EudoraFletcher68 - Kommentare
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Alle Kommentare von EudoraFletcher68
Eine katalanische Familie von Pfirsichbauern steht plötzlich vor dem Ende ihrer Existenz: Das Land um ihr Haus, das der Großvater per Handschlag vor vielen Jahren von einem Nachbarn abgekauft hatte, gehört ihm offiziell nicht, denn er steht nicht im Grundbuch und kann nicht beweisen, dass er der Eigentümer ist. Der Sohn des Nachbarn behauptet das Land sei nur verliehen. Von deinem Verkauf wisse er nichts. Am Ende des Sommers will er das Land wieder in Besitz nehmen, um darauf Solarpanels zu stellen. Die Pfirsichbäume (Monokultur) müssen dafür weichen. Die Familie ist entsetzt. Wir sehen ihnen dabei zu, wie sie damit umgehen und wie der Sommer für sie verläuft.
Die Bilder geben dem Film die Anmutung des Dokumentarischen (ohne künsterlischen Anspruch) und haben mir überhaupt nicht gefallen. Fast kommt es mir so vor, als habe der Kameramann versucht, alles möglichst hässlich darzustellen.
Die Geschichte selbst hat für mich leider nur begrenzten Unterhaltungswert gehabt.
Auch sonst habe ich hier bis auf die Tragödie mit den Solarpanels wenig entdeckt, was mein Interesse geweckt hätte, zumal ja schon die Pfirsichplantage selbst eine Tragödie ist: Hunderte von Bäumen in Reih und Glied, darunter der nackte Erdboden... Alles voller Chemikalien. Dies thematisiert der Film aber nicht, sondern romantisiert eher die Pfirsichplantage der Großfamilie.
https://boxd.it/j6uEY
Wer schöne Bilder aus Svalbard, Norwegen sehen möchte, ist hier auf jeden Fall schon mal gut bedient!
Für einen Film, der innerhalb von 16 Tagen mit 16 Leuten und vermutlich einem geringen Budget (den Betrag konnte ich leider nicht in Erfahrung bringen) produziert wurde, ist das doch ganz ordentlich.
Ein Regisseur und Hauptdarsteller einer Reise-Doku-Serie kommen in eine einsame und eisige nach Norwegen um eine Episode zu produzieren. Auf einem Schiff fahren sie zu einigen Inseln. Dann sind sie plötzlich zu dritt und ein Kameramann ist noch dabei. Dann passiert etwas und danach fahren die drei in eine ausgestorbene Ortschaft mit hübschen Locations.
[Danke an Azular für die Empfehlung]
https://boxd.it/3Maow
EDDIE MURPHY RAW (1987) - 2,5 Punkte
GOING OVERBOARD (1989) - Adam Sandler 🤢🤢 - 3 Punkte
DER UNTERGANG DER KÜCHENSCHABEN (1987) - 3 Punkte
PINK CADILLAC (1989) - 3,5 Punkte
ANY WAY WHICH YOU CAN (1980) - 3,5 Punkte
FIREFOX (1982) - 4 Punkte
CITY HEAT (1984) - 4 Punkte
A CHRISTMAS CAROL (1984) - 4 Punkte
DEAD RINGERS (1988) - 4 Punkte
AN AMERICAN TAIL (1986) - 4 Punkte
Schönes Making Of von Scorsese Film KUNDUN. Scorsese hat eine komische Art zu sprechen, dieser sehr leichte italienischer Akzent und dabei spricht er wahnsinnig schnell und wenig moduliert. Ansonsten fällt auf, dass er ein geduldiger und freundlicher Regisseur ist, der sehr pädagogisch mit dem vierjährigen Laiendarsteller zusammenarbeitet. Mega-sympathisch der Mann!
Drehbuchautorin Melissa Mathison (2. Frau von Harrison Ford) erzählt über die Entwicklung des Buchs und wie der Dalai Lama sein Einverständnis zu dem Projekt gab.
Außerdem erzählen einige der Laiendarsteller, wie sie die Produktion erlebt haben und was ihre Motivation für die Mitwirkung war: Ihre Kultur zu bewahren! Und ich finde, das merkt man KUNDUN auch tatsächlich an!
Ich kann die Doku allen Filmliebhabern aber auch Leuten, die vorhaben, ich KUNDUN anzusehen, empfehlen.
Momentan in sehr guter Qualität und OV hier: https://www.youtube.com/watch?v=ZZMM2DxSzeA&list=WL&index=2&t=122s
https://boxd.it/2sMNK
https://boxd.it/fre42
In der Doku CHINA VS. HOLLYWOOD – TRAUMFABRIK UNTER KONTROLLE wird KUNDUN auch als Problem-Film erwähnt. Im Gegensatz zu Richard Gere wegen RED CORNER hat KUNDUN für Scorsese aber nicht zum Ende seiner Laufbahn als Regisseur in Hollywood geführt. Da mich nun das Making of interessiert, werde ich mir demnächst noch die dazugehörige Doku ansehen, die man natürlich erst einmal auf MP anlegen musste: À LA RECHERCHE DE KUNDUN AVEC MARTIN SCORSESE.
KUNDUN erzählt die Lebensgeschichte der gegenwärtigen Inkarnation des Dalai Lama mit tibetischen Laien-Darstellern, die zum Teil sogar echte Familienangehörige des Dalai Lama sind. Man merkt, dass sie alle mit viel Begeisterung an der Produktion mitwirken, was ich einfach wundervoll finde! Parallel lernen wir auch einiges über die Kultur der Tibeter. Dies alles, obwohl der Film aufgrund von Intervention durch China schließlich in Marokko gedreht werden musste (geplant war Indien als Drehort). Die Gebäude, Einrichtungen und Bekleidung sind mit einer großen Liebe zum Detail ausgesucht worden. Der Film ist so inszeniert, dass man den Eindruck hat, man sieht teilweise eine Doku über den Dalai Lama. Als ungefähr vierjähriges Kind wird er „entdeckt“ und besteht einen Test. Er zieht in den Tempel oder Palast des Dalai Lama ein und lernt viele neue Dinge und Menschen kennen. Entzückend! Als er gerade 18 wird, greift China Tibet an, mit derselben Argumentation mit der Putin die Ukraine überfallen hat: Die Tibeter müssen befreit werden und wollen alle am liebsten zum kommunistischen China dazugehören. Es folgt eine schwere Zeit für den Dalai Lama, 1959 muss er sein Land verlassen und lebt seitdem im Exil in Indien.
