EudoraFletcher68 - Kommentare
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Alle Kommentare von EudoraFletcher68
Bis zum 30.06.24: https://www.arte.tv/de/videos/032103-000-A/unternehmen-capricorn/
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #217
Neben den Dardenne-Brüdern, Aki Kaurismäki, Lars von Trier und Michael Haneke ist Ken Loach Stammgast in Cannes.
LOOKING FOR ERIC war für die Goldene Palme nominiert und wurde mit dem Preis der Ökumenischen Jury ausgezeichnet.
Im Gegensatz zu den anderen Werken von Loach, die ich kenne, ist das hier keine Sozialstudie/Kapitalismuskritik, sondern eine Mischung aus Drama und Thriller, der im letzten Drittel noch richtig spannend wird! Und zeitweise auch ziemlich lustig.
Ein ungefähr 55jähriger Briefträger aus Manchester namens Eric scheint sich am Anfang des Films umzubringen, in dem er als Geisterfahrer irgendwo hinein knallt. LOOKING FOR ERIC erzählt uns dann seine Geschichte. Anscheinend hatte er in der letzten Zeit vor diesem Ereignis „seinen Rhythmus verloren“, wie seine Kollegen, die ihn beim Sortieren der Post beobachteten, feststellten.
Er lebt mit seinen beiden fast erwachsenen Stiefsöhnen in einem mehr oder weniger verwahrlosten Haus, ist Fan von Eric Cantona, ehemaliger Spieler von Manchester United. Von ihm hat er ein Poster mit dem er immer wieder spricht. Ihm erzählt er von seiner Vergangenheit, wie er seine erste Frau Lily kennen gelernt hatte, die er wohl sehr geliebt hatte. Die gemeinsame Tochter Sam bringt ihre Eltern nach 30 Jahren wieder in Kontakt, weil beide auf ihr Baby aufpassen müssen, während sie ihr Studium beendet. Wir erfahren, was zwischen den beiden vorgefallen war – ziemlich harter Tobak, aber auch ziemlich realistisch. Die Charakterstudie des Briefträgers ist großartig!
Witzig ist, dass Eric Cantona selbst mitspielt. Auch wenn man den nicht kennt (wie ich), kann man den Gag daran goutieren! Eine Kurz-Recherche ergab, dass er tatsächlich nicht nur ehemaliger Fußballspieler sondern seit vielen Jahren Schauspieler ist.
Was ich an Ken Loachs Filmen echt großartig finde, ist die Authentizität. Man bekommt einen sehr guten Eindruck, wie es in den jeweiligen Milieus so zugeht. Und mal wieder begeistert mich der englische Dialekt. Als junger Mensch dachte ich ja immer, die Engländer reden so, wie ich es in der Schule beigebracht bekommen habe – weit gefehlt! Die Dialoge in Loachs Filmen sind echt schwer zu verstehen für meine Ohren.
Ken Loach-Filme, die ich bis jetzt gesehen habe:
I, DANIEL BLAKE (9 Punkte)
THE ANGELS' SHARE (8,5 Punkte)
SORRY WE MISSED YOU (8,5 Punkte)
JIMMY´S HALL (8,5 Punkte)
THE OLD OAK (8 Punkte)
VATERLAND (8 Punkte)
IT´S A FREE WORLD (7 Punkte)
BREAD AND ROSES (7 Punkte)
LOOKS AND SMILES (7 Punkte)
McLIBEL (7 Punkte)
JUST A KISS (6,5 Punkte)
https://boxd.it/pX9xC
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Kurzweilige Komödie über verschiedene Problem-Beziehungen von Deutschtürken bzw. auch ein Türke aus Anatolien, der nach Deutschland einheiraten will, aber dann auch noch Ansprüche an seine zukünftige Braut hat. Jedenfalls gibt es verschiedene Ehe-Anbahnungsgespräche zwischen unterschiedlichen Parteien. Diejenigen, die heiraten sollen, wollen es nicht und diejenigen, die heiraten wollen, dürfen es nicht.
Ein bisschen albern zwischendurch vielleicht, aber dazwischen auch ein paar rührende Momente. Auch der Versuch der Integration ist ehrenwert und gar nicht mal so schlecht inszeniert.
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Gerade mal wieder auf ARTE bis zum 10.7.24: https://www.arte.tv/de/videos/024055-000-A/m-eine-stadt-sucht-einen-moerder/
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #216
Neben den Dardenne-Brüdern, Aki Kaurismäki, Lars von Trier und Michael Haneke ist Ken Loach Stammgast in Cannes.
JIMMYS HALL war für die Goldene Palme nominiert. Zu Recht!
Zu Beginn erfahren wir, dass es zwischen 1919-21 den irischen Unabhängigkeitskampf gegen das Vereinigte Königreich gegeben hat und dass es 1922 zum Bürgerkrieg zwischen den Iren, die sich den Briten unterwarfen und jenen, die sich weiter wehrten gekommen war. Natürlich gewann die von den Briten unterstütze Partei.
