EudoraFletcher68 - Kommentare
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Alle Kommentare von EudoraFletcher68
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #195
Der Film lief in Cannes außer Konkurrenz erstmals in einer fünfeinhalbstündigen Version.
Ich sah die 159minütige Version. Darüber bin ich froh, denn schon diese Länge hat sich gezogen – schade, bei einem eigentlich spannenden Thema: Der Venezolaner Ramírez Sánchez lässt sich ab der frühen 1970er von der PFLP (Volksfront zur Befreiung Palästinas) zu diversen Terroranschlägen anheuern, u.a. in Den Haag und Wien. Es gibt Überschneidungen zur RAF und zu den Revolutionären Zellen. Später lässt er sich vom Irak und von Syrien anheuern. Alles an sich spannend, nur leider so erzählt, dass mich CARLOS nicht so ganz erreicht hat. Ich hatte nicht wirklich das Empfinden, etwas über Carlos Persönlichkeit zu erfahren und auch die politischen Zusammenhänge und Hintergründe wurden für mein Empfinden nur angerissen. Carlos Motive blieben vage. Er soll Marxist gewesen sein, wirkt aber so als ob es ihm einfach nur Spaß gemacht hat, Terroranschläge zu verüben und eine Art „Abenteuer“-Leben eines Gesetzlosen zu führen.
Kann natürlich sein, dass in den 2 Stunden, die ich nicht gesehen habe, wichtige Antworten und Hintergründe enthalten sind. Aufgrund der für mich eher langweiligen Inszenierung hätte das bei mir vermutlich eher zu einer Abwertung geführt.
https://boxd.it/eqWlK
https://boxd.it/pX9xC
1. Easy Rider
2. One, Two, Three
3. Who’s Afraid of Virginia Woolf?
4. Guess Who’s Coming to Dinner
5. Rosemary’s Baby
6. La Noire de...
7. Der geteilte Himmel
8. Dr. Strangelove or: How I Learned to Stop Worrying and Love the Bomb
9. The Blues Accordin’ to Lightnin’ Hopkins
10. Faster, Pussycat! Kill! Kill!
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #194
MIRA war für die Goldene Palme nominiert.
Potpourri eines flämischen Dorfes kurz nach dem 2. Weltkrieg.
Am Anfang wird ein Schwein geschlachtet und zerlegt. Wer das nicht sehen will, sollte ein paar Minuten vorspulen. Gewalt und Sex werden recht offen dargestellt.
Ein Bootsmann bringt die Menschen von einer Seite des Flusses auf die andere. Nun gibt es Pläne für eine Brücke und andere Modernisierungen. Das bringt das Blut des Bootsmanns und vieler Dörfler in Wallung. Sie wollen das verhindern. Außerdem ist da noch Mira, die mit jedem schläft, der ihr gefällt.
Übergeordnet geht es um die den Konflikt Tradition versus Fortschritt, aber auch um die Unterdrückung der Flamen. Jedenfalls sieht man die Konflikte zwischen ihnen und den belgischen Behörden.
Kann man schon mal reinschauen, wenn man an belgisch-flämischem Lokalkolorit oder Geschichte interessiert ist. Die Bilder sind durchaus hochwertig, aber die Inszenierung ist mir etwas zu steif (alle warten auf ihre Einsätze und die Dialoge kommen mir etwas unnatürlich vor) und zu wenig stringent. Außerdem sind alle Figuren unsympathisch.
In Minute 89 legt sich jemand mit Schuhen auf´s Bett: https://boxd.it/joDOY
https://boxd.it/pX9xC
https://boxd.it/txSNa
Ein Oberschichtsinder sitzt zufällig nachts an einer Bushaltestelle fest und trifft dort auf eine Fremde, der er seine Lebensgeschichte erzählt. Ein für mich völlig absurder Anblick ist ein Inder mit einem Hund als Haustier. In dem Fall noch ein Golden Retriever oder ein Labrador. Wer schon mal in Indien war, wird mir sicherlich zustimmen, dass das so ungefähr das letzte ist, was man sich vorstellen kann. Aber natürlich ist die Oberschicht dekadent und der Regisseur will vermutlich Sachen in seinem Film zeigen, die er in amerikanischen Familien-Filmen gesehen hat? Ich denke nicht, dass der Golden Retriever eine typisch indische Hunderasse ist. Habe mal kurz gegoogelt und tatsächlich haben die Inder einige recht ansehnliche Hunderassen, wie z.B. https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/f/fc/Rockyboy_the_Rajapalayam.jpg/1200px-Rockyboy_the_Rajapalayam.jpg, https://www.shutterstock.com/de/image-photo/indian-pariah-dogs-one-oldest-worldfound-1816354145, https://c8.alamy.com/compde/2k73m3e/rajapalayam-clipart-alle-fellfarben-eingestellt-alle-hunderassen-merkmale-infografik-vektorgrafik-2k73m3e.jpg
Aber eben keine Golden Retriever.
Auch dass man sich die Hand gibt, ist meiner Erfahrung nach für Inder unüblich. Und wirkt somit wie eine Übernahme westlicher Verhaltensweisen, man könnte auch sagen „kulturelle Aneignung“ 😆, was es womöglich auch ist, allerdings eher in dem Sinn, dass man sich mit dem Westen identifiziert, was ich schade finde, denn es folgt daraus der Verlust der eigenen Kultur.
