EudoraFletcher68 - Kommentare
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Alle Kommentare von EudoraFletcher68
Zwei Collegestudenten aus verschiedenen Welten verlieben sich ineinander: Ein reicher Sportler und eine arme Geisteswissenschaftlerin (vermute ich). Der Vater des Jungen möchte, dass dieser Jura studiert, aber er kann sich das nicht vorstellen.
Die Bilder gefallen mir sehr gut: Sowohl von der verschneiten Großstadt (NYC) und von einem Uni-Campus als auch von den Räumlichkeiten und überhaupt sind es schöne Aufnahmen.
Scheint so, als wäre das die erste Rolle von Tommy Lee Jones. Als 24Jähriger in einer minikleinen Nebenrolle als Kommilitone des Protagonisten ist er entzückend!
In der Hauptsache sieht man dem Paar dabei zu, wie es sich kennenlernt, zusammenfindet, in Schwierigkeiten gerät, Konflikte bekommt und schließlich.... Dies wurde in einem hohen Tempo durchaus unterhaltsam inszeniert. Auch wenn es einen Kitschfaktor und ein großes Maß an Oberflächlickeiten gibt.
Für das was es ist, hat mir LOE STORY gut gefallen! Was zu einem guten Teil an dem schönen 1970er Jahre Flair liegt.
https://boxd.it/2yXHq
https://boxd.it/3Maow
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #244
PAPA IST AUF DIENSTREISE wurde mit der Goldene Palme und dem FIPRESCI-Preis ausgezeichnet.
Mir hat dieser jugoslawische Film wenig gegeben. Das wäre vielleicht anders, wenn ich mittlerweile nicht schon ein paar jugoslawische Filme kennen würde. Das erste Werk, das ich von Emir Kusturica gesehen habe, war SCHWARZE KATZE, WEIßER KATER. Der hat mir recht gut gefallen.
Aber alles was danach kam, war für mich nur eine Wiederholung. Ich habe den Eindruck, ich sehe immer wieder denselben Film: Verschiedene, mehr oder weniger schräge Leute in einem Dorf oder Kleinstadt, Männer betrügen ihre Frauen, überhaupt haben die Leute alle irgendwelche absurden Beziehungen untereinander, Kinder erleben ihre eigenen Abenteuer, vorsichtige Systemkritik wird geübt, ein typischer (mir fremder) Humor, pseudo-philosophische Dialoge. Ende.
Empfehlenswert für Freunde des bosnischen Kinos der 1980er.
https://boxd.it/pX9xC
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #243
TROIS MONDES war für den Un Certain Regard Award nominiert.
Einige junge Typen machen nachts absurden Aktionen mit schicken Autos. Auf dem Heimweg fahren sie einen Mann über den Haufen und begehen Fahrerflucht. Eine Frau, die sich gerade mit ihrem Freund streitet, beobachtet den Unfall von ihrer Wohnung aus und versucht dem Überfahrenen zu helfen. Ihr Freund ruft den Krankenwagen. Der Mann liegt nun schwer verletzt im Krankenhaus. Die Frau fühlt sich für ihn zuständig und versucht am nächsten Tag herauszufinden, wer er ist, damit sie seine Familie informieren kann. Es stellt sich heraus, dass er Schwarzarbeiter auf einer Baustelle ist. Die Männer aus dem Auto sind keine reichen Schnösel, auch wenn sie so aussehen. Der Fahrer verkraftet seine Fahrerflucht nicht.
Die drei Welten werden erst parallel erzählt und kommen dann zusammen. Daher der Titel: DREI WELTEN. Eine spannende Ausgangslage, die Gefahr läuft, in Klischees und Kitsch abzugleiten. Aber da es eine französische Produktion ist, darf man hoffen, dass der Kitschfaktor gering ist. Und so ist es dann auch. Die Geschichte entwickelt sich anders als erwartet.
Bis zum 30.11.24 in OmU: https://www.arte.tv/de/videos/118680-000-A/drei-welten/
Es gibt einige längere gut gelungene Szenen bei Nacht bzw. im Dunklen: https://boxd.it/j79eC
https://boxd.it/pX9xC
https://boxd.it/eqWlK
Bis zum 20.8.24: https://www.arte.tv/de/videos/070725-000-A/nirgendwo-in-afrika/
Noch bis zum 21.08.24: https://www.arte.tv/de/videos/009188-000-F/die-blechtrommel/
Der Film kommt auf MP sehr schlecht weg. Nur 89 Bewertungen insgesamt. Meine 3 Buddys, die ihn gesehen haben, gaben ihm 3,5 und 6 Punkte.