Wir befinden uns im Jahr 1932. Ein Mann um die 40 kommt nach zehn Jahren aus New York zurück in die Heimat. Inzwischen ist sein Bruder gestorben, aber die Mutter lebt noch. Wir erfahren, dass er ca. 1920,21 ein Tanzlokal namens Pears Connolly Hall eröffnet hatte, in dem Bürger kostenlose Kurse anboten, in denen man etwas lernen konnte. Dies missfiel dem Pfarrer und den Großgrundbesitzern, die der Meinung waren, dass nur die Kirche für die Bildung zuständig sein durfte und die Armen sich auf keinen Fall zusammenschließen sollten. Tanzen war nicht erlaubt. Sie beschimpften Jimmy als Kommunisten, was sie vermutlich auch korrekt einschätzten, denn er versuchte die armen Leute zu organisieren und ihnen zu Lebensfreude, Selbstvertrauen und Bildung zu verhelfen. So sagt es dann auch der alte Pfarrer: Erst kommen Musik und Tanz, dann die Bücher.
Wie ist es nun ein Jahrzehnt später? Mit seinen interessierten Mitbürgern beginnt er das Gebäude wieder aufzubauen. Man macht dort Box-Training, Malkurse usw. Und wieder sind die Mächtigen nicht erfreut über sein Engagement und haben wahrhaft teuflische Ideen, gegen den Freigeist vorzugehen. Die Menschen sollen keine Freude, Gemeinschaft oder Bildung haben. Sie sollen arm, dumm, ängstlich und vereinzelt sein. Erinnert mich an Länder, in denen das aktuell so ist, wie z.B. Afghanistan und Iran. Die Religion wird als Machtinstrument zur Unterdrückung der Unterschicht verwendet, um diese ausbeuten zu können. Funktioniert einwandfrei seit vielen Jahrhunderten.
Es gibt viele Vor- und Rückblenden, sodass man in der ersten Hälfte gut aufpassen muss, in welcher Zeit man gerade ist. Wobei man den Eindruck bekommt, dass nach wie vor dieselben patriarchalen Unterdrücker herrschen (Kirche und autoritäre Großgrundbesitzer). Was sicherlich von Loach auch so beabsichtigt ist. Der Film braucht ein bisschen, bis er spannend wird, aber dann hat mich die Mischung aus Klassenkampf und Tanz, gespickt mit einer unaufgeregten Liebesgeschichte doch sehr gepackt.
Die Bilder und Farben sind besonders schön komponiert! Robbie Ryan war auch Kameramann für POOR THINGS, bei dem mir die Bilder noch in sehr positiver Erinnerung sind. Ansonsten war er u.a. bei folgenden Werken für die Kamera zuständig: SORRY WE MISSED YOU, THE MEYEROWITZ STORIES, AMERICAN HONEY, I, DANIEL BLAKE, FISH TANK
Auf jeden Fall interessant für Menschen mit Klassenbewusstsein. Könnte auch für Freunde irischer Volksmusik sehenswert sein.
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Es handelt sich großteils um einen Tourismus-Werbefilm für Barcelona aus einer Zeit, in der Barcelona schon so voll mit Touristen war, dass ich jede Lust verloren hatte, dort zu sein. Meine Zeit dort war zwischen 1982-1999. Ein Semester habe ich dort leider nie verbracht. Großer Fehler...
Ein französischer BWL-Student macht ein Erasmus-Jahr in Barcelona. Dort angekommen geht er auf eine Sightseeing-Tour mit einer braven Ehegattin eines Arztes, der ihn eine paar Tage bei sich aufgenommen hat und sucht nach einem WG-Zimmer.
Der Film ist nicht richtig gut, aber er bringt wahrscheinlich die Stimmung der Erasmus-Studenten rüber.Nett war der Unterricht von der lesbischen Mitbewohnerin für Xavier. Wissen, dass er dann natürlich sofort umsetzt.
Die Szenen in denen die WG nachts ausgeht, sind einfach nur schlecht, denn die Straßen sind bis auf die Freunde leer. Das ist in Barcelona aber nie so, in den Gegenden in denen die Bars und Tanzlokale sind, ist es bis spät nachts immer voller Menschen. Im Film gehen sie durch leere Straßen mit verrammelten Hauseingängen.
Als er zurückkommt, fühlt sich der Protagonist als Fremder unter Fremden.