Wer hier einen typischen Hollywood-Blockbuster erwartet, wird tief enttäuscht sein. Dies ist ein für Scorsese eher untypischer, aber wenn man ein paar Dokus über ihn gesehen hat, keinesfalls überraschender Film, denn der Mann ist sehr differenziert und vielseitig. Unbegreiflich ist mir, wie manche Zuschauer die kulturelle Dimension und Bedeutung des Films, die sich eben auch in den Darstellern ausdrückt, nicht wahrnehmen können und ihn deshalb als langatmig oder sogar langweilig abstempeln. Für die Tibeter geht es hier darum, der Welt ihre damals vor 40 Jahren an China verlorene Heimat zu präsentieren. Mir unbegreiflich, wie man davon nicht ergriffen sein kann.
Relevant ist außerdem auch die Reaktion Chinas auf den Film: Die chinesische Regierung verurteilte den Film und verbot Scorsese und vielen anderen die Einreise nach China. Disney versuchte, den Film stillschweigend zu unterdrücken, um die chinesische Regierung zu beschwichtigen und die Genehmigung zur Veröffentlichung von MULAN (1998) in China zu erhalten. Anscheinend gab es auch Pläne von Disney für Vergnügungsparks in China. Als Konsequenz wurde KUNDUN in den wenigen Ländern, in denen er vertraglich zur Veröffentlichung verpflichtet war, nur in begrenztem Umfang veröffentlicht und bewusst als Arthouse-Film vermarktet. Disney verlangte überhöhte Preise für den Film, als er in den Videotheken erschien, um die Videotheken davon abzuhalten, ihn ins Sortiment aufzunehmen, erschwerte den Erwerb auf Heimmedien (obwohl er in einigen Ländern in begrenzter Stückzahl auf Blu-ray erschien) und entfernte die Namen Disney und Touchstone aus den Illustrationen. Bis heute spricht man bei Disney nicht gerne über diesen Film, aus Angst, die chinesischen Behörden zu verärgern. (IMBD)
Mein 2. Anlauf, diese Doku zu kommentieren.
[Danke an BaltiCineManiac für deine Bemühungen zur Aufklärung meines Zweifels an der Echtheit der Aufnahmen und auch für den Link zur kompletten Version]
Auf ARTE läuft diese bemerkenswerte Doku um 20 Minuten gekürzt, was dazu führte, dass einige der Namen der Protagonisten nicht am Bildschirm auftauchen und die Doku zusammengestückelt wirkt.
Ich hatte beim ersten Ansehen stark den Eindruck, dass man es hier gar nicht mit einer Doku zu tun hat, sondern mit Spielfilmszenen, die ich teilweise aus mir bekannten Filmen wiederzuerkennen glaubte, was mich sehr irritierte.
Nachdem ich gestern ON THE PRESIDENT´S ORDERS ein zweites Mal in der Gesamtlänge angesehen und ein Interview der Filmemacher gelesen habe, habe ich nun verstanden, dass es sich tatsächlich um eine Doku dieser Filmemacher handelt, die sie aber wie einen Thriller inszeniert haben. In dem Interview erzählen sie Unglaubliches: Dass es ihnen nämlich von der Polizei in einem Bezirk der Metropolregion Manila namens Caloocan gestattet wurde, bei deren Einsätzen dabei zu sein und zu filmen, genauso wie auch in der Polizeiwache, den Arrestzellen und bei einigen Events. Das ist umso bemerkenswerter, weil die Filmemacher zu einer Zeit dort waren, als der damalige Präsident der Philippinen Rodrigo Duterte (2016-2022) einen „Krieg gegen die Drogen“ ausgerufen und angekündigt hatte, Drogenhändler und Süchtige gleich auf den Straßen zu exekutieren. Er verglich sich selbst sogar in einer Ansprache mit Hitler (und meinte das positiv). Die Polizei bekam quasi freie Hand und wenn sie jemanden erschossen hatten, wurden das nicht verfolgt, bzw. es wurde behauptet, man würde ermitteln, aber keiner der Täter wurde jemals sanktioniert.
ON THE PRESIDENT´S ORDERS beginnt mit einer Hausdurchsuchung in einem Slum. Man sieht die Polizisten auf dem Weg durch die engen Gässchen bei Nacht und dann eben auch in das Haus eindringen, die Bewohner sitzen auf dem Boden und weinen und schreien. Die Filmaufnahmen (Ton und Bild!) sind so perfekt, dass ich mir nicht vorstellen konnte, dass diese tatsächlich dokumentarisch sind. Auch das Ehepaar, dessen Haus durchsucht wird. könnte genau so aus einem Spielfilm z.B. von Brillante Mendoza stammen. Tatsächlich haben mich die Bilder hauptsächlich an Szenen aus MA`ROSA (2016), ALPHA: THE RIGHT TO KILL (2018) und die Serie AMO (2017), aber auch an NEOMANILA (2017) und METRO MANILA (2013) erinnert. Ich war überzeugt davon, dass die Filmemacher sich Szenen aus Spielfilmen genommen hatten, ohne das kenntlich zu machen.
Als ich die Originalversion mit dem eingeblendeten Namen das Mannes gesehen habe, habe ich ihn gegoogelt und obwohl er aussieht bzw. aufgenommen wurde, wie ein Schauspieler, gibt es Meldungen aus Artikeln von seiner Verhaftung.
Ich habe noch nie so eine Doku gesehen, am ehesten erinnert THE PRESIDENT´S ORDERS vielleicht noch an LAND DES HONIGS (2019), aber dort kann man sich viel eher vorstellen, wie die Aufnahmen zustande gekommen ist. Hier fragte man sich die ganze Zeit, ob man gerade einen Thriller sieht und kann es eigentlich kaum fassen.
