EudoraFletcher68 - Kommentare
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Alle Kommentare von EudoraFletcher68
23 habe ich gesehen und kann die Wertung als Feel-Good-Movie nachvollziehen, außer bei den Marvel-Filmen, die haben sich für mich überhaupt nicht gut angefühlt 😁
3 Filme von deiner Liste habe ich gesehen.
Ergänzen könntest du:
BANANAS (1971): Der Protagonist (Woody Allen) reist in den fiktiven südamerikanischen Staat San Marcos um bei der Revolution mitzumachen
MASKED AND ANONYMOUS (2003): Es wird behauptet, dass der Film in einem fiktiven post-apokalyptischer Staat spielt (Jedoch kam es mir vor wie die USA).
DER OBRIST UND DIE TÄNZERIN (2002): Ein fiktives Land in Südamerika.
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden#183
DAS HAUSMÄDCHEN war für die Goldene Palme nominiert.
Verstehe ich überhaupt nicht. Aalglatter, leerer Film in todschickem Oberschichts-Ambiente. Erinnert mich an entsprechende US-amerikanische Produktionen.
Ein hübsches Hausmädchen kommt in eine Oberschichtsfamilie und dort ergeht es ihr so, wie man es erwarten kann. Wenig Überraschungen, keine Spannung – uninteressant.
Der Schluss: Absurd!
https://boxd.it/pX9xC
https://boxd.it/cQ55I
WHEN I SAW YOU wurde für die Kategorie bester internationaler Film bei den Oscars eingereicht.
Der 11jährige Palästinenser Tarek ist im Jahr 1967 mit seiner Mutter im Flüchtlingslanger Harir. Wo sein Vater ist weiß er nicht. Er hat Heimweh und versteht die Welt nicht mehr. Mit vielen anderen leben sie in Zelten, Blechhäuschen und anderen improvisierten Unterkünften. Es gibt keine Kanalisation, ein verschissenes Klo für viele Menschen und schlechtes Essen. Der Lehrer ist gemein zu Tarek, warum das so ist, versteht man nicht. Die meisten Erwachsenen sind duldsam, nur ein paar junge Männer machen sich auf, um sich den Rebellen anzuschließen und auch Tarek will seine Lage nicht akzeptieren. Er stolpert durch die Wüste und wird von einem der Rebellen aufgelesen und in ihr Camp mitgenommen. Dort sieht er deren Alltag zu, während die Mutter natürlich schon verzweifelt nach ihm sucht. Als sie ihn endlich gefunden hat, weigert er sich, mit ihr zurück ins Flüchtlingslager zu gehen.
Visuell lohnt sich der Film und auch die Inszenierung ist gelungen. Jedoch werden die Rebellen, die Fedayee und der bewaffnete Kampf gegen Israel doch idealisiert und nicht problematisiert. Zugleich werden aber auch die Tatsache der Vertreibung und die Motive Israels auch nicht kritisiert oder diskutiert. Man ist vertrieben und manche tun sich zusammen, um mit russischen Waffen ihre Heimat zurück zu holen, manche ahnen aber, wie unrealistisch dieses Vorhaben ist. Man könnte dies als Propaganda ansehen. Ich finde aber, der Film schafft es noch gerade so, bei dem Thema zu bleiben, dass hier ein Mensch ist, der von seiner Heimat vertrieben wurde und das nicht akzeptieren kann.
https://boxd.it/tNt3o
https://boxd.it/ei1uE
Auf den palästinensisch-israelischen Autorenfilmer wurde ich durch meine Cannes-Sichtung aufmerksam. GÖTTLICHE INTERVENTION – EINE CHRONIK VON LIEBE UND SCHMERZ ist sehr sehenswert und machte neugierig auf die anderen Werke von Elia Suleiman.
Hierbei handelt es sich eher um ein Mosaik aus einzelnen Fragmenten, in denen es um palästinensisches Leben in Israel geht. Suleiman besucht Verwandte und Freunde in seinem Geburtsort Nazareth, lässt sie ihre Geschichten erzählen oder zeigt Ausschnitte ihres Alltags. Dazwischen interagiert er auch selbst. Z.B. soll er eine Rede halten. Und die Situation ist sehr absurd. Das Mikrophon funktioniert überhaupt nicht. Die Zuschauer telefonieren oder verlassen den Raum...
Der Film ist interessant, aber doch sehr fremdartig und ich hatte das Empfinden, vieles nicht zu verstehen. Hilfreich ist der Humor, mit dem ich gut connecten konnte. Auch mit den traurigen Momenten der Verlorenheit konnte ich etwas anfangen.
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden #182
AHEDS KNIE war für die Goldene Palme nominiert und wurde mit dem Jury Prize ausgezeichnet.
Es handelt sich wohl um ein sehr persönliches Werk des Autorenfilmers Nadav Lapid. Er schrieb das Drehbuch unmittelbar nach dem Tod seiner Mutter, die als Editorin an seinen Filmen mitgewirkt hatte, innerhalb von 2 Wochen. Lapid bringt mit dem Film offen seine Systemkritik zum Ausdruck.