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1. Jack Torrace (Jack Nicholson) in THE SHINING
2. Fritz Honka (Jonas Dassler) in DER GOLDENE HANDSCHUH
3. Annie (Kathy Bates) aus MISERY
4. Anton Chigurh (Javier Bardem) aus NO COUNTRY FOR OLD MEN
5. Richard Gecko (Quentin Tarantino) aus FROM DUSK TILL DAWN
6. Kyung-chul (Choi Min-sik) aus I SAW THE DEVIL
7. Saaed Hanaei (Mehdi Bajestani) aus HOLY SPIDER
8. Jack (Matt Dillon) aus THE HOUSE THAT JACK BUILT
9. Filmemacher (Adrian Țofei) aus BE MY CAT: A FILM FOR ANNE
10. Mickey Knox (Woody Harrelson) aus NATURAL BORN KILLERS
Honorable Mention:
Max Cady (Robert de Niro) KAP DER ANGST - die letzte Sichtung ist zu lange her. Aber ich weiß noch, dass er furchtbar gruselig war.
Alex DeLarge (Malcolm McDowell) aus A CLOCKWORK ORANGE
Louis Cyphre (Robert de Niro) aus ANGEL HEART
Hannibal Lecter (Anthony Hopkins) aus DAS SCHWEIGEN DER LÄMMER
Reverend (Guy Pearce) aus BRIMSTONE
Freddy Krueger (Robert Englund) aus NIGHTMARE ON ELM STREET
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #215
Neben den Dardenne-Brüdern, Aki Kaurismäki, Lars von Trier und Michael Haneke ist Ken Loach Stammgast in Cannes.
SORRY WE MISSED YOU war für die Goldene Palme nominiert.
Ein weiteres Sozialdrama aus der Unterschicht: Ein ungefähr 45jähirger Mann hat genug davon im Winter auf kalten Baustellen zu arbeiten und sich den Buckel krumm zu schuften. Also übernimmt er eine Arbeit als freier Paketausfahrer. Dafür muss er sich als erstes Mal einen Transporter kaufen oder von seinem Auftraggeber für 65,- Pfund/Tag einen ausleihen. Er bespricht das mit seiner Frau, die es nicht so toll findet, dass er das allerletzte bisschen Geld, das die Familie noch besitzt haben will, um es in den Transporter zu investieren. Seine Frau ist Altenpflegerin und braucht ihr Auto um zu ihren Patienten zu kommen. Er glaubt daran, dass er damit viel Geld verdienen kann. Als er damit anfängt, stellt er fest, dass er von einer Scheißarbeit in eine andere Scheißarbeit eingestiegen ist.
Beide Eltern arbeiten und arbeiten und arbeiten... Ihre Kinder sehen sie fast nie. Dann passieren dem Mann viele der schrecklichen Dinge, die einem als Subunternehmer-Paketzusteller passieren können....
Mann! Es gibt auf dieser Welt so viel Scheiß-Jobs und so viele Schicksale.... Da kann Loach noch einige Filme drüber machen.
Der viel gefeierte NOMADLAND ist dagegen einfach nur vollkommen farblos, trotz Frances Mc Dormand.
Ken Loach-Filme, die ich bis jetzt gesehen habe:
I, DANIEL BLAKE (9 Punkte)
THE ANGELS' SHARE (8,5 Punkte)
THE OLD OAK (8 Punkte)
VATERLAND (8 Punkte)
IT´S A FREE WORLD (7 Punkte)
BREAD AND ROSES (7 Punkte)
LOOKS AND SMILES (7 Punkte)
McLIBEL (7 Punkte)
JUST A KISS (6,5 Punkte)
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Gelesen habe ich, dass dies der vom Publikum am wenigsten gemochte Film von Ken Loach sein soll. Kann ich mir nur so erklären, dass er zu Deutsch ist. Mir gefällt er sehr gut, auch wenn die Recherche in der 2. Hälfte erstmal etwas over the top war (der Punkt, der gemacht wird aber schließlich doch wesentlich ist).
Loach ist aktuell mein Autorenfilmer-Held. VATERLAND beantwortet ein paar Fragen, die sich in meinem Kopf aufgetan hatten (z.B. wie Loach zum „real existierenden Sozialismus/Kommunismus“ steht. Ich hatte eine Vermutung, aber keine Belege).
Es geht um einen Systemkritiker in der DDR, ein Liedermacher, der das System nervt. Irgendwann muss er sich entscheiden, ob er für ein paar Jahre ins Gefängnis geht, oder in den Westen. Er entscheidet sich für den Westen, obwohl er eigentlich gerne in seiner Heimat bleiben und dort weiter für Gerechtigkeit kämpfen würde.
Im Westen angekommen ....
