Der_Ryan_M - Kommentare
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Alle Kommentare von Der_Ryan_M
Für so eine Weihnachts-RomCom stellte "Your Christmas Or Mine?" dieses Jahr sogar so ein kleines Highlight für mich dar. Ein super sympathischer, kleiner Film, der auch wirklich mal ein wohliges und halbwegs realistisches Weihnachtsfeeling präsentiert, ohne dabei im Kitsch zu versinken.
Es geht darum, dass die frisch verliebten Studenten Hayley (Cora Kirk) und James (Asa Butterfield) über die Weihnachtsfeiertage jeweils zu ihren Familien fahren wollen. Da sie aber beide im letzten Moment realisieren, dass sie Weihnachten nicht ohne ihre Liebe verbringen möchten, setzen sie sich kurzerhand jeweils in den Zug des anderen und kommen dann bei der Familie des Partners unter.
"Your Christmas Or Mine?" ist natürlich auch nicht viel mehr als ein günstig produzierter VoD-Snack für Zwischendurch, aber immerhin ist er warmherzig, humorvoll und schaut sich sehr angenehm weg. Gerade Asa Butterfield ist ja wohl die perfekte Besetzung für so einen Film? Der Typ passt einfach perfekt in solche RomComs. Und auch dieses große, britische Herrenhaus hat mir atmosphärisch sehr gut gefallen.
Danke auch nochmal an @Torbinho, der mich mit seinem Kommentar letztens auf den Film aufmerksam machte.
Filme, die es gekonnt schaffen mich zu überraschen, haben bei mir schon immer Pluspunkte und genau so verhält es sich auch mit "Better Watch Out".
An einem Abend in der Weihnachtszeit wird Babysitterin Ashley (Olivia DeJonge) einbestellt um auf den 12-jährigen Luke (Levi Miller) aufzupassen. Dieser pubertierende Frechdachs hat es sich an diesem Abend aber auch zum Ziel gesetzt, diese Dame mal so richtig zu verführen. Da hilft es doch vielleicht, dass die beiden bald schon Opfer von Einbrechern werden und er für die verängstigte Ashley den Helden spielen kann...
Was als klassischer Horrorstreifen anfängt, entwickelt sich bald zu einer herrlichen schwarzen Horror-Komödie, die absolut kurzweilig daherkam und mir dabei öfters ein breites Grinsen ins Gesicht zaubern konnte. Es gab hier richtig viele, zumindest für mich, lustige Momente, die total drüber sind. Olivia DeJonge und Levi Miller sind perfekt gecastet und machen beide extrem Laune in ihren Rollen.
Man möchte eigentlich gar nicht mehr verraten, denn am besten wirkt "Better Watch Out" wahrscheinlich, wenn man rein gar nichts im Vorhinein darüber weiß. So oder so hat mir der Film aber definitiv eine Menge Spaß gemacht und ich werde sicherlich in den kommenden Jahren zur Weihnachtszeit noch herausfinden, ob er auch beim zweiten Mal noch so gut funktioniert.
Ich hatte immer wieder Mitleid mit Austin Butler, während ich "Elvis" gesehen habe. Denn Butler gibt hier in fast jeder Szene 110% und er erweckt Elvis Presley wirklich zum Leben in diesem Film. Aber was nützt es, wenn um ihn herum in diesem Film einfach fast gar nichts funktioniert?
Klar, für eine Oscar-Nominierung als Bester Hauptdarsteller sollte es für Butler schon trotzdem mindestens reichen. Aber mit dieser passenden Besetzung für Elvis wäre natürlich viel mehr möglich gewesen. Doch das Drehbuch und auch die Inszenierung von Baz Luhrmann sind über weite Strecken des Films einfach Mist.
Das fängt ja eigentlich schon damit an, dass man die Handlung aus der Sicht von "Colonel Tom Parker" erzählt, der, wie er selbst sagt, der Entdecker und lange Zeit auch sowas wie der Manager von Elvis Presley war. Schön und gut, schließlich konnte man mit Tom Hanks einen der besten Schauspieler aller Zeiten für diese Rolle engagieren. Aber der bleibt natürlich auch blass, denn die Erzählung des Films ist überhaupt nicht konsequent, sondern völlig unfokussiert.
Die erste Stunde ist ja eine Frechheit. Wie kann man so schnell, aber dennoch so langweilig einen großen Teil von Elvis Leben abhaken? Oberflächliche Szenen mit schnellen Schnitten, dazu unnötige Kamerafahrten durch total künstlich wirkende Kulissen, lächerliche Hip-Hop Einspieler und alle Figuren bleiben völlig blass. Da passt ja gar nichts zusammen und ich hatte wirklich mit mir zu kämpfen, dass ich dran bleibe und den Film weiterschaue.
Das ist eben sehr schade, denn die letzte knappe Stunde ist dann nochmal richtig stark. Dort nimmt man sich dann mal die Zeit für ein paar Dialoge und Emotionen und es wird ersichtlich, was in einem Elvis-Biopic alles möglich gewesen wäre. Stattdessen hat man über weite Strecken eine "Style over substance"-Suppe bekommen, die meine Aufmerksamkeit unzählige Male verloren hat.
Sorry, aber dieser Film hat so viel Potential verschenkt. Zum Glück hatte ich zuletzt über "Elvis" schon mal eine Doku gesehen, damit ich dem Geschehen in meinem Kopf noch so ein bisschen folgen konnte. Immerhin, wenn man hier bis zum Ende dran bleibt, bekommt man noch einen netten dritten Akt und einige grandiose Auftritte von Austin Butler zu sehen.