Man sieht Videomitschnitte einer Überwachungskamera, die auf eine sehr belebte Straße ausgerichtet ist. Dort sitzt ein Mann mit seinem ungefähr 5jährigen Kind in seinem Tuktuk und wartet auf Kundschaft. Da kommen zwei Männer auf einem Motorrad an ihm vorbei, der eine zieht seine Waffe und erschießt den Mann. Das allein ist schon eine fürchterliche Szene, aber was dann passiert ist noch schlimmer: Keiner der vielen Menschen um ihn herum, unternimmt etwas um ihm zu helfen oder einen Krankenwagen zu holen. Nach endlos langer Zeit stopfen ihn dann einige in ein anderes Tuktuk, aber da scheint er schon tot zu sein (Später sehen und hören wir Polizisten sagen, dass die Killer sehr gut Polizisten in Zivil gewesen sein können - aufgeklärt wurde der Fall jedenfalls nicht).
Dann gibt es einige Szenen vom Bestattungsunternehmer, einem zahnlosen alten Mann mit einem coolen Hut, der gerne trinkt und über sein Business erzählt. Die Filmemacher haben erkannt, dass der Kerl charakterlich etwas hergibt. Auch eine Szene von dem aufgebahrten Toten, der gewaschen wird gibt es!
Dann haben die Filmemacher offensichtlich auch den ältesten Sohn des Toten ausfindig gemacht, der mit seinen Freunden abhängt und sich tätowieren lässt. Er spricht darüber, wie er das Ganze findet. Dazwischen immer wieder Szenen vom Polizeichef, der ganz jovial erklärt, wie man hier vorgeht, damit man die Drogen von den Straßen bekommt und dass er dafür sorgen muss, dass seine Jungs Respekt vor ihm haben. Einige Einheiten haben bei ihren Einsätzen Totenkopfmasken auf, so wie auf dem Filmposter.
Wie gesagt, mir ist so etwas noch nie untergekommen.
Die ganze Doku in hervorragender Qualität und In OmU: https://vimeo.com/345401746
https://boxd.it/bZCw2
https://boxd.it/2sMNK
https://boxd.it/jrTey
Bitterböser Abgesang auf das deutsche Filmbusiness. Ein Mehr an Fremdscham ist kaum möglich.
Ein Regisseur um die 60 ist psychisch am Ende, aber weiß es noch nicht. Er pendelt zwischen dem Filmset und Prostituierten hin und her. Genauso wie er große Schwierigkeiten hat, eine Erektion zu bekommen oder zum Orgasmus zu kommen. Es beginnen gerade die Dreharbeiten für einen Film, für den er auch das Drehbuch geschrieben hat. Parallel lernt er eine Prostituierte kennen, die auch Intellektuelle ist, in sie verliebt er sich. Er ist ein grauenhafter Feigling und Unsympath. Trotzdem hat er bei manchen seiner Beschwerden auch Recht. Seine Hauptdarsteller bekämpfen ihn und er sie. Alle Filmleute sind schrecklich.
[Danke an EddieLomax und deine Liste: https://www.moviepilot.de/liste/auto-fiction-filme-drehen-und-erinnern-eddielomax]
https://boxd.it/fre42
Ich mag Sean Penn, der hier Regie führte, schätze Javier Bardem sehr und spätestens seit ZERO FUCKS GIVEN auch Adèle Exarchopoulos. Sehr wandlungsfähig diese Frau und beeindruckend, an wie vielen Filmen die erst 32jährige schon mitgewirkt hat! Hier hat sie allerdings nur eine kleine Nebenrolle. Und der alte Jean Reno.
Zu Beginn erfahren wir, dass 10 Jahre zwischen dem brutalen Bürgerkrieg in Liberia und dem bis heute andauernden, genauso brutalen Konflikt im Südsudan liegen.
Anfangs dachte ich mir: Es ist vielleicht total ungerecht den Helfern gegenüber, aber ich war schon nach wenigen Minuten total genervt: Wir sehen ein Paar, sie eine schöne Frau, die auf irgendeiner wichtigen Veranstaltung im Abendkleid auf die Bühne stakst (sie ist Entwicklungshelferin, wie wir später erfahren), Javier Bardem ist Arzt und hat 10 Tage zuvor mitten im Bürgerkrieg versucht, die Verletzten zusammen zu flicken: Also mal wieder die heldenhaften und ehrenwerten Amerikaner, die das Gute in die barbarische Welt tragen. Dies ist im Jahr 2025 noch absurder als es immer schon war. Allerdings war Sean Penn einer der ganz wenigen Promis, die während Hurricane Katrina in New Orleans höchstpersönlich mitgeholfen hat, Menschen aus den Fluten zu retten. Insoweit weiß ich, dass der an sich ein cooler Typ ist. Ich beschloss, dem Film doch eine Chance zu geben.
Es wird aber nicht besser. Im Gegenteil! Wenn ich wenigstens denken könnte, dass es sich um eine wahre Geschichte bzw. wenigstens um ein Biopic oder so was in der Art handeln würde, aber so ist es nicht.
Stattdessen muss ich feststellen: Penn nimmt diese grauenhaften Bürgerkriege als Kulisse für eine absurde Liebesgeschichte mit wahnsinnig viel Kitsch. Da kann ich echt nur noch den Kopf schütteln... Ich gehe davon aus, dass er damit etwas positives bezwecken wollte – es ist leider voll danebengegangen.
Das könnte ein Neuzugang sein für: https://www.moviepilot.de/liste/eure-flop-10-der-2010er-jahre-kidhan
Das ist also der Film, weshalb Richard Geres Karriere als großer Filmstar auf Druck Chinas endete. Es gibt danach noch eine Menge Filme mit ihm, aber ich hatte mich in der Vergangenheit doch schon ein paar Mal gefragt, warum man von ihm nichts mehr mitbekommt.