Der Protagonist ist ein etwas zwanghafter (Eigentlich soll er eine echte Zwangsstörung haben. Diese zeigt sich jedoch nur darin, dass er den Frauen verbieten will, dass sie etwas von einem Straßenstand essen und dass er behauptet, außerhalb seines Zuhauses nicht schlafen zu können. Das ist dann aber im Verlauf alles kein Problem mehr.) und emotional unreifer, aber beruflich erfolgreicher 30jähriger Typ, der natürlich noch zu Hause wohnt, wie das in Indien immer noch üblich ist, wenn man nicht verheiratet ist und selbst wenn, zieht oft die Ehefrau bei ihrer Schwiegerfamilie mit ein. Er ist nicht so super-sympathisch, aber auch kein richtiger Unsympath. Als seine arrangierte Hochzeit platzt, verfällt er in eine Depression und lässt sich in die Psychiatrie aufnehmen. Zufällig liest er dort zwei Tagebücher, die Teil des Films sind (etwas verwirrend, wenn man das nicht weiß) und macht sich auf die Suche nach den Autoren. Es ist für die Autoren dann auch gar kein Problem, dass er ihre Tagebücher gelesen hat, sondern sie geben ihm bereitwillig Auskunft über „das Ende“. Ok, das muss man akzeptieren. Auch, dass ganz selbstverständlich ein Hochhaus, das gerade in Fertigstellung ist, von einem Blitz getroffen wird und einstürzt. Unglücklicherweise wird der Ingenieur, der es wohl geplant hatte, darunter begraben. Es geht dann nicht um die schlechte Arbeit des Ingenieurs, sondern um die Tragik seines vorzeitigen Ablebens. 😂
Mir war vieles viel zu kitschig. Vor allem die Reise des Protagonisten mit seiner neuen Bekanntschaft wirkt wie ein Reisewerbungsvideo: Zwei coole junge Leute sind mit ihren kleinen Rucksäcken in öffentlichen Bussen und teilweise auch per Anhalter unterwegs. Es wird so getan, als sei das die tollste Art durch Indien zu reisen. Man schläft irgendwo unterwegs unter dem Sternenhimmel. Kleidung zum Wechseln braucht man nicht. Auch wenn NITHAM ORU VAANAM nicht so wirklich meinen Geschmack trifft, habe ich ihn nicht ungern gesehen und einige der Ideen, wie die Geschichte erzählt wird, sind kreativ.
Übergeordnet geht es sehr stark um die Auseinandersetzung arrangierte Ehen vs. Liebeshochzeiten und der Frage, wieviel Macht Eltern über ihre erwachsenen Kinder haben sollten. Ich finde die Bewerbung derselben inclusive der sonst eher in westlichen Filmen vorkommenden Aussagen, dass man alles machen kann, was man will, man muss sich nur trauen, für ein Land wie Indien, das kein Sozialsystem und nichts hat, problematisch. Wenn man seine Familie verärgert, weil man sich seinen Partner selbst aussucht und dann vielleicht auch noch eine Ausbildung anfängt, die wenig Einkommen verspricht – das ist dort alles viel riskanter als bei uns.
https://boxd.it/cQ8hC
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #193
Die Autorenfilmerin Marie Kreutzer war für den UNE CERTAIN REGARD AWARD nominiert. Die Hauptdarstellerin Vicky Krieps erhielt den UNE CERTRAIN REGARD AWARD – BEST PERFORMANCE.
Ich kann mit Historienfilme in der Regel wenig bis nichts anfangen. Auch CORSAGE hat mich die meiste Zeit kalt gelassen. Erschwerend kommt hier noch hinzu, dass ich den meisten Darstellern (außer Vicky Krieps) ihre Rollen nicht abgenommen habe. Sie wirkten, als hätten sich Menschen aus der Gegenwart verkleidet. Die Inszenierung ist mir zu spröde und die Bilder haben mich auch nicht angesprochen, auch wenn der Film auf jeden Fall so seine Momente hat, wie z.B. als der Arzt Elisabeth Heroin verschreibt mit den Worten: „Es wird Ihnen guttun, es ist ganz harmlos.“ Die Erwartungen an Elisabeth und das Älterwerden ist das Interessanteste am Film, aber es hat mir zu lange gedauert, bis es in aller Deutlichkeit für mich spürbar wurde. Ich bin nicht so der subtile Typ.
Wahrscheinlich bin ich falsch an den Film heran gegangen. Für eine 2. Sichtung fehlt mir aber die Motivation.
https://boxd.it/pX9xC
MP-Vorhersage: 7,3
Mein 3. Film von Hayao Miyazaki. Wenigstens sind die Figuren etwas liebevoller oder sagen wir mal differenzierter gemalt, als bei den anderen beiden Werken von ihm.
Obwohl ich das Fliegen an sich spannend finde und auch die Konstruktion von Fluggeräten, langweilen mich die meisten Filme zum Thema. So auch dieser. Ja, es gab ein paar gute Momente und auch die Verbindung zu Japan hat mir gut gefallen. Trotzdem hat mich die Geschichte über die Verbindung zwischen italienischem und japanischem Flugzeug-Konstrukteur nicht angesprochen.
Ganz schlimm war für mich dann noch die tragisch-kitschige Liebesgeschichte.
