EudoraFletcher68 - Kommentare

Alle Kommentare von EudoraFletcher68

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    EudoraFletcher68 28.01.2025, 07:08 Geändert 28.01.2025, 08:09
    über Hope

    Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. # 328

    HOPE war nominiert für den Critics Week Grand Prize und wurde mit dem SACD-Award und dem Grand Golden Rail ausgezeichnet.

    Autorenfilmer Boris Lojkine hat seiner Protagonistin den Namen Hoffnung gegeben, der natürlich auch für die Fantasien der Afrikaner die versuchen nach Europa zu gelangen, steht. Während diese Reise für die jungen Männer gefährlich ist und oft tödlich endet, bedeutet sie für die Frauen andere Herausforderungen: Sie sind selten und nützlich, da man sie ausbeuten und viel Geld mit ihnen verdienen kann. Wenn sie schwanger werden, kann man noch ihre Babys verkaufen. Trotz aller Gegenmaßnahmen in Europa bleibt die Hoffnung auf ein besseres Leben ungebrochen. HOPE zeigt eine realistische Reise durch Afrika in Richtung Europa. Schonungslos werden wir Zeugen der Strapazen und des täglichen Überlebenskampfs, ohne Kitsch, Klischees oder Beschönigungen. Sehr eindringlich sehen wir Verrohung, Brutalität, Gewalt und menschliche Kälte. Wenige Szenen der Zärtlichkeit machen Hoffnung darauf, dass Menschen sich verständigen und solidarisch sein können.

    Geschichte und Inszenierung sind spannend und ganz nach meinem Geschmack. Die Laien-Darsteller sind topp! Naturtalente! Die Bilder wechseln zwischen roher Wackelkamera und ruhigeren, atmosphärischen Szenen. Besonders die Nachtaufnahmen sind hervorragend! https://boxd.it/j79eC

    Eine ähnliche Reise von zwei Jugendlichen habe ich in dem neueren IO CAPITANO (2023) gesehen, in dem manche der Locations verwendet wurden, oder so kam es mir jedenfalls vor. Der Slum im Wald in der Nähe des Zauns nach Europa z.B. kam mir sehr vertraut vor.

    Ich hoffe, diese Filme werden auch in den Heimatländern gezeigt und die Menschen dort überlegen es sich noch einmal, bevor sie sich auf diesen beschwerlichen und gefährlichen Weg machen, an dessen Ziel sich leider auch kaum einer über ihre Ankunft freut und man sie nur als moderne Sklaven in der Landwirtschaft oder niederen Tätigkeiten "brauchen" kann.

    https://boxd.it/pX9xC
    https://boxd.it/eqWlK
    https://boxd.it/tNt3o
    https://boxd.it/ei1uE
    https://boxd.it/jrTey

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    • 6 .5

      Einführung ins Thema.

      Informative Doku von der ARTE-Stange über die HAMAS und ihre Strukturen. Nicht neu, aber immer wieder erschreckend ist vor allem, wie mächtig die Terrororganisation aufgrund finanzieller Unterstützung hauptsächlich von Iran, Katar und Saudi-Arabien ist. Seltsam immer wieder, dass Deutschland zwar voll hinter Israel steht, aber mit den Saudis selbstverständlich (Waffen-)Geschäfte gemacht werden. Weiter islamistische NGOs in westlichen Ländern , die Geld einsammeln und es an die HAMAS spenden. Usw. usf.

      Bis zum 20.1.2026: https://www.arte.tv/de/videos/117974-000-A/das-system-hamas/
      boxd.it/ao24o

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      • 8 .5
        EudoraFletcher68 27.01.2025, 06:32 Geändert 27.01.2025, 14:59

        Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #327

        DAS MÄDCHEN MIT DER NADEL war für die Goldene Palme nominiert.

        Ich wusste vor der Sichtung nichts über den Film und das war auch für mich richtig so. 2 der anderen Kommentare spoilern, worum es geht. Ich würde daher empfehlen, diese nicht zu lesen. In meinem Text habe ich nicht gespoilert.

        Karoline lebt im Kopenhagen im Jahr 1918: Ihr Mann ist zum Militär eingezogen worden und seit 1 Jahr verschollen. Sie kann die Miete für ihre kleine Wohnung nicht mehr bezahlen und wird rausgeworfen. Sie arbeitet in als Näherin in einer Fabrik. Das Geld reicht hinten und vorne nicht. Sie bandelt mit jemandem aus der herrschenden Klasse an, sie mögen sich sehr gerne und sie träumt davon ihn zu heiraten. So etwas passiert jedoch nur im Märchen. Ob das hier eins ist, müsst ihr selbst schauen.