Im Zentrum von "Happiest Season" steht das lesbische Paar Abby (Kristen Stewart) und Harper (Mackenzie Davis), die kurzerhand beschließen, die Weihnachtsfeiertage bei Harpers Eltern verbringen. Diese wissen aber noch nichts davon, dass ihre Tochter homosexuell ist und das Chaos ist natürlich vorprogrammiert...
Zuerst bringt der Film noch eine schöne Feiertagsatmosphäre herüber und hat einen super sympathischen Hauptcharakter mit der von Kristen Stewart gespielten Abby. Obwohl es auch ein paar wirklich witzige Szenen gibt, konnte ich mich im weiteren Verlauf des Films aber leider immer weniger mit dieser Situation anfreunden und je mehr ich über den Film im Nachhinein nachdenke, desto weniger gefällt er mir eigentlich.
Viele Momente hier sind einfach nur "cringe" und mir fällt auch kein anderes Wort dafür ein. Dass aus so einem Coming-Out eine so große Sache gemacht wird und Harper ihre Liebe vor ihren Eltern so lange leugnet, damit kann ich mich überhaupt nicht identifizieren, zumal die Gründe dafür jetzt auch nicht wirklich triftig sind. Klar ist es nur ein Film und sicher auch absichtlich übertrieben dargestellt, aber mir tat Kristen Stewarts Charakter ziemlich Leid und ich konnte mich am Ende natürlich auch nicht für die beiden freuen, was für so eine Rom-Com ja eigentlich schon eine absolute Todsünde ist.
Einige coole Nebenfiguren, wie die von Aubrey Plaza oder Dan Levy, und die löbliche Botschaft, dass man sich nicht verstellen soll, nur um z.B. den Eltern zu gefallen, bewahren "Happiest Season" noch vor einer Katastrophe. Aber letztendlich ist der Film einfach viel komplizierter und unangenehmer, als er sein sollte, wenn man einen Feel-Good Weihnachtsfilm schauen will, und damit kann ich mich irgendwie gar nicht anfreunden.
Für solche Actionthriller wie "The Long Kiss Goodnight" waren die 90er Jahre bekannt und auch heute macht der Film noch richtig viel Spaß. Eine coole Agentenstory in einem Winter- und Weihnachtssetting inszeniert von Renny Harlin, der dazumal in den 90ern noch richtige Blockbuster herausbrachte.
Das hier ist wirklich eine ganz spaßige und kurzweilige Angelegenheit, weil der Film übertriebene, aber stets handgemachte Actionszenen zeigt und sich selbst eben auch kein bisschen ernst nimmt. Samuel L. Jackson haut hier einen One-Liner nach dem anderen raus und auch Geena Davis Figur ist im Verlaufe des Films grenzenlos überzeichnet. Beide zusammen sind auf der Suche nach Hinweisen zu Davis' Vergangenheit, die ihr Gedächtnis verloren hat und nun ins Visier von Auftragskillern geraten ist.
Und ja, diese beiden Hauptdarsteller und deren grandiose Chemie machen diesen Film auch zu dem, was er letztendlich ist. Ich muss ja ehrlicherweise zugeben, dass ich auf Geena Davis total stehe und hier spielt sie natürlich auch noch eine richtig heiße und auch toughe Figur Samantha Caine. Dazu eben noch Jackson, der in seiner Mimik und Gestik einfach nur witzig ist und dessen Synchronstimme von Holger Schwiers ich auch sehr gerne mag. In den Nebenrollen treten dazu noch einige von mir gern gesehene Schauspieler wie David Morse oder Brian Cox auf.
Unterm Strich ist "The Long Kiss Goodnight" ganz klar ein selbstironischer Spaß, der perfekt unterhält und dem man dadurch natürlich auch den ein oder anderen Logikfehler gerne verzeiht. Eine sehr gute Option, wenn es mal ein entspannter oder actionreicher Weihnachtsfilm sein soll.
Mit "Hang 'Em High" gab Clint Eastwood sein Hauptrollen-Debüt in einem Hollywood-Streifen, nachdem er vorher natürlich mit Sergio Leones Dollar-Trilogie weltweite Bekanntheit erlangen konnte.
Der von Ted Post inszenierte Western fängt richtig stark an. Jed Cooper (Eastwood) wird von einer selbsternannten Bande Rechtschaffender des Mordes bezichtigt und kurzerhand an einem Baum aufgehängt. Er kann dem Tod jedoch nochmal entrinnen und ist von nun an auf Rache aus.
Eine klassische Western-Story mit Rachemotiv, die aber auch eigentlich immer funktioniert. Das Interessante an diesem Film hier ist, dass ein großer Fokus auf dem Justizsystem der damaligen Zeit liegt. So möchte Eastwood zwar in erster Linie Rache an diesem Lynchmob, aber gleichzeitig wird er als Marshal aktiv und möchte Gerechtigkeit in Form einer Verurteilung erreichen. Er arbeitet eng zusammen mit einem Richter (Pat Hingle) und es gibt sogar ein paar toll inszenierte Gerichtsszenen.
Leider verliert der Film in der zweiten Hälfte fast seinen gesamten Drive, sodass etliche Längen entstehen. Im Zentrum stehen dann eine halbgare Romanze und sehr ausgedehnte Nebenhandlungen, die teilweise ziemlich uninteressant sind. Durch ein sehr abruptes und nicht gerade zufriedenstellendes Ende, wird der negative Endeindruck außerdem leider nochmals verstärkt, sodass "Hang 'Em High" am Ende, trotz seines starken Anfangs und tollen Cast, irgendwie im Western-Mittelmaß versinkt.
