EddieLomax - Kommentare

Alle Kommentare von EddieLomax

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    Edel gefilmtes Remake von DAS GRAUEN KOMMT UM 10 (Fred Walton, 1979), welches sich nach spannendem Auftakt zunehmend in gepflegter Langeweile ergeht und ohne nennenswerte Höhepunkte auf sein Finale zusteuert.

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    • 5

      Der spielsüchtige Nick Wild fristet sein Dasein in Las Vegas als Bodyguard, bis er eines Tages von einer Freundin gebeten wird ihr bei der Rache an einem Mafia-Gangster zu helfen, der sie zuvor schwer misshandelt hatte. Sie bekommt was sie wollte und verschwindet, er bekommt nicht was er wollte, nämlich Ärger mit der Mafia. Etwas kraftloses Remake eines alten Burt-Reynolds-Filmes in edler Optik mit hohem Drama-Anteil und kurzen Gewalt-Ausbrüchen. Muss man nicht gesehen haben.

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      • 4
        über Stolen

        Beknackter Trash mit Stars, immerhin gut gefilmt und niemals langweilig.

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          über Tokarev

          Als man die Tochter des reichen Geschäftsmannes Paul Maguire entführt, wird er von seiner kriminellen Vergangenheit eingeholt. Gemeinsam mit zwei ehemaligen Waffenbrüdern mischt er die Unterwelt auf um sie zu finden. Hartes, kompromissloses Rachdrama mit bitterem Clou.

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          • 8

            Hartes White-Trash-Drama nach dem gleichnamigen Roman von Larry Brown ( auf Deutsch bei Heyne Hardcore), mit dem damaligen Newcomer Tye Sheridan (MUD, Jeff Nichols 2012) und einem Nicolas Cage, der erfreulicherweise mal wieder an seine Qualitäten als Charakter-Darsteller erinnert, für die er ja schließlich mal einen Oscar bekommen hatte. Von David Gordon Green mit bitterer Konsequenz durchexerziert. Stark.

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            • 8

              Aberwitzige Groteske, die in drei lose zusammenhängenden Episoden von einem missglückten Überfall, einer bizarr verlaufenden Vermisstensuche und einem unglücklichen Elvis-Imitator, der einen Pakt mit dem Teufel schließt, erzählt. Höchst originell und unterhaltsam, dazu stark besetzt und gespielt.

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              • 7

                Chris Brinker's posthum erschienenes Regiedebüt ist ein in den frühen 1980er Jahren spielender Südstaatenkrimi mit einigem Lokalkolorit und ausgezeichneter Besetzung nach wahren Begebenheiten.

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                • 6
                  über Takers

                  Stylishe B-Film-Version von HEAT, rasant inszeniert und schick besetzt, ohne jeden Nährwert, aber dafür straight forward. Gesehen, unterhalten und gleich wieder vergessen.

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                  • 8

                    A MAN CALLED SLEDGE von Vic Morrow war viele Jahrzehnte nicht verfügbar, was sich erfreulicherweise mittlerweile geändert hat. Der lange gesuchte Film lässt sich am besten mit 'Italian Spaghetti American Style' beschreiben, weil er im Rahmen von Dino De Laurentiis internationalem Expansionsdrang in Almeria unter größtenteils US-Amerikanischer Beteiligung entstand. Vic Morrow führte auch allein Regie und schrieb zudem am Drehbuch. Die Nennung des Regie-Assistenten als Co-Regisseur hatte damals rein steuerrechtliche Gründe (siehe bspw. auch VALDEZ HORSES von John Sturges). Sledge (James Garner) plant mit seiner Bande den großen Coup, dieser gelingt, jedoch beginnt sich die Truppe nun selbst zu zerfleischen. Eine harte und gänzlich unkomische Rolle für den sonst so humorvollen James Garner, der seine Sache sehr überzeugend macht. Die Gang besteht u.a. noch aus echten Typen wie Dennis Weaver und Claude Akins, psychologische Tiefe sucht man hier jedoch vergebens. Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf in diesem nihilistischen Teil mit psychedelischen Anklängen, welches sich am besten als gemeiner Schuß in Rücken bezeichnen lässt, denn bei den räudigen Banditen kann man keinerlei Sympathiepunkte verteilen, zu selbstsüchtig und verdorben, auf den eigenen Nutzen hin, agiert jede der Figuren. Morrow's Inszenierung ist echt Klasse und beweist großes Gespür für Bilder und Atmosphäre. Die schlichte Story hinkt etwas, doch das fällt nicht weiter ins Gewicht, denn sie wird von Gianni Ferrio's stimmungsvollen Soundtrack ausgezeichnet eingekleidet. Die Gier, das Gold und der Tod sind die drei Säulen von denen der Western getragen wird, etwas religiöse Symbolik und ein James Garner in der wohl fiesesten Rolle seiner Karriere, sorgen nach nunmehr dritter Sichtung für einen Punktgewinn. Gefällt mir mit den Jahren immer besser.