ANFANG KLEINE SPOILER
wird er von einer Amerikanerin abgeholt, die für ein amerikanisches Plattenlabel arbeitet, das ihn sofort unter Vertrag, sprich vereinnahmen, will. Aber der Mann ist ja nicht umsonst schon in der DDR ein Systemkritiker und sperrig. Natürlich ist er nicht naiv begeistert vom Kapitalismus und den USA, sondern beäugt und hinterfragt die Motive des Unternehmens und vor allem den Vertrag kritisch. Dem Anwalt, der ich nzur Unterschrift drängt, sagt er: „Bevor ich Ihre Pläne zu meiner Verwertung auf dem Musikmarkt beurteilen kann...“ Dieser Satz trifft es ganz gut. Der Mann hat schon verstanden, worum es hier wie dort geht: Ausbeutung. Außerdem wird er von verschiedenen Geheimdiensten befragt. Er stellt fest, dass er von einem Gefängnis ins nächste gekommen ist und fängt auch gleich an, sich unbeliebt zu machen.
ENDE SPOILER
Dann geht er mit einer Frau zusammen auf eine Mission.
Interessant, dass der Hauptdarsteller nur diesen einen Film gemacht hat. Das aber gar nicht mal so übel!
Die Bilder vom Berlin der 1980er sind super! Auch die Atmosphäre der Zeit hat Ken Loach perfekt eingefangen.
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Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #214
Neben den Dardenne-Brüdern, Aki Kaurismäki, Lars von Trier und Ken Loach ist Michael Haneke Stammgast in Cannes.
DAS WEIßE BAND wurde mit der Goldenen Palme, dem FIPRESCI-Prize, Cinema Prize of the French National Education System und dem Preis der Ökumenischen Jury ausgezeichnet.
Für mich war es die Zweitsichtung nach ca. 10 Jahren.
Wahnsinnig fiese Milieustudie, Drama und Kriminalfilm mit vielen verschiedenen Protagonisten. Die Bilder sind fantastisch! Warum hat der Film nicht die Goldene Kamera bekommen? Antwort: Weil es bei der Goldenen Kamera überhaupt nicht um die Bildqualität geht (Wikipedia: „Mit der Caméra d’Or wird seit 1978 der beste Debütfilm eines Regisseurs ausgezeichnet“).
Wir sehen viele Beispiele für toxische Männlichkeit, schwarze Pädagogik, Bigotterie und grauenhafte Verhaltensweisen gegenüber Kindern inclusive Gaslighting, Angestellten und Ehefrauen in Norddeutschland kurz vor Beginn des 1. Weltkriegs.
Nicht so ideal finde ich, dass es einen Erzähler gibt, aber der nimmt zum Glück nicht viel Raum ein. Ich habe auch nicht verstanden, wofür der Erzähler überhaupt gut ist.
Haneke-Filme, die ich bis jetzt gesehen habe:
DIE KLAVIERSPIELERIN (9 Punkte)
LIEBE (7,5 Punkte)
CACHÉ (6,5 Punkte)
HAPPY END (6 Punkte)
FUNNY GAMES (6 Punkte)
CODE UNBEKANNT (5 Punkte)
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Saukomische Komödie über einen jungen Iraner, 2. Generation in Deutschland, Sohn eines Metzgers, der selbst schlachtet. Der junge Mann möchte nicht schlachten, ist zu sensibel und strickt einen ewig langen Schal. Aufgrund einiger Probleme kommt es dazu, dass der Protagonist mit dem Lieferwagen auf dem Weg nach Polen ist, um von dort Schafe abzuholen und irgendwo in Brandenburg in einem Kaff strandet. Die Fremdenfeindlichkeit der Leute da ist topp beobachtet, incl. Neo-Nazis. Überhaupt ist Autorenfilmer Ali Samadi Ahadi ein sehr guter Beobachter, sowohl seiner eigenen Leute als auch der Deutschen. Details und Ausstattung sind liebevoll ausgewählt und die Bilder sind hervorragend.
Die Darsteller sind auch alle sehr gut, und das Drehbuch ist topp auf den Punkt.
Zum Ende hin zu kitschig, aber andererseits vielleicht ist das eben die persische Note 😉.
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Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #213
THE OLD OAK war für die Goldene Palme nominiert.
Irgendwo in West-England kommt ein Bus mit syrischen Flüchtlingen an. Einige der überraschten Anwohner sind nicht erfreut und drücken dies auch deutlich aus.
Der Betreiber des Pubs The Old Oak freundet sich mit einer syrischen Fotografin an, was nicht von allen Gästen gerne gesehen wird. Er erzählt ihr über die Geschichte des Bergarbeiter-Orts und über den Arbeiterkampf in den 1950er Jahren.
Die Stammgäste würden gerne den seit 20 Jahren unbenützten, weil defekten Hinterraum des Pubs für ein Treffen des Viertels nutzen, um darüber zu sprechen, wie man zu den Flüchtlingen steht. Außer dem Pub gibt es keinen öffentlichen Raum mehr für die Menschen dort. Der Wirt lehnt den Wunsch ab, mit dem Argument, dass die Behörden es ihm verboten haben, weil der Raum saniert werden müsste, wofür er aber nicht das Geld hat. Als der Wirt sich dann nach einigen Ereignissen entscheide, den Raum doch zu nutzen und zwar für gemeinsames Kochen und Essen von Einheimischen und Syrern, sind seine Stammgäste natürlich stinksauer auf ihn.