"Serbis" war eine weitere philippinische Advents-Empfehlung von meiner geschätzten mp-Kollegin Eudora. In diesem Drama von Brillante Mendoza geht es um eine Familie, die ein Pornokino betreibt und in dem Zusammenhang setzt sich der Regisseur auch viel mit Themen wie Sexualität oder (fehlender) Privatsphäre auseinander.
Leider konnte ich dem Film diesmal nicht so viel abgewinnen. Der Film ist noch viel mehr dokumentarisch als "Metro Manila" und hier fehlte mir ganz klar eine spannende Handlung oder ein roter Faden, der sich durch den Film zieht. Die Story ist sehr episodisch und man folgt eigentlich nur dem alltäglichen Leben dieser Familie. Das war nicht gänzlich uninteressant, aber konnte mich jetzt auch nie wirklich fesseln, sodass sich die 90 Minuten schon sehr lang anfühlten. Sehr oft sieht man hier auch nur Leute die Treppen hoch und runter laufen und die Kamera folgt ihnen.
Wenn wir aber schon bei der Kamera sind, diese ist wirklich gut und auch die Schauspieler überzeugen eben insofern, alsdass das alles sehr realistisch rüberkommt. "Serbis" ist jetzt sicher auch kein schlechter Film, weil für das, was er möchte, macht er seine Sache schon ordentlich. Er war mir aber einfach schon wieder zu speziell und ich konnte die Begeisterung dafür jetzt nicht unbedingt teilen.
Ich habe mich sehr auf "The Unbearable Weight of Massive Talent" gefreut, denn mit dieser Prämisse und noch dazu einem Nicolas Cage in der Hauptrolle, hörte sich das natürlich nach einer Menge Spaß an. Aber wie konnte man den Film nur dermaßen in den Sand setzen, sodass dieses völlig uninspiriert wirkende Werk dabei herauskommt?
Das Drehbuch ist ja mal überhaupt nicht zu gebrauchen. Man, so eine scheiß langweilige Agentenstory, die völlig an den Haaren herbeigezogen und einfach nur dumm ist. Der Film nimmt diese ganze Handlung außerdem ja oft noch viel zu ernst für das was er sein will und die "lustigen" Passagen entlocken oft nicht mehr als ein kurzes Luft-durch-die-Nase-prusten.
Darüber hinaus habe ich definitiv auch etwas mehr Action erwartet, die aber leider ebenfalls sehr kurz kam. Ich finde einfach, dass so ein Film noch viel mehr over-the-top sein müsste, als dieser hier es ist. Alles fühlt sich hier so an, als würden die Schauspieler noch mit angezogener Handbremse spielen. Das ist mal ein Film, der ruhig trashig sein könnte, aber stattdessen kriegt man stellenweise so ein richtiges B-Movie Flair, welches an die schlechtesten Nic Cage Thriller vergangener Jahre erinnert.
"The Unbearable Weight of Massive Talent" reihte sich für mich leider nahtlos in die zahlreichen Enttäuschungen des Filmjahres 2022 ein. Ein Film, der absolut nichts zu erzählen hat und maximal mit seinen nostalgischen Nicolas Cage Referenzen zu locken weiß, die aber nach der Hälfte des Films auch eher nervig sind. Dann lege ich doch lieber nochmal "Con Air" oder "Face Off" ein...
"Death Warrant" war für mich ein passabler 90er Jahre Actioner, der aber ohne die großen Höhepunkte auskommt. Jean-Claude Van Damme in der Hauptrolle spielt einen undercover Cop, der in ein Gefängnis eingeschleust wird um in einer Mordserie zu ermitteln.
Die Prämisse gefällt mir gut und Knastfilme mag ich eigentlich auch ganz gern. Noch zuletzt sah ich "Lock Up" mit Sly Stallone, den ich trotz seiner Klischeehaftigkeit als einen sehr spaßigen Gefängnisfilm empfand. Da kann "Death Warrant" nicht mithalten, denn dem Film fehlt es an Charme und einer spannenden Handlung.
Den Charakter von JCVD "Louis Burke" fand ich ziemlich langweilig, was auch für die Nebencharaktere gilt. Auch mit dem Schurken bin ich nicht warm geworden, er wirkte mir zu übertrieben und passte nicht so in den Film herein. Lange Zeit weiß man nicht, wo das Drehbuch hin will und am Ende war die Handlung leider bestenfalls mittelmäßig.
Was "Death Warrant" für mich dann aber letztendlich zu einem relativ uninteressanten Film des Belgiers machte, waren die Fights bzw. Actionszenen, die zwar durchaus solide inszeniert sind, aber es sind nicht gerade viele und sie haben auch nie den großen Unterhaltungswert.
Mein Wichtelkommentar für Eudora zum 4. Advent:
https://www.moviepilot.de/movies/metro-manila/kritik/2631483
Dieser Kommentar ist für EudoraFletcher68 zum 4. Advent, im Rahmen der Community-Advents-Wichtel-Aktion: https://www.moviepilot.de/liste/community-kommentar-wichtelaktion-2022-frenzy_punk-3
Aus den von Eudora genannten Vorschlägen, entschied ich mich für "Metro Manila" von Sean Ellis, da er mir am interessantesten erschien und ich mit dem philippinischen Film schon einmal, ebenfalls nach Empfehlung von Eudora, eine gute Erfahrung gemacht habe. Und naja, bei Eudoras Empfehlungen stelle ich mich nun eigentlich immer schon auf etwas schwierige und anspruchsvolle Filme ein.
