Der_Ryan_M - Kommentare
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Alle Kommentare von Der_Ryan_M
In "Un Divan à Tunis" kehrt die Psychoanalytikerin Selma (Golshifteh Farahani) aus Frankreich in ihre eigentliche Heimat Tunesien zurück und eröffnet dort eine Praxis.
Die Prämisse hörte sich auf dem Papier interessant an und ich erhoffte mir davon einen etwas tiefgründigeren Einblick in die tunesische Kultur und wie sie sich von der europäischen (französischen) Kultur unterscheidet.
Leider ist das Regiedebüt von Manele Labidi Labbé aber nur eine recht klassische Komödie, die sich zwar mit diesem Culture-Clash auseinandersetzt, dabei aber relativ oberflächlich daherkommt. Selbst wenn man, wie ich, nicht sehr viel Ahnung von den Lebensumständen in Tunesien hat, wird ersichtlich, dass hier ganz klar der komödiantische Ansatz im Vordergrund steht und der Film dabei vor stereotypen Darstellungen auch nicht zurückschreckt.
Es gibt zwar ein paar Szenen und Dialoge, die einen etwas ernsteren Ton anschlagen und immer diese Momente waren für mich interessant. Der Imam oder auch Baya sind zum Beispiel spannende Charaktere, die in der tunesischen Gesellschaft verankert sind. Diese wurden aber leider in den Hintergrund geschoben und stattdessen eine halbgare Lovestory mit diesem langweiligen Polizisten oder die übertriebenen Patienten gezeigt, die für Schmunzeln sorgen sollen.
Im Endeffekt ist "Un Divan à Tunis" immerzu für ein europäisches Publikum zugeschnitten und möchte größtenteils einfach nur leicht unterhalten. Das gelingt dem Film auch ganz gut, zumal man mit Golshifteh Farahani eine super sympathische und sehr gute Schauspielerin in der Hauptrolle hat. Trotzdem hatte ich mir etwas mehr erhofft, Potential wurde zumindest verschenkt.
Mit "Shadow Recruit" wurde 2014 erneut ein Reboot der Jack Ryan Filme ins Kino gebracht und es ist bis heute auch der letzte Film des CIA-Analytikers, der zum Agenten avanciert. Für mich ist es auch ganz klar der schlechteste Film der fünf Jack Ryan Filme.
Während ich bei Ben Affleck's Casting in "Der Anschlag" noch ein Auge zu drücken konnte und ihn immerhin solide fand, ist Chris Pine einfach eine Niete in diesem Film. So ein hölzernes Schauspiel, er passt überhaupt nicht in die Rolle als Actionheld und sah immerzu verunsichert aus, sodass ich lachen musste. Also so eine schwache Leistung habe ich schon lange nicht mehr von einem Lead gesehen in einem Hollywoodfilm. Die Nebenrollen sind noch ganz gut besetzt mit Kevin Costner oder Keira Knightley, aber sie bleiben letztendlich auch blass, genauso wie Kenneth Branagh als Bösewicht.
Das Skript ist einfach zu schwach. Schon die Einleitung ist natürlich langweilig und danach wird eine 0815 Agentenstory erzählt, bei der ein russischer Mogul einen Terroranschlag in den USA initiieren will um die Wirtschaft zum Einbrechen zu bringen. Mal von den ganzen Logikfehlern abgesehen, ist die Geschichte einfach klischeehaft und ziemlich vorhersehbar.
Insgesamt sorgt der Film zwar noch für einigermaßen solide Unterhaltung mit ein paar spannenden Sequenzen und mittelprächtigen Actionszenen. Trotzdem hat "Jack Ryan Shadow Recruit" einfach keinen Charme und es fühlt sich so an, als hätte man hier eine Story zusammen geschrieben, die jedes Action-Thriller Klischee abhakt.
"The Sum of All Fears" ist ein weitaus besserer Film als man meinen würde, wenn man sieht, dass CIA-Mann Jack Ryan nun nicht mehr von Harrison Ford, sondern von Ben Affleck gespielt wurde.
Die Situation zwischen den USA und Russland ist nach einem Präsidentenwechsel einmal mehr angespannt. Eine Gruppe von neofaschistischen Terroristen plant einen atomaren Anschlag auf die USA, möchte es aber Russland anhängen um so einen dritten Weltkrieg zu provozieren...
Eine richtig interessante Kalter-Krieg-Story für so einen Politthriller und der Film besitzt außerdem einen sehr gelungenen "Thriller der alten Schule Charme", ohne dabei aber jemals altbacken zu wirken. Die politischen Machtspielchen zwischen den beiden Ländern bzw. Präsidenten und parallel dazu die Ermittlungsarbeit der CIA zur Herkunft der Atombombe, ist meiner Meinung nach beides sehr gelungen und hält die Spannungskurve hoch.
Die Harrison Ford Filme finde ich zwar insgesamt etwas besser, denn die Actionszenen sind dort bombastischer und auch die CIA-internen Szenen sind realistischer und besser dargestellt. Er passt natürlich auch viel eher in diese Rolle von Jack Ryan als der Ben Affleck, dieser aber spielt immerhin solide genug und er gibt seinem Charakter ein ganz gutes, sympathisches Profil.
Der Supporting Cast ist darüber hinaus ebenfalls fantastisch. Morgan Freeman als Mentor, Liev Schreiber als harter Hund, James Cromwell als Präsident der USA und Ciaran Hinds als russischer Präsident machen alle einen sehr guten Job.
Unterm Strich ist "The Sum of All Fears" für mich definitiv eine solide Wahl, wenn es mal ein oldschool Action-Thriller sein soll.
"Love and Monsters" ist ein leichtherziger und familientauglicher Abenteuerfilm in einem wirklich interessanten Science-Fiction-Setting.
In einer postapokalyptischen Welt herrschen riesige Insekten und andere mutierte Tiere über die Oberfläche der Erde, während die überlebenden Menschen größtenteils in Bunkern leben. Der einsame Joel (Dylan O'Brien) wurde damals von seiner Freundin Aimee (Jessica Henwick) getrennt, die seitdem in einem 130km entfernten Bunker lebt. Eines Tages beschließt er, die gefährliche Reise auf sich zu nehmen und mit ihr wieder zusammen zu kommen.
