EudoraFletcher68 - Kommentare
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Alle Kommentare von EudoraFletcher68
Zwei junge Frauen aus der Arbeiterklasse im England Anfang der 1980er. Thatcher hatte alle Sozialleistungen extrem gekürzt und die Arbeitslosigkeit war hoch, die Menschen arm. Eine der beiden arbeitet in einer Hühnerfabrik und die andere ist arbeitslos. Die beiden sind ungebildet und gehen gerne aus. Irgendwann lernen sie zwei russische Matrosen kennen und verlieben sich in diese. Aber wie das halt so mit Matrosen ist, die fahren irgendwann wieder ab und dann..... Eine der Frauen möchte am liebsten in die Sowjetunion auszuwandern und versteht nicht, warum ihre Eltern und andere sie davon abhalten möchten. Sie träumt von der erlösenden Liebe, die sie aus ihrer grauen traurigen Welt herausbringen soll. Wird sie nach Russland reisen und wenn, wird sie da ihren Liebsten finden oder eine böse Überraschung erleben? Oder wird sie schließlich doch in der Heimat bleiben und ihr graues Los akzeptieren und auch einen Job in der Hühnerfabrik finden?
Was den Film auszeichnet ist die Vermittlung der grauenhaft-trostlosen Atmosphäre welche durch die beiden Frauen mit ihren fürchterlichen Frisuren sehr gut vermittelt wird.
Wenn ich nicht in den letzten Monaten 30 Filme von Ken Loach gesehen hätte, wäre ich vermutlich mehr angetan. Aber was mich stört ist die relativ achtlose Ausstattung und Wahl der Locations. Die Frauen sind ziemlich authentisch, die Szenerie und Kamera lässt das Ganze aber oftmals künstlich wirken. Was mir nicht so ganz gut gefällt.
Diesen Film kann man nur in OmeU anschauen. Der Dialekt ist extrem schwer zu verstehen und sicher nicht zu synchronisieren. Wie die zwei reden ist unbeschreiblich!
Ich kann den Film auf jeden Fall allen empfehlen, die Ken Loach und britischen Realismus mögen.
[Danke an angucker, der mich vor 2 Jahren auf den Film aufmerksam gemacht hat und an cine, der mir geholfen hat ihn zu sichten]
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #271
EAST PALACE, WEST PALACE hatte seine Premiere 1997 bei den Filmfestspielen in Cannes im Rahmen des Un Certain Regard Wettbewerbs.
Es handelt sich um den ersten Film, der die Ausgrenzung und Ächtung von Homosexuellen in der VR China thematisiert. Eine Low Budget-Underground-Produktion. Der Film wurde in China verboten und die Filmrollen wurden zur Fertigstellung außer Landes geschmuggelt. Regisseur Zhang Yuan wurde der Pass eingezogen. weshalb er nicht an der Premiere in Cannes teilnehmen konnte.
Dieses Hintergrundwissen macht den teilweise recht zähen Film etwas interessanter für mich.
Erzählt wird die Geschichte eines homosexuellen Mannes in Peking in den 1990ern. Er ist konfrontiert mit Gewalt, Ablehnung, Kriminalisierung und Ächtung. Außerdem geht es um die Beziehung zwischen ihm und einem Polizisten, der ihn verhaftet und seine Macht ihm gegenüber ausnutzt. Gedanken während des Films: Vermutlich ist er selbst abgewehrt homosexuell oder hat Angst es zu sein, weshalb er den Anderen unterdrückt und quält?
ANFANG SPOILER
Dieser dreht dann aber die Situation um.
ENDE SPOILER
Dies machte EAST PALACE, WEST PALACE dann doch nach über einer Stunde für mich erstmals spannend.
https://boxd.it/iS9Hu
https://boxd.it/pX9xC
Der BBC-Vierteiler thematisiert das Leben von Familien aus der Arbeiterklasse, beginnend 1916 bis zum großen, 9tägigen Streik von 1926.
Für mich war dieser 6stündige Film leider großteils langweilig. Ich konnte mich über weite Teile der Laufzeit weder mehr für die Charaktere interessieren, noch für die Dialoge (und gesprochen wird sehr viel!!) oder die Handlung.
Das geht mir allerdings häufiger mal mit Historien- oder britischen Filmen und Serien so. Deshalb lasst euch von meiner Wertung nicht abschrecken.