        So nüchtern ich den Anfang der Geschichte beschreibe, gehen die Protagonisten auch meist miteinander um. Nüchtern. Grausam. Mitleidlos. In schwierigen Zeiten gibt es immer jemanden, der an der Notlage anderer verdient. So geht (auch) Kapitalismus. Die Geschichte wird im Verlauf immer fürchterlicher und die Hauptfigur leidet meistens still. Manchmal wehrt sie sich dagegen, dass auf jeden Moment der Zuwendung und Nähe zu einem anderen Menschen früher oder später Verrat oder harte Zurückweisung folgt. Ob ihr das am Ende helfen wird? Drogen sind bekanntermaßen keine Lösung.

        ANFANG kleiner SPOILER
        Karoline wird schwanger und versucht mit einer Nadel eine Abtreibung (daher der Titel), ohne Erfolg. Im Badehaus lernt sie eine ältere Frau kennen, die ihr gegen ein Entgelt anbietet, das Kind an ein wohlhabendes kinderloses Paar zu vermitteln. Natürlich illegal.
        ENDE SPOILER

        Die Bilder sind sehr schön und gleichzeitig auch brutal. Die Kamera ist oftmals sehr nah an den Gesichtern. Nah am Schönen und am Schrecklichen.

        Einer der deprimierendsten Filme, den ich seit langem gesehen habe!

        https://boxd.it/9til2
        https://boxd.it/pX9xC
        https://boxd.it/ei1uE
        https://boxd.it/B0FTU

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        • 6

          Eine Doku nach meinem Geschmack inszeniert: Schöne Bilder, die Protagonisten werden in ihrem Alltag begleitet, ohne Hintergrundsprecher, sodass man sich als Zuseher das Gesehene selbst erschließen muss. In diesem Fall handelt es sich um eine kleine Familie, genauer die Kinder aus dem mexikanischen Dorf El Echo während einer regnerischen Jahreszeit. Die Kinder müssen schon von Kleinauf mithelfen, vor allem auch bei den Schafen. Das war nicht uninteressant, hat mir aber nicht gereicht, mich mehr für sich einzunehmen.

          Wahrscheinlich muss man dafür in der richtigen Stimmung sein.

          Nur noch bis zum 1.2.25: https://www.arte.tv/de/videos/108478-000-A/das-echo/

          https://boxd.it/ekkHQ

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          • 6

            Die Doku stellt die faschistoide und diskriminierende Politik des indischen Staatsoberhaupts Narendra Modi vor. Sehr bedrohlich, vor allem für die muslimischen und christlichen Minderheiten. Er hat aber auch Expansionspläne. Ähnlich wie Trump. Ziemlich unangenehm das Ganze.

            Bis zum 14.7.25: https://www.arte.tv/de/videos/116713-000-A/indien-hass-als-ideologie/
            https://boxd.it/eqWoY

            boxd.it/eqWoY
            boxd.it/ao24o

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              EudoraFletcher68 26.01.2025, 06:45 Geändert 26.01.2025, 07:20
              über Olga

              Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #326

              OLGA war für die Goldene Kamera und den Critic´s Week Grand Prize. Er wurde mit dem SACD-Award ausgezeichnet.

              Mich hat der Debutfilm von Elie Grappe in der ersten Hälfte begrenzt erreicht. Eine Jugendliche aus der Ukraine kurz vor dem Maidan in 2013. Da ihre Mutter regierungskritische Journalistin ist, werden sie von der korrupten und autoritären Regierung verfolgt und beroht. Olga hat einen Schweizer Vater und ist Turnerin. Somit gibt es für sie die Möglichkeit in die Schweiz zu fliehen. Während sie dort für die Europameisterschaft trainiert, gehen in ihrer Heimat die Menschen auf die Straße und verändern ihr Land. Ihre Mutter ist in Lebensgefahr. Es werden Originalmittschnitte von den Demonstrationen zu sehen. Ab diesem Zeitpunkt wurde OLGA deutlich spannender für mich, zumal sich die Situation in der Ukraine und für die Mutter zuspitzt. Der Konflikt für Olga, die in Sicherheit trainiert und sich innerlich zerrissen fühlt, auch weil sie etwas Wesentliches Zuhause verpasst, hat mich berührt.

              Insgesamt hatte ich aber so meine Schwierigkeiten, vor allem mit den rohen Bildern. Ich bin ja Fan von Authentizität und semidokumentarisch anmutende Filme gefallen mir oftmals recht gut. Aber hier war so viel Hässlichkeit, insbesondere das Mädchen Olga und ihre ukrainische Freundin – blitzwüscht, wie meine Mutter zu sagen pflegt. Ich anerkenne die Leistung (und den Mut zur Hässlichkeit) der Laiendarstellerin Anastasiia Budiashkina und auch der anderen Laiendarstellerinnen. Daher insgesamt noch 7 Punkte.

              Der Film endet kurz vor dem russischen Angriff.

              Definitiv keine Empfehlung für Freunde des Mainstreamkinos.