Insgesamt verstehe ich nicht, was der Zauber an Miyazaki ist.
https://boxd.it/5eyv2
Grauenhaft kitschige Inszenierung (Männer und Frauen schauen sich lange in die Augen und schmelzen dahin. Dazu Schmalzmusik) mehrerer parallel erzählter Geschichten: Ein Ehemann einer reichen Frau möchte bei der Firma des Schwiegervaters mitmischen. Leider wird er aber von einem Typ, der Versteckte Kamera-Streiche für´s Fernsehen dreht in einen Streich verwickelt, weshalb er zum wichtigsten Meeting zu spät kommt und öffentlich gedemütigt wird. Seine Geschichte entwickelt sich weiter und gelegentlich kreuzen sich die Wege zwischen ihm und dem TV-Streichespieler. Der Fernsehtyp verkleidet sich öfter als Polizist und in dieser Verkleidung hilft er einer Frau, die von mehreren Männern belästigt wird. Er verliebt sich in sie. Dann will er einen Film über seine Geschichte machen und sucht nach einem Produzenten.
Die Locations sind großteils sehr künstlich, spielt der Film doch zu mindestens 50 % in der Oberschicht. Die Darsteller sind nicht wirklich gut, oder der Regisseur zwang sie alle zum Overacting. Die Kamera ist höchstens zweckmäßig, die Schnitte ungelenk. Die Geschichte selbst hat mich nicht angesprochen, zu wirr und vor allem zu konstruiert. Unsympathisch sind auch die unhinterfragten Rollenklischees.
Kurz: Der Film hat einfach überhaupt gar keinen Charme und ergibt eigentlich auch keinen Sinn. Fürchterlich. Und das auch noch 149 Minuten!
https://boxd.it/fre42
https://boxd.it/cQ8hC
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #192
WENN DER KATER KOMMT war für die Goldene Palme nominiert und erhielt den Special Jury Prize.
Ich habe die restaurierte Fassung gesehen und die Bilder sind wirklich sehr gut, auch das Flair der Tschechoslowakei der 1960er ist sehr schön. Leider funktioniert der Humor (heute?) so gar nicht (mehr?). Die Darsteller wirken außerdem großteils angestrengt.
Es handelt sich wohl um eine Systemkritik: Kreativität versus Autoritarismus, Zwang versus Fantasie, Unterdrückung versus subversiver Humor.
Das ist gut gemeint und diese Art der Komödie hat sicher ihr Publikum. Für mich war´s aber nichts. Dann wird im ersten Drittel auch noch endsviel gelabert (vor allem vom Erzählonkel im Hintergrund, den ich nicht sehr schätze) und man ist die ganze Zeit mit UT lesen beschäftigt. Das wird später besser.
Es gibt eine schöne Zaubervorstellung und auch ein paar fantasievolle Ideen, was die Bild-Effekte angeht. Ich könnte mir vorstellen, dass der Film für Kinder zwischen 5 und 10 Jahren interessant ist.
https://boxd.it/pX9xC
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #191
LOVELY RITA war nominiert für den Un Certain Regard Award.
Coming-of-Age aus Österreich. Skurril und seltsam. Kein Film, den ich unbedingt weiterempfehlen würde, aber wenn man österreichische Produktionen mag, kann man einen Blick riskieren.
Ich war froh, als LOVELY RITA zu Ende war.
https://boxd.it/pX9xC
Ich bin ja nicht so der Krimi-Fan, aber die indischer Polizeiarbeit ist auch noch im Jahr 2024 immer wieder erfrischend anzusehen (wobei der Film 1993 spielt): Erstmal auf die Verdächtigen oder diejenigen, die sich widersetzen, ordentlich draufhauen und dann weitersehen. Man neigt dazu, Verdächtige so lange zu verprügeln, bis sie gestehen. Wichtig ist es vor allem, einen Täter dingfest zu machen. Ob´s der Richtige ist, ist zweit- oder drittrangig. Hier allerdings haben wir einen sehr ehrgeizigen Protagonisten, der die echten Täter dingfestmachen möchte.
Um diese Low Budget-Produktion (ca. 890.000 € lt. Wikipedia) goutieren zu können, hilft es vermutlich schon mal in Kerala gewesen zu sein oder ein bisschen was über die dortige Gesellschaft zu wissen. Z.B. sind dort ungefähr 20 % der Menschen Christen (im Vergleich zu 2,3 % in ganz Indien). Außerdem haben sie eine Tradition kommunistischer Aktivisten. Beides spielt in ANWESHIPPIN KANDETHUM eine Rolle.
Eine junge Studentin wird vermisst. Zuletzt wurde sie an einem Kiosk gesehen, von dem ein Fußweg abgeht, der zu ihrem Haus führt. Zwei Typen sind hinter ihr hergelaufen. Es wird eine große Suchaktion in die Wege geleitet und tatsächlich findet man eine Leiche in einem kleinen See in der Nähe. Außerdem hat jemand die Idee, dass sie in ein Kloster in der Nähe gegangen sein könnte. Die Gläubigen bilden eine Front gegen die polizeiliche Untersuchung. Und auch der Polizeichef ist selbst Christ und deshalb (?) nicht damit einverstanden, dass dort Ermittlungen durchgeführt werden. Unser Protagonist muss sich also etwas einfallen lassen, um ins Kloster zu gelangen, ohne dass dabei jemand sein Gesicht oder er seinen Job verliert. Witzig ist außerdem, dass man hier tatsächlich einen Polizei-Suchhund hat und zwar auch noch in Form eines altdeutschen Schäferhundes. Die Aufklärung des Falls ist spannend und das Schöne ist, dass sie eben so ganz anders verläuft, als das bei uns der Fall wäre. Die Konsequenz der Aufklärung dieses Falls führt sie zu einem anderen, Cold Case. Die Aufklärung der Fälle hat eine gemeinsame Konsequenz.
