ElMagico - Kommentare

Alle Kommentare von ElMagico

  • 9

    Der Film mit dem das Zombie-Genre definiert wurde und an welchem sich neue Beiträge auch heute noch messen lassen müssen. Und ein Film der, zusammen mit anderen, das Horror-Genre einerseits Erwachsen werden ließ und vermehrt Soziale und Gesellschaftliche Aspekte verarbeitete...andererseits aber auch Stimmen auf den Plan rief, die meinten man müsse Menschen vor solchen Filmen schützen....aber vielleicht liegt dies eben genau an jener Emanzipation gegenüber eines althergetrachten Moralverständnisses.
    "Night of the living dead" legt seinen Fokus auf den Menschen, der Zombie ist im Grunde nur die namenlose Bedrohung, die das Monster im Menschen freilegt. Die Akute Gefahr und Aggressivität geht immer vom Menschen aus, er wartet nur auf den Moment in dem diese moralisch akzeptiert ist.
    Zu keinem Moment merkt man dem Film sein niedriges Budget an, zu gut und dicht ist die Geschichte inszeniert und zu fesselnd wird die allgegenwärtige Bedrohung von aussen und innen dargestellt. Und manchmal ist es eben auch viel schöner nicht alles zu sehen...gerade die Radioberichte beflügeln die Phantasie des Zuschauers und sind auch der dunklen Stimmung des Films sehr zuträglich.
    Besonders herzvorzuheben sind das tolle Ende des Films (hätte man für Geld gar nicht kaufen können) und das positive Bild, das Romero hier von einem intelligenten Afro-Amerikanischen Mann zeichnet....das ist ja selbst heutzutage noch nicht die Regel.
    "Night of the living dead" hat völlig zurecht seinen Status und weil ich Zombie-Filme so mag: ein ganz grosses Danke an Herrn Romero für diese tolle Grundsteinlegung!

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    • 8

      Sehr ruhig, ja fast schon bedächtig, erzählt Kurosawa die Geschichte des Beamten Watanabe, der durch die Nachricht seines nahenden Todes versucht nocht etwas Freude in seinem tristen Leben zu finden. Ohne Gefühlsduselei werden seine oft unbeholfenen Versuche gezeigt, etwas Licht in sein gewohntes Dunkel zu bringen, meist erreicht er aber nicht mehr als ein kurzes Aufflackern. Zu sehr scheint er schon die Rolle verinnerlicht zu haben, die von ihm erwartet wird und auch seine Umwelt ist kaum dazu Fähig, in ihm etwas anderes zu sehen, als den langweiligen Beamter. Erst als er seinen Frieden mit sich selbst sucht und aufhört Glück bei anderen Menschen zu suchen, bekommt sein nur noch kurzes Leben so etwas wie Sinn. Und auch wenn es etwas so klingt, ist dies alles andere als ein Feel-Good-Movie...selbst in den helleren Momenten, spürt man das Watanabe sich nicht zurechtfinden wird und letztendlich immer alleine sein wird.
      Durch den Tod des Beamten nimmt der Film dann nochmal eine starke Wendung, konzentriert sich auf die Mitarbeiter und Vorgesetzten von Watanabe und wandelt sich von der Charakterstudie zur Gesellschaftskritik. Wobei für mich die Bürokratie/Politik-Kritik nur Beiwerk ist, vielmehr zeigt Kurosawa auf, wie beängstigend sich verändernde Gesellschaftsformen auf den Einzelnen auswirken und wie sehr der Mensch sich deshalb Masken zulegt, die ihn für seine Mitmenschen völlig unkenntlich macht. Am deutlichsten wird dies bei den Gästen der Beerdigung, die schlussendlich alle nicht wussten, wen sie da denn eigentlich begraben.
      Wie erwähnt hat der Film einen sehr stillen Erzählfluss und die Höhepunkte sind sehr rar gesät, aber letztlich wird hier ja auch das Leben eines Menschen gezeigt, der schon lange tot ist. Das Wundervolle ist aber, das hier trotzdem in jedem Moment eine starke humanistische Attitüde zu verspüren ist, ohne jemals ins lächerliche abzudriften.
      Hält man sich vor Augen das der Film Anfang der 50er entstand und dazu noch in Japan, wo noch viel mehr auf das Einhalten von Traditionen/Werten geachtet wird, ohne diese zu Hinterfragen, muss man wiederum "Einmal wirklich Leben" fast schon zugestehen, ein ziemlich offensives Stück Film zu sein.

