Der_Ryan_M - Kommentare
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Alle Kommentare von Der_Ryan_M
Die Jack Ryan Filme wollte ich schon immer mal nachholen und los ging die Reihe natürlich mit John McTiernans Klassiker "The Hunt for Red October", damals mit Alec Baldwin, der den CIA-Agenten Ryan zuerst verkörperte.
Wir befinden uns mitten im kalten Krieg und die Russen haben ein innovatives U-Boot mit dem lautlosen Raupenantrieb erfunden. Der Prototyp "Red October" wird von Kapitän Ramius (Sean Connery) kommandiert, der sobald auf die amerikanische Küste zusteuert. Die Amerikaner überlegen nun ob die Russen einen Erstangriff planen oder Ramius und seine Crew überlaufen wollen. Eine zentrale Rolle dabei spielt dann Jack Ryan (Alec Baldwin), der fest davon überzeugt ist, dass letzteres der Fall ist und das nun beweisen muss.
Zuerst einmal kam mir der Film wirklich altbacken vor. Obwohl er von 1990 ist, scheint er irgendwie schlecht gealtert? Mit dem Thema "Kalter Krieg" tat ich mich sowieso schon immer schwer, vor allem wenn es so hollywoodesque inszeniert ist. Amerikanische Schauspieler, die russisch sprechen, sind schon ein wenig albern aus heutiger Sicht.
Außerdem fehlt es dem Film an einem sympathischen Hauptprotagonisten, mit dem man mitfiebern möchte. Ist nun Sean Connery oder Alec Baldwin hier die Hauptperson? Beide konnten leider nicht mein Interesse wecken und kriegen überhaupt keine Hintergrundgeschichte präsentiert. Sean Connery macht immerhin noch Laune, aber Alec Baldwin fand ich unfassbar nichtssagend in seiner Rolle. Die besten Charaktere waren noch in den Nebenrollen, wie zum Beispiel Admiral James Greer (James Earl Jones) oder Scott Glenn als dieser U-Boot Captain der Dallas, den ich auch immer gerne sehe.
Die Prämisse ist natürlich schon nicht schlecht und generell mag ich auch U-Boot Filme oder Unterwassergeschichten im Allgemeinen. Zwischendurch konnte der Politthriller auch immer wieder sowas wie Spannung erzeugen. Dann gab es aber auch wieder langatmige Passagen, die für mich etwas ermüdend waren.
Im Jahre 1990 war "The Hunt for Red October" sicherlich ein herausragender Blockbuster. Tolle Schauspieler, gute Effekte und eine, für den damaligen historischen Kontext, unglaubliche Geschichte. Aus narrativer Sicht liefert der Film heutzutage aber nicht mehr so viele Argumente, die ihn meiner Ansicht nach sehenswert machen. Kein schlechter Film, aber ein etwas anstrengender Klassiker seiner Zeit.
"Werewolves Within" ist eine sympathische Murder-Mystery-Komödie mit leichten Horror Elementen, die auf dem gleichnamigen Videospiel basiert.
Finn Wheeler (Sam Richardson) ist ein Ranger und wird in den kleinen Ort Beaverfield, in den verschneiten Bergen versetzt. Die Bewohner dort sind alle etwas zerstritten, eine Gaspipeline soll nämlich verlegt werden, was die Leute in eine Für- und Widergruppe aufgeteilt hat. Als dann noch ein Schneesturm aufzieht, der die Stadt von der Außenwelt abschottet, kommen alle Bewohner im Hotel Beaverfield Inn zusammen. Unter ihnen ist zudem anscheinend auch noch ein Werwolf...
Natürlich sollte man bei so einem kleinen Film nicht zu viel erwarten. Für das was er sein will, ist er aber wirklich nett gemacht und hat mir einen kurzweiligen Abend beschert. Der große Pluspunkt des Films sind die etwas abgedrehten, aber definitiv charmanten Charaktere und der für mich recht gelungene Humor. Gerade die Dialoge sind richtig peppig geschrieben und jede Figur hat etwas einzigartiges an sich.
Die verschneite Kleinstadt-Atmosphäre ist darüber hinaus auch wieder sehr atmosphärisch, was mir ebenfalls gut gefiel. In Sachen Horror sollte man nicht zu viel erwarten und wirklich brutal ist der Film jetzt auch nicht. Der Streifen würde sich meiner Meinung nach sogar noch für einen Familienabend mit den etwas älteren Kindern eignen, denn aufgrund des durchgehend komödiantischen Untertons kann man die wenigen, etwas härteren Szenen sowieso nie ernst nehmen.
Unterm Strich ist "Werewolves Within" zwar nie der große Wurf, aber als Whodunit weiß er durchaus zu unterhalten und es hat mir die meiste Zeit Spaß gemacht zu erraten, wer hier der Mörder bzw. Werwolf sein könnte.
"Non-Stop" ist ein Thriller, der den Namen zumindest mal verdient, denn hier gibt es non-stop Spannung (ok schlechter Wortwitz) und ich war wirklich fast die gesamte Laufzeit über daran interessiert, was es mit dieser Erpressung im Flugzeug auf sich hatte.
Der Film startet noch etwas langsam, aber sobald die Maschine dann in die Luft geht und Liam Neeson in seiner Tätigkeit als US Air Marshal gefordert wird, entspinnt sich ein richtig kurzweiliges und spannendes Kammerspiel. Dem Drehbuch gelingt es hier dann auch, dass einem jeder der etwas in den Fokus gerückten Charaktere in diesem Flugzeug zu jedem Zeitpunkt unberechenbar erscheint, inklusive Liam Neesons Figur selbst.
Das Suspense Feeling ist also sehr gelungen und auch die Schauspieler überzeugen durch die Bank. Der Film ist zwar in erster Linie eine Neeson-Show, aber selbst kleinere Nebenrollen sind relativ hochkarätig besetzt mit Gesichtern wie Lupita Nyong'o oder Corey Stoll, die einen guten Job machen.
Gegen Ende wird es dann ein wenig actionreicher und mitunter etwas kitschig. Die Glaubwürdigkeit und Logik gehen dann auch einmal mehr komplett unter. Das nimmt "Non-Stop" unterm Strich dann leider etwas die Wirkung und hinterlässt so ein bisschen ein "Hätte man das nicht angemessener auflösen können?"-Gefühl.
Trotzdem insgesamt noch ein besserer Neeson und definitiv ein unterhaltsamer Thriller.
Puh, hier falle ich mal wieder aus dem Rahmen. "X" von Ti West kommt beim großen Teil meiner Buddies sehr gut weg und ich hatte dementsprechend auch richtig Lust auf den Film. Ich bin zwar nicht der größte Horrorfilm-Fan, aber hin und wieder erlebe ich auch gerne mal den Nervenkitzel. Der Film konnte mich aber leider nicht überzeugen und war einfach nur unangenehm zu schauen.