Der Regisseur Y(du) aus Tel Aviv hat eine Einladung zu einer Vorführung eines seiner Filme in der Gemeinde Arava, nahe der jordanischen Grenze angenommen und als er dort ankommt, wird er von der Bibliotheksleiterin Yahalom, empfangen, die ihn anflirtet und ihm gleichzeitig eine Erklärung unterschreiben lassen will, was er bei der öffentlichen Fragestunde auf der Bühne sagen wird und was nicht und über welche Themen gesprochen werden darf (So ein Formular scheint es tatsächlich zu geben). Das ist für Y, der gerade ein neues Projekt über eine junge Palästinenserin (Ahed), die einen Soldaten geohrfeigt hatte und daraufhin zu einer Haftstrafe verurteilt wurde, plant, irritierend. Ein Politiker hatte öffentlich die Idee geäußert, dass man Ahed in die Kniescheibe hätte schießen sollen, damit sie lebenslang ihr Haus nicht mehr verlassen könnte. Für das Projekt eine staatliche Förderung zu erhalten, dürfte in diesen Zeiten schwer werden. Unliebsame Regisseure werden auf eine schwarze Liste gesetzt. Die Eingriffe der Regierung in die Kunst- und persönliche Freiheit erlebt Y als unerträglich. Diese Problematik wird sehr schön durch die unschuldig wirkende und auch sehr attraktive Bibliothekarin ausgedrückt, die ihm vermittelt, dass die Unterschrift unter so ein Formular völlig unproblematisch sei und eben dazugehöre. Man will eben bestimmte Themen nicht haben, dazu gehört wohl auch Sex, aber natürlich auch Systemkritik und den Umgang Israels mit den Palästinensern. Die Dialoge zwischen den Beiden finde ich sehr gelungen auf den Punkt und sie zeigen eben genau die Gespaltenheit und Destruktivität der politischen Entwicklung in Israel auf.
Beginnt langsam und hat auch in der Mitte ein paar Längen, aber die letzten 20,30 Minuten sind großartig!
Gerade in der aktuellen Situation ist dieser Film wichtiger denn je.
Läuft jetzt gerade auf ARTE (statt einem Datum steht da nur „Nur noch 7 Tage“): https://www.arte.tv/de/videos/097458-000-A/aheds-knie/
https://boxd.it/pX9xC
https://boxd.it/fre42
https://boxd.it/jrTey
Ist zwar löblich, dass du das machst, aber wenn du Spielfilme einträgst, z.B. aus Indien oder auch anderen Ländern dann wäre es wichtig, dass du den Cast möglichst komplett einträgst und auch die Kamera und Musik. Ein lückenhafter Eintrag ist schlechter als keiner. Denn daran kann man nichts mehr ändern. Einen fehlenden Eintrag kann man nachreichen.
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #181
Das Spielfilmdebut von Autor und Regisseur Jonas Carpignano hatte in Cannes Premiere, war für die Goldene Kamera nominiert und wurde mit dem Critics oft he Week Preis ausgezeichnet.
Die Bilder sind auch tatsächlich sehr gut, trotz gelegentlicher Wackelkamera-Szenen.
Erzählt werden Hintergründe und Vorgeschichte der Krawalle im süditalienischen Rosarno 2010, zwischen Einwanderern, die als unterbezahlte Saisonarbeiter auf den Erntefeldern Sklavenarbeit machen und Einheimischen (die u.a. auf die Einwanderer geschossen haben), anhand von zwei Freunden, Ayiva und Abas, die den langen Weg aus Burkina Faso nach Italien unternehmen. Dafür müssen sie erst einmal Geld verdienen, um diverse Führer zu bezahlen, die sie schließlich an die libysche Küste bringen. Unterwegs werden sie überfallen und ausgeraubt und erleben einige gefährliche Situationen. Schließlich finden sie einen Platz auf einem der Schlepperboote. Ein ganz kleines Motorboot auf dem sie dicht gedrängt sitzen. Dass Boot sinkt, wenig überraschend. Mit so einem Boot kann man wohl nur das offene Meer überqueren wenn es ganz windstill ist. Sie werden dann wohl von der italienischen Küstenwache raus gefischt. In Italien versuchen sie, sich zurecht zu finden.
Und natürlich machen sie Sachen, die mich auch wahnsinnig nerven würden, wenn sie das vor meiner Haustür tun würden: Sie haben kein Gefühl für Tages- oder Nachtzeiten und auch nicht für das Ruhebedürfnis der Anwohner oder ihre eigene Lautstärke. Telefonieren vor den Fenstern der Häuser. Sie bilden kleine Communities, was ich natürlich auch machen würde, an ihrer Stelle. Man sieht dem alltäglichen Überlebenskampf der beiden zu, dabei hat der Film aber auch eine konkrete Handlung.
Der Filmemacher setzte hauptsächlich Laiendarsteller ein, selbst Flüchtlinge, von denen einige die Ausschreitungen von 2010 selbst miterlebt hatten. Abgesehen davon, dass die Darsteller ihre Sache großartig machen, erzeugen sie natürlich maximale Authentizität. Ganz anders als z.B. in HEUTE BIN ICH SAMBA mit Omar Sy, der halt gebürtiger Franzose ist und mich da weniger überzeugt hat.
Insgesamt ein wirklich packender Film, vor allem wenn man auf Authentizität steht.
https://boxd.it/eUmE2
https://boxd.it/jrTey
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https://boxd.it/pX9xC
https://boxd.it/j79eC
Geschichtslehrfilm für Schüler oder vielleicht für ein einfach strukturiertes einheimisches Publikum. Es geht um das Leben und Wirken der GomburZa, drei philippinische römisch-katholische Pfarrer, die während der späteren Kolonialherrschaft der Spanier hingerichtet wurden. Vorher wurden sie aber von den spanischen Kirchenoberhäuptern ihrer Ämter enthoben, weil man sie aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit loswerden wollte. Da die Filipinos sehr religiös sind, ist dieses Kapitel ihrer Geschichte vermutlich von besonderem Interesse.
