EudoraFletcher68 - Kommentare

Alle Kommentare von EudoraFletcher68

  • 7 .5

    Der Schwarze Walter McMillian aus dem schönen Alabama wird 1987 wegen Mordes an einer 18jährigen verurteilt, vermutlich, einfach nur, damit man einen Schuldigen hatte. Er war wohl zu falschen Zeit am falschen Ort. 

    Ein frisch gebackener Schwarzer Strafverteidiger entscheidet sich nach seinem Abschluss in Harvard, für sehr wenig Geld (womöglich zu Unrecht) zum Tode verurteilte Häftlinge in Alabama zu verteidigen. Er arbeitet zusammen mit der Chefin der Equal Justice Initiative Eva Ansley. 

    Einer seiner ersten Fälle ist McMillian, der sich zur Erhöhung meiner Verwirrung Johnny D nennt. Der Anwalt findet heraus, dass dieser aufgrund einer einzelnen Zeugenaussage verurteilt wurde. Es gibt sehr viele Punkte, die gegen dessen Täterschaft sprechen, wie z.B. dass 20 Personen bezeugen können, dass Johnny den Tag mit seiner Familie verbracht hatte.

    Alle weißen Rechtspersonen, angefangen von den Gefängnismitarbeitern, dem Richter, Sheriff, Staatsanwalt und anderen Rechtsanwälten, machen ihm das Leben so schwer wie möglich und bedrohen ihn außerdem. Vor allem die Polizei bedroht ihn bei einer Verkehrskontrolle mit vorgehaltener Waffe. 

    Der Film beschäftigt sich mit einem wichtigen Thema (Rassismus, Justizirrtümer und die Todesstrafe) und ist gar nicht übel. Es gibt einige starke Szenen und je länger er lief, desto besser gefiel er mir, vor allem als klar wird, dass auch dem Richter die neue Beweislage nicht interessiert. Mich hat MISSISSIPPI BURNING trotzdem viel mehr gepackt. Da war mehr emotionale Wucht in fast jeder Szene. 

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    • 7
      EudoraFletcher68 27.12.2024, 06:39 Geändert 27.12.2024, 08:39

      Unterhaltsame, sehr bissige Satire über die Dynamik im Zentralkomitee Tage kurz vor und kurz nach Stalins Tod.

      Nachgelesen habe ich, dass man versucht hat, sich an den historischen Fakten zu orientieren. Was den Film natürlich interessanter macht.

      Steve Buscemi ist wie immer ein wunderbarer Bösewicht! Michael Palin habe ich leider nicht erkannt und erst hinterher gelesen, dass er Vyacheslav Molotov spielte. Alle Darsteller sind super und die Figuren Karikaturen sind sehr gut gelungen. 

      Etwas seltsam war für mich nur, dass Amis Russen spielen und ich habe etwas Zeit gebraucht, mich daran zu gewöhnen.

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      • 6

        Freunde von Gewaltexzessen, Blut und Action – wo seid ihr?
        Insgesamt nur 280 Bewertungen und 26 von meinen Kollegen haben den gesehen. Warum? 

        Ein Schiff, das Gefangene von irgendwo nach irgendwo transportiert. Die Gefangenen befreien sich und machen was sie wollen. Einer von ihnen scheint unverwundbar und wahllos hinsichtlich seiner Opfer zu sein. Was hat es mit ihm auf sich?

        Visuell ist der Film recht gut gelungen, die Locations sind gut ausgewählt und sogar die Synchro ist noch erträglich.

        https://boxd.it/cQ55I

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        • 7

          [Danke an Framolf für den Tipp!]

          Diese auf YT leider nur in schlechter Qualität auffindbare ARTE-Doku untersucht die Anthrax-Anschläge von 2001 und die Entwicklung des biomilitärisch-industriellen Komplexes, die dazu geführt hatte und die darauf folgte. 

          Ich hatte mich mit dem Thema bisher nur sehr marginal beschäftigt und kann so nur sagen, dass ich das, was man dort erfährt beängstigend finde. 

          Filmemacher Bob Coen folgt einer Spur toter Wissenschaftler.

          Hier berichtet Coen, was er heraus gefunden hat in einem Text: https://www.cbc.ca/news/science/film-sheds-light-on-shadowy-world-of-germ-warfare-1.845058

          Ich versuche das erst einmal möglichst schnell wieder zu vergessen. GRUSEL!!!

          https://www.youtube.com/watch?v=TuABzsPPVXU

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          • 3
            EudoraFletcher68 26.12.2024, 07:29 Geändert 27.12.2024, 06:45

            Eine neue Szenerie für einen Weihnachtsfilm: Manager Cliff reist in eine Kleinstadt, wo er die Fertigstellung eines Rosenfestwagens für die Rosen-Parade in Pasadena, Kalifornien überwachen soll. Der Schweißer ist eine Schweißerin! Wie schön, dass die Emanzipation auch im Weihnachtsfilm angekommen ist! Und ausnahmsweise mal keine Blondine, sondern eine Brünette. Es gibt nun ein Problem mit dem Festwagen, der nämlich noch lange nicht fertig ist. In 9 Tagen werden die Rosen geliefert! Die Schweißerin benötigt Freiwillige, die mitmachen. Der Vater der Schweißerin hatte einen Herzinfarkt und muss kürzertreten. Wenn das mit dem Wagen nichts wird, würde das für den Vater den finanziellen Ruin bedeuten (warum, wird nicht so richtig erklärt, aber so ist es eben!). Nun müssen die Schweißerin und der Manager ihre Fähigkeiten zusammentun, um den Wagen fertig zu bringen. Aber zuerst einmal arbeiten sie (unfreiwillig) eher gegeneinander. 

            Was ich nicht so ganz verstanden habe: Wie kommt es, dass das zukünftige Liebespaar häufig ziellos durch die Innenstadt spaziert, wo sie doch so unter Zeitdruck stehen? Auf einem dieser Stadtspaziergänge tauschen sich die beiden darüber aus, wie sie in ihrer Kindheit Weihnachten gefeiert haben. Das ist offenbar ein häufiger Bestandteil von diesen Weihnachtsfilmen. Außerdem bringt der Manager die Schweißerin, die nämlich auch eine heimliche Künstlerin ist, dazu eine Ausstellung zu machen. Dann gehen sie zusammen zum Schlittschuhlaufen. Inzwischen sind die Blumen geliefert und sie schmücken den Wagen. 