              Bis 21.2.25: https://www.arte.tv/de/videos/111601-000-A/olga/

              https://boxd.it/pX9xC
              https://boxd.it/eqWlK

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                EudoraFletcher68 25.01.2025, 06:57 Geändert 25.01.2025, 07:06

                Meine Mission, möglichst viele (möglichst gute) philippinische Filme zu gucken, an die man in Deutschland rankommt, führte mich zu diesem grauenhaft anfangenden Film. Kam mir vor wie Propaganda und Verblödung - für welches Publikum eigentlich? Die meisten Filipinos sind arm. Diejenigen, die so reich sind, wie die hier im Film sind höchstwahrscheinlich kriminell oder korrupt. Oder Ausländer. Oder beides.

                Wir sehen ein reiches, aber kinderloses (😢😢😢) Paar mit ihrem fetten SUV und ihrem riesigen Haus. Gegenüber auf der Straße hat sich ein alter Mann mit seinem vermeintlichen ungefähr 7jährigen Enkel niedergelassen. Beide offensichtlich obdachlos. Da diese reichen Leute in ihrer schönen Welt offenbar noch nie mit Armen in Berührung gekommen sind (was vielleicht tatsächlich sein kann. Diese Leute sind vermutlich so abgeschirmt in ihren Vierteln, dass sie nie mit der echten Welt in Berührung kommen.) und sie ein gutes Herz haben, füttern sie die beiden und laden sie in ihr Haus ein. Dort bekommt der Junge ein feines Eis. Feini, feini, feini! Während er das isst, informieren sich die beiden Reichen bei dem alten Mann über die Verhältnisse. Er sei der Opa sagt er und die Eltern wären tot. Er würde sein Bestes tun, um einen guten Menschen aus dem Kind zu machen. Und weil es ja sonst keine Möglichkeiten gibt, an ein Kind zu kommen, schlagen die beiden dem Opa vor, dass sie das Kind adoptieren würden. Ist das nicht toll? Fast so toll wie meine Weihnachtsprinzenfilmen vom Dezember!!! Inszeniert in Form des typisch philippinischen Melodrams.

                Da ML (2018) auch vom Autorenfilmer Benedict Mique ist, hatte ich Hoffnung, dass es hier wenigstens zu einer fiesen Wendung kommen könnte.

                Und ja zumindest geht es dann so weiter, dass die beiden in Wirklichkeit Ganoven sind und das reiche Paar ausrauben. Nichtsdestotrotz gefallen mir die Bilder gar nicht. Alles viel zu sauber und geschleckt hier, künstlich irgendwie. Vor allem die leeren Straßen – völlig absurd. Frag mich, wo sie die gefunden haben. Auch die späteren Szenen von Obdachlosen scheinen mir künstlich angelegt worden zu sein.

                Die gestohlene PHP 7.500,- (€ 122,-) hauen sie dann im Anschluss gleich auf den Kopf. Sehr sinnvoll, aber typisch für Filippinos: Wenn sie Geld haben, geben sie es sofort aus.

                Es geht anders weiter als gedacht, weshalb LOLO AND THE KID doch einen gewissen Unterhaltungswert hat und ich fand ihn besser als befürchtet. Immerhin bekommt man eine Variation des Klassenkampfs auf Tagalog zu sehen. Allerdings muss man die doch sehr mittelmäßigen Schauspieler und das viele Geheule aushalten können.
                Lustig, dass man auch die Buchstaben-Leute (entweder: https://www.youtube.com/watch?v=pHpnc0oDauc oder gleich die ganze Show beim roten N anschauen) untergebracht hat. Das ist auf den Philippinen schon lange üblich und sie scheinen mir diesbezüglich zumindest seit den 1980ern deutlich aufgeschlossener als manch anderes Land.

                Die Häuser und Gegenden der Reichen in Manila habe ich selbst nicht gesehen, als ich dort war. Was natürlich nichts heißt. Trotzdem wirken sie auch für unsere Verhältnisse krass übertrieben.

                Leider läuft der Film am Ende auf etwas hinaus, was ich nicht gutheißen kann.

                https://boxd.it/bZCw2
                https://boxd.it/B0FTU

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                  EudoraFletcher68 24.01.2025, 07:08 Geändert 25.01.2025, 06:58

                  Dieses Low Budget (genaue Angaben habe ich nicht gefunden) Kammerspiel hat mich leider kalt gelassen, was aber nicht heißen soll, dass der Film schlecht ist. Er liegt mir nur nicht. Die Figuren interessierten mich nicht und die Gespräche noch viel weniger. Ich habe bald keine Lust mehr gehabt und wurde unaufmerksam.