Es hat ungefähr eine Stunde gedauert, bis mich der Film emotional hatte. Davor fand ich ihn eher „interessant“. Es war eine Szene, in der einige Kinder den Wirt fragen, ob das ...
ANFANG KLEINER SPOILER
... Essen, das 2 x / Woche im Gemeinschaftsraum des Pubs von Syrern und Einheimischen gekocht wurde, tatsächlich kostenlos sei. Und der Wirt das bestätigt.
ENDE SPOILER
Diese kleine Szene hat mich so berührt, weil sich hier unmittelbar Solidarität und Gemeinschaftssinn ausdrückt.
Ken Loachs Filme behandeln halbwegs aktuelle gesellschaftspolitische Themen. Hier geht es um die Aufnahme syrischer Flüchtlinge in eine arme britische Gemeinde und was diese für die Betroffenen bedeutet. Sensibel stellt er die unterschiedlichen Reaktionen dar, von Angst, Hass, Neid über Neugier, Fürsorge und Solidarität. Außerdem zeigt er auch sehr schön, wie Gemeinschaft die Menschen stärken und beflügeln kann.
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Ein Schwarzer Deutscher Jugendlicher aus Berlin und sein Umfeld. Der Humor ist am Anfang ziemlich 1980er. Für 2007 etwas albern. Aber als Leroy dann seine erste Freundin Eva hat und zu ihr nach Hause kommt, das fand ich dann ziemlich genial. Er kommt in eine krasse Nazi-Familie rein, was natürlich ein wenig überzeichnet, aber keineswegs so realitätsfern ist, wie man sich das wünschen würde. Alle mir bekannten Migranten haben ähnliche Erfahrungen mit Deutschen gemacht.
LEROY hat ein paar Längen und die Darsteller sind nicht die allerbesten, aber nichtsdestotrotz ist diese Coming-of-Age-Geschichte unterhaltsam und spricht auf schwarzhumorige (😉) Weise Probleme an, die Schwarze in Deutschland haben, auch wenn sie hier geboren sind.
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #212
Z war für die Goldene Palme nominiert und erhielt den Preis der Jury. Jean-Louis Trintignant wurde als bester Darsteller (Ermittlungsrichter) ausgezeichnet.
Ich finde, Z hätte auch die Goldene Kamera verdient. Die Bilder sind jedenfalls hervorragend.
Von dem Film hatte ich mir etwas ganz anderes erwartet, aber ich hatte mich auch nicht genauer informiert.
Es handelt sich um die Verfilmung des griechischen Romans Z von Vassilis Vassilikos. 1963 wurde der linke Oppositionspolitiker Grigoris Lambrakis in Thessaloniki getötet. Der folgende Prozess zog sich bis 1966 hin. Der mutige Ermittlungsrichter Christos Sartzetakis, wurde 1985 Staatspräsident.
In einem faschistischen Land soll es eine Tagung der Friedensbewegung geben. Sie bekommen starken und auch teilweise gewaltsamen Gegenwind durch Schlägertrupps. Die Polizei versucht auch mehr, die Versammlung zu verhindern und behauptet, das geschehe zum Schutz der Organisatoren. Es kommt zu einem Todesfall. Polizei und Politiker wollen, dass es für die Öffentlichkeit und das Ausland wie ein Unfall aussieht. Der beauftragte junge Ermittlungsrichter soll nach deren Vorstellungen diese Version der Geschichte durchwinken. Aber er nimmt Recht und Gesetz ernst und versucht, herauszufinden, was genau passiert ist.
Spannender Film! Man kann sich sehr gut vorstellen, dass es so in der Art abgelaufen ist. Und auch heute noch in einem entsprechenden System so ablaufen könnte.
https://boxd.it/pX9xC
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Drei Urgesteine Hollywoods kommen zusammen um (k)einen Film zu machen. Man merkt, wieviel Spaß alle bei der Produktion gehabt haben (jedenfalls wirkt es so auf mich): Robert de Niro als schmieriger und verlogener erfolgloser Produzent holt einen alternden und suizidalen Western-Schauspieler (Tommy Lee Jones) aus dem Altersheim für dieses Projekt. Er hat sich sehr viel Geld von einem gefährlichen Mann (Morgan Freeman) geliehen, der es verzinst zurückhaben will und vor Gewalt nicht zurückscheut.
Mehr durch Zufall (der alte Cowboy findet sie sexy) hat man sich eine junge Frau als Regisseurin für den Film gecastet. Die Dynamik in Hollywood wird wunderbar durch den Kakao gezogen. Ich hatte das Empfinden, hier einen hoch-konzentrierten Film zu sehen, aus dem man gut und gerne eine Mini-Serie hätte machen können. So ist alles ziemlich auf den Punkt und in hohem Tempo.
