EudoraFletcher68 - Kommentare

Alle Kommentare von EudoraFletcher68

  • 5 .5
    über Eo

    Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #268

    EO war für die Goldene Palme nominiert. Komponist Pawel Mykietyn wurde mit dem Cannes Soundtrack Award und Autorenfilmer Jerzy Skolimowski mit dem Jury Prize ausgezeichnet.

    Der Film begleitet assoziativ einen Esel, der vom polnischen Staat konfisziert wird, als ein Gesetz verabschiedet wird, dass Zirkusse keine Tiere mehr halten/verwenden dürfen. Oder vielleicht ist der Zirkus auch nur bankrott (so sieht es zumindest auch aus). Am Ende landet der Esel dann in Italien. EO ist ziemlich ungewöhnlich und hat mir die meiste Zeit über nicht wirklich gut gefallen, auch wenn er sicherlich seine Momente hat. Vermutlich soll das auch eine Allegorie auf die EU (EO – EU?!?) sein?!

    https://boxd.it/pX9xC

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    • 8

      Begleitet werden mehrere Schiffe der Sea Shepherd-Flotte in der australischen Zone der Antarktis, die versuchen die japanische Walfang-Flotte vom Walfang abzuhalten versuchen. Den Namen „Nissin Maru“ habe ich über die Sichtung einiger Sea Shepherd-Dokus häufig gehört. Das war bis vor wenigen Jahren das Flaggschiff der japanischen Walfänger, das über die Jahre hinweg von verschiedenen Sea Shepherd-Schiffe bekämpft wurde. Es ist für mich überhaupt nicht nachvollziehbar, was die japanischen Regierungen sich dabei denken. Die japanische Bevölkerung isst kaum noch Walfleisch und der Walfang muss staatlich subventioniert werden, um aufrecht erhalten werden zu können. Dass sie gegen internationale Beschlüsse verstoßen, interessiert sie auch nicht. Sie schreiben auf das Schiff mit großen Buchstaben „Research“, als ob das irgendetwas ändern würde.

      Die Weltmeere sind ein rechtsfreier Raum, in denen Verbrecher tun und lassen können, was sie wollen. Nur die paar Schiffe der Sea Shepherd versucht sie daran zu hindern und die Zerstörung auf Film zu dokumentieren, damit der Bürger das zu sehen bekommt.

      Zum Ende hin wird die Doku noch richtig spannend, als eins der Sea Shepherd-Schiffe in eine sehr brenzlige Situation mit den viel größeren japanischen Walfang-Schiffen gerät.

      Die Kapitäne und Crew sind alles junge Leute. Paul Watson ist nicht dabei. Ich vermute, dass er in der Zeit noch die USA nicht verlassen konnte, weil zwei internationale Haftbefehle auf ihn ausgestellte waren. Von Japan und von Costa Rica. Außerdem ist es sicher positiv zu sehen, dass er Platz für die jüngere Generation macht. Er ist immerhin schon 74.

      https://boxd.it/xXSkg
      https://boxd.it/2sMNK

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      • 6 .5

        Doku über Folterungen an Zivilisten durch die US-Amerikanische Armee in Afghanistan. Nach dem Motto: Wo gehobelt wird, fallen halt auch Späne. Aber so wurde es natürlich nicht an die Öffentlichkeit verkauft. Nach außen wurde so getan, als ob man alle Regeln für Verhöre und den Umgang mit Gefangenen eingehalten habe.
        Die Doppelmoral (auch von Deutschland) ist immer wieder bemerkenswert. Inhaltlich ist TAXI TO THE DARK SIDE hochinteressant und brisant, die Inszenierung fand ich leider nicht so toll (viele schnelle Schnitte, diverse Sachverständige und Zeugen, die beschreiben, was sie gesehen haben oder Zahlen nennen. Kurze Szenen oder Bilder. Viele Wiederholungen). Es wirkt so, als habe man nicht viel Originalvideos gehabt, was natürlich kein Wunder ist, bei dem heiklen Thema.

        [Danke an cine!]

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        • Die 14 davon, die ich kenne, sind auf jeden Fall mindestens gut. Nach welchen Kriterien gehst du denn vor?

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            EudoraFletcher68 19.08.2024, 07:09 Geändert 19.08.2024, 07:30

            Ich war gestern mal wieder mit meiner Mutter, die immer klappriger wird, im Kino.

            Von Autorenfilmer Pawo Choyning Dorji habe ich noch LUNANA: A YAK IN THE CLASSROOM gesehen, den ich auch nett fand, aber etwas sehr naiv. Dieser etwas naive Stil ist ja vielleicht typisch für Dorji oder auch für die Einwohner von Bhutan?

            Es geht um die Wahlen, die tatsächlich im Jahr 2008 in Buthan vom König eingeführt wurden. Hier bekommen wir mit, was verschiedene Menschen darüber denken und auf welche Weise man versucht hat, ihn Demokratie nahe zu bringen. Falls das auch nur ansatzweise so in der Art sich abgespielt hat, ist das ein echtes Trauerspiel. Es gibt einen Probedurchlauf, die Einwohner sollen sich registrieren und es scheitert erst einmal daran, dass sie ihr Geburtsdatum angeben müssen. Dies kennen aber nicht alle. Dann wird ihnen gesagt, es gebe 3 Parteien: Die Rote stünde für Industrialisierung (?? Was soll sich ein Einwohner aus Bhutan darunter vorstellen?), die Gelbe Stünde für Freiheit und Menschenrechte und die Grüne für die Traditionen und Werte. Sie sollten sich für eine der drei entscheiden. Hä? Genauso reagieren die Leute erst einmal darauf.