            Ich finde den Bau von solchen Fahrzeugen ziemlich interessant und war schon 3 x bei Las Fallas in Valencia (z.B. https://www.youtube.com/watch?v=3VqNG9NRf0I), wo innerhalb eines Jahres selbst gebaute Riesenfiguren bis morgens am 16.3. in der ganzen Stadt aufgebaut werden. Dort können sie dann bis zum 19.3. bewundert werden. In der Nacht auf den 20.3. werden sie alle verbrannt. 

            Das ist hier natürlich nicht so, aber dennoch fiebern alle auf den Tag der Parade hin und der schönste Festwagen wird ausgezeichnet werden.

            Die Schweißerin und der Manager verlieben sich ineinander, aber dann haben sie einen großen Konflikt!

            Ungewöhnlich für einen Weihnachtsfilm, geht der Film sogar über Silvester hinaus. 

            Kurz vor dem Ende küssen sie sich und statt Schnee gibt es ein Feuerwerk. Danach sehen wir einige kurze Szenen von der Rosen-Parade.

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            • 3 .5

              3-teilige Miniserie oder langer Film über eine Familie an Weihnachten zu verschiedenen Zeiten. Man hat hier etwas versucht, was durchaus Potenzial gehabt hätte, aber aufgrund der Mängel in Drehbuch, Dialogen, Dramaturgie und Schauspielern war das ein eher mühsames Erlebnis für mich. Victoria, Charo López, Ángela Molina und Elena Anaya habe ich schon in Filmen von Pedro Almodóvar gesehen. Da waren sie mir nicht negativ aufgefallen. Also liegt es vermutlich an der Dramaturgie. Die Schauspieler müssen z.B. oftmals sehr lange in irgendwelchen Posen verharren, ich vermute, damit selbst der größte Trottel versteht, um welche Gefühlslage es gerade geht. Ich bin immer wieder sehr ungeduldig geworden.

              Ich habe am Ende der 1. Folge von Spanisch mit UT auf Englisch umgeschalten (witzigerweise kann ich manchmal mit englischer Synchro besser leben als mit deutscher), damit ich wenigstens nicht mehr dauernd UT lesen musste, von Dialogen die nicht erkennbar auf irgendetwas hinauswollten. Das hat mir die Sichtung etwas erleichtert, aber besser gefallen hat mir die Miniserie deshalb nicht

              In der ersten Episode lernen wir drei Kinder bzw. Jugendliche kennen, die in einem Haus in der Pampa leben, überwacht von einem ängstlichen Vater. Es ist vermutlich die Franco-Zeit, wird aber nicht näher ausgeführt. Die Mädchen dürfen eigentlich nichts alleine außerhalb des Hauses machen. Sie überlegen aber dennoch immer wieder Ausreden, um doch einmal unbeaufsichtigt etwas unternehmen zu können.
              Am Weihnachtstag finden sie ein Mädchen, das in die Familie aufgenommen wird. In dem Zusammenhang sterben 2 andere Personen. Das Beste war, dass in Minute 49:55 jemand in einen gefrorenen See einbricht (das hatte ich schon länger nicht mehr): https://boxd.it/4hXQm
              4,5 Punkte für diesen Teil.

              Auch die Darsteller der 2. Episode, die ca. 15 Jahre später spielt, wurden wohl zum Overacting genötigt. Diese Episode zieht sich wirklich endlos in die Länge. Die familiären Konflikte brodeln an die Oberfläche, haben mich aber gleichgültig gelassen. Die Aufklärung der pathologischen Geheimnisse und Kommunikationsprobleme haben mich nicht weiter interessiert, obwohl man daraus durchaus etwas hätte machen können. Ich war nur froh, als die Episode endlich zu Ende war.  3 Punkte für den 2. Teil

              Die dritte Episode spielt dann noch viele Jahre später, die Schwestern sind schon in ihren 50ern. Es ist wieder Weihnachten. Eine der Schwestern hatte gerade einen appellativen Suizidversuch unternommen. Der inzwischen anscheinend demente Vater hat das Weihnachtsgeschirr zerdeppert. Es wird dann grauenhaft kitschig. Und die lesbische Tochter macht ihrer Freund nach 20 (??) Jahren einen Heiratsantrag. Das wichtigste Familiengeheimnis kommt wieder an die Oberfläche. Ich war nur froh, als auch diese Episode zu Ende war. 3 Punkte

              [Danke an Framolf für den Tipp]

              https://boxd.it/j6uEY

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              • EudoraFletcher68 25.12.2024, 07:31 Geändert 25.12.2024, 09:10

                In diesem oscarnominierten 17minütigen Animationsfilm wird uns eine gruselige Geschichte über unsere Zukunft erzählt. Zugleich aber auf kreative und unterhaltsame Weise.

                In dieser Zukunftsvision wird es statt dem Internet ein Outernet geben und der Geist des Menschen wird sich in neue Körper laden lassen. 

                In sehr guter Qualität: https://www.youtube.com/watch?v=4PUIxEWmsvI&list=WL&index=4

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                • 6 .5
                  EudoraFletcher68 24.12.2024, 06:58 Geändert 24.12.2024, 07:19

                  Adventskalender Türchen #24 für meine lieben Freunde Framolf und kaiserofhorror.

                  Ein schwedischer Junge sitzt im Kino und schaut sich einen Robin Hood-Film an. Danach geht er durch die verschneiten Straßen eines Städtchens. Wir erfahren, dass es arme und reiche Menschen dort gibt. Manche der Armen sind auch Diebe, z.B. ein Mädchen, das dem Jungen sehr gut gefällt. Der Junge kommt aus der herrschenden Klasse, benimmt sich aber als Einziger nicht so. Den Reichen ist es außerdem wichtig, was andere von ihnen denken. Dies kommt nun kurz vor Weihnachten einem Waisenhaus zugute. Der Eigentümer eines großen Kaufhauses entdeckt die Vorteile der Wohltätigkeit: Er verdient am Ende mehr Geld dadurch!

                  Die Armen frieren und haben zu wenig von allem. Die Diebin klärt den Jungen darüber auf, dass er zur herrschenden Klasse gehört und es irgendwie merkwürdig ist, dass er Fan von Robin Hood ist. Daraufhin versucht der Junge den Armen zu helfen. Dann gibt es noch scheinbar wohltätige Leute, die gerne ein Kind unter der Hand adoptieren wollen. Diese haben vermutlich etwas anderes mit den Kindern vor. Die Frau vom Waisenhaus verkauft ein Kind an die Reichen.