Auf Letterboxd habe ich ein paar Kommentare gelesen, in denen es hieß, das sei das beste Werk von Loach.
Wer Historiendramen mag oder sich eingehender für die Geschichte Englands aus der Sicht der Arbeiterklasse interessiert, könnte hier mal einen Blick riskieren. Soweit ich das gelesen habe, werden die gesellschaftspolitischen Ereignisse historisch korrekt darrgestellt.
https://boxd.it/vXfYI
Mir gefällt die Doku nicht so wahnsinnig toll, aber vielleicht will sich ja der ein oder andere selbst noch ein Bild machen: Bis zum 24.10.24
https://www.arte.tv/de/videos/092151-000-A/qt8-quentin-tarantino-the-first-eight/
Eine Regisseurin möchte ein Theaterstück mit Laiendarstellern über die rumänische Beteiligung am Holocaust auf einem großen öffentlichen Platz machen, genauer über das Massaker in Odessa 1941, bei dem 25.000 Juden ermordet wurden. Dafür benötigt sie öffentliche Gelder und die Zustimmung der Stadt. Der Vertreter der Stadt hätte gerne, dass sie ein anderes Thema wählt. Eines, das weniger weh tut.
Aus den Gesprächen zwischen Regisseurin und dem Stadt-Vertreter erfährt man einiges über die rumänische Geschichte. Z.B., dass Rumänien nach Deutschland für die meisten Ermordungen an Juden (320.000 sagt die Regisseurin) verantwortlich war. Der Satz „Mir ist es egal, ob wir in die Geschichte als Barbaren eingehen“ stammt vom and er Regierung beteiligten Politiker Mihai Antonescu in Bezug auf die ethnischen Säuberungen an der Ostfront.
Die Regisseurin hat außerdem auch Konflikte mit ihren Darstellern, sowohl weil diese rassistische Aussagen machen als auch weil sie andere verleugnende und beschönigende Ansichten bezüglich der rumänischen Geschichte vertreten. Die Vize-Bürgermeisterin schaut bei den Proben vorbei und es wird deutlich, dass sie überhaupt keine Ahnung über die rumänische Geschichte hat. Für solche kleinen Momente ist Radu Jude Experte.
Spannend fand ich dann die Aufführung selbst, fragt man sich doch den ganzen Film hindurch, was die Regisseurin genau vorhat und wie sie das Stück auf diesem großen Platz eigentlich für die Zuschauer sichtbar machen möchte.
Diese Geschichte hat Radu Jude mit dem für ihn typischen schwarzen Humor inszeniert. Für mich nicht ganz so gut, wie ERWARTE NICHT ZU VIEL VOM ENDE DER WELT oder BAD LUCK BANGING OR LOONY PORN aber dennoch sehr sehenswert. Die Darstellung des Theaterstücks hat mir so gut gefallen, dass ich am Ende doch bei 8 Punkten herausgekommen bin. Fantastisch!
https://boxd.it/uAGGc
https://boxd.it/fre42
https://boxd.it/jrTey
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #270
TOD EINES HOLZFÄLLERS war für die Goldene Palme nominiert. Dennoch musste ich ihn hier erst einmal ins MMM eintippen.
Es beginnt mit dem Tod eines Holzfällers. Er wird dann sogar zerhackt. Warum? Wer ist er? Man weiß nichts. Dann geht es um eine junge, schöne Frau, die auf der Suche nach ihrem Erzeuger ist. Ist der Ermordete ihr biologischer Vater? Man weiß es nicht. In einer Bibliothek lernt sie mit Hilfe eines Eis einen attraktiven Mann kennen. Schöne Szene. Dann gerät sie ins Rotlicht-Milieu. Es keimt in mir der Verdacht auf, dass ich es mit einem Style-over-Substance-Film zu tun habe. Immer unklarer wird die Handlung, immer künstlerischer die Bilder. In der Mitte des Films gibt es Nacktszenen, schön anzusehen, aber ohne Handlung und ohne, dass sie der Geschichte weiterhelfen würden.
Ich mag grundsätzlich Filme aus den 1970ern aufgrund ihrer Optik und der Atmosphäre. Cool ist TOD EINES HOLZFÄLLERS unbedingt.
Denke, das könnte z.B. was für daOnki sein!