Eine simple Prämisse, die aber nichtsdestotrotz sehr gut funktioniert. Die Motivation von Joel erscheint zwar anfangs etwas naiv, ist aber dennoch nachvollziehbar, steht die Welt doch am Abgrund, und ich mochte seinen Charakter. Spätestens, wenn er dann den niedlichen Hund an seiner Seite hat, sind die Sympathien klar verteilt.
Was der Film ebenfalls wirklich gut macht, ist das Weltendesign und die dort lebenden Monster. Dieses Endzeitszenario, welches aber trotzdem sehr farbenfroh und im Feel-Good-Stil daher kommt, ist schon ziemlich einzigartig und hat mir richtig Spaß gemacht. Die CGI-Monster sind auch abwechslungsreich, sowie interessant gestaltet und erwecken teilweise den Eindruck, dass sie aus "Skull Island" ausgebrochen sind.
Im Endeffekt bietet "Love and Monsters" zwar wenig Neues und wirkt stellenweise wieder etwas kalkuliert, ist aber insgesamt dennoch absolut solide umgesetzt. Der Film konnte mich gut unterhalten und ist darüber hinaus einfach charmant in seiner Präsentation.
Die Daniels haben es geschafft sich selbst zu unterbieten. Schon ihren ersten Film "Swiss Army Fan" fand ich ziemlich schlecht, einfach zu übertrieben und dämlich. Aber dort war immerhin noch eine gesellschaftskritische Botschaft versteckt, die Schauspieler waren stark und der Film hatte ein paar tolle Momente.
"Everything Everywhere All at Once" hingegen hatte bei mir ganz gute 20 Minuten und danach wollte ich einfach nur noch, dass der Film endlich endet. Er zog sich jedoch wie Kaugummi und die miesen Kampfszenen und Dialoge wiederholten sich immer wieder. Die Story und die Charakteren waren überhaupt nicht vorhanden, nur leere Hüllen spielten hier eine Rolle. Michelle Yeoh's Charakter ist noch wenigstens halbwegs sympathisch, aber das nützt eben auch nichts, wenn der Rest langweilig ist.
Wir leben natürlich in einer Zeit, in der wir sehr viele Geschichten schon gesehen haben und konventionelle Erzählstrukturen im Kino sind anscheinend nicht mehr gern gesehen. Aber ist sowas hier der Ersatz? Ein Multiversum-Mumpitz, bei der ich in jeder Minute, die der Film läuft, merke wie meine Gehirnzellen absterben, weil meine Sinne permanent mit bunten Bildern zugespamt werden? Nur weil es neu ist und man sowas noch nie gesehen hat, heißt das für mich nicht, dass es großes Kino ist.
Die Vorfreude auf "EEAAO" war dazumal groß, nach den überragenden Kritiken. Der Film ist aber einfach nur zappelig, hyperaktiv und ein Durcheinander, das ganz klar auf Style over Substance setzt. Und der Style ist meiner Meinung nach auch schon miserabel mit massenweise CGI zum Fremdschämen. Die interessante Prämisse geht dann komplett unter in diesem Chaos.
Wenn das die hochgelobten Filme unserer Zeit sind und wegweisend für die Zukunft des Kinos, dann kann ich gerne darauf verzichten.
Zumindest kann ich mit Gewissheit sagen, dass "Swiss Army Man" einer der skurrilsten Mindfuck-Filme ist, die ich je gesehen habe. Hier jagt ein WTF-Moment den nächsten und sehr oft fragte ich mich, was ich mir dort eigentlich gerade anschaue?
Im Mittelpunkt steht Paul Dano's Charakter Hank, der am Anfang des Films auf einer einsamen Insel kurz davor ist sich umzubringen, bevor eine Leiche (Daniel Radcliffe) angespült wird. Ja, Daniel Radcliffe spielt eine Leiche und ist sogar überzeugend.
Naja, von nun an findet der Film, so wie ich es interpretiert habe, nur noch auf der Metaebene statt. Eine Handlung gibt es nicht wirklich, stattdessen sieht man eine Art Selbstfindungstrip, die in der Fantasie von Hank stattfindet und durch die er seinen Lebensmut zurückerhalten soll.
Das hört sich erstmal spannend an, ist aber größtenteils recht unspektakulär und mitunter fühlte es sich für mich bedeutungslos an. Der teils infantile, wenngleich im späteren Verlauf dann zumindest logisch wirkende, Humor von Dan Kwans und Daniel Scheinerts Regiedebüt konnte mich selten erreichen und auch die Dialoge über Sexualität und andere gesellschaftliche "Tabus" nervten mich irgendwann. Die ganze Story hat mich irgendwie nicht interessiert, geschweige denn emotional erreicht, alles war mir zu gezwungen humoristisch inszeniert.
Was bleibt ist ein Film, der einfach nur einzigartig ist und den ich in seiner Grundprämisse kreativ finde. Die schauspielerischen Leistungen sind auch gut, insgesamt war "Swiss Army Man" dann aber doch viel zu over-the-top für meinen Geschmack.
Ich habe "Halloween" dieses Jahr tatsächlich zum ersten Mal gesehen, natürlich am gleichnamigen Tag, und war wirklich mal wieder begeistert. Ich mag diese alten Horrorfilme generell gerne und auch John Carpenters Filme, die ich bisher gesehen habe, finde ich zumeist sehr gut. Schon alleine die Musik und dieses Theme, was eigentlich jeder kennt, auch wenn man den Film noch nicht gesehen hat, erzeugen eine hervorragende Atmosphäre.
Selbstverständlich sind diese älteren Horrorstreifen aus heutiger Sicht viel weniger furchteinflößend als aktuelle Genrevertreter, gerade das macht sie für mich aber so angenehm und entspannt zu schauen. Für mich persönlich arten einige moderne Horrorfilme nämlich gern in Stress aus, durch die konstanten Jumpscares oder einfach Übertriebenheit, was die Atmosphäre zerstört und mich nervt.
Hier in "Halloween" gibt es nichts davon. Nur den guten alten Grusel, der sehr atmosphärisch ist und vieles den eigenen Vorstellungen überlässt. Der Film bietet das Minimum an Zutaten, ist aber dennoch gleichzeitig sehr wirkungsvoll und auf seine subtile Art auch brutal.