Für Leute, die sich einfach nur ekeln wollen oder auf abgefuckte und abartige Sachen stehen, für die könnte der Film schon was sein. Mir war es am Ende aber wieder zu übertrieben und abstrus. Ich fühlte mich zwar unbehaglich, was aber, ohne jetzt zu viel zu spoilern, eher den Sex-Szenen geschuldet war, als einer angespannten Atmosphäre.
Noch dazu beginnt der Film erstmal richtig langsam, was an sich kein Problem ist und das 70er Jahre Setting wird auch gelungen gezeichnet. Die Charaktere sind aber eher unsympathisch und bleiben auch richtig blass. Das war eine der Sachen, die mich dabei am meisten gestört hat, denn die erste Stunde passiert eigentlich gar nichts, außer leere Dialoge und ein paar Andeutungen wohin das Ganze führen kann. Die Andeutungen sind aber unnötig, denn natürlich weiß man von Anfang an so ziemlich, wohin sich die Story entwickeln wird.
Das Einzige was ich wirklich ausnahmslos loben kann, ist die technische Umsetzung und die Regie von Ti West. Die Kamera ist absolut herausragend und liefert einige sehr beeindruckende Einstellungen. Die Effekte sind auch gut, aber das war es dann.
Zusammenfassend war "X" nicht mein Fall. Das Skript finde ich einfach nur bescheuert, genauso wie das Motiv der Killer. Die Kills basieren nur auf dummen Entscheidungen der Figuren und sind dadurch leider auch vorhersehbar, langweilig und Standardware für so einen Slasher. Der Film ist zwar stellenweise brutal und unangenehm, das reicht für mich aber nicht für einen unterhaltsamen Horrorstreifen. Er nimmt sich für mich einfach zu ernst, dafür, dass er im Grunde genommen völlig aberwitzig ist. Enttäuschend.
In "Blood Diamond" verbündet sich der Diamantenschmuggler Danny Archer (Leonardo DiCaprio) mit dem Einheimischen Solomon Vendy (Djimon Hounsou) um gemeinsam, während in Sierra Leone ein Bürgerkrieg herrscht, einen von Vendy vergrabenen Diamanten zu finden und damit aus dem Land zu flüchten.
Von Edward Zwick habe ich nun schon ein paar Filme gesehen, genug um zu sagen, dass er ein Hollywood-Regisseur durch und durch ist. Mit allen positiven und negativen Seiten, die das für seine Filme mit sich bringt. Teilweise wird es dann natürlich auch recht vorhersehbar oder ein bisschen kitschig und die Charaktere sind auch ziemliche Stereotypen, damit sie eben ins Drehbuch passen. So etwas fällt mir zwar auch immer auf, allerdings bin ich generell ein Hollywood Fan und es mich stört nicht zu sehr.
Andererseits ist "Blood Diamond" eben auch ein wahnsinnig hochwertiger Film, der in Südafrika und Mosambik gedreht wurde und diesen Kontinent eindrucksvoll einfängt. Die wunderschöne, unberührte Natur steht immer wieder im Kontrast zu den brutalen und unvorstellbaren Szenen, die in diesem Konflikt vor sich gingen. Inwiefern die Darstellung des Bürgerkriegs realistisch ist, kann ich nicht beurteilen, es ist aber zumindest ein für den Film unvergesslicher Rahmen und liefert etliche echt schockierende Szenen.
Am ehesten funktioniert "Blood Diamond" sicherlich als Action-Blockbuster mit einer gehörigen Portion Abenteuerfilm dabei. Die Actionszenen sind wirklich exzellent inszeniert und auch die Reise durch die afrikanische Wildnis macht definitiv Spaß. Das Drama wirkt teilweise etwas aufgesetzt, am Ende funktioniert die Geschichte aber schon ziemlich gut.
Zudem lebt der Film vor allem natürlich auch vom brillianten Schauspiel der drei Hauptdarsteller. DiCaprio ist wie immer absolut charismatisch und wertet den Film ungemein auf. Hounsou spielt wie entfesselt und wird teilweise wirklich Eins mit seinem Charakter. Und Jennifer Connelly spielt auch einen sympathischen Charakter, sie sehe ich immer sehr gerne.
Insgesamt ist Zwicks "Blood Diamond" ein hollywood-typischer Blockbuster, der ein erntes Thema behandelt, dieses aber noch relativ leicht zugänglich in einem sehr unterhaltsamen Action-Abenteuer verarbeitet. Ich würde mir den Film zwar aufgrund einiger entsetzlicher Kriegsszenen nicht andauernd anschauen, unterm Strich ist er aber sehenswert.
"The Losers" ist eine Comicsverfilmung, die im Trash Format daher kommt. Trotz der namhaften Besetzung fand ich diese Actionkomödie einfach nur billig und nervtötend.
Die Story ist sowas von nichtssagend, keine Sekunde interessierten mich die Charaktere. Und der Humor ist für mich gar kein Humor, ich musste nicht einmal schmunzeln. Wenn wenigstens die Action überzeugen könnte, dann wäre der Film ja noch was wert? Diese ist aber verdammt mies, total zerschnitten mit einer furchtbaren Wackelkamera. Auch die CGI Flammen und Explosionen sind natürlich ein NoGo, kurz gesagt die Actionszenen sind übertriebener Bullshit.
"The Losers" will in jeder Szene total cool sein, aber solche Actionfilme funktionieren bei mir einfach nicht. Dazu kommt, dass die Schauspieler eben auch richtig lustlos agieren, nicht mal der sympathische Chris Evans kann hier noch etwas retten.
Der Film war für mich mal wieder die reinste Zeitverschwendung.
Es ist eigentlich eine Frechheit und ein Trauerspiel zugleich, dass "Mr. Harrigans Phone" von Netflix als Horrorfilm angepriesen wird. Ein Horrorfilm ist das zu keiner Minute und nicht eine Szene ist irgendwie furchteinflößend.
Aber was ist der Film nun überhaupt? Am ehesten wohl ein Mystery-Drama oder sogar einfach nur eine Reflexion über die Abhängigkeit unserer Gesellschaft von den alltagsbestimmenden Smartphones, welche dann in einer kleinen Geschichte ausgelebt wird. Das alles basiert auf einer Kurzgeschichte von Stephen King und ist total angenehm zu schauen, denn der Film hat Charme und die Charaktere sind sympathisch. Auch die schauspielerischen Leistungen, speziell von Donald Sutherland und Jaeden Martell sind extrem überzeugend.