Mir hat es doch etwas an konkreter Handlung gefehlt.
https://boxd.it/pX9xC
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #269
MERRY CHRISTMAS MR. LAWRENCE war für die Goldene Plamen nominiert.
Besonders macht diesen krass zäh inszenierten Anti-Kriegsfilm David Bowie als Hauptdarsteller (und gar kein schlechter!) des Soldaten Celliers. Er befindet sich 1942 mit anderen britischen Soldaten in Kriegsgefangenschaft der Japaner. Der Lagerleiter Yonoi ist ein Vertreter der japanischen Sekundärtugenden Ehre, Ruhm und bedingungslose Disziplin. In der 2. Hälfte des Films gibt es eine längere Rückblende in die Biographie von Celliers. Die 2. Hälfte gefällt mir besser, aber bis dahin war ich schon ziemlich ermattet.
Die meisten Darsteller spielen sehr steif, was ich ermüdend fand. Auch die Inszenierung empfand ich als langatmig. So geht es mir häufig mit britischen Produktionen. Auch sieht de Beleuchtung oft krass künstlich aus, sodass man dauernd den Eindruck hat, dass es sich um schlechte Studioaufnahmen handelt. Dabei wurde der Film tatsächlich u.a. auf den Cook-Inseln und in einem Gefängnis in Neuseeland gedreht.
https://boxd.it/pX9xC
https://boxd.it/h0Ene
https://boxd.it/5eyv2
Nachzügler meiner Blaxploitation-Sichtung: https://boxd.it/cZJEc
Irgendein Typ überwacht Ölfelder im Nahen Osten. Prinz Hassan macht einen Putsch um an die Macht zu kommen. Der Protagonist flieht mit einer Prinzessin, die mit seinem Bruder, Solomon King, liiert ist, nach Kalifornien. Solomon King ist ehemaliger CIA-Agent und ein reicher Geschäftsmann. Es kommt zu einem großen Unglück und Solomon will Rache.
Leider waren sowohl Autoren als auch Regisseure unkreativ und unbegabt. Story und Dialoge sind langweilig und das Laientum wirkt hier weder lustig noch cool, sondern eben nur unwissend. Allerdings machen Beleuchtung, Kamera und Schnitt einen professionellen Eindruck. Und tatsächlich ist Kameramann Philip Caplan auch Profi. Von ihm sind die Bilder z.B. von PRETTY WOMAN und DIE NACKTE KANONE. Und Chuck Colwell, der für Bilder und Schnitt zuständig war, hat auch an TERMINATOR mitgewirkt. Aber das allein reicht halt nicht....
z.Z. hier in guter Qualität: https://www.youtube.com/watch?v=eRIOa2q2Omw&list=WL&index=3
Da trifft es sich doch hervorragend, dass ich meine Cannes-Challenge mache! Nur leider hat Europa mehr als nur 10 Länder. Ich versuch´s trotzdem mal mit 1 Film pro Land (ohne Deutschland und ohne UK).
4 MONATE, 3 WOCHEN, 2 TAGE (2007) Rumänien
EWIGE JUGEND (2015) - Italien
GREEN BORDER (2023) - Polen
WILDE ERDBEEREN (1957) - Schweden
VERBOTENE SPIELE (1952) - Frankreich
ZERO FUCKS GIVEN (2021) - Belgien
WOMIT HABE ICH DAS VERDIENT? (1984) - Spanien
DER VERDINGBUB (2011) - Schweiz
DAS FINSTERE TAL (2014) - Österreich
FALLEN LEAVES (2023) - Finnland
QUO VADIS, AIDA? (2020) - Bosnien und Herzegowina
DANCER IN THE DARK (2000) - Dänemark
WAS WERDEN DIE LEUTE SAGEN (2017) - Norwegen
BORGMAN (2013) - Niederlande
MITTWOCH 04:45 (2015) Griechenland
ÁGA (2018) - Bulgarien
VATER - OTAC (2020) - Serbien
LAND OF HONEY (2019) - Nordmazedonien
Eine Wissenschaftlerin bekommt für drei Wochen einen Androiden testweise zur Verfügung gestellt, der darauf programmiert ist, sie glücklich zu machen. Zuerst sieht es so aus, als ob sie nichts für ihn übrighat. Es geht im weiteren Verlauf darum, ob sie seinem Charme widerstehen kann.