Darüber hinaus hat er aber dieses warme, wohlige an sich, dieses oldschool Feeling. Die Dialoge der Teenager oder die Horrorfilme, die dort geschaut werden an Halloween. Klar, in diesen Szenen passiert nicht viel und sie sind teilweise auch etwas schlecht gealtert, aber es hat dennoch Charme, speziell in so einem Independentfilm. Und zwischendurch versteht es Carpenter ja dann trotzdem immer, wieder einen Horror- oder Suspensemoment zu setzen, für mich ein echt gelungenes Pacing.
Von der Wichtigkeit von "Halloween" für das Horror- und Slashergenre braucht man natürlich nicht zu reden, ein unfassbar einflussreicher Film. Aber auch wenn man nicht mit dem Film aufgewachsen ist, ihn heute zum ersten Mal sieht, ist er überaus unterhaltsam und mit seinen begrenzten Möglichkeiten einfach richtig gut gemacht. Ein zeitloser Klassiker, der in seiner Simplizität immer funktionieren wird und auf seine Art besonders ist.
Tim Burtons Stil ist meistens sehr speziell und ich bin bisher eher kein Fan von ihm. "Sleepy Hollow" finde ich zwar zum Beispiel ganz gut, aber oft ist es mir zu viel Freakshow in seinen Werken.
Bei "Corpse Bride" handelt es sich um einen Stop Motion Animationsfilm, in dem ein junger Mann versehentlich eine Leiche heiratet und somit ins Reich der Toten kommt. Der Film hat einige nette Ideen und ist visuell noch relativ ansprechend gestaltet, aber insgesamt war mir das wieder zu übertrieben.
Die Charaktere sind sehr ausgefallen gezeichnet und nervten mich dadurch irgendwie. Ganz schlimm war zum Beispiel dieser Wurm, immer wenn er zu sehen war, wollte ich den Film gerne ausmachen.
Zudem bin ich überhaupt kein Fan von Gesangseinlagen in Filmen. Das nervte mich schon in meiner Kindheit bei diversen Disney Animationsfilmen und die Lieder hier sind auch nicht wirklich schön, zumindest nicht in der deutschen Synchro.
Ich kann jetzt nicht sagen, dass "Corpse Bride" schlecht ist, aber es war einfach nicht mein Ding und ich langweilte mich schon ziemlich.
Für "Clear and Present Danger" schlüpfte Harrison Ford zum zweiten Mal in die Rolle des CIA-Agenten Jack Ryan und auch Phillip Noyce nahm nach "Patriot Games" erneut auf dem Regiestuhl Platz.
Diesmal wird Ryan in die Machenschaften eines kolumbianischen Kartells verwickelt, dessen Anführer einen Freund des US-Präsidenten eliminieren ließ. Der Präsident beauftragt daraufhin Ryan, dem Drogenschmuggel auf diplomatische Weise Einhalt zu gebieten. Gleichzeitig ordnet er hinter seinem Rücken jedoch eine Militäroperation unter der Leitung von John Clark (Willem Dafoe) an...
Der Film fokussiert sich wieder etwas weniger auf Jack Ryans Person und macht recht viele Handlungsstränge auf. Dabei ist es ein stetiges politisches Katz und Maus Spiel zwischen einzelnen Parteien und Figuren, egal ob zwischen Drogenkartell und Geheimdienst oder innerhalb der CIA untereinander.
Die ein oder andere Länge, speziell zu Anfang, lässt sich in dem knapp 140 Minuten langen Film dabei nicht vermeiden und die Story ist insgesamt leider ein wenig zu aufgeblasen um durchgehend spannend zu sein. Die Charakteren und gerade die Schurken sind einfach ein bisschen farblos um wirklich im Kopf zu bleiben.
Dennoch handelt es sich unterm Strich um einen hochwertigen 90er Jahre Action Blockbuster. Gerade die Kulissen und Aufnahmen in Kolumbien (teilweise auch gefilmt in Mexiko) machen definitiv Laune. Der Panzerfaust-Hinterhalt in der engen Straße ist außerdem eine der besten Actionszenen aller Zeiten für mich, einfach hervorragend inszeniert.
Von den zwei Jack Ryan Teilen mit Harrison Ford gefällt mir trotzdem "Patriot Games" etwas besser, weil er zugänglicher ist.
In "Patriot Games" wird CIA-Agent Jack Ryan (Harrison Ford) sein Heldentum zum Verhängnis. Als er in London, bei einem Attentatsversuch auf die britische Königsfamilie, einschreitet und einen der Täter aus Notwehr erschießt, ist dessen Bruder (Sean Bean) von nun an auf Rache aus.
Die zweite Jack Ryan Verfilmung, diesmal mit einem meiner Lieblingsschauspieler Harrison Ford in der Hauptrolle, fokussiert sich auch viel mehr auf seine Figur. Im Grunde eine recht einfache Rachestory, beleuchtet Philip Noyce Verfilmung aber auch wieder einen politischen Schwerpunkt. Im Fokus steht diesmal die IRA, die zur damaligen Zeit ein vereintes und unabhängiges Irland durchsetzen wollten und von denen eine Splittergruppe hier eben diesen Anschlag verübte.
Mir gefiel es sehr gut, dass man hier zu einem großen Teil einen persönlichen Konflikt als Grundlage genommen hat. Dieser etwas simplere Ansatz gibt dem Charakter Jack Ryan Raum sich zu entfalten und seine Persönlichkeit wird gut gezeichnet. Mit Harrison Ford konnte man nun natürlich einen absoluten Star für die Rolle gewinnen, der das auch hervorragend spielt. Für mich definitiv ein großes Upgrade zu Alec Baldwin aus "Hunt for Red October".
Die Handlung bleibt durchweg spannend und bodenständig nachvollziehbar, man kann also von einem ausgezeichneten Thriller sprechen. Zum Schluss wird es dann auch noch richtig actionreich und diese Szenen sind ebenfalls sehr gut inszeniert. Die gute, handgemachte Action des 90er Jahre Kinos, mit einigen wirklich netten Einfällen, wie die Überfallszene mit Nachtsichtgeräten.