            Die bevorstehenden Wahlen führen dann aber auch zu Konflikten und Zerwürfnissen in Familien und Dörfern. Parallel reist ein US-Amerikaner ein, der auf der Suche nach einem alten Gewehr aus dem amerikanischen Bürgerkrieg ist (Wie das nach Bhutan gekommen sein soll, bleibt das Geheimnis des Autors). Seine Begegnungen mit der bhutanischen Kultur sind entzückend.

            Insgesamt ein sympathischer kleiner Film.

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              Diese Evangelikalen sind für die Christen was die Islamisten für die Moslems sind.
              Inhaltlich informative und sehr bedrohliche, aber inszenatorisch eher mittelmäßige Doku (wie meistens bei ARTE-Produktionen), leider synchronisiert, über eine verrückte und gefährliche Minderheit an weißen US-Amerikanern, die die Bibel konkret nimmt und davon überzeugt ist, dass Armageddon bevorsteht. Eine gefährliche Mischung aus religiösem Fanatismus, Fundamentalismus und Machtbesessenheit. Unter ihnen auch gewaltbereite Rocker, die irgendwelche Bibelstellen zitieren, in denen es heißt, dass Blut in Strömen fließen wird.

              Den Evangelikalen ist es besonders wichtig, dass Israel das gesamte Land Palästina sich aneignet und sie fördern daher die aggressiven Siedlungs-Programme. Grund ist, dass in ihrer Vorstellung erst dann der Erlöser zurückkehren wird. Ein Teil der Doku wurde in Israel gefilmt, wo die evangelikalen Rocker mit ihren Motorrädern hinfliegen, um dort ihre Fantasien zu verbreiten und „Unterstützung“ anzubieten. Bedrohlich und traurig war die Situation bereits vor dem 7.10.2023. Die Evangelikalen schütten da noch Öl ins Feuer.

              Am spannendsten (aber auch gruselig!) sind die Originalmitschnitte von diesen Wahnsinnigen.

              Sie haben wohl auch schon die US-Army unterwandert. Die Soldaten, die da nicht mitmachen wollen, werden gemobbt und manche wenden sich um Hilfe an eine Religionsfreiheitsstelle.

              Ich habe kürzlich gehört, wie Trump bei einer seiner Ansprachen vor kurzem zu den Evangelikalen gesagt hat, es wäre ein Jammer, dass sie so wenig zur Wahl gingen und sie sollten doch noch „ein letztes Mal“ zur Wahl gehen. Danach würde dann alles in ihrem Sinne geregelt werden.

              Wenn die Evangelikalen alles wahr machen, womit sie drohen, dann wird es im November und danach sehr gefährlich in den USA. Man kann nachlesen, dass es sich um ca. 14 % der Amerikaner handelt (z.B. https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/usa-evangelikalen-100.html). Von den Evangelikalen sind 24 % Schwarze – das wundert mich tatsächlich und wurde an dieser Stelle nicht thematisiert. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die genauso drauf sind.

              Bis zum 28.10.24 unter dem Titel „Armageddon - Evangelikale und die letzte Schlacht“: https://www.arte.tv/de/videos/094466-000-A/armageddon-evangelikale-und-die-letzte-schlacht/

              https://boxd.it/ao24o
              https://boxd.it/2sMNK

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              • EudoraFletcher68 18.08.2024, 10:53 Geändert 18.08.2024, 10:55

                1. The Man who planted trees
                2. WALL-E
                3. Mary & Max
                4. Waltz with Bashir
                5. Angel´s Egg
                6. The Breadwinner
                7. Millennium Actress
                8. The House (2022)
                9. Who framed Roger Rabbit?
                10. La planète sauvage

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                • 7 .5

                  Ken Loach beschreibt die britische Innen- und Wirtschaftspolitik ab 1945, indem er Ausschnitte aus alten Interviews, vermutlich auch Spielfilmen (? Habe darüber nichts gefunden), Zeitungsartikel und Flugblätter mit von ihm erstellten Interviews und Nachrichtensendungen mischt. Seine Gesprächspartner (alte Arbeiter und Experten) erzählen aus ihrem Leben bzw. aus der damaligen Politik.

                  Am Ende des 2. Weltkriegs kehren die Soldaten in eine Heimat zurück, in der es eine große Arbeiterklasse gibt, die extrem arm ist. Eine Person spricht aus, was ich mir auch dachte: Wie kann das eigentlich sein? Ein so reiches Land mit so vielen Kolonien – und dann so viele arme Menschen? (Die Antwort ist natürlich naheliegend: Der Adel und die Landbesitzer haben die Arbeiterklasse ausgepresst genauso wie die Kolonien). Die Doku lässt die Atmosphäre der damaligen Zeit spürbar werden und sucht nach einer Antwort auf die Frage, wie es dazu kam, dass bei den Wahlen im Sommer 1945 die sozialistische Labour Party überraschend die absolute Mehrheit erhielt. Die Labour Regierung führte revolutionäre Veränderungen durch: Schlüsselindustrien (Eisenbahnen, Werften, Flugverkehr, Gas-, Wasser- und Elektrizitätswerke, Stahlwerke und sogar die Bank von England) wurden verstaatlicht, ein groß angelegtes Programm zum Bau bezahlbarer Sozialwohnungen wurde verabschiedet und ein Wohlfahrtsstaat inclusive eines kostenlosen Gesundheitssystems wurden installiert. Die meisten dieser Errungenschaften wurden dann von Margaret Thatcher (Premierministerin von 1979-1990) rückgängig gemacht.