Mit entsprechend niedrigen Erwartungen ging ich an die Sichtung.
Tommy Lee Jones als General Fellers, der in Japan nach dem 2. WK für den Wiederaufbau zuständig ist und entscheiden muss, ob Kaiser Hirohito wegen Kriegsverbrechen hingerichtet werden soll. Vor allem soll er verhindern, dass Kommunismus sich dort ausbreitet.
In der Hauptsache ist einer seiner Untergebenen unterwegs, um einige Entscheidungsträge rund dann auch den Kaiser in die Finger zu kriegen. Er verliebt sich in eine Einheimische.
Jones ist gut hier, aber seine Rolle keine Große.
Tatsächlich fand auch ich den Film nicht wirklich berauschend. Eher zäh und ermüdend. Schade, da es kein uninteressantes Thema ist.
https://boxd.it/h0Ene
https://boxd.it/2yXHq
Ich kann mich für die Figur Sherlock Holmes nicht begeistern, obwohl mir manche der Filme gefallen haben. Dieser hier ist mir zu überdreht. Ich habe ihn irgendwann nur noch mit halbem Auge verfolgt.
Nett fand ich aber, wie sich Sherlock am Anfang von den Avancen einer russischen Tänzerin befreit.
Noch bis 13.8.24 in deutscher Synchro: https://www.arte.tv/de/videos/007486-000-A/das-privatleben-des-sherlock-holmes/
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #242
BLACK JACK wurde mit dem Fipresci-Preis ausgezeichnet.
Der 2. Film von Loach, mit dem ich nicht viel anfangen kann. Es ist sicher kein schlechter Film, aber ein britischer Historienfilm eben. Nur selten gefallen mir Historienfilme und britische noch dazu... naja.
Es geht um einen Jungen, der 1750 in Yorkshire aufwächst und sich durchschlägt. Eine Zeit in der das Leben (für Kinder) viel härter war als wir uns das heute vorstellen können.
Für den Hauptdarsteller Stephen Hirst war das die erste Rolle. Er macht seine Sache sehr gut. Hut ab!
Momentan in OV: https://www.youtube.com/watch?v=QIQNVH_ZUHs&list=WL&index=9&t=15s
https://boxd.it/vXfYI
https://boxd.it/pX9xC
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #241
MALPERTUIS war für die Goldene Palme nominiert.
Erinnert mich z.T. an Ingmar Bergman. Vor allem an dessen Werke, die mir zu abstrakt sind. Hier gibt es zumindest skurrile Bilder und Szenen. Aber man muss als Zuschauer Übersetzungsarbeit leisten, die sich nicht aus mir selbst heraus spontan ergießt, weshalb mir MALPERTUIS zu mühsam war. Ich kann mir aber sehr gut vorstellen, dass der seine Fans hat. Für daOnki könnte der was sein und für MareikeHB vielleicht.
Konkret geht es um einige Personen, die in einem Haus gefangen sind. Erinnert entfernt an DER WÜRGENGEL und stellt vielleicht auch eine Gesellschaftskritik dar? Mir hat jedenfalls der Zugang gefehlt.
Noch bis zum 31.8.24 in OmU: https://www.arte.tv/de/videos/118677-000-A/malpertuis/
https://boxd.it/pX9xC
https://boxd.it/txSNa
https://boxd.it/eqWlK
Ein weiterer Neuzugang für: https://boxd.it/2yXHq und: https://boxd.it/2rGPe
Kaum zu glauben, gleich noch ein Film mit Tommy Lee Jones, der in Louisiana, genauer New Orleans gedreht wurde! Jedoch kriegt man von New Orleans kaum was mit, da der Film die meiste Zeit in Innenräumen spielt.
Der gute alte Tommy Lee Jones spielt mit seinen 77 Jahren einen 75jährigen, sieht aber eher aus wie 85. Die Rolle fordert ihn nicht groß. Er ist sympathisch wie immer und ich hoffe, er wird noch mindestens 95 und macht noch ein paar Filme.