                  Das junge Paar Bridge und Rich haben eine unrenovierte Wohnung in NYC bezogen. Es sind noch keine Möbel da. Aus unerfindlichen Gründen hat Bridge ihre Familie zu einem Thanksgiving Dinner eingeladen. Und die Eltern haben dann außerdem noch die demente Großmutter mitgebracht. Vielleicht weil sonst keiner auf sie aufgepasst hätte. Ein anderer Grund fällt mir nicht ein das zu tun. Aber vielleicht bin ich da auch vollkommen herzlos. Ich würde die demente Oma im Pflegeheim lassen.

                  In einer Filmkritik aus der SZ steht: „Die Bausubstanz spiegelt die psychische Verfassung aller Familienmitglieder mit ihren diversen Existenzkrisen, ... Es entwickelt ein Eigenleben, auch schon mit Anklängen ans Horrorgenre. Das Haus ist selbst ein Protagonist, der sich immer wieder mit der Kamera verbündet, mit ihren Blicken aus nichtmenschlichen Perspektiven, auf Füße, Stuhlbeine und Türkanten, in extremen Ausschnitten und flimmernden Lichtreflexionen. ...Grandiose Schauspieler liefern sich Wortgefechte, die mal kämpferisch, mal subtil verletzend sind, dann wieder liebevoll zugeneigt...“ Freut mich für jeden, der da begeistert ist. Ich fand´s hauptsächlich öde.

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                    EudoraFletcher68 23.01.2025, 07:23 Geändert 23.01.2025, 08:15

                    Netter, teilweise für mich zu alberner, Postapokalypse-/Zeitreise-Film, der alle Zeitschleifen-Gesetzmäßigkeiten außer Kraft setzt.

                    Ein Mann soll von Umweltaktivisten aus der Zukunft davon abgehalten werden, ein bestimmtes Atomkraftwerk zu bauen. Die Aktivisten werden von der Zukunftspolizei verfolgt, die die Ansicht vertritt, dass es sich um Terroristen handelt. Die Tochter des Mannes will ihre Vater und die Umwelt beschützen und weiß nicht wem sie vertrauen kann.

                    [Danke an Barelhaven für den Tipp]

                    https://boxd.it/eqWlK

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                      über Yannick

                      Ein Mann sitzt in einem Theaterstück, das ihm nicht gefällt. Anstatt still und leise zu leiden, einzuschlafen oder das Theater zu verlassen, nimmt er die Sache in die Hand und setzt sich dafür ein, dass es ein besseres Unterhaltungsprogramm gibt.

                      Ziemlich witzig!

                      https://boxd.it/eqWlK

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                      • 7

                        Achtung: Nur bis zum 28.1.25: https://www.arte.tv/de/videos/037068-000-A/mulholland-drive/

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                          Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #325

                          CRONACHE DI POVERI AMANTI war für den Grand Prize of the Festival nominiert und wurde mit dem International Prize ausgezeichnet.

                          Milieustudie der Via del Corno in Florenz in den 1920er Jahren. Zugleich werden exemplarisch Geschichten einzelner Figuren erzählt: Liebespaare, die nicht zusammenkommen können, weil sie selbst oder die Eltern zu arm sind; Eine reiche alte Dame mit Personal, die alles beobachtet, was sich auf der Straße abspielt. Eine Prostituierte, die Betreiber einer Metzgerei werden von den Faschisten erpresst. Kommunisten formieren sich und versuchen dem Terror entgegenzutreten. Ohne Zeigefinger werden wir über den Klassenkampf aufgeklärt, so subtil, dass man es fast übersehen könnte.

                          Allein schon wegen der Locations und den Bildern lohnt sich der Film. Aber auch die Darsteller überzeugen. Ich werde noch zum Fan von Marcello Mastroianni, der hier einen politisch denkenden Arbeiter spielt. Auch sind Geschichten und Figuren sehr gut geschrieben. Dies alles macht CHRONIK ARMER LIEBESLEUTE zu einem unterhaltsamen Filmerlebnis mit Tiefgang.

                          Bis zum 1.7.2025: https://www.arte.tv/de/videos/122120-000-A/chronik-armer-liebesleute/

                          https://boxd.it/pX9xC
                          https://boxd.it/eUmE2
                          https://boxd.it/B0FTU
                          https://boxd.it/2tBzk

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                            EudoraFletcher68 22.01.2025, 06:11 Geändert 22.01.2025, 08:33

                            Ostberlin, kurz vor der Wende. Ein Lehrer setzt sich mit seiner verleugneten Homosexualität auseinander. Er will eigentlich davon nichts wissen, möchte gerne ein Spießerleben mit Familiengründung wie die meisten anderen führen, aber er wird immer wieder mit seiner sexuellen Orientierung konfrontiert. Er hasst sich dafür und hasst die Männer, die er begehrt.

                            Seine Entwicklung ist glaubhaft und schmerzhaft anzusehen.

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                              über Kids

                              Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #324

                              KIDS war für die Goldene Kamera und die Goldene Palme nominiert.