                  Alte Frauen und Männer erzählen von den grauenhaften sozialen Zuständen vor 1945 und welche Auswirkungen auf ihr Leben die Reformen für sie hatten. Ärzte und Pflegerinnen berichten, wie fortschrittlich und effizient das kostenlose Gesundheitssystem über Jahrzehnte hinweg funktionierte. Volkswirte sprechen über die wirtschaftlichen Zusammenhänge, Gewerkschafter über ihr Wirken.

                  Ich habe gelesen, dass es Loach ein Bedürfnis war, der Ideologie und Legendenbildung der Torries etwas entgegen zu setzen, die in den 2010er Jahren die Reste des Sozialstaats zerstörten. Die Arbeiterklasse lebt wieder in Armut, es gibt Wohnungsnot, die Lohne sind gesunken und das Gesundheitssystem wird kaputt gekürzt (wie bei uns die Bundesbahn) und 2013 wurde die Royal Mail privatisiert.

                  Antwort(en) auf die Frage, warum eigentlich Thatcher 1979 gewählt wurde, findet sich in der Doku für mein Empfinden nicht ausreichend. Ein paar Kritikpunkte ware der Zentralismus, zu wenig Mitbestimmung der Arbeiter und zu wenig Einbezug der Öffentlichkeit. Es gelang den Labour-Regierungen nicht, die Industrie und die Wirtschaftskraft zu stärken und es habe hohe Inflationsraten gegeben, sowie viele Streiks aufgrund mächtiger Gewerkschaften (siehe auch https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/izpb/grossbritannien-262/10533/entwicklung-grossbritanniens-seit-1945/).

                  Auch wenn der Versuch einer sozialistischen Gesellschaft fehlschlug, ist es doch bedeutsam, dass die Labour-Regierungen ihre Reformen (= Investition in den Sozialstaat) in einer Zeit anging, als der britische Staat zu mehr als 200 % vom Bruttoinlandsprodukt verschuldet war. Die Regierung investierte also, statt zu sparen, mit dem Ergebnis, dass der Lebensstandard der britischen Bevölkerung sich bis Anfang der 1970er Jahr deutlich verbesserte.

                  Man muss für die Doku definitiv aufmerksam und wach sein, da sie doch zeitweise ein wenig trocken ist und Wissen oder eine schnelle Auffassungsgabe voraussetzt.

                  https://boxd.it/vXfYI
                  https://boxd.it/2sMNK

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                  • 7

                    "Don't scab for the bosses, don't listen to their lies!
                    Us poor folks haven't got a chance, unless we organize!" (Pete Seeger)
                    https://www.youtube.com/watch?v=5IjZAIp6lMM

                    Kurzes Potpourri des Bergarbeiter-Streiks von 1984 im Vereinigten Königreich mit Liedern, Gedichten, Versammlungen, gemeinsamem Essen usw. Die Atmosphäre ist voller positiver Energie und Kampfgeist. Ohne die Geschichte zu kennen, genügt es zu wissen, dass der Streik während Margaret Thatchers Amtszeit stattfand, um zu wissen, wie das ausging.

                    An dieser Doku kann man schön sehen, wie gut Ken Loachs Spielfilme sind. Denn hätte ich nicht gewusst, dass das hier eine Doku ist, hätte ich gedacht, das sind Szenen aus einem seiner Spielfilme.

                    In OV: https://www.youtube.com/watch?v=ky4AcfJVgHE&list=WL&index=12&t=493s
                    https://boxd.it/vXfYI

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                      Bis 4.7.25: https://www.zdf.de/filme/das-kleine-fernsehspiel/the-ordinaries-104.html

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                        EudoraFletcher68 17.08.2024, 17:39 Geändert 01.02.2025, 12:53

                        Bis 23.02.25: https://www.arte.tv/de/videos/102989-000-A/black-far-west-nicht-alle-cowboys-waren-weiss/

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                        • 8

                          Bis zum 15.9.24: https://www.arte.tv/de/videos/112210-000-A/ich-bin-dein-mensch/

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                            EudoraFletcher68 17.08.2024, 07:06 Geändert 13.10.2024, 21:51
                            über Watson

                            Doku über den Mitbegründer von Greenpeace und den Gründer von Sea Shepherd, einer gemeinnützigen Organisation, die sich auf den Weltmeeren gegen illegale Fischerei und gegen den Walfang einsetzt.