Das Ende ist etwas gehetzt und nicht sehr elegant (Erzählstimme aus dem Hintergrund, die ganz schnell das Vorgehen erzählt), aber davon abgesehen ist das ein schöner Film für alle Krimifans. Kein CGI, keine Actionszenen und keine Gesangs- oder Tanzeinlagen. Stattdessen eine gute Geschichte mit allerlei Wendungen.
Technisch ist der Film super, die Darsteller sind alle überzeugend. Sehr schön ist das Lokalkolorit!
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Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #190
Michael Haneke war für CODE UNBEKANNT für die Goldene Palme nominiert und erhielt den Preis der Ökumenischen Jury.
Neben Lars von Trier, Ken Loach und den Dardenne-Brüdern ist Michael Haneke ein regelmäßiger Gast auf den Filmfestspielen in Cannes.
Wir sehen erst einmal einzelne, scheinbar unzusammenhängende Szenen. Da die meisten der Szenen durchaus Gefühle in mir auslösten, fand ich sie nicht uninteressant, aber nach ungefähr 40 Minuten wurde es für mich dann eher ermüdend, weil ich den Zusammenhang nicht gesehen habe. Man soll hier wohl nachdenken und mitarbeiten. Ich habe den Film aber nach einem langen Arbeitstag gesehen und meine Mitwirkungsbereitschaft war etwas eingeschränkt.
Eine Enttäuschung nach DIE KLAVIERSPIELERIN, aber keinesfalls ein schlechter Film. Nur nicht so wirklich mein Ding.
Noch bis 13.10.24: https://www.arte.tv/de/videos/024900-000-A/code-unbekannt/
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https://boxd.it/ei1uE
Ein cooler Kommissar erzählt auf einer Busreise einem Mitreisenden seinen Werdegang. Dabei wird extrem weit ausgeholt. Sodass man im Lauf des Films schon vergessen hat, worum es eigentlich geht.
Neben dem Kampf gegen einen Kriminellen geht es um Gesellschaftskritik, ungerechtfertigte Machtpositionen, Feminismus vs. Patriarchat usw. Es wird der Konflikt zwischen den Generationen offen thematisiert. Die Jungen wollen sich nicht mehr dauernd von den Altern belehren lassen. Hat mich überrascht, habe ich so bisher noch in keinem indischen Film gesehen.
Insgesamt, trotz des teilweise etwas überdrehten Humors hat mir DSP gut gefallen. Die MP Beschreibung „Gerechtigkeitsdrama“ trifft es nicht. Ich würde sagen Gerechtigkeitssatire oder Satire insgesamt kommt eher hin. Und das ist womöglich auch der Grund, weshalb der Film auf IMDB mit nur 1.092 Bewertungen auf 3,5 Sterne kommt: Die wenigen, die ihn gesehen haben, dachten, das ist alles ernst gemeint und haben keinen Sinn für Satire. Anders kann ich mir das nicht erklären. Aber vielleicht gibt es auch andere Gründe, die ich als Ausländerin nicht verstanden habe.
Es fällt auf, dass mindestens die Hälfte der Darsteller übergewichtig ist. Einerseits ist das ok, denn so ist die echte Welt halt auch, andererseits spielen sie Rollen, in denen sie superattraktiv sein sollen – und das sind sie einfach nicht.
Es wird gesungen und getanzt, aber total witzig und kreativ!! Für mich, die das sonst nicht so mag, ein sehr positives Erlebnis! Diese Szenen haben den Film doch tatsächlich aufgewertet! Auch weil sie sich über sich selbst lustig machen.
Indische Filme werden auch zukünftig ein Grund sein, weshalb ich ab und an mal einen Monat NF abonnieren werde.
https://boxd.it/cQ8hC
Wer schon einmal die herausragende Doku WELCOME TO SODOM gesehen hat, weiß sofort worum es in den ersten Szenen geht. Diese Szenerie vergisst man nicht. Kinder, die in der riesigen ghanaischen Mülldeponie von Sodom arbeiten, im Gift stehen und Gift einatmen. Dort werden unsere Kabel und technischen Geräte „recycelt“. Ich hoffe, ich erlebe noch den Tag, an dem wir alle die wahren Kosten für unseren Lebensstil und unsere Konsumgüter (sprich die Schäden für die Umwelt und das Recycling bei uns) übernehmen müssen.
Wir sehen jedenfalls dem Jungen Kojo bei seinem Leben in dieser Müllhölle zu. Der Vater möchte, dass er in die Schule geht und etwas lernt. Als Kojo dann 18,19 ist, hat ihm das aber offenbar nicht geholfen, denn er nimmt immer noch alte Elektrogeräte auseinander. Also ist er offen für andere Vorschläge seiner Kumpel. Einer sagt ihm, er soll nach Deutschland gehen und dort einen Verwandten von ihm treffen, der ein „Borga“ geworden ist, einer der es geschafft hat, einer der in Deutschland reich geworden ist. Als er dort ankommt, muss er feststellen, dass der Verwandte nichts hat und ein anderer für ihn ein Foto für 50 € machen würde, auf dem er mit einer Segeljacht oder einem Helikopter drauf abgebildet ist. Also alles nur Fake....
Ohne Papiere und ohne Geld wird er erstmal von einem Landsmann ausgebeutet. Kojo soll für ihn gegen Kost und Logis arbeiten. Er ist willig und gibt sich große Mühe. Eine kleine Szene hat mich zum Lachen gebracht: Als er ihm anschafft, die Behausung sauber zu machen, fegt er den ganzen Dreck unter den Herd.... Natürlich, in Ghana hat das seine Mutter gemacht. Keiner hat´s ihm beigebracht und dort ist halt wahrscheinlich auch Macholand. Putzen ist Frauensache. Jedenfalls führt ihn das Arbeiten für Kost und Logis auf die Dauer nirgendwohin. Also versucht er....