                  DAS WUNDERSAME WEIHNACHTSFEST qualifiziert sich für https://boxd.it/B0FTU, auch wenn am Schluss die Reichen nicht enteignet werden, sondern stattdessen .....

                  Von all den 24 Weihnachtsfilmen, die ich diese Saison gesehen habe, ist das der Einzige, der mich so richtig überzeugt hat.

                  [Danke, Framolf für die Empfehlung!]

                  Frohes Fest euch allen!

                  https://boxd.it/3Maow
                  https://boxd.it/gDz9A

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                  • 8
                    EudoraFletcher68 24.12.2024, 06:55 Geändert 25.12.2024, 07:51
                    über Roads

                    Ein junger Brite, der mit seiner Familie in Marokko Urlaub macht, klaut seinem Stiefvater das Wohnmobil. Er will damit nach Frankreich fahren. Er nimmt einen Schwarzen aus Kongo mit, eine Zufallsbekanntschaft. Und dann nimmt er noch Moritz Bleibtreu mit, der hier einen ziemlich durgeknallten spielt. Ihn mag ich einfach total gerne, auch wenn natürlich nicht alle Filme gut sind, in denen er mitspielt. Der Brite braucht Bleibtreu, weil der einen Führerschein hat- im Gegensatz zu dem Briten. Bleibtreu kann aber nicht nur Auto fahren sondern ist auch ein dissozialer Arsch, was unangenehme Konsequenzen für den Briten hat. Aber der ist auch nicht auf der Brennsupp´n dahergeschwommen!

                    Alles in allem ein unterhaltsamer Film, der seine Geschichte phasenweise in rasantem Tempo erzählt und dann wieder etwas vor sich hin mäandert – so wie es auf einem Roadtrip in einem gestohlenen Fahrzeug und ohne Geld so geht. Die beiden neuen Freunde lernen sich mit der Zeit besser kennen, sowohl merken sie, dass sie sich aufeinander verlassen können, miteinander Spaß haben als auch streiten und wieder vertragen. Ihr Background ist aber sehr unterschiedlich. 

                    Bezüglich des Realitätsgehalts muss man manchmal beide Augen zudrücken.

                    https://boxd.it/tNt3o
                    https://boxd.it/eqWlK
                    https://boxd.it/5fmLa

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                    • 6

                      [Danke an Mareike HB für die Empfehlung!]

                      Das Beste am Film ist Romy Schneider. Sie ist wunderbar! Statt als Kaiserin Sissi, wo man ob des Kitsches viel Geduld haben muss, ist sie hier ein echter Mensch! Sie lebt in einer Partnerschaft, zu dem älteren Pierre, der aus irgendeinem Grund keine Gefühle mehr für sie hat, sie aber auch nicht verlassen will.

                      Oder vielleicht ist er nur ambivalent? Er ist nämlich auch noch verheiratet – mit einer anderen. 

                      Hervorragende Bilder von nächtlichen Autofahrten im Regen, Paris und dem kleinen Hafenörtchen La Rochelle, Charente-Maritime und andere namenlose kleine Ortschaften. 1970 sah die Welt noch viel schöner und interessanter aus. 

                      Der melodramatische Liebesfilm ist ansonsten nicht so wirklich meins. Dafür hat er mir aber noch ganz gut gefallen.

                      https://boxd.it/eqWlK

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                      • 2

                        Adventskalender Türchen #23 für meine lieben Freunde Framolf und kaiserofhorror.

                        Zwei Kolleginnen/Freundinnen testen Weihnachtsgebäck in der Arbeit. Danach gehen sie in ein Antiquitätengeschäft. Die eine ist auf der Suche nach einem Ring, der so aussieht wie der Verlobungsring ihrer Mama, die gestorben ist als sie 7 (oder 17?) war. 🥹🥹🥹😢

                        Ihr Vater wollte ihr den Ring eigentlich gegeben haben, aber als der vor einigen Jahren auch gestorben ist, ging er irgendwie verloren. Die Verkäuferin hat einen Ring, der ähnlich aussieht. Dieser hat eine Gravur und nun möchte die hübsche Frau wissen, wem hatte dieser Ring gehört und wer hat ihn 1948 bekommen? Was ist aus den Menschen geworden? Die verkannte Journalistin darf nämlich bei ihrem Online-Magazin nur Schmarrn schreiben und nun möchte sie mit einem Investigativ-Artikel groß rauskommen. Ist das nicht eine super Idee? 

                        Sie findet heraus, wo der Ring hergestellt wurde und fährt in ein kleines Kaff, in dem gerade alles für die große Weihnachtsfeier vorbereitet wird. Am Anfang prallt sie mit Michael zusammen, es gibt spontane Feindseligkeit von seiner Seite aus. Als sich dann noch herausstellt, dass der Ring seiner Großmutter gehört hat, ist es ganz vorbei. Denn er ist wohl außerdem irgendein Promi oder der Ex einer Promi und stinksauer, weil er keine Interviews geben will. Man weiß natürlich schon, worauf das Ganze hinauslaufen wird. 

                        Dann gibt es hier auch eine Szene wo die beiden Hauptfiguren miteinander Plätzchen backen. Wieder ein Element aus dem Drehbuch-Katalog für Szenen eines Weihnachtsfilms. Die frisch gebackene Investigativ-Journalistin hat nun einen moralischen Konflikt. Ihre Chefin will eine Klatschgeschichte über Michael, aber das will sie ihm natürlich nicht antun. Dann muss sie sich entscheiden: Ihr Job, in dem sie ihre Seele verkaufen muss oder die wahre Liebe! Na, habt ihr schon eine Idee, wie sie sich entscheiden wird?

                        Was mir gefehlt hat: Die Investigativ-Journalistin wurde für ihren Artikel nicht ausgezeichnet. Verstehe nicht, warum das nicht passiert ist. 

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                        • 8
                          EudoraFletcher68 22.12.2024, 07:03 Geändert 22.12.2024, 11:59

                          Kommentar zum 4. Advent für Mittwochskind im Rahmen der Community-Advents-Wichtel-Aktion 2024.

                          Russel Crow-Fans, wo seid ihr???

                          Hier ist er der Vater eines ungefähr sechsjährigen Mädchens. Eines Abends fährt die Familie irgendwohin. Der Vater sitzt am Steuer. Ein Unfall passiert, die Mutter stirbt. Es scheint so, dass der Unfall bei Russel Crowe eine manisch-depressive Erkrankung ausgelöst hat. 