                            Paul Watson hat es sich bereits in jungen Jahren zu seiner Lebensaufgabe gemacht, gegen die unfassbare Zerstörung, die sich außerhalb unserer Sichtweite seit Jahrzehnten täglich abspielt, etwas zu unternehmen. Auf hoher See, wo keine Gesetze gelten, bzw. Überschreitungen nicht geahndet werden und große Fischfangflotten sowie Walfänger ungestört ihr Unwesen treiben. Nur einer versucht ihnen mit seinen Crews das Handwerk zu legen. Der Mann hat meine volle Hochachtung! Hier erfuhr ich erstmals zusammenhängend über seine Lebensgeschichte, seinen Werdegang, seine Aktionen. Außerdem geht es noch um seine Beziehung zu Medien und seine Kompetenz in der Selbstdarstellung in der Öffentlichkeit. Heraus gekommen sind einige wahnsinnig spannende Dokus.

                            Gesehen habe ich davon:
                            CHASING THE THUNDER (10 Punkte)
                            SEASPIRACY (9 Punkte)
                            CONFESSIONS OF AN ECO-TERRORIST (8,5 Punkte)
                            WHALE WARS (8,5 Punkte)
                            HOW TO CHANGE THE WORLD (8 Punkte)
                            AT THE EDGE OF THE WORLD (8 Punkte)
                            ECO-PIRATE: THE STORY OF PAUL WATSON (8 Punkte)
                            SEA LIFE SAVERS: ILLEGAL FISHING OFF GABON CHALLENGED (7 Punkte)

                            Was mich in dieser Doku am meisten berührt hat, sind seine Schilderungen darüber, wie er versuchte, die kanadischen Fischer davon abzuhalten, Babyrobben für ihre Felle zu erschlagen. Er kam sogar auf die tolle Idee, dass man ihnen ihre Haare auskämmen kann, wenn sie diese im Alter von 3 (bin nicht 100% sicher, dass ich das korrekt verstanden habe) Wochen sowieso verlieren. Er legt sich zu der Robbe auf´s Eis und macht vor wie das geht. Das war schon ein rührender Anblick. Dieser große, bärige Mann, der ganz zärtlich der Robbe die Haare auszupft.... Die Fischer haben einen Mob gebildet und wollten ihn regelrecht lynchen. Auf seine Idee schrien sie ihm entgegen: Wir wollen keine Robben kraulen! Wir wollen Robben keulen (Übersetzung frei nach mir)! Wer glaubt, dass die Leute heutzutage aufgeklärter sind, der ist aus meiner Sicht nur naiv. Jedenfalls hatte er Glück, dass er da lebend weg kam.

                            William Shatner ist übrigens auch großer Fan: https://www.youtube.com/watch?v=t_8Dj-w899c

                            WATSON würde ich nicht unbedingt Einsteigern empfehlen, sondern denjenigen, die seine Tätigkeit schon seit längerem interessiert verfolgen. Einsteigern möchte ich eher SEASPIRACY und CHASING THE THUNDER ans Herz legen.

                            Von der Inszenierung der Doku würde ich 8 Punkte vergeben: Sehr schöne Unterwasserbilder, auch von Walen, wie ich sie noch nicht gesehen habe, gute Informationsvermittlung, wenig Hintergrundsprecher, abwechslungsreiche Geschichten werden erzählt. Ich empfand den Stil unterhaltsam und habe WATSON gerne gesehen. Für den Mann und seine Mission gibt es 10 Punkte von mir. Macht dann zusammen 9.

                            Watson ist 2019 aus der SeaSheperd Foundation ausgetreten, weil das MAnagement einen anderen Kurs beschlossen hatte, zu dem er nicht mehr passt (https://www.abc.net.au/news/science/2022-11-27/sea-shepherd-paul-watson-exiled-building-navy/101570694). Deshalb wer solche Aktivitäten unterstützen möchte: https://www.paulwatsonfoundation.org/donate/?form=donate

                            https://boxd.it/2sMNK
                            https://boxd.it/xXSkg

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                            • 7

                              Ein Schiff der Sea Shepherd-Flotte mit einem anderen Kapitän als Paul Watson hilft dem Staat Gabun gegen den illegalen Fischfang für der Küste durch chinesische und europäische Superfischfangtrawler.

                              Die Inszenierung ist nicht so spannend wie viele andere Dokus über die Organisation, die ich gesehen habe und der Kapitän hat nicht das Charisma von Watson. Trotzdem interessant, da die Sea Shepherd hier mit den Behörden von Gabun zusammenarbeitet. Und man erfährt, was sich da so vor der Küste Gabuns abspielt.

                              https://boxd.it/xXSkg

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                                EudoraFletcher68 16.08.2024, 06:22 Geändert 16.08.2024, 23:11

                                Pferdefreunde aufgemerkt!

                                Eine 69jährige Pferdezüchterin ist Fan der Rasse Appaloosa. Anscheinend gibt es nicht mehr ausreichend Tiere in den USA, um die genetische Vielfalt aufrecht zu erhalten und es gab wohl in der Szene Streits, wo diese Tiere ursprünglich herkamen. Ihr ist es ein Anliegen, einem Gerücht auf den Grund zu gehen, dass Appaloosas auch in Kirgistan vorkommen, bzw. dort ihre Wurzeln haben.

                                Also begibt sie sich auf eine Mission und reist in ein krass entlegenes Tal zwischen China und Russland zu indigenen Nomaden, die angeblich diese Pferde haben.

