film ja nur 80 Minuten. Also hier wurde ja alles gestreckt, was nur möglich war, denn der Plot passt natürlich problemlos auf einen Bierdeckel.
                                        Dann ist mir noch die Atmosphäre und die Kamera negativ aufgefallen. Es handelt sich hier ganz klar um eine Billigproduktion zu Corona-Zeiten. Trostlose Kulissen, die noch immer im Hintergrund verschwommen dargestellt werden und nur die Köpfe der Schauspieler sind riesig im Bild.
                                        Ich musste "Meet Cute" in drei Etappen schauen, weil ich wirklich immer fast eingeschlafen bin. Als der Film endlich endete, war ich einerseits traurig, weil ich immer hoffte, es passiert doch noch etwas, gleichzeitig spürte ich aber eine Erlösung.

                                        20
                                        • 7
                                          Der_Ryan_M 01.12.2022, 17:42 Geändert 01.12.2022, 17:46
                                          über Run

                                          Von Regisseur Aneesh Chaganty hatte mir schon sein Regiedebüt "Searching" sehr gut gefallen. Und auch mit "Run" ist ihm, meiner Meinung nach, wieder ein spannender und kurzweiliger Thriller gelungen.
                                          Die Teenagerin Chloe sitzt im Rollstuhl und wird von ihrer fürsorglichen Mutter fast rund um die Uhr betreut. Die Tage sind streng durchgetaktet, von der Außenwelt scheint Chloe weitesgehend abgeschottet. Sie sehnt sich jedoch nach mehr Selbstbestimmung und beginnt eines Tages, durch eine Entdeckung, den Beschützerinstinkt ihrer Mutter zu hinterfragen.
                                          Gerade am Anfang ist der Film ungeheuer spannend. Die Ausgangslage wird interessant dargelegt und die Charaktere sind gut gezeichnet. Dafür sorgen natürlich auch die schauspielerischen Leistungen von Sarah Paulson, aber speziell von der Newcomerin Kiera Allen, die ich sehr gut fand. Chloe ist eine richtig starke und sympathische Protagonistin, mit der man einfach nur mitfiebert.
                                          Leider baut der Film dann in der zweiten Hälfte etwas ab. Zu vorhersehbar sind viele der Situationen und der Film tritt in eine Menge Horror/Thriller Fettnäpfchen, die mir oft zu klischeehaft und übertrieben waren. Nichtsdestotrotz gab es immer wieder richtig spannende Momente und Aneesh Chaganty hat eben ein gutes Gespür dafür, aus einer alltäglichen Kleinigkeit eine absolut nachvollziehbare, aufregende Szene zu machen.
                                          Insgesamt war "Run" für mich definitiv ein sehenswerter Thriller, der sich durch seine guten Schauspieler und, so wie es in diesem Genre sein sollte, seine greifbare Spannung auszeichnet. Das Ende fand ich ebenfalls richtig gelungen, weil sich der Film das bis dahin so richtig verdient hat, sodass ich hier im Endeffekt einen durchaus unterhaltsamen Abend hatte.

                                          18
                                          • 5
                                            Der_Ryan_M 30.11.2022, 17:22 Geändert 30.11.2022, 17:26

                                            "Man on a Ledge" hat spannend angefangen, war mir dann im Laufe des Films aber doch viel zu überkonstruiert und zerbricht zunehmend an seinen Oberflächlichkeiten.
                                            Der Ex-Cop Nick Cassidy (Sam Worthington) sitzt vermutlich zu Unrecht im Gefängnis, er hat aber einen Plan. Eines Tages bricht er aus und möchte nun seine Unschuld beweisen, wozu er sich auf den Vorsprung eines Hotels mitten in New York stellt und nur mit der Polizistin Lydia Mercer (Elizabeth Banks) verhandeln möchte.
                                            Leider basiert die ganze Handlung eigentlich nur auf Zufällen, verkauft wird es aber als Masterplan von Cassidy. Noch dazu gibt es Logikfehler am laufenden Band, sodass ich es irgendwann nicht mehr wirklich ernst nehmen konnte. Das Drehbuch ist einfach nicht gut und gerade gegen Ende baut der Film rapide ab.
                                            Es ist mal wieder so eine Story, die einfach eine Aktion nach der anderen passieren lässt, es gibt aber absolut keine Kausalität in diesen Handlungen, weswegen man nie das Gefühl hat, dass etwas auf dem Spiel steht. Dadurch kommt auch, außer zu Beginn ein wenig, nie so wirklich Spannung auf und so kann natürlich kein Thriller funktionieren.
                                            Dem entgegen stehen immerhin einige gut inszenierte Bilder und eine tolle New York Atmosphäre. Der Cast ist auch relativ namhaft besetzt, die Leistungen der Schauspieler sind allerdings bestenfalls durchschnittlich. Sam Worthington finde ich absolut keinen guten Schauspieler und er kann den Film nicht tragen. Immerhin bieten Elizabeth Banks und Genesis Rodriguez noch etwas fürs Auge, letztere darf ihren Körper sogar in einer der wohl unnötigsten Unterwäsche-Szenen präsentieren, die ich bisher gesehen habe (mitten in einem Raubüberfall).
                                            Wenn man bereit ist seinen Kopf komplett auszuschalten, bietet "Man on a Ledge" noch einen durchwachsenen Unterhaltungswert, von einem guten Film würde ich aber nicht sprechen.