                          [Fachlicher Exkurs: Das ist ein großer Unsinn! Bipolare Erkrankungen entstehen nicht durch solche Ereignisse, sondern entwickeln sich manchmal im Lauf vieler Jahre und haben etwas mit den Beziehungsdynamiken aus der Kindheit zu tun. Oder, so würde es ein Körpermediziner sagen, sind genetisch mitbedingt bzw. vererbbar.]. 

                          Jake (Crowe) lässt sich auf Empfehlung seines Arztes in ein psychiatrisches Krankenhaus aufnehmen. Die Tochter bleibt in dieser Zeit bei seiner Schwägerin, deren Mann und zwei Söhnen in einer schicken Villa mit Hausangestellten. Gar nicht mal so dumm, bekommen wir erst einmal nichts von der Behandlung mit (da habe ich keinen Grund zu meckern). In der nächsten Szene wird er entlassen und von einer Bekannten abgeholt. Ihr sagt er „I guess electroshock agrees with me.“. 

                          [Fachlicher Exkurs: Es gibt ein Revival der Elektroschockbehandlung, heute nennt man das verharmlosend Elektrokrampftherapie (EKT). Diese wird meines Wissens nach hauptsächlich bei therapieresistenter Depression angewandt. Wenn ein Mensch nur noch mit dem Gesicht zur Wand und dem Arsch zur Welt im Bett liegt und zu nichts zu bewegen ist oder wenn er nur nervös und agitiert auf- und abwandert und ansonsten nicht erreichbar.]

                          Ob Jake den Satz ironisch gemeint hat? Ich glaube es nicht, denn er sagt es ganz freundlich zu seiner Bekannten, so als wäre es das normalste von der Welt. Hast du eine Bipolare Erkrankung? Bekommst du Elektroschocks!

                          Als Jake seine Tochter bei der Schwägerin abholen möchte, freut sich Cathy riesig. Nur die Schwägerin nicht. Sie möchte Cathy adoptieren. Sie ist außerdem der Meinung, dass Jake ihre Schwester umgebracht hat. Jake nimmt Cathy mit. Es gibt einen Zeitsprung von 25 Jahren und wir sehen Cathy an der Uni mit einem Kommilitonen. Sie arbeitet außerdem als Sozialarbeiterin beim Jugendamt. Man fragt sich spontan, ob sie unbewusst versucht, durch ihre Berufswahl ihr Trauma zu bewältigen. Außerdem ist sie in psychotherapeutischer Behandlung. 

                          Was wohl in der Zwischenzeit passiert ist? Die Geschichte geht auf zwei Zeitachsen weiter, im Erwachsenenleben der Tochter und das Leben ihres Vaters mit ihr als Kind. Gute Idee, wie ich finde!

                          Wir erfahren, dass Jake, der übrigens ein Bestseller-Autor ist, nicht nur manisch-depressiv ist, sondern auch Krampfanfälle hat. 

                          [Fachlicher Exkurs: Solche Krampfanfälle sind kein Symptom einer bipolaren Störung, können aber eine Traumafolge sein, analog zu dem von Freud beschriebenen „Kriegszittern“, das er an Kriegsheimkehrern aus dem 1. Weltkrieg beobachtet hatte. Ich könnte mir vorstellen, dass dies hier so gemeint war.]

                          Russel Crowe ist ein wirklich wandlungsfähiger Schauspieler. Ich habe noch nicht alles von ihm gesehen, aber das was ich von ihm kenne, gefällt mir: In GLADIATOR ist er ein glaubhafter römischer Feldherr, in ROBIN HOOD eben jener, sympathischer Outlaw in 3:10 TO YUMA, aalglatter Börsenmakler in A GOOD YEAR, Kapitän in MASTER AND COMMANDER, einen Wissenschaftler und Whistleblower in THE INSIDER und irgendwo habe ich ihn in einer Nebenrolle als FBI-Agent gesehen.

                          Hier überzeugt er als traumatisierter, alleinerziehender Vater, der sich schwertut, wieder auf die Beine zu kommen und sich gegen das aggressive Vorgehen der Schwägerin und deren Mann, die unerschöpfliche Reichtümer haben, um sich das Sorgerecht vor Gericht zu erstreiten, zu wehren. Was machst du als Normalverdiener, wenn dir dein Rechtsanwalt sagt: Das ist ein ungewöhnlicher Fall. Bitte überweisen Sie mir erst einmal $ 25.000,- ? Wie das ausgeht und welche Auswirkungen das auf seine Tochter hat, müsst ihr euch selbst anschauen. 

                          Die Geschichte ist zwar etwas konventionell, aber doch auch sehr gut erzählt. Die Darsteller überzeugen alle und die Dialoge sind auch gut. Insgesamt ist der 116 Minuten lange Film unterhaltsam ohne erkennbare Längen. 

                          [Fachlicher Exkurs: Er nimmt Seroquel. Hierbei handelt es sich um ein atypisches Neuroleptikum, das man tatsächlich bei Bipolaren Erkrankungen gibt. Manche Psychiater nennen es Seroquäl, weil es die Patienten krass müde macht und extrem runterdämpft, weshalb manche es absetzen und dann wieder manisch werden. Das ist hier aber nicht der Fall.]

                          Ich habe mich gefreut, den etwas rund gewordenen Aaron Paul (alias Jesse Pinkman aus BREAKING BAD) in einer Nebenrolle wieder zu sehen. Allerdings muss ich sagen, dass er für mich als Schauspieler verbrannt ist. Ich werde ihn immer als Jesse sehen. Amanda Seyfried ist eine überzeugende, etwas verlorene junge Frau, die versucht, ihr Leben zu meistern, auf dem Hintergrund einer schwierigen Biographie. Außerdem ist sie sehr hübsch.

                          Diesen Film hätte ich mir ohne das Adventswichteln sicherlich frühestens in 10 + x Jahren angeschaut, wenn ich mich zu einer Russel Crow-Werkschau durchgerungen hätte. 

                          https://www.moviepilot.de/movies/o-beautiful-night/kritik/2835020

                          https://www.moviepilot.de/news/advent-advent-2024-wichteln-zum-mitmachen-1150675 

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                            Adventskalender Türchen #22 für meine lieben Freunde Framolf und kaiserofhorror.