O´Keefe, der alte Eigentümer mehrerer Bestattungsunternehmen wird von einem reichen Investor über das Ohr gehauen, indem dieser die Unterschrift unter den Vertrag so lange hinaus zögert, bis dem verschuldeten Verkäufer das Geld ausgeht. Nun will O´Keefe den Investor verklagen und dafür heuert er mehrere schwarze Anwälte an. Weil der Prozess in einer kleinen, armen Gemeinde mit 70 % schwarter Bevölkerung verhandelt wird.
Der eigentliche Star ist sein neuer Anwalt Willie Gary. Er hat sehr unkonventionelle Methoden und die Frage ist von Anfang an: Kann er diesen aussichtslosen Prozess gewinnen?
Eine Frage hätte ich noch an alle MP-Kollegen: Findet ihr nicht auch, dass die Stimme von Mamoudou Athie sehr ähnlich der Stimme von Adam Driver ist?
Ich würde jetzt nicht unbedingt sagen, dass ich den Film richtig super finde, aber ich bereue es auch keinesfalls ihn gesehen zu haben und er gewinnt mit der Laufzeit. Unterhaltsam ist er allemal.
Ein 13jährigers Mädchen wird an den Ufern des Mississippi von seiner Oma aufgezogen. Die Mutter war abgehauen und der Vater (Sohn der Oma) kommt gerade aus dem Gefängnis wegen eines Mordes und hat erst einmal null Interesse an seiner Tochter. Eine passende Rolle für Tommy Lee Jones: Mürrisch und etwas aggressiv, aber dann natürlich warmherzig und mutig. Wegen ihm habe ich den Film angeschaut.
Man hat wohl versucht, ein Sexsymbol aus ihm zu machen: Immer, wenn er auf dem Boot fährt, muss er sich sein Hemd ausziehen und seinen nackten Oberkörper präsentieren. Das ist in Kombination mit seiner 13jährigen Tochter, die in der Mitte des Films nackt badet und ihm einen Vortrag über Inzest hält, ein bisschen seltsam.
Sehr schön sind die Landschaftsaufnahmen und auch die allgemeine Szenerie und Atmosphäre. Gedreht wurde THE RIVER RAT in Louisiana: https://boxd.it/2rGPe
Wenn man was Kitsch, Logik und Interaktionen der Charaktere angeht, öfter mal beide Augen zudrücken kann, dann kann man THE RIVER RAT einigermaßen mögen. Ansonsten könnte man den Film in der Luft zerreißen.
https://boxd.it/2yXHq
Die Inszenierung gefällt mir einigermaßen gut. Ken Loach, sein Produzent, seine Ehefrau und noch ein paar Leute reden über Ken und seine Filme. Kein Hintergrundsprecher. Man sieht Ausschnitte der Filme und erfährt dabei etwas über die Produktion, die Darsteller und zum Teil auch die Wirkung auf das Publikum.
Besonders lohnenswert waren für mich die Hintergründe zu CATHY COME HOME. Auch was über KES erzählt wird, fand ich interessant, aber das sorgte nicht dafür, dass mir der Film irgendwie sympathischer wurde. Gefallen hat mir, dass die Kinder-Darsteller bei der Produktion tatsächlich geschlagen wurden. Man hatte sie darauf vorbereitet, aber sie hatten nicht geglaubt, dass man ihnen wirklich weh tun würde. Ansonsten erfährt man über die Zeit, in der Loach kein Geld mehr von BBC bekommen hat für seine politischen Dokus und wie bei einem Autounfall sein 7jähriger Sohn ums Leben kam. Dann erzählen seine erwachsenen Kinder über ihn. Die Sichtung dieser Doku kam für mich zum perfekten Zeitpunkt. Die meisten seiner vorgestellten Werke, bis auf die Dokus, habe ich schon gesehen.
Ken Loach wird mir immer sympathischer!
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Das ist der erste Film von Ken Loach mit dem ich spontan wenig anfangen konnte.