Der Film ist so bieder und langweilig inszeniert, dass er mir gar keinen Spaß gemacht hat. Der Kitsch hat es auch nicht besser gemacht. Ein paar geschichtliche Infos über die Zeit der Kolonialherrschaft zu bekommen ist in Ordnung, aber dafür hätte ich keinen knapp 2stündigen Film gebraucht. Noch dazu fiel mir mit zunehmender Laufzeit auf, dass in dem Film eigentlich kaum Handlung gezeigt wird, sondern überwiegend verschiedene Bühnenbilder, in denen (vornehmlich) Männer zusammensitzen oder stehen und schwadronieren. Somit kann ich mir nur schwer vorstellen, dass GOMBURZA für ein breiteres Publikum geeignet ist, da einfach nur todeslangweilig.
Die Darsteller sind halbwegs ok, allerdings mit Tendenz zum Overacting und die Dialoge wirken auswendig gelernt und steif.
https://boxd.it/bZCw2
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #180
LA PIANISTE war für die Goldene Palme nominiert, Michael Haneke erhielt den GRAND PRIZE DE LA JURY, Isabelle Huppert wurde als beste Darstellerin und Benoît Magimel als bester Darsteller ausgezeichnet.
Dank ARTE habe auch ich entdeckt, dass neben Lars von Trier, Ken Loach und den Dardenne-Brüdern Michael Haneke ein regelmäßiger Gast auf den Filmfestspielen in Cannes ist.
Eine um die 40jährige Musikprofessorin unterrichtet an einer Wiener Musikhochschule Klavier und lebt mit ihrer dominanten Mutter, die jeden ihrer Schritte eifersüchtigen überwacht, zusammen. Diese verfolgt sie mit Vorwürfen, wenn sie nicht rechtzeitig daheim ist. Die beiden schlafen außerdem zusammen im selben Bett.
Gelesen habe ich, dass die Pianistin angeblich ...
ANFANG SPOILER
....Masochistin sein soll. Das erklärt natürlich überhaupt nichts. Ich glaube eher, dass sie eine Borderline-Persönlichkeitsstörung hat: Sie verletzt sich selbst mit Rasierklingen (an Stellen, wo es außer ihr niemand entdecken kann), ist in einer Hass-Liebe verstrickt und kann sich von ihrer Mutter nicht lösen, hat diverse sexuelle Perversionen, ist einerseits sehr sensibel, andererseits brutal, hat kein Gewissen und kennt keine Grenzen (verletzt andere, wenn sie z.B. wütend auf sie ist oder pinkelt neben ein Auto in dem ein Paar gerade GV hat). SM ist nur ein Element ihrer Borderline-Störung. Sie hat wahnsinnige Angst vor Nähe und gleichzeitig kann sie aber auch nicht allein sein. So versucht sie mit ihren Regeln ihre Gefühle und den jungen Mann unter Kontrolle zu kriegen. Außerdem versucht Erika ihre Emotionen unter Kontrolle zu haben, bzw. sie gar nicht erst zu fühlen (z.B. durch die Selbstverletzung). Sie sagt zu dem Jungen, sie habe keine Gefühle (was natürlich Unsinn ist, sie hat extreme Gefühle und agiert diese auch aus).
Entsprechend der Beziehungsdynamik der Borderline-Störung fragt der jugendliche Liebhaber sie: „Warum zerstören, was uns zusammenbringt?“ Genau darum geht es aber für Menschen mit Borderline-Persönlichkeiten: Sie zerstören das, was ihnen nah kommt, das was sie lieben. Der Protagonistin gelingt es indem sie dem verliebten Jungen ihre sexuellen Perversionen offenlegt, woraufhin er sie verachtet und dann auch hasst. Wenn die Borderlinerin zerstört hat, was sie liebt, beginnt sie von vorne, versucht, verzweifelt, es wieder zu reparieren. So auch hier. Innerhalb kürzester Zeit war es ihr gelungen, den Jungen von sich wegzustoßen. Einen Tag später versucht sie ihn wieder zurück zu bekommen.
Es gibt eine Szene mit der Mutter im Bett, da wirkt es fast so als versuche sie mit der Mutter Sex zu haben, was natürlich auf sexuell übergriffiges Verhalten durch die Mutter in der Kindheit der Frau hindeutet. Auch dass sie sich übergibt, als sie mit dem Jungen GV hat, deutet darauf hin, dass Sexualität für sie extrem bedrohlich ist.
Es stellt sich dann heraus, dass sie den Liebhaber gut ausgewählt hat, denn nach anfänglichem Zögern geht er auf ihre Bedürfnisse ein.
ENDE SPOILER
Das Psychogramm dieser kranken Frau hat mir super gut gefallen! Herr Haneke hat echt Ahnung von psychischen Abgründen und Beziehungsdynamiken. Womöglich hat ja E.L. James sich hiervon etwas abgeguckt?
Vielleicht werde ich ja nun noch zum Haneke Fan?
Isabelle Huppert werde ich garantiert nie mehr vergessen. Sie hat die Auszeichnung als beste Darstellerin für diese Rolle absolut verdient.