                            Ein armer Mann hat ein Eichhörnchen trainiert. Er hofft, damit Geld verdienen zu können, kommt aber nicht an. Angeblich wollen die Leute lieber einen Löwen sehen. Er verliert seine Wohnung und steht auf der Straße. Das Eichhörnchen entlässt er in die Natur. Unterwegs trifft er Bekannte, die ebenfalls mittellos sind. Sie mieten die ehemalige Wohnung des Eichhörnchen-Trainers an, aber sie können die Miete im Voraus natürlich nicht bezahlen. Der Vermieter ist ein alter Geizkragen, der sein Geld hinter einer Fußbodenleiste in seinem Haus versteckt. Aber sein Sohn ist sehr nett. Er hat ein Auge auf die Tochter der neuen Mieter geworfen. Das schlaue Eichhörnchen hilft den armen Leuten. Während der arme neue Mieter nach einem Weihnachtsbaum sucht, der nichts kostet, regnet es in der neuen Wohnung Geldscheine vom Loch im Dach auf die betende Mutter. Wir sehen dann sehr lange der Familie zu, die sich über den plötzlichen Geldsegen freut. Was aus dem armen Eichhörnchen-Trainer vom Anfang geworden ist, bleibt offen. Interessant fand ich dann nur, dass die Behörden auf den plötzlichen Reichtum der Familie aufmerksam werden. 

                            Mich wundert es nicht, dass THE GREAT RUPERT so unbekannt ist, er ist kein verstecktes Juwel, sondern ein ziemlich langweiliger Film mit einem verstaubten Humor, der einfach überhaupt nicht (mehr?) lustig ist. Das (schlecht gemachte) Stopp-Motion-Eichhörnchen hat es auch nicht rausgerissen.
                            Die deutsche Synchro auf Prime hat es natürlich nicht besser gemacht.

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                              Adventskalender Türchen #21 für meine lieben Freunde Framolf und kaiserofhorror.

                              Du hast es ja schon angekündigt, @kaiserofhorror, die Flodders aus Australien.

                              Viel mehr gibt es eigentlich nicht hinzuzufügen. Das Witzigste war für mich am Anfang die Schwiegerfamilie: Der Vater, der jedes Insekt vernichten will, koste es was es wolle und auch über dem Mittagessenstisch eine Wolke an Insektizid versprüht, weil dort eine Stubenfliege ihr Unwesen treibt. Der Freund der Mutter des Protagonisten, der versucht den Grill in Betrieb zu nehmen und dabei versehentlich den Hund seiner Schwiegereltern ins jenseits katapultiert. Die Schwester der Oma, die den Opa bumst. Und der Alkoholiker-Uropa der in einer kleinen Scheune auf dem Grundstück leben darf, obwohl er seinen Sohn früh verlassen hat und der sich von ihm immer noch ungeliebt fühlt. Dies war der wesentliche Tiefgang, den ich in dem Film entdeckt habe: Dauernd klagt einer der Charaktere darüber, dass einer der anderen ihn ablehnt/hasst und man merkt, dass ihm/ihr dies Gefühle macht. Um das nicht auszuhalten, wird quasi als Übersprungshandlung ein anderer niedergemacht oder geprügelt. Sehr wirksame Methode, die Menschen auch in der Realität anwenden.

                              Überhaupt werden, trotz aller Übertreibungen, durchaus Verhaltensweisen gezeigt, die man so in der Art auch schon mal im echten Leben beobachten konnte. Natürlich hier unter dem Brennglas. 

                              Der Humor sitzt nicht immer, aber es gibt so viele Absurditäten, dass im Prinzip für jeden zumindest mal ein Lacher dabei sein dürfte.

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                                EudoraFletcher68 21.12.2024, 07:07 Geändert 22.12.2024, 07:09

                                Nach DIE SAAT DES HEILIGEN FEIGENBAUMS wollte ich nun noch ein weiteres Werk von Autorenfilmer Mohammad Rasoulof sehen. 

                                Was ich witzig finde: Typisch für Filme, die tatsächlich im Iran gedreht wurden ist, dass viele Szenen im Auto (oder auch in einer Wohnung) stattfinden. Das ergibt ja auch total viel Sinn. Wenn man in einem autoritären System einen Film dreht, dann ist das Auto auf jeden Fall eine Möglichkeit, etwas vom Land zu zeigen, ohne allzu sehr aufzufallen.

                                Iran ist ein Land, in dem scheint´s die meisten sich anlügen und anschwärzen. Man ist ständig in Gefahr verhaftet und womöglich zum Tod verurteilt zu werden. Jeder misstraut jedem. Die meisten versuchen, irgendwie durch zu kommen. Vergleichbar mit (der Stalinzeit in) Russland (oder auch Nazideutschland) vielleicht? Viele machen mit, weil sie glauben, dass andere verantwortlich sind, schauen weg, rationalisieren ihre Handlungen. 

                                Genau genommen handelt es sich um 4 unabhängige Episoden, die sich alle mit dem Thema Todesurteile und Ausführung von Hinrichtungen bzw. moralischen Konflikten beschäftigen. 

                                1.    There Is No Evil: Ein 40jähriger Familienvater wird bei seinen alltäglichen Erledigungen mit seiner Familie begleitet. Er ist ein netter Ehemann und fürsorglicher Vater. Nachts um 3.00 muss er aufstehen, um in die Arbeit zu gehen. Dort macht er dann etwas, was ein anderes Licht auf ihn wirft. Die Episode ist vergleichbar mit einigen Filmen über die Helfer und Helfershelfer in Nazideutschland, die „nur ihren Job gemacht haben“.

                                2.    She Said, “You Can Do It”: Ein junger Mann muss seinen Wehrdienst in einem Gefängnis ableisten. ER teilt sich sein Zimmer mit einem Kollegen. Wenn er den Dienst erfolgreich hinter sich bringt, hat er Anspruch auf einen Pass. Diesen möchte er haben, um den Iran mit seiner Freundin zu verlassen. Er bekommt Befehle, die ihn in einen Gewissenskonflikt treiben.

                                3.    Birthday: Ein junger Soldat hat ein paar Tage Urlaub vom Dienst erhalten und reist in ein kleines Dorf um seine Freundin zu treffen, die Geburtstag hat. Er hat ihr einen Ring gekauft und möchte ihr einen Heiratsantrag machen. Als er dort ankommt, ist der Geburtstag vom Tod eines engen Freundes der Familie überschattet. Bei genauerer Betrachtung erfährt der Soldat etwas, was seine Beziehung zu seiner Freundin für immer verändern wird.

                                4.     Kiss Me: Ein älteres Ehepaar, das in den Bergen lebt und eine Imkerei betreibt. Eines Tages kommt seine Nichte zu Besuch. Sie lebt in Deutschland und soll Medizin studieren. Es ist klar, dass ein Geheimnis in der Luft liegt, aber es dauert eine Weile bis es offenbart wird. 