Nachdem ich die Doku CHINA VS. HOLLYWOOD – TRAUMFABRIK UNTER KONTROLLE gesehen habe, kann ich mir vorstellen, dass die chinesische Regierung über RED CORNER nicht erfreut war: Ein amerikanischer Rechtsanwalt, der versucht, ein Geschäft zwischen einer großen Satelliten-Fernsehproduzenten und der chinesischen Regierung initiieren möchte, lernt bei einer kultur-Veranstaltung eine Frau kennen, die mit ihm in sein Hotelzimmer geht. Sie haben Sex und als er am nächsten Morgen aufwacht, weil die Polizei in sein Zimmer eingedrungen ist, hat er Blut an seinen Händen und die Frau ist tot. Er wird eingesperrt und gefoltert. Der Film zeigt die hässliche Fratze eines (Un)Rechtssystems in einer Diktatur: Folter, Korruption usw.. Die meiste Zeit geht es um die Frage, ob es ihm gelingen wird, der Todesstrafe zu entgehen. Wir wohnen einem Gerichtsprozess bei, bei dem die meisten Beteiligten nur das Ziel haben, den Amerikaner zu verurteilen. Inwieweit diese Darstellung Realitätscharakter hat, kann ich nicht beurteilen, da ich keine Ahnung vom chinesischen Rechtssystem (aus der Zeit) habe.
Der Film auch deshalb sehenswert, weil er in China nach wie vor verboten ist, Richard Gere von China „bestraft“ wurde und die chinesische Schauspielerin, die die Pflichtverteidigerin von Geres Charakter spielte, ein Einreiseverbot für China erhielt. Er ist unterhaltsam mit ein paar Längen (wegen mir hätte er nicht 122 Minuten lang sein müssen), aber er trieft auch vor Idealisierung der USA, was ich etwas nervig finde.
Zwei Punkte finde ich noch erwähnenswert (kann man auf IMDB nachlesen):
Regisseur Jon Avnet, Hauptdarstellerin Bai Ling und Ko-Produzent Martin Huberty reisten für eine Woche nach Peking, um dort Guerilla-Aufnahmen zu machen, ohne Wissen der chinesischen Regierung! Das sind die ersten 35mm-Aufnahmen der Stadt, die je in einer Hollywood-Produktion erschienen.
Auch enthält RED CORNER die detailgetreuesten Darstellungen einer chinesischen Stadt in Hollywood-Filmen bis 2023: Originalgetreue Details der Pekinger Stadtlandschaft von 1997, darunter die Uniformen der damaligen Polizei, des Militärs und der Staatsanwaltschaft. Das bemerkenswerteste Detail ist die Uniform des Sicherheitsbeamten in der Lobby des Telekommunikationsbüros, die speziell für die Sicherheitskräfte verschiedener wichtiger Abteilungen in China damals entworfen wurde.
Adèle Exarchopoulos spielt eine von mehreren schwerkriminellen, obercoolen Diebinnen. Je länger der Film läuft, desto besser wird er! Was ich während der Sichtung nicht wusste, aber deutlich erkennbar ist: Regisseurin Mélanie Laurent ist eine Freundin von Quentin Tarantino. Der Film ist eine Hommage insbesondere an KILL BILL, aber auch insgesamt an Tarantinos Art Filme zu machen. Das ist das erste Werk, das ich kenne, dem das richtig gut gelungen ist! VOLEUSES ist ziemlich cool!
Die Protagonistin schießt und prügelt sich durch den Film, aber nicht nur. Und das ist eben das Schöne: Es ist nicht einfach so etwas wie ein weiblicher JOHN WICK oder irgendein anderer namenloser Auftragskiller/Berufsverbrecher-Film mit weiblichen Hauptrollen, sondern der Film verhandelt auch Frauenthemen. Im Prinzip könnte man sogar so weit gehen, zu sagen, dass das ein feministischer Film ist. Aber das ist ziemlich unterschwellig.
Ansonsten ist das ein sich über sich selbst lustig machender Thriller über moderne sexy Kämpferinnen, die verfolgt werden, wertvolle Dinge stehlen und häufiger mal in Lebensgefahr sind, dabei auch in sehr lustige Situationen geraten.
Nach gut 7 Minuten wurde klar, warum der englische Titel WINGWOMEN heißt: Sie springen in einem Wingsuit vom Berggipfel. Ich kenne jemanden der einige Jahre Basejumpen betrieben hat und auch öfter im Wingsuit gesprungen ist, bis sein bester Freund dabei ums Leben gekommen ist. Das ist ein sehr gefährlicher Sport, für den man sehr viel trainieren muss. Im Film sieht das alles natürlich total easy aus.
https://boxd.it/eqWlK
Wusstet ihr, dass China die Filmproduktionen Hollywoods maßgeblich beeinflusst?
Dass Richard Gere seit RED CORNER (1997) aufgrund Chinas Verärgerung keinen Fuß mehr im US-amerikanischen Filmbusiness auf den Boden gekriegt hat?
Dass auch Filme wie POOR THINGS unter eine Art freiwillige Selbstkontrolle fallen, weil die großen Produktions-/Vetriebsfirmen es sich nicht mit den Chinesen verderben wollen.
Ich wusste es vor CHINA VS. HOLLYWOOD... nicht!
Mir erklärt diese Doku ein wenig, weshalb ich den Eindruck gewonnen hatte, dass mir bei den US-Produktionen etwas fehlt und ich ein Gefühl einer gewissen Normierung empfinde.
Die Ausmaße in dem die amerikanischen Produzenten auf die Bedürfnisse Chinas Rücksicht nehmen sind erschreckend.
Somit kann ich diese Doku nur allen Filmfreunden ans Herz legen!
Auch wenn die Inszenierung 0815-ARTE-Stangenware ist, gebe ich für die inhaltliche Brisanz und die spannenden Informationen über einzelne Filmproduktionen und Schauspieler 8 Punkte.
Bis zum 9.6.25: https://www.arte.tv/de/videos/112806-000-A/china-vs-hollywood-traumfabrik-unter-kontrolle/
https://boxd.it/2sMNK
https://boxd.it/fre42
„In Deutschland gehen die Krankenkassen von über 620.000 Betroffenen aus, darunter über 80.000 Kinder (Stand 2023). Bereits vor der Pandemie waren etwa 300.000 Menschen von ME/CFS betroffen.“ (https://mecfs-research.org/was-ist-me-cfs/).