Und gerade für mich war das irgendwie ein Wohlfühlfilm, denn ich weiß auch noch, wie das damals war, als in der Schule die ersten Smartphones zugegen waren und jeder wollte natürlich ein teures iPhone haben. Auch die eine Lehrerin, die man mochte oder der eklige Typ, der immer alle geärgert hat, die kannte man damals. Der Film fängt diesen Coming of Age Aspekt sehr gut ein und das Kleinstadtsetting ist hervorragend. Auch inszenatorisch weiß der Film zu gefallen, vor allem die Kamera von John Schwartzman muss ich hier loben.
Gleichzeitig ist es aber auch frustrierend und unbefriedigend, wenn man sieht, dass der Film sich im Laufe der Handlung kaum weiterentwickelt. Das Pacing ist ohnehin sehr langsam und gerade gegen Ende kann die Story auch nicht mehr wirklich überzeugen.
Letztlich ist "Mr. Harrigans Phone" ein merkwürdiger Film. Die Handlung ist ziellos und ich weiß nicht so recht, was mir der Film geben soll, außer ein wenig Konsumkritik in Bezug auf unsere vernetzte und moderne Welt. Es gibt aber durchaus etliche sehr gelungene, einzelne Szenen und insgesamt sagt mir der Film im Nachhinein dann doch mehr zu, als ich es vorher und während des Schauens erwartet habe.
Da hielt der Oktober mit seinen Horrorfilmen für mich doch noch eine richtige Überraschung parat. "Hush" von Mike Flanagan ist ein minimalistischer und einfach gestrickter Home-Invasion Streifen, war aber dennoch ohne Zweifel einer der besten Horrorfilme, die ich seit langer Zeit gesehen habe. Oft ist weniger eben einfach mehr und hier bekommt man gute 80 Minuten Spannung und einen bodenständigen, realitätsnahen Horror.
In den ersten Minuten stellt der Film uns Maddie Young (Kate Siegel) vor, die eine taubstumme, junge Autorin ist, die in einem abgelegenen Haus im Wald residiert um ihre Schreibblockade zu lösen. Kurze Zeit später taucht ein mysteriöser und brutaler Einbrecher (John Gallagher Jr.) auf, der Maddie das Leben zur Hölle machen will. Das war es eigentlich schon in Sachen Story, denn dann beginnt ein Überlebenskampf, kammerspielartig in und um dieses Haus im Wald.
Der Beginn ist natürlich ein bisschen klischeehaft und die Prämisse ist auch alles andere als innovativ, worin der Film aber wirklich glänzt, ist die Umsetzung. Flanagan hält sich nicht lange an irgendwelchen uninteressanten Ploterklärungen auf, sondern kommt direkt zur Sache. Der Film ist unheimlich geradlinig inszeniert und hat ein sehr gutes, schnelles Pacing.
Außerdem wird hier komplett auf Jumpscares verzichtet, was der Atmosphäre extrem gut tut. Das Sounddesign ist im Allgemeinen richtig stark und spielt teilweise auch mit dem Fakt, dass die Protagonistin ja taub ist. Unterstützt wird das ganze noch durch eine sehr gute Kamera und die dunkle, abgelegene Kulisse.
Insgesamt habe ich an "Hush" nicht viel auszusetzen. Der Film leidet ein bisschen an einer genretypischen Vorhersehbarkeit und einigen kleineren Logikfehlern, unterhält aber für die kurze Laufzeit auf einem hohen Niveau. Die schauspielerischen Leistungen der beiden Hauptdarsteller haben mir zudem auch sehr gut gefallen. Ein wirklich gelungener Horrorfilm nach meinem Geschmack.
Eine solide erste Staffel, die Apple TV+ hier bei dem Spionage-Agenten-Thriller "Slow Horses" abgeliefert hat und die definitiv Lust auf mehr macht.
Man folgt in der Serie einer Gruppe von ausrangierten MI5 Agenten, die unter der Leitung von Gary Oldmans Charakter Jackson Lamb langweiligen Papierkram im sogenannten "Slough House" erledigen. Mehr oder weniger zufällig werden sie dann in eine Ermittlung herein gezogen, die man schon als Verschwörung ansehen kann.
Die Serie ist sehr hochwertig produziert, punktet vor allem durch eine düstere Atmosphäre im verregneten London und hat auch einen guten schwarzen Humor wie ich finde. Die Story ist spannend, startet allerdings erst etwas langsam um die ganzen Charaktere einzuführen.
Also Potential ist hier definitiv vorhanden, die Serie kann und muss sich meiner Meinung nach aber noch steigern. Ich mag die Ausgangslage und die Machtspielchen der MI5 Abteilungen untereinander, zudem gefällt mir auch die ruhige Erzählweise. Den Fall als solches fand ich aber nicht ganz so spannend und er bedient sich auch etlicher Klischees. Außerdem finde ich, dass der "Computerfreak" hier wieder zu viel hacken kann, so eine Problemlösung ist immer langweilig in Agentenstorys.
Insgesamt ist "Slow Horses" aber mit seinen 6 Folgen kurzweilig und einen Blick wert. Da schon 3 weitere Staffeln angekündigt wurden und die zweite noch im Dezember erscheint, bin ich gespannt wie es weiter geht.
Ich finde Halloween ja gut, auch wenn es bei uns natürlich keine Tradition hat. Aber ich mag einfach diese Dekorationen, Kürbisse schnitzen und freue mich auch, wenn Kinder am 31.10. klingeln. Allgemein liebe ich die herbstliche Atmosphäre, wenn es kühler wird, farbenfroh was die Blätter angeht und natürlich zeitiger dunkel, was perfekt ist zum Filme und Serien schauen.
"The Curse of Bridge Hollow" fängt diese Atmosphäre eigentlich auch sehr schön ein. Eine Familie zieht in der Halloween Zeit von Brooklyn in die beschauliche Kleinstadt Bridge Hollow, dessen Bewohner es gerne etwas übertreiben mit der Dekoration. Dazu kommt noch, dass der Vater Howard (Marlon Wayans) Halloween gar nicht mag und das alles lächerlich findet. Als dann aber ein böser Geist frei gesetzt wird, der die gruseligen Dekorationen zum Leben erweckt, muss er zusammen mit seiner Tochter (Priah Ferguson) seine neue Heimat retten.
Leider weiß man nicht so genau, was der Film eigentlich sein will. Denn im Grunde genommen ist das von der Handlung eher ein Film für Kinder und Jugendliche oder die ganze Familie, gleichzeitig sind aber einige Szenen dann wahrscheinlich doch wieder etwas verstörend für Kinder.