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                    • 9
                      über Shaft

                      SHAFT von Gordon Parks ist DER Blaxploitation-Kult-Klassiker des Black Cinema der Siebziger Jahre mit Richard Roundtree in der Rolle seines Lebens. Spannend, politisch, relevant, mit legendärem Soul-Soundtrack von Isaac Hayes.

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                      • 8
                        EddieLomax 06.05.2023, 08:52 Geändert 06.05.2023, 08:56

                        SHAFT'S BIG SCORE! ist Gordon Parks' zweiter Film um den New Yorker Privatdetektiv John Shaft, der hier fast schon ein schwarzer James Bond ist. Nicht mehr so relevant wie Teil eins, dafür gibt es mehr Action und ordentlich dicke Hose.

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                        • 8

                          SHAFT IN AFRICA von John Guillermin ist ein starker Abschluß der Blaxploitation-Klassiker-Trilogie um den schwarzen Privatdetektiv John Shaft, wieder gespielt von Richard Roundtree, den es dieses Mal nach Äthiopien verschlägt.

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                          • 8

                            SHAFT von John Singleton ist ein starkes, eigenständiges Remake/Spin-Off/Sequel des Blaxploitation-Klassikers mit ultracooler Performance von Samuel L. Jackson. He's the Man. Singleton bleibt dabei ganz der Großstadt-Krimi-Ausrichtung des Originals und der zugrunde liegenden Romanreihe von Ernest Tidyman verhaftet, kann sich vollumfänglich auf sein hochkarätiges Personal verlassen, so sehr, dass sein Film auf allen genannten Ebenen, zusätzlich als Hommage an das kurzlebige Genre funktioniert.

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                            • 6
                              über Shaft

                              SHAFT von Tim Story trägt zwar denselben Titel wie das Original und sein Remake, ist aber eher ein 'SHAFT light', was ziemlich deutlich daran festzumachen ist, dass die Produktion hochwertig, aber vollkommen überraschungsarm und generisch daherkommt. Usher macht seine Sache recht gut, Jackson zieht wie gewohnt vom Leder und Roundtree darf am Ende auch noch mitspielen. Insgesamt ist zu bemängeln, dass aus dem einstmals ernsthaften und harten Harlem Shuffle eine seichte Comedy geworden ist. Unterhaltsam und zuweilen witzig ist das Ganze aber schon.

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                              • 10
                                EddieLomax 04.05.2023, 19:18 Geändert 04.05.2023, 19:55

                                Bruce Wayne gegen Superman, zumindest bis ein gemeinsamer Feind den Schulterschluß der zunächst erbitterten Gegner fordert.
                                Zack Snyder's Fortführung seines MAN OF STEEL übertrifft den Vorgänger im 183-minütigen BATMAN VS SUPERMAN: DAWN OF JUSTICE - ULTIMATE EDITION sogar noch (und nur dort). Die überfällige Zusammenführung der Comic-Ikonen bildet ein überwältigendes Spektakel irgendwo zwischen Christopher Nolan's THE-DARK-KNIGHT-Trilogie und Snyder's WATCHMEN. Großartig.