92minütige Doku über die Krankheit ME/CFS, die Betroffenen und den medizinischen und politischen Umgang. Eine der Regisseurinnen, Daniela Schmidt-Langels hatte schon 2021 dazu einen kürzeren Beitrag gemacht: DIE RÄTSELHAFTE KRANKHEIT – LEBEN MIT ME/CFS. Die andere Regisseurin, Sibylle Dahrendorf ist selbst betroffen.
Vier Jahre später ist nicht viel passiert. Im Gegenteil, immer noch ist die Leitlinien-Therapie dazu Aktivierung und Verhaltenstherapie, obwohl inzwischen bekannt ist, dass bei schwerer Erkrankten dies genau das Gegenteil bewirkt. Eine erfolgreiche Therapie gibt es nicht, finanzielle Hilfe für die Betroffenen, wie z.B. eine Pflegestufe, Erwerbsunfähigkeitsrente, Hilfsmittel gibt es auch keine.
Eine Betroffene, die ehemalige Filmemacherin ist, erzählt ihre Sicht. Die meisten Betroffenen und Forscher, die hier vorkommen, sind der Ansicht, dass das Ignorieren der Erkrankten politisch so gewollt ist. Auch in Österreich besteht vom Gesundheitsministerium kein Interesse und es wird behauptet, dass es sich um eine seltene Erkrankung handelt. Es gibt weder hier noch dort medizinischen Strukturen, sich um die Menschen zu kümmern.
Bei einigen war der Epstein-Barr-Virus der Auslöser für die Erkrankung bei anderen Long Covid. Also durchaus häufig vorkommende Infektionskrankheiten. Weiterer Auslöser können auch Fluorchinolone, sogenannte Reserve-Antibiotika sein. Aber auch hier gibt es nur einen Mediziner in Deutschland, der sich damit auskennt. Wenn man die Doku so anguckt, oder vielleicht auch meinen Text liest, könnte man denken, hier geht es um eingebildete Kranke und Verschwörungserzählungen. Ich kann nicht beurteilen, ob man sich an Fluorchinolone tatsächlich vergiften kann. Tatsächlich steht aber in den USA auf dem Beipackzettel eine sogenannte Black-Box-Warnung vor potenziell irreversiblen schwerwiegenden Erkrankungen der Sehnen oder des ZNS. Es würde mich nicht wundern und es wäre auch nicht das erste Medikament, das mehr schadet als nutzt.
Man kann nur froh und dankbar sein, wenn man selbst davon nicht betroffen ist. Die Kranken sind auf Pflege angewiesen und können sich nicht selbst versorgen.
Bis zum 24.2.2026: https://www.arte.tv/de/videos/108997-000-A/chronisch-krank-chronisch-ignoriert/
Wenn man kein Vogelliebhaber ist, kann es gut sein, dass man den Waldrapp nicht kennt. Ich wurde erstmals über die App ANIMAL TRACKER auf ihn aufmerksam. Diese App ist fantastisch! Auf ihr stellen Wissenschaflter die von ihnen mit Sendern ausgestatteten Vögel online! Jeder kann damit also nach den Tieren in seiner Umgebung suchen (nicht, dass ich das jemals gemacht hätte, ich kann mir nicht vorstellen, dass das den Tieren gefallen würde, aber dennoch). Und so entdeckte ich erstmals in einem Urlaub in Italien um mich herum einige Waldrappe. Wunderte mich und googelte.
Diese Doku zeigt uns u.a. ein Projekt in Burghausen, wo der Waldrapp seit 2004 wieder angesiedelt wird (https://www.burghausen.de/umwelt/umweltprojekte/projekt-waldrapp-der-waldrapp-in-burghausen/). Dieser beeindruckende Schreitvogel wurde nämlich schon vor einigen Jahrhunderten ausgerottet. Man erfährt von den großen Mühen der Biologen und anderen Wissenschaftler. Sie zeigen den jungen Waldrappen sogar, wohin sie migrieren müssen. Beeindruckend! Auch die Verluste (z.B. durch Stromleitungen: Wenn die großen Vögel sich darauf niederlassen und ihre Flügel ausbreiten kann es zu tödlichen Stromschlägen kommen) bekommt man zu Gesicht.
Empfehlenswert für Natur- und Tierliebhaber!
Nur noch bis zum 25.3.25: https://www.arte.tv/de/videos/098807-000-A/der-waldrapp-zugvogel-im-aufwind/
https://boxd.it/2sMNK
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #346
LES CINQ DIABLES war für die ***** Palme nominiert.
Mein kleines Unterprojekt: Ein paar Filme mit Adèle Exarchopoulos sichten. Hier ist sie die Mutter von Vicky, einem Mädchen von 8 Jahren mit einem großen Wuschelkopf und arbeitet als Trainerin in einem Schwimmbad. Die Mutter schwimmt 20 Minuten in einem 7°C kalten Bergsee. Die Ehe mit dem Vater ist auch kalt. Das Mädchen hat einen sehr ausgeprägten Geruchssinn, der die Mutter beunruhigt. Als die Schwester des Vaters in das Haus miteinzieht, wird die Mutter ungehalten. Aber aus anderen Gründen als man zuerst annimmt. Ich finde es sehr schade, dass in vielen Kommentaren und Beschreibungen das Thema gespoilert wird. Für mich war es wichtig, den Film ohne dieses Vorwissen gesehen zu haben. Jedenfalls wird es dann noch ein bisschen mysteriös.
Manche behaupten, dass es hier in Richtung Style-over-Substance geht. Das sehe ich nicht so. Der Style ist zwar mega, aber Substanz ist auch vorhanden.
Ist definitiv ein Film für Leute, die gern ein bisschen rätseln und spekulieren.
Die Laiendarstellerin des Mädchens Sally Dramé macht ihre Sache sehr gut!
https://boxd.it/pX9xC
https://boxd.it/eqWlK
https://boxd.it/jrTey
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #345
LE RÈGNE ANIMAL war für den Un CerTain Regard Award nominiert.
Ein französischer Monsterfilm mit Adèle Exarchopoulos. Das ist doch eine gute Sache! Allerdings hat sie nur eine kleine Nebenrolle als Polizistin, die versucht, die Ordnung in ihrem Ort aufrecht zu erhalten.