                              Ich habe den Film irgendwann in den 1990ern schon mal gesehen und erinnere mich, dass ich hinterher völlig am Ende war. Deshalb hätte ich ihn mir vermutlich im Leben kein zweites Mal angesehen, aber meine Cannes-Challenge und MUBI haben mir den Film doch nochmal auf den Bildschirm gespült.

                              Merkwürdig, ich habe innerhalb weniger Tage zufällig mehrere Filme über unangenehmen Sex gesehen. Ich hoffe, das hört bald wieder auf.

                              Ein Sympathieträger überredet ein Mädchen zum Sex und verlässt dann ein schickes Stadthaus. Vor der Tür sitzt ein zweiter Sympathieträger. Gemeinsam unterhalten sie sich dann über Sex mit Jungfrauen. Das ist schon derart widerlich, dass man die beiden am liebsten vernichten möchte. Mir ging es jedenfalls so.

                              Der Film begleitet diese beiden Jungs, dann noch eine Gruppe Mädchen und ein paar andere Charaktere durch den Alltag. Ein Mädchen wird positiv auf HIV getestet. Das Leben dieser Jugendlichen ist einfach nur total gruselig, auch heute noch macht mich KIDS fertig. Auch weil die Figuren absolut authentisch wirken und man den Eindruck hat, dass die Kamera die Protagonisten begleitet. Die semi-dokumentarische Inszenierung ist perfekt. Und was mir besonders gut gefällt sind die Laien-Darsteller, die der Regisseur quasi auf der Straße aufgelesen hat. Auf Wikipedia steht, dass Justin Pierce sich 2000 umbrachte und dass Harold Hunter 2006 im an einer Überdosis Kokain starb. Und Sajan Bhagat (Nebenrolle) starb 1999 ebenfalls an einer Überdosis Rauschgift.

                              Die Kamera ist super!

                              KIDS tut weh und wer das nicht aushalten will, findet ihn halt scheiße.

                              Die sehr junge Chloë Sevigny (Nicolette aus BIG LOVE) spielt mit, das hat mir gefallen.

                              Definitiv kein Film für Freunde des Mainstream- oder Blockbusterkinos.

                              https://boxd.it/pX9x

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                                über Golem

                                Cineastisch anspruchsvoller Film voller Symbolik, die man vermutlich nur versteht, wenn man mit der polnischen (Zeit-)Geschichte vertraut ist. Dies hat den Genuss für mich geschmälert, aber da die Bilder recht sehenswert sind und die Eigenartigkeit mich trotz fehlendem Wissen irgendwie angesprochen hat, habe ich GOLEM nicht ungern gesehen.

                                Es geht um einen Arzt, der Menschen herstellt, nicht wie Frankenstein aus den Körperteilen Verstorbener, sondern irgendwie gezüchtet oder vielleicht auch aus Lehm, wie eben der Titel schon vorgibt. Dann geht es um einen anderen Mann, der von der (Geheim-?)Polizei verhört wird, weil der betreffende Arzt wohl ermordet wurde. Der Mann weiß aber anscheinend nichts. Die Situation bei der Behörde ist kafkaesk. Als er dann doch frei gelassen wird, erhält er einen falschen Mantel ausgehändigt und hat dann eine merkwürdige Begegnung mit dem Polizisten, der ihn verhört hatte. Eine weitere Person attackiert den Verhörten und behauptet, dass dieser so ein Kunstwesen sei. Ob das dann auch wirklich so ist, oder nicht? Sowohl die Bilder als auch die Dialoge haben mit Sicherheit eine spezielle Bedeutung, die sich mir nicht erschlossen hat.
                                Er wird in ein Kino gezogen und ihm wird gesagt, das Kino sei die Kirche der Verklärung. Es läuft ein Film in dem eine Aspirintablette in Wasser aufgelöst wird. Dazu gibt es Jingle Bells mit verändertem Text. Sofort erinnere ich mich an die berühmte Szene mit der Brausetablette aus TAXI DRIVER (1976). Ob sich Autorenfilmer Piotr Szulkin auf diese Szene bezogen hat oder am Ende auf DIE VERACHTUNG (1963) von Jean-Luc Godard, oder ob es reiner Zufall ist – wer weiß das schon? Jedenfalls habe ich in einer Doku über die Filmgeschichte gehört, dass eine solche Szene in DIE VERACHTUNG erstmals gedreht wurde und dass Scorsese dies in TAXI DRIVER als Hommage an den Film verstanden haben will.

                                Die Bilder der Szenen auf der Rolltreppe sind topp!

                                Letztlich war mir der Film aber zu lang dafür, dass ich so gut wie nichts darin verstanden habe.