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                                  Kaum ein Projekt hatte eine längere Produktionsgeschichte als dieses. Der Übervater aller Superhelden wurde lange um eine ernsthafte Kino-Aufarbeitung betrogen, was viel mit der Interpretation bzw. der Miss-Interpretation dieser vielschichtigen Figur zu tun hat. Vielleicht war aber die Zeit einfach noch nicht reif für eine „erwachsene“ Adaption des beliebten Stoffes. So schlüpften in den vergangenen Jahrzehnten die verschiedensten Darsteller in das legendäre rote Cape. Den Anfang machte bekanntlich der verstorbene Christopher Reeve, für viele Fans blieb er der einzig wahre Superman. Dann gab es mehrere Versuche zur Neuinszenierung unter anderem von Wolfgang Petersen und Tim Burton, als Darsteller war Nicolas Cage gesetzt, es scheiterte. Auf ihn folgte Brandon Routh in Bryan Singers nostalgischer Fortsetzung der alten Reihe SUPERMAN RETURNS. Hier nun gibt der Brite Henry Cavill (KRIEG DER GÖTTER) dem Stählernen ein neues, kantigeres Gesicht. Diese nicht nur äußerlichen Kanten stehen Superman unheimlich gut. Unter der Regie von Zack Snyder und der kreativen Kontrolle Christopher Nolans, Mastermind des gelungenen Batman-Reboots, wird MAN OF STEEL tatsächlich zur düstersten, komplexesten und erwachsensten Leinwand-Adaption der Comics. Von der familienfreundlichen Leichtigkeit der Filme Richard Donners, Richard Lesters, sowie der melancholisch-liebevollen Rückbesinnung Bryan Singers ist nun wirklich rein gar nichts mehr zu spüren. Mit diesem Film ist Superman endlich auf der Erde angekommen.

                                  Nochmal zur Erinnerung: Superman unterscheidet sich von allen anderen (klassischen) Superhelden dadurch, das er der einzige richtige Superheld ist, der nur zur Tarnung als Mensch auf Erden wandelt, während alle anderen Menschen sind, die irgendwie übernatürliche Kräfte erlangt haben und eine Scheinidentität als Superheld annehmen. Zack Snyder, der mit WATCHMEN eigentlich den ultimativen Abgesang auf Superhelden im allgemeinen und Comic-Verfilmungen im besonderen bereits geliefert hatte, scheint so auch die einzig logische Wahl für einen Neuanfang des berühmtesten aller Comichelden zu sein. Hierbei erweist sich die Erdung in der jetzigen Realität als großer Pluspunkt, ähnlich wie dies Christopher Nolan's Batman-Trilogie aufzeigte. Mit Charakteren aus Fleisch und Blut, welche mit Problemen zu kämpfen haben, die für jeden Zuschauer greifbar sind, wird für eine emotionale Bindung gesorgt, die man in Filmen dieses Genres häufig vergeblich sucht. Herausgestellt werden muss der Aspekt, das die Vereinigten Staaten von Amerika ein Einwanderungsland sind und Superman ihr (popkulturell) bekanntester Einwanderer, wenn auch nicht von einem anderen Kontinent, sondern von einem anderen Planeten. Ein Umstand, der schlussendlich am Grundsatz der Sache nichts ändert. Am wichtigsten für Superman's menschlichen Werdegang oder seine Anpassung werden dabei seine Mentoren.

                                  Die „Entstehung“ Superman's, wie seines Alter Ego Clark Kent, ist untrennbar mit der Rolle seiner „Über“-Väter verbunden, wodurch die Besetzung dieser drei Charaktere zur jeweils wichtigsten Personalie wird, abgesehen vom Stählernen selbst. Den Machern sind dabei gleich mehrere Besetzungs-Coups gelungen. Zuerst einmal ist da Jor-El, Kal-El's richtiger Vater, in Richard Donner's Version von Marlon Brando verkörpert, der allerdings durch pure Präsenz strahlte und eher passiv bleiben musste. Das hat sich mit der ebenbürtigen Besetzung Russell Crowe's stark verändert. Denn in der ersten halben Stunde des neuen Filmes darf Jor-El aktiv wie nie ins Geschehen eingreifen und auch weiterhin in gewisser Weise anwesend sein.

