Der_Ryan_M - Kommentare
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Alle Kommentare von Der_Ryan_M
Der zweite Teil von Sergio Leones Dollar-Trilogie "For a Few Dollars More" ist für mich ein richtig starker Italowestern und gleichzeitig auch der beste Teil der Reihe.
Diesmal bekommt Clint Eastwood Konkurrenz von einem zweiten Kopfgeldjäger, gespielt von Lee Van Cleef, und beide jagen sie dem selben Verbrecher nach. Eine ausgezeichnete Prämisse und Lee Van Cleef als zweiter Hauptdarsteller wertet den Film ungemein auf. Mit seinem verschmitzten Lächeln ist Douglas Mortimer ein charismatischer Gegenpol zu dem eher wortkargen Monco (Eastwood).
Schon zu Beginn werden beide Charaktere einfach spektakulär eingeführt und können zeigen was sie drauf haben. Diese Szenen sind an Coolness kaum zu überbieten, von der ersten Minute ist man voller Vorfreude dabei. Im Laufe der Handlung entwickeln sich die Figuren dann auch stetig weiter und das Zusammenspiel der beiden bezeichne ich als sensationell. Es enstehen einige ikonische Szenen wie beispielsweise das Hutduell, welches total witzig ist.
Darüber hinaus wirkt "Für ein paar Dollar mehr" um einiges hochwertiger und reifer als noch sein Vorgänger "Für eine Handvoll Dollar". Nicht nur hat der Film z.B. einen guten Sinn für Humor oder eine viel höhere Dynamik durch die vielen verschiedenen Kulissen und Schauplätze, auch die Nebenrollen sind diesmal mit besseren Schauspielern besetzt. Dazu kommt natürlich der Score von Ennio Morricone, der hier viel ausgefeilter ist und wirklich perfekt gesetzt.
Unterm Strich stimmt bei diesem Western eigentlich so gut wie alles. Leone's "For a Few Dollars More" punktet bei mir vor allem durch sein schlüssiges Drehbuch, welches von Anfang bis Ende durchdacht ist und Themen wie Moral, Rache oder Gier in einem relativ kleinen und persönlichen Rahmen verarbeitet. Der Film holt nicht nur alles aus seinen zwei Hauptfiguren heraus, er hat zudem ein hervorragendes Pacing und gar keine Längen, was ihn für mich dann auch abhebt gegenüber seinem Nachfolger "The Good, the Bad and the Ugly".
Roland Emmerichs "Godzilla" ist einer dieser Filme, die ich als Kind immer sehen musste, wenn er mal im TV lief. Damals war man natürlich fasziniert von so einer Geschichte und den Effekten. Aber auch heute mag ich den Film noch, wenngleich er natürlich, vor allem in Bezug auf das CGI, etwas Staub angesetzt hat.
Das schöne an dem Streifen ist, dass man ihn als einen normalen Katastrophenfilm sehen kann. Der Film ist eigentlich ein Paradebeispiel für die Emmerich-Formel und fokussiert sich gar nicht so viel auf Godzilla selbst, sondern eher auf die Zerstörung von New York und auf einige Figuren, die natürlich im Mittelpunkt stehen.
90er Jahre typisch bekommen wir hier wieder sympathische Charakteren, die auch alle denkbaren Klischees erfüllen. Immerhin hat der Film aber einen guten Humor und nimmt sich auch nicht zu ernst. Gerade Jean Reno's Charakter ist hier ein richtiger Sprücheklopfer und sorgt für den ein oder anderen Lacher.
Was früher noch eine Stärke des Films war, nämlich die atemberaubenden Zerstörungseffekte, ist heutzutage eher eine kleine Schwäche. Das CGI war Ende der 90er noch nicht so gut und nimmt leider gerade gegen Ende des Films, in der Basketball-Arena, etwas Überhand, wodurch dem Film hinten heraus etwas die Puste ausgeht. Andere Effekten sind aber heute noch exzellent. Legendär finde ich die Szene, als der Angler auf dem Steg steht und die riesige Welle auf ihn zu kommt, da kriege ich immer noch Gänsehaut.
Insgesamt verbinde ich mit dem Film viel Nostalgie und ich zähle "Godzilla" auch noch zu den besseren Filmen des schwäbischen Regisseurs Roland Emmerich. In den 90ern hatte er wirklich seine beste Zeit. "Independence Day", "Stargate", "Universal Soldier" und eben auch "Godzilla" sind für mich alles mindestens brauchbare Filme, die auch heute noch absolut solide Blockbuster-Unterhaltung bieten.
Die Filme der Coen Brothers, die ich bisher kenne, mag ich generell recht gerne und zumindest haben sie immer ihre ganz eigene Atmosphäre, in die man eintauchen kann. "O Brother, Where Art Thou?" ist nun jedoch wahrlich ein spezieller Film, der mir zwar irgendwie Spaß gemacht hat, gleichzeitig für mich aber schwer zu fassen war.
In diesem Genremix aus Abenteuerfilm, Komödie, Musical und noch vielem mehr begeben sich die drei Sträflinge Everett (George Clooney), Pete (John Turturro) und Delmer (Tim Blake Nelson) auf die Flucht und erleben eine Odyssee durch das Mississippi der 30er Jahre. Auf der Suche nach einem Goldschatz, den Clooney versteckt hat, begegnen sie einer Menge verrückten Charakteren und erleben Abenteuer.
Was hier alles passiert, ist schwer in Worte zu fassen. Zumindest hat man so einen Film noch nie gesehen und er ist wirklich einzigartig. Teilweise war es mir leider etwas zu absurd und der Humor war mir zu drüber. Auch eine wirkliche Handlung fehlte mir manchmal so ein bisschen. Vieles fühlt sich eher episodenhaft an, auch wenn ein genereller Plot schon irgendwie vorhanden ist und eine Anlehnung an Homers "Odyssee" darstellt.