Wirkte auf mich erst einmal wie ungelenk zusammen geschnittene Szenen einer Doku. Hinterher habe ich gelesen, dass es sich tatsächlich um eine semidokumentarische Inszenierung handelt. Als ich dann 2 Tage später die Doku VERSUS/DAS KINO DES KEN LOACH gesehen habe, wurde mir der Film dann doch im Nachhinein nähergebracht. Es war wohl so, dass er zur damaligen Zeit viel Aufsehen im Vereinigten Königreich erregt hat, weil die Fernsehzuschauer nicht wussten, ob sie da eine Doku oder einen Spielfilm sahen. Der Film wurde von Konservativen als gut gemachte Propaganda kritisiert. Ken Loach und sein Produzent Tony Garnett wurden ins Ministerium eingeladen und vom Premierminister gefragt, was die Regierung den tun könnte. Tony antwortete: Baut mehr Wohnungen! Woraufhin der Minister und seine Entourage abwinkten und sie hinaus komplimentierten.
Es geht um eine junge Frau, die von Zuhause weg geht, in prekären Verhältnissen lebt, weil sie sich nicht an gesellschaftliche Regeln halten kann oder will und 2 (oder 4?) Kinder bekommt. Sie gerät mit ihren Kindern in die Obdachlosigkeit. Man sieht dem Versagen des Sozialsystems zu.
Läuft momentan hier: https://www.youtube.com/watch?v=IGL4b25AJpM
https://boxd.it/vXfYI
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1. FALLEN ANGELS (1995)
2. PULP FICTION (1994)
3. CHUNGKING EXPRESS (1997)
4. THE HOLE (1999)
5. BEDRÄNGNIS IM MAI (1999)
6. COLD FEVER (1995)
7. LESSONS OF DARKNESS (1992)
8. GHOST DOG: THE WAY OF THE SAMURAI (1999)
9. BRAINDEAD (1992)
10. CLERKS (1994)
Nanni Moretti – mein neuer Liebling unter den Autorenfilmern.
Hier geht es um den hochneurotischen Mathematiklehrer Michele (Moretti), der an einer neuen Schule zu unterrichten beginnt. Er ist Single und in eine hübsche Wohnung mit Terrasse eingezogen. Er ist besessen von Paaren. Seine beiden Freunde, ein Paar, wollen sich trennen. Das kann er nicht gut aushalten. Gegenüber beobachtet er ein junges Paar und beobachtet die Frau beim Fremdgehen. Dann ist sie plötzlich tot. Wie es passiert ist, hat er nicht gesehen. Dennoch wird er in die Mordermittlungen verwickelt. Auf sehr ungelenke Weise versucht er Frauen kennen zu lernen, weil er merkt, dass er nicht gut allein sein kann. Eines Tages kommt eine neue Lehrerin an seine Schule. Er verliebt sich sofort in sie. Das führt zu ungeahnten Problemen für ihn. Denn er kann weder seine Gefühle noch die Frau kontrollieren.
Der Film erinnert mich ein bisschen an Woody Allens frühe Werke, auch wenn Moretti viel attraktiver ist, als Woody Allen. Aber das ungelenke, neurotische, absurde ist ein bisschen ähnlich.
https://boxd.it/eUmE2
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Wir sehen die Auswirkungen der Privatisierung der Eisenbahn in England für die Bahn und die Angestellten. Stellvertretend lernen wir eine Gruppe Gleisarbeiter kennen: Einsparungen sind das wichtigste. Dazu gehören in der Hauptsache Gehaltskürzungen. Alles, was die Gewerkschaft in der Vergangenheit erkämpft hat, ist Null und Nichtig. Die neuen Betreiber wechseln einige Male. Sie versuchen, die Bahnarbeiter dazu zu bringen, dass sie von selbst kündigen.
Man bekommt ein bisschen einen Eindruck der Charaktere, aber nur gerade so weit, dass man das Empfinden hat, es mit realen Menschen mit echten Sorgen zu tun zu haben.
ANFANG SPOILER
Nachdem sie das nicht tun, wird einfach die Zweigstelle geschlossen, weil sie finanziell nicht profitabel ist. Gleichzeitig bekommen sie aber keine Arbeit zugewiesen. Sie müssen alle da sein, Ein- und Ausstempeln und ihre Zeit absitzen, da sie sonst keinen Lohn bekommen. Sie wollen arbeiten, es gibt aber nichts zu tun. Dann wird es immer krasser: Die gekündigten Gleisarbeiter suchen nach neuen Stellen. Eine Firma bietet einen Arbeitsvertrag ohne Urlaub, ohne Lohnfortzahlung im Krankheitsfall (denn im Urlaub und bei Krankheit arbeitet man ja nicht...) und seine Arbeitskleidung muss man selbst mitbringen.... Sicherheitsregeln werden selbstverständlich außer Kraft gesetzt....