                                            16
                                            • 7
                                              Der_Ryan_M 29.11.2022, 09:12 Geändert 29.11.2022, 09:15
                                              über Hustle

                                              Ich bin sonst eigentlich absolut kein Adam Sandler Fan, aber hier in "Hustle" hat er mich positiv überrascht. In die Rolle von NBA-Scout Stanley, der für die Philadelphia 76ers internationale Talente für den NBA Draft beobachtet, hat er sich richtig rein gearbeitet und man merkt ihm an, dass dieser Basketball-Film ein Herzensprojekt von Sandler war.
                                              Schon alleine, dass man hier so viele NBA-Spieler, Trainer und Legenden für diesen Film gewonnen konnte, wertet ihn natürlich unglaublich auf. Selbst die Hauptrolle spielt ein Profi-Basketballer, nämlich der Spanier Juan Hernangomez, der seit 2016 in der NBA spielt. Und auch er macht seinen Job mehr als solide und die meiste Zeit kaufte ich ihm seinen Charakter ab. Vor allem in den physisch anspruchsvollen Trainingssequenzen oder den Spielen kann er natürlich glänzen und alles sieht nach echtem Basketball aus.
                                              Der Film kommt zwar nicht ganz ohne Hollywood typische Darstellungen und Übertreibungen aus, findet aber insgesamt eine ganz gute Balance zwischen Drama und Komödie. Man sieht, dass die Darsteller und Spieler Spaß hatten an dem Projekt und das überträgt sich natürlich auf den basketballbegeisterten Zuschauer. Zudem gibt es halt einige richtig epische Montagen, ob es das harte Training ist oder das Streetball-Spiel, die mit toller Musik unterlegt sind und extrem gut geschnitten.
                                              Insgesamt hat mir "Hustle" richtig gut gefallen und es ist trotz, oder vielleicht gerade wegen Adam Sandler, definitiv ein gelungener, sowie kurzweiliger Basketballfilm geworden.

                                              15
                                              • 5
                                                Der_Ryan_M 28.11.2022, 08:58 Geändert 28.11.2022, 09:01
                                                über Cyborg

                                                Was für ein trauriger Zufall... Am Samstag sah ich "Cyborg" zum ersten Mal, einer der van Damme Filme, die ich noch nicht kannte. Gestern las ich dann, dass der Regisseur des Films, Albert Pyun, an den Folgen schwerer Krankheiten verstorben ist. Ruhe in Frieden Albert Pyun, der hier mit "Cyborg" seinen sicher bekanntesten Film erschaffen hat, der unter seinen Fans schon Kult ist.
                                                Der Film selbst ist mal wieder schwer zu beurteilen. Ein arg trashiges Werk, das mir nicht so viel geben konnte. Es war jetzt nicht schlimm den Actionfilm zu schauen, aber insgesamt ist er schon an vielen Stellen unfreiwillig komisch. Wenn selbst schon ein JCVD hier der überlegene Schauspieler ist, sagt es doch einiges über die anderen Darsteller in diesem Film aus.
                                                Wobei mir der Hauptschurke Fender, gespielt von Vincent Klyne, noch richtig gut gefallen hat. Der Typ overacted zwar auch bis zum Gehtnichtmehr, aber der ist ein richtig ikonischer Schurke. So eine furchteinflößende Hackfresse, ein gefühlter 2-Meter Muskelprotz, der Gibson Rickenbacker (van Damme) ordentlich herausfordert.
                                                Das schlimme ist ja, dass man heute noch viel schlechtere Filme gewohnt ist. Auch die Trashfilme sind heute ohne jeglichen Aufwand und die Blockbuster oft lieblos und voller CGI Effekten. Dagegen ist "Cyborg" noch ein sympathischer B-Movie, der immerhin unterhält. Die Kulissen sind passend, die Action ist brutal und solide inszeniert. Die Kostüme und Perücken sind natürlich trashig, aber es hat schon etwas Charme.
                                                Insgesamt für mich schon einer der schlechteren van Damme Filme, den ich mir nicht öfters anschauen würde, aber durchaus noch unterhaltend. Immerhin weiß ich jetzt wo die Legende Ralf Moeller, äh ich meine Rolf Muller, herkommt.