In "Metro Manila" geht es um eine Familie, die auf dem Land mit Reisanbau nicht mehr genug verdient und sich dann dazu entscheiden, in die philippinische Hauptstadt Manila aufzubrechen. Nur mit einem kleinen Bündel Geld in der Hand, suchen sie dort eine Unterkunft und natürlich Arbeit, kurz gesagt ihr Glück und ein gutes Leben.
Ehrlicherweise fiel es mir anfangs mal wieder etwas schwer in den Film hereinzufinden. Mit der existenziellen Notlage, in der sich die Charaktere befinden, konnte ich mich nur schwer identifizieren. Ihr Entschluss, einfach so in die Hauptstadt zu gehen, wirkt zuerst naiv und auch die ersten Entscheidungen, die sie dort treffen, sind als Zuschauer teilweise schwer zu ertragen, weil sie dumm wirken.
Nach und nach entwickelt der Film aber einen gewissen Sog, der mich in die Welt Manilas eintauchen ließ. Es war faszinierend, dass die Familie nur noch am reagieren und Feuer löschen ist und sich an jeden Strohhalm klammert um zu überleben. Dadurch entwickelt die Story eine sehr spannende Dynamik und ich hatte Mitleid mit den Figuren, wollte, dass sie endlich erfolgreich sind. Und spätestens als der Vater einen Job bekommt und sich mit seinem Arbeitskollegen nochmal eine neue Nebenhandlung entwickelt, konnte ich mich dem Film nicht mehr entziehen.
Die große Qualität von "Metro Manila" ist wahrlich die Immersion. Seien es die Figuren, die tolle Kameraarbeit oder die ungeschönten Kulissen in Manila, wo eine Einstellungen vermuten lässt, man sei in Las Vegas und die nächste zeigt extreme Armut und Slums... Das alles wirkt dermaßen real, dass man teilweise denkt, man schaut eine Dokumentation mit dieser Familie. Und auch narrativ überzeugt der Streifen von Sean Ellis eben vollkommen, denn man hat einfach nie ein Gefühl, was in der nächsten Szene passieren könnte, alles ist unberechenbar und doch ergibt es am Ende ein Gesamtbild, was mich sprachlos zurückließ.
Insgesamt gibt es an dem Film nicht viel zu bemängeln. "Metro Manila" würde ich mir zwar nicht andauernd anschauen, weil der Film harter Tobak ist und auch eine gewisse Leere in mir erzeugt. Aber als emotionaler Ritt in die Abgründe der Ungerechtigkeit funktioniert der Film natürlich ungemein gut, sodass man ihn einfach nur weiter empfehlen kann.
Ich kann dir nur danken Eudora für diesen tollen Wichtelvorschlag! :)
Ich hatte lange überlegt ob ich mir "Office Christmas Party" überhaupt antue, denn natürlich erwartete ich eine typische Hollywood-Komödie mit vielen peinlichen Szenen und Humor unter der Gürtelline. Das habe ich zum Teil auch bekommen, aber was ich ebenfalls bekam, war ein Film, der gleichzeitig immer mal wieder einen richtig angenehmen, intelligenten Humor bewies und der das Herz am Ende dann doch am rechten Fleck hatte.
Klar ist hier vieles komplett drüber und an Sex- oder Fäkalwitzen mangelt es nicht unbedingt, aber ich musste doch das ein oder andere Mal wirklich richtig lachen und die Charaktere waren mir generell auch relativ sympathisch. Allen voran Jason Bateman, der hier wieder einmal seine Paraderolle spielt und je mehr ich von ihm sehe, desto eher mag ich diesen Typen. Er hat einfach eine witzige Ausstrahlung und ich finde seine Komödien haben oft das gewisse Etwas. Von Jennifer Aniston bin ich nicht wirklich ein Fan, aber sie hat hier immerhin einige gelungene Szenen. Der Supporting Cast ist soweit in Ordnung und wartet auch mit 2-3 richtig angenehm ulkigen Figuren auf.
Ein Weihnachtsklassiker wird "Office Christmas Party" für mich jetzt wahrscheinlich nicht, denn dafür kommt auch viel zu wenig Weihnachtsstimmung auf. Trotzdem konnte der Film mich überraschend gut unterhalten und ich würde jetzt nicht ausschließen, dass ich irgendwann mal wieder Lust bekomme, ihn zu schauen.
Jean-Francois Richet's Remake von "Assault on Precinct 13" kommt atmosphärisch natürlich nicht an das Original von John Carpenter heran, ist für mich aber dennoch ein absolut gelungener Action-Thriller.
Das Positive ist, dass der Film genügend Alleinstellungsmerkmale besitzt und kein 1zu1 Remake-Versuch des Originals darstellt. Ob es nun die Verlagerung in ein verschneites Feiertagssetting in Detroit ist oder die Belagerer des Polizeireviers, die diesmal eine richtige Hintergrundstory spendiert bekommen. Der Film fühlt sich einfach eigenständig an und das mochte ich doch sehr.
Darüber hinaus ist die Action wirklich solide inszeniert und auch Ethan Hawke, der sonst nicht unbedingt zu meinen favorisierten Schauspielern zählt, macht seinen Job als vom Leben gezeichneter Chefermittler zugegebenermaßen richtig gut. Auch die weiteren Rollen sind mit namhaften Schauspielern wie Laurence Fishburne, Maria Bello oder John Leguizamo passend besetzt.