"Patriot Games" ist ein effektiver und richtig unterhaltsamer Spionage-Action-Thriller im klassischen 90er Jahre Style. Auch der Soundtrack von James Horner hat mir sehr gut gefallen. Eine schwer zu übertreffende Jack Ryan Verfilmung.
Die Jack Ryan Filme wollte ich schon immer mal nachholen und los ging die Reihe natürlich mit John McTiernans Klassiker "The Hunt for Red October", damals mit Alec Baldwin, der den CIA-Agenten Ryan zuerst verkörperte.
Wir befinden uns mitten im kalten Krieg und die Russen haben ein innovatives U-Boot mit dem lautlosen Raupenantrieb erfunden. Der Prototyp "Red October" wird von Kapitän Ramius (Sean Connery) kommandiert, der sobald auf die amerikanische Küste zusteuert. Die Amerikaner überlegen nun ob die Russen einen Erstangriff planen oder Ramius und seine Crew überlaufen wollen. Eine zentrale Rolle dabei spielt dann Jack Ryan (Alec Baldwin), der fest davon überzeugt ist, dass letzteres der Fall ist und das nun beweisen muss.
Zuerst einmal kam mir der Film wirklich altbacken vor. Obwohl er von 1990 ist, scheint er irgendwie schlecht gealtert? Mit dem Thema "Kalter Krieg" tat ich mich sowieso schon immer schwer, vor allem wenn es so hollywoodesque inszeniert ist. Amerikanische Schauspieler, die russisch sprechen, sind schon ein wenig albern aus heutiger Sicht.
Außerdem fehlt es dem Film an einem sympathischen Hauptprotagonisten, mit dem man mitfiebern möchte. Ist nun Sean Connery oder Alec Baldwin hier die Hauptperson? Beide konnten leider nicht mein Interesse wecken und kriegen überhaupt keine Hintergrundgeschichte präsentiert. Sean Connery macht immerhin noch Laune, aber Alec Baldwin fand ich unfassbar nichtssagend in seiner Rolle. Die besten Charaktere waren noch in den Nebenrollen, wie zum Beispiel Admiral James Greer (James Earl Jones) oder Scott Glenn als dieser U-Boot Captain der Dallas, den ich auch immer gerne sehe.
Die Prämisse ist natürlich schon nicht schlecht und generell mag ich auch U-Boot Filme oder Unterwassergeschichten im Allgemeinen. Zwischendurch konnte der Politthriller auch immer wieder sowas wie Spannung erzeugen. Dann gab es aber auch wieder langatmige Passagen, die für mich etwas ermüdend waren.
Im Jahre 1990 war "The Hunt for Red October" sicherlich ein herausragender Blockbuster. Tolle Schauspieler, gute Effekte und eine, für den damaligen historischen Kontext, unglaubliche Geschichte. Aus narrativer Sicht liefert der Film heutzutage aber nicht mehr so viele Argumente, die ihn meiner Ansicht nach sehenswert machen. Kein schlechter Film, aber ein etwas anstrengender Klassiker seiner Zeit.
"Werewolves Within" ist eine sympathische Murder-Mystery-Komödie mit leichten Horror Elementen, die auf dem gleichnamigen Videospiel basiert.
Finn Wheeler (Sam Richardson) ist ein Ranger und wird in den kleinen Ort Beaverfield, in den verschneiten Bergen versetzt. Die Bewohner dort sind alle etwas zerstritten, eine Gaspipeline soll nämlich verlegt werden, was die Leute in eine Für- und Widergruppe aufgeteilt hat. Als dann noch ein Schneesturm aufzieht, der die Stadt von der Außenwelt abschottet, kommen alle Bewohner im Hotel Beaverfield Inn zusammen. Unter ihnen ist zudem anscheinend auch noch ein Werwolf...
Natürlich sollte man bei so einem kleinen Film nicht zu viel erwarten. Für das was er sein will, ist er aber wirklich nett gemacht und hat mir einen kurzweiligen Abend beschert. Der große Pluspunkt des Films sind die etwas abgedrehten, aber definitiv charmanten Charaktere und der für mich recht gelungene Humor. Gerade die Dialoge sind richtig peppig geschrieben und jede Figur hat etwas einzigartiges an sich.
Die verschneite Kleinstadt-Atmosphäre ist darüber hinaus auch wieder sehr atmosphärisch, was mir ebenfalls gut gefiel. In Sachen Horror sollte man nicht zu viel erwarten und wirklich brutal ist der Film jetzt auch nicht. Der Streifen würde sich meiner Meinung nach sogar noch für einen Familienabend mit den etwas älteren Kindern eignen, denn aufgrund des durchgehend komödiantischen Untertons kann man die wenigen, etwas härteren Szenen sowieso nie ernst nehmen.
Unterm Strich ist "Werewolves Within" zwar nie der große Wurf, aber als Whodunit weiß er durchaus zu unterhalten und es hat mir die meiste Zeit Spaß gemacht zu erraten, wer hier der Mörder bzw. Werwolf sein könnte.
"Non-Stop" ist ein Thriller, der den Namen zumindest mal verdient, denn hier gibt es non-stop Spannung (ok schlechter Wortwitz) und ich war wirklich fast die gesamte Laufzeit über daran interessiert, was es mit dieser Erpressung im Flugzeug auf sich hatte.
Der Film startet noch etwas langsam, aber sobald die Maschine dann in die Luft geht und Liam Neeson in seiner Tätigkeit als US Air Marshal gefordert wird, entspinnt sich ein richtig kurzweiliges und spannendes Kammerspiel. Dem Drehbuch gelingt es hier dann auch, dass einem jeder der etwas in den Fokus gerückten Charaktere in diesem Flugzeug zu jedem Zeitpunkt unberechenbar erscheint, inklusive Liam Neesons Figur selbst.
Das Suspense Feeling ist also sehr gelungen und auch die Schauspieler überzeugen durch die Bank. Der Film ist zwar in erster Linie eine Neeson-Show, aber selbst kleinere Nebenrollen sind relativ hochkarätig besetzt mit Gesichtern wie Lupita Nyong'o oder Corey Stoll, die einen guten Job machen.