Ein Vater ist mit seinem jugendlichen Sohn unterwegs und man erfährt Stück für Stück, dass wir in einer nicht allzu fernen Zukunft leben, in der manche Menschen sich in aus noch unbekannten Gründen in Tierwesen verwandeln. Die Mutter des Jungen ist deshalb in einer Art Klinik untergebracht, wo man u.a. versucht, sie ruhig zu stellen. Anscheinend sind diese Geschöpfe gefährlich. Wie das immer so ist, manche wollen sie umbringen/beseitigen und andere wollen mit ihnen kommunizieren und die Beziehung zu ihren ehemaligen Partnern/Freunden/Kindern usw. aufrechterhalten.
Die Geschichte ist kreativ und unterhaltsam erzählt, sodass ich das Geschehen aufmerksam verfolgte. Die Wesen sehen außerdem interessant aus. Ebenso die Verwandlungsprozesse. Die Darsteller sind alle überzeugend und die Figuren auch.
https://boxd.it/eqWlK
https://boxd.it/pX9xC
Danke an @OUROBOROS, @GlorreicherHalunke, @Miss_Jupiter und alle anderen Kollegen, die mich auf diese fantastische britische Mini-Serie aufmerksam gemacht haben! Ohne euch hätte ich mir das wahrscheinlich nie angesehen.
Wie ihr schon richtig gesagt habt, ist die 3. Folge für mich besonders spannend. Die Gutachterin ist sicherlich Psychoanalytikerin und ihre Begutachtung ist mega-mäßig in Szene gesetzt! In so einer Begutachtung ist es wichtig, die zu begutachtende Person auch in Stress zu versetzen, um zu sehen wie sie dann reagiert. Der Person nahe zu kommen, um zu sehen, wie sie dann reagiert. Die beiden Darsteller sind auch super und der Junge natürlich mega!
Nur leider ist die 4. Folge typisch für viele solcher Produktionen: Die Erklärung für den emotionalen Zustand bzw. das Sogewordensein des Jungen aufgrund seiner frühen Erfahrungen mit seinen Eltern ist einfach nur lame bzw. nicht vorhanden. Damit ein Kind in dem Alter so etwas tut, muss es extreme Erfahrungen in seiner Herkunftsfamilie gemacht haben. Diese werden hier aber nicht gezeigt. Die Geschichte bleibt so oberflächlich wie oft Zeitungsartikel zu solchen Taten nach dem Motto "So nette Eltern, ordentliche Leute... und dann das... unbegreiflich!"
ANFANG KLEINER SPOILER
Es reicht nicht die Erklärung des Jungen, dass er den Eindruck hat, hässlich zu sein und dass sein Vater sich für ihn schämte und dass seine Angebetete ihn verachtete und sich öffentlich über ihn lustig machte. Oder dass der Vater auch eine Impulskontrollstörung hat und als Kind von seinem Vater mit dem Gürtel verprügelt wurde. Es gibt viele Menschen mit Impulskontrollstörung, aber nur ein sehr kleiner Teil von ihnen wird zu Mördern. Das wäre ein ähnlicher Ansatz, wie zu behaupten, dass alle Moslems Terroristen sind, weil eine kleine verwirrte Minderheit von denen Terroranschläge verübt.
ENDE SPOILER
Sowas passiert öfter mal und wenn alle so reagieren würden, hätten wir Mord und Totschlag überall. Ein Jugendlicher mit 13 Jahren, der so auf eine Zurückweisung/Kränkung/Mobbing reagiert, mit dem stimmt emotional/psychisch vieles nicht.
Ein paar Möglichkeiten, die mir auf die Schnelle einfallen:
- Früh und komplex traumatisiertes Kind, dass dann z.B. mit 2,3 Jahren in eine Adoptionsfamilie kommt, die versucht, alles „richtig“ zu machen und aggressive Ausbrüche nicht einfängt und abgrenzt. Adoptiveltern verleugnen destruktive Entwicklung.
-In der Familie misshandeltes Kind, das außerdem auch beobachtet hat, dass (ein) Elternteil Gewalt und Zerstörung als Problemlösestrategien einsetzt.
- Kind das von Kleinauf beobachtet, wie der Vater die Mutter misshandelt.
- Kind das gar keine Grenzen von seinen Eltern bekommt, verwöhnt und gleichzeitig emotional vernachlässig wird. Beispiel, die Eltern sind drogensüchtig oder psychisch krank, aber nicht gewalttätig. Oder sie sind selbst infantil und unfähig ihre Aufgaben als Eltern wahrzunehmen und lassen das Kind, machen, was es will. So lernt das Kind keine Grenzen und fühlt sich gleichzeitig unbedeutend/minderwertig. Wenn dann später in der Schule jemand die Minderwertigkeit triggert, könnte ich mir so eine Impulshandlung vorstellen.
Eins ist jedenfalls sicher: Niemand wird ohne entsprechende eigene (Gewalt-)Erfahrungen in seiner Kindheit zu einem solchen Gewalttäter.
Die Geschichte der Eltern passt nicht zu der Geschichte des Jungen, sondern bleibt krass an der Oberfläche. Aus meiner Sicht ist der Grund dafür der, dass es gesellschaftlich unerwünscht ist, die Herkunftsfamilie bei solchen Taten genauer unter die Lupe zu nehmen. Die Menschen wollen lieber weiterhin glauben, dass z.B. die Gefahr für ihre Kinder ein unbekannter (Missbrauchs-)Täter auf der Straße ist und nicht der eigene Vater/Onkel/Bruder oder eben auch die Mutter. Deshalb werden Filme oft so inszeniert, dass es keine Antwort in der Familiengeschichte des Täters gibt, obwohl man diese bei eingehender Begutachtung finden kann. Die Vorstellung, dass so ein Täter in seiner Familie „gemacht“ wurde, ist einfach zu bedrohlich. Hier wird ja im Gegenteil noch suggeriert: Die armen Eltern, sie machen sich Vorwürfe - aber man kann so was eben nicht verhindern.