Die Schauspieler spielen hingegen sehr gut und die Figuren machen durchaus Spaß. Den Soundtrack finde ich auch großartig, was ich zudem ebenfalls über die Kinematographie von Roger Deakins sagen kann, der für mich einer der besten Kameramänner überhaupt ist und auch hier wieder wundervolle Bilder präsentiert. Handwerklich gibt es also nichts auszusetzen und der Film hat wirklich Höhepunkte an Szenen, die mir sicher im Kopf bleiben.
Nichtsdestotrotz wollte der Funke von "O Brother, Where Art Thou?" nicht so ganz auf mich überspringen und ich fragte mich manchmal, was der Film nun eigentlich sein will. Vielleicht muss der Film aber einfach nur in meinem Kopf noch reifen und irgendwann einer erneuten Sichtung unterzogen werden...
Mein Gott, war das mal wieder eine Enttäuschung. Natürlich hatte ich von "Meet Cute" noch nie etwas gehört bevor er mich letztens bei Prime Video anlächelte. Doch ich mag Zeitschleifen-Filme, also gab ich ihm spontan eine Chance. Der Film mag ja teilweise recht niedlich sein, aber er funktioniert einfach nicht und ist in allen Belangen enttäuschend.
Zuerst einmal haben Kaley Cuoco und Pete Davidson als Pärchen überhaupt keine Chemie. Ich kaufte ihnen ihre Rollen einfach nicht ab und Cuoco spielt richtig schlecht, das war ja unerträglich. Das Problem ist ja auch, dass das hier keine Rom-Com ist, sondern eher ein total oberflächliches Drama.
Noch dazu ist der Film nach einem vielversprechenden Beginn einfach nur langweilig. Ewige Dialoge, die vollkommen belanglos sind und die Szenen wiederholen sich immer. Dabei geht der Film ja nur 80 Minuten. Also hier wurde ja alles gestreckt, was nur möglich war, denn der Plot passt natürlich problemlos auf einen Bierdeckel.
Dann ist mir noch die Atmosphäre und die Kamera negativ aufgefallen. Es handelt sich hier ganz klar um eine Billigproduktion zu Corona-Zeiten. Trostlose Kulissen, die noch immer im Hintergrund verschwommen dargestellt werden und nur die Köpfe der Schauspieler sind riesig im Bild.
Ich musste "Meet Cute" in drei Etappen schauen, weil ich wirklich immer fast eingeschlafen bin. Als der Film endlich endete, war ich einerseits traurig, weil ich immer hoffte, es passiert doch noch etwas, gleichzeitig spürte ich aber eine Erlösung.
Von Regisseur Aneesh Chaganty hatte mir schon sein Regiedebüt "Searching" sehr gut gefallen. Und auch mit "Run" ist ihm, meiner Meinung nach, wieder ein spannender und kurzweiliger Thriller gelungen.
Die Teenagerin Chloe sitzt im Rollstuhl und wird von ihrer fürsorglichen Mutter fast rund um die Uhr betreut. Die Tage sind streng durchgetaktet, von der Außenwelt scheint Chloe weitesgehend abgeschottet. Sie sehnt sich jedoch nach mehr Selbstbestimmung und beginnt eines Tages, durch eine Entdeckung, den Beschützerinstinkt ihrer Mutter zu hinterfragen.
Gerade am Anfang ist der Film ungeheuer spannend. Die Ausgangslage wird interessant dargelegt und die Charaktere sind gut gezeichnet. Dafür sorgen natürlich auch die schauspielerischen Leistungen von Sarah Paulson, aber speziell von der Newcomerin Kiera Allen, die ich sehr gut fand. Chloe ist eine richtig starke und sympathische Protagonistin, mit der man einfach nur mitfiebert.
Leider baut der Film dann in der zweiten Hälfte etwas ab. Zu vorhersehbar sind viele der Situationen und der Film tritt in eine Menge Horror/Thriller Fettnäpfchen, die mir oft zu klischeehaft und übertrieben waren. Nichtsdestotrotz gab es immer wieder richtig spannende Momente und Aneesh Chaganty hat eben ein gutes Gespür dafür, aus einer alltäglichen Kleinigkeit eine absolut nachvollziehbare, aufregende Szene zu machen.
Insgesamt war "Run" für mich definitiv ein sehenswerter Thriller, der sich durch seine guten Schauspieler und, so wie es in diesem Genre sein sollte, seine greifbare Spannung auszeichnet. Das Ende fand ich ebenfalls richtig gelungen, weil sich der Film das bis dahin so richtig verdient hat, sodass ich hier im Endeffekt einen durchaus unterhaltsamen Abend hatte.
"Man on a Ledge" hat spannend angefangen, war mir dann im Laufe des Films aber doch viel zu überkonstruiert und zerbricht zunehmend an seinen Oberflächlichkeiten.
Der Ex-Cop Nick Cassidy (Sam Worthington) sitzt vermutlich zu Unrecht im Gefängnis, er hat aber einen Plan. Eines Tages bricht er aus und möchte nun seine Unschuld beweisen, wozu er sich auf den Vorsprung eines Hotels mitten in New York stellt und nur mit der Polizistin Lydia Mercer (Elizabeth Banks) verhandeln möchte.
Leider basiert die ganze Handlung eigentlich nur auf Zufällen, verkauft wird es aber als Masterplan von Cassidy. Noch dazu gibt es Logikfehler am laufenden Band, sodass ich es irgendwann nicht mehr wirklich ernst nehmen konnte. Das Drehbuch ist einfach nicht gut und gerade gegen Ende baut der Film rapide ab.
Es ist mal wieder so eine Story, die einfach eine Aktion nach der anderen passieren lässt, es gibt aber absolut keine Kausalität in diesen Handlungen, weswegen man nie das Gefühl hat, dass etwas auf dem Spiel steht. Dadurch kommt auch, außer zu Beginn ein wenig, nie so wirklich Spannung auf und so kann natürlich kein Thriller funktionieren.