ENDE SPOILER
Mit schwerwiegenden Folgen.
Der Film ist auch für uns in Deutschland interessant, denn einen ähnlichen Verlauf dürfte wohl auch die Deutsche Bahn genommen haben, auch wenn die nicht mehrmals an diverse Investoren verkauft wurde. Kaputt gespart hat man sie auch.
In Minute 69 gehen zwei Kinder mit Straßenschuhen auf ihr frisch gemachtes Bett: https://boxd.it/joDOY
[Das Absurdeste ist mal wieder die Genre-Angabe von MP: Komödie. Das ist alles andere, aber sicher keine Komödie. Wie ignorant kann man sein?]
https://boxd.it/vXfYI
https://boxd.it/2tBzk
https://boxd.it/jrTey
Fängt vielversprechend an, weil coole Bilder von coolen Locations und Starbesetzung.
Aber das Drehbuch ist derart spießig, unlustig und uncool, dass man daraus nichts machen konnte. Kaum zu glauben, dass Wolfgang Staudte so einen Unsinn gemacht hat.
Der Plot ist an den Haaren herbeigezogen (was ich verzeihen könnte, wenn der Film sonst ausreichend gute Elemente hätte) und total unspannend. Die Dialoge sind unerträglich bieder-albern. Der Humor ist einfach nur unlustig. Solche Filme sorgen (zumindest bei mir) für den schlechten Ruf des deutschen Films.
Mario Adorf überzeug leider auch nicht – kaum zu glauben, dass es sich um denselben Schauspieler handelt, der im im selben Jahr gedrehten DEADLOCK einen abgetakelten Minenaufseher (aufgenommen im Niemandsland zwischen Israel und Jordanien!) spielte.
Dank kidhans Deutschland-Film-Aktion nun endlich gesehen. Bei vielen von euch war DER UNTERTAN unter den Top 10.
Filmadaption des gleichnamigen Romans von Heinrich Mann von (1914). Wichtig zu wissen, dass es sich um eine Produktion aus der DDR handelt. Während er weltweit positive Resonanz bekam, war er in der BRD über 5 Jahre verboten. (z.B. https://www.spiegel.de/geschichte/verbotene-filme-geheime-zensur-im-dienst-der-bundesregierung-a-973414.html) Das Verbot sagt mehr über die Entscheidungsträger in der BRD aus, als über den gesellschaftskritischen Film, der die Verlogenheit des Bürgertums Anfang des 20. Jahrhunderts anprangert.
Es handelt sich um das Psychogramm eines preußischen sehr ängstlichen Mannes, der in der Zeit des deutschen Kaiserreichs aufwuchs und dem das brutale Patriarchat einen Weg aufzeigte, wie er seine Angst in den Griff kriegen konnte: Macht. Nach oben buckeln, nach unten treten. Diese Dynamik wird in verschiedenen Facetten aufgezeigt. Sein krasser Frauenhass ist auch erschreckend. Spät im Film wird ihm da ein Spiegel vorgehalten. Wir sehen die allgemeine Kriegsbegeisterung und die Konsequenzen (1. WK). Am schlimmsten ist aber, dass er in seiner Umgebung keineswegs auffällt, sondern eher der Norm entspricht.
Der Film ist sehr unbequem. Definitiv kein Unterhaltungskino.
Eine junge Frau aus der DDR stolpert orientierungslos durch Westdeutschland, warum habe ich nicht verstanden. Sie hat eine gute Portion Dissozialität oder vielleicht versteht sie nur einfach die gesellschaftlichen Regeln nicht. Am Ende trifft sie die einzig sinnvolle Entscheidung um aus ihrer immer prekärer werdenden Situation zu entkommen und der Zuschauer bekommt eine Idee von ihrer eigenen Biographie.
ABSCHIED VON GESTERN hätte mir vielleicht besser gefallen, wenn ich nicht schon einige hervorragende deutsche Filme aus den 1950-1970ern gesehen hätte, wie z.B. ES GESCHAH AM HELLICHTEN TAG (1958), DER GETEILTE HIMMEL (1964), DEADLOCK (1970), AGUIRRE, DER ZORN GOTTES (1972), WELT AM DRAHT (1973), SUPERMARKT (1974), NORDSEE IST MORDSEE (1976) oder DIE DRITTE GENERATION (1979). Und originelle Filme, die etwas mühsam, aber trotzdem witzig waren, wie z.B. LEBENSZEICHEN (1968), KATZELMACHER (1969), AUCH ZWERGE HABEN KLEIN ANGEFANGEN (1970).