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                                  In Minute 19:35 sieht eine geschundene Ehefrau auf dem Teller im Restaurant Maden und eine Kakerlake, die ihr dann auch noch auf die Hand läuft. Deshalb: https://boxd.it/2Uexk

                                  Ansonsten ist das so eine Art von Film, mit der ich wenig anfangen kann. Ein Typ arbeitet als Heimwegbegleiter für Leute die nachts unterwegs sind und Angst haben. Da kommt er mit einer Klientin ins Gespräch, die ihm Horrorgeschichten aus ihrem Leben erzählt. Wir sollen uns fragen, ob die Frau eigentlich verrückt ist oder lügt oder ob sie die Wahrheit sagt und wie der Heimwegbegleiter ihr helfen kann. Wie sich dann alles entwickelt, halte ich für den allergrößten Schwachsinn.

                                  Die Szenen sind von einer bemühten Ästhetik im Dunklen, die mich auch nicht angesprochen hat. Es gibt aber sicherlich schlechtere Film dieser Art.

                                  Die Zusammenfassung auf MP spoilert mal wieder den halben Film.

                                  [Danke an Blubberking, dass du an meine Liste gedacht hast!]

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                                    EudoraFletcher68 20.01.2025, 06:48 Geändert 20.01.2025, 07:31

                                    Geschafft! Gerade noch am letzten Abend bei ARTE gesehen!

                                    Ausschnitt der Aufstiegsgeschichte der USA exemplarisch an einem Ölbaron.

                                    Geschichte eines Mannes, der von der Pieke an beginnt, Öl zu fördern. An seinem ersten Bohrloch ist sein Sohn noch ein Baby. Eine Mutter gibt es nicht dazu. Der Mann ist extrem erfolgreich und er geht sehr raffiniert und strategisch dabei vor, armen Farmern ihr Land abzuschwatzen. Er ist der perfekte Kapitalist. Als sein Sohn ungefähr 8 Jahre alt ist, passiert ein Unfall an einem Bohrloch, als plötzlich große Mengen an Öl hochschießen und dann auch noch zu brennen beginnen. Danach ändert sich etwas für den Mann, zumal er sich auch noch für eine Person öffnet, die sich später als Lügner herausstellt. So ist das ja häufig bei Menschen, die selbst andere manipulieren, nur ihren eigenen Vorteil im Blick haben und sehr misstrauisch anderen gegenüber sind. Sie fallen dann auf genau auf so eine Person herein.

                                    Das Ende war mir etwas abrupt.

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                                      über Casino

                                      ACHTUNG! Nur bis zum 25.1.25: https://www.arte.tv/de/videos/037394-000-A/casino/

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                                        EudoraFletcher68 19.01.2025, 07:36 Geändert 19.01.2025, 11:33

                                        Mein 4. Kinobesuch in 2025! Wenn das so weitergeht, wird 2025 mein Rekord-Kino-Jahr!

                                        Eine 29jährige Frau mit einer schwierigen Biographie ist alkoholabhängig und versucht, mit dem Trinken aufzuhören. Sie reist in ihre Heimat, die Orkney-Inseln in Schottland, wo sie ihre Eltern besucht, hilft ihrem manisch-depressiven Vater mit seinen Schafen und nimmt an einer ambulanten Suchtgruppe teil, weil es keinen stationären Platz für sie gibt.

                                        Der Film spielt mit Gesicht und Haaren dieser sehr schönen Rona (Saoirse Ronan – werde ich mir merken) und lässt sie mit der Landschaft und dem Meer interagieren.
                                        Die Beziehungsdynamik und Problematik der Frau wurden gekonnt aus ihrer Biographie abgeleitet. Als Kind eines bipolaren Vaters ist sie extreme Gefühlszustände gewohnt und da die sehr gläubige und vielleicht auch etwas langweilige Mutter für sie kein geeignetes Identifikationsobjekt darstellte, identifizierte sie sich mit dem Vater und suchte ständig nach einem Kick. Genauso wie er, war sie auf der Suche – ist ja im Deutschen sehr passend, dass die Sucht und die Suche denselben Wortstamm haben. Und genauso wie er, ist sie sozial unsicher. Sie glaubt, nur aus sich herausgehen zu können, wenn sie besoffen ist. Nun stellt sich die Frage, ob es ihr gelingen wird, sich auch ohne Alkohol ausgelassen und lebendig fühlen können?

                                        https://boxd.it/gHNfq

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                                          Es beginnt mit einer Ankündigung für ein Casting für einen Film. Es wird ein kleines Mädchen gesucht. Eine etwas einfach gestrickte Mutter versucht für ihre Tochter beim Film einen Job zu finden. Die Tochter kommt durch die erste Runde. Leider. Denn, was dann folgt ist eine sich langsam entwickelnde Tragödie über eine Besessenheit, die kein gutes Ende nehmen kann.