Gegen Ende wird es dann ein wenig actionreicher und mitunter etwas kitschig. Die Glaubwürdigkeit und Logik gehen dann auch einmal mehr komplett unter. Das nimmt "Non-Stop" unterm Strich dann leider etwas die Wirkung und hinterlässt so ein bisschen ein "Hätte man das nicht angemessener auflösen können?"-Gefühl.
Trotzdem insgesamt noch ein besserer Neeson und definitiv ein unterhaltsamer Thriller.
Puh, hier falle ich mal wieder aus dem Rahmen. "X" von Ti West kommt beim großen Teil meiner Buddies sehr gut weg und ich hatte dementsprechend auch richtig Lust auf den Film. Ich bin zwar nicht der größte Horrorfilm-Fan, aber hin und wieder erlebe ich auch gerne mal den Nervenkitzel. Der Film konnte mich aber leider nicht überzeugen und war einfach nur unangenehm zu schauen.
Für Leute, die sich einfach nur ekeln wollen oder auf abgefuckte und abartige Sachen stehen, für die könnte der Film schon was sein. Mir war es am Ende aber wieder zu übertrieben und abstrus. Ich fühlte mich zwar unbehaglich, was aber, ohne jetzt zu viel zu spoilern, eher den Sex-Szenen geschuldet war, als einer angespannten Atmosphäre.
Noch dazu beginnt der Film erstmal richtig langsam, was an sich kein Problem ist und das 70er Jahre Setting wird auch gelungen gezeichnet. Die Charaktere sind aber eher unsympathisch und bleiben auch richtig blass. Das war eine der Sachen, die mich dabei am meisten gestört hat, denn die erste Stunde passiert eigentlich gar nichts, außer leere Dialoge und ein paar Andeutungen wohin das Ganze führen kann. Die Andeutungen sind aber unnötig, denn natürlich weiß man von Anfang an so ziemlich, wohin sich die Story entwickeln wird.
Das Einzige was ich wirklich ausnahmslos loben kann, ist die technische Umsetzung und die Regie von Ti West. Die Kamera ist absolut herausragend und liefert einige sehr beeindruckende Einstellungen. Die Effekte sind auch gut, aber das war es dann.
Zusammenfassend war "X" nicht mein Fall. Das Skript finde ich einfach nur bescheuert, genauso wie das Motiv der Killer. Die Kills basieren nur auf dummen Entscheidungen der Figuren und sind dadurch leider auch vorhersehbar, langweilig und Standardware für so einen Slasher. Der Film ist zwar stellenweise brutal und unangenehm, das reicht für mich aber nicht für einen unterhaltsamen Horrorstreifen. Er nimmt sich für mich einfach zu ernst, dafür, dass er im Grunde genommen völlig aberwitzig ist. Enttäuschend.
In "Blood Diamond" verbündet sich der Diamantenschmuggler Danny Archer (Leonardo DiCaprio) mit dem Einheimischen Solomon Vendy (Djimon Hounsou) um gemeinsam, während in Sierra Leone ein Bürgerkrieg herrscht, einen von Vendy vergrabenen Diamanten zu finden und damit aus dem Land zu flüchten.
Von Edward Zwick habe ich nun schon ein paar Filme gesehen, genug um zu sagen, dass er ein Hollywood-Regisseur durch und durch ist. Mit allen positiven und negativen Seiten, die das für seine Filme mit sich bringt. Teilweise wird es dann natürlich auch recht vorhersehbar oder ein bisschen kitschig und die Charaktere sind auch ziemliche Stereotypen, damit sie eben ins Drehbuch passen. So etwas fällt mir zwar auch immer auf, allerdings bin ich generell ein Hollywood Fan und es mich stört nicht zu sehr.
Andererseits ist "Blood Diamond" eben auch ein wahnsinnig hochwertiger Film, der in Südafrika und Mosambik gedreht wurde und diesen Kontinent eindrucksvoll einfängt. Die wunderschöne, unberührte Natur steht immer wieder im Kontrast zu den brutalen und unvorstellbaren Szenen, die in diesem Konflikt vor sich gingen. Inwiefern die Darstellung des Bürgerkriegs realistisch ist, kann ich nicht beurteilen, es ist aber zumindest ein für den Film unvergesslicher Rahmen und liefert etliche echt schockierende Szenen.
Am ehesten funktioniert "Blood Diamond" sicherlich als Action-Blockbuster mit einer gehörigen Portion Abenteuerfilm dabei. Die Actionszenen sind wirklich exzellent inszeniert und auch die Reise durch die afrikanische Wildnis macht definitiv Spaß. Das Drama wirkt teilweise etwas aufgesetzt, am Ende funktioniert die Geschichte aber schon ziemlich gut.
Zudem lebt der Film vor allem natürlich auch vom brillianten Schauspiel der drei Hauptdarsteller. DiCaprio ist wie immer absolut charismatisch und wertet den Film ungemein auf. Hounsou spielt wie entfesselt und wird teilweise wirklich Eins mit seinem Charakter. Und Jennifer Connelly spielt auch einen sympathischen Charakter, sie sehe ich immer sehr gerne.
Insgesamt ist Zwicks "Blood Diamond" ein hollywood-typischer Blockbuster, der ein erntes Thema behandelt, dieses aber noch relativ leicht zugänglich in einem sehr unterhaltsamen Action-Abenteuer verarbeitet. Ich würde mir den Film zwar aufgrund einiger entsetzlicher Kriegsszenen nicht andauernd anschauen, unterm Strich ist er aber sehenswert.
"The Losers" ist eine Comicsverfilmung, die im Trash Format daher kommt. Trotz der namhaften Besetzung fand ich diese Actionkomödie einfach nur billig und nervtötend.
Die Story ist sowas von nichtssagend, keine Sekunde interessierten mich die Charaktere. Und der Humor ist für mich gar kein Humor, ich musste nicht einmal schmunzeln. Wenn wenigstens die Action überzeugen könnte, dann wäre der Film ja noch was wert? Diese ist aber verdammt mies, total zerschnitten mit einer furchtbaren Wackelkamera. Auch die CGI Flammen und Explosionen sind natürlich ein NoGo, kurz gesagt die Actionszenen sind übertriebener Bullshit.