Von Rolf Olsen St. Pauli-Filmen ganz zu schweigen – die sind zwar keine Meisterwerke, aber super-unterhaltsam!
Was man ABSCHIED VON GESTERN zugutehalten kann: Das soll wohl eine Hommage an den französischen Nouvelle Vague sein – absolut topp gelungen! Ich mag aber genau diese französischen Filme (bisher) überhaupt nicht. Auch die besonderen Bilder haben mir nicht viel gegeben.
Somit kann ich sagen: Den hätte ich nun auch gesehen – weiter geht´s
Nach 9/11 scheint es für jugendliche Mexikaner, die in den USA geboren worden waren und dann abgeschoben wurden, nur möglich gewesen zu sein in die USA zurückzukehren, wenn sie zur Armee gingen. Dies scheint eine Variante des sog. „Dream Acts“ gewesen zu sein. So wird es zumindest in SOY NERO erzählt. Ein Jugendlicher überquert illegal die Grenze in die USA und will per Anhalter nach LA zu seinem Bruder fahren. Zuerst gerät er an einen Verschwörungstheoretiker, der ihm erklärt, wofür die Windräder wirklich da sind. Angeblich würden sie Strom produzieren, aber sie stehen da alle auf einer Ost-West-Achse mit einer Neigung von exakt 4 Grad. Und diese 4 Grad benötigt man um zu verhindern, dass die Erde nicht von ihrer Achse rutscht. Außerdem werden sie mit Gas angetrieben!🤔 Mal wieder was dazu gelernt.
Jedenfalls kommt er dann bei seinem Bruder an und erst einmal wirkt es so, als wären alle Einwandererträume wahr geworden. Gute Idee, super umgesetzt! Allein dafür hat SOY NERO mein Herz gewonnen.
Knapp die 2. Hälfte des Films verbringt der Protagonist dann bei einem Einsatz im Irak. Langsame Szenen wechseln sich ab mit Gewaltausbrüchen. Wie das vermutlich im Krieg auch so ist.
Das Ende ist genial. Das Drehbuch ist super! Die Bilder inclusive der Nachtaufnahmen sind topp: https://boxd.it/j79eC
https://boxd.it/tNt3o
https://boxd.it/ekkHQ
https://boxd.it/h0Ene
https://boxd.it/jrTey
Danke an dazlious und MareikeHB für die Erinnerung und auch an kidhan für die Aktion, ohne die ich ROTER HIMMEL auf MUBI womöglich verpasst hätte!
Zwei Freunde, Leon und Felix, fahren zum Ferienhaus von Felix Mutter an der Ostsee um einen Arbeitsurlaub zu machen. Leon will seine Mappe für die Kunstakademie anfertigen und Felix seinen Roman fertig schreiben. Dort angekommen treffen sie auf Nadja, die ebenfalls von der Mutter eingeladen worden war, dort zu wohnen. Dann gibt es noch den attraktiven Bademeister, bzw. Rettungsschwimmer. Felix ist ein grantiger Perfektionist und kommt mit dem unbeschwerten Lebensstil der drei anderen nicht klar.
ANFANG SPOILER
Mir scheint, dass der Film einerseits aus Felix Sicht gedreht wurde, der den Eindruck hat, ausgeschlossen zu werden und der die anderen eifersüchtig und neidisch beobachtet, wie sie Spaß miteinander haben und gut in dem sind, was sie machen, während er mit seinem Roman zu scheitern droht. Gleichzeitig wirkt Felix aber auch ziemlich unsympathisch. Das hat Petzold ziemlich gut hinbekommen. Felix ist ein neurotischer Charakter mit einer schweren Selbstwertstörung, der einem einerseits leidtun kann, weil er sich das Leben selbst so schwer macht. Andererseits hätte ich ihn am liebsten geschüttelt, weil er so eine miesepetrige Nervensäge ist. Erinnert mich an meine beste Freundin. Die hat große Ähnlichkeit mit ihm.
Störende Kleinigkeit: Die Homosexualität habe ich dem Bademeister keine Sekunde abgenommen. Vielleicht tue ich ihm ganz schlimm unrecht?