                                          Für die zweite Casting-Runde benötigt sie ein gutes Foto von ihrer Tochter, das teuer ist. Außerdem drängt sich eine ältere Frau als Schauspiellehrerin auf, es muss ein neues Kleid genäht werden, das Kind muss tanzen lernen und braucht eine neue Frisur... Die Mutter ist Krankenschwester, was erklärt, warum sie ihren Hausmitbewohnern Spritzen verabreicht. Sie scheint arbeitslos zu sein, denn alles was wir sehen ist, wie sie mit anderen Leuten sehr viel und sehr schnell redet und das Kind überall hinschleppt. Diese überdrehte Art der italienischen Filme aus den 1950ern finde ich etwas anstrengend aber hier hatte es doch Charme. Die Mutter liebt das Kino. Vor ihrem Haus gibt es manchmal Open Air einen Film zu sehen und es gibt eine schöne Szene, in der sie ihrem Mann vom Film vorschwärmt. Der ist solide und will für die Familie ein Haus kaufen für 65.000 Lire. 60.000 haben sie schon zusammen.

                                          Aber die Frau hat nur die Schauspielkarriere ihrer Tochter im Kopf. Und ein Typ, den sie beim Filmstudio kennen gelernt hat, bietet ihr für eine hohe Summe Geld oder alternativ ihren Körper an, die Tochter bei der Produktion unterzubringen. Wie wird sie sich entscheiden? Und was wird aus ihrer Ehe?

                                          Bis zum 1.7.2025: https://www.arte.tv/de/videos/002598-000-A/bellissima/

                                          https://boxd.it/eUmE2
                                          https://boxd.it/fre42

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                                            EudoraFletcher68 18.01.2025, 07:17 Geändert 18.01.2025, 07:32

                                            Mein 3. Kinobesuch in 2025.

                                            Autorenfilmer und Hauptdarsteller Jesse Eisenberg erhielt alle möglichen Auszeichnungen für A REAL PAIN. Auf IMDB steht er bei 7,2. Kann ich nicht nachvollziehen. Liegt es am Thema?

                                            Zwei jüdische Amerikaner, Cousins, David und Benji könnten unterschiedlicher kaum sein, David hat OCD, ist dauernd ängstlich, verheiratet mit einem entzückenden Sohn, lebt in NYC und verkauft Werbebanner an Webseiten, Benji ist arbeitslos, vermutlich persönlichkeitsgestört, charmant, nach außen sehr offen und hat vor einem halben Jahr versucht sich umzubringen, nachdem die polnische Großmutter gestorben war. Diese Großmutter wird von David wie folgt zitiert (der einzige interessante Satz im Film): Die Immigranten der 1. Generation waren hart arbeitende Menschen in schlecht bezahlten Jobs wie Taxisfahrer, Küchenhilfen usw, die aus der 2. Generation wurden dann Rechtsanwälte und Ärzte und die aus der 3. Generation würden bei den Eltern im Keller leben, kiffen und wären orientierungslos.

                                            Die Cousins reisen also nach Polen, um sich einer kleinen Reisegruppe anzuschließen, die auf den Spuren jüdischen Lebens in Polen inclusive des Holocausts unterwegs ist. Natürlich erleben die beiden etwas mit dieser Gruppe und auch miteinander.

                                            Mir waren die Protagonisten von ihren Charakteren her nicht interessant genug und sie haben mich auch emotional nicht erreicht. Im Kino haben öfter mal die Leute gelacht (z.B. als die beiden bekifft in ihrem Hotelzimmer liegen, Chips essen und in den Fernseher schauen, auf dem die Vorstellungsseite des Hotels zu sehen ist – haha, wahnsinnig lustig!).

                                            Obwohl man dann auch eine Führung durch ein KZ zeigt, die tatsächlich mit einer für die Amerikaner ungewöhnlichen Sensibilität inszeniert wurde, hat A REAL PAIN viel zu wenig Tiefgang, um seinem Titel auch nur im Ansatz gerecht zu werden.

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                                              Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #323

                                              WORKING GIRLS wurde in Cannes uraufgeführt.

                                              Dieser Low Budget ($ 300.000 öt IMDB) Film zeigt einen Ausschnitt von ca. 16 Stunden in einem privaten Puff in einer ziemlich beengten New Yorker Wohnung. Die Frauen sind sehr verschieden und die Kunden sind es auch. Die Frauen unterhalten sich über die Kunden und ihre Zuhälterin, die auch die Wohnung angemietet hat. Eine fürchterliche Tussie. Die Hauptfigur Molly hat zwei Studienabschlüsse (in Literatur und noch einem weiteren brotloses Fach) und man fragt sich, warum sie dort arbeitet. Sie wird ihre Gründe haben, so wie all die anderen auch.

                                              Ohne dies explizit auszusprechen, wird uns vor Augen geführt, dass die working girls von der Zuhälterin ausgebeutet werden. Und natürlich auch von den Kunden, die der Meinung sind, dass sie ein Recht auf den Körper einer Frau haben, wenn sie dafür bezahlen.