Ich erkenne aber an, dass die Serie inszenatorisch und darstellerisch hervorragend ist.
Ich finde es außerdem richtig, dass man in Deutschland erst mit 14 Jahren schuldfähig ist und der Junge bei uns höchstens zu einer Unterbringung in einer Art Erziehungs"anstalt" (WGs für schwierige Kinder und Jugendliche) oder Psychiatrie verurteilt worden wäre. Denn egal, was der Junge getan hat, er hat in diesem Alter noch nicht die emotionale und kognitive Reife, die Konsequenzen seines Handelns wie ein Erwachsener zu begreifen und vor allem die Verantwortung dafür zu tragen. Als Minderjähriger darfst du nicht wählen, bist nicht geschäftsfähig usw., es entscheiden deine Eltern sehr viel für dich. Weil man eben davon ausgeht, dass du das noch nicht selbst kannst.
1. 21 Jump Street - 4 Punkte
2. Die schönen Tage von Aranjuez - 3 Punkte
3. Homefront - 2 Punkte
4. Ghostbusters - 2 Punkte
5. The Only Living Boy in New York - 2 Punkte
6. John Wick - 2,5 Punkte
7. The Bad Batch - 2 Punkte
8. Schneeflöckchen - 1,5 Punkte
9. Togo: Der Schlittenhund - 1,5 Punkte
10. Zootopia - 3 Punkte
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #344
NELLY war für die Goldene Kamera und den Un Certain Regard Award nominiert.
Trauerbewältigung bzw. Umgang mit dem Tod. Der Tod aus unterschiedlichen Perspektiven. Mit ein klein bisschen Humor.
Auch wenn mir der Film nicht so richtig viel Spaß gemacht, so ist er sicherlich nicht uninteressant. Und wenn man sich für das Thema interessiert, kann man da eigentlich nichts falsch machen.
Bis zum 1.9.25: https://www.arte.tv/de/videos/123315-000-A/nelly/
https://boxd.it/eqWlK
https://boxd.it/pX9xC
Mein Kinobesuch #11 in 2025.
Zuerst denkt man sich womöglich: Noch ein Gefängnisfilm? Wozu? Gibt ja schon viele recht gute (Bei dem Kino in meinem Nachbarort habe ich aber nicht so die große Auswahl und nun gab es den Film gestern Abend sogar in OmU, also dachte ich mir, ich geb dem eine Chance).
SING SING erzählt einen Ausschnitt der realen Geschichte der Theatergruppe Rehabilitation Through the Arts (RTA), die in Sing Sing von der realen Person John Whitfield mitgegründet wurde, vermutlich um seine Zeit im Gefängnis psychisch zu überleben. Whitfield war zu einer jahrzehntelangen Haftstrafe u.a. wegen Mordes verurteilt worden und betonte bis zum Schluss seine Unschuld. Er saß knapp 25 Jahre in Sing Sing ein, wo er sein Talent zum Schreiben und Theaterspielen entdeckte. Während seiner Haftstrafe gewann er mehrere Preise. Mehrere Bücher von ihm wurden veröffentlicht und sind im Handel erhältlich. Ohne diese Hintergrundinformationen wäre der Film vielleicht eine 7,5 für mich gewesen, aber mit diesem Wissen bin ich einfach total beeindruckt und freue mich darüber, dass der kleine Film überhaupt bei den Oscars und bei uns in den Kinos gelandet ist.
Wenn man schon über solche Theatergruppen als Reha-Maßnahmen gelesen hat, weiß man, dass diese sehr wirksam sein können und wie der Rettungsanker für manche Gefangene. So ist es auch in SING SING. Wir werden direkt in das Ende einer Aufführung hineingeworfen und erleben dann die Auswahl und Proben für ein neues Stück. Schwer beeindruckt haben mich auch einige der Laiendarsteller, die sich selbst gespielt haben, wie z.B. Clarence Maclin und Sean Dino Johnson.
Hauptdarsteller Colman Domingo überzeugt in der Rolle als John Whitfield, der einen kleinen Cameo-Auftritt als Fan hat, der sich von sich selbst ein Buch signieren lässt.
Schön finde ich auch, den Witz und den Charme, den diese Männer bei dem Theaterstück, um das es hier geht, versprühen!
Wer mehr über das Programm und die Protagonisten aus dem Film wissen will:
https://rta-arts.org/blog/the-real-stories-behind-sing-sing/
https://rta-arts.org/blog/sing-sings-john-divine-g-whitfield-clarence-divine-eye-maclin-where-are-they-now/
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #343
BRODEUSES war für die Goldene Kamera nominiert und Éléonore Faucher wurde mit dem Critics Week Grand Prize und dem SACD Screenwriting Award ausgezeichnet.
Die jugendliche Claire ist schwanger und will nicht, dass die Leute in ihrem Ort oder ihre Eltern davon erfahren. Ihr Job im Supermarkt macht ihr keinen Spaß und sie lässt sich von einer Gynäkologin aus dem Nachbarort krankschreiben. Bei diesem Gespräch erfahren wir auch, dass sie das Kind zur Adoption frei geben will. Sie klingelt bei Frau Mélikian, die ein Geschäft für Perlenstickereien betreibt. Sie beginnt für Frau Mélikian, die ihre eigenen Probleme hat zu arbeiten. Es entwickelt sich eine intensive und spannungsreiche Beziehung zwischen den beiden ungleichen Frauen.
BRODEUSES ist visuell ein Genuss. Die wunderschöne Lolla Naymark mit ihren roten Wuschelhaaren und auch die herbe, viel ältere schwarzhaarige Ariane Ascaride sind schön anzusehen. Die Perlenstickereien sind ebenfalls sehenswert. Die kleine Geschichte, die da erzählt wird, gefällt mir auch sehr gut.
Bis zum 1.9.25: https://www.arte.tv/de/videos/034212-000-A/die-perlenstickerinnen/
https://boxd.it/eqWlK
https://boxd.it/pX9xC
Es handelt sich um einen Film für Kinder, der das Thema Flüchtlinge in unterschiedlichen Facetten aufzeigt: Von der Seite der Betroffenen und ihrer Familien, ihrer Freunde, der Polizei und der Regierung.