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      • 5

        Ein Film der so die Trashfahne schwenkt, muss sich wohl gefallen lassen, genau als solcher bemessen zu werden. Und auch wenn mir "Piranha" ständig zuzwinkerte und mir sagte, dass das alles doch nur ein grosser Spass ist, langweilte er mich dann doch über weite Strecken. Das Party-Massaker ist toll, keine Frage...aber den Rest hätte ich mir dann doch einfach sparen können. Konnte für mich leider einfach keinen Witz darin finden und hätt manchmal am liebsten zur nächsten blutigen Szene vorgespult.
        Bin mir nicht sicher ob es das ist, wo Aja hinwollte. Ich mochte "Haute Tension" sehr, auch wenn er leider keine passendes Ende für den Film fand, aber er war sichtlich bemüht alternative Ansätze ins Horror-Genre zu bringen. Seltsamerweise wurde er danach zu einer Remake-Hure Hollywoods...seine Radikalität konnte er zwar noch in "The hills have eyes" hineinretten, aber schon bei "Mirrors" schien verloren zu sein, was man meinte es sei seine persönliche Handschrift.
        Versteh all die Argumente, warum viele Menschen den Film so mögen...ich selbst konnte leider wenig damit anfangen! Aber ich geh auch in den Keller zum Lachen... ;)

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        • 8
          über Frenzy

          Hitchcocks Gourmet-Film? Zumindest geht es hier ständig ums Essen, selbst Leichen werden in Kartoffeln versteckt. Sollte uns das was sagen? Ich weiss es nicht...
          Ansonsten hatte ich hier Anfangs tatsächlich ein Problem damit zu Akzeptieren, dass dies ein Hitchcock ist. Zu Opulent und Auschweifend erschien mir die Optik. Doch relativ schnell erkennt man Hitchcocks typische Eigenheiten, besonders was Inhalt und Erzählweise anbelangt. Und nach einigen eher mittelmässigen Beiträgen zu seiner persönlichen "Unschuldiger-versucht-Unschuld-zu-Beweisen-Sammlung" findet er hier zu alter Stärke zurück. "Frenzy" ist durchgehend spannend, obwohl man ja eigentlichalles weiss und ist auf eine schwer zu erklärende Art auch ziemlich düster und unheimlich. Mag sein das ich mich hier auch hab etwas Blenden lassen, da dies für mich Hitchcocks Optisch explizitester Film ist, denn ich gesehen habe. Aber auch seine ironischen Seitenhiebe sind hier wieder von gewohnter Treffsicherheit, z.B. die Nebenhandlung von Inspector Oxford und seiner Frau ist einfach wundervoll gemacht und zum darnieder knien.
          Leider kam danach der noch sehr, sehr durchschnittliche "Familiengrab", "Frenzy" wäre aber der viel angemessenere und verdiente Schlusspunkt für den Meister der Suspense gewesen.

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          • 4

            Ein Fest für die Sinne! Naja, zumindest ein guter Test für diese! Bekommt man ab und zu etwas Kopfweh beim goutieren dieser Trash-Perle, dann sollte eigentlich Wahrnehmungsmässig alles passen!
            Regie- und Schauspielleistung hier sind verheerend, die Story nicht wirklich wiederzugeben (Ärzte-Voodoo-Priester-Rache-Expedition-Irgendwas) und mit Logik braucht man dem Film erst gar nicht zu kommen.
            Pluspunkte gibts für die teilweise (leider nicht alle) guten Gore-Effekte, für reichlich Zombie-Action und einfach weil es halt ein Zombiefilm ist :)
            Bin mir auch relativ sicher, dass "Zombi 4 - After Death" zusammen mit 2,3 Bieren bei manchen Menschen pures Entzücken und Lachsalven auslösen würde.