Ich habe gelesen und gehört, dass es in den USA bereits einige Männer gibt, die eine Beziehung zu einem Sex-Roboter mit KI bevorzugen. Viele der Themen, die solche „Beziehungen“ mit sich bringen (werden), werden auf eine kluge Weise dargestellt. Ich könnte mir vorstellen, dass solche künstlichen Gefährten das Problem der Überbevölkerung lösen werden: Viele Menschen werden nur noch solche Partner haben wollen und weil sie sich glücklich fühlen, werden sie auch keine Kinder mehr bekommen.
Mir gefällt der Film großartig, sowohl vom Drehbuch, der Inszenierung, den Dialogen, als auch von den Schauspielern her. Warum gibt es nicht mehr solcher Filme aus Deutschland?
https://boxd.it/5fmLa
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #268
EO war für die Goldene Palme nominiert. Komponist Pawel Mykietyn wurde mit dem Cannes Soundtrack Award und Autorenfilmer Jerzy Skolimowski mit dem Jury Prize ausgezeichnet.
Der Film begleitet assoziativ einen Esel, der vom polnischen Staat konfisziert wird, als ein Gesetz verabschiedet wird, dass Zirkusse keine Tiere mehr halten/verwenden dürfen. Oder vielleicht ist der Zirkus auch nur bankrott (so sieht es zumindest auch aus). Am Ende landet der Esel dann in Italien. EO ist ziemlich ungewöhnlich und hat mir die meiste Zeit über nicht wirklich gut gefallen, auch wenn er sicherlich seine Momente hat. Vermutlich soll das auch eine Allegorie auf die EU (EO – EU?!?) sein?!
https://boxd.it/pX9xC
Begleitet werden mehrere Schiffe der Sea Shepherd-Flotte in der australischen Zone der Antarktis, die versuchen die japanische Walfang-Flotte vom Walfang abzuhalten versuchen. Den Namen „Nissin Maru“ habe ich über die Sichtung einiger Sea Shepherd-Dokus häufig gehört. Das war bis vor wenigen Jahren das Flaggschiff der japanischen Walfänger, das über die Jahre hinweg von verschiedenen Sea Shepherd-Schiffe bekämpft wurde. Es ist für mich überhaupt nicht nachvollziehbar, was die japanischen Regierungen sich dabei denken. Die japanische Bevölkerung isst kaum noch Walfleisch und der Walfang muss staatlich subventioniert werden, um aufrecht erhalten werden zu können. Dass sie gegen internationale Beschlüsse verstoßen, interessiert sie auch nicht. Sie schreiben auf das Schiff mit großen Buchstaben „Research“, als ob das irgendetwas ändern würde.
Die Weltmeere sind ein rechtsfreier Raum, in denen Verbrecher tun und lassen können, was sie wollen. Nur die paar Schiffe der Sea Shepherd versucht sie daran zu hindern und die Zerstörung auf Film zu dokumentieren, damit der Bürger das zu sehen bekommt.
Zum Ende hin wird die Doku noch richtig spannend, als eins der Sea Shepherd-Schiffe in eine sehr brenzlige Situation mit den viel größeren japanischen Walfang-Schiffen gerät.
Die Kapitäne und Crew sind alles junge Leute. Paul Watson ist nicht dabei. Ich vermute, dass er in der Zeit noch die USA nicht verlassen konnte, weil zwei internationale Haftbefehle auf ihn ausgestellte waren. Von Japan und von Costa Rica. Außerdem ist es sicher positiv zu sehen, dass er Platz für die jüngere Generation macht. Er ist immerhin schon 74.
https://boxd.it/xXSkg
https://boxd.it/2sMNK
Doku über Folterungen an Zivilisten durch die US-Amerikanische Armee in Afghanistan. Nach dem Motto: Wo gehobelt wird, fallen halt auch Späne. Aber so wurde es natürlich nicht an die Öffentlichkeit verkauft. Nach außen wurde so getan, als ob man alle Regeln für Verhöre und den Umgang mit Gefangenen eingehalten habe.
Die Doppelmoral (auch von Deutschland) ist immer wieder bemerkenswert. Inhaltlich ist TAXI TO THE DARK SIDE hochinteressant und brisant, die Inszenierung fand ich leider nicht so toll (viele schnelle Schnitte, diverse Sachverständige und Zeugen, die beschreiben, was sie gesehen haben oder Zahlen nennen. Kurze Szenen oder Bilder. Viele Wiederholungen). Es wirkt so, als habe man nicht viel Originalvideos gehabt, was natürlich kein Wunder ist, bei dem heiklen Thema.