Den Humor fand ich sogar ganz gut, es ist eben eher ein harmloser, sympathischer Humor für eine Familienkomödie. Manche Dialoge waren etwas nervig, aber generell war das schon völlig in Ordnung. Leider übertreibt es der Film gegen Ende extrem mit der Action und das war mir dann alles wieder einmal zu zappelig und hektisch. Ansonsten funktioniert der Film nach der typischen Netflix-Formel, alles wirkt recht kalkuliert und die Figuren und Schauspieler wirken austauschbar.
Mich hat der Film solide unterhalten, letztendlich war es aber auch nichts besonderes. Für einen netten Halloween-Familien-Film-Abend sollte "The Curse of Bridge Hollow" aber durchaus geeignet sein und ich habe ihn zumindest ganz gerne geschaut.
"The Peanut Butter Falcon" ist ein netter Feel-Good Movie, der es einem recht leicht macht ihn zu mögen, denn die Geschichte ist herzerwärmend und die Atmosphäre ist auch angenehm.
Zak (Zack Gottsagen) ist ein junger Erwachsener mit Down-Syndrom und mangels einer geeigneten Betreuungssituation wohnt er in einem Altersheim. Eines Tages bricht er dort aus, denn er hat den Traum, Unterricht an einer Wrestlingschule zu nehmen, die er auf einer VHS Kasette gesehen hat. Zufällig trifft er dann den ebenfalls flüchtigen Tyler (Shia LaBeouf) und die beiden begeben sich auf ein Abenteuer.
Man bewegt sich hier so ein bisschen zwischen Drama und Komödie und das Ganze kommt als Road Trip durch die Südstaaten, in dem Fall über die Outer Banks in North Carolina, daher. Besonders gefallen hat mir LaBeouf in seiner Rolle als flüchtiger Kleinkrimineller, der nach außen hin der unzufriedene, harte Typ ist, durch seine Freundschaft zu Zak aber wirklich auftaut.
Der Film ist insgesamt auch kurzweilig, nur die letzten 10-15 Minuten haben mir dann weniger gefallen. Ich fand das Ende einfach etwas übertrieben und der Film hätte eine angemessenere Auflösung verdient. Allgemein ist die Handlung hier teilweise doch schon arg konstruiert und einiges macht einfach keinen Sinn.
Handwerklich bewegt sich der Film ansonsten auf einem ordentlichen Niveau. Der Soundtrack war für mich leider nicht immer passend und auch inszenatorisch merkt man stellenweise die Unerfahrenheit der Regisseure Nilson und Schwartz, für die "The Peanut Butter Falcon" das Regiedebüt darstellte. Die Rückblenden funktionieren zum Beispiel überhaupt nicht und sind nur klischeehaft. Auch die Charaktere im Allgemeinen bekommen nicht die nötige Tiefe, sodass man emotional voll dabei wäre.
Trotz der Schwächen und fast schon märchenhaft-unrealistischen Handlung, hat mich "The Peanut Butter Falcon" insgesamt noch gut unterhalten. Die Prämisse ist einfach schön und macht gute Laune, sodass der Film definitiv für einen entspannten Abend taugt.
Ach du liebes Lieschen, was war das denn für ein abgefahrener Trash?
Ein Tierhorror aus den 80ern, der aber erst 2020 fertig gestellt wurde und offiziell erschienen ist? Gefilmt irgendwo in der ungarischen Pampa von einem No-Name Regisseur? Die jungen George Clooney, Laura Dern und Charlie Sheen im Cast???
Das ist zweifelsohne einer der besten und witzigsten Trashfilme, die ich bisher gesehen habe. Die ersten 20 Minuten konnte man noch höchstens erahnen, was hier auf einen zukommt. Aber später ist das alles so skurril, dass ich mich nur noch weggeschmissen habe und ich konnte irgendwie auch nicht aufhören diesen grottigen Film zu schauen.
Es gibt hier zwischendurch Natur- und Tieraufnahmen wie in einer Doku, die dann 3 Minuten gehen. Oder ein halbes Rock- und Pop-Konzert findet auch den Weg in diesen Streifen. Wie oft sieht man hier die gleichen Szenen von einem 80s Konzertpublikum, die jubeln und tanzen? Und das alles in einen gerade einmal 70-minütigen "HORRORFILM"!
Man merkt auch auf den ersten Blick, dass André Szöts ein absolut unerfahrener Regisseur ist. Die Kamera und der Schnitt sind natürlich amateurhaft. Ihm fehlt auch jedes Taktgefühl wie lang eine Szene sein muss. Die Grizzly Szenen sind ebenfalls einfach nur lachhaft und die letzten 10 Minuten des Films sind pures Comedy-Gold!
Wie soll man das hier nur bewerten? "Grizzly II" ist grottenschlecht, aber man kann dem Film nicht böse sein und er unterhält eben auf eine ungewollte Art sehr gut... Eine Empfehlung für jeden, der mal wieder über einen richtig schlechten Film lachen möchte.
Da ich die Prämisse von "A Quiet Place" grundsätzlich spannend finde und mein Hauptkritikpunkt von Teil 1 das schlechte Drehbuch mit den zahlreichen Logikfehlern war, wollte ich dem zweiten Teil auch noch eine Chance geben. Zudem spielt hier mit Cillian Murphy auch noch ein Schauspieler mit, den ich sehr gerne sehe. Also schon mal ein Upgrade zu Teil 1 in Bezug auf den Cast.
"A Quiet Place 2" ist weniger ein klassischer Horrorstreifen, was mich als Nicht-Horror-Fan aber wenig störte. Der Film bietet dafür mehr Action, mehr Set Pieces, einfach mehr ein Blockbuster-Format und wirkt hochwertiger.
John Krasinski hat aus den meisten seiner Fehlern gelernt und liefert hier einen, meiner Meinung nach, runderen Film ab, der darüber hinaus auch relativ durchdacht ist. Nach dem ersten Film sind die Grundregeln der Welt von "A Quiet Place" natürlich schon mal erklärt, hier wird es aber noch ausgebaut und besser erklärt, sodass ich Spaß an der Story und den Figuren hatte. Die erweiterten Schauplätze und die ausgedehnten Ziele der Charaktere, die diesmal mehr wollen als nur Überleben, brachten zudem eine schöne Dynamik in den Film.
Ich bin anscheinend so mit der Einzige, der das so empfindet, aber mir hat "A Quiet Place 2" definitiv besser gefallen als sein Vorgänger. Der Film ist kein Überflieger, hat mich aber für die ungefähr 90 Minuten gut unterhalten. Vielleicht waren meine Erwartungen nach dem relativ unsinnigen ersten Teil aber auch schon so niedrig?