            Ein kleines Beispiel für das immense humoristische Potential von "Zombi 4":
            Cut und neue Szene: 4 Männer mit Gewehren stehen vor einem Haus und machen nichts...wirklich nichts und das für 7/8 Sekunden...plötzlich sagt einer von ihnen: "Hört mal auf!"......Grandios!!!

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            • 7

              Ein weiterer berüchtigter Zombie-Klassiker aus Italien, welcher diesen Anspruch auch grösstenteils einlösen kann. Und für diese Art von Film hat er sogar eine Handlung fast schon epischen Ausmaßes. Da sich Zombies und Kannibalen untereinander auch nicht so Grün sind, gibt das dem Film doch ein paar Wendungen mehr, als die übliche Survival-Story und vorallem in der ersten Stunde ist das doch ne recht spannende Angelegenheit. Auch muss man "Zombies unter Kannibalen" zugestehen, dass die meisten der Schauspieler wirklich ordentlich agieren und zum Grossteil auch völlig auf dummes Overacting verzichten. Ist in diesem Genre ja leider keine Selbsverständlichkeit. Vorallem die Figur der Ethnologin dürfte Männerherzen erfreuen, da sie sich bei jeder bietenden Gelegenheit erst einmal umzieht.
              An "Woodoo" mag "Zombies unter Kannibalen" zwar nicht ganz herankommen, weder was Atmosphäre, noch was die Special-Effects betrifft. In Punkto Story zieht er jedoch fast gleich und was die blutigen Schauwerte angeht, übertrifft er ihn sogar.
              Ich alter Gorebauer :)

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              • 5

                Ich wollte ihn wirklich mögen! Und jetzt gerade wünschte ich, er wäre noch schlechter, denn dann wäre ich wohl auch nicht so enttäuscht. Aber "In meinem Himmel" ist in meinen Augen eine einzige, grosse verpasste Chance.
                Woran es definitiv nicht lag, ist der Cast, alle machen ihre Sache wirklich gut und selbst Wahlberg überzeugt als Familenvater. Und es gibt auch genügend wirklich schöne und intensive Szenen, in denen man dann auch so ein "aber-ab-jetzt-gehts-los"-Gefühl bekommt...dies wird aber meist schon mit dem nächsten Cut zerstört. Und selbst der CGI-Himmel (welch Wortspiel;)) wäre mit mir in Ordnung gegangen, das Bunte quirlige kann ich durchaus der Gedankenwelt eines 14-jährigen Mädchen zuschreiben und es war auch schön anzuschauen. Ja, es war schön und sonst...nicht viel, es war einfach schön, aber einen grösseren Sinn konnte ich hinter diesen Sequenzen einfach nicht finden.
                Das grosse Problem war für mich aber, die Art und Weise wie Peter Jackson den Zuschauer durch die Geschichte führen will. Ich will bei der Hand genommen werden und eine gedankliche Reise machen, nicht von einer in die nächste Szene geschubst werden. Und somit musste mich Jackson nach einem Drittel des Films mit Gewalt durch die Story zerren...zuviel war mir auf Zufällen und unglaubhaften Vermutungen aufgebaut. Schlussendlich ließ mich das alles sehr, sehr Kalt und bin eigentlich jemand, der nur an z.B. "Edward mit den Scherenhänden" denken muss und schon brauch ich Taschentücher.
                Aber hier fühlte sich sovieles so Falsch an. Leider.
                Pluspunkte aber fürs, wie gesagt, hervorragende Cast und die Musikauswahl.