                                Während ich zuerst ein bisschen genervt war von der (für mich übertriebenen) Emotionalität der Frau, gefiel mir die Doku mit der Laufzeit immer besser, denn die Reise wird immer faszinierender. Ungefähr nach 60 % der Laufzeit müssen Sie auf Pferden 4.200 m hohe Berge überqueren um überhaupt in dieses entlegene Tal zu gelangen. Keine Straße führt dorthin und anscheinend gibt es auch keinen Flughafen. Es ist saukalt und die Frau wird höhenkrank. Als sie dort ankommen finden sie tatsächlich Appaloosas vor. Sie vermessen und fotographieren die Pferde, entnehmen ihnen Haare für genetische Untersuchungen und bringen die Belege zurück in die Heimat.

                                Die Aufnahmen der Pferde und der Landschaft sind wahnsinnig schön! Gemacht ist die Doku auch auf eine Weise, wie sie mir zusagt. Wir schauen einfach den Leuten bei ihrer Mission zu. Einen Hintergrundsprecher gibt es nicht.

                                https://boxd.it/2sMNK

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                                  EudoraFletcher68 16.08.2024, 06:18 Geändert 18.08.2024, 14:30

                                  Diesen Anthologie-Film (definitiv keine Doku, wie von MP angegeben) hatte ich mir nur wegen des Beitrags von Ken Loach angeschaut. Es sind 11 Regisseure, darunter auch Sean Penn, den ich sehr schätze (auch als Mensch, denn er war einer der wenigen, die während Hurricane Katrina vor Ort konkret und aktiv geholfen hat). Aber auch die anderen Beiträge finde ich sehenswert.

                                  Wir sehen verschiedene Perspektiven auf und die Auswirkungen von 9/11.

                                  Es geht wohl darum, aufzuzeigen, dass der 11. September und alles, was folgte, keine Ausnahme ist. Wir lernen, dass solche Ereignisse häufig vorkommen und dass wir sie verhindern sollten unabhängig davon, wer davon betroffene ist und nicht erst, wenn die Gewalt auch die westliche Welt zu beeinflussen beginnt. Einige der Kurzfilme haben vermutlich kontroverse Reaktionen ausgelöst, da ein Jahr nach den Anschlägen eine antiamerikanische Stimmung besteht.

                                  Wer gar nichts von den einzelnen Kurzfilmen wissen will, liest hier nicht weiter!

                                  Film #1 von Samira Makhmalbaf (Iran)
                                  Wir sehen afghanischer Flüchtlinge, die im Iran leben. Eine Lehrerin versucht Kindern die Bedeutung des 11. Septembers zu erklären. Die Kinder sprechen beiläufig über Gewalt und Tod. Gewalt und Lebensgefahr ist für viele der Menschen dort Alltag. Die Lehrerin versucht verzweifelt an dieser Normalität etwas zu verändern, den Kinder Empathie für die Opfer von 9/11 zu vermitteln, um so aus dem Kreislauf der Gewalt heraus zu kommen.

                                  Film #2 von Claude Lelouch (Frankreich)
                                  Szenen aus dem Leben einer taubstummen Frau am 11. September. Sehenswert ist der kleine Film, weil er den Einschlag in den Mikrokosmos dieser Frau, die ganz mit sich und der Angst vor dem Verlust ihrer Liebesbeziehung beschäftigt ist, sehr schön vermittelt. Der Regisseur spielt damit, dass wir wissen, was an diesem Tag passiert und dann sehen wir es auch. In dem Apartment der Frau läuft der Fernseher mit den Nachrichten, aber da sie nicht in der Nähe des Fernsehers sitzt und nichts hört, bekommt sie nichts davon mit. Ihr Freund ist Stadtführer und hatte morgens die Wohnung gereizt verlassen. Wir wissen nicht, ob er lebend zurückkehren wird.

                                  Film #3 von Youssef Chahine (Ägypten)
                                  Youssef spielt selbst die Hauptfigur und denkt darüber nach, wie er den 11. September um einen Tag verpasst hat, weil er am 10. bei den Türmen war. Danach erinnert sich der Protagonist an Bombenanschläge, bei denen zahlreiche amerikanische Soldaten ums Leben kamen. Er trifft auf den Geist eines der Soldaten und erfährt von seinem Leben. Der Film vertritt eine deutlich antiamerikanische Position ein, da er anprangert, wie die USA häufig mit der Welt interagieren und Konflikte erzeugt, die zu viele Toten führen.

                                  Film #4 von Danis Tanović (Bosnien-Herzegowina)
                                  Wir sehen Flüchtlinge, die aufgrund von Gewalt und Korruption nicht in ihr Land zurückkehren können. Man sieht eine Art Demonstration, die durch die Nachricht von 9/11 unterbrochen wurde. Die Hauptfigur beschließt, mit dem Protest fortzufahren und möchte dies nicht nur für sich selbst, sondern zu Ehren der Opfer des 11. September tun. Es geht wohl darum, aufzuzeigen, dass fürchterliche Dinge, wie 9/11 täglich passieren und nur, weil es einen nicht selbst betrifft, es nicht weniger bedeutsam ist.