"A Quiet Place" ist mal wieder so ein Film, der eine klasse Prämisse hat und sich auf dem Papier interessant anhört. Aber der schlecht durchdachte Plot und die zahlreichen Logikfehler machten mir den Film kaputt.
Dabei bin ich durchaus bereit, mich auf einen Film und seine Welt einzulassen und bei einem Horrorfilm hinterfrage ich sowieso nicht jede Kleinigkeit. Irgendwo muss es aber eine Grenze geben. Die einfachsten Regeln der Physik oder des gesunden Menschenverstandes wurden hier mehrmals gebrochen um Actionszenen und Schocks herbeizurufen. Leider war ich dann später ziemlich genervt davon und ich kritisiere das schlechte Drehbuch von John Krasinski aufs schärfste.
Außerdem wurde mir die Welt und die Monster auch zu wenig erklärt. Der Film ließ mich in vielen Aspekten fragend zurück oder ich zweifelte immer wieder an Entscheidungen der Charakteren. Das darf einfach nicht sein und in dem Umfang ist es nur störend bzw. es riss mich oft aus dem Film heraus.
Was mir hingegen gut gefallen hat, sind die schauspielerischen Leistungen von Emily Blunt und den Kinderdarstellern. Die Atmosphäre auf einer Farm mit Maisfeldern usw. ist natürlich fast schon ein Klassiker und sowas mag ich auch immer.
Trotzdem war "A Quiet Place" für mich eine riesen Enttäuschung. Von der Idee habe ich mir eine interessante Handlung erhofft, doch ich bekam einen 0815 Horrorfilm, der nach dem Schema F auf billige Schocks setzte.
Es bleibt dabei, Tom Cruise ist in diesem Jahrtausend bisher für mich immer eine sichere Bank für gute Blockbuster-Unterhaltung und es macht mir unheimlich viel Spaß seine Filmografie durch zu schauen. Als Sci-Fi Fan war für mich natürlich "Oblivion" schon immer interessant und der Film hat meine Erwartungen sogar noch übertroffen.
Es handelt sich um einen Science Fiction Film, der wirklich mal eine perfekte Balance zwischen ruhiger Erzählung und epischen Action Momenten findet. Solche Blockbuster schaue ich besonders gerne an einem Freitag- oder Samstagabend, aber oftmals wird ja in diesen big-budget Filmen zu sehr übertrieben mit der Action. Und gerade im Sci-Fi Bereich kann das mal schnell in CGI-Orgien ausarten wie zum Beispiel im dritten Matrix Film und daran habe ich auch keinen Spaß.
Hier in "Oblivion" gibt es genau eine Actionszene, die mir etwas zu viel des Guten war, aber ansonsten dosiert der Film seine Action und punktet darüber hinaus mit einer wirklich tollen, emotionalen Handlung. Der Film behandelt dabei einige interessante Themen wie KI und Menschlichkeit oder auch die Schönheit unseres Planeten. Die Charaktere sind ebenfalls gut gezeichnet und man fiebert mit ihnen mit.
Mit seinem Charme trägt Tom Cruise auch mal wieder diesen Film. Er ist eben noch einer dieser wenigen Schauspieler, der einen Film mühelos schultern kann und den Zuschauer auf seine Seite zieht. Aber auch sonst weiß die Besetzung zu gefallen, auch wenn Morgan Freeman in seiner Nebenrolle kaum zur Geltung kommt. Positiv überrascht war ich tatsächlich von Olga Kurylenko, die ich bis jetzt nie für eine gute Schauspielerin hielt, die aber in diesem Streifen wirklich eine atemberaubende Präsenz hat.
Dazu hat Joseph Kosinskis Film auch nach fast 10 Jahren immer noch eine enorme Bildgewalt, die, zusammen mit dem sehr gelungenen Soundtrack, eine hervorragende Atmosphäre erzeugt, die mich extrem in den Bann gezogen hat.
Unterm Strich finde ich "Oblivion" wirklich sehr gut, man hätte halt nur aus der Story noch etwas mehr machen können. Optisch jedoch sicherlich eines der besten Sci-Fi Abenteuer der letzten Jahre und für mich ein sehenswerter Blockbuster.
"Hunter Hunter" ist ein kurzweiliger Genre Mix zwischen Aussteiger-Drama, Survival-Thriller und ein wenig Horrorfilm. Am Ende verschenkte Regisseur Shawn Linden hier aber schon mächtig Potential, denn das Drehbuch konnte mich im 3. Akt nicht mehr überzeugen und der ganze schöne Spannungsaufbau vorher war fast umsonst.
Dabei fängt der Film richtig stark an. Die Atmosphäre in der Natur, in den herbstlichen Wäldern und der kühlen Wildnis irgendwo in Nordamerika, ist richtig gut. Joseph lebt mit seiner Frau und Tochter abgelegen von der Zivilisation, als Aussteiger, und geht seiner Tätigkeit als Jäger nach um zu überleben. Er wittert die Fährte eines Wolfs, der scheinbar aggressiv ist und zudem die Jagd gefährdet. Der Vater macht es sich zur Aufgabe, den Wolf zu beseitigen und macht dabei in den Wäldern eine weitere schockierende Entdeckung...
Dabei fiel mir immer wieder die beeindruckende Kinematographie auf, die die wilde Natur gekonnt einfängt, aber auch zum Beispiel im eher dunklen, ablegelegenen Haus der Familie immer tolle Einstellungen liefert. Die Schauspieler liefern überzeugende Arbeit und die Spannung wird durchgehend aufrecht erhalten, sodass man sich immer fragt, was in der nächsten Szene passiert.
Meine Erwartungen sollten aber etwas enttäuscht werden je weiter die Handlung voranschreitet. Der Film scheint teilweise ohne jeglichen Fokus, denn es werden immer mehr Handlungsstränge geöffnet, aber die offenen Fragen werden nicht oder unzulänglich beantwortet. Man setzte dann mehr auf einen Schockfaktor, anstatt die Geschichte für mich logisch oder zufriedenstellend aufzulösen.
Für die meiste Zeit konnte ich "Hunter Hunter" definitiv genießen und war interessiert an der Story und den Charakteren, jedoch schaffte es der Film leider nicht, bei mir nach dem Abspann einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Insgesamt kann man sich den Streifen aber schon mal anschauen.
1. Michael Jordan (Basketball)
2. Roger Federer (Tennis)
3. Tom Brady (Football)
4. Kobe Bryant (Basketball)
5. Michael Schumacher (Formel 1)
6. Rafael Nadal (Tennis)
7. Usain Bolt (Leichtathletik)
8. Phil Taylor (Darts)
9. Cristiano Ronaldo (Fußball)
10. Jerry Rice (Football)
11. LeBron James (Basketball)
12. Peyton Manning (Football)
13. Thierry Henry (Fußball)
14. Dirk Nowitzki (Basketball)
15. Tony Hawk (Skateboard)
Die Serie taugt als Feel-Good Comedy, bei der man vor dem Einschlafen noch eine Folge einschalten kann und dann mit einem guten Gefühl ins Bett geht. Ansonsten finde ich "Ted Lasso" aber bisher nur ganz okay und definitiv überbewertet.