"The Losers" will in jeder Szene total cool sein, aber solche Actionfilme funktionieren bei mir einfach nicht. Dazu kommt, dass die Schauspieler eben auch richtig lustlos agieren, nicht mal der sympathische Chris Evans kann hier noch etwas retten.
Der Film war für mich mal wieder die reinste Zeitverschwendung.
Es ist eigentlich eine Frechheit und ein Trauerspiel zugleich, dass "Mr. Harrigans Phone" von Netflix als Horrorfilm angepriesen wird. Ein Horrorfilm ist das zu keiner Minute und nicht eine Szene ist irgendwie furchteinflößend.
Aber was ist der Film nun überhaupt? Am ehesten wohl ein Mystery-Drama oder sogar einfach nur eine Reflexion über die Abhängigkeit unserer Gesellschaft von den alltagsbestimmenden Smartphones, welche dann in einer kleinen Geschichte ausgelebt wird. Das alles basiert auf einer Kurzgeschichte von Stephen King und ist total angenehm zu schauen, denn der Film hat Charme und die Charaktere sind sympathisch. Auch die schauspielerischen Leistungen, speziell von Donald Sutherland und Jaeden Martell sind extrem überzeugend.
Und gerade für mich war das irgendwie ein Wohlfühlfilm, denn ich weiß auch noch, wie das damals war, als in der Schule die ersten Smartphones zugegen waren und jeder wollte natürlich ein teures iPhone haben. Auch die eine Lehrerin, die man mochte oder der eklige Typ, der immer alle geärgert hat, die kannte man damals. Der Film fängt diesen Coming of Age Aspekt sehr gut ein und das Kleinstadtsetting ist hervorragend. Auch inszenatorisch weiß der Film zu gefallen, vor allem die Kamera von John Schwartzman muss ich hier loben.
Gleichzeitig ist es aber auch frustrierend und unbefriedigend, wenn man sieht, dass der Film sich im Laufe der Handlung kaum weiterentwickelt. Das Pacing ist ohnehin sehr langsam und gerade gegen Ende kann die Story auch nicht mehr wirklich überzeugen.
Letztlich ist "Mr. Harrigans Phone" ein merkwürdiger Film. Die Handlung ist ziellos und ich weiß nicht so recht, was mir der Film geben soll, außer ein wenig Konsumkritik in Bezug auf unsere vernetzte und moderne Welt. Es gibt aber durchaus etliche sehr gelungene, einzelne Szenen und insgesamt sagt mir der Film im Nachhinein dann doch mehr zu, als ich es vorher und während des Schauens erwartet habe.
Da hielt der Oktober mit seinen Horrorfilmen für mich doch noch eine richtige Überraschung parat. "Hush" von Mike Flanagan ist ein minimalistischer und einfach gestrickter Home-Invasion Streifen, war aber dennoch ohne Zweifel einer der besten Horrorfilme, die ich seit langer Zeit gesehen habe. Oft ist weniger eben einfach mehr und hier bekommt man gute 80 Minuten Spannung und einen bodenständigen, realitätsnahen Horror.
In den ersten Minuten stellt der Film uns Maddie Young (Kate Siegel) vor, die eine taubstumme, junge Autorin ist, die in einem abgelegenen Haus im Wald residiert um ihre Schreibblockade zu lösen. Kurze Zeit später taucht ein mysteriöser und brutaler Einbrecher (John Gallagher Jr.) auf, der Maddie das Leben zur Hölle machen will. Das war es eigentlich schon in Sachen Story, denn dann beginnt ein Überlebenskampf, kammerspielartig in und um dieses Haus im Wald.
Der Beginn ist natürlich ein bisschen klischeehaft und die Prämisse ist auch alles andere als innovativ, worin der Film aber wirklich glänzt, ist die Umsetzung. Flanagan hält sich nicht lange an irgendwelchen uninteressanten Ploterklärungen auf, sondern kommt direkt zur Sache. Der Film ist unheimlich geradlinig inszeniert und hat ein sehr gutes, schnelles Pacing.
Außerdem wird hier komplett auf Jumpscares verzichtet, was der Atmosphäre extrem gut tut. Das Sounddesign ist im Allgemeinen richtig stark und spielt teilweise auch mit dem Fakt, dass die Protagonistin ja taub ist. Unterstützt wird das ganze noch durch eine sehr gute Kamera und die dunkle, abgelegene Kulisse.
Insgesamt habe ich an "Hush" nicht viel auszusetzen. Der Film leidet ein bisschen an einer genretypischen Vorhersehbarkeit und einigen kleineren Logikfehlern, unterhält aber für die kurze Laufzeit auf einem hohen Niveau. Die schauspielerischen Leistungen der beiden Hauptdarsteller haben mir zudem auch sehr gut gefallen. Ein wirklich gelungener Horrorfilm nach meinem Geschmack.
Eine solide erste Staffel, die Apple TV+ hier bei dem Spionage-Agenten-Thriller "Slow Horses" abgeliefert hat und die definitiv Lust auf mehr macht.
Man folgt in der Serie einer Gruppe von ausrangierten MI5 Agenten, die unter der Leitung von Gary Oldmans Charakter Jackson Lamb langweiligen Papierkram im sogenannten "Slough House" erledigen. Mehr oder weniger zufällig werden sie dann in eine Ermittlung herein gezogen, die man schon als Verschwörung ansehen kann.
Die Serie ist sehr hochwertig produziert, punktet vor allem durch eine düstere Atmosphäre im verregneten London und hat auch einen guten schwarzen Humor wie ich finde. Die Story ist spannend, startet allerdings erst etwas langsam um die ganzen Charaktere einzuführen.
Also Potential ist hier definitiv vorhanden, die Serie kann und muss sich meiner Meinung nach aber noch steigern. Ich mag die Ausgangslage und die Machtspielchen der MI5 Abteilungen untereinander, zudem gefällt mir auch die ruhige Erzählweise. Den Fall als solches fand ich aber nicht ganz so spannend und er bedient sich auch etlicher Klischees. Außerdem finde ich, dass der "Computerfreak" hier wieder zu viel hacken kann, so eine Problemlösung ist immer langweilig in Agentenstorys.