                                  Auf Erden angekommen wird Kal-El von seinen neuen Eltern gefunden, prächtig besetzt mit Diane Lane und Kevin Costner, die deutlich mehr Raum bekommen als in den früheren Verfilmungen. Besonders Kevin Costner als besonnener „guter Amerikaner“ steht hier für die traditionellen Werte des Landes, welche er an seinen Ziehsohn weitergeben darf und sogar die beste Szene des Filmes spendiert bekommt. Die Prägung durch seinen menschlichen Vater hat für Clark, wie er nun heißt, mindestens eine gleichberechtigte, wenn nicht noch größere Bedeutung. Diese Prägung ist es nämlich, die ihn erst zum Beschützer der Menschheit werden lässt.

                                  An dritte Stelle tritt die Figur des Daily-Planet-Chefs Perry White (Laurence Fishburne). Fungiert er erst einmal als empathischer Vorgesetzter Lois Lane's, auch für sie schon als eine Art Vaterfigur, wird er in der hier erzählten Geschichte ebenfalls in das aktive Geschehen hineingezogen, muss also nicht passiv hinter seinem Schreibtisch versauern und gewinnt gerade dadurch unheimlich an Profil, weshalb er am Ende des Filmes als kommender Mentor zumindest vermutet werden darf, auch wenn sich das in den Fortsetzungen nicht bewahrheitet hat.

                                  Der Mann aus Stahl wäre nicht er, wenn er keine ebenbürtigen Gegner hätte. Hier kämpft er nicht gegen irdische Schurken, wie den überstrapazierten Lex Luthor, sondern gegen die kryptonischen Krieger um General Zod, also praktisch gegen die eigene Rasse, das eigene Volk, die eigene Herkunft. Nur wer seine Vergangenheit besiegt, kann auch in der Zukunft erfolgreich sein. Zack Snyder thematisiert das alles unter Vermeidung allzu deutlicher pathetischer Szenen und legt den Fokus bei allen seinen Figuren auf deren innere Motivation, wodurch auch die „Bösewichte“ ambivalent und vor allem nachvollziehbar bleiben. Vielleicht der größte Verdienst des neuen Filmes. Drehten sich die alten Filme noch ganz Family-Entertainment-Like um die Liebesgeschichte zwischen Lois und Superman (wohlgemerkt nicht Clark!), wird dieser Beziehung hier praktisch erst der Weg geebnet und den unlogischen Verwechslungsspielchen gänzlich und von Anfang an kein Raum gegeben. Bei MAN OF STEEL herrscht größtmögliche Authentizität, soweit man das von einer Comic-Verfilmung erwarten kann und dürfte somit dem, was sich die Autoren und Zeichner von einst gewünscht oder vorgestellt haben mögen, ziemlich nahe kommen.

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                                    Starbesetzter und stilsicher inszenierter Großstadt-Thriller mit Anleihen beim Film Noir und schwachem Hauptdarsteller. Hier war zwar deutlich mehr drin, aber das Ergebnis ist dennoch sehenswert.

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                                      Deutlich schwächere Fortsetzung zu Ang Lee's HULK, die mit einem Minimum an Handlung auskommt, jedoch durch groß angelegte Action-Sequenzen und rasante Inszenierung noch gerade gut genug unterhält. Hauptdarsteller und Regisseur distanzierten sich hernach vom fertigen Film.

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                                        The Man With The Iron Fists - Extended Edition: Knallige Eastern-Hommage an das Kino der Shaw-Brothers mit Anleihen beim Blaxploitation-Film. Optisch ein Genuß, inhaltlich leider nicht aus einem Guß, was den Spaß nur selten trübt. Ein Guilty Pleasure.