[Danke an cine!]
Die 14 davon, die ich kenne, sind auf jeden Fall mindestens gut. Nach welchen Kriterien gehst du denn vor?
Ich war gestern mal wieder mit meiner Mutter, die immer klappriger wird, im Kino.
Von Autorenfilmer Pawo Choyning Dorji habe ich noch LUNANA: A YAK IN THE CLASSROOM gesehen, den ich auch nett fand, aber etwas sehr naiv. Dieser etwas naive Stil ist ja vielleicht typisch für Dorji oder auch für die Einwohner von Bhutan?
Es geht um die Wahlen, die tatsächlich im Jahr 2008 in Buthan vom König eingeführt wurden. Hier bekommen wir mit, was verschiedene Menschen darüber denken und auf welche Weise man versucht hat, ihn Demokratie nahe zu bringen. Falls das auch nur ansatzweise so in der Art sich abgespielt hat, ist das ein echtes Trauerspiel. Es gibt einen Probedurchlauf, die Einwohner sollen sich registrieren und es scheitert erst einmal daran, dass sie ihr Geburtsdatum angeben müssen. Dies kennen aber nicht alle. Dann wird ihnen gesagt, es gebe 3 Parteien: Die Rote stünde für Industrialisierung (?? Was soll sich ein Einwohner aus Bhutan darunter vorstellen?), die Gelbe Stünde für Freiheit und Menschenrechte und die Grüne für die Traditionen und Werte. Sie sollten sich für eine der drei entscheiden. Hä? Genauso reagieren die Leute erst einmal darauf.
Die bevorstehenden Wahlen führen dann aber auch zu Konflikten und Zerwürfnissen in Familien und Dörfern. Parallel reist ein US-Amerikaner ein, der auf der Suche nach einem alten Gewehr aus dem amerikanischen Bürgerkrieg ist (Wie das nach Bhutan gekommen sein soll, bleibt das Geheimnis des Autors). Seine Begegnungen mit der bhutanischen Kultur sind entzückend.
Insgesamt ein sympathischer kleiner Film.
Diese Evangelikalen sind für die Christen was die Islamisten für die Moslems sind.
Inhaltlich informative und sehr bedrohliche, aber inszenatorisch eher mittelmäßige Doku (wie meistens bei ARTE-Produktionen), leider synchronisiert, über eine verrückte und gefährliche Minderheit an weißen US-Amerikanern, die die Bibel konkret nimmt und davon überzeugt ist, dass Armageddon bevorsteht. Eine gefährliche Mischung aus religiösem Fanatismus, Fundamentalismus und Machtbesessenheit. Unter ihnen auch gewaltbereite Rocker, die irgendwelche Bibelstellen zitieren, in denen es heißt, dass Blut in Strömen fließen wird.
Den Evangelikalen ist es besonders wichtig, dass Israel das gesamte Land Palästina sich aneignet und sie fördern daher die aggressiven Siedlungs-Programme. Grund ist, dass in ihrer Vorstellung erst dann der Erlöser zurückkehren wird. Ein Teil der Doku wurde in Israel gefilmt, wo die evangelikalen Rocker mit ihren Motorrädern hinfliegen, um dort ihre Fantasien zu verbreiten und „Unterstützung“ anzubieten. Bedrohlich und traurig war die Situation bereits vor dem 7.10.2023. Die Evangelikalen schütten da noch Öl ins Feuer.
Am spannendsten (aber auch gruselig!) sind die Originalmitschnitte von diesen Wahnsinnigen.
Sie haben wohl auch schon die US-Army unterwandert. Die Soldaten, die da nicht mitmachen wollen, werden gemobbt und manche wenden sich um Hilfe an eine Religionsfreiheitsstelle.
Ich habe kürzlich gehört, wie Trump bei einer seiner Ansprachen vor kurzem zu den Evangelikalen gesagt hat, es wäre ein Jammer, dass sie so wenig zur Wahl gingen und sie sollten doch noch „ein letztes Mal“ zur Wahl gehen. Danach würde dann alles in ihrem Sinne geregelt werden.