Als Fußballserie funktioniert sie für mich überhaupt nicht, denn die Prämisse ist natürlich idiotisch und auch die Fußballszenen sind wirklich billig inszeniert und unrealistisch, wenn man bedenkt, dass man hier einem "Premier League" Club folgt. Für jeden Fußballfan, der etwas Ahnung von der Sportart und auch von dem Geschäft hat, ist die sportliche Seite der Serie zum Fremdschämen.
Der Humor geht für mich in Ordnung, wobei die Serie ihre stärksten Szenen für mich immer in den etwas ernsteren und dramatischen Momenten hat. Dort glänzt Jason Sudeikis als der titelgebende Ted Lasso dann immer besonders, wenngleich er es insgesamt richtig gut macht und er spielt einfach einen sympathischen Kerl. Die anderen Schauspieler finde ich dann nur noch bestenfalls mittelmäßig, bis auf Hannah Waddingham, die mir als Clubbesitzerin noch sehr gut gefällt.
Insgesamt ist "Ted Lasso" in der ersten Staffel eine charmante Comedy, die aber oft nur vor sich hin plätschert und eher zum Nebenbeischauen geeignet ist. Es werden einfach auch zu viele uninteressante Handlungsstränge aufgemacht und die Sportszenen sind wirklich alles andere als überzeugend. Ich werde mir die 2. Staffel noch anschauen, weil die Serie schon ganz nett ist, so wirklich gefesselt bin ich bisher aber nicht.
"Coach Carter" ist in erster Linie erstmal eine brilliante One-Man-Show von Samuel L. Jackson, der hier richtig stark aufspielt. Er IST quasi Ken Carter, so sehr steigert er sich in seine Rolle rein und so großartig bringt er den harten, aber herzlichen Coach rüber.
Aber auch darüber hinaus weiß diese Mischung aus Sportfilm und Sozialdrama zu gefallen. "Coach Carter" ist eben nicht der klassische Basketball-Film, wenngleich die Szenen, in denen der orange Ball im Spiel ist, sehr sauber und realistisch inszeniert sind.
Es ist zugleich eine Geschichte über junge Menschen aus schwierigen Verhältnissen, die im Sport ihre Flucht aus dem Alltag sehen und ihre Prioritäten nicht immer richtig setzen. Ken Carter ist viel mehr als nur der zuerst etwas verhasste Basketballtrainer, er wird zur Vaterfigur, zum Vorbild und ist ein wichtiger Halt im Leben dieser sportbegeisterten Schüler. Basketball gibt es nur, wenn die schulischen Leistungen der Spieler stimmen und sie somit eine Perspektive haben, aufs College zu gehen.
Dabei hebt der Film in einigen Szenen auch etwas zu viel den Zeigefinger und bringt seine Botschaften etwas übertrieben an den Zuschauer. An einigen Stellen war mir Carter dann zu sehr Moralapostel und wirkt fast schon ein wenig unglaubwürdig, wird zur Schablonenfigur um die Dramatik zu verstärken. Insgesamt ist der Film auch eher routinemäßig inszeniert und setzt im großen und ganzen auf das typische Schema einer Erfolgsgeschichte.
Nichtsdestotrotz ist "Coach Carter" ein überaus gelungenes Sportsdrama, welches das Herz einfach am richtigen Fleck hat und einen schönen Charme versprüht. Der Film macht Spaß und auch die größtenteils unbekannten Schauspieler liefern eine gute Performance. Für mich spielt der Film, trotz einiger kleinerer Schwächen, in der oberen Liga, was Sportfilme angeht.
So richtig funktionieren wollte "The Wolf of Snow Hollow" bei mir irgendwie nicht. Dabei sind die guten Ansätze ja durchaus vorhanden. Eine verschneite Kleinstadt in den Bergen mit schönen Naturaufnahmen, dazu ein paar brutale Morde, ein überfordertes Polizeirevier und das ganze in kompakten 80 Minuten auf Film gepresst.
Trotzdem haut das nicht vom Hocker, denn der Film bewegt sich in einigen Aspekten auf amateurhaften Niveau und der erzwungene schwarze Humor, den man hier eingebaut hat, wirkt fehl am Platz. Zu krampfhaft versucht der Film lustig zu sein, ist es aber nicht. Dazu gehören insbesondere auch die Montagen, wenn verschiedene Szenen in einer verschmelzen und mit Musik untermalt sind, einfach nur schlecht gemacht und vollkommen unpassend...
Die schauspielerische Leistung von Hauptdarsteller Jim Cummings, der gleichzeitig auch das Drehbuch schrieb und Regie führte, lässt ebenfalls zu wünschen übrig. Nein, er ist sogar richtig schlecht und unsympathisch. Auch diese ganze Alkoholiker Background Story von ihm ist halt unwichtig und nur Füllmaterial für den Film, der sonst zu wenig zu erzählen hat.
Was man definitiv loben kann, sind die Effekte, die größtenteils gut aussehen und eben auch die generelle Atmosphäre, welche grundsätzlich angenehm ist, im Endeffekt aber auch nie wirklich Spannung aufbaut.
"The Wolf of Snow Hollow" hätte eine kleine, positive Überraschung sein können, ist am Ende aber einfach kein guter Film geworden. Mit einem besseren Regisseur hätte aus der Prämisse etwas werden können, aber hier wurden zu viele Fehler gemacht und der Film passt nicht zusammen.
Im späten Western "Old Henry" spielt Tim Blake Nelson den alten Farmer Henry, welcher im Jahre 1906 mit seinem Sohn zurückgezogen auf dem Land lebt. Bis dieses ruhige Leben in Gefahr gerät, als er eines Tages einen schwer verletzten Mann, mit einer Tasche voller Geld, in der Pampa findet, welchen er dann bei sich zuhause aufnimmt um ihm das Leben zu retten.
Aus diesem simplen, aber durchaus effektiven Home-Invasion Ansatz spinnt sich dann eine wahrlich spannende Geschichte, welche mit interessanten Figuren, sowie Dialogen, aufwartet. Das kammerspielartige Setting, in und um Henrys alter Farm in Oklahoma, ist sehr atmosphärisch und glänzt mit einem schönen Setdesign und einigen sehr sehenswerten Naturaufnahmen. Regisseur Potsy Ponciroli hat hier wirklich ganze Arbeit geleistet, den wilden Westen realistisch und rau auf die Leinwand zu bringen.