Insgesamt ist "Slow Horses" aber mit seinen 6 Folgen kurzweilig und einen Blick wert. Da schon 3 weitere Staffeln angekündigt wurden und die zweite noch im Dezember erscheint, bin ich gespannt wie es weiter geht.
Ich finde Halloween ja gut, auch wenn es bei uns natürlich keine Tradition hat. Aber ich mag einfach diese Dekorationen, Kürbisse schnitzen und freue mich auch, wenn Kinder am 31.10. klingeln. Allgemein liebe ich die herbstliche Atmosphäre, wenn es kühler wird, farbenfroh was die Blätter angeht und natürlich zeitiger dunkel, was perfekt ist zum Filme und Serien schauen.
"The Curse of Bridge Hollow" fängt diese Atmosphäre eigentlich auch sehr schön ein. Eine Familie zieht in der Halloween Zeit von Brooklyn in die beschauliche Kleinstadt Bridge Hollow, dessen Bewohner es gerne etwas übertreiben mit der Dekoration. Dazu kommt noch, dass der Vater Howard (Marlon Wayans) Halloween gar nicht mag und das alles lächerlich findet. Als dann aber ein böser Geist frei gesetzt wird, der die gruseligen Dekorationen zum Leben erweckt, muss er zusammen mit seiner Tochter (Priah Ferguson) seine neue Heimat retten.
Leider weiß man nicht so genau, was der Film eigentlich sein will. Denn im Grunde genommen ist das von der Handlung eher ein Film für Kinder und Jugendliche oder die ganze Familie, gleichzeitig sind aber einige Szenen dann wahrscheinlich doch wieder etwas verstörend für Kinder.
Den Humor fand ich sogar ganz gut, es ist eben eher ein harmloser, sympathischer Humor für eine Familienkomödie. Manche Dialoge waren etwas nervig, aber generell war das schon völlig in Ordnung. Leider übertreibt es der Film gegen Ende extrem mit der Action und das war mir dann alles wieder einmal zu zappelig und hektisch. Ansonsten funktioniert der Film nach der typischen Netflix-Formel, alles wirkt recht kalkuliert und die Figuren und Schauspieler wirken austauschbar.
Mich hat der Film solide unterhalten, letztendlich war es aber auch nichts besonderes. Für einen netten Halloween-Familien-Film-Abend sollte "The Curse of Bridge Hollow" aber durchaus geeignet sein und ich habe ihn zumindest ganz gerne geschaut.
"The Peanut Butter Falcon" ist ein netter Feel-Good Movie, der es einem recht leicht macht ihn zu mögen, denn die Geschichte ist herzerwärmend und die Atmosphäre ist auch angenehm.
Zak (Zack Gottsagen) ist ein junger Erwachsener mit Down-Syndrom und mangels einer geeigneten Betreuungssituation wohnt er in einem Altersheim. Eines Tages bricht er dort aus, denn er hat den Traum, Unterricht an einer Wrestlingschule zu nehmen, die er auf einer VHS Kasette gesehen hat. Zufällig trifft er dann den ebenfalls flüchtigen Tyler (Shia LaBeouf) und die beiden begeben sich auf ein Abenteuer.
Man bewegt sich hier so ein bisschen zwischen Drama und Komödie und das Ganze kommt als Road Trip durch die Südstaaten, in dem Fall über die Outer Banks in North Carolina, daher. Besonders gefallen hat mir LaBeouf in seiner Rolle als flüchtiger Kleinkrimineller, der nach außen hin der unzufriedene, harte Typ ist, durch seine Freundschaft zu Zak aber wirklich auftaut.
Der Film ist insgesamt auch kurzweilig, nur die letzten 10-15 Minuten haben mir dann weniger gefallen. Ich fand das Ende einfach etwas übertrieben und der Film hätte eine angemessenere Auflösung verdient. Allgemein ist die Handlung hier teilweise doch schon arg konstruiert und einiges macht einfach keinen Sinn.
Handwerklich bewegt sich der Film ansonsten auf einem ordentlichen Niveau. Der Soundtrack war für mich leider nicht immer passend und auch inszenatorisch merkt man stellenweise die Unerfahrenheit der Regisseure Nilson und Schwartz, für die "The Peanut Butter Falcon" das Regiedebüt darstellte. Die Rückblenden funktionieren zum Beispiel überhaupt nicht und sind nur klischeehaft. Auch die Charaktere im Allgemeinen bekommen nicht die nötige Tiefe, sodass man emotional voll dabei wäre.
Trotz der Schwächen und fast schon märchenhaft-unrealistischen Handlung, hat mich "The Peanut Butter Falcon" insgesamt noch gut unterhalten. Die Prämisse ist einfach schön und macht gute Laune, sodass der Film definitiv für einen entspannten Abend taugt.
Ach du liebes Lieschen, was war das denn für ein abgefahrener Trash?
Ein Tierhorror aus den 80ern, der aber erst 2020 fertig gestellt wurde und offiziell erschienen ist? Gefilmt irgendwo in der ungarischen Pampa von einem No-Name Regisseur? Die jungen George Clooney, Laura Dern und Charlie Sheen im Cast???
Das ist zweifelsohne einer der besten und witzigsten Trashfilme, die ich bisher gesehen habe. Die ersten 20 Minuten konnte man noch höchstens erahnen, was hier auf einen zukommt. Aber später ist das alles so skurril, dass ich mich nur noch weggeschmissen habe und ich konnte irgendwie auch nicht aufhören diesen grottigen Film zu schauen.
Es gibt hier zwischendurch Natur- und Tieraufnahmen wie in einer Doku, die dann 3 Minuten gehen. Oder ein halbes Rock- und Pop-Konzert findet auch den Weg in diesen Streifen. Wie oft sieht man hier die gleichen Szenen von einem 80s Konzertpublikum, die jubeln und tanzen? Und das alles in einen gerade einmal 70-minütigen "HORRORFILM"!
Man merkt auch auf den ersten Blick, dass André Szöts ein absolut unerfahrener Regisseur ist. Die Kamera und der Schnitt sind natürlich amateurhaft. Ihm fehlt auch jedes Taktgefühl wie lang eine Szene sein muss. Die Grizzly Szenen sind ebenfalls einfach nur lachhaft und die letzten 10 Minuten des Films sind pures Comedy-Gold!