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                • 5 .5

                  Circa 10 Jahre nach "Woodoo" drehte Fulci den dritten Teil der Zombie-Reihe, die es ja eigentlich gar nicht gibt. Wer hier nun was gedreht hat, steht in den Sternen, prinzipiell schien das Geld aber nicht mehr so locker zu sitzen und auch der Enthusiasmus war wohl nicht mehr derselbe als noch eine Dekade davor.
                  Dies versucht man zwar mit einigen Ideen zu kaschieren, diese funktionieren aber teilweise überhaupt nicht und wirken eher amüsant (...sich schlägernde Zombies, Spring-Zombies)! Story gibt es nicht wirklich, das Militär experimentiert halt mal wieder rum und ein paar Soldaten versuchen die daraus entstandene Katastrophe zu überleben...und vergessen dabei aber natürlich nicht nebenbei die anwesenden Mädels anzubaggern. Über die Anfangs angedeutete Umwelt-Botschaft decke ich lieber mal den Mantel des Schweigens...
                  Auch das Zombie Make-up ist deutlich schlechter (zB sind nur Kopf und Hände auf Verwesung getrimmt....Beine sind noch top in Schuss ;)), es gibt auch weniger blutige Effekte, sondern es werden mehr Ekel-Eiter-Batzen gezeigt.
                  Für mich persönlich hatte der Film immer noch genug Zombie-Action und Schauwerte, dass ich ihn mir gut antun konnte...aber wer kein sonderliches Faible fürs Zombiegenre hat: Finger weg! Doch selbst ich muss ihn nach der heutigen Sichtung etwas abwerten.

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                  • 7 .5

                    Als Männer noch Männer waren und Zombies noch Zombies.
                    Einer der Klassiker des Zombiefilms, der nach dem Motto Style over Substance funktioniert. Die Story ist eher nichtig, aber auch nicht so hanebüchern, dass man sich abwenden müsste...irgendwie müssen die Leute halt von A nach B kommen...sicherlich könnte man hier viel hineininterpretieren, aber das war sicher nicht Fulci´s Anliegen. Auch die Protagonisten sind sehr eindimensional, sind entweder aggressiv, kaltherzig und dumm (die Männer) oder nackt und hysterisch (die Frauen).
                    Sein Potential zieht der Film aus der Stimmung die gut vermittelt wird und den wirklich toll dargestellten Zombies. So sehen wandelnde Tote aus, man riecht förmlich die Verwesung. Fulci geizt natürlich auch nicht mit Blut und Gedärmen, treibt das aber nie auf die Spitze. Bemerkenswert ist, besonders für einen eher "groben" Filmemacher wie Fulci, dass es einige wirklich ansprechende Szenen im Film gibt, wie z.B. die Eröffnungssequenz oder dem Zombie vs. Hai Kampf.

                    6
                    • 7

                      Technisch zeitweise imposanter Animationsfilm, der glücklicherweise den moralischen Zeigefinger stecken lässt und es auch sonst schafft, die meisten Unanehmlichkeiten eines Kinderfilms zu umschiffen. Am Ende einfach ein schöner Abenteuerfilm für die ganze Familie und mir fällt spontan kein "realer" Film der letzten Zeit ein, der diesen Anspruch so gut erfüllt wie "Drachenzähmen leicht gemacht" . Es ist schon verwunderlich, das Filme aus dem Computer mittlerweile oft mehr Charme und Menschlichkeit zu bieten haben, als das restliche grosse Hollywood-Entertainment.