Wenn die Evangelikalen alles wahr machen, womit sie drohen, dann wird es im November und danach sehr gefährlich in den USA. Man kann nachlesen, dass es sich um ca. 14 % der Amerikaner handelt (z.B. https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/usa-evangelikalen-100.html). Von den Evangelikalen sind 24 % Schwarze – das wundert mich tatsächlich und wurde an dieser Stelle nicht thematisiert. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die genauso drauf sind.
Bis zum 28.10.24 unter dem Titel „Armageddon - Evangelikale und die letzte Schlacht“: https://www.arte.tv/de/videos/094466-000-A/armageddon-evangelikale-und-die-letzte-schlacht/
https://boxd.it/ao24o
https://boxd.it/2sMNK
1. The Man who planted trees
2. WALL-E
3. Mary & Max
4. Waltz with Bashir
5. Angel´s Egg
6. The Breadwinner
7. Millennium Actress
8. The House (2022)
9. Who framed Roger Rabbit?
10. La planète sauvage
Ken Loach beschreibt die britische Innen- und Wirtschaftspolitik ab 1945, indem er Ausschnitte aus alten Interviews, vermutlich auch Spielfilmen (? Habe darüber nichts gefunden), Zeitungsartikel und Flugblätter mit von ihm erstellten Interviews und Nachrichtensendungen mischt. Seine Gesprächspartner (alte Arbeiter und Experten) erzählen aus ihrem Leben bzw. aus der damaligen Politik.
Am Ende des 2. Weltkriegs kehren die Soldaten in eine Heimat zurück, in der es eine große Arbeiterklasse gibt, die extrem arm ist. Eine Person spricht aus, was ich mir auch dachte: Wie kann das eigentlich sein? Ein so reiches Land mit so vielen Kolonien – und dann so viele arme Menschen? (Die Antwort ist natürlich naheliegend: Der Adel und die Landbesitzer haben die Arbeiterklasse ausgepresst genauso wie die Kolonien). Die Doku lässt die Atmosphäre der damaligen Zeit spürbar werden und sucht nach einer Antwort auf die Frage, wie es dazu kam, dass bei den Wahlen im Sommer 1945 die sozialistische Labour Party überraschend die absolute Mehrheit erhielt. Die Labour Regierung führte revolutionäre Veränderungen durch: Schlüsselindustrien (Eisenbahnen, Werften, Flugverkehr, Gas-, Wasser- und Elektrizitätswerke, Stahlwerke und sogar die Bank von England) wurden verstaatlicht, ein groß angelegtes Programm zum Bau bezahlbarer Sozialwohnungen wurde verabschiedet und ein Wohlfahrtsstaat inclusive eines kostenlosen Gesundheitssystems wurden installiert. Die meisten dieser Errungenschaften wurden dann von Margaret Thatcher (Premierministerin von 1979-1990) rückgängig gemacht.
Alte Frauen und Männer erzählen von den grauenhaften sozialen Zuständen vor 1945 und welche Auswirkungen auf ihr Leben die Reformen für sie hatten. Ärzte und Pflegerinnen berichten, wie fortschrittlich und effizient das kostenlose Gesundheitssystem über Jahrzehnte hinweg funktionierte. Volkswirte sprechen über die wirtschaftlichen Zusammenhänge, Gewerkschafter über ihr Wirken.
Ich habe gelesen, dass es Loach ein Bedürfnis war, der Ideologie und Legendenbildung der Torries etwas entgegen zu setzen, die in den 2010er Jahren die Reste des Sozialstaats zerstörten. Die Arbeiterklasse lebt wieder in Armut, es gibt Wohnungsnot, die Lohne sind gesunken und das Gesundheitssystem wird kaputt gekürzt (wie bei uns die Bundesbahn) und 2013 wurde die Royal Mail privatisiert.
Antwort(en) auf die Frage, warum eigentlich Thatcher 1979 gewählt wurde, findet sich in der Doku für mein Empfinden nicht ausreichend. Ein paar Kritikpunkte ware der Zentralismus, zu wenig Mitbestimmung der Arbeiter und zu wenig Einbezug der Öffentlichkeit. Es gelang den Labour-Regierungen nicht, die Industrie und die Wirtschaftskraft zu stärken und es habe hohe Inflationsraten gegeben, sowie viele Streiks aufgrund mächtiger Gewerkschaften (siehe auch https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/izpb/grossbritannien-262/10533/entwicklung-grossbritanniens-seit-1945/).