ENDE SPOILER
Der Schluss hätte fast von Michael Haneke gewesen sein können.
Was ich von Petzold noch kenne:
PHOENIX (8 Punkte)
UNDINE (7,5 Punkte)
BARBARA (7,5 Punkte)
DIE INNERE SICHERHEIT (7,5 Punkte)
GESPENSTER (6,5 Punkte)
TRANSIT (6 Punkte)
Chronologische Reihenfolge und kein Ranking:
M - EINE STADT SUCHT EINEN MÖRDER (1931)
DER GETEILTE HIMMEL (1964)
WELT AM DRAHT (1973)
SUPERMARKT (1974) - Kommt zufällig HEUTE Nacht im NDR!
DIE DRITTE GENERATION (1979)
FITZCARRALDO (1982)
GEGEN DIE WAND (2004)
IN DEN GÄNGEN (2018)
SYSTEMSPRENGER (2019)
O BEAUTIFUL NIGHT (2019)
Tragisch-schöner Liebesfilm auch für Menschen, die keine Liebesfilme mögen.
Im Gegensatz zu den für mich gruseligen Bildern anderer, kürzliche gesichteter japanischer Anime-Filmemacher, wissen die Bilder von Satoshi Kon zu gefallen (nicht nur das, sondern sie sind sogar wunderschön!) und außerdem gibt es hier auch keine quietschigen oder kitschigen Kinder- oder Tierfiguren. Hinzukommt noch, dass es sich erfreulicherweise um eine Geschichte über eine Schauspielerin handelt. Das Thema Film-im-Film finde ich immer erst einmal interessant.
Eine alte Schauspielerin, die sehr zurück gezogen lebt, erklärt sich zu einem Interview bereit. Dem Dokumentarfilmer erzählt sie ihre Lebensgeschichte, nachdem er ihr ein wichtiges Geschenk gemacht hat: Einen alten Schlüssel, den die Frau offenbar schon lange vermisst hat.
Insgesamt ist der Film nicht so verwirrend erzählt wie PAPRIKA, sondern eher konventionell bzw. hätte man MILLENNIUM ACTRESS durchaus auch als Realfilm machen können.
Inhaltlich geht es um eine Frau, die ihr Leben damit verbringt der Fantasie ihrer ersten Liebe zu folgen.
Ab hier INTERPRETATIONSSPOILER
Das ist im Grunde die Geschichte einer Frau, die sich auf keine reale Beziehung einlassen kann, weil sie eine stark vereinnahmende Mutter hatte, die sie einerseits an sich gebunden hatte, ihr keine Eigenständigkeit gönnte (sie sollte keinen Beruf wählen, sondern heiraten und Kinder bekommen) und die gleichzeitig kalt und unnahbar war. Die Kinderseele blieb somit immer an die verinnerlichte Mutter gebunden. Liebe fühlte sich an wie Sehnsucht (die Unerreichbarkeit als Wesen der Liebe) und da die Frau sich vielleicht vorgenommen hatte, sich nie mehr so vereinnahmen zu lassen, blieb sie emotional distanziert zu allen anderen, bis auf die eine unerreichbare Person in ihrem Leben, die sie gar nicht kannte, deren Aussehen sie über die Jahre auch vergaß. In unbewusster Identifikation mit der Mutter wurde sie nach außen genauso kühl wie diese. In ihren Filmrollen konnte sie ihre Sehnsucht ausdrücken. Am Ende stellt sie fest, dass sie dem Geliebten keinen Schritt nähergekommen ist und hofft auf ein Wiedersehen nach dem Tod.
Die Erdbeben stehen für die emotionalen Erruptionen bei wesentlichen Grenzerfahrungen im Leben der Frau, Geburt, Tod.
ENDE SPOILER
https://boxd.it/vF0Fg
https://boxd.it/5eyv2
https://boxd.it/fre42
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Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #240
LES UNS ET LES AUTRES war für die Goldene Palme nominiert und wurde mit dem Technical Grand Prize ausgezeichnet.