Der arme Produktionsassistent ist gleichzeitig der Neffe des Produzenten erfährt hier Dinge über seinen Onkel, die er lieber nicht gewusst hätte.
https://boxd.it/2yXHq
https://boxd.it/fre42
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #211
RETURN TO SEOUL war für den Un Certain Regard Award nominiert.
Als erstes fallen die sehr schönen Bilder auf!
Eine junge Frau südkoreanischer Abstammung, die als Kleinkind von Franzosen adoptiert worden war, reist das erste Mal in ihrem Leben nach Südkorea, um ihre Wurzeln kennen zu lernen. Zuerst lernt sie Einheimische kennen. Mit den Sitten und Gebräuchen konfrontiert, nimmt sie diese zur Kenntnis, bleibt aber bei ihren eigenen Verhaltensweisen und irritiert die Einheimischen, die aus hilfloser Höflichkeit auf die Frau eingehen.
Sie macht sich auf die Suche nach ihren biologischen Eltern, hat aber keinerlei Papiere über ihre Adoption dabei. Aber die Südkoreaner sind super organisiert und offenbar auch hilfsbereit. Jedenfalls bekommen sie mit Hilfe eines alten Fotos und einer Nummer an die Daten ihrer Eltern. Wir sehen der jungen Frau dabei zu, wie sie sich mit Südkorea auseinandersetzt.
Der Culture Clash ist sehr sensibel dargestellt und der subtile Humor ist genial! Interessant sind für mich einige Szenen auf den Straßen von Seoul gewesen, das auf mich z.T. sehr europäisch wirkt! Traurig und witzig gleichzeitig ist die Kommunikation und die Übersetzung durch ihre neue Freundin zwischen der Französin und ihrer biologischen Familie. Die Dynamik zwischen der Französin und der Familie väterlicherseits ist berührend und auch ziemlich gruselig.
https://boxd.it/pX9xC
https://boxd.it/cQ55I
https://boxd.it/eqWlK
Ein 17jähriger irakischer Kurde ist auf dem Weg zu seiner Freundin nach London. Er hat es bis nach Calais geschafft und auch schon bei der Familie angerufen und sich angekündigt. Er wird an der Grenze von der Polizei geschnappt und erhält eine vorläufige Duldung in Frankreich. Dort geht er ins Schwimmbad um kraulen zu lernen. Seine Idee ist wohl, nach England zu schwimmen. Sein Schwimmlehrer wird gespielt von Vincent Lindon, den ich als Typ ziemlich cool finde (im zuletzt gesehenen STREIK ist er z.B. auch sehr überzeugend). Und auch hier überzeugt er als ambivalenter Mann mit emotionalen Konflikten zu 100%.
Der Schwimmlehrer beginnt sich für seinen Schüler zu interessieren und sich führ ihn verantwortlich zu fühlen. Ich denke, das ist nur menschlich. Man tritt in Beziehung zueinander und dann fühlt man sich eben zuständig. Ein Problem von vielen ist hier, dass es für die Einwohner von Calais unter Strafe verboten ist, den Migranten zu helfen. Somit bringt sich der Schwimmlehrer in vielfältiger Hinsicht in Schwierigkeiten.
Es ist für mich oftmals spannender einen Mann dabei zu beobachten, wie er Gefühle entwickelt, mit denen er nicht klarkommt und wie er dann versucht, dem Jugendlichen zu helfen und dabei aber wütend ist, weil er Angst hat und weil er sich auch schnell zurückgewiesen fühlt und dann beleidigt ist und dann aggressiv wird.
Merke: Die Polizei muss man nicht in seine Wohnung lassen, wenn sie keinen Hausdurchsuchungsbefehl hat und keine Gefahr im Verzug ist.
Die Kamera ist sehr gut inclusive der Nachtszenen: https://boxd.it/j79eC
https://boxd.it/eqWlK
https://boxd.it/tNt3o
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #210
Einige von euch werden es vielleicht nicht für möglich halten, aber: FURIOSA: A MAD MAX SAGA hatte tatsächlich seine Premiere in Cannes!
So war ich mal wieder seit längerem im Kino, vielleicht sogar das erste Mal in 2024?
Nachdem ich kaum Erinnerungen an die Handlung von MAD MAX: FURY ROAD hatte, aber sehr wohl natürlich an die Locations und die hässlichen Herrscher. Dass Furiosa die Hauptfigur aus FURY ROAD ist, wusste ich aber nicht mehr...
Somit wurde ich davon überrascht, was ich aber positiv finde. Ich habe Lust bekommen, mir dann FURY ROAD nochmal anzusehen. FURIOSA hat deutlich mehr Handlung als FURY ROAD und ich hatte definitiv Spaß sowohl an der Geschichte als auch an den Bildern, wenngleich mir FURY ROAD auf jeden Fall besser gefällt. Der hat mich einfach total geflasht.