Was der Film eben, vor allem im Vergleich zum Original, nicht so gut hinbekommt, ist der Aufbau von Spannung oder so ein Suspense-Gefühl. Auch die Charaktere wirken eher schablonenhaft und weniger interessant. Als klassicher Actionfilm funktioniert dieser "Assault on Precinct 13" dennoch richtig gut, sodass man sich beide Filme bedenkenlos (und auch nacheinander) anschauen kann.
Ein weiterer John Carpenter Film, der mir richtig gut gefallen hat. So langsam könnte ich mich auch als Fan des Kultregisseurs bezeichnen. "Assault on Precinct 13" war einer der ersten Regiearbeiten Carpenters und auch hier ist sein Stil schon unverkennbar. Seine Filme sind eher einfach gestrickt, aber nie trashig oder schlecht gealtert, weil sie absolut minimalistisch sind.
Der Film verschwendet keine Zeit mit irgendwelchen Erklärungen. Diese Gang, die das Polizeirevier belagert, ist einfach lebensmüde und sie wollen die Leute töten, koste es was es wolle. Damit muss man sich eben anfreunden und diese Prämisse muss man akzeptieren, ansonsten kann man den Film schon abschalten. Das Geniale ist ja aber, was John Carpenter aus dieser, zugegebenermaßen etwas dämlichen, Handlung macht.
Er kreiert ein extrem atmosphärisches Kammerspiel mit tollen Figuren, Dialogen und einer ungeheuren Spannung. In jeder Szene saugt man die Atmosphäre auf und ich wollte nicht, dass der Film endet. Die Kulissen, Figuren oder vor allem auch der von Carpenter eigens komponierte, herausragende Soundtrack zogen mich in den Bann und ich wollte die Nacht mit den anderen Leuten irgendwie überleben.
"Assault on Precinct 13" ist für mich ein fantastischer Thriller, der sogar einen relativ realistischen Horroraspekt in sich trägt. Für damalige Verhältnisse ist der Film außerdem sehr brutal. Ein weiterer zeitloser Klassiker von John Carpenter, der mit simplen Mitteln eine große Wirkung erzielt.
Mein Dank geht an Maniac, der mich durch seinen Kommi letztens auf den Film neugierig machte und an pischti, der ihn kürzlich bewertet und mich somit daran erinnert hat.
Was soll man zu "Treevenge" sagen? Ein netter, kleiner Weihnachts-Kurzfilm, der natürlich trashig ist, aber auch definitiv ganz witzig.
Im frankobelgischen Horrorstreifen "Le Calendrier" bekommt die querschnittsgelähmte Eva (Eugénie Derouand) von ihrer Freundin einen mysteriösen Adventskalender geschenkt, der ihr Leben zunehmend aus den Fugen geraten lässt.
Der titelgebende Adventskalender stammt natürlich aus Deutschland, besser gesagt aus München, und ist echt richtig gruselig gestaltet. Tag für Tag und Türchen für Türchen wird Eva weiter in den Wahnsinn getrieben, bald ist sie besessen von dem Kalender, denn er stiftet sie nicht nur zu schrecklichen Taten an, er belohnt sie dafür auch noch.
Die Prämisse finde ich absolut gelungen, doch schon bald werden die Logik und die Regeln des Films vergessen um irgendwelche Schocks herbeizurufen. Ein Problem, welches ich bei sehr vielen Horrorfilmen habe. Hat man auch nur ein paar Horrorfilme in seinem Leben gesehen, wird auch hier vieles vorhersehbar und klischeehaft, was natürlich teilweise nervig ist und einen aus der ansonsten gelungenen Atmosphäre des Films herausreißt. Etwas mehr Bodenständigkeit hätte ich mir da definitiv gewünscht und dass man die Handlung nicht unnötig verkomplizieren muss.
Dennoch konnte "Le Calendrier" mich aber grundsätzlich bei der Stange halten und auch das Ende war dann meiner Meinung nach absolut gelungen. Zudem agieren die Schauspieler, vor allem die Hauptdarstellerin, überzeugend, wenngleich mir die deutsche Synchro nicht ganz so gefiel. Unterm Strich würde ich sagen, dass es sich um einen soliden Horrorfilm für die Weihnachtszeit handelt und Genrefans auf jeden Fall mal einen Blick riskieren können.
Der wahrscheinlich beste Actionfilm aller Zeiten... "Terminator 2: Judgment Day" hat ja mittlerweile auch schon mehr als 30 Jahre auf dem Buckel, ist aber immer noch unerreicht, wenn es um einen richtigen Actionkracher im Blockbuster-Format geht.
Gerade die zweite Filmhälfte ist einfach nur der Wahnsinn. Immer wenn man denkt, das ist eine der verrücktesten Actionszenen aller Zeiten, kommt in der nächsten Szene eine noch atemberaubende Actionszene hinterher. Der Film bietet alles, was das Herz von Actionfans höher schlagen lässt und vor allem die Stunts sind teilweise wirklich unglaublich.
Zusätzlich muss ich sagen, dass ich überrascht war, wie gut die Effekte des Films sich halten und vor allem auch das CGI. In ein paar wenigen Szenen sieht das natürlich nicht mehr so modern aus, aber andere Effekte sind erstaunlich gut gealtert. Es ist eben auch wirklich nur das nötigste mit CGI gemacht, so wie es sein sollte. Ein großes Lob an James Cameron, der seinen Film relativ zeitlos inszeniert hat.