                      • 8

                        Hach! Ich bin hin- und hergerissen. Als Biopic funktioniert "Der Mondmann" nicht wirklich für mich, eigentlich stellt er nur Ergebniss dar und beleuchtet so gut wie nicht, wie es dazu kam. Besonders irritierend ist dies, da in dem Film ja gezeigt wird, das Kaufmann nicht nur der geniale Entertainer war, sondern auch massive Probleme in seinem sozialen Verhalten hatte. Und selbst wenn man das Private weglässt, allein Kaufmanns Auftritte wären ein Freudenfest für jeden Psychoanalytiker gewesen.
                        Geht man aber ohne die Erwartung heran, hier eine tiefschürfende Abhandlung Kaufmanns Leben geliefert zu bekommen, ist dies ein ganz wundervoller Film über einen Menschen der nichts Ernst nimmt, allem Bewährtem den Stinkefinger zeigt und doch nie wirklich Böse ist....manchmal erscheint er nämlich eher verzweifelt!
                        Absolut zu empfehlen, aber wie gesagt, als Biopic gibt mir das Ganze zu wenig...allein schon weil einem der Kerl so ungemein interessiert und fasziniert....ach, ich komm schon wieder ins Hadern ;)

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                        • 8 .5

                          Ich musste "Dead Man" direkt 2 mal anschauen. Zu ratlos hinterliess er mich beim ersten mal und wirkte so arg unterkühlt auf mich. Und auch jetzt könnte ich nicht mit Sicherheit sagen, was ich da gesehen habe. Die Reise eines jungen Buchhalters, der die moderne Welt hinter sich lässt, weil sie jegliche Reinheit verloren hat und sich auf den Weg macht in die Welt der Mystik und Esoterik. Er verlässt die Zivilisation nicht nur körperlich, sondern auch moralisch und kognitiv, und verliert im Laufe der Reise seine eigene Reinheit. Begleitet wird er auf diesem Trip von dem Indianer Nobody...und wäre da nicht diese eine Szene, in der dieser einen Cowboy tötet, wäre ich der festen Überzeugung gewesen, dass Nobody reine Einbildung ist. Ich denke aber, "Dead Man" ist dazu prädestiniert, dass jeder seine eigene Haltung zur Geschichte findet. Zu wenig sagt der Film deutlich aus und wenn er es mal tut, sagt er es ganz leise.
                          Stilistisch ist der Film sehr einnehmend und weiss die Stimmung extrem gut zu vermitteln. Für mich persönlich hätte das Bild aber durchaus etwas grobkörniger sein dürfen. Wie andere hier, hatte ich etwas Probleme mit der Musik. Ich mag Neil Young und weiss was der Mann kann. Aber diese ewigen gleichen Gitarrentöne nerven zum einen und passen, für mich, auch nicht wirklich zur Stimmung des Films. Erst in der Endsequenz, mit ihren sich auftürmenden Soundwänden, scheinen sich Musik und Film wirklch zu vereinigen.

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                          • 8

                            Blockbuster-Kino der 70er und um wieviel Sympathischer ist das doch als vergleichbare Grossproduktion unserer Zeit. Natürlich wird hier auch schon Augenwischerei betrieben, es ist alles doch sehr heroisch, schwarz-weiss gemalt und einseitig dargestellt. Und immer wieder will einem der Film daran erinnern, dass der Mensch doch nicht eingesperrt gehört und die Freiheit braucht, wie ein Schmetterling, ohne jedoch darauf näher einzugehen. Intensiver behandelt "Papillon" eigentlich Themen wie Freundschaft und Vertrauen. Dies zwar auch nicht sonderlich tiefgreifend, aber gerade in der Beziehung von Papillon zu Dega enstehen so ein paar wirklich schöne und warmherzige Momente.
                            Und auch wenn er im letzten Drittel das Niveau nicht ganz halten kann, vorallem weil er (bis zur Rückkehr zu Dega) seinen Blickwinkel etwas weg vom Menschen, hin zum Abenteuer lenkt, ist "Papillon" ein sehr sehenswerter Film. Noch dazu ist es ein Film, den es so heute nicht mehr geben würde: US-Geld, US-Stars und US-Regisseur...aber...kein US-Bürger oder zumindest ein Ort den USA in der Handlung! Das würde heute wohl noch vor Beginn der Planung umgeschrieben und amerikanisiert werden. Warum auch immer.