ANFANG SPOILER
.... eine Frau kennenzulernen. Er ist ja auch ein Schnuckelchen. Das geht aber nicht schnell genug und so wird er dann – oh Wunder - halt kriminell. Völlig unrealistisch ist allerdings, wie Kojo plötzlich zu so viel Geld kommt. Noch unrealistischer ist, dass er dann so einfach in der kriminellen Szene aufsteigt. Das Business mit dem Müll, das haben garantiert andere fest im Griff, allen voran wahrscheinlich die italienische Mafia. Da hat so ein kleiner illegaler Typ aus Ghana keine Chance.
ENDE SPOILER
Der Anfang von BORGA, der noch in Ghana spielt hat mir supergut gefallen. Locations, Charaktere und Interaktionen wirken alle sehr authentisch. Als er dann in Deutschland angekommen ist, entwickelt sich der Film zunehmend zum feuchten Traum rechter Politiker.
Von den technischen Qualitäten und den Darstellern her ist der Film jedenfalls durchaus recht gut gemacht.
https://boxd.it/tNt3o
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Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #189
SONGS MY BROTHERS TAUGHT ME war für die Goldene Kamera nominiert.
Die Bilder sind nicht schlecht und der Film hätte Potenzial gehabt, zumindest für mich. Ein Indianerreservat, eine alleinerziehende Mutter, ein ungefähr 10jähriges Mädchen und ihr 16jähriger Bruder, der schnellstmöglich von zu Hause weg will. Er verkauft illegal Alkohol, um die Familie zu unterstützen.
Mich hat der Film aber nicht erreicht. Ich habe bald angefangen mich zu langweilen und nicht mehr aufzupassen. Schwer zu sagen, woran genau das lag. Vielleicht auch an der sehr distanzierten, nüchternen Inszenierung. Für NOMADLAND habe ich auch nicht viel übrig, aber da spielt wenigstens Frances McDormand mit.
KUESSIPAN, der in einem ähnlichen Milieu spielt, dagegen finde ich großartig!
https://boxd.it/pX9xC
Nicht, dass ich das nicht schon öfter gelesen und in Dokus gehört hätte, aber erst bei genauerer Betrachtung der von mir gesichteten Filme stelle ich fest, dass die Filmwelt wohl nach wie vor eine Männerwelt ist. Wenn ich mir so meine Listen mit meinen Lieblingsfilmen, -Regisseuren und -Darstellern ansehe, stelle ich fest, da ist erstmal so gut wie keine Frau vertreten. MUDBOUND ist von einer Autorenfilmerin, Dee Rees, die mir bis dato unbekannt war.
Eine junge Frau aus einer Oberschichtsfamilie heiratet einen Mann, der einen Fehler macht, der zu ihrem sozialen Abstieg führt. Nun muss die Familie im Mississippi-Delta in der Nähe von armen Schwarzen Erntehelfern in einer verschlammten Landschaft leben. Die junge Frau weiß nicht, was zu tun ist, wenn ihre kleinen Kinder krank sind, deshalb holt die Familie die Schwarze Mutter der Erntehelfer herbei.
Jonathan Banks sieht schon total gebrechlich aus hier. 😢 Sehr überzeugend spielt er einen alten fiesen Rassisten.
Der Hauptdarsteller Rob Morgan (Hap Jackson) ist immerhin aus North Carolina und Jason Mitchel (Ronsel Jackson) aus New Orleans. Insoweit sind deren Stimmen und Dialekte schön zu hören. Großes Aber: Kann es sein, dass Dee Rees noch nie etwas von der absoluten Basic-Regel für Autoren und Filmemacher „Show don´t tell“ gehört? MUDBOUND ist genau umgekehrt inszeniert. Es wird dauernd von den verschiedenen Protagonisten im Hintergrund eine Erzählstimme eingeblendet, die erklärt, was gespielt wird. Die Regel „Show don´t tell“ dient halt aber dafür, einen Film unterhaltsamer zu machen. Gelesen habe ich, dass dieser Ansatz modern sei. Also ist das womöglich die Idee von Rees? Sie wollte einen altmodischen Film machen und hat deshalb diese moderne Regel ignoriert? Wenn das die Idee war, bitte sehr.
Heraus gekommen ist ein, trotz guter Voraussetzungen, für mich so richtig langweiliger und nervig (weil dauernd unterbrochen wird, damit die Hintergrundstimme beschreiben kann, was eigentlich gezeigt werden sollte) erzählter Film. Meine dennoch relativ hohe Bewertung kommt durch die guten Zutaten und die letzten 20,25 Minuten zustande.
Da MUDBOUND teilweise in Louisiana gedreht wurde, bekommt er einen Platz auf https://boxd.it/2rGPe
Zu dunkel finde ich den Film übrigens auch noch: https://boxd.it/fMWoC
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #188
SIBYL war für die Goldene Palme nominiert.