Bis zum 13.10.2024: https://www.arte.tv/de/videos/024203-000-A/die-klavierspielerin/
https://boxd.it/eqWlK
https://boxd.it/pX9xC
Nun habe ich es also mit Prinzessin Monoke versucht. Ich hatte es schon befürchtet, denn ich hatte vor längerem den Film schon einmal begonnen und nach 30 Minuten abgebrochen. Auch dieses Mal kann ich nicht besonders viel mit der ersten halben Stunde anfangen, aber ok, wenigstens musste ich bei der deutscher Synchro keine UT lesen.
Leider ging es mir genauso wie beim ersten Mal: Mir gefallen die Bilder nicht und die Geschichte hat mich auch kalt gelassen. Im Grunde eine große Ödnis.
Es freut mich für alle, die darin ein Meisterwerk finden und Loblieder darauf singen. Für mich war´s nichts. Ich wird´s dann demnächst noch mit einem der anderen Werke von Hayao Miyazaki versuchen.
https://boxd.it/5eyv2
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #179
DVINES war für die Queer-Palme nominiert (was mMn nicht so naheliegend ist) und wurde mit der Goldenen Kamera und dem SACD Prize - Special Mention auf der Director's Fortnight ausgezeichnet.
Die Protagonistin, eine ungefähr 13jährige Schülerin hält am Anfang ihrer Lehrerin einen Vortrag über Geld und das Geldverdienen, den ich total nachvollziehen und genau so unterschreiben könnte. Nur kann man als jugendliche Schulabbrecherin wahrscheinlich nur Geld mit Prostitution oder Kriminalität verdienen. Und wo das in der Regel hinführt, weiß man ja.
Zuerst einmal versuchen die Mädchen ihr Glück bei einer Dealerin aus dem Viertel. Witzig ist, dass man als Zuseherin den Mädchen nur das Beste wünscht und fast hofft, dass sie beim Drogenverkauf nicht geschnappt werden. 🤔 Natürlich passiert Dounia auf dem Höhepunkt ihres Höhenflugs etwas – ich habe an der Stelle erst einmal den Film angehalten, weil ich nicht sehen wollte, wie es abwärts geht. So schön war der Höhenflug!!
Die beiden Mädchen sind topp-Schauspielerinnen, vor allem Oulaya Amamra finde ich großartig. Sie ist voller Energie und sehr ausdrucksstark! Dass sie außerdem auch noch wahnsinnig hübsch ist, schadet natürlich auch nicht.
Die Bildqualität ist großartig, die Auswahl der Locations auch. Ebenso gefallen mir die verschiedenen Elemente, die z.T. nicht so viel mit der Haupt-Handlung zu tun haben (z.B. die Szenen mit dem jungen Kerl, der als Balletttänzer trainiert) super.
Die Inszenierung ist temporeich, genauso wie die Mädchen. Stringent und gradlinig ist die Geschichte aber nicht. Wenn man so einen Stil nicht mag, sollte man den Film besser auslassen.
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Meine nahende Trennung von N***l** Ende Mai führt zu einer vermehrten Sichtung von Filmen, die noch Potenzial haben.
UNFROSTED gehörte dazu. Seinfeld ist mir sympathisch und als Kind habe ich auch Corn Flakes gegessen. Also....
Überrascht war ich, dass nur so wenige Kollegen hier den Film gesehen haben.
Jerry Seinfeld als Autor/Regisseur/Hauptdarsteller erzählt eine entzückende Satire über den Kampf der großen Frühstücksflockenanbieter Kellog´s und Post um den Markt, inclusive Spionage, Entführungen, Aufkauf aller Zuckervorräte usw., usw. Die Bilder der 1960er sind erstaunlich gut gelungen, die Charaktere sind natürlich total überzeichnet, aber wirklich gut gelungen. Echt witzig ist auch die Diskussion über die Inhaltsstoffe...
Supersympathisch und klug finde ich Seinfelds popkulturelle Referenzen (Ich habe mit Sicherheit nicht ansatzweise alle erkannt, aber die, die ich bemerkt habe sind toll): Don Draper entwickelt eine Werbekampagne für Kellog´s, mit beim Pitch sitzt Roger Sterling! Und auch der Sturm auf das Kapitol wurde integriert.
Ich würde mal davon ausgehen, wem DON´T LOOK UP gefallen hat, der müsste auch UNFROSTED mögen.
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #178
L'ARGENT war für die Golde Palme nominiert und Robert Bresson wurde als bester Regisseur ausgezeichnet.
Der letzte Kommentar ist 11 Jahre alt! Das geht ja gar nicht!
Der Film ist auf mehreren Ebenen interessant. Die manifeste Geschichte zeigt uns, dass das Geld die Welt beherrscht und der Kapitalismus die Wurzel allen Übels ist. Wir beobachten die Folgen für die Menschen, hier vor allem für einen Mann aus der Arbeiterklasse. Die Inszenierung ist absolut ökonomisch. Keine überflüssige Szene, keine überflüssige Geste. Alles ist total auf den Punkt und jede Szene erfüllt einen Zweck (wenngleich sich mir dieser im letzten Viertel nicht immer erschlossen hat). Die Figuren wirken großteils wie Zombies - ein Vergleich der einem wohl nur einfällt, wenn man viele Zombiefilme gesehen hat, sonst würde man vielleicht sagen, wie ferngesteuert. Was sie ja auch sind, vom Geld.