Dem entgegen stehen immerhin einige gut inszenierte Bilder und eine tolle New York Atmosphäre. Der Cast ist auch relativ namhaft besetzt, die Leistungen der Schauspieler sind allerdings bestenfalls durchschnittlich. Sam Worthington finde ich absolut keinen guten Schauspieler und er kann den Film nicht tragen. Immerhin bieten Elizabeth Banks und Genesis Rodriguez noch etwas fürs Auge, letztere darf ihren Körper sogar in einer der wohl unnötigsten Unterwäsche-Szenen präsentieren, die ich bisher gesehen habe (mitten in einem Raubüberfall).
Wenn man bereit ist seinen Kopf komplett auszuschalten, bietet "Man on a Ledge" noch einen durchwachsenen Unterhaltungswert, von einem guten Film würde ich aber nicht sprechen.
Ich bin sonst eigentlich absolut kein Adam Sandler Fan, aber hier in "Hustle" hat er mich positiv überrascht. In die Rolle von NBA-Scout Stanley, der für die Philadelphia 76ers internationale Talente für den NBA Draft beobachtet, hat er sich richtig rein gearbeitet und man merkt ihm an, dass dieser Basketball-Film ein Herzensprojekt von Sandler war.
Schon alleine, dass man hier so viele NBA-Spieler, Trainer und Legenden für diesen Film gewonnen konnte, wertet ihn natürlich unglaublich auf. Selbst die Hauptrolle spielt ein Profi-Basketballer, nämlich der Spanier Juan Hernangomez, der seit 2016 in der NBA spielt. Und auch er macht seinen Job mehr als solide und die meiste Zeit kaufte ich ihm seinen Charakter ab. Vor allem in den physisch anspruchsvollen Trainingssequenzen oder den Spielen kann er natürlich glänzen und alles sieht nach echtem Basketball aus.
Der Film kommt zwar nicht ganz ohne Hollywood typische Darstellungen und Übertreibungen aus, findet aber insgesamt eine ganz gute Balance zwischen Drama und Komödie. Man sieht, dass die Darsteller und Spieler Spaß hatten an dem Projekt und das überträgt sich natürlich auf den basketballbegeisterten Zuschauer. Zudem gibt es halt einige richtig epische Montagen, ob es das harte Training ist oder das Streetball-Spiel, die mit toller Musik unterlegt sind und extrem gut geschnitten.
Insgesamt hat mir "Hustle" richtig gut gefallen und es ist trotz, oder vielleicht gerade wegen Adam Sandler, definitiv ein gelungener, sowie kurzweiliger Basketballfilm geworden.
Was für ein trauriger Zufall... Am Samstag sah ich "Cyborg" zum ersten Mal, einer der van Damme Filme, die ich noch nicht kannte. Gestern las ich dann, dass der Regisseur des Films, Albert Pyun, an den Folgen schwerer Krankheiten verstorben ist. Ruhe in Frieden Albert Pyun, der hier mit "Cyborg" seinen sicher bekanntesten Film erschaffen hat, der unter seinen Fans schon Kult ist.
Der Film selbst ist mal wieder schwer zu beurteilen. Ein arg trashiges Werk, das mir nicht so viel geben konnte. Es war jetzt nicht schlimm den Actionfilm zu schauen, aber insgesamt ist er schon an vielen Stellen unfreiwillig komisch. Wenn selbst schon ein JCVD hier der überlegene Schauspieler ist, sagt es doch einiges über die anderen Darsteller in diesem Film aus.
Wobei mir der Hauptschurke Fender, gespielt von Vincent Klyne, noch richtig gut gefallen hat. Der Typ overacted zwar auch bis zum Gehtnichtmehr, aber der ist ein richtig ikonischer Schurke. So eine furchteinflößende Hackfresse, ein gefühlter 2-Meter Muskelprotz, der Gibson Rickenbacker (van Damme) ordentlich herausfordert.
Das schlimme ist ja, dass man heute noch viel schlechtere Filme gewohnt ist. Auch die Trashfilme sind heute ohne jeglichen Aufwand und die Blockbuster oft lieblos und voller CGI Effekten. Dagegen ist "Cyborg" noch ein sympathischer B-Movie, der immerhin unterhält. Die Kulissen sind passend, die Action ist brutal und solide inszeniert. Die Kostüme und Perücken sind natürlich trashig, aber es hat schon etwas Charme.
Insgesamt für mich schon einer der schlechteren van Damme Filme, den ich mir nicht öfters anschauen würde, aber durchaus noch unterhaltend. Immerhin weiß ich jetzt wo die Legende Ralf Moeller, äh ich meine Rolf Muller, herkommt.
"S.W.A.T." hat zwar einen richtig hochkarätig besetzten Ensemble-Cast auf seiner Habenseite, ist im Endeffekt aber nicht viel mehr als ein Standard-Actioner mit deutlichen Schwächen im Skript.
Die erste Hälfte des Films folgt man episodenhaft den Charakteren, wie sie ihr Training für die S.W.A.T. Einheit des LAPD absolvieren. Gelegentlich gibt es kleine Mini-Einblicke in das Privatleben der Cops, diese sind aber nicht wirkungsvoll und die Figuren bleiben schablonenhaft. Erst nach ungefähr einer Stunde nimmt dann sowas wie ein roter Faden in der Story an Fahrt auf, der Handlungsstrang ist aber letztendlich auch recht unspektakulär und der Bösewicht nicht charismatisch genug.
Die namhaften Schauspieler wie Samuel L. Jackson oder Colin Farrell sind außerdem verschwendet in ihren Rollen und völlig austauschbar. Immerhin, recht sympathisch ist die Truppe noch, mit netten Nebendarstellern wie LL Cool J oder Michelle Rodriguez, die mal wieder die toughe weibliche Rolle spielen darf.