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                            • 8

                              Ein dunkler, zäher Brocken von Film, der es einem stellenweise nicht einfach macht. Man ist immer Aussenstehender, keiner der Charaktere gibt einem wirklichen Halt oder gar Identifikationspotential. Und in diesem Fall ist dies absolut positiv gemeint. Wie in einem Schachspiel verschieben sich die Rollen immer wieder, auch die Motive und Taktiken ändern sich wiederholt im Laufe der Handlung. Und als Zuschauer würde man das alles so gerne einorden, in richtig oder falsch, gerecht oder ungerecht. Aber alle Figuren spielen ein Spiel, man meint ihre innersten Antriebe zu kennen, weiss aber nur selten wirklich was in ihnen vorgeht, geschweige denn, was als nächstes passiert.
                              Polanski schafft es von Beginn an eine dunkle, morbide Stimmung aufzubauen und immer in den richtigen Momenten die Spannungsschraube anzuziehen. Erfreulich auch, dass es Sigourney Weaver schafft, einen so ambivalenten und teilweise auch hysterischen Charakter ohne jegliches Overacting zu spielen. Dazu kommt noch ein gewohnt souveräner Ben Kingsley.
                              So spannend und verstörend würden Filme wie "Saw" gern sein.

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                              • 7 .5

                                Wie die letzten 2 Stunden vor dem ersten Date: eigentlich passiert nicht wirklich viel, aber es ist so furchtbar spannend. Und auch hier geschieht oberflächlich nicht viel, der berechnende Verbrecher nistet sich bei seiner naiven Familie ein, um sich vor seinen Verfolgern zu verstecken. Und Hitchcock versucht erst gar nicht diese Informationen lange künstlich zu verheimlichen. Seine Spannung bezieht der Film aus dem Nicht-Wissen...man weiss nicht wie es in dieser Familienkonstellation weitergeht und man hat stellenweise auch keine Ahnung wo der Film hingehen wird. Meist ein Zeichen für einen guten Film, manchmal auch für einen furchtbar schlechten ;) Dies hier ist ein guter!
                                Zu kritisieren gibts hier lediglich die Rolle der Charlie, sie hat ab einem gewissen Moment ein ziemlich hohen Nervfaktor in ihrer Hysterie. Und aus den Wir-töten-uns-gegenseitig-Spielchen des Vaters und Herbert hätte man noch viel mehr machen können.

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                                • 6

                                  Das hat man doch alles schon mal gesehen, und meiner Meinung nach besser. Hitchcock spielt wieder mal das "normalo-gerät-in-verdacht-und-muss-komplott-aufdecken-spiel" und schafft es hier nicht den Zuschauer in seinen Bann zu ziehen, wie man es von seinen vergleichbaren Werken gewohnt ist. Die Hauptrolle ist eine kleine (wenn auch nicht allzu schwerwiegende) Fehlbesetzung, man ist hier von James Stewart einfach verwöhnt und kann auch die Charakter-, sowie Storyentwicklungen nicht ganz ernst nehmen. Die Verschwörung die sich auftut scheint einem beim betrachten des Films doch ein wenig zu gross für Mr. Nobody. Positiv zu erwähnen ist, das Hitchcock es schafft die durchaus vorhandenen Pro-Amerikanischen Tendenzen, die damals, kurz vor Kriegsbeitritt der USA, sicher auch auf die eine oder andere Weise von oberen Stellen eingefordert wurden, recht dezent und unaufällig einzubinden. Kann man, muss man aber nicht.

                                  • 6 .5
                                    über Topas

                                    Recht ruhiger und teilweise verwirrender Spionage-Thriller Hitchcocks. Der Film konzentriert sich dabei nicht nur auf einen Handlungstragenden Helden und verzichtet weitesgehend auch auf Action-Elemente, worunter der Unterhaltungswert teilweise leidet, dem Werk aber einen realistischeren Anstrich verleiht. Leider bleiben auch die meisten Protagonisten relativ blass und oberflächlich, was an den (zu-)vielen für die Story relevanten Charakteren liegen mag. Sehr akribisches und irgendwie technisches Werk Hitchcocks, bei dem er Augenscheinlich mehr Wert darauf legt, die Methoden und Verhaltensweisen von Agenten/Geheimdiensten zur Zeit der Kubakrise zu analysieren, als eine atmosphärische, spannende Geschichte zu erzählen.