                                  Film #5 von Idrissa Ouedraggo (Burkina Faso)
                                  Dieser afrikanische Film begleitet einige Kinder, die einen Mann fangen wollen, von dem sie glauben, dass es sich um Osama bin Laden handelt. Sie träumen von der Belohnung, mit der sie Medikamente und ärztliche Behandlung für die Mutter eines der Jungen kaufen könnten, damit dann der Junge wieder in die Schule gehen kann, denn seine Familie kann das Schulgeld nicht mehr aufbringen. Für mich einer der eindringlichsten Filme aus dieser Anthologie.

                                  Film #6 von Ken Loach (UK)
                                  Dieser Beitrag erzählt uns etwas über die Verbrechen der USA, die indirekt zu 9/11 führten. Die USA sorgte Jahrzehnte dafür, dass es uns in Deutschland gut geht, auf Kosten vieler anderer. Natürlich will kein vernünftig denkender Mensch lieber in einer Diktatur leben, nichts destotrotz schadet es nicht, sich zu vergegenwärtigen: Weil wir reich sind, sind die anderen arm. Und umgekehrt. Konkret geht es um den Tod von Salvador Allende am 11. September 1973, die Rolle der USA bei dem Putsch und der Machtübernahme durch Pinochet, sowie dem folgenden Massaker an politischen Gegnern.

                                  Film #7 von Alejandro G. Iñàrritu (Mexiko)
                                  Dieser Film bezieht sich direkt auf den 11. September. Es handelt sich hauptsächlich um eine Klangkulisse mit kurzen Aufnahmen von aus den Gebäuden springenden Menschen. Wir hören Nachrichtensprecher und andere Geräusche.

                                  Film #8 von Amos Gitai (Israel)
                                  Wir befinden uns mitten in einem Bombenanschlag in Jerusalem. Eine sehr sensationsgeile Journalistin will sofort alles genau wissen und steht den Helfern im Weg. Sie glaubt, sie hat den Beitrag ihres Lebens, weil sie wohl gerade zufällig vor Ort war. Aber ihr Beitrag wird durch die Nachrichten von 9/11 in den Hintergrund gedrängt. Gleichzeitig ist aber für die Betroffenen vor Ort das Geschehen in New York irrelevant.

                                  Film #9 von Mira Nair (Indien)
                                  New York nach 9/11. Polizei und andere Staatsbedienstete verfolgen Moslems, einfach nur, weil sie Moslems sind. Gleichzeitig findet die Suche nach vermissten Personen statt. Wir bekommen einen Eindruck davon, welche massiven Auswirkungen der 9. September auf NYC hatte.

                                  Film #10 von Sean Penn (USA)
                                  Ein älterer Witwer in NYC trauert über den Tod seiner Frau. Als der Anschlag geschieht, ist der Mann noch so mit sich selbst beschäftigt, dass er kaum begreift, was um ihn herum eigentlich passiert.

                                  Film #11 von Shōhei Imamura (Japan).
                                  Dieser japanische Beitrag hat keinen direkten Bezug zu 9/11. Stattdessen geht es um einen ehemaligen japanischen Soldaten am Ende des Zweiten Weltkriegs, der traumatisiert zurückgekehrt ist und glaubt, eine Schlange zu sein. Der Film ist total skurril! Ich habe die Message so verstanden, dass er sowohl eine Warnung an die Islamisten als auch an die USA darstellt, da er mit der Botschaft endet: „Es gibt keinen heiligen Krieg“.

                                  https://boxd.it/vXfYI

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                                    EudoraFletcher68 15.08.2024, 07:41 Geändert 15.08.2024, 10:00
                                    über Tickets

                                    Drei Episoden von drei Regisseuren in einem Zug, der (von Deutschland?) nach Rom fährt. Die einzige Konstante ist der Schaffner. Der erste Teil handelt von großer Sehnsucht und den Umgang mit der Begrenztheit des Lebens, der zweite Teil von Trauer- und Angstregulation und Grenzen von Hingabe und der dritte Teil (Ken Loach) von Egoismus versus Großzügigkeit und Güte. Ich vermute, dass die erste Episode von Abbas Kiarostami und die zweite von Ermanno Olmi ist, ein kurzer Check hat es nicht beantwortet.

                                    https://boxd.it/vXfYI
                                    https://boxd.it/eUmE2

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                                      EudoraFletcher68 15.08.2024, 07:38 Geändert 15.08.2024, 08:12

                                      Mamadi aus Burkina Faso studiert in Paris. Der Staat Burkina Faso hört auf, sein Stipendium zu bezahlen und nach einigen Monaten hat die Vermieterin seines Zimmers genug und wirft ihn raus. Er jobbt in einer Tiefgarage in einer relativ verantwortlichen Position, nämlich muss er die Videoüberwachung und die Ein- und Ausfahrt kontrollieren. Er kommt mit französischen Kriminellen in Kontakt und gerät in eine brenzlige Situation, weshalb er mit dem neuen Kollegen Franck nach Afrika flieht. Dort kommt es zu einer humoristischen Begegnung der Kulturen. Am Ende landen sie in Ouagadougou, der Hauptstadt Burkina Fasos.

                                      Sehr schön an dem Film ist die unterhaltsame Inszenierung der Unterschiede der Kulturen, z.B. im Hinblick auf innerfamiliäre Beziehungsgestaltung, die Behörden, aber auch in Bezug auf kleine Umgangsformen.