Insgesamt ist der Thriller sehr entschleunigend und ruhig erzählt, dadurch aber nicht minder interessant oder spannend und hält einige Wendungen parat. Die Charakteren sind einfach gut gezeichnet und die Schauspieler machen einen guten Job. Speziell Tim Blake Nelson und sein Gegenspieler Stephen Dorff haben bei mir beide einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Der Film beweist mal wieder, dass es gar nicht viele Special Effects oder ein großes Budget braucht um einen guten Film zu inszenieren. Nicht dass der Film billig aussieht, denn er ist sogar ziemlich hochwertig, dennoch ist er aber eher einfach gestrickt und überzeugt vor allem durch seine Spannungskurve, Schauspieler und Dialoge. Das einzige, was mich ein wenig gestört hat, waren die 2-3 Rückblenden zwischendurch, welche die Story etwas unnötig verkompliziert haben.
"Old Henry" war für mich ein kurzweiliger, sehenswerter Western und hat bei Genrefans sicherlich Kult-Potential.
Update: Leider konnte auch die Zweitsichtung nicht viel an meinen Eindrücken ändern und ich bleibe bei 6 Punkten. Visuell und vom Worldbuilding sicherlich beeindruckend, insgesamt aber viel zu unterkühlt und trocken wie die Wüste vorgetragen, sodass sich bei mir keine Emotionen bemerkbar machen und der Unterhaltungswert, vor allem auch in Anbetracht der opulenten Laufzeit und des langsamen Pacings, arg in Grenzen hält...
Nun habe ich es auch endlich mal geschafft, mir den neuen Science Fiction Epos "Dune" von Denis Villeneuve anzuschauen, der ja sogar einer ganzen Filmreihe den Weg ebnen soll. So ganz begreifen konnte ich den Film dann aber irgendwie nicht. Nach dem Abspann hatte ich zwar Lust auf Mehr, gleichzeitig fragte ich mich aber, was mir diese zweieinhalb Stunden nun eigentlich vermitteln sollten.
Schon der Einstieg ist überaus trocken und diese ganzen Figuren und Fraktionen wirken so aufgeblasen. Ich fühlte mich hier eigentlich schon mehr in einer, von mir so ungeliebten, Fantasy-Welt als in einem Science Fiction Film. Viele Planeten, viele Völker und Machtspiele... Natürlich kannte ich die Bücher von Frank Herbert nicht und wusste auch nicht so wirklich, dass mich hier so ein komplexes Universum erwartet.
Jedenfalls fühlte ich mich erschlagen und auch die Charaktere ließen mich kalt. Ich klammerte mich an Oscar Isaac's Figur, denn immer, wenn er im Bild war, fühlte ich eine Präsenz. Was ich von Timothee Chalamet nicht behaupten kann... Er spielt hier seine Paraderolle als hochnäsiger Bengel und macht das ja auch nicht verkehrt, aber seine Figur funktioniert für mich nicht. Ich hasse unsympathische Hauptfiguren und hier gibt es zu viele davon, so auch Rebecca Ferguson.
Darüber hinaus ist alles so bieder und ernst inszeniert. Als Blockbuster hätte dem Film etwas mehr Humor oder ein paar auflockernde Szenen und Dialoge auf jeden Fall gut getan. Ja, das ist nicht unbedingt Villeneuves Stil, aber dann kommen hier diese übertriebenen Actionszenen und im nächsten Moment ist es wieder total düster und todernst. Ich fordere ja auch kein Marvel-Klamauk, aber einfach mal ein paar selbstironische Zeilen oder ein komischer Moment. So wie in Jacksons Herr der Ringe, der nimmt sich auch ernst, aber macht dennoch in einigen Szenen immer mal wieder ein Späßchen und sowas braucht so ein Epos einfach, sonst wird es schnell langweilig und ermüdend.
Ansonsten ist "Dune" optisch ansprechend, aber für mich ist es teilweise schon wieder zu artifiziell und nicht mehr greifbar. Das CGI ist extrem präsent und die guten Kameraeinstellungen konnten mich dadurch nicht so hinterm Ofen hervorlocken, wie ich es mir erhofft habe. Der Soundtrack von Hans Zimmer ist außerdem viel zu dröhnend und der Film ist ganz klar "overscored", sodass es mich immer mal wieder nervte.
Insgesamt will ich den Film mögen und immerhin bringt Denis Villeneuve seinen Stempel auf den Film. Jeder andere Regisseur hätte das hier sprichwörtlich in den Sand gesetzt und wäre an den Ambitionen völlig gescheitert. Villeneuve liefert immerhin einen kohärenten, auf seine Art ansprechenden Film, der für meinen Geschmack sich aber viel zu wichtig nimmt und weit weg von einem Sci Fi Blockbuster ist, den ich genießen könnte.
Hier muss nächstes Jahr, bevor "Dune Part 2" in den Kinos erscheinen soll, definitiv nochmal eine Zweitsichtung her. Und Part 2 muss ich mir dann auch im Kino anschauen, denn ich denke, so ein bildgewaltiger Film profitiert von der Atmosphäre auf der großen Leinwand. Ich habe zwar Lust auf eine Weiterführung dieses Epos, aber da muss schon noch was kommen. "Dune" Part 1 kommt für mich über gute Ansätze nicht hinaus.
"Knives Out" ist eine absolut gelungene Krimi-Komödie mit einem hochkarätig besetzten Cast. Es geht um den Privatdetektiv Benoit Blanc (Daniel Craig), der von einer unbekannten Person engagiert wird um dabei zu helfen, den augenscheinlichen Suizid des reichen Schriftstellers Harlan Thrombey (Christopher Plummer) zu untersuchen.
Die ersten 15 bis 20 Minuten von Rian Johnsons "Whodunit" muss man erstmal irgendwie überstehen, denn ich fand es anfangs schon recht verwirrend mit all diesen Figuren der Familie. Die Interviews zu Beginn sind eigentlich auch nicht wirklich relevant für die Story, sie zeigen uns eben nur die Persönlichkeit der einzelnen Familienmitglieder. Sobald dann aber die Pflegerin Marta Cabrera (großartig gespielt von Ana de Armas) auf den Plan tritt und ihre Version der Geschichte darlegt, nimmt "Knives Out" richtig an Fahrt auf und wird zu einem extrem spaßigen, schwarzhumorigen Ritt durch die eigenartige Welt der reichen Familie Thrombey.