Was "Terminator 2" aber wirklich auf das Podest des Actionfilms stellt, ist die spannende Story und die tollen Charaktere. Die Handlung ist ähnlich wie Teil 1, nur ist diesmal Arnie der Held, was ihm natürlich viel besser steht. Sowieso finde ich, dass Arnold Schwarzenegger sich Ende der 80er Jahre auch als Schauspieler extrem weiter entwickelt hat. Der Gegensatz ist deutlich erkennbar, wenn man beide Terminator Filme sieht oder andere seiner frühen Filme.
Außerdem bekomme ich hier, im Gegensatz zu Terminator 1, eben dieses Blockbuster Gefühl, was ich so liebe. Ein toller Sinn für Humor und 90er Jahre typisch die sympathische Charakteren. Sogar das Kind (Edward Furlong) finde ich hier spitze und überhaupt nicht nervig. Das gleiche gilt für Linda Hamilton, die auch eine viel coolere Rolle spielt. Die Atmosphäre ist absolut stimmig und weniger dystopisch, sodass mir der Film in erster Linie gute Laune macht.
"Terminator 2: Judgment Day" ist ein Film, der perfekt unterhält, aber auch tolle Botschaften enthält. Cameron hat hier viel Feingefühl bewiesen und setzt sich gekonnt mit Themen wie z.B. Mutterschaft und Vaterschaft auseinander, womit sich jeder identifizieren kann. Für mich ganz klar einer der besten Filme aller Zeiten und Kino wie ich es mir wünsche.
Mit dem Jim Carrey "Grinch" kann man mich jagen, den Film mag ich überhaupt nicht. Dieser Animationsfilm von Illumination aus dem Jahre 2018 war hingegen ein netter Zeitvertreib, der mir insgesamt ganz gut gefiel.
Die Illuminations Filme sind immer vorrangig für Kinder, habe ich das Gefühl. Handlung und Figuren sind eigentlich immer wirklich oberflächlich und es ist die kurze Unterhaltung für zwischendurch. Gerade die Kinder in diesem Film, von denen die Hauptfigur auch noch den schrecklichen Namen "CINDY-LOU" trägt, sind natürlich nervtötend.
Aber gut, die Geschichte vom Grinch ist ohnehin simpel und die Botschaft ist ja auch ganz in Ordnung. Wo der Film wirklich glänzen kann, ist der Animationsstil, der zuckersüß ist. Vor allem der Grinch und die Tiere sind total niedlich, aber auch die winterlichen Umgebungen sind liebevoll gestaltet.
Musste ich am Anfang noch kurz schlucken, als ich gelesen habe, dass Otto Waalkes dem Grinch im deutschen die Stimme leiht, hat er es wirklich ordentlich gemacht und es passte überraschenderweise gut. Das Voiceover hingegen fand ich teils recht nervig und auch diese gezwungenen Reime waren völlig unpassend. Wieso sich dann hier auch wieder noch ein Song von Pharrell Williams hinein verirren musste, werde ich wohl auch nie verstehen...
Unterm Strich kann man diese "Grinch" Verfilmung durchaus als solide Unterhaltung durchwinken, die eher die kleinen Weihnachtsfans anspricht. Für Erwachsene ist der Film aber auch noch brauchbar, vor allem durch den Grinch, der schon witzig ist.
"Breakheart Pass" mit Charles Bronson ist ein Western der etwas anderen Art. Nicht nur passt der Film durch seine verschneiten Landschaften perfekt in die kalte Jahreszeit, er ist zum großen Teil ein Krimi, der noch dazu in einem Zug spielt! Eine überaus interessante Mischung, die sogar sehr gut funktioniert.
Ein Zug hält irgendwo in einem Kaff in den Rocky Mountains. An Bord sind Soldaten der US-Army, die ein Fort im Kampf gegen die Indianer unterstützen sollen, sowie auch einige Zivilisten. Gleichzeitig wird im besagten Örtchen auch der Verbrecher John Deakins (Charles Bronson) festgenommen und ebenfalls in den Zug verfrachtet, da er vor ein Gericht gebracht werden soll. Schon bald verschwinden jedoch Passagiere und es scheint, als dass der Zug nie am Fort ankommen wird...
Der Film kommt anfangs noch etwas schwer in die Gänge, sobald man dann aber im Zug sitzt und die verschiedenen Charaktere kennengelernt hat, macht es sehr viel Spaß mitzurätseln, wer hier etwas im Schilde führen könnte. Die Figuren sind wirklich mysteriös gezeichnet und selbst bei dem Haupthelden Charles Bronson ist es lange Zeit undurchsichtig, welche Rolle er spielt. Nebenbei gibt es einige gut inszenierte Actionszenen, tolle Aufnahmen der verschneiten Gegenden und einen impulsiven Score von Jerry Goldsmith.
Fazit: "Breakheart Pass" ist ein absolut sehenswertes Action-Abenteuer vor einer verschneiten Western Kulisse. Wer sich an dem, aus heutiger Sicht, oft etwas gemächlich wirkenden Erzählstil der 70er Jahre nicht stört, bekommt einen spannenden Krimi, der durch sein Zug-Setting eine tolle Dynamik besitzt.
"Terminator" ist natürlich ein absoluter Klassiker des Actiongenres und auch ein Kultfilm von James Cameron. Trotzdem muss ich sagen, dass wenn man "Terminator 2" schon kennt, und so ging es mir, dass dieser erste Teil für mich dann einfach nur die schwächere Version davon ist.
Für die Möglichkeiten, die ein Cameron damals hatte, hinsichtlich Budget etc., ist "Terminator" natürlich immer noch keinesfalls ein schlechter Film. Aber leider konnte er mich irgendwie nicht so abholen, wie ich es mir erhofft habe. Der Film balancierte für mich die ganze Zeit zwischen spaßigen Szenen und Langeweile hin und her. Gerade diese Lovestory zwischen Linda Hamilton und Michael Biehn fand ich alles andere als gut und die Schauspieler brachten es nicht glaubhaft herüber.