Von Justine Triet ist auch ANATOMIE EINES FALLS (denk nicht, dass ich den so bald sehen will)
Die erste Szene in einem Running Sushi-Lokal fand ich noch ganz anregend. Die Hauptprotagonistin, eine junge Psychoanalytikerin, entscheidet sich, ihren Beruf aufzugeben und einen Roman zu schreiben. Wie lang kann sie überhaupt nur in dem Beruf gearbeitet haben? Nehmen wir mal an, die Frau ist 42 (so alt ist die Darstellerin) und vielleicht hat sie direkt nach dem Abitur Medizin oder Psychologie studiert und das in der Regelstudienzeit, von vielleicht 5 – 5,5 Jahren? Dann war sie mit 23,24 fertig damit. Wenn sie sofort die Ausbildung zur Psychoanalytikerin gemacht hat (unwahrscheinlich aber nicht unmöglich), die sicherlich nochmal 6 Jahre dauerte, wenn sie stringent war. Dann war sie also mit 30 mit ihrer Ausbildung fertig. Na gut, kann sein, dass man dann nach 12 Jahren keine Lust mehr hat. Allerdings ist es ja bekannt, dass man mit dem Bücherschreiben kein Geld verdient. Aber ok, das ist nun halt die Story.
Sie sagt dann also allen Patienten ab (tatsächlich würde man das mit einer viel längeren Vorlaufzeit machen, wenn man nicht selbst schwer krank ist oder ein anderer Notfall eingetreten ist). Jedenfalls taucht dann durch Zufall eine neue Patientin in einer Krise bei ihr auf und sie beschäftigt sich mit ihr, aber sie macht keine wirkliche Therapie mit ihr, sondern benutzt die Frau für ihren Roman. Es kommen andere Menschen dazu und die Frau verwickelt sich ein bisschen mit ihnen. Inszeniert ist das auf die typisch französische Drama-Art, die mich zu Tode langweilt. Bis ich dann Adèle Exarchopoulos erkannte, die großartig in BLAU IST EINE WARME FARBE und in ZERO FUCKS GIVEN ist. In SIBYL hat es länger gedauert, bis ich sie erkannte. Dann war sie ein bisschen ein Lichtblick.
Die Ex-Therapeutin gerät dann noch in einen Filmdreh.
Wie ist es nur möglich aus guten Ingredienzien einen eher langweiligen Film zu machen?
Immerhin wird es in den letzten 30 Minuten noch etwas unterhaltsamer, aber auf eine eher alberne Weise. Das Ende ist dann vollkommen absurd.
Ein wenig erinnerte mich SIBYL an die französische Version eines Woody Allen-Films.
https://boxd.it/pX9xC
https://boxd.it/eqWlK
https://boxd.it/fre42
Mein 2. Versuch mit den gefeierten Animes von Hayao Miyazaki.
MP-Vorhersage: 7,8 Punkte
Die Bilder und die Welt in der der Film spielt, haben mir schon mal etwas besser gefallen als in PRINZESSIN MONONOKE. Jedoch, dass die Protagonistin im Minirock mit nacktem Arsch durch diese Welt springt, das finde ich doch ziemlich Panne. Ansonsten erinnern mich die Charaktere an die alten Biene Maja oder Heidi Zeichentrickfilme. Die Gegenstände und Landschaften sind aber deutlich ausgefeilter und interessanter.
Eine postapokalyptische Welt 1000 Jahre in der Zukunft, genauso gut könnte das auch eine Welt auf einem anderen Planeten sein, denn hier sieht nichts mehr so aus, wie auf der Erde. Die Menschen und andere Lebewesen haben sich offenbar Behausungen gebaut und es gibt Kriegshandlungen gegeneinander. Die Protagonistin ist eine mutige Prinzessin mit einem Keramikschwert. Sie kann mit den Tieren kommunizieren. Während sie zu erkennen beginnt, was die Aufgabe der Insekten, der Omus, der Bäume und der giftigen Sporen in ihrer Welt ist und mit diesen in Frieden leben möchte, gibt es mächtige Personen, die alles Leben (wieder) vernichten wollen, damit der Mensch die Erde beherrschen kann. Wird es ihr gelingen, die Gegner aufzuhalten?
https://boxd.it/5eyv2
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #187
THE TSUGUA DIARIES wurde auf der Directors’ Fortnight uraufgeführt.
THE TSUGUA DIARIES ist ein rückwärts erzählter (Film-)Bericht oder ein cineastisches Tagebuch über 3 Wochen Pandemie-Lockdown als der Regisseur versuchte einen Film zu machen.
Heraus gekommen ist dabei ein überwiegend langweiliger Film über drei Menschen Anfang 20, die währen des Lockdowns auf dem Land abhängen und zusammen eine Art Käfig für Schmetterlinge im Garten bauen. Außerdem sieht man ihnen bei ihrem Alltag und ihren Gesprächen zu. Sie reden immer wieder darüber, ob sie eine Party veranstalten wollen oder nicht. Später taucht dann die Filmcrew auf (wir wissen ja, dass es zeitlich vorher ist) und es klärt sich ein bisschen auf, warum die Drei übriggeblieben sind. Im Hintergrund hört man immer wieder Pfaue rufen, die man dann auch irgendwann zu Gesicht bekommt. Die Produktion selbst hat wahrscheinlich mehr Spaß gemacht, als die Sichtung des fertig gestellten Werks. Die letzten 5-10 Minuten waren ziemlich witzig, aber da war der Film dann auch schon vorbei.
https://boxd.it/pX9xC
https://boxd.it/fre42
1. ALIEN (1979)
2. WEIGHED BUT FOUND WANTING (1974)
3. TATLO, DALAWA, ISA (1974)
4. MANILA (1975)
5. APOCALYPSE NOW (1979)
6. THE WHITE DAWN (1974)
7. SUPERMARKT (1974)
8. WELT AM DRAHT (1973)
9. A CLOCKWORK ORANGE (1971)
10. THE DRIVER (1978)
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #186
VINCERE war für die Goldene Palme nominiert.