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                                          EddieLomax 03.05.2023, 07:42 Geändert 03.05.2023, 07:44

                                          Sucker Punch - Extended Cut: Misshandelte Waise wird auf Betreiben des Stiefvaters in die Nervenheilanstalt eingewiesen, wo sie in Wachträumen der Realität entflieht. Missverstandene konzeptionelle Mischung aus EINER FLOG ÜBERS KUCKUCKSNEST und ALICE IM WUNDERLAND mit Steampunk-Anleihen, mit der sich Zack Snyder einmal mehr als Meister der Bildsprache erweist. Atmosphärisch ein echter Leckerbissen und ziemlich einzigartig.

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                                            Dank der starken Prämisse und den unbestreitbar stimmigen Eckdaten hatte ich richtig Bock auf den Film, bin jetzt aber doch etwas enttäuscht. Denn leider ist es Zack Snyder's schwächster Film bisher geworden. Mindestens eine halbe Stunde zu lang, was auf Kosten der Spannung geht, kommt der Film sobald Las Vegas betreten wird, schnell aus dem Tritt und schafft es nicht, das Mögliche aus dem reizvollen Setting herauszuholen. Das Ensemble passt jedoch und Bautista trägt das Ding auf seinen breiten Schultern über die Ziellinie. Starke Bilder und einen coolen Soundtrack gibt's obendrauf, aber das war ja zu erwarten.

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                                              Adrenalingeladene Drahtesel-Action in New York zur Rush Hour, rasant inszenierte Hatz, erfrischendes Sujet, dazu erfreulich gewaltarm. Fahrradkuriere betrachtet man danach mit deutlich mehr Respekt.

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                                                James Bonomo alias Jimmy Bobo (Sylvester Stallone) ist ein Auftrags-Killer alter Schule. Er hat nur wenige Regeln, aber an die hält er sich. Nachdem unmittelbar nach seinem letzten Auftrag sein Partner Louis Blanchard (Jon Seda) ermordet wird, weiß er das er gelinkt wurde. Als auch noch der Bulle Taylor Kwon (Sung Kang) aus Washington in New Orleans auftaucht, überschlagen sich die Ereignisse. Denn Kwon will unbedingt an Bobo's Auftraggeber heran und schlägt ihm eine ungewöhnliche Zusammenarbeit vor. Bobo geht darauf ein, ist dies doch die einzige Möglichkeit an sein Geld zu kommen und gleichzeitig mit den Typen abzurechnen, die ihn betrogen haben. Eine Bedingung stellt er jedoch an den unerfahrenen Cop. Er hilft ihm nur, wenn nach seinen Regeln gespielt wird.