Zumindest die Actionszenen sind handwerklich absolut solide inszeniert und auch Los Angeles hat man als Kulisse in einigen Szenen richtig schön zur Geltung gebracht. Das alles mit einem rockigen Soundtrack untermalt, bietet "S.W.A.T." unterm Strich dann mainstreamtaugliches No-Brainer Actionkino, ohne jeglichen Tiefgang oder Besonderheiten.
In "Arrival" landen außerirdische Raumschiffe auf der Erde und keiner weiß, was die Aliens auf unserem Planeten wollen. Die Sprachwissenschaftlerin Dr. Louise Banks (Amy Adams) wird vom US-Militär engagiert um einen Erstkontakt herzustellen. Der Fokus liegt dabei eben vor allem auf der Kommunikation, mit welchen Mitteln verständigt man sich mit einer unbekannten Spezies?
Der Style von Denis Villeneuve passt hervorragend zu diesem ruhig erzählten Science Fiction Film. "Arrival" ist bildgewaltig, aber dennoch so richtig dezent und regt den Zuschauer zum Nachdenken an. Alles dreht sich natürlich um das große Thema Sprache, aber hier stecken noch ganz viele andere Botschaften drin, die sich mir wahrscheinlich gar nicht alle erschlossen haben. Der Film ist in Teilen recht philosophisch und reflektiert unser gesellschaftliches Miteinander.
In ihren Rollen brillieren einmal mehr die herausragende Amy Adams und Jeremy Renner, die ich beide für einige der besten Schauspieler der aktuellen Zeit halte. Was mir an dem Film extrem gut gefällt, dass er relativ realistisch ist und das Blockbuster Kino mal auf eine ganz andere Art angeht. Im Gegensatz zu Villeneuves "Dune" hat das für mich hier auch gut funktioniert, denn die Charakteren sind greifbar. Natürlich ist die ganze Welt in Aufruhr durch die Invasion, aber Villeneuve fokussiert sich dennoch auf ein einziges Schicksal inmitten dieser Lage.
Da ich lange Zeit nicht wusste, wo der Film eigentlich hin will und ihn während des Schauens stellenweise sogar etwas verwirrend fand, muss ich hier unbedingt zeitnah nochmal eine Zweitsichtung vornehmen. Auf jeden Fall ist "Arrival" ein besonderer Film und für jeden Science Fiction Fan Pflichtprogramm.
Mit dem britischen Humor tue ich mich irgendwie immer schwer, zu klamauklastig ist mir das Ganze. Am meisten komme ich noch mit dem deutschen oder französischen Humor klar. Der Hollywood Humor geht auch noch, wenn er nicht zu niveaulos ist.
Bei "A Fish Called Wanda" war das Problem möglicherweise meiner Erwartungshaltung, denn ich dachte der Film sei etwas mehr als eine Komödie, ist er aber nicht. Es ist eine klassische Gaunerkomödie, bei der sich ein paar Verbrecher gegenseitig ausspielen und die Beute eines gemeinsamen Überfalls jeweils für sich alleine haben wollen. Es gibt keine ernsteren Szenen, eine Blödelei jagt die nächste und alles ist natürlich überzeichnet.
Ein paar Szenen fand ich dabei wirklich witzig, wie die eine Szene im Haus von John Cleese, als seine Frau und Tochter wieder zurückkamen, gleichzeitig aber noch Wanda und Otto dort waren, herrliche Situationskomik. Aber dazwischen gab es immer wieder für mich unlustige Passagen und die Story an sich gibt eben leider gar nichts her, was mich interessiert hätte. Mit Jamie Lee Curtis werde ich hier auch nicht warm, ihre Figur ist super nervig.
Komödien gehören ja nicht zu meinem Lieblingsgenre, aber ich gebe ihnen ab und zu mal eine Chance, vor allem den älteren. "A Fish Called Wanda" war jetzt kein Highlight für mich, aber hat noch ein wenig Charme und immerhin ein paar gut aufgelegte Schauspieler, vor allem John Cleese und Michael Palin.
Eine Fortsetzung des französischen Actionfilm "Balle perdue" hätte es natürlich nicht gebraucht, denn dieser stand gut alleine da. Aber so ist das heute, wo für jeden halbwegs erfolgreichen Film ein Sequel her muss.
Für einen zweiten Teil ist der Film sogar noch brauchbar, vor allem in puncto Actionszenen liefert Guillaume Pierret wieder gute Arbeit ab. Die Verfolgungsjagden mit Fahrzeugen sind erneut sehenswert und kommen mit minimalen CGI-Einsatz aus. Auch die Fights können sich sehen lassen. Was mir an den "Balle perdue" Filmen so gut gefällt, ist, dass die Action relativ realistisch und dadurch auch wirkungsvoll ist.
Wo die Fortsetzung dann aber gegenüber dem Vorgänger deutlich abgebaut hat, ist die Handlung. Diese setzt zwar direkt nach dem ersten Teil an, ist aber der übliche Sequel-Murks, denn die Geschichte des Films war natürlich mehr oder weniger auserzählt und wird nun mit einigen hanebüchenen Wendungen fortgesetzt.
"Balle perdue 2" sorgt noch für passable Feierabendunterhaltung und kann sich speziell durch die weiterhin richtig sauber inszenierten Actionszenen auszeichnen. Mehr als solide B-Actioner Kost will der Film aber auch keinesfalls sein.
Ein harter, dreckiger Cop-Thriller, der zu überzeugen weiß durch seine düstere Atmosphäre und guten Hauptdarsteller.
Ein undercover Polizist des Drogendezernates der Polizei Detroits wird ermordet aufgefunden. Die interne Ermittlung setzt den bis dahin suspendierten Ermittler Nick Tellis (Jason Patric) auf den Fall an. Der von Selbstzweifeln geplagte Detective sucht Antworten, zusammen mit dem ehemaligen Partner des Mordopfers Henry Oak (Ray Liotta).