                                      https://boxd.it/i1Ug0
                                      https://boxd.it/tNt3o
                                      https://boxd.it/ei1uE

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                                      • EudoraFletcher68 14.08.2024, 22:06 Geändert 15.08.2024, 08:03

                                        Schwierige Aufgabe für mich. Ich habe keine Sommerfilme parat. Zuerst dachte ich an Filme, die in Ländern spielen, in denen quasi immer Sommer ist. Aber das ergibt wohl eher keinen Sinn. Dann bin ich meine Filmliste durchgegangen und es sind mir doch ein paar eingefallen:

                                        HUNDSTAGE (2001) von Ulrich Seidl. Ein heißer Sommer in einem Wiener Vorort. Wahnsinnig fies, aber auch wahnsinnig gut.

                                        DIE ZEIT MIT MONIKA (1953): Zwei junge Leute reißen im schwedischen Sommer aus und lassen sich auf einer einsamen Insel nieder, wo sie einfach in den Tag hineinleben.

                                        AVA (2017): Eine Jugendliche mit einem Geheimnis verbringt den Sommer an der Atlantikküste.

                                        SURFER, DUDE (2008): Für den Protagonisten ist immer Sommer und so lebt er auch (Schön, außerdem einer der Filme, in denen Matthew McConaughey und Woody Harrelson zusammen spielen).

                                        DO THE RIGHT THING (1989): Ein krass heißer Sommer in Brooklyn. Alle schwitzen. Und irgendwann steigt die Aggression.

                                        TSCHICK (2016): Zwei 14jährige klauen am ersten Tag der Sommerferien ein Auto und stellen lauter Unsinn an.

                                        ROTER HIMMEL (2023): Ein paar junge Leute verbringen den Sommer in einem Haus am Meer.

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                                          Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #267

                                          THREE THOUSAND YEARS OF LONGING hatte seine Premiere außerhalb des Wettbewerbs am 20.05.2022 während des Filmfestivals.

                                          Von meinen Buddies hier hat der Film recht gespaltene Wertungen zwischen 1 und 10. Ich war optimistisch, weil ich Tilda Swinton recht gerne mag und ab und an ein netter Fantasyfilm ist vielleicht auch nicht verkehrt? Noch dazu von Autorenfilmer George Miller!

                                          Und es fängt auch ganz nett an. Tilda Swinton ist eine Geschichtenerzählerin, die aufgrund eines Kaufs einer alten Vase einen Djinn befreit, der ihr 3 Wünsche anbietet. Sie will den Djinn aber lieber erst einmal kennen lernen, zumal sie weiß, wie gefährlich solche Wünsche sein können. Leider zieht sich die Geschichte des Djinns für mein Empfinden doch ganz schön... Außerdem ist es mehr eine Liebesgeschichte in einer Fantasywelt.

                                          Insgesamt einigermaßen unterhaltsam, aber nichts, was länger in Erinnerung bleiben wird.

                                          https://boxd.it/pX9xC

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                                            Eine junge Sängerin beendet ihre Karriere, um Schauspielerin zu werden. Sie lernt das Internet kennen (1997). Jemand hat unter ihrem Namen eine Homepage angelegt. Sie hat einen Stalker, der sehr gefährlich zu sein scheint. Außerdem hat sie einen inneren Konflikt, zwischen ihrem Sängerinnen-Selbst und ihrem Schauspielerinnen-Selbst. Für eine Serie muss sie eine krasse Vergewaltigungsszene drehen. Dann lässt sie Nacktfotos von sich machen.

                                            @Blubberking: 1999 gabs sogar in Animationsfilmen noch Schamhaare! Falls du den also noch nicht in deiner Liste hast, kannst du PERFECT BLUE aufnehmen 😆

                                            Äußerlich scheint das alles null Problemo für sie zu sein, innerlich erhöht sich jedoch die Anspannung und der Konflikt.

                                            ANFANG SPOILER
                                            Vielleicht entwickelt sie eine psychische Erkrankung (Multiple Persönlichkeitsstörung, oder Schizophrenie)?
                                            ENDE SPOILER

                                            Oder ist das doch nur die Filmproduktion, bei der sie mitwirkt?

                                            Die Bilder gefallen mir, wie auch schon bei den anderen Werken von Satoshi Kon, sehr gut! Und das sage ich als jemand, der die meisten Animationsfilme nicht so interessant findet.

                                            https://boxd.it/vF0Fg
                                            https://boxd.it/5eyv2

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                                              Ein Vater aus ärmlichen Verhältnissen macht sich am Samstag morgen mit seinem ungefähr 6jährigen Sohn und einem alten Röhrenfernseher auf einen sehr weiten Weg, um diesen reparieren zu lassen, damit das Kind am Abend einen Film sehen kann. Werden sie es zu dem Reparateur schaffen und wieder rechtzeitig nach Hause? Und wird der Fernseher dann gehen?

                                              Wahnsinn! Ich liebe Radu Jude!