Die Geschichte einer bestimmten Art von Musik (Varieté und diverse Unterhaltungsmusik) und deren Vertreter wird zu einem großen Teil über Musik und Tanz erzählt. Dazwischen ein fallen ein paar Worte, zur Orientierung, z.B. der Beginn des 2. Weltkriegs. Das war sowas von gar nichts für mich... Aber dann gibt es doch auch noch vier parallel erzählte Geschichten. Eine russische Balletttänzerin in Moskau. Ein jüdische Musikerpaar aus Paris wird mit seinem Baby von den Deutschen in einen Waggon gesteckt, der sie in ein KZ bringen wird. Das Baby legen sie unterwegs auf die Gleise in der Hoffnung, dass es jemand findet und es aufzieht. Ein deutscher Pianist wird von Hitler befördert. In New York City entwickelt sich der Swing. 2 junge Männer ziehen begeistert in den Krieg und sterben. Es wirkt wie ein Potpourri der Kulturen und des Zeitgeists inclusive der passenden Musik.
Ich hätte vielleicht mehr mit dem Film anfangen können, wenn mir die Musik zusagen würde, wenn z.B. 100 Jahre Blues aus verschiedenen Regionen so gezeigt worden wären, vermutlich wäre das dann eher etwas für mich. Über 3 Stunden Variationen des Boleros und ein paar Ausschnitte aus dem tragischen Leben verschiedener Menschen, die mir ziemlich fremd blieben...
Bis 30.11.24 in OmU: https://www.arte.tv/de/videos/118169-000-A/ein-jeglicher-wird-seinen-lohn-empfangen/
https://boxd.it/pX9xC
https://boxd.it/eqWlK
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #239
Neben Ken Loach, Lars von Trier, Michael Haneke und Aki Kaurismäki sind auch die Brüder Dardenne regelmäßig in Cannes vertreten. DEUX JOURS, UNE NUIT war für die Goldene Palme nominiert.
Für einen Dardenne-Film visuell erstaunlich gefällig begleitet man eine junge Frau, Sandra bei dem Versuch ihre Arbeit nicht zu verlieren. Sie war wohl länger aus psychischen Gründen krankgeschrieben. Nun ist sie wieder gesund und möchte zurück an ihren Arbeitsplatz in einer Fabrik kommen. Es hat wohl vor wenigen Stunden eine Abstimmung bei der Belegschaft gegeben. Sie sollten sich entscheiden: Entweder erhalten sie eine Prämie von € 1.000,- und ihre Kollegin Sandra wird entlassen oder sie erhalten keine Prämie und Sandra kann bleiben. Fast alle Kollegen hatten für die Prämie gestimmt. Ihre beste Freundin erwirkt, dass am Montag noch einmal abgestimmt wird. Sandra hat das Wochenende über Zeit, die Kollegen umzustimmen. Sie ruft manche an und fährt zu den meisten nach Hause, um mit ihnen zu sprechen. Darüber entwickelt sie dann immer wieder depressive bzw. Angst-Symptome, z.B. verschlägt es ihr die Sprache oder sie hat einen Kloß im Hals. Sie nimmt Tabletten, ich vermute es ist Tavor. Ihr Mann ist nicht gerade begeistert davon. So langsam erfährt sie, dass es andere Gründe gibt, warum man sie entlassen will und die Sache mit der Prämie nur vorgeschoben ist.
Alle leben in mehr oder weniger prekären Verhältnissen oder versuchen, sich aus diesen hochzuarbeiten und auf die paar Kröten angewiesen.
Natürlich ist dieser Mangel künstlich erzeugt. Die Firma will den größten Profit aus ihren Arbeitern herauspressen, damit entweder die Eigentümer, Investoren oder Aktionäre mehr Kohle rausbekommen. Das wird niemals explizit so gesagt, aber es ist natürlich so. Diese Geschichte steht stellvertretend für vieles, was sich immer wieder und wieder abspielt: Die Menschen, die zu wenig haben oder Angst davor, dass es so werden könnte, werden gegen diejenigen ausgespielt, die noch weniger haben und lassen diese oft genug über die Klinge springen – anstatt sich zusammen zu tun und sich gegen die echten Schuldigen zu wehren: Die Ausbeuter, die andere für sich arbeiten lassen für so wenig Lohn wie möglich, damit sie sich ein gutes Leben machen können.
Die verschiedenen Kollegen sind so unterschiedlich, wie Kollegen in einer Fabrik eben so sein können. Es gibt Arschlöcher, Egozentriker, Verunsicherte und solidarische Menschen.
[Danke an Framolf!]
https://boxd.it/pX9xC
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