Die generelle Atmosphäre des Films konnte mich insgesamt ebenfalls nicht so abholen. Die Bilder aus der Zukunft wirken sehr trashig und als Set-Aufnahmen. Auch einige der Spezialeffekte halten dem Test der Zeit nicht mehr so wirklich Stand, aber gut das finde ich weniger schlimm, weil ich mit den modernen und überladenen CGI Blockbustern auch nichts anfangen kann. Die Actionszenen sind natürlich sehr gut und machen auch richtig Bock, alles drumherum empfand ich als eher "ganz okay".
Ich respektiere den "Terminator" für das, was er damals war und was er vor allem auch für die Filmgeschichte bedeutet. Aber gleichzeitig reiht er sich für mich auch in die Reihe der Klassiker ein, für die ich traurigerweise nicht ganz die Begeisterung empfinden konnte, wie viele andere vor mir. Darüber hinaus wird es für mich nicht viele Gründe geben, diesen Film nochmal einzulegen, denn leider (oder glücklicherweise) gibt es ein Sequel namens "Terminator 2: Judgment Day", das viel eher nach meinem Geschmack ist.
Tommy Wirkola ist für mich wirklich ein spannender Regisseur. Die Filme des Norwegers sind definitiv trashig und bringen immer eine Menge Brutalität und Blut mit, was mir eigentlich nicht so viel gibt. Dennoch finde ich seine Drehbücher kreativ und auch in "Hansel and Gretel: Witch Hunters" hat er eine altbekannte Geschichte hergenommen und richtig interessant fortgeführt.
Der Streifen nimmt sich nie ernst und ist einfach nur ein übertriebenes Splatterfest. In der Märchenwelt von Hänsel und Gretel sind die beiden Kinder nun erwachsen und zu Hexenjägern geworden. Ihre bislang härteste Gegnerin finden sie in der Hexe Muriel (Famke Janssen), die auch etwas über die Vergangenheit der Geschwister zu wissen scheint.
Es tut dem Film natürlich sehr gut, dass man mit Jeremy Renner und Gemma Arterton zwei wirklich gute Hauptdarsteller verpflichten konnte. Teilweise fragte ich mich zwar, wie sich vor allem Renner in so einen Trash verirren konnte, aber dadurch hat der Film noch eine gewisse Klasse und erinnert an solchen Edeltrash aus den 80ern oder 90ern.
Leider versagt der Film in den Actionszenen, die sehr unübersichtlich sind und die CGI-Effekte fand ich auch stellenweise richtig schlecht. Da der Film doch zu einem recht großen Teil aus Actionsequenzen besteht, war es manchmal schon anstrengend dem Geschehen zu folgen.
"Hansel and Gretel: Witch Hunters" ist für mich kein guter Film, bietet aber noch recht spaßige und kurzweilige Unterhaltung. Vor allem war es interessant, wie viele Anspielungen es hier auf das klassische Märchen gab und der Humor ist wirklich nicht schlecht. Gerade Trashfans werden hier auf ihre Kosten kommen.
"The Good, the Bad and the Ugly" bildet den Abschluss von Sergio Leone's Dollar-Trilogie. Nicht einer, nicht zwei, sondern gleich drei Charaktere stehen bei diesem Western-Epos nun im Mittelpunkt, wobei Lee Van Cleefs Figur leider relativ wenig Screentime bekommt und eher einem Nebencharakter gleicht.
Bei diesem Film ist auch wieder deutlich zu spüren, dass Leone mit jedem Eintrag der Dollar-Trilogie mehr Budget zur Verfügung hatte und zumindest in Sachen Spektakel jeder Film seinen Vorgänger in den Schatten stellt. Gerade die aufwendigen Bürgerkrieg-Schlachten, in die unsere Protagonisten mehr oder weniger zufällig hinein geraten, sind einfach absolut bombastisch inszeniert und toll choreographiert. Aber auch sonst gibt es unzählige, teils sehr große, Kulissen, die eine stimmige Western-Atmosphäre garantieren und einen immer wieder staunen lassen, was in den 60ern noch für ein Aufwand betrieben wurde um den Zuschauern bestmögliche Unterhaltung zu liefern.
Dennoch erreicht "Zwei glorreiche Halunken" für mich persönlich nicht die Genialität seines Vorgängers "Für ein paar Dollar mehr". Der Streifen ist mit seinen knapp 3 Stunden nämlich auch ein mächtiger Brocken und dafür bin ich leider nicht so gemacht. Für mich hat der Film definitiv seine kleineren Längen, wie z.B. in der Wüste und dem Kloster oder auch später die, wie schon geschrieben optisch ansprechend inszenierten Bürgerkriegsszenen, die aber einfach nicht enden wollen.
Darüber hinaus finde ich Eli Wallach, der hier neben Eastwood die Hauptrolle spielt, ein spürbares Downgrade gegenüber Lee Van Cleef, der hier nur in einer Nebenrolle agiert. "Für ein paar Dollar mehr" ist sogar vorrangig Van Cleef's Film, weil sein Douglas Mortimer dort den primären Handlungsbogen hat und der Charakter ist, speziell in seiner Dynamik mit Eastwood zusammen, einfach viel besser als "Tuco" aus diesem Film hier.