                                              Vermutlich noch seltener in den 1980ern als heute handelt es sich um das Werk einer Autorinnenfilmerin.

                                              Ausdrücklich keine Empfehlung für Freunde des reinen Unterhaltungskinos.

                                              [@Blubberking: Hast du schon Louise Smith in WORKING GIRLS für deine breasts, butt and bush-Liste]

                                              https://boxd.it/joHRC
                                              https://boxd.it/pX9xC
                                              https://boxd.it/esNdm
                                              https://boxd.it/B0FTU

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                                                Es beginnt mit einer Filmcrew (inclusive RWF als Produktionsleiter Sascha), die in einem spanischen Hotel (gedreht in Kampanien, Italien) darauf wartet, dass es weiter gehen kann. Darauf, dass der Regisseur, Geld und einiges an Material ankommen.

                                                Woran erinnert das? Natürlich Wim Wenders DER STAND DER DINGE (4 Punkte), der aber 11 Jahre später gedreht wurde. Solche Situationen scheinen beim Film öfter mal vorzukommen. Im Gegensatz zu Wim Wenders Werk, konnte ich in WARNUNG VOR EINER HEILIGEN NUTTE von Anfang an eine absurde Komik ausmachen, die mich trotz der doch theaterartigen Inszenierung sehr gut unterhalten hat. Dazu gibt´s gute Musik, ua. von Ray Charles und Leonard Cohen.

                                                Man sieht dem Film natürlich das geringe Budget von 1,1 Mio DM (IMDB) an.

                                                Filme von RWF, die ich gesehen habe
                                                DIE DRITTE GENERATION (1979) – 9 Punkte
                                                WELT AM DRAHT (1973) – 9 Punkte
                                                FRAUSTRECHT DER FREIHEIT (1975) – 8,5 Punkte
                                                ANGST ESSEN SEELE AUF (1974) – 8 Punkte
                                                DIE EHE DER MARIA BRAUN (1979) – 8 Punkte
                                                IN EINEM JAHR MIT 13 MONDEN (1978) – 8 Punkte
                                                DEUTSCHLAND IM HERBST (1978) – 7,5 Punkte
                                                ACHT STUNDEN SIND KEIN TAG (1972) – 7,5 Punkte
                                                LIEBE IST KÄLTER ALS DER TOD (1969) – 7,5 Punkte
                                                KATZELMACHER (1969) – 7,5 Punkte
                                                LOLA (1981) – 7 Punkte
                                                DER AMERIKANISCHE SOLDAT (1970) – 7 Punkte
                                                DIE SEHNSUCHT DER VERONIKA VOSS (1982) – 7 Punkte
                                                MARTHA (1974) – 7 Punkte
                                                NIKLAHSAUSER FART (1970) – 6,5 Punkte
                                                ANGST VOR DER ANGST (1975) – 6 Punkte
                                                DIE BITTEREN TRÄNEN DER PETRA VON KANT (1972) – 5,5 Punkte
                                                LILI MARLEEN (1981) – 5 Punkte
                                                CHINESISCHES ROULETTE (1976) – 5 Punkte
                                                QUERELLE – EIN PAKT MIT DEM TEUFEL (1982) – 4,5 Punkte
                                                BOLWIESER (1977) – 4,5 Punkte
                                                DESPAIR (1978) – 4 Punkte

                                                https://boxd.it/fre42

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                                                  Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #322

                                                  JEUNE ET JOLIE war für die Goldene Palme nominiert.

                                                  Wir sehen ein Jahr einem jungen Mädchen und ihrer Familie zu, eingeteilt nach den 4 Jahreszeiten (wozu?).

                                                  Eine französische Familie im Sommerurlaub am Meer. Die Tochter am Strand, der Bruder beobachtet sie, auch wie sie sich selbst mit einem Kissen befriedigt. Sie ist in einen deutschen Touristen verliebt. Sie möchte aber nicht, dass ihre Eltern davon erfahren. Sie hat ihr erstes Mal mit ihm am Strand – es gefällt ihr offensichtlich nicht. Ein Mädchen beobachtet sie dabei. Das bedeutet aber nichts. Als sie zurück nach Hause kommt, geht es anders weiter als ich erwartet hatte. Ich hatte eigentlich ein Coming-of-Age-Film erwartet und dann ist es aber eher ein Erotik-Drama... kann man das so nennen? Mir hat sich nicht erschlossen, was mir der Film eigentlich sagen will.

                                                  Man erfährt letztlich nichts darüber, wie es dazu gekommen ist und was das Mädchen wirklich motiviert. Stattdessen erzählt François Ozon ein pseudofeministisches Märchen, das aber letztlich nur ein feuchter Männertraum ist. Unterhaltsam erzählt und schön anzusehen.

                                                  Aus mir wird wohl kein Ozon-Fan mehr.

                                                  https://boxd.it/pX9xC
                                                  https://boxd.it/eqWlK

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