                                                Walter Hill hatte sie alle. Und eigentlich wäre er der perfekte Regisseur für die All-Star-Actionsause THE EXPENDABLES gewesen. Der Wegbereiter und spätere Meister des modernen Action-Kinos arbeitete in seiner zu diesem Zeitpunkt nun beinahe Vierzig Jahre andauernden Regie-Karriere mit allen Ikonen des Genres zusammen. Mit Arnold Schwarzenegger drehte er RED HEAT (1988), mit Bruce Willis LAST MAN STANDING (1996), dazu kommen Arbeiten mit Nick Nolte (NUR 48 STUNDEN, 1982) und Mickey Rourke (JOHNNY HANDSOME, 1989). Nur einer fehlte noch auf seiner Liste: Sylvester Stallone. Mit ihm entstand unmittelbar nach dessen Erfolg mit THE EXPENDABLES (2010), der mit Ausnahme von Nick Nolte alle genannten Darsteller vereint, in New Orleans der Old-School-Killer-Thriller BULLET TO THE HEAD, in der "deutschen" Übersetzung SHOOTOUT. Ganz sicher scheinen sich die Macher mit der Veröffentlichung des Filmes nicht gewesen zu sein, lag er doch beinahe zwei Jahre auf Halde bevor man sich im Comeback-Frühjahr 2013 zu einer Kino-Auswertung entschloss. So startete das Werk beinahe zeitgleich mit Schwarzenegger's LAST STAND und Willis' STIRB LANGSAM 5, flankiert von Mel Gibson's GET THE GRINGO. Man könnte auch sagen ACHT FÄUSTE FÜR EIN HALLELUJAH, war dieser Jahresbeginn für Filmbegeisterte Kinder der Achtziger ein nicht mehr zu erwartendes Fest. Konnte Schwarzeneggers Beitrag überzeugen, scheiterte Willis fast auf ganzer Linie, liegt der Stallone-Film irgendwo dazwischen.
                                                BULLET TO THE HEAD startet zunächst angenehm ruhig, führt per Off-Kommentar Stallone's Figur klassisch ein und stellt so von Beginn an klar, auf wen der Film zugeschnitten ist. Denkt man dabei zuerst an einen älter gewordenen Robert Rath (einer Killer-Figur aus Stallone's 90er-Jahre-Hit ASSASSINS von Richard Donner), wird man bald eines besseren belehrt. Jimmy Bobo ist kein intellektueller Auftragsmörder sondern eher ein pragmatischer Handwerker, und so seinem Regisseur Hill nicht ganz unähnlich. Der ist natürlich auch ein altgedienter Profi dessen Stil man sofort erkennt, der schnell seinen Rhythmus findet, effizient und mit Bedacht inszeniert, allen überflüssigen Ballast über Bord wirft und noch einmal zeigt, was ihn damals auszeichnete und zurecht beliebt werden ließ. Allerdings kann der auf einer Comic-Vorlage basierende Film seine Herkunft nicht ganz verleugnen. Zu gering sind die Charaktere ausgeleuchtet, zu schlicht entwickelt sich die Storyline und gibt in ihrer Einfachheit zu wenig Konfliktpotenzial her. Alles läuft in gewohnten Bahnen. Was nicht schlecht sein muss und auch nicht ist. Hält man seine Erwartungen nicht zu hoch, kann man sich an altbekanntem gepaart mit solidem Handwerk erfreuen, welches für Kenner auf den zweiten Blick einige inszenatorische Leckerbissen bereithält, die zur Freude des geneigten Walter-Hill-Verehrers breit im Film gestreut sind. Der Regisseur erlaubt sich nämlich einige selbstreferenzielle Späßchen, die einem Altmeister wie ihm gerne gestattet seien.
                                                Da wäre einmal die Figurenkonstellation mit Jimmy Bobo und Taylor Kwon, die trotz Zuschnitt auf den Altstar an ein klassisches Buddy-Movie denken lässt, dessen Erfindung filmhistorisch gesehen Walter Hill (NUR 48 STUNDEN) zugeschrieben wird, der sein Konzept der ungleichen Partnerschaften im gemeinsamen Kampf gegen das Böse mit RED HEAT kultivierte und nun, indem er einen Killer und einen Cop zusammen arbeiten lässt, auf die Spitze treibt, auch wenn das wie erwähnt vorhandene Konfliktpotenzial nicht annähernd ausgeschöpft wird. Des weiteren inszeniert Hill viele Szenen als direkte Reminiszenz an jene aus seinen Klassikern, zum Beispiel einige Kneipen-Szenen, einige direkte Konfrontationen, wie den Kampf in der Sauna (RED HEAT), er lässt den Showdown in einer ausgedienten Fabrikhalle spielen, ein Ort an dem er mal einen gesamten Film, nämlich sein Remake von DER SCHATZ DER SIERRA MADRE (John Huston, 1946), TRESPASS (1992) spielen ließ. Die Untermalung erinnert an die grandiosen Soundtrack-Arbeiten von Hill's Hauskomponisten Ry Cooder, ohne allerdings deren Qualität zu erreichen. Die Kamera ist, wie bei Hill üblich, immer ganz nah dran an den Personen, sorgt für direkte Beteiligung und geht nur selten in die Distanz, was sich vor allem während der Schusswechsel und in den In-Fights sehr positiv bemerkbar macht. Die Gewalt ist nicht übermässig brutal inszeniert, will sagen, normale Härte, kurz, knackig und direkt. Eine Aussage, die sich auf den gesamten Film anwenden lässt, der mit knapp 83 Minuten Netto-Laufzeit wohltuend kompakt daherkommt. Einen Satz noch zur restlichen Besetzung. Christian Slaters Rolle fällt nicht weiter ins Gewicht, Adewale Akinnuoye-Agbaje bleibt als böser Strippenzieher hinter seinen Möglichkeiten, positiv sind die Auftritte von Brian Van Holt und damals Neu-CONAN Jason Momoa zu vermerken, wobei gerade letztgenannter aus seinen Szenen maximales herausholt. Schlussendlich ist BULLET TO THE HEAD kein Pflichtprogramm für Action-Fans, die dürften eher enttäuscht sein, jedoch einen Blick wert und kann gerade bei Kindern der Siebziger und Achtziger Jahre, die mit dieser Art Film aufgewachsen sind punkten, wobei der Nostalgie-Faktor eine nicht zu unterschätzende Rolle einnehmen dürfte. Hollywood-Legende Walter Hill's geradliniges Regie-Comeback ist eine eher nostalgische Angelegenheit für Fans des Action-Kinos der Achtziger Jahre voller Selbstzitate und dabei angenehm schnörkellos.