Der Film lebt einerseits von den großartigen Performances der Darsteller, allen voran Ana de Armas und Daniel Craig, die beide super sympathisch sind. Auch die kleineren Rollen sind gut besetzt, dort aber allen voran Chris Evans finde ich richtig stark. Er tritt zwar erst ein wenig später richtig ins Geschehen, aber wenn er dann mal loslegt, kommt auch nochmal eine schöne Dynamik rein. Ich finde "Captain America" sowieso einen total unterschätzten Schauspieler und auch hier spielt er wieder mal sehr gut.
Andererseits ist der Film aber auch extrem atmosphärisch. Gerade jetzt in die Herbstzeit, sollte der Film mit seiner etwas dunklen, braun-orangen Farbpalette perfekt rein passen und versprüht diesen besonderen Charme. Ich liebe das Setdesign in dieser riesigen, abgelegenen und altmodischen Villa der Thrombeys. Der Film spielt zwar in der modernen Zeit, hat aber so diesen altmodischen Murder Mystery Charme und ist eigentlich eine Hommage an die Krimis der alten Schule.
Alles in allem hielt "Knives Out" alles ein, was ich mir von ihm versprochen habe und war für mich mal wieder ein kleines Highlight. Ein wirklich sympathischer und spaßiger Krimi, der perfekte Unterhaltung bietet. Ich freue mich jetzt schon auf die beiden angekündigten Fortsetzungen und hoffe einfach, dass sie das Niveau einigermaßen halten können.
"Dawn of the Dead" hat mir tatsächlich etwas weniger gefallen als Romeros 1968er "Night of the Living Dead". Ich habe hier jetzt den etwa 2-stündigen Argento Cut gesehen und beziehe mich auf diese Fassung.
Klar, hier ist alles erstmal hochwertiger. Man sieht dem Film eben an, dass er hinsichtlich Kamera, Production Design oder auch Schauspieler, für einen Film aus den 70ern, auf einem guten Niveau steht. Besonders positiv erwähnen möchte ich hier natürlich die praktischen Effekte, die wirklich richtig gut gemacht sind und auch heute noch funktionieren (abgesehen vielleicht von dem knallroten Blut, was irgendwie etwas unrealistisch aussieht)...
Was für mich hingegen weniger gut funktionierte, sind die blassen Charakteren und die Story an sich. Der Anfang ist irgendwie erstmal losgelöst vom Rest der Handlung und bietet eigentlich keinen Mehrwert für die Story, außer dass man den Zuschauer mit einer Actionszene ködert. Als unsere 4 Protagonisten dann im Einkaufszentrum ankommen, hat der Film seine beste Phase. Es gibt zwar die ein oder andere zu lang geratene Szene, doch insgesamt macht es einfach Spaß den Figuren dabei zuzusehen, wie sie diese Shopping Mall auf eine lustige Weise erkunden und den Zombies dort den Garaus machen.
Man muss dem Film eben auch zu Gute halten, dass er sich nicht lange daran aufhält erstmal die Zombies zu erklären. Die Figuren wissen mehr oder weniger von Beginn an, was zu tun ist und wie diese Welt funktioniert. Aus heutiger Sicht ist das sehr erfreulich, weil man im Jahre 2022 die Zombies schon in- und auswendig kennt und ich es einfach hasse, wenn in einem Film jede Tür offen gelassen wird oder Charaktere einfach dumm handeln.
Die letzte halbe Stunde mit der Motorradgang ist dann leider wieder so typischer 70er Jahre Trash, der für mich nur schwer zu ertragen war. Einfach eine dämliche Gang, die leider die angespannte, dennoch aber angenehme Survival-Stimmung, die der Film bis dahin hatte, nur kaputt macht und die Schauspieler waren auch mehr als peinlich.
Alles in allem hat der Film für mich seine atmosphärischen Schwächen, doch trotzdem ist "Dawn of the Dead" 1978 ein Meilenstein im Horrorgenre und man kann auch heute noch einen durchaus spaßigen Abend mit dem Film verbringen. Der Film ist aber fast schon eher eine Action-Comedy mit Horrorelementen, die man mit einem Augenzwinkern betrachten sollte.
"As Tears Go By", das Regiedebüt von Wong Kar-Wai aus dem Jahre 1988, bietet viele gute Ansätze, war aber auf narrativer Ebene etwas sperrig für mich und ich fand nie komplett den Zugang zu dem Film.
Die Handlung versetzt uns ins Hong Kong der damaligen Zeit, wo der Kleinkriminelle Wah (Andy Lau) auf den Straßen ein Dasein als Gangster führt. Eines Tages soll kurzfristig seine Cousine Ngor (Maggie Cheung) bei ihm unterkommen, die einen Arzttermin in Hong Kong hat. Daraus entspinnen sich dann zwei Handlungsstränge, einmal eine Art Beziehungsdrama um Wah und Ngor, zum anderen eine Gangsterstory, bei der Wah auch immer wieder seinem hitzköpfigen Freund Fly (Jacky Cheung) aus der Patsche helfen muss.
Mein hauptsächliches Problem liegt in der Erzählung der Story, die sehr episodisch ist und einfach etwas unausgearbeitet wirkt. Der Film springt eben immer wieder zwischen seinen zwei Strängen und in keinen von beiden fand ich herein. Das Beziehungsdrama gefiel mir dabei definitiv noch besser, weil Andy Lau und Maggie Cheung diesen Part sehr gut spielen und man ist interessiert an ihren Figuren.
Mit dem anderen Mafia-Handlungsstrang um Wah und seinen etwas idiotischen Freund Fly, der sich mit der anderen Gang anlegt und dabei von einer dummen Situation in die nächste tritt, wurde ich nicht warm. Der Charakter Fly ist für mich schlecht gezeichnet und das Overacting war in diesen Szenen teilweise präsent. Allgemein konnte ich diese ganzen Actionszenen und das Gangster-Gehabe nicht wirklich ernst nehmen, es wirkte alles etwas affig auf mich. Sicherlich war das in den 80er Jahren in so einer großen Stadt aber ein Ding und man muss es einfach so hinnehmen für die Story.
Was ich definitiv loben kann ist die Inszenierung, die einem tolle Bilder präsentiert und gemeinsam mit dem Score schon etwas her macht in Sachen Atmosphäre. Der Stil von Wong Kar-Wai gefällt mir grundsätzlich gut und ich bin definitiv interessiert daran, mir noch andere seiner Filme anzuschauen, die für mich dann vielleicht von der Story her einfach besser funktionieren.
Insgesamt ist "As Tears Go By" keinesfalls ein schlechter Film, war jetzt aber auch kein Highlight für mich. Vielleicht konnte ich ihn aber auch nicht komplett erfassen und muss ihm später nochmal eine Chance geben. Danke an meine Freundin Eudora für den Tipp. :)