Auch wenn der Versuch einer sozialistischen Gesellschaft fehlschlug, ist es doch bedeutsam, dass die Labour-Regierungen ihre Reformen (= Investition in den Sozialstaat) in einer Zeit anging, als der britische Staat zu mehr als 200 % vom Bruttoinlandsprodukt verschuldet war. Die Regierung investierte also, statt zu sparen, mit dem Ergebnis, dass der Lebensstandard der britischen Bevölkerung sich bis Anfang der 1970er Jahr deutlich verbesserte.
Man muss für die Doku definitiv aufmerksam und wach sein, da sie doch zeitweise ein wenig trocken ist und Wissen oder eine schnelle Auffassungsgabe voraussetzt.
https://boxd.it/vXfYI
https://boxd.it/2sMNK
"Don't scab for the bosses, don't listen to their lies!
Us poor folks haven't got a chance, unless we organize!" (Pete Seeger)
https://www.youtube.com/watch?v=5IjZAIp6lMM
Kurzes Potpourri des Bergarbeiter-Streiks von 1984 im Vereinigten Königreich mit Liedern, Gedichten, Versammlungen, gemeinsamem Essen usw. Die Atmosphäre ist voller positiver Energie und Kampfgeist. Ohne die Geschichte zu kennen, genügt es zu wissen, dass der Streik während Margaret Thatchers Amtszeit stattfand, um zu wissen, wie das ausging.
An dieser Doku kann man schön sehen, wie gut Ken Loachs Spielfilme sind. Denn hätte ich nicht gewusst, dass das hier eine Doku ist, hätte ich gedacht, das sind Szenen aus einem seiner Spielfilme.
In OV: https://www.youtube.com/watch?v=ky4AcfJVgHE&list=WL&index=12&t=493s
https://boxd.it/vXfYI
Bis 4.7.25: https://www.zdf.de/filme/das-kleine-fernsehspiel/the-ordinaries-104.html
Bis 23.02.25: https://www.arte.tv/de/videos/102989-000-A/black-far-west-nicht-alle-cowboys-waren-weiss/
Bis zum 15.9.24: https://www.arte.tv/de/videos/112210-000-A/ich-bin-dein-mensch/
Doku über den Mitbegründer von Greenpeace und den Gründer von Sea Shepherd, einer gemeinnützigen Organisation, die sich auf den Weltmeeren gegen illegale Fischerei und gegen den Walfang einsetzt.
Paul Watson hat es sich bereits in jungen Jahren zu seiner Lebensaufgabe gemacht, gegen die unfassbare Zerstörung, die sich außerhalb unserer Sichtweite seit Jahrzehnten täglich abspielt, etwas zu unternehmen. Auf hoher See, wo keine Gesetze gelten, bzw. Überschreitungen nicht geahndet werden und große Fischfangflotten sowie Walfänger ungestört ihr Unwesen treiben. Nur einer versucht ihnen mit seinen Crews das Handwerk zu legen. Der Mann hat meine volle Hochachtung! Hier erfuhr ich erstmals zusammenhängend über seine Lebensgeschichte, seinen Werdegang, seine Aktionen. Außerdem geht es noch um seine Beziehung zu Medien und seine Kompetenz in der Selbstdarstellung in der Öffentlichkeit. Heraus gekommen sind einige wahnsinnig spannende Dokus.
Gesehen habe ich davon:
CHASING THE THUNDER (10 Punkte)
SEASPIRACY (9 Punkte)
CONFESSIONS OF AN ECO-TERRORIST (8,5 Punkte)
WHALE WARS (8,5 Punkte)
HOW TO CHANGE THE WORLD (8 Punkte)
AT THE EDGE OF THE WORLD (8 Punkte)
ECO-PIRATE: THE STORY OF PAUL WATSON (8 Punkte)
SEA LIFE SAVERS: ILLEGAL FISHING OFF GABON CHALLENGED (7 Punkte)
Was mich in dieser Doku am meisten berührt hat, sind seine Schilderungen darüber, wie er versuchte, die kanadischen Fischer davon abzuhalten, Babyrobben für ihre Felle zu erschlagen. Er kam sogar auf die tolle Idee, dass man ihnen ihre Haare auskämmen kann, wenn sie diese im Alter von 3 (bin nicht 100% sicher, dass ich das korrekt verstanden habe) Wochen sowieso verlieren. Er legt sich zu der Robbe auf´s Eis und macht vor wie das geht. Das war schon ein rührender Anblick. Dieser große, bärige Mann, der ganz zärtlich der Robbe die Haare auszupft.... Die Fischer haben einen Mob gebildet und wollten ihn regelrecht lynchen. Auf seine Idee schrien sie ihm entgegen: Wir wollen keine Robben kraulen! Wir wollen Robben keulen (Übersetzung frei nach mir)! Wer glaubt, dass die Leute heutzutage aufgeklärter sind, der ist aus meiner Sicht nur naiv. Jedenfalls hatte er Glück, dass er da lebend weg kam.