Wie soll man das hier nur bewerten? "Grizzly II" ist grottenschlecht, aber man kann dem Film nicht böse sein und er unterhält eben auf eine ungewollte Art sehr gut... Eine Empfehlung für jeden, der mal wieder über einen richtig schlechten Film lachen möchte.
Da ich die Prämisse von "A Quiet Place" grundsätzlich spannend finde und mein Hauptkritikpunkt von Teil 1 das schlechte Drehbuch mit den zahlreichen Logikfehlern war, wollte ich dem zweiten Teil auch noch eine Chance geben. Zudem spielt hier mit Cillian Murphy auch noch ein Schauspieler mit, den ich sehr gerne sehe. Also schon mal ein Upgrade zu Teil 1 in Bezug auf den Cast.
"A Quiet Place 2" ist weniger ein klassischer Horrorstreifen, was mich als Nicht-Horror-Fan aber wenig störte. Der Film bietet dafür mehr Action, mehr Set Pieces, einfach mehr ein Blockbuster-Format und wirkt hochwertiger.
John Krasinski hat aus den meisten seiner Fehlern gelernt und liefert hier einen, meiner Meinung nach, runderen Film ab, der darüber hinaus auch relativ durchdacht ist. Nach dem ersten Film sind die Grundregeln der Welt von "A Quiet Place" natürlich schon mal erklärt, hier wird es aber noch ausgebaut und besser erklärt, sodass ich Spaß an der Story und den Figuren hatte. Die erweiterten Schauplätze und die ausgedehnten Ziele der Charaktere, die diesmal mehr wollen als nur Überleben, brachten zudem eine schöne Dynamik in den Film.
Ich bin anscheinend so mit der Einzige, der das so empfindet, aber mir hat "A Quiet Place 2" definitiv besser gefallen als sein Vorgänger. Der Film ist kein Überflieger, hat mich aber für die ungefähr 90 Minuten gut unterhalten. Vielleicht waren meine Erwartungen nach dem relativ unsinnigen ersten Teil aber auch schon so niedrig?
"A Quiet Place" ist mal wieder so ein Film, der eine klasse Prämisse hat und sich auf dem Papier interessant anhört. Aber der schlecht durchdachte Plot und die zahlreichen Logikfehler machten mir den Film kaputt.
Dabei bin ich durchaus bereit, mich auf einen Film und seine Welt einzulassen und bei einem Horrorfilm hinterfrage ich sowieso nicht jede Kleinigkeit. Irgendwo muss es aber eine Grenze geben. Die einfachsten Regeln der Physik oder des gesunden Menschenverstandes wurden hier mehrmals gebrochen um Actionszenen und Schocks herbeizurufen. Leider war ich dann später ziemlich genervt davon und ich kritisiere das schlechte Drehbuch von John Krasinski aufs schärfste.
Außerdem wurde mir die Welt und die Monster auch zu wenig erklärt. Der Film ließ mich in vielen Aspekten fragend zurück oder ich zweifelte immer wieder an Entscheidungen der Charakteren. Das darf einfach nicht sein und in dem Umfang ist es nur störend bzw. es riss mich oft aus dem Film heraus.
Was mir hingegen gut gefallen hat, sind die schauspielerischen Leistungen von Emily Blunt und den Kinderdarstellern. Die Atmosphäre auf einer Farm mit Maisfeldern usw. ist natürlich fast schon ein Klassiker und sowas mag ich auch immer.
Trotzdem war "A Quiet Place" für mich eine riesen Enttäuschung. Von der Idee habe ich mir eine interessante Handlung erhofft, doch ich bekam einen 0815 Horrorfilm, der nach dem Schema F auf billige Schocks setzte.
Es bleibt dabei, Tom Cruise ist in diesem Jahrtausend bisher für mich immer eine sichere Bank für gute Blockbuster-Unterhaltung und es macht mir unheimlich viel Spaß seine Filmografie durch zu schauen. Als Sci-Fi Fan war für mich natürlich "Oblivion" schon immer interessant und der Film hat meine Erwartungen sogar noch übertroffen.
Es handelt sich um einen Science Fiction Film, der wirklich mal eine perfekte Balance zwischen ruhiger Erzählung und epischen Action Momenten findet. Solche Blockbuster schaue ich besonders gerne an einem Freitag- oder Samstagabend, aber oftmals wird ja in diesen big-budget Filmen zu sehr übertrieben mit der Action. Und gerade im Sci-Fi Bereich kann das mal schnell in CGI-Orgien ausarten wie zum Beispiel im dritten Matrix Film und daran habe ich auch keinen Spaß.
Hier in "Oblivion" gibt es genau eine Actionszene, die mir etwas zu viel des Guten war, aber ansonsten dosiert der Film seine Action und punktet darüber hinaus mit einer wirklich tollen, emotionalen Handlung. Der Film behandelt dabei einige interessante Themen wie KI und Menschlichkeit oder auch die Schönheit unseres Planeten. Die Charaktere sind ebenfalls gut gezeichnet und man fiebert mit ihnen mit.
Mit seinem Charme trägt Tom Cruise auch mal wieder diesen Film. Er ist eben noch einer dieser wenigen Schauspieler, der einen Film mühelos schultern kann und den Zuschauer auf seine Seite zieht. Aber auch sonst weiß die Besetzung zu gefallen, auch wenn Morgan Freeman in seiner Nebenrolle kaum zur Geltung kommt. Positiv überrascht war ich tatsächlich von Olga Kurylenko, die ich bis jetzt nie für eine gute Schauspielerin hielt, die aber in diesem Streifen wirklich eine atemberaubende Präsenz hat.
Dazu hat Joseph Kosinskis Film auch nach fast 10 Jahren immer noch eine enorme Bildgewalt, die, zusammen mit dem sehr gelungenen Soundtrack, eine hervorragende Atmosphäre erzeugt, die mich extrem in den Bann gezogen hat.
Unterm Strich finde ich "Oblivion" wirklich sehr gut, man hätte halt nur aus der Story noch etwas mehr machen können. Optisch jedoch sicherlich eines der besten Sci-Fi Abenteuer der letzten Jahre und für mich ein sehenswerter Blockbuster.