Der hoffnungslose Kampf der Ermittler gegen die Drogen auf den Straßen Detroits wird in "Narc" sehr gut gezeigt. Die brutalen Fälle gehen auch am Privatleben der Cops nicht spurlos vorbei, was vor allem bei Patric's Charakter spürbar ist. Die Figuren fand ich allgemein interessant gezeichnet, auch Liotta's Figur wirkt unberechenbar mit seinen Wutausbrüchen und mit Patric sind sie ein interessantes Cop-Duo.
Ein großes Lob spreche ich auch dem Regisseur Joe Carnahan aus, der hier mit seinen Kamerafiltern, seiner dezenten Beleuchtung der Szenen und den realistischen, heruntergekommenen Drehorten eine richtig düstere Atmosphäre geschaffen hat. Dies wird auch durch die etwas verwackelte Kamera noch unterstützt, wobei mich diese in der ein oder anderen Szene auch etwas nervte, zum Beispiel gleich zu Beginn bei der Verfolgungsjagd.
Obwohl die Handlung insgesamt ein wenig konstruiert wirkt und mir die Dialoge auch teilweise etwas zu übertrieben waren, mit dem ganzen Geschrei und Gefluche immer, konnte mich "Narc" absolut bei der Stange halten und lieferte spannende Thriller-Kost. Der Cop-Thriller braucht sich vor seinen viel bekannteren Genrevertretern nicht verstecken.
"Spirit: Stallion of the Cimarron" ist einer der früheren Filme der Dreamworks Animation Studios. Im Grunde genommen ist es ein relativ simpler Western, der aus der Perspektive eines Pferdes erzählt wird.
Der Film kommt noch als altmodischer Zeichentrickfilm daher mit sehr schönen, handgezeichneten Hintergründen, was ich positiv bewerte. Die gute Qualität der Animationen und die Landschaften im wilden Westen erschaffen eine optisch sehr ansprechende Atmosphäre. Außerdem können die Pferde auch nicht sprechen, sondern kommunizieren eben wie normale Pferde und dazu durch etwas übertriebene Mimik und Gestik, damit man als Zuschauer die Emotionen erkennen kann. Dadurch entsteht ein ruhiger Film, der von seiner Bildsprache lebt und nicht so hektisch oder zappelig ist wie viele andere Animationsfilme.
Dennoch konnte mich die Handlung nicht komplett überzeugen, natürlich ist sie aber auch simpel für Kinder und fast bis zum Schluss nach einfachsten Gut/Böse Einstufungen gezeichnet. Der Film beinhaltet trotzdem eine nette Botschaft und möchte aufzeigen, wie sehr der Mensch damals in die unberührten Landschaften eingegriffen hat, als der Westen der USA mit Eisenbahnen usw. erschlossen wurde.
"Spirit: Stallion of the Cimarron" ist für mich keinesfalls einer der besten Animationsfilme, aber eben mal etwas anderes und hat viele lobenswerte Ansätze. Der Score von Hans Zimmer ist zudem sehr gut, aber der Gesang nervte mich wieder, vor allem von "Pur"-Sänger Hartmut Engler, den ich schrecklich finde. Ich persönlich würde dringend zur englischen Original-Sprachausgabe raten, zumindest gefielen mir die Songs von Bryan Adams noch besser.
"Lock Up" ist eigentlich ein 80er/90er Klischee nach der Faustformel, dass einem gutherzigen Protagonisten im Knast das Leben zur Hölle gemacht wird. Alles ist einfach übertrieben gezeichnet. Donald Sutherland als Gefängniswärter ist das Böse in Person und Stallone ist natürlich ein Unschuldslamm, der nirgends anecken möchte. Schon die erste Szene ist der pure Kitsch, als Stallone Freigang hat, in der Autowerkstatt ist, von seiner Frau abgeholt wird und dann Football spielt mit den Kindern.
Aber am Ende funktioniert der Film eben doch und hat ganz viel Charme. Die Performance von Sly als Frank Leone beflügelt den Film und seine Figur gefiel mir trotz der Stereotypen sehr gut. Stallone zeigt hier seine Qualitäten als Charakterdarsteller. Er ist ein Held, mit dem man mitfiebert und auch seine Kollegen im Knast machen irgendwie Laune. Die Rollen sind perfekt besetzt mit Gesichtern wie Frank McRae, Larry Romano oder Tom Sizemore, der hier einen seiner ersten Filme spielte.
Sowieso gibt es einige denkwürdige Szenen, wie das Football Spiel oder die Szene in der das Auto gebaut wird. Und spätestens wenn am Ende "Ever Since The World Began" von Jimi Jamison läuft, dann weiß man dieses Gefängnis-Abenteuer zu schätzen und hat einfach ein wohliges Gefühl, dass früher doch alles besser und unkomplizierter war. Dafür liebe ich "Lock Up" und könnte ihn mir immer wieder anschauen.
Eine Stadt, zwei Banden und ein Mann, dessen Platz in der Mitte dazwischen ist. So einfach könnte man die Prämisse von "A Fistful of Dollars" zusammenfassen. Der Italowesternklassiker von Sergio Leone und der Auftakt der "Dollar Trologie", die Clint Eastwood zum Star machen sollte.
Ich habe bisher noch nicht so viele Western gesehen, dennoch mag ich das Genre sehr gerne. "A Fistful of Dollars" ist ein rauer und dreckiger Western, der mit einem eher geringen Budget von geschätzt 200.000$ gedreht wurde, wovon 15.000$ an den damals unbekannten Hauptdarsteller Clint Eastwood gingen. Und ja, aber der ersten Szene ist das eine Eastwood Show und er liefert richtig ab.
Was mir immer auffällt, damals hat man es noch geschafft richtig coole und ikonische Charaktere zu erschaffen. Der Protagonist "Joe", gespielt von Eastwood, tut nicht nur so, er ist ein richtiger Teufelskerl in jeder Szene. Mit seinem lässigen Poncho und der Zigarre im Mundwinkel, was für ein legendärer Auftritt! Dazu der wunderbare Score von Ennio Morricone, der zwar hier noch nicht ganz so genial ist wie in den nachfolgenden Filmen, aber trotzdem schon enorm bedeutend für die Atmosphäre.