Ein Flüchtlingskind hat zwei norwegische Schulreundinnen, mit denen sie eine gute Zeit hat. Dann kommt eine jähe Unterbrechung in das schöne Leben: Mädchen und Mutter werden ausgewiesen. Die Polizei muss sie (auf)suchen und außer Landes bringne. Die beiden Freundinnen wollen das nicht auf sich beruhen lassen. Es kommt dann zu einem Abenteuer, bei dem eines der Kinder, das Angst vor dem Sprechen in der Klasse hat, über sich hinauswächst.
Für Kinder vermutlich sehenswert. Meinen Geschmack trifft so eine Inszenierung nicht. Mir gefallen z.B. ADÚ (2020), IO CAPITANO (2023), SOY NERO (2016) oder WELCOME (2009) viel besser.
[Danke an @Bleecher für den Tipp!]
https://boxd.it/tNt3o
https://boxd.it/gDz96
https://boxd.it/3Maow
Der 2. und für mich leider letzte Film von Autorenfilmerin Pia Frankenberg (denn sie hat nur 3 gedreht).
Eine ziemlich alberne, aber auch sehr sympathische RomCom über die bindungsunfähige Gina (Frankenberg) mit häufig wechselnden Sexpartnern und einen britischen Pyrotechniker, der von seiner Frau herausgeworfen wurde.
Sie verlässt ihren letzten Freund, weil er ihr zu langweilig ist und braucht eine neue Wohnung. Er findet Arbeit in einem Orchester in Hamburg und braucht auch eine Bleibe. In den 1980ern war es in Hamburg offenbar genauso schwer eine Wohnung zu bekommen wie heute. Die beiden treffen sich bei der Besichtigung und beschließen spontan eine WG zu gründen.
Wie auch in den anderen beiden Filmen von Frankenberg lohnt sich BRENNENDE BETTEN für die Bilder.
Ansonsten wenn man einen harmlosen Gute-Laune-Film sehen möchte über eine unkonventionelle Beziehungsanbahnung, ist man hier genau richtig.
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #342
DAS PIANO wurde mit der Goldenen Palme und Holly Hunter als beste Darstellerin ausgezeichnet.
Ich erinnere mich dunkel, dass ich den Film in den 1990ern im Kino gesehen hatte und dass es die ganze Zeit geregnet hatte.
Dank MUBI kam es zur Zweitsichtung in OV.
Die stumme Schottin Ada wird 1850 von ihrem Vater nach Neuseeland geschickt, um einen ihr unbekannten Plantagenbesitzer zu heiraten. Mit ihr die 8jährige Tochter Flora. Im Gepäck hat sie außerdem ihr Piano dabei. Dort angekommen, regnet es erst einmal sehr viel und es gefällt den beiden nicht. Die Neuseeländer sind sehr anders, als die beiden. Ihr zukünftiger Mann lässt das Piano am Strand stehen, weil es ihm zu kompliziert ist, es bis zu seinem Haus durch den Dschungel tragen zu lassen. Einer seiner Arbeiter hat ein Auge auf Ada geworfen und tauscht das Piano gegen ein Stück Land ein. Ada ist stinksauer auf ihren zukünftigen Gatten, der von ihr verlangt, dass sie seinem Arbeiter das Klavierspielen beibringt. Am Ende regnet es weniger als ich es in Erinnerung hatte. Ich denke, diese seltsame Umgebung hat mich damals fasziniert, aber nun, ungefähr 30 Jahre und viele Filme in ungewöhnlichen Umgebungen später, ist diese Landschaft immer noch sehenswert aber nicht mehr so faszinierend wie damals.
Die kleine Anna Paquin als Tochter Flora ist ganz entzückend!
Die tragische Liebesgeschichte ist mir too much gewesen. Ich bin nicht so sehr die Romantikerin.
https://boxd.it/pX9xC
Traurig, dass wir immer noch in einer Welt leben, in der wir solche Filme brauchen.
Eine junge französische Studentin wird 1963 ungewollt schwanger. Abtreibung war verboten und wurde streng geahndet. Niemand, dem sie sich anvertraut will ihr helfen. Die Geschichte ist soweit gut erzählt, die zunehmende Verzweiflung der jungen Frau und die fehlende Unterstützung ihrer Umgebung. Alle wenden sich von ihr ab, wollen nichts mit ihren Problemen zu tun haben.
Insgesamt ist DAS EREIGNIS ziemlich zurückgenommen inszeniert, erst in dem letzten 15 Minuten wird es offen dramatisch und mitreißend.
Dass der Film Anfang der 1960er spielt, hat mich nicht überzeugt. Ein bisschen Münztelefon und Rauchen im Hörsaal genügt nicht.
Nur noch bis zum 18.3.25: https://www.arte.tv/de/videos/120388-000-A/das-ereignis/
[@Blubberking: Hier gibt es sogar mehrere Frauen für deine Breast (Butt) and Bush-Liste. Nur leider weiß ich deren Namen nicht. Kannst ja vielleicht mal selbst überprüfen.]
https://boxd.it/eqWlK
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #341
Der lettische Autorenfilmer Gints Zilbalodis war für den Un Certain Regard Award nominiert.
Außerdem wurde FLOW von Lettland als Beitrag für die Oscarverleihung für die Kategorie bester Internationaler Film eingereicht.
Mein Kinobesuch #10 in 2025.
Ohne menschliche Sprache sieht man ein paar Tieren dabei zu, wie sie sich kennenlernen und Abenteuer erleben. Die Welt in der das passiert hat mir recht gut gefallen. Der Ausdruck der Tiere ist auch super, aber mit dem Fell hat man wohl Schwierigkeiten. Die Federn der Vögel dagegen sind super! Was mich immer nervt und auch hier, ist wenn Tiere im Film Geräusche angedichtet werden, die sie in der Realität nicht machen. Wozu ist das gut? Warum muss die Katze dauernd maunzen und warum muss man es hören, wenn sie geht? Abgesehen davon hat man das aber gut hinbekommen und die verschiedenen Tiere sind super!
https://boxd.it/vF0Fg
https://boxd.it/pX9xC