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                                                  Südafrika, die Provinz Natal 1879: Lord Chelmsford (Peter O’Toole) und Sir Henry Bartle Frere (John Mills) planen eigenmächtig die Eroberung des angrenzenden Zulu-Reiches, ohne jedoch Rücksprache mit Queen Victoria zu halten. Durch einen Boten stellen sie dem Zulu-König Cetshwayo (Simon Sabela) ein kurze Frist seine Krieger zu entwaffnen, sonst werde man unverzüglich einmarschieren. Cetshwayo denkt gar nicht daran diese Frist einzuhalten, schließlich gibt es Friedensverträge mit der britischen Regierung. Er schickt den Boten mit entsprechender Antwort zurück, wohlwissend das der Zeitpunkt gekommen ist sich erneut gegen die Kolonialmacht behaupten zu müssen. Er sendet Späher aus, die den Grenzverlauf beobachten sollen und zieht im Hinterland alle verfügbaren Krieger zusammen. Während dessen stellt Lord Chelmsford gemeinsam mit Colonel Durnford (Burt Lancaster) und Colonel Pulleine (Denholm Elliott) ein aus verschiedenen Truppenverbänden bestehendes Heer zusammen. Die Expedition startet wie geplant, 1400 Mann überqueren die Grenze. Am Berg Isandhlwana errichten die Briten ihr Basislager, während Chelmsford mit dem Großteil seines Offiziersstabes weiter reitet, um ein geeignetes Schlachtfeld zu finden. Eine Vorhut trifft unterdessen bei der Verfolgung einiger Viehhirten auf die 20000 Mann starke Hauptmacht der Zulus, welche umgehend zum Angriff übergeht. Beim Isandhlwana kommt es zur blutigen Entscheidungsschlacht.

                                                  Als die größte Niederlage eines Kolonialheeres sollte Isandhlwana in die Analen der Weltgeschichte eingehen. Nur mit Speeren bewaffnet überrannten die Zulu-Krieger eine moderne Armee, die aufgrund der grenzenlosen Selbstüberschätzung einiger Kommandeure nahezu komplett aufgerieben wurde. Da werden natürlich Erinnerungen an die Schlacht am Little Big Horn wenige Jahre früher wach, wo ein von blindem Ehrgeiz getriebener General George Armstrong Custer ähnlich scheitern durfte. Der letzte große Sieg der Indianer über die US-Armee. So ähnlich verhielt es sich auch bei den Zulu. Aus der gewonnenen Schlacht konnten sie, wie die Indianer, keinen nachhaltigen Nutzen ziehen, wurden später umso rücksichtsloser bekämpft und schließlich besiegt. Ein Zeichen setzen konnte sie aber allemal.