William Shatner ist übrigens auch großer Fan: https://www.youtube.com/watch?v=t_8Dj-w899c
WATSON würde ich nicht unbedingt Einsteigern empfehlen, sondern denjenigen, die seine Tätigkeit schon seit längerem interessiert verfolgen. Einsteigern möchte ich eher SEASPIRACY und CHASING THE THUNDER ans Herz legen.
Von der Inszenierung der Doku würde ich 8 Punkte vergeben: Sehr schöne Unterwasserbilder, auch von Walen, wie ich sie noch nicht gesehen habe, gute Informationsvermittlung, wenig Hintergrundsprecher, abwechslungsreiche Geschichten werden erzählt. Ich empfand den Stil unterhaltsam und habe WATSON gerne gesehen. Für den Mann und seine Mission gibt es 10 Punkte von mir. Macht dann zusammen 9.
Watson ist 2019 aus der SeaSheperd Foundation ausgetreten, weil das MAnagement einen anderen Kurs beschlossen hatte, zu dem er nicht mehr passt (https://www.abc.net.au/news/science/2022-11-27/sea-shepherd-paul-watson-exiled-building-navy/101570694). Deshalb wer solche Aktivitäten unterstützen möchte: https://www.paulwatsonfoundation.org/donate/?form=donate
https://boxd.it/2sMNK
https://boxd.it/xXSkg
Ein Schiff der Sea Shepherd-Flotte mit einem anderen Kapitän als Paul Watson hilft dem Staat Gabun gegen den illegalen Fischfang für der Küste durch chinesische und europäische Superfischfangtrawler.
Die Inszenierung ist nicht so spannend wie viele andere Dokus über die Organisation, die ich gesehen habe und der Kapitän hat nicht das Charisma von Watson. Trotzdem interessant, da die Sea Shepherd hier mit den Behörden von Gabun zusammenarbeitet. Und man erfährt, was sich da so vor der Küste Gabuns abspielt.
https://boxd.it/xXSkg
Pferdefreunde aufgemerkt!
Eine 69jährige Pferdezüchterin ist Fan der Rasse Appaloosa. Anscheinend gibt es nicht mehr ausreichend Tiere in den USA, um die genetische Vielfalt aufrecht zu erhalten und es gab wohl in der Szene Streits, wo diese Tiere ursprünglich herkamen. Ihr ist es ein Anliegen, einem Gerücht auf den Grund zu gehen, dass Appaloosas auch in Kirgistan vorkommen, bzw. dort ihre Wurzeln haben.
Also begibt sie sich auf eine Mission und reist in ein krass entlegenes Tal zwischen China und Russland zu indigenen Nomaden, die angeblich diese Pferde haben.
Während ich zuerst ein bisschen genervt war von der (für mich übertriebenen) Emotionalität der Frau, gefiel mir die Doku mit der Laufzeit immer besser, denn die Reise wird immer faszinierender. Ungefähr nach 60 % der Laufzeit müssen Sie auf Pferden 4.200 m hohe Berge überqueren um überhaupt in dieses entlegene Tal zu gelangen. Keine Straße führt dorthin und anscheinend gibt es auch keinen Flughafen. Es ist saukalt und die Frau wird höhenkrank. Als sie dort ankommen finden sie tatsächlich Appaloosas vor. Sie vermessen und fotographieren die Pferde, entnehmen ihnen Haare für genetische Untersuchungen und bringen die Belege zurück in die Heimat.
Die Aufnahmen der Pferde und der Landschaft sind wahnsinnig schön! Gemacht ist die Doku auch auf eine Weise, wie sie mir zusagt. Wir schauen einfach den Leuten bei ihrer Mission zu. Einen Hintergrundsprecher gibt es nicht.
https://boxd.it/2sMNK