                                https://boxd.it/uvADG

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                                  Adventskalender Türchen #20 für meine lieben Freunde Framolf und kaiserofhorror.

                                  Die kurz vor Weihnachten aus Altersgründen aus dem New Yorker Tanz-Ensemble Jingle Belles gekündigte Protagonistin guckt sich daheim frustriert einen Prinz-und-Prinzessin-Weihnachtsfilm an. Dann ruft ihre Mutter aus einem kleinen Kaff an und schlägt vor, sie über Weihnachten zu besuchen, da man schon ewig kein gemeinsames Weihnachten mehr gehabt hat. Die Tänzerin entscheidet sich, zu ihrer Familie zu reisen. Als erstes trifft sie auf einen sexy Schreiner und Handyman. Natürlich mögen sich die zwei erstmal nicht und man weiß, dass sie am Ende ein Paar werden werden. Nur wie sie dahin kommen ist noch nicht klar. 

                                  Die Eltern besitzen eine Bar, die nicht mehr läuft und kurz vor dem Ruin steht. Die Vermieterin möchte die Eltern am liebsten loswerden. Der Schreiner repariert dort öfter mal was für lau, da er die Eltern mag. Als die Tänzerin von der Vermieterin erfährt, dass sie schon neue Pläne für die Räumlichkeiten hat, behauptet sie, dass sie eine Männer-Tanzgruppe hat und mit diesem neuen Konzept die Bar zu neuem Leben erwecken wird. Nun muss sie nur noch ein paar Männer, in Form des Schreiners, des Bartenders, des Taxifahrers und des Freunds ihrer Schwester zum Tanzen bringen. Diese lassen sich überraschend schnell überzeugen und sind alle tolle Tänzer mit super Bodys. Was für ein Glück! Dann kommt es natürlich zu Komplikationen, u.a. auch deshalb weil die Tänzerin aus NYC ein Angebot erhält, dass sie unmöglich abschlagen kann. Wie wird sie sich entscheiden? Für ihren egoistischen aber kurzlebigen Karriere-Traum in der großen weiten, oberflächlichen Glamourwelt? Oder für das, was wirklich zählt: Die Liebe und die Familie und die Heimat?

                                  Ich habe in den letzten Wochen schlechtere Weihnachtsfilme gesehen, auch wenn man an THE MERRY GENTLEMEN einiges kritisieren kann, wie z.B. die billige Ausstattung. 

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                                    Erstaunlich unbekanntes sympathisches kleines Road-Movie.

                                    Harry ist mit seinem Kater in Manhattan, NYC unterwegs, kauft ein und trifft seinen Freund Jacob. Ihm erzählt er, dass ihm seine Wohnung gekündigt wurde. Sie führen ein Gespräch über den Klassenkampf und Jacob bietet ihm an, bei ihm einzuziehen. Harry lehnt ab. Auf dem Heimweg wird er bedroht und umgerannt. Schließlich holt ihn gerade noch vor der Zwangsräumung sein Sohn ab und nimmt ihn mit zu sich in ein schickes Haus in einem Vorort. Dort wohnt er mit Sohn, Schwiegertochter und seinen beiden Enkeln. Er merkt schnell, dass er seiner Schwiegertochter auf die Nerven geht und beschließt, seine Tochter in Chicago zu besuchen. Am Flughafen kann er sich nicht an die Security-Regeln halten, weshalb er entscheidet, mit dem Bus zu fahren. Auch mit dem Busfahrer bekommt er Konflikte. So bleibt er schließlich auf der Strecke im Nirgendwo zurück. Harry bekommt verschiedene Begleiter unterschiedlichen Alters.

                                    Auch das Reiseziel wechselt. 

                                    Sehr gut hat mir das gemächliche Tempo und die Charaktere gefallen, die zwar schon etwas eigenwillig aber nie völlig oben drüber sind.

                                    Ich habe mich öfter gefragt, welche Droge man dem Kater gegeben hat - so entspannt, wie er die meiste Zeit an den diversen Locations abhängt! Manchmal trägt Harry den sich widersetzenden Kater herum, aber im Großen und Ganzen ist er die Ruhe selbst. Positiv zu vermerken ist, dass man nur ganz selten falsche Katzengeräusche eingebaut hat. Sowas hasse ich nämlich. 

                                    Leider konnte ich den Film nur in deutscher Synchro sehen. Die OV hätte noch Potenzial für eine höhere Wertung.

                                    [Vielen Dank an Framolf für die Empfehlung!]

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                                      EudoraFletcher68 19.12.2024, 06:15 Geändert 19.12.2024, 06:16

                                      Adventskalender Türchen #19 für meine lieben Freunde Framolf und kaiserofhorror.

                                      Eine anscheinend alleinerziehende Mutter zieht mit ihren zwei Kindern in eine belgisches Kleinstädtchen. In der Weihnachtszeit. Vermutlich ist der Vater irgendwie verunglückt. Jedenfalls ist der ungefähr 12jährige Sohn stinksauer auf den Umzug und Weihnachten. Die Mama muss am nächsten Tag arbeiten und bringt die beiden Kinder deshalb zu ihrem Schwieger-Vater. Das erklärt dann auch die Ortswahl. Beim Opa ist es spannend! Während die Mutter als Keksbäckerin ausgebeutet wird und nicht einmal ohne Erlaubnis auf´s Klo gehen darf (ich dachte zuerst, dass der Autor Kapitalismuskritik im Drehbuch untergebracht hat, aber dann wendet sich das Blatt und die Mutter der beiden Kinder versucht die Fabrik durch ihre eigenen Kekse zu „retten“. Was sie und die Belegschaft davon haben außer der Ehre, bleibt offen.), beginnt für den Jungen namens Jules ein Abenteuer. Das leider vorzeitig endet, weil der Opa beim Schmücken des Weihnachtsbaums von der Leiter fällt und sich etwas bricht. Bei der Gelegenheit erfahren wir dann, dass die Hinweise zu Beginn des Films was den abwesenden Vater angeht, korrekt waren.

                                      Man muss danach beide Augen zudrücken, als es darum geht, dass Jules seinem Opa in einer Nacht dabei hilft, die Weihnachtsgeschenke auszutragen. Das Tempo in dem sie diese sehr umständliche Tätigkeit ausführen ist so langsam, dass sie vermutlich 1 Millionen Jahre brauchen würden, um allen Kindern ihre Weihnachtsgeschenke zu bringen. Aber egal, der Trauerprozess, den der Junge durchläuft ist dennoch schon anzusehen und die Charaktere sind sympathisch. 