Für mich eher nichts, die Bilder erinnerten mich an eine Fernsehproduktion und die Inszenierung an ein Theaterstück bzw. zum Teil an einen Stummfilm aus den 1920ern und zwischendurch an einen Cartoon. Für solche Sachen fehlt mir komplett der Sinn. Es ist nicht so, dass ich keine experimentellen Filme mag oder Hommagen an den Stummfilm. Der argentinische LA ANTENA gefällt mir z.B. großartig. Aber mit dieser Inszenierung von Mussolinis erster Ehe und seinem Aufstieg kann ich einfach gar nichts anfangen.
Da es wohl an mir liegt und nicht an der Qualität des Films, von mir 4 Punkte „Uninteressant“.
Interessant die 4 Wertungen meiner Kollegen: Es geht von 0,5 – 9.
https://boxd.it/eUmE2
https://boxd.it/pX9xC
Eine Frau, die in einer Bank arbeitet, hat Zuhause einen nichtsnutzigen Ehemann, einen frustrierten Musiker der wütend auf sie ist, weil sie bei einem Fernseh-Auftritt, in dem er Gitarre gespielt hat und sie hätte singen sollen, keinen Ton herausgebracht hat. Seitdem ist er wütend auf sie und macht einfach gar nichts mehr. Weder verdient er Geld noch macht er was im Haushalt. Sie muss alles machen. Und das ist supergut inszeniert. Ihr Einkommen ist nicht ausreichend für all die Kosten. Aber dann entdeckt sie zufällig eine alternative Geldquelle. Diese ist natürlich kein Geschenk des Himmels. Aber zuerst ändert es die Beziehungsdynamik zwischen dem Paar. Das finde ich ziemlich spannend und schlüssig erdacht.
Geld bedeutet Macht und außerdem ist der Kapitalismus der Untergang von allem (sage ich und nicht unbedingt der Film). Es kommt dann aber doch noch anders als gedacht.
Kein CGI, keine Gesangs- oder Tanzeinlagen (allerdings 1,2 kürzere Szenen mit einer Sängerin).
Sehr gute Darsteller und eine zwar unglaubwürdige, aber dennoch spannende und gut erzählte Geschichte. Nur das Ende hat mir nicht gefallen.
https://boxd.it/cQ8hC
Es handelt sich um den Debutspielfilm des palästinensischen Autorenfilmers Ameen Nayfeh.
Ein Mann lebt mit seiner Familie zum Teil in palästinensischen Teil der West Bank und zum Teil in Hadera. Seine Frau arbeitet hart in Israel und er pendelt hin und her, arbeitet in Israel als Maurer. Als eines Tages seine ID abgelaufen ist, nimmt ihm die Grenzerin seine Arbeitserlaubnis für Israel weg und erklärt ihm, er bekäme sie wieder, wenn er seine ID verlängert hat. Bis dahin darf er nach Israel nicht mehr einreisen. Dann bekommt er einen Anruf, dass sein Sohn schwer erkrankt ist. Daraufhin versucht er in großer Sorge, illegal nach Israel zu gelangen. Dies ist natürlich aus verschiedenen Gründen nicht so einfach. Unter anderem auch deshalb, weil sein Fahrer ständig Pausen einlegt und auf Nachfragen sagt, dass alles in Ordnung ist und er sich keine Sorgen machen soll. Tatsächlich scheinen die Stopps aber so eine Art Haltestelen zu sein und der Fahrer wartet auf weitere Fahrgäste. Typisch arabisch sagt er ihm aber nicht, was wirklich los ist, sondern labert nur rum. Die verschiedenen Charaktere, denen er begegnet, einschließlich einer naiven deutschen Dokumentarfilmerin, sind gut erdacht und machen dieses Roadmovie sowohl unterhaltsam als auch bekommt man eine Idee davon, wie sich das Leben für manche Palästinenser vor dem 7. Oktober 2023 in der West Bank gestaltete. Ich will mir gar nicht ausmalen, wie das Leben dort jetzt für alle, die dort leben, aussieht. An seinen Landsleuten nutzt der Autorenfilmer jede Kritikmöglichkeit. Da 200 METERS tatsächlich auch in West Bank gedreht wurde, bekommt man auch eine Idee davon, wie es da aussieht.
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #185
DIE BETTLEKTÜRE war für den Un Certain Regard nominiert.
Oh große Qual! Eine Japanerin, die sich mit Schriftzeichen anmalen lässt und dazu spricht. Dazwischen ein paar westliche Szenen. Dann wieder Japaner in einem Lokal oder in einer Art Kunstwelt. Für mich alles in erster Linie langweilig. Schon die Voraussetzung war ungünstig: Ich las Peter Greenaway und dachte, na gut, seine Filme sind nicht so sehr mein Ding, aber zur Abwechslung mal wieder einen englischsprachigen Film wäre jetzt ganz angenehm. Was bekomme ich: Statische oder abstrakte Bilder zu einem großen Teil Japanischer Sprache. Keine sich mir erschließende Handlung. Stattdessen ein experimenteller Film mit unangenehmer Musik und vielen japanischen Schriftzeichen. Und den Penis von Ewan McGregor. Was den Film für mich keinesfalls interessanter macht.
Ab Minute 40 habe ich ein paar Mal ein bisschen vorgespult, was auch nicht geholfen hat. Da es ein paar Bilder gibt, die mich beeindruckt haben, vergebe ich nicht 2 oder 3 Punkte, wonach mir zwischendurch auch gewesen wäre.