Narrativ hat der Film dann, vor allem im Mittelteil, ein paar kleinere Schwächen. Es macht zwar grundsätzlich Spaß, wie Eastwood die beiden Banden gegeneinander ausspielt, diese sind aber auch wirklich ziemlich naiv und nicht die Schlausten. Dadurch entstehen ein paar unnötige Szenen oder komische Dialoge, zumindest aus heutiger Sicht. Einige Schauspieler in den Nebenrollen waren zudem auch nicht so überzeugend für mich und praktizieren Overacting.
Trotz der Schwächen ist "A Fistful of Dollars" aber einfach ein brillianter Streifen, der zwar stellenweise ein wenig altbacken und simpel wirkt, den man sich aber dennoch bedenkenlos anschauen kann. Im Kern ist die Story absolut zeitlos und an der Coolness der Charaktere, sowie den tollen Kulissen und dem Soundtrack, kann man sich absolut erfreuen.
Zuerst einmal muss ich sagen, dass ich ein riesiger Fan der "Uncharted" Videospiele bin und diese Reihe prägte meine Jugend. Vor allem Teil 2 finde ich grandios und gehört sicher in meine persönliche Top 3 der Videospiel-Kampagnen aller Zeiten. Aber auch die anderen Spiele habe ich teilweise mehrmals durchgespielt und alle ins Herz geschlossen.
Als ich dann hörte, dass der Stoff verfilmt wird, war die Vorfreude natürlich groß. Doch das Problem fing schon damit an, dass Hollywood mal wieder Charaktere fehlbesetzte. Ein Tom Holland als Nathan Drake und ein Mark Wahlberg als Sully, ernsthaft? Da wusste ich schon, das kann ja nur in die Hose gehen und ich wollte den Film nicht mehr im Kino sehen.
Meine Erwartungen waren also schon mal bei einem Minimum und ich konnte jetzt nur positiv überrascht werden. Und ja, Tom Holland macht seine Sache ja noch recht ordentlich und ist recht sympathisch. Aber er ist eben nicht im Ansatz ein Nathan Drake, auch kein jüngerer. Mark Wahlberg wäre wohl gerne ein halber Sully, doch er ist einfach er selbst. Eine der größten Fehlbesetzungen aller Zeiten für mich. Selbst einen so tollen Nebencharakter wie Chloe Frazer hat man noch verschandelt und fehlbesetzt mit einer schlechten Schauspielerin, die null Charme hat.
Die Schurken spielen Antonio Banderas und Tati Gabrielle, die auch eigentlich beide recht lächerlich sind. Schon wie Gabrielle's Charakter aussieht, so pseudocool und hipstermäßig mit den gebleichten Haaren usw. Kann ich halt absolut nicht ernst nehmen sowas, als eine Schurkin in so einem Abenteuer.
Als Videospielverfilmung versagt dieser "Uncharted" einfach. Da nützen auch die abgekupferten Szenen aus dem Spiel nichts oder die netten Easter-Eggs, die ein paar eingebaut wurden. Das einzige, was mich noch an die Games erinnerte, war das ganze CGI, vor allem am Ende. Ich wollte schon den PS5 Controller in die Hand nehmen und dachte bald ist eine Cutscene zu Ende und ich muss weiterspielen.
Klar, wenn man einfach nur anspruchslos unterhalten werden will, funktioniert der Film als solches halbwegs, aber er macht mich auch traurig und wütend. Man muss ihn leider eben wirklich losgelöst von den Spielen sehen um damit Spaß haben zu können. Aber was ist der Sinn dahinter, außer eine Marke ausschlachten für noch mehr Geld?
Was war hier für ein Potential vorhanden für ein tolles Schatzsucher-Abenteuer? Es ist wieder nur der 0815 Blockbuster Schund von heute geworden. Namhafte Schauspieler, "coole" Sprüche und Anspielungen auf soziale Netzwerke etc., massenweise CGI Action. Hätte ich den Titel des Films "Uncharted" nicht gewusst, dachte ich es wäre irgendein weiterer Marvelfilm gewesen.
Auf der Suche nach anspruchsloser Abendunterhaltung nach einem anstrengenden Tag bin ich zuletzt bei "Journey 2: The Mysterious Island" gelandet. Abenteuerfilme gehen bei mir ja sowieso immer, ebenso wie Dwayne "The Rock" Johnson, den ich zwar nicht für einen guten Schauspieler halte, der aber vor allem in solchen Komödien und Familienfilmen für mich immer einen Sympathieträger darstellt.
Der Film gab mir dann letztendlich auch ungefähr das, was ich erwartet habe. Natürlich handelt es sich hier um alles andere als einen herausragenden Streifen, für kurzweilige Abenteuer-Unterhaltung sorgte der Film aber definitiv.
Die tropischen Kulissen schwanken zwischen nett anzuschauen und CGI-Untergang. Sowieso ist hier fast jede Kleinigkeit animiert und der Film wirkt optisch etwas anstrengend. Zumindest ein kleines bisschen Charme kann man dem Ganzen dann aber doch nicht absprechen, vor allem weil der Film durch seine Jules Verne Anspielungen an alte Abenteuerfilme und -bücher erinnert. Zudem macht die Truppe um Dwayne Johnson, Vanessa Hudgens und Luiz Guzman mit voranschreitender Handlung auch zunehmend Laune. Da fällt es auch nicht so ins Gewicht, dass der Hauptdarsteller Josh Hutcherson recht unsympathisch und hölzern daherkommt.
Ich denke gerade für die jüngere Zielgruppe könnte "Journey 2: The Mysterious Island" schon seinen Reiz haben. Und auch als Erwachsener ist es doch manchmal einfach ganz angenehm, so eine entspannte, leichtherzige und sich nicht zu ernst nehmende Kost zu konsumieren.