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                                    • 7 .5

                                      Eine der besseren Vermengungen von Comic und Film bisher, die mich aber doch etwas zerissen zurücklässt. Der Film macht eigentlich fast alles richtig, ist rasant, witzig und hat auch Visuell einiges zu bieten. Aber berührt wurde ich in nur selten, alle Personen sind Karikaturen von Klischees...das mag in Comics gut funktionieren, ob es für einen Film über Liebe so gut ist, weiss ich nicht. Ein bisschen mehr Herz hätte dem Film gut getan und an "Shaun of the dead" sieht man ja auch gut, dass Edgar Wright weiss, wie man das umsetzt. Trotz der Kritik aber ein guter, unterhaltsamer Film, der teilweise eine völlig neue (für mich) Bildsprache ins Medium Film einbringt.

                                      • 7 .5

                                        Es ist immer ein hartes Brot einen absoluten Klassiker filmisch zu recyclen. Und auch Tom Savinis Version von "Night of the living dead" ist im Vergleich zum Orginal ziemlich banal. Viele der Düsternis, der politischen, wie auch sozialen Aspekte gehen in diesem Remake verloren. Am deutlichsten sieht man dies am geänderten Ende, welches prinzipiell im Orginal um einiges besser war. Der Film wurde wohl gezielt für Genre-Fans produziert und diese dürften mit dem Ergebnis auch zufrieden sein, da es doch ein wirklich guter Zombiefilm ist, auch wenn er sich mit den ganz Grossen nicht messen kann. Für einen Film von Tom Savini, der dazu noch indiziert wurde, ist das ganze aber relativ arm an Gore...Leider.

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                                        • 6 .5

                                          Guy Ritchies Interpretation von Sherlock Holmes und so richtig überzeugen kann er nicht. Das ist alles zwar recht hübsch anzusehen, aber man hat nie wirklich das Gefühl einen Sherlock Holmes Film zu sehen. Der recht einfache Plot wirkt unheimleich aufgebauscht und als Zuschauer wird man eigentich nie wirklich gefordert. Das ist alles sehr nett, läuft aber auch irgendwie an einem vorbei. Insgesamt aber nicht einmal ein schlechter Film und für einen No-Brainer durchaus zu empfehlen, vorallem vom visuellen Standpunkt aus. Ich habe mir einfach mehr erwartet. Und auch für Guy Ritchie ist das kein wirklicher Fortschritt...aber auf den wartet man ja schon einige Jahre.

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                                          • 6

                                            Dritter Film der Austin Powers Reihe und meiner Meinung nach der schwächste. Das Prinzip der Serie wirkt etwas abgenutzt und auch einige optische Verschlimmbesserungen können dem nicht wirklich entgegenwirken. Und noch mehr als in den Vorgängern nervt die Figur des Austin Powers mit den immer gleichen Schoten. Hier ist es Dr. Evil der den Film aus dem Mittelmass reisst und in seinen besten Momenten wie eine Mischung aus Monty Pythons, Helge Schneider und Charlie Chaplin erscheint.