In Paris sind gefälschte 500 Franc-Scheine im Umlauf. Derjenige, der damit auffliegt, bekommt den ganzen Ärger. in diesem Fall ist es ein Heizöllieferant, der 3 gefälschte Scheine aus einem Fotoladen bekommen hat. Als er bei der Polizei angibt, dass er die Scheine aus diesem Laden hat, machen der Eigentümer und der Assistent eine Falschaussage. Das hat sehr negative Konsequenzen für den Heizöllieferanten. Der Assistent bestiehlt seinen Chef, da er diesen eh für einen Lügner und Dieb hält.
Die Aufnahmen sind topp! Allein für die Bilder von Frankreich aus den 1980ern lohnt sich der Film schon. Auch die Wohnungen und die Einrichtungen sind super.
Interessant finde ich den 16 Jahre alten Kommentar von maslobojew: "Wer Michael Haneke mag, sollte sich auch Robert Bresson anschauen (und umgekehrt)." Reiner Zufall, dass ich L'ARGENT kurz nach einigen Haneke-Filmen sah. Keine Ahnung, ob mir der Vergleich eingefallen wäre.
[Meinen Dank an cine!]
https://boxd.it/eqWlK
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Ich gucke noch ganz schnell alles, was Potenzial hat auf N***l**, bevor meine Kündigung wirksam wird. Die haben Perlen des indischen Kinos und, wie ich auch festgestellt habe, supergute unbekannte ältere skandinavische Filme. Diese aus der großen Menge an Schrott herauszufischen ist die Kunst!
Dieser Film ist auch für Indien-Film-Einsteiger geeignet.
Wunderbare Low Budget- (lt. Wikipedia und Währungsrechner bis 550.000 €) Dramödie um zwei vertauschte frisch getraute Ehefrauen. Eine der beiden Frauen will nicht wieder gefunden werden, was die Suche verkompliziert. Manche der Polizisten haben auch ihre eigene Agenda, was das Finden der jeweiligen Familien der Frauen auch noch erschwert. Im Lauf des Films verändert sich der Schwerpunkt und was einfach nur als Verwechslungskomödie begonnen hat, bekommt überraschenden Tiefgang und vor allem auch weibliche Empowerment!
Das Lokalkolorit und die Auswahl der Locations sind wunderbar. Die Darsteller, bis auf einen Polizeikommissar (wahrscheinlich ein Verwandter von irgendeinem einflussreichen Beteiligten), sind auch alle gut. Die Bilder finde ich sehr schön.
BOMBAY DIARIES von Kiran Rao hatte mir auch sehr gut gefallen. Aber mit LAAPATAA LADIES hat sie sich definitiv noch gesteigert. Je länger der Film läuft, desto besser wird er!
Lohnt sich total! Es gibt viele entzückende Momente... Eine höhere Bewertung war nicht möglich, weil der Film auch ein paar Defizite (z.B. im Drehbuch: der geldgierige Inspektor wird plötzlich zum Menschenfreund und am Schluss wird´s etwas sehr kitschig) hat, aber das ändert nichts daran, dass LAAPATAA LADIES ein schöner Gute-Laune-Film ist.
https://boxd.it/esNdm
https://boxd.it/jrTey
https://boxd.it/cQ8hC
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #177
FALLENDE BLÄTTER war für die Goldene Palme nominiert und wurde mit dem Jury Preis ausgezeichnet.
Ich liebe Kaurismäki, auch wenn ich nicht alle der 15 gesichteten Filme liebe (aber viele davon): https://boxd.it/3VNo4
Er knüpft hier an seine älteren Filme wie ARIEL oder SCHATTEN IM PARADIES (SHADOWS IN PARADISE) an, auch musikalisch. Leider sieht die Welt von heute nicht mehr so interessant und bunt aus, wie die Welt der 1970er und 1980er. So sehen auch die Bilder aus. Nicht, dass die Kamera nicht gut wäre, nur leider ist die Welt einfach nicht mehr so interessant (alles glatt und irgendwie gleichförmig).
Während überall im Hintergrund die Nachrichten laufen und die aktuellen Todeszahlen in der Ukraine und den Stand von Putins Krieg angeben, sieht man einigen Menschen bei ihrer Arbeit und ihrem Leben zu: Eine Supermarktverkäuferin, einige Bauarbeiter, die in Containern leben. Die beiden Männer gehen abends in einen Karaoke-Lokal und der eine singt recht schön – entzückend!
Großartig ist seine mehr oder weniger subtile Kapitalismuskritik. Z.B. muss die Supermarktverkäuferin muss abgelaufene Ware in die Müllpresse werfen. Sie darf sie weder Bedürftigen schenken, noch ein abgelaufenes Käsebrot selbst essen. Der Wachmann meldet sie der Geschäftsführung und darauf wird ihr fristlos gekündigt. Das geht in der für Kaurismäkis Charakteren typischen kühlen und kurz angebundenen Art von Statten. Solche Szenen gibt es mehrere. Mich würde ja zu sehr interessieren, ob die Finnen wirklich so drauf sind. Kenne nur leider keinen.
Dazwischen gibt es ein paar kleine Schmankerl für Filmfans, wie z.B., dass die beiden Protagonisten ins Kino gehen und sich...
ACHTUNG MINI SPOILER
... THE DEAD DON´T DIE ...