                                              https://boxd.it/uAGGc
                                              https://boxd.it/ei1uE
                                              https://boxd.it/joHRC

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                                                EudoraFletcher68 13.08.2024, 07:10 Geändert 13.08.2024, 07:39

                                                Danke an EddieLomax für die Empfehlung! Wie du schon geschrieben hast, könnte man SWAN SONG in einer Reihe Abschiedsfilme anderer alter Darsteller sehen, wie z.B. NEBRASKA (Bruce Dern) oder EWIGE JUGEND (Michael Caine und Harvey Keitel). THE COMEBACK TRAIL (Tommy Lee Jones, Morgan Freeman und Robert de Niro) ist zu klamaukig und noch zu weit weg vom eigenen Tod. Komplett würdelos ist Clint Eastwoods CRY MACHO.

                                                Udo Kier spielt hier einen alten, abgehalfterten ehemaligen Friseur, der aus dem Pflegeheim zu einem letzten großen Auftrag in seine Hood zurückkommt. Ohne Geld stromert er durch das Viertel und man fragt sich die ganze Zeit, ob er es wohl schaffen wird, seinen Auftrag auszuführen oder ob er vorher noch selbst stirbt (oder wieder eingefangen wird). Wenn man Udo Kier mag, ist das auf jeden Fall zu empfehlen. Ansonsten auch, wenn einen das Thema alt werden und sterben umtreibt.

                                                Ich empfehle diesen Film im Double Feature mit DIE BEAUTIFUL (2016).

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                                                  Bis 10.11.24: https://www.arte.tv/de/videos/027777-000-A/lacombe-lucien-der-spitzel/

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                                                    Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #266

                                                    THE SQUARE wurde mit der Goldenen Palme ausgezeichnet und Josefin Åsberg erhielt den Vulcain Prize for the Technical Artist.

                                                    Von Ruben Östlund mochte ich HÖHERE GEWALT nicht besonders, aber TRIANGLE OF SADNESS hat mir recht gut gefallen.

                                                    Das soll eine Satire auf die Kunstwelt sein, habe ich gelesen. Was ich wirklich witzig finde: In meinem Kopf hatte ich während der Sichtung darüber nachgedacht, wie wohl ein US-amerikanischer Film über dieses Thema aussuchen würde. Während ich den zurück genommenen, leisen und gleichzeitig total fiesen schwedische Humor sehe, fallen mir Jay und Silent Bob ein (es gibt zwei Charaktere, die womöglich eine Hommage an dieses Duo sind). Und darüber stelle ich mir dann vor, wie diese Geschichte wohl als US-amerikanische Produktion aussehen würde. Da liegen einfach Welten dazwischen.

                                                    Seit THE WIRE mag ich ja Dominic West recht gerne. Aber diese Drama-Serie über dieses Ehepaar (Name schon vergessen) habe ich nach der ersten oder zweiten Folge enttäuscht abgebrochen. Hier spielt er nur eine minikleine Nebenrolle, steht aber im Cast weit oben. Auch Elisabeth Moss kenne und schätze ich aus einer Serie, in MAD MEN war sie eine wunderbare Sekretärin. Hier ist sie eine nordamerikanische Journalistin.

                                                    Das ist insgesamt ein sehr merkwürdiger Film, dessen Handlung sich mir nicht so wirklich erschlossen hat. Ein Museumskurator stellt moderne Kunst aus, u.a. ein Quadrat eines Künstlers vor und dann auch mehrfach im Museum. Diese(s) Werke benötig(t)en dann einiges an Erklärung, weil sonst würde jemand wie ich nicht draufkommen, dass es sich um Kunstwerke handelt. Die Personen um den Museumsdirektor sind alle sehr steif und sozial irgendwie unbeholfen. Es gibt eine Sex-Szene, die auch total gruselig ist, sie ist gut gemacht, aber ganz, ganz schlimm!!! Dann gibt es ein paar Szenen mit Migranten, die sich ziemlich danebenbenehmen und die Schweden reagieren erstmal höflich, dann mit passiver Aggressivität und wenn das nichts hilft, werden sie direkt aggressiv. Wenn das alles auch nur ansatzweise die Realität widerspiegelt, dann muss ich sagen: Diese Schweden sind echt arm dran....

                                                    Parallel gibt es noch einen Diebstahl, der sich dank modernen Ortungsdiensten aufklären lässt, was aber unerwartete Weiterungen hat. Da sind vereinzelte Szenen, die ich ziemlich lustig finde, z.B. den Putzmann, der ein paar Teile der Kunstwerke aufsaugt, weil es sich dabei um Häufchen von irgendwelchen Schnitzelchen handelt. Oder auch die Youtube-Werbung mit dem blonden Kleinkind für das Museum (großartig!). Oder Das Dinner im Museum für die potenziellen Spender, alles reiche, weiße Menschen. Dort gibt es dann eine interessante Inszenierung, welche die Teilnehmer verstört.

                                                    Neben vielen anderen Themen geht es auch auf einer übergeordneten Ebene um die große Herausforderung, welche die Integration von Minderheiten und Migranten für Europa darstellt.

                                                    Mir hat THE SQUARE überraschend gut gefallen. Er ist 142 Minuten lang, aber ich habe mich nie gelangweilt.

                                                    Was den Film für mich so gut macht, ist dass er implizit so viele Themen behandelt und dies zum Teil en Passant, der Film ist wirklich von einer großen Eleganz und gleichzeitig machte er mir oftmals ganz, ganz unangenehme Gefühle!

                                                    https://boxd.it/pX9xC
                                                    https://boxd.it/gDz9A

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