                                      Das ist (in dieser Saison) der zweite Weihnachtsfilm, der mir ernsthaft Spaß gemacht hat. Und das obwohl er auch diese typischen Kitschmomente hat. Ich kann es nicht erklären, aber Drehbuch, Inszenierung und Dialoge sind halt nicht so bescheuert wie in vielen der anderen Produktionen. 

                                      [Danke an Framolf für den Tipp!]

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                                        [MP-Vorhersage: 7,4]

                                        Nun endlich wurde auch diese Bildungslücke geschlossen. Denke nicht, dass ich den Film früher schon gesehen hatte. Kann nicht sagen, dass mir der gefallen hätte. Vielleicht waren meine Erwartungen über die Jahre zu hoch. 

                                        Wirklich sehr schön sind die Bilder aus Venedig! Ist fast wie ein Werbefilm! Und das ist es auch, was WENN DIE GONDELN TRAUER TRAGEN für mich ausmacht. Denn eine Geschichte ist nur marginal vorhanden: Ein Paar verliert ein Kind, lässt das andere Kind irgendwo zurück und reist nach Venedig, wo der Mann immer wieder an einer Kirche arbeitet, z.B. ein Mosaik vervollständigt oder Arbeiten beaufsichtigt. Sie sind in verschiedenen Hotels und laufen durch die Stadt, bei Tag und bei Nacht. Es gibt eine gruselige und morbide Atmosphäre, ok ja, die vermittelt sich auch. Allerdings genügt mir das nicht. 

                                        Wozu war die ewig lange Sexszene im Hotel da?

                                        Da bin ich zur Abwechslung mal wieder bei RoboMaus („Nee, im Ernst, Freunde - das kann man doch nicht ernst nehmen. Ich weiß, dass der über die Venedig-Atmo und das Getragene eine Menge Leute abholt, die hier Höchstnoten verteilen. Jedem das Seine, aber mehr als eindreiviertel Stunden Langeweile mit Psycho-Anspruch kann ich hier nicht erkennen.“) 

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                                          EudoraFletcher68 18.12.2024, 14:11 Geändert 18.12.2024, 14:16
                                          über Watson

                                          Die Dänen haben Watson gestern frei gelassen und nicht nach Japan ausgeliefert!!
                                          Ein Sieg im Kampf gegen den illegalen Walfang in Arktis und Antarktis vor allem auch durch japanische Fangflotten! 👏👏🎆🎆

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                                            Adventskalender Türchen #18 für meine lieben Freunde Framolf und kaiserofhorror.

                                            Low Budget ($ 625.000 lt. IMDB) Weihnachtsfilm.

                                            Ein Junge möchte so gerne mit seinem Großvater Weihnachten feiern. Aber dieser ist im Heim und hat Alzheimer. Die Mutter des Jungen kann den Schwiegervater gar nicht leiden und möchte, dass er im Heim bleibt. Sein Vater würde ihn dem Jungen zuliebe gerne aus dem Altenheim holen, aber er kann sich nicht gegen seine Frau durchsetzen. Also fährt der Junge einfach heimlich mit dem Zug nach Philadelphia, dringt in das Heim ein und obwohl sein Großvater ihn nicht mehr erkennt, nimmt er ihn mit Hilfe einiger netter anderer Bewohner mit. Aber vorher gibt es noch eine Essensschlacht im Speisesaal.

                                            Unterwegs werden sie von einer Gang jugendlicher Krimineller verfolgt. Einige Obdachlose nehmen sie bei sich auf und wollen ihnen helfen. Inzwischen ist der Vater auf der Suche nach den beiden.

                                            Der Film ist nicht wirklich gut, aber besser als die meisten Hallmark-Produktionen ist er allemal.

                                            Und es hat durchaus auch was, wie der Junge mit seinem dementen Opa in der Gegend rumläuft und mit ihm spricht.

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                                              Da gerade zur Weihnachtszeit viel Schokolade verzehrt wird, wollte ich euch mal auf etwas aufmerksam machen und zumindest mal zu überlegen, ob es so eine gute Idee ist, konventionell hergestellte Schokolade im Supermarkt zu kaufen. Warum? Weil bei der Produktion Kinder versklavt werden. Das Wort Versklavung ist keine Übertreibung von mir.

                                              Dieses Werk eines Dokumentarfilmers auf einer spannenden Mission, zeigt uns den Kampf gegen moderne Sklaverei: Kinder aus verschiedenen Ländern Afrikas werden mit falschen Versprechungen angeworben, entführt und dann als Arbeitssklaven auf Kakaoplantagen in der Elfenbeinküste eingesetzt. Bis sie irgendwann davonlaufen, teilweise 1000e km weg von Zuhause.

                                              Den Kakao kaufen dann Nestlé und andere Firmen für ihre Produkte. Also die Produkte, die bei uns im Supermarkt rumstehen!! Dabei handelt es sich um Millionen von Kindern. Es ist die Regel und nicht die Ausnahme. Das ist ein riesiges Geschäft für die Firmen.

                                              Der amerikanische Menschenrechts-Anwalt Terry Collingsworth sammelt seit über 15 Jahre Beweise gegen Nestlé und Cargill um sie wegen Versklavung und Kinderarbeit verklagen zu können. Die Doku begleitet ihn bei seiner Arbeit und zeigt die interessantesten Momente.

                                              Obwohl CHOKOLADEKRIGEN von ARTE leider auf 58 Minuten runter gekürzt wurde, ist sie dennoch super anzuschauen und wahnsinnig spannend. Das Filmteam besucht mit Terry sogar eine Art Potemkin’sches Dorf: Eine eigens gegründete Organisation der Plantagenbetreiber hat eine gefaktes Schulhaus hingestellt, mit Klassenzimmern die niemals ein Kind betreten hat und Lernmaterialien, die niemals verwendet wurden. Nur um zu "beweisen", dass sie für die Kinder nur das beste wollen und die bei ihnen ganz viel lernen.

                                              https://www.thechocolatewarfilm.com/

                                              Noch bis zum 31.8.25: https://www.arte.tv/de/videos/120417-000-A/kinderarbeit-kampf-gegen-die-schokoindustrie/

                                              https://boxd.it/B0FTU

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                                                EudoraFletcher68 17.12.2024, 07:15 Geändert 18.12.2024, 08:18

                                                Adventskalender Türchen #17 für meine lieben Freunde Framolf und kaiserofhorror.