ENDE SPOILER
... ansehen. Auch wenn ich den Film nicht so den Burner finde, so liebe ich doch Jim Jarmusch (noch mehr als Kaurismäki). Überhaupt ist die Annäherung der beiden so schön inszeniert, dass mir das Herz aufgegangen ist. Leider ist die Beziehung nicht gerade einfach und der Mann muss sich entscheiden zwischen dem Alkohol und der Liebe. Wie so etwas meistens ausgeht, weiß man ja.
https://boxd.it/pX9xC
https://boxd.it/gDz9g
Danke, OUROBOROS, GlorreicherHalunke, Tormund und Miss_Jupiter, dass ihr mich ermutigt habt, diese sehr ungemütliche Mini-Serie weiter zu gucken!
Natürlich ist BABY REINDEER fantastisch! Aber das Geschehen ist auch krass gruselig, vor allem, weil man ja nachlesen kann, dass die Mini-Serie auf den wahren Erfahrungen des Autoren/Regisseurs/Hauptdarstellers beruht. Wenn man googelt, findet man einen Artikel darüber, dass die „echte“ Martha sich nun an die SUN gewendet habe und behauptet, sie würde von Richard Gadd gestalkt werden....
Ein armer Mensch Ende 20 mit einem geringen Selbstwert, einer unklaren sexuellen Identität und einer gewissen Portion Talent, die aber keinesfalls ausreicht, um ein guter Comedian zu sein, arbeitet am Tresen einer Bar und versucht, sich zu seinem Traumberuf Comedian zu mausern. Eines Tages kommt eine dicke Frau um die 40 in die Bar gestolpert und aus irgendeinem Grund finden sie spontan Gefallen aneinander. Er lädt sie auf eine Tasse Tee ein und sie machen Scherze miteinander. Ehe er es so richtig bemerkt hat, hat er sich mit ihr verwickelt. Sie will ihn unbedingt, ist besessen von ihm, schreibt ihm ständig Mails und verfolgt ihn. Er kann sich nicht abgrenzen von ihr. Das Einfallstor ist seine übersteigerte Sehnsucht nach Beifall, nach Aufmerksamkeit. Und diese Frau schenkt ihm extrem viel Aufmerksamkeit. Außerdem gibt es da noch eine andere traumatische Beziehung in seiner Vergangenheit hat, die er zu vergessen versucht und die seinen Selbsthass widerspiegelt. Jedenfalls ist das eine meisterhaft inszenierte echt tragische Geschichte, die sehr gut zeigt....
ANFANG SPOILER
... welchen Beitrag das Opfer zu der Dynamik leistet! Das finde ich so gut gelungen. Wahrscheinlich hat der Autorenfilmer eine Psychotherapie gemacht. Ansonsten könnte ich mir nicht vorstellen, wie er diese tiefen Einsichten in sein problematisches Gefühlsleben und Handeln gewonnene haben kann.
ENDE SPOILER
Cineastisch auch cineastisch wirklich toll umgesetzt!
Dicke Empfehlung für alle, die sich für echte menschliche Abgründe interessieren.
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden#176
BRIGHT FUTURE war für die Goldene Palme nominiert.
Von Autorenfilmer Kiyoshi Kurosawa habe ich noch gesehen: TO THE ENDS OF THE EARTH (7,5 Punkte), KAÏRO (7 Punkte).
Einer der Protagonisten hat daheim ein Aquarium mit einer Qualle drin! Ich wusste nicht, dass man die Tiere so halten kann. Sieht sehr schön aus. Diese Qualle ist ein sehr gefährliches Tier.
Die Farbigkeit und die Effekte sind interessant und durchdacht.
Erst einmal schwer zu sagen, worum es genau geht. Man sieht zwei jungen Männern bei ihrem entfremdeten Alltag zu. Bei der vermutlich schlecht bezahlten, langweiligen Arbeit in einer Wäscherei und bei ihrer Freizeit. Die Freizeitaktivitäten wirken extrem sinnlos, irgendwelche komischen Spiele in Spielhallen, Essen aus Wegwerfplastik.... Dazwischen immerhin ab und an in der Bowlinghalle. Daheim liest man Animes. Die beiden Kerle haben top-schicke Klamotten an! Das sage ich als Modemuffel. Der Titel weist in dem Zusammenhang auf Gesellschafts- oder Kapitalismuskritik hin. Einer von den beiden hat ein Aggressionsproblem. Nein, eigentlich haben sie beide eins.
Der 55jährige Chef beginnt, Gefallen an den beiden Jungs zu finden und sie zu sich nach Hause einzuladen. Außerdem taucht er auch unangemeldet bei ihnen auf. Warum? Man weiß es nicht. Aber dann passiert eines Tages etwas Krasses, was die Situation für beide verändert. Auch für die Qualle. Dann taucht noch eine vierte Person auf.
Plötzlich entwickelt der eine der Jungs ein Gefühl für Sinnhaftigkeit, weil er eine Mission für sich gefunden hat.
Die gesamte Geschichte hat tragische, gewaltsame aber auch komische Elemente, die auf eine wunderbare Weise zusammengestellt wurden.
https://boxd.it/pX9xC
https://boxd.it/5eyv2
https://boxd.it/jrTey
Eine Journalistin, die einen kleinen Internet-Kanal hat (für den sich keiner groß interessiert) versucht einen Fall von institutioneller sexueller Misshandlung bzw. Zwangsprostitution aufzudecken. Dabei stößt sie gegen eine Mauer des Schweigens. Sie muss gegen das Patriarchat, Machtmissbrauch und Korruption angehen. Sie muss kreative Ideen entwickeln, um die Ermittlungen anzustoßen. Es hilft ihr ein älterer Assistent, der es faustdick hinter den Ohren hat.