"Seobok" war wieder mal so ein Film, der zu viel auf einmal sein will und dadurch konnte er mich in keinem Punkt wirklich überzeugen.
Ein schwer erkrankter, ehemaliger Geheimagent Ki Heon (Gong Yoo) wird damit beauftragt einen neuartigen, menschlichen Klon (Park Bo-Gum) an einen sicheren Ort zu überbringen. Der Konvoi wird unterwegs jedoch überfallen, doch die beiden können retten und sind von dort an auf der Flucht auf sich alleine gestellt.
Während der Anfang noch durchaus interessant erscheint und man einen spannenden Science-Fiction Thriller erwartet, bewegt sich der Film im späteren Verlauf irgendwo zwischen Drama, Actionfilm und Road-Movie und wirkt in allen Bereichen oberflächlich. Spätestens als gegen Ende dann die riesigen CGI Sequenzen die Überhand gewinnen, fiel der Film bei mir durch.
Das ist etwas schade, denn die Idee war natürlich gut und der Film reißt auch immer wieder spannende, philosophische Fragen an - über Themen wie Unsterblichkeit oder was es bedeutet, seinem Leben einen Sinn zu geben. Die Dialoge zwischen dem ewig lebenden Klon und dem erkrankten Ki Heon sind schon teilweise sehr gut, versinken dann aber immer wieder im Kitsch oder werden durch Actionszenen unterbunden.
Obwohl die Schauspieler, vor allem Gong Yoo, sehr gut agieren und der Film kinematographisch ansprechend inszeniert ist, passte "Seobok" für mich unterm Strich dann nicht so wirklich zusammen. "Weniger ist mehr" wäre hier mal wieder absolut zutreffend gewesen.
"Exit Wounds" war 2001, nach einer 3-jährigen Pause, der erste Actionfilm, bei dem Steven Seagal wieder die Hauptrolle übernahm. Ohne seinen Zopf als Markenzeichen, "under-acted" sich Seagal durch den Film, indem er minimale Mimik benutzt und den verschlossenen Actionhelden spielt.
Hinsichtlich der Actionszenen kann sich der Film von Andrzej Bartkowiak noch sehen lassen, denn diese sind handgemacht, brutal und haben wirklich ordentlich Wumms. Dazwischen gibt es aber eine Menge Leerlauf und einen miesen Humor, der für mich einfach unpassend war. Anthony Anderson und der Rapper DMX sind echt peinlich und ziehen den Film runter. Steven Seagals oldschool Actionheld-Charakter passt somit überhaupt nicht in diesen Film herein.
Der Film steckt einfach in den frühen 2000er Jahren fest, als es vielleicht noch cool war, die Actionfilme mit Hip-Hop Musik zu untermalen und jeder musste mit so einem Straßenslang reden. Obwohl ich eine gewisse Nostalgie für diese Zeit empfinde, hat es mich in dem Film dann doch leider irgendwann etwas genervt.
"Exit Wounds" lieferte mir zwar noch anspruchslose Action-Unterhaltung, so wirklich überzeugen konnte mich der Streifen aber nicht. Einmal anschauen hat mir hier definitiv ausgereicht, dafür gibt es zu viele bessere Actionfilme.
"Executive Decision" ist ein Action-Thriller aus den 90er Jahren und ein Blockbuster wie er für mich im Buche steht.
Eine Antiterroreinheit, unter der Leitung von Steven Seagal, soll in ein Flugzeug geschleust werden, das von Terroristen entführt wurde. Zu Helden avancieren müssen außerdem der Wissenschaftler Dr. David Grant (Kurt Russell), der zuerst nur die Einheit beraten soll, sich dann aber mitten in der Action wiederfindet, ebenso wie die Flugbegleiterin Jean (Halle Berry).
Von Anfang an wusste ich, dass mich ein hochwertiger 90er Jahre Action-Blockbuster erwartet, der mit einem Budget von 55 Millionen Dollar produziert wurde. Der Film beginnt gleich mit einer exzellent inszenierten Actionszene und nachdem danach kurz die Ausgangslage erklärt wird, wird die Spannung über die gesamte Laufzeit aufrecht erhalten. Wie man hier dann das Setting "Flugzeug" nutzte und wie das Team behutsam vorgehen muss um die Terroristen zu stoppen, die Zivilisten zu retten, einfach hervorragend gemacht.
Das 90er Action Kino ist für mich das beste, was es gibt. Spannende Plots, aufwendige Set-Pieces, handgemachte Actionenszenen mit Modellen und sympathische Charakteren prägten die Actionfilme dieser Zeit. "Executive Decision" von Stuart Baird ist dort eigentlich ein Paradebeispiel für so einen Film, der eben auch richtig gut funktioniert und dafür unterbewertet und leider etwas in Vergessenheit geraten ist.
Die Handlung von "Pandorum" ist ja eigentlich gar nicht mal so schlecht. Eine solide Science Fiction Story, wenngleich man das Ganze natürlich auch schon mal irgendwo so ähnlich gesehen hat. Was mir aber übel aufgestoßen ist, war die handwerkliche Umsetzung des deutschen Regisseurs Christian Alvart, sodass ich mich quälen musste um den Film bis zu Ende zu schauen.
Man, ist der Film hässlich und wirkt verdammt trashig. Dieses grau-braune Setdesign sieht einfach langweilig aus, ein Einheitsbrei aus ewig gleichen Gängen und noch dazu ist der Film so extrem dunkel, sodass man teilweise nichts erkennen kann. Dann ist auch das Sounddesign richtig übel, Stimmen sind total leise und alle anderen Töne sind sowas von laut. Immer wieder gab es schlechte Jumpscares, die meine Ohren betäubten.