Nichtsdestotrotz ist "The Good, the Bad and the Ugly" natürlich dennoch ein gelungener Abschluss der Trilogie. In den Genres Action, Abenteuer und Western ist der Film auch aus heutiger Sicht noch ein absoluter Panzer, der ein sehenswertes Spektakel liefert und den jeder einmal gesehen haben sollte.
"The Outfit" ist ein eher ruhiges Kriminaldrama, das kammerspielartig nur im Laden eines Schneiders stattfindet. Die Geschichte spielt im Chicago der 1950er Jahre und auch die Mafia sind natürlich Kunden des Geschäfts. Eines Nachts kommen zwei Gangster in den Laden, von denen einer angeschossen wurde, und daraus entspinnt sich dann die Handlung des Films.
Gegen die ruhige Erzählweise des Films habe ich ja nichts einzuwenden, aber hier fehlt es einfach an Spannung. Die Inszenierung ist mir lange Zeit viel zu brav und unspektakulär. Weiterhin ist die Handlung recht vorhersehbar und teilweise auch ziemlich unglaubwürdig. Speziell das Ende fand ich richtig schlecht, die letzten 10 Minuten hätte man besser weg gelassen, denn so erschien die ganze Story am Schluss recht bedeutungslos.
Noch dazu fühlte ich mich leider nie in die 1950er Jahre zurückversetzt. Die Atmosphäre ist einfach nicht greifbar, alles ist mir zu sauber und ordentlich. Auch die Schauspieler passen teilweise nicht zu den Figuren, ich kaufte ihnen ihre Rollen nicht ab. Allgemein wirkt der Film eben eher wie ein Theaterstück, denn man sieht zu 99% wirklich nur das Innere dieses Schneiderladens und das ist ganz klar ersichtlich ein Set. Gardinen sind z.B. immer zugezogen und selbst wenn draußen Polizeiautos "langfahren", wird nur der Sound der Sirenen eingespielt und das Licht erzeugt.
Ein gut aufgelegter Mark Rylance und eine relativ interessante erste Filmhälfte retten "The Outfit" noch auf ein mittelmäßiges Niveau, so wirklich überzeugen konnte mich der Streifen aber nicht. Insgesamt schon eher eine Enttäuschung, hier hatte ich mir mehr erhofft.
"Over the Top" habe ich die Tage zum ersten Mal gesehen und wow, ich war einfach nur begeistert. Für mich einer der besten Stallone Filme und ab sofort wohl ein absoluter Go-To Kandidat für einen Feel-Good-Streifen bzw. Wohlfühlfilm.
Ein Film über einen Trucker-Vater, der nie für seinen Sohn da war und diesen nun auf einem Roadtrip durch den Westen der USA für sich zurückgewinnen möchte. Nebenbei aber auch ein richtig guter Actionfilm für die ganze Familie. Ein Turnier im Armdrücken, einfach genial und viel spannender können Actionszenen nicht aussehen, wenn kein Blut fließen darf.
Darüber hinaus fängt der Film eine so sympathische 80er Jahre Atmosphäre ein, wie ich es seit "Back to the Future" nicht mehr erlebt habe. Die Typen beim Armdrücken, die Teenager in der Bar, der geile Truck von Stallone, der rockige Soundtrack. Hier passt einfach alles zusammen und es macht so viel Spaß, absolut großartig!
Der einzige Kritikpunkt, den ich habe, ist, dass der Sohn, gespielt von David Mendenhall, ab und an etwas nervig ist, vor allem zu Anfang. Auch gibt es natürlich ein paar kleinere Logikfehler, doch die großartige und warmherzige Performance von Stallone und die tollen Bilder aus den Canyons machen auch diese kleinen Wermutstropfen wieder wett.
Für mich ist "Over the Top" ein Phänomen. Ich kann gar nicht so genau sagen, warum der Film für mich so gut funktioniert, aber die Tour mit Stallone und Sohn ist einfach nur ein tolles Erlebnis, welches ich mir in nächster Zeit garantiert noch etliche Male geben werde.
Bei der norwegischen Netflix Produktion "Troll" kam es mir beim Anschauen so vor, als hätte ich den Film schon 100 mal gesehen.
Gleich zu Beginn öffnet der Film mit einer sehr schlechten CGI-Szene, da ahnte ich schon Böses. Doch dann wurde es erstmal besser, den ersten Akt fand ich sogar ziemlich gut gemacht. Es gibt einige tolle Naturaufnahmen, die den Film aufwerten und die Hauptprotagonisten sind zwar mal wieder Stereotypen von der Stange, aber nicht unbedingt unsympathisch.
Im weiteren Verlauf nervt der Film aber immer mal wieder, weil gewisse Charaktere dämlich handeln und alles extrem vorhersehbar ist. Warum die Politiker einfach nicht glauben wollen, dass es ein Troll ist, wenn es auf Videos klar zu sehen ist oder weshalb auch beim fünften Aufeinandertreffen mit dem Troll noch die Sturmgewehre auf ihn gerichtet werden, wenn man längst weiß, dass es rein gar nichts bringt, sind wohl Geheimnisse des Drehbuchautors, der hier teilweise ziemlichen Unfug fabriziert hat.
Im Endeffekt ist "Troll" dann nicht viel mehr als ein recht dummer Popcorn-Spaß, den man in ein paar Tagen wieder vergessen hat. Die Effekte sind in Ordnung, aber zum Großteil eben der altbekannte CGI Kram. Immerhin nimmt sich der Film nicht zu ernst und streut immer mal etwas Humor ein.
Kann man sich mal angucken, wenn man leichte Unterhaltung haben möchte, muss man aber definitiv nicht gesehen haben.