Die Hintergründe des Falls ergeben für mich Sinn, habe ich doch schon ähnliche Geschichten gelesen. Diese Art des Umgangs mit Sozialausgabe (oder auch Spendengeldern) scheint in Indien häufiger vorzukommen.
Erzählt wird eine durchaus spannende Geschichte mit einem pädagogischen Anspruch. Manches ist etwas kitschig bzw. übertrieben, aber insgesamt ist es ein eher schmuckloser Thriller, den man sich durchaus ansehen kann.
https://boxd.it/cQ8hC
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #175
Ein weiterer Film der Dardenne-Brüder, die neben Lars von Trier und Ken Loach Stammgäste in Cannes sind. LE SILENCE DE LORNA war für die Goldene Palme nominiert und die Dardenne-Brüder wurden für das beste Drehbuch ausgezeichnet. Die Werke der Dardenne-Brüder sind ein großer Zugewinn meiner Cannes-Challenge.
MP-Vorhersage 7,2
Die Albanerin Lorna hat zu Hause ihren Ex-Partner sitzen, dem es offensichtlich nicht gut geht und der wahnsinnig an ihr hängt. Er will clean werden. Sie hat das anscheinend schon öfter gehört und glaubt ihm nicht. Sie hat einen neuen Freund namens Sokol. Außerdem hat sie offenbar seit kurzem die belgische Staatsbürgerschaft erlangt. Dann gibt es noch Fabio, der findet, man sollte den Drogensüchtigen besser umbringen. Warum? Lorna möchte lieber eine schnelle Scheidung. Dann gibt es noch einige Russen, die Geschäfte mit Migranten betreiben. Man erfährt nach und nach, was hier eigentlich gespielt wird. Es ist eine Schattenwelt, die wir Normalbürger niemals kennenlernen werden. Vor dem Film hatte ich keine Vorstellung davon, dass so eine Szene überhaupt existiert. Aber das ergibt natürlich total viel Sinn.
Mir gefällt der Film sehr gut, vor allem, weil er ein bisschen mehr Liebe für die Bilder und Details gemacht wurde als die 3 anderen Werke der Dardenne-Brüder, die ich gesehen habe (LE FILS - 6,5 Punkte, ROSETTA - 7,5 Punkte, LA FILLE INCONNUE - 7 Punkte).
https://boxd.it/pX9xC
https://boxd.it/tNt3o
https://boxd.it/txSNa
Typischer Filipino-Mainstream-Bill-N***l**-Stangenware.
Ich sehe mir diese Filme nur noch an, um euch davor zu warnen! Nicht dass einer noch auf die Idee kommt, zu glauben, das wären geeignete Vertreter philippinischer Filmkunst.
Ein paar nette Filipinos aus der Oberschicht werden jäh aus ihrem schönen Leben gerissen, weil die Frau Krebs hat. Buhuhuhu, schnüff-schnüff.... Nun will sie noch einmal richtig leben, bevor es dann ans Sterben geht. Drum reisen sie dann nach Tasmanien. Wie schöööööööööön.... Denn in Australien soll´s nämlich die kleinsten Pinguine geben – wie süüüüüüüüüüüß! Nun darf die Protagonistin sogar in einem Naturpark auch noch einen Tasmanischen Teufel streicheln. Dafür noch 1 Punkt Abzug. Wer in 2024 noch einen Film macht, in dem eine aussterbende Tierart gestreichelt wird, den sollte man einfach nur schlagen!
Ansonsten tut der Film keinem weh ist voller Klischees, Leere und langweilig.
Lieblose Ausstattung, kein Lokalkolorit, schmalzig-tränenreiche aber für mich belanglose Geschichte, schlechte Schauspieler, uninspiriertes Drehbuch. Ein paar hübsche Bilder aus Australien.
https://boxd.it/bZCw2
Bis zum 31.5.2024: https://www.arte.tv/de/videos/109710-000-A/drive-my-car/
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #174
THE KILLING OF A SACRED DEER war für die Goldene Palme nominiert. Yorgos Lanthimos und Efthimis Filippou wurden für das beste Drehbuch ausgezeichnet.
Mir ist der Film in erster Linie auf die Nerven gegangen. Das habe ich befürchtet gehabt und deshalb sehr lange gezögert, ihn mir anzusehen. THE LOBSTER hatte mir schon nicht gefallen. Das hat bestimmt alles einen tieferen Sinn. Ich habe jedoch keine Freude am Rätsel raten. Bzw. wenn mir ein Film gefällt, ohne dass ich ihn verstehe, passt das auch. Aber wenn ich mir über die Bedeutung eines Films Gedanken machen muss, damit er mir dann vielleicht gefällt, dann vergeht mir alles. Meine Stimmungslage während des Ansehens schwankte zwischen geringem Interesse, großer Langeweile, Gereiztheit und Ärger.
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Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #173
JENSEITS DER HÜGEL war für die Goldene Palme nominiert. Cristian Mungiu wurde für das beste Drehbuch und Cristina Flutur und Cosmina Stratan als beste Darstellerinnen ausgezeichnet.
Neben Lars von Trier, Ken Loach, den Dardenne-Brüdern und Michael Haneke ist auch Autorenfilmer Cristian Mungiu ein regelmäßiger Gast auf den Filmfestspielen in Cannes.
Im Rahmen meiner Cannes-Challenge ist das der 3. Film (der 4. insgesamt), den ich von ihm gesehen habe. Alle haben mir bisher überdurchschnittlich gut gefallen.