Zudem sind gerade auch die Kamera und der Schnitt einfach nur grauenhaft, vor allem in den "Actionszenen". Die Action ist komplett zerschnitten und die Bilder flackern über den Bildschirm, alles blinkt in diesen Szenen, schrecklich. Warum man in einem SF-Horror Streifen so viel Action einbaut, wenn man sie nicht gescheit inszenieren kann, ist mir doch ein Rätsel?
Das alles sorgt dafür, dass ich "Pandorum" leider richtig schlecht fand und mehrmals kurz davor war, den Film einfach abzuwürgen. Selbst die eigentlich guten Schauspieler in den Hauptrollen, Dennis Quaid und Ben Foster, können den Streifen nicht mehr retten und spielen auch nicht gut. Der Quaid sitzt eh den halben Film auf seinem Hintern und faselt dämliche Dialoge ins Headset von Foster. Naja und die anderen Schauspieler in den Nebenrollen agieren wie Amateure.
Der Film zeigte mir mal wieder was passieren kann, wenn eine gute Idee in die Hände des falschen Regisseurs fällt.
Solche Actioner wie den französischen "Balle perdue" schaue ich mir immer gerne an. Harte Action, die handgemacht ist, mit coolen Stunts und einigen schön choreographierten Fights, das alles in knappen 90 Minuten vorgetragen.
Man folgt in dem Film Lino (Alban Lenoir), ein krimineller Automechaniker, welcher ins Gefängnis kommt und dann von der Polizei angeheuert wird um deren Autos schneller und robuster zu machen. Doch er wird nicht von allen Polizisten anerkannt und muss sich schon bald gegen korrupte Cops wehren.
In Sachen Story sollte man natürlich nicht zu viel erwarten, wie fast immer bei solchen B-Actionern. Die ist nur zweckmäßig, funktioniert aber dennoch und ist teilweise auch ziemlich spannend. Letztendlich dient sie aber auch nur dazu, eine Menge Action zu inszenieren und die wiederum ist wirklich gut gemacht.
Der Film ist für mich so ein bisschen die bessere und erwachsene Fortsetzung des ersten "Fast and Furious", denn auch hier stehen ganz klar die Stunts und Verfolgungsjagden mit Fahrzeugen im Vordergrund. Dabei sind die Actionszenen aber stets noch relativ realistisch und bodenständig, also nicht so übertrieben, was ich immer gut finde.
Insgesamt ist "Balle perdue" zwar auch nicht viel mehr als ein normaler Actionfilm, aber immerhin ist er handwerklich sehr solide umgesetzt mit handgemachter Action, was heutzutage schon erwähnt werden muss. Definitiv ein gelungener Genrebeitrag der Franzosen und eine Empfehlung für jeden Actionfan.
Ich weiß zwar nicht unbedingt was "10 Cloverfield Lane" nun eigentlich mit dem originalen "Cloverfield" zu tun hat, dennoch ist dieses Sequel meiner Meinung nach ein echt gelungener Thriller im Kammerspielformat, der seinen Vorgänger sogar etwas in den Schatten stellt.
Michelle (Mary Elizabeth Winstead) erwacht nach einem Autounfall in einem unterirdischen Bunker und trifft dort auf den mysteriösen Howard (John Goodman), der behauptet sie gerettet zu haben. Weiterhin sagt er, dass es einen Nuklearunfall gab und sie nun für eine unbestimmte Zeit in dieser, von ihm für so einen Katastrophenfall gebauten, Anlage bleiben müssen.
Ich mag solche Kammerspiele eigentlich recht gerne, solange sie eben gut umgesetzt sind. Da die Kulisse sehr limitiert ist, leben solche Filme natürlich mehr von ihren Dialogen oder den Schauspielern, statt auf ein Effektspektakel setzen zu können. Und Dan Trachtenbergs Erstlingswerk macht hier vieles richtig, sodass die Spannung wirklich dauerhaft spürbar ist, so wie man es von einem Thriller erwartet. Vor allem John Goodman spielt seinen ambivalenten Charakter extrem gut und ich wusste nie genau, was eigentlich seine Absichten sind.
Auch das von vielen hier kritisierte Ende hat mich dann gar nicht so gestört, im Gegenteil, ich mochte es sogar, weil es unerwartet kam und es war ja auch nicht zu übertrieben umgesetzt. Insgesamt ist "10 Cloverfield Lane" eine klare Empfehlung für alle, die mit solchen klaustrophobischen Thrillern etwas anfangen können.
Tja, die Gruppendynamik unter den Buddies hier bei moviepilot funktioniert doch immer mal wieder. Und so hat die Wildlederjacke aus "Le Daim" auch mein Interesse geweckt und ich zog sie mir mal über. Dabei habe ich zuvor auch noch nie einen Film von Quentin Dupieux gesehen, der für seine skurrilen Filme bekannt sein soll.
Sicher ist, so ein absurder Film steht und fällt natürlich mit seiner Tonalität und die stimmt hier einfach. Man hat hier einen extrem trockenen, schwarzen Humor eingebaut und die Dialoge sind wirklich erstklassig geschrieben und vorgetragen. Gepaart mit dem brillianten Schauspiel von Jean Dujardin, der den Film mühelos trägt und dem ich diesen exzentrischen, wahnsinnigen Charakter zu jeder Zeit abgekauft habe, kommt ein echt spaßiger Ritt dabei heraus.
Diese positiven Aspekte, unterstützt durch die wirklich gelungene Kamera und das stimmige Production Design, differenzieren dann im Endeffekt auch diesen, in seiner Prämisse verrückten, aber dennoch gekonnt inszenierten Film, der auf seine Art zu überzeugen weiß, von einem dämlichen Trash, den ich eben nicht so mag.
Nichtsdestotrotz ist "Le Daim" recht speziell und kein Film für jeden Tag. Wenn man sich darauf einlassen kann, unterhält er aber 70 Minuten lang auf einem wirklich guten Niveau und ist definitiv ein besonderes Erlebnis.