                                                  Douglas Hickox Film ZULU DAWN, der in Großbritannien pünktlich zum hundertsten Jahrestag der Schlacht in die Kinos kam, war allerding kein großer Erfolg beschieden. Trotz Star-Besetzung um Peter O'Toole und Burt Lancaster, es kämpfen und sterben unter anderem noch Bob Hoskins und Simon Ward, konnte das Werk die breite Masse nicht überzeugen. Vielleicht liegt es an der trockenen Darstellung einer Chronik der Ereignisse, die keinerlei Identifikationsmöglichkeiten mit den handelnden Personen zulässt. Niemand steht im Mittelpunkt, es gibt keinen übergeordneten Spannungsbogen und schon gar kein Pathos, bis auf einen kleinen Moment der Ehrenrettung. Cy Endfield's Vorgängerfilm ZULU (1964) war da noch deutlich stärker der Heldenverehrung anheim gefallen. Das Thema schien ihn allerdings nicht loszulassen. Während er in ZULU die Ereignisse kurz nach der Schlacht bei Isandhlwana in Rorke’s Drift Revue passieren ließ und damit ganz nebenbei Michael Caine zum Star machte, schrieb er ZULU DAWN erstmal in Romanform nieder, bevor er sich für eine Verfilmung einsetzte. Die trifft dann auch eher den Ton kritischer Darstellungen militärischen Versagens, wie in THE CHARGE OF THE LIGHT BRIGADE von Tony Richardson (1968), welches der Arroganz und Eitelkeit von zumeist adligen Befehlshabern zulasten geht. Andererseits kommt man so der Realität vermutlich am nächsten.

                                                  Filmisch betrachtet ist natürlich alles aus einem Guß, historisch akkurat, erstklassig gespielt. Vor allem Peter O'Toole bietet mit seinem bornierten Lord Chelmsford einen eindrucksvollen Gegenentwurf zum idealistischen Lawrence von Arabien. Burt Lancaster kommt rollenbedingt etwas kurz, füllt erwartungsgemäß seine Szenen mit der ihm eigenen Präsenz. Sonst gehört die Bühne eindeutig den britischen Schauspielern, die das Ensemblestück mit ihrer ganzen Klasse adeln. Am nachhaltigsten wirken die von Elmer Bernsteins Soundtrack untermalten Bilder von Kameramann Ousama Rawi. An Originalschauplätzen gedreht, entfalten die Aufnahmen eine ungeheure Wucht ob der scheinbar grenzenlosen Weite des afrikanischen Kontinents. Spätestens wenn mehrere tausend Zulu-Krieger über die Ebenen schwärmen, kommt man aus dem staunen nicht mehr heraus und ist schier überwältigt von dieser archaischen Kraft, die gleichzeitig viel Schönheit in sich birgt.

                                                  Fazit: Bittere Chronik einer historischen Niederlage, die zudem kein gutes Haar an der britischen Kolonialpolitik lässt.

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                                                    PAYBACK: STRAIGHT UP -THE DIRECTORS CUT von Brian Helgeland erblickte erst acht Jahre nach der Veröffentlichung der Kino-Fassung PAYBACK (1999) das Licht der Welt und ist es als Neuverfilmung des Richard-Stark-Romans THE HUNTER wert, direkt nach der Erstverfilmung POINT BLANK (John Boorman, 1967) besprochen zu werden, gerade weil er sich viel näher an der Vorlage bewegt als die beiden genannten. So ist Mel Gibson deutlich passender als Protagonist, der auch hier nicht Parker heißen durfte und auch sein Antagonist Resnick, gespielt von Brian-De-Palma-Star Gregg Henry mit einer granatenstarken Performance, geht zu hundert Prozent in der Romanfigur auf. Überhaupt bewegt sich das Dialogbuch, von einigen zu verschmerzenden Modernisierungen abgesehen, sehr nah am Originaltext und holt im Gegensatz zum Lee-Marvin-Klassiker das Maximum aus den Charakteren heraus, was natürlich in erster Linie dem Writer/Director Helgeland in seinem Regie-Debüt zu verdanken ist, der diese Qualität in seinen späteren Regie-Arbeiten nie wieder erreichen sollte. Das POINT BLANK im Direktvergleich trotzdem die Nase vorn hat, ist dem nicht zu verleugnenden Einfluss und seiner Nachwirkung auf das folgende Neo-Noir-Genre anzulasten, was PAYBACK: STRAIGHT UP -THE DIRECTORS CUT logischerweise nicht mehr möglich sein konnte.

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