                                                14
                                                • 6

                                                  "S.W.A.T." hat zwar einen richtig hochkarätig besetzten Ensemble-Cast auf seiner Habenseite, ist im Endeffekt aber nicht viel mehr als ein Standard-Actioner mit deutlichen Schwächen im Skript.
                                                  Die erste Hälfte des Films folgt man episodenhaft den Charakteren, wie sie ihr Training für die S.W.A.T. Einheit des LAPD absolvieren. Gelegentlich gibt es kleine Mini-Einblicke in das Privatleben der Cops, diese sind aber nicht wirkungsvoll und die Figuren bleiben schablonenhaft. Erst nach ungefähr einer Stunde nimmt dann sowas wie ein roter Faden in der Story an Fahrt auf, der Handlungsstrang ist aber letztendlich auch recht unspektakulär und der Bösewicht nicht charismatisch genug.
                                                  Die namhaften Schauspieler wie Samuel L. Jackson oder Colin Farrell sind außerdem verschwendet in ihren Rollen und völlig austauschbar. Immerhin, recht sympathisch ist die Truppe noch, mit netten Nebendarstellern wie LL Cool J oder Michelle Rodriguez, die mal wieder die toughe weibliche Rolle spielen darf.
                                                  Zumindest die Actionszenen sind handwerklich absolut solide inszeniert und auch Los Angeles hat man als Kulisse in einigen Szenen richtig schön zur Geltung gebracht. Das alles mit einem rockigen Soundtrack untermalt, bietet "S.W.A.T." unterm Strich dann mainstreamtaugliches No-Brainer Actionkino, ohne jeglichen Tiefgang oder Besonderheiten.

                                                  21
                                                  • 8
                                                    Der_Ryan_M 25.11.2022, 11:47 Geändert 25.11.2022, 11:48
                                                    über Arrival

                                                    In "Arrival" landen außerirdische Raumschiffe auf der Erde und keiner weiß, was die Aliens auf unserem Planeten wollen. Die Sprachwissenschaftlerin Dr. Louise Banks (Amy Adams) wird vom US-Militär engagiert um einen Erstkontakt herzustellen. Der Fokus liegt dabei eben vor allem auf der Kommunikation, mit welchen Mitteln verständigt man sich mit einer unbekannten Spezies?
                                                    Der Style von Denis Villeneuve passt hervorragend zu diesem ruhig erzählten Science Fiction Film. "Arrival" ist bildgewaltig, aber dennoch so richtig dezent und regt den Zuschauer zum Nachdenken an. Alles dreht sich natürlich um das große Thema Sprache, aber hier stecken noch ganz viele andere Botschaften drin, die sich mir wahrscheinlich gar nicht alle erschlossen haben. Der Film ist in Teilen recht philosophisch und reflektiert unser gesellschaftliches Miteinander.
                                                    In ihren Rollen brillieren einmal mehr die herausragende Amy Adams und Jeremy Renner, die ich beide für einige der besten Schauspieler der aktuellen Zeit halte. Was mir an dem Film extrem gut gefällt, dass er relativ realistisch ist und das Blockbuster Kino mal auf eine ganz andere Art angeht. Im Gegensatz zu Villeneuves "Dune" hat das für mich hier auch gut funktioniert, denn die Charakteren sind greifbar. Natürlich ist die ganze Welt in Aufruhr durch die Invasion, aber Villeneuve fokussiert sich dennoch auf ein einziges Schicksal inmitten dieser Lage.
                                                    Da ich lange Zeit nicht wusste, wo der Film eigentlich hin will und ihn während des Schauens stellenweise sogar etwas verwirrend fand, muss ich hier unbedingt zeitnah nochmal eine Zweitsichtung vornehmen. Auf jeden Fall ist "Arrival" ein besonderer Film und für jeden Science Fiction Fan Pflichtprogramm.

                                                    21