Von Peter Greenaway reicht es mir. Ich kenne von ihm 8 ½ Women (5,5 Punkte), The Baby of Mâcon (6,5 Punkte), Der Koch, der Dieb, seine Frau und ihr Liebhaber (6 Punkte) und Verschwörung der Frauen (7,5 Punkte)
https://boxd.it/pX9xC
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden#184
aka FAMILIE PETROW HAT GRIPPE.
PETROV´S FLU war für die Goldene Palme nominiert und Kameramann Vladislav Opelyants wurde mit dem CST Artist – Technician Prize ausgezeichnet.
Tatsächlich ist die Kamera auch hervorragend inclusive der Nachtaufnahmen: https://boxd.it/j79eC
Ein Kriminalfilm, wie auf MP angegeben ist es definitiv nicht.
Wir sehen mehrere Tage im Leben des Automechanikers Petrow und seiner Familie, die nach dem Zerfall der Sowjetunion in der Industriestadt Jekaterinburg leben. Sie erkranken am Silvesterabend an Grippe, was Konsequenzen für ihr Erleben hat. Als Petrow von der Arbeit nach Hause zurückkehrt, trifft er seinen Freund Igor auf einen Vodka (wozu auch sonst?). Man wird sofort ins Geschehen hinein geworfen und sieht zu Beginn einem informellen Exekutionskommando dabei zu, wie es Anzugträger erschießt. Warum oder weshalb? Vielleicht waren es ehemalige Behördenmitarbeiter/Politiker/o.ä. Es geht dann sehr schnell weiter mit Szenen, die auf mich teilweise wie einzelne Mosaikteilchen, die erst in der Draufschau ein Gesamtbild ergeben vorkamen. Das wäre dann vielleicht die Hässlichkeit und Trostlosigkeit armer Gegenden Russlands in den 1990er Jahren?
Mit der Zeit bekam ich richtig Angst vor den Russen. Die Grobheit und Brutalität, wie die miteinander umgehen.... Da hätten so verweichlichte Leute wie wir nicht den Hauch einer Chance.
Es gibt einige recht gewalttätige und wunderbar blutige Szenen. Insgesamt ist der Film ziemlich skurril. Ein Fiebertraum eben. Für meinen Geschmack zu lang. Mir haben in erster Linie die Bilder gefallen.
Noch bis zum 5.6.24: https://www.arte.tv/de/videos/097459-000-A/familie-petrow-hat-grippe/
https://boxd.it/3Maow
https://boxd.it/pX9xC
AKA: FALLING IN LOVE LIKE IN MOVIES. Und genau darum geht es. Ein Regisseur bietet einem Produzenten einen Film über sein eigenes Liebesleben an. Und während er ihm die Geschichte erzählt, spielt sie sich dann immer wieder ab. Der Produzent greift mehrmals ein und will, dass etwas anders gemacht werden soll. Wir erfahren, dass der Regisseur/Protagonist sich in eine Frau verliebt hat, deren Mann vor 1 Jahr gestorben ist und um den sie noch trauert. Auch mit ihr spricht er über dieses Filmprojekt. Es ist also ein Film im Film im Film, so ungefähr, bzw. es gibt mehrere Meta-Ebenen.
Dafür, dass es sich auch um eine ganz üble N***l**-Produktion von der Stange hätte handeln können, sind Ausgangslage und Inszenierung einigermaßen interessant. Aber ganz hat´s nicht gereicht, um mich zu begeistern.
Die Bilder gefallen, aber für meinen Geschmack sind sie zu glatt, auch die Locations und Ausstattungen. Wo bleibt das Lokalkolorit? Mit zunehmender Laufzeit fühlte ich mich an einen französischen Laber-Film erinnert, aber auch noch mit einem sehr wenig überzeugen Hauptcharakter und -darsteller. Nicht nur hat mich der Hauptdarsteller nicht überzeugt, auch st die Hauptfigur uninteressant und unattraktiv. Auch stimmt die Chemie zwischen Protagonisten nicht. Man versucht intellektuell zu sein, aber während das die Franzosen noch einigermaßen hinkriegen, kommt mir das Gelaber über den Film lange Zeit einfach nur belanglos vor. Und das, obwohl Making Ofs oder Filme über Filme eigentlich genau mein Ding sind! Tatsächlich habe ich mich im Laufe der Zeit gefragt, ob das nicht vielleicht sogar eine ernst gemeinte Hommage an den französischen Film sein sollte? Denn die Kamera hat so ein paar Momente, die mich schwach an einige Werke erinnerten, die ich in den letzten Monaten gesehen habe. Meine Kurzrecherche hat aber nichts ergeben.
Erschwerend kommt noch hinzu, dass es hier noch einen hohen Kitschfaktor gibt.
Ab Minute 76 wurde es dann doch interessanter für mich, weil nun ...
ANFANG KLEINER SPOILER
...der Film tatsächlich gedreht wird und die Hauptdarsteller dem verliebten Regisseur unverblümt ihre Meinung über seinen Hauptdarsteller (also ihn, aber das wissen sie nicht) abgeben.
ENDE SPOILER
Das bringt einen Reflektionsprozess bei ihm in Gang.
Somit haben mir die letzten 40 Minuten noch recht gut gefallen.
Ich halte es für relativ wahrscheinlich, dass andere (z.B. Freunde des französischen Laber-Kinos) JATUH CINTA SEPERTI DI FILM-FILM mehr abgewinnen können werden als ich.
Also: Lasst euch nicht von meinem Kommentar abschrecken!
https://boxd.it/fre42