JENSEITS DER HÜGEL gab es auf Prime nur in Synchro, was dem Film vermutlich nicht gerade gutgetan hat. Ungefähr bis zur Hälfte empfand ich das Gesehene als eher enttäuschend, da ich mich nicht gerade gut unterhalten fühlte. Die zweite Hälfte ist dann aber doch recht spannend, geistig anregend und emotional aufwühlend.
Eine Nonne bekommt Besuch von ihrer Freundin, mit der sie im Waisenhaus aufgewachsen war. Ihre Wege trennten sich. Während die eine zum Glauben fand, ging die andere nach Deutschland ging. Was genau sie dort machte, bleibt unklar. In jedem Fall arbeitete sie dort. (Meine Fantasie: Vielleicht als Prostituierte und nun ist sie traumatisiert?). In dem Kloster herrschen absurde Regeln und viel Aberglaube. Die Freundin will bei der Nonne bleiben. Sie scheint an Schizophrenie zu leiden, jedenfalls bekommt sie einen aggressiven Ausbruch und man bringt sie in die Psychiatrie. Dort gibt man ihr Haldol und Fluoxetin und entlässt sie wieder. Da sie nicht weiß, wohin und an der Nonne hängt, lässt man sie im Kloster leben, obwohl der Pfarrer darüber sehr unglücklich ist, weil sie sich oft nicht an die Regeln hält. Ihr Verhalten ist zum Teil tatsächlich eigenartig und vor allem zeitweise auch sehr aggressiv, allerdings ist das Verhalten der Nonnen und des Pfarrers auf eine andere Weise genauso merkwürdig.
ANFANG SPOILR
Ich vermute, dass es übergeordnet auch um die Frage der Deutungshoheit geht, wer verrückt ist und wer gesund. Häufig ist es ja so, dass wenn ein Mensch sich stark emotionalisiert ausdrückt, man ihm/ihr nicht glaubt und wenn sich jemand sachlich und kontrolliert gibt, sieht man ihn als glaubwürdig an. Auch vor Gericht/Ämtern ist das oft so. Hier wird also die junge Frau ins Unrecht gerückt, weil sie aggressiv und aufgebracht ist und die Klosterleute ruhig und freundlich wirken. Und natürlich geht es auch darum, welche Methoden man anwenden darf, um einen Menschen zu „heilen“. Das ist auch eine Frage, die man der Psychiatrie immer wieder stellen muss: Elektroschocks und starke Medikamente sind ziemlich brutale Methoden, um Menschen unter Kontrolle zu kriegen, die uns beunruhigen. Die Behandlungen erfolgen im Grunde nicht im Sinne der Patienten, sondern für die Mehrheit, damit die ihre Ruhe vor den Verrückten hat. Zwar haben Psychiatrien einen Heilungsauftrag, während die Kirche diesen nicht hat. Aber das hier aufgezeigte Problem stellt sich auch in der Psychiatrie.
ENDE SPOILER
Die letzten 20 Minuten sind einfach nur genial!!
Fazit: Auch wenn es in der ersten Hälfte etwas mühsam war, gefällt mir doch auch dieses Werk von Mungiu hervorragend.
Besonders empfehlenswert für alle, die sich für Religiosität und Exorzismen im Film interessieren.
Insgesamt haben mir die Bilder auch gut gefallen. In der letzten Hälfte gibt es sehr schöne Winterbilder mit viel Schnee: https://boxd.it/3Maow
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Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #172
R.M.N. war für die Goldene Palme nominiert. Das ist nach 4 MONATE, 3 WOCHEN UND 2 TAGE der 2. Film, den ich von Cristian Mungiu gesehen habe.
Es beginnt mit einer Großschlachterei für Schafe in Deutschland. Spätestens seit dieser Tönnies-Geschichte während Corona weiß man um die prekäre Situation der Schlachter. Dann sieht man eine Verwaltung einer Backfabrik in Rumänien: Es geht um EU-Subventionen, die man unter bestimmten Voraussetzungen bekommt.
Kurz vor Weihnachten haut der Schlachter Matthias seinem Vorarbeiter eine blutige Nase und fährt zurück in seine Heimat Transsilvanien.
Dort angekommen, dauert es ein bisschen bis man die ganzen Verflechtungen versteht. Es gibt dort genau dieselben schlecht bezahlten Arbeitsstellen für Auslänger, wie in Deutschland und denselben Rassismus und dieselbe Xenophobie. Die Backfabrik braucht neue Arbeiter, aber keiner der Einheimischen will für den Niedriglohn dort angestellt werden. Also werden für wenig Geld Arbeiter aus Sri Lanka geholt, was den Dorfbewohnern nicht gefällt. R.M.N. wird nach einem eher rasanten Anfang erst einmal langsam und mäandert eine ganze Zeit vor sich hin. Bis dann plötzlich am Weihnachtsabend die Situation eskaliert. Im letzten Drittel gibt es eine Bürgerversammlung, die für mich das Beste an der Geschichte ist.
Insgesamt hat mich an dem Autoren-Film besonders fasziniert, wie er die Verwirrung zwischen den verschiedenen Nationalitäten, Sprachen und Kulturen zeigt - großartiges Kino!
Positiv zu vermerken sind außerdem die hervorragenden Bilder, auch die Nachtaufnahmen: https://boxd.it/j79eC
Ich stelle fest: Es gibt großartige Filme aus Rumänien: https://boxd.it/uAGGc
[1000 Dank an Cine!]
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