                                            • 8

                                              Eine Ode auf die Magie und Emotionalität des Kinos, gleichzeitig aber auch schon fast ein Abgesang darauf. Denn am Ende bleibt nur viel Wehmut und die Erinnerung an die "gute alte Zeit". Und so wie sich die Welt zu einem unwirtlichen Ort entwickelt, wo grosse, wenn auch naive Gefühle keinen Platz mehr haben, so entwickelt sich der Mensch zu einem Wesen der sein innerstes immer mehr vergräbt. Doch manchmal bedarf es nur kleiner Dinge um uns in eine alte, vergessene Welt zurückzuholen.
                                              Aber es gibt auch kleine Kritikpunkte: Die Darstellung Salvadore´s als Kind ist etwas sehr Laienhaft. Ok, es ist ein Kind...aber trotzdem nicht gut. In der Mitte des Filmes rückt die Lovestory immer mehr in den Vodergrund, während Alfredo kaum noch in Erscheinung tritt. Und ich muss sagen, als Zuschauer vermisste ich ihn schmerzlich!
                                              Insgesamt aber ein sehr schöner Film, bei dem auch Männer sentimental werden dürfen, ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen ;)

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                                              • 3 .5

                                                Von Anfang bis Ende ein vor Pathos triefender Film, der sich selbstverliebt in seinem Schmerz suhlt. Zu keinem Augenblick hatte ich das Gefühl, dass es hier um echte Menschen geht und echte Liebe, vielmehr hatte ich den Eindruck die verfilmten Phantasien einer hoffnungslos verliebten 12jährigen zu sehen. Apropos Phantasie; die wird dem Film zugeschrieben, ich jedoch kann sie nur selten finden. Zuviele der Bilder hat man vorher schon gesehen, zuviele der visuellen Ideen kannte man schon.
                                                Und...um es mal ganz bös zu sagen: Robin Williams interpretiert seine Rolle teilweise so unbeholfen, man meint einem geistig Behinderten Kind zuzusehen.

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                                                • 8

                                                  Darabont hab ich einfach ins Herz geschlossen und auch Stephen King sollte ihm regelmässig die Füsse küssen!
                                                  Unter dem Deckmantel eines Monsterfilms zeigt er uns auf, wie der Mensch reagieren kann, wenn ihm sämtliche Sicherheiten seines alltäglichen Lebens genommen werden. Traumwelten und Gewalt, und im schlimmsten Fall, eine Mischung aus beidem. Sicherlich es scheint dabei manches Überzogen oder Unrealistisch...aber zu Darabonts Verteidigung hier ein grosses ABER: mir würden die realen Erfahrungswerte fehlen um sowas zu beurteilen, vielleicht sind Menschen ja in Wirklichkeit sogar noch nen Ticken kränker in solch einer Situation?!
                                                  Von einem Deckmantel Monsterfilm sprach ich, weil für mich die Monster in diesem Film vollkommen austauschbar sind. Die Monster/Nebel unserer Welt sind u.a. Terroristen, Armeen und aktuell Radioaktivität. Das Setting würde unter all diesen Bedingungen gut funktionieren.
                                                  Vom Ende bin ich trotz mehrmaligen Sehens immer wieder überrascht...weil Hollywood sowas einfach nicht macht...zum Glück ist Darabont ein Guter! :)

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                                                    Eine tiefschwarze Groteske von Hitchcock, die sich zu keinem Augenblick ernst nimmt. Es ist schon sehr absurd, wie hier von Beginn an wirklich Niemand die Leiche Harrys mit Erschrecken oder Trauer, noch irgendeines anders gelagertem grösserem Interesse wahrnimmt. Im Gegenteil, Harrys Leiche ist der Anlass für den 2. Frühling einiger Menschen, nur seine noch bestehende Körperlichkeit stellt eben jene von ein paar Probleme. Für Menschen die beim kleinsten Logikloch laut schreien müssen ist dieser Film sicherlich nichts, auch sollte man offen sein für eine gewisse Albernheit in der Führung der Charaktere. Wobei andererseits eben jene Albernheit auch zu ein paar göttlichen Dialogen und Theorien der Protagonisten führt (ganz toll: die Theorie des Jungens zu Gestern, Morgen und Heute!)! Wäre der Film nicht mit völlig mit sexuellen Anspielungen und Zweideutigkeiten durchtränkt, würde ich schreiben: good clean fun ;)!

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