Hier wird jedenfalls ein kleines Mädchen aus einem kleinen Paradies entführt und erlebt fürchterliche Dinge. Das Mädchen wächst heran und will sich sowohl rächen als auch in ihre Heimat zurück. Aber das ist alles nicht so einfach. Sehr selten freue ich mich auf Prequels und Sequels und Filme über weitere Figuren aus irgendwelchen Fantasy-Universen, aber von MAD MAX werde ich mir bestimmt alle weiteren Teile ansehen, wenn welche kommen sollten. Die Optik ist einfach super.
Furiosa rockt!
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Ein Marokkaner der 2. Generation in den Niederlanden erzählt uns von seiner (Groß-)Familie. Ziemlich viele Klischees, aber auch durchaus zwischendrin auch mal recht lustig. Die arabischstämmigen Einstellungen und die oftmals fehlende Bildung sowie der Blick auf die niederländische Kultur wird durch den Kakao gezogen.
Kann man anschauen, muss man aber nicht.
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Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #209
En Guerre war für die Goldene Palme nominiert.
Hauptdarsteller Vincent Lindon ist ein supercooler Typ! Als Gewerkschafter und Anführer eines Arbeitskampfes bei einem Autoteilezulieferer, der nach 5 Jahren unbezahlten Überstunden der Mitarbeiter trotzdem dichtmachen möchte und alle 4.000 Angestellten entlassen, ist er topp! Wir sehen den Verhandlungen und den Entwicklungen zu. Die Arbeiter bekommen keine Unterstützung von der Justiz oder der Regierung. Die Firma sagt, dass der Standort eben nicht rentabel genug für die Aktionäre ist.
Inszeniert und gefilmt ist EN GUERRE in einem semidokumentarischen Stil mit Wackelkamera.
Einige Politiker der Regierung werfen den Gewerkschaftern „blinden Aktionismus“ vor und die Entscheidung des Gerichts, dass der Konzern berechtigt ist, die Fabrik zu schließen soll akzeptiert werden.
Die Verhandlungen zwischen Konzernvertretern, Politikern und den Gewerkschaftern sind total authentisch und glaubwürdig. Die Politiker äußern Verständnis und rufen zur Mäßigung auf, versprechen ihre Unterstützung, die nie kommt. Der Konzernvertreter labert und lügt, behauptet der Standort wäre nicht rentabel. Der Gewerkschafter zitiert aus dem Bericht für die Aktionäre. Die Dividenden der Aktionäre und Vorstände sind um 20 % und mehr gestiegen. Die Firma bietet Abfindungen in Höhe von € 25.000,-. Lächerlich für eine verlorene Stelle.
Jedenfalls hat man als Zuschauer das Gefühl, man sieht ganz konkret einem Arbeitskampf in Frankreich zu. Von den Franzosen könnten wir in Deutschland etwas lernen. Aber bei uns wird ja über die Lokführer geschimpft, wenn sie streiken, anstatt über die Bahn als Arbeitgeber.
Der Schluss ist ein brutaler Schlag in die Fresse.
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Dieser Film wurde von Indien für die Oscars eingereicht. DAS LICHT AUS DEM DIE TRÄUME SIND läuft bei Prime (sogar in deutscher Synchro – wie die ist weiß ich nicht, habe die OmU-Version gesehen) und ist einfach nur entzückend! Der Film ist mega-kurzweilig und super-sympathisch.
Ein kleiner Junge, der Sohn eines erfolglosen Brahmanen (eine der obersten Kasten in Indien), interessiert sich für das Kino und die Filmkunst. Der Vater verbietet es ihm (weil es gegen die Religion verstößt, quasi unsittlich ist), aber der Junge schafft es durch Zufall, sich mit dem Filmvorführer anzufreunden und lernt von ihm das Business. Daraufhin möchte er gerne bei sich im Dorf auch eine Art Kino für seine Peers einrichten, aber das ist natürlich alles nicht so einfach.
Neben der schönen, aber einfachen Geschichte, sind hier die Bilder wirklich toll und die kleinen Nebengeschichten. Z.B. kocht die Mutter des Jungen fantastisch. Die Bilder davon sind einfach nur wunderbar und auch die Begeisterung des Filmvorführers für das Essen der Mutter ist total schön für Foodies, deshalb: https://boxd.it/2SGCI
Der Junge, ein Laiendarsteller, ist wirklich entzückend und ein Naturtalent. Auch seine Freunde machen ihre Sache sehr gut. Die Auswahl der Locations ist super und was mir persönlich auch gefällt, ist das tolle Lokalkolorit. Außerdem bekommt man auch reale Probleme aus dem Alltag der Menschen mit. Außerdem bringt er einen zum Lachen, Weinen, Mitfiebern, macht neugierig, Wütend, traurig. ... Was kann man mehr wollen?