                                                So traurig, dass ich die ersten zwei Filme dieser fantastischen Reihe noch nicht kenne! Aber ich wollte so dringend sehen, wie die königliche Familie sich vermehrt. So großartig!

                                                Immerhin kann man die Hauptdarstellerin Rose McIver aus IZombie kennen, was ich nie zu Ende gesehen habe. Aber die ersten 1, 2 Staffeln waren ganz lustig.

                                                Es ist kurz vor Weihnachten im Königreich und wir sehen ein realistisches Portrait einer europäischen Königsfamilie. Man hat sich besonders viel Mühe gegeben, für die Suche nach geeigneten Locations und auch für die Ausstattung der Räumlichkeiten. Ist es nicht schön, dass die royalen Familien am Ende nur ganz normale Leute sind? Nur in einem größeren Haus mit ein paar Hausangestellten. Die Charaktere sind total divers, so wie es sich heutzutage gehört.

                                                Besonders interessant ist auch, dass hier ein Friedensvertrag mit einem Nachbarland, das ebenfalls noch von einem Königspaar regiert wird, geschlossen werden soll. Aber huch, just im Moment als der Vertrag unterschrieben werden soll, ist er 😱😱😱😱verschwunden!!!

                                                Falls jemand Angst vor SPOILERN hat: Ab hier nicht weiterlesen!

                                                Und wenn er nicht wieder gefunden wird, bedeutet das, dass beide Länder offiziell im Krieg miteinander sind und auf dem erstgeborenen Kind der Königsfamilie von Aldovia liegt ein uralter Fluch! 🥹🥹 Na sowas! Es gibt also zusätzlich zur bevorstehenden Geburt (wahrscheinlich wird das Baby am 24.12. zur Welt kommen, quasi als neuer Erlöser!) noch einen Kriminalfall zu lösen! 🤔 Und wer ist die Schlauste von allen? Die schwangere Königin natürlich! 🫅🫅 Ist das nicht alles ganz fantastisch? Während die Königin nicht weiter kommt mit der Suche, wird eine Baby Shower gemacht und wir dürfen dabei zusehen, wie sie sich über die wunderbaren kleinen Geschenke freut.

                                                Gleichzeitig lässt sich der König von seinem Kollegen aus dem Nachbarland dabei helfen, ein Bett für das Baby aufzubauen. Das hatte man sich wohl von IKEA bestellt. Sogar als König muss man sich noch mit diesen nervigen Alltagsdingen beschäftigen! 😒

                                                Es wird dann sogar noch spannender und überraschender: Die Königin kriegt nämlich tatsächlich am 24.12. ihre Wehen, ein paar Wochen zu früh! 😱

                                                Der König höchstpersönlich ruft die Ärztin an, die auch sofort in ihr Auto springt, um zu Hilfe zu eilen, aber dann wegen eines Vogels in einen Schneehügel fährt und steckenbleibt.... Der tatkräftige König läuft sofort los und springt auf sein 🐎und reitet damit eine Abkürzung über Feld und Wald, um die Ärztin sicher ins Schloss zu bringen.
                                                Die ganzen Bediensteten braucht der praktische Mann überhaupt nicht.

                                                Gleichzeitig schauen der Königin alle bei der Geburt zu. Die Königin aus dem Nachbarland ist in ihrem früheren Leben mal Hebamme gewesen und kann sie daher beom Gebären tatkräftig unterstützen! Einer der Dienstboten bringt die erforderliche Schüssel heißes Wasser, wie man das zu einer ordentlichen Geburt auch benötigt! (Wofür weiß kein Mensch, aber eine Schüssel heißes Wasser muss immer dabei sein!) Während der Wehen findet die Königin dann auch noch den Täter, der die Verträge gestohlen hatte! 👑🕵️ Was für eine großartige Frau!

                                                Und dann wird ein neuer Erlöser gesund geboren und alles ist gut!

                                                https://boxd.it/3Maow

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                                                  Schöner Film-im-Film-Film!

                                                  Es beginnt mit diversen Aufnahmen für eine Szene, bei der alles schiefgeht. Steve Buscemi als Regisseur einer Indie-Produktion ist super!

                                                  Überhaupt ist diese ganze Filmset-Situation großartig. Die Darsteller und ihre Eigenheiten und Rivalitäten. Der Hauptdarsteller ist ein Frauenverführer und ein gruseliger Narzisst und Besserwisser. Für die Hauptdarstellerin spiegeln sich manche Elemente des Films in den Dreharbeiten wieder. Die Situation mit dem Hauptdarsteller eskaliert total. Super fand ich die Ansage der Hauptdarstellerin (Catherine Keener, sehr sympathisch)! Frauenpower, yay!

                                                  Nach der Eskalation kommt es dann zu einer überraschenden Wendung! Es kommt zu Anbahnungen von Beziehungen und Trennungen, was die Arbeit ein wenig erschwert. Einige der Beteiligten träumen und auch im Film wird eine Traumszene gedreht.
                                                  LIVING IN OBLIVION macht total Spaß und gute Laune!

                                                  Erinnerte mich an IN THE SOUP, der bisher nur 30 Bewertungen hat. Dort ist Buscemi auch ein Regisseur.

                                                  [vielen Dank an jp@movie für diesen tollen Tipp!]

                                                  https://boxd.it/fre42

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                                                    Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #317

                                                    LA CAPTIVE war für den C.I.C.A.E – Award nominiert.

                                                    Französisches Intellektuellenkino.

                                                    Der Titel will uns wohl schon etwas sagen. Eine junge Frau wohnt bei einem jungen Mann. Sie siezen sich meistens, obwohl sie ein Paar sind. Sie haben eine merkwürdige Art miteinander umzugehen. Verheiratet sind sie wohl nicht. Er überwacht und kontrolliert sie. Sie lügt ihn an. Die meiste Zeit geht er durch Türen in der Wohnung oder nach draußen und dann wieder hinein. Er hat eine Allergie heißt es, wegen der er vieles nicht machen kann. Aber in der 2. Hälfte spielt die dann keine Rolle mehr. Seine Großmutter wohnt auch in der Wohnung. Es gibt viele andere Frauen, mit denen die Protagonistin verkehrt. Was den Mann eifersüchtig macht. Er begibt sich auf die Suche nach Antworten. Dieser Aspekt hat mein Interesse ein wenig geweckt.

                                                    Bis 24.4.2025: https://www.arte.tv/de/videos/024902-000-A/die-gefangene/

                                                    https://boxd.it/pX9xC
                                                    https://boxd.it/eqWlK

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