Das Herz eines jeden Filmfreundes müsste hier eigentlich höherschlagen!
https://boxd.it/fre42
https://boxd.it/jrTey
https://boxd.it/cQ8hC
Cameron Howe (Mackenzie Davis) aus Halt and Catch Fire
Olive Kitteridge (Frances McDormand) aus Olive Kitteridge
Virginia Johnson (Lizzy Caplan) aus Masters of Sex
Jane Villanueva (Gina Rodriguez) aus Jane the Virgin
Petra Solano (Yael Grobglas) aus Jane the Virgin
Hannah Horvath (Lena Dunham) aus Girls
Tulip O'Hare (Ruth Negga) aus Preacher
Beth Harmon (Anya Taylor-Joy) aus Das Damengambit
Stella Gibson (Gillian Anderson) aus The Fall: Tod in Belfast
Lena (Katherine Moennig) aus Ray Donovan
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #209
STRANGE HARBOR war nominiert für den Grand Prize of the Festival.
Im polnischen Hafen Gdynia liegt im Winter 1938 seit einigen Wochen ein leeres schwedisches Frachtschiff, an dem Reparaturen durchgeführt werden. Der Kapitän wartet anscheinend „auf Anweisungen“. Verschiedene Parteien möchten das Wenn das Schiff für ihre Zwecke nutzen. Wenn es nicht bald abfährt, wird das Meer gefroren sein. Die Besatzung macht sich Gedanken über die geplante Fracht. Die einen glauben, es wird Kohle geladen werden, die andere haben gehört, es wären Lebensmittel-Konserven aus Deutschland. Im Hafenort und auch in der Hafenkneipe lernen wir diverse Schicksale kennen. So gibt es z.B. eine mittellose jüdische deutsche Frau, die von ihrem Vermieter immer mehr bedrängt wird und die deshalb um jeden Preis mit dem schwedischen Schiff fliehen möchte. Außerdem wird ein Matrose erschossen, als er aus der Hafenkneipe Richtung Schiff lief. Warum? Wusste er zu viel?
Als dann endlich die Fracht geladen wird, fragen die Matrosen sich, was da wohl in den Kisten ist.
Es gibt ein paar recht schöne Szenen der winterlichen Umgebung (incl. des Meeres). Insgesamt lohnt sich der Film für die kreativen Bilder. Dann gibt es recht schön inszenierte Szenen, wie z.B. die Assoziation der hungrigen Polen mit den Möwen - finde ich sehr gelungen! Und das schreibe ich, obwohl ich mich mit Filmen aus dieser Zeit etwas schwertue.
In den letzten 15 Minuten klärt sich auf, warum der Film anscheinend vom Publikum in Cannes negativ aufgenommen und als sowjetische Propaganda eingestuft wurde. Mir dagegen hat diese Idee gefallen – es war ja auch damals schon klar, dass die Sowjets nicht ernsthaft eine gleichberechtigte kommunistische Gesellschaft anstrebten. Für mich kann ein Film, in dem auf einer Beerdigung die Internationale gesungen wird, schon mal nicht schlecht sein!
Das konkrete Ende ist dann etwas kitschig, aber das kann ich STRANGE HARBOR gut nachsehen.
https://boxd.it/pX9xC
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Zwei Italienerinnen fahren mit ihrem PKW von Tunesien nach Hause. Die eine bemerkt beim Grenzübergang einen Jugendlichen, der sich in ihrem Auto versteckt hat (Hä? Wie kann sich ein fremder Mensch, auch wenn er sich klein macht, in einem PKW „verstecken“? Erzählt wird es so, dass sie einen Service genutzt haben, der ihnen ihr Auto gepackt hat. Naja.). In Italien angekommen holen sie ihn aus dem Auto und nach einigem Hin und Her will sich die eine Frau darum kümmern, dass er nach Mailand kommt, wo er einen Onkel hat. Ich kann mir das gut vorstellen, wenn man erst einmal einem Menschen (unwissentlich) geholfen hat und mit ihm gesprochen hat, dann fühlt man sich wahrscheinlich für ihn verantwortlich.
Der Film beantwortet meine Frage, wie es illegale Einwanderer wohl schaffen, eine Arbeit zu bekommen, die nicht total mies und schlecht bezahlt ist.
Aus dem Budget von 130.000 $ (Wikipedia) wurde viel herausgeholt, auch wenn man es dem Film natürlich schon etwas ansieht. Immerhin überzeugen die Darsteller alle und die Produzenten haben interessante Locations gefunden und ausgewählt.
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Update:
SNOW AND THE BEAR (2022)
200 METERS (2020)
MEDITERRANEA (2015)
THE UNKNOWN SAINT (2019)