EudoraFletcher68 - Kommentare
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Alle Kommentare von EudoraFletcher68
Eine junge Frau lebt mit ihrem kranken Großvater und ihrer kleinen Schwester in ärmlichen Verhältnissen in Bombay. Sie verkauft Blumengirlanden. Dann gibt es noch eine ältere Dame mit einem Rosengarten und einer verstorbenen Person, deren Grab regelmäßig besucht wird. Außerdem ist da noch ein junger Mann aus Kaschmir, der ebenfalls versucht, auf den Straßen der Stadt zu etwas zu kommen. Und natürlich gibt es die Gefahren der Großstadt.
Das Ende ist überraschend unkitschig, erst einmal gnadenlos brutal …
Achtung SPOILER
….und dann aber geht das Leben weiter.
ENDE SPOILER
Schön gemalt und unterhaltsam inszeniert mit Lokalkolorit.
https://boxd.it/cQ8hC
https://boxd.it/ei1uE
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #46
BIENVENIDO, MISTER MARSHALL! erhielt den internationalen Comedy Preis, wurde mit Special Mention und dem GRAND PRIZE OF THE FESTIVAL ausgezeichnet.
Hierbei handelt es sich um den Debutfilm des Autors und Regisseurs Luis García Berlanga.
Anfang der 1950er Jahre kündigt sich eine US-amerikanische Delegation im Rahmen des Marshall-Plans für den Besuch eines kleinen andalusischen Dorfes ab. Alle hoffen auf Spenden und das Dorf gerät in Aufruhr. Sie schmücken alles für die Gäste (so wie man sich die Amerikaner eben vorstellt) und improvisieren dabei, zum Teil mit witzigen Ideen (z.B. als Rinderkopf in der Bar eine echte Kuh, die ihren Kopf durch ein Loch in der Wand streckt). Man kann sich kaum einigen, wie mit dem geplanten Besuch umgegangen werden soll. Dann kommt alles anders als erwartet. Am Ende gibt es noch eine Lehre aus der Geschichte.
Ich fand den Film auf jeden Fall gut gemacht und auch stellenweise echt witzig, allerdings so richtig begeistert hat er mich nicht. Aber für einen Debutfilm schon richtig gut. Ich glaube, dass es auch ein Low Budget Film war, aber ich bin daran gescheitert herauszufinden, wieviel ein Budget von 2.5 Mio spanischen Peseten zu der Zeit im Verhältnis genau war. Interessant finde ich, dass man ein bisschen den Standard der 1950er in Südeuropa sieht.
Witzig: BIENVENIDO, MISTER MARSHALL hat mich vom Stil her an die italienische DON CAMILLO UND PEPPONE-Reihe erinnert.
https://boxd.it/j6uEY
https://boxd.it/pX9xC
Überraschung: diese philippinische Produktion über das Leben eines jungen Comic-Zeichners in einer halbanimierten halbfantastischen Welt ist fast komplett in Englisch. Dies erleichtert die Sichtung ungemein!
Der Protagonist ist verliebt in ein Mädchen, das ihn vor Jahren in der Schule vor einem Schläger „gerettet“ hat. Während er bei seinen, ihn liebenden Eltern lebt und ein relativ sorgenfreies Leben führt, wohnt sie in einem mysteriösen Schloss, wo sie mehr oder weniger eine Gefangene ist und auch körperlich gezüchtigt wird. Sie kommuniziert mit ihm über Socken auf der Wäscheleine und hat immer nur wenig Zeit für ein Treffen mit ihm. Er verliebt sich in sie und möchte sie aus den Fängen der Schlossherren retten.
Ich bin keine Kennerin der Comic-Kunst, und kann die Qualität nicht beurteilen. Mir haben die Bilder sehr gut gefallen und auch die kleine Geschichte, die nicht versucht, mehr zu sein als ein Guter-Laune-Film mit etwas Tiefgang.
Empfehlenswert für alle, die mal ihre Nase in die philippinische Filmwelt stecken wollen, und Lust auf einen gut erzählten halb-animierten Coming-of-Age-Film haben.
https://boxd.it/bZCw2
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #45
Der französische Animationsfilm für Erwachsene LASCARS war für die Goldene Kamera nominiert.
Er läuft auf Prime auf Deutsch unter dem Titel JUMP AROUND.
Das Beste an dieser Geschichte über zwei abgestürzte Typen und ihre Peers aus der Großstadt (Paris?) sind echt die Bilder! Die sind wirklich toll. Die Figuren und ihre Umgebungen wurden mit Liebe zum Detail gemalt. Die Geschichte ist kaum der Rede wert, aber es gibt sie. Die beiden wollen eine größere Menge Stoff verticken und kommen in diverse Schwierigkeiten.
Es gibt einige wirklich witzige Szenen vom Polizei-Revier mit einem lustigen Song dazu „Wir sind von der Polizei und feiern bis um Drei....“ Überhaupt ist der Soundtrack hörenswert – zumindest mir hat er gefallen.
https://boxd.it/eqWlK
https://boxd.it/pX9xC
Nur 28 Bewertungen und kein einziger Kommentar. Der Film hätte definitiv mehr Aufmerksamkeit verdient!
Steve Buscemi - es dauerte eine Weile, bis ich ihn lieben lernte, aber seitdem es der Fall ist, wertet er für mich jeden Film auf, in dem er mitspielt. Hier ist er noch superjung.
Der restliche Cast ist vielversprechend mit Seymour Cassel und Jim Jarmusch (auch noch ganz süß und jung).
Buscemi als erfolgloser Filmemacher mit Geldproblemen, dauernd auf der Suche nach einem Produzenten und Geld und auf der Flucht vor Schauspielern, die ihre Gage einfordern. Er gerät an einen seltsamen Typen, namens Joe, der ihm Hoffnungen auf die Finanzierung eines Films macht. Vom ersten Moment an bindet Joe ihn in sein Leben ein und der Regisseur beginnt, in dessen Welt zu leben. Ob er wohl irgendwann auch seinen Film machen können wird?
Die Geschichte ist zwischendrin etwas vage und der Film mäandert eine Weile vor sich hin. Am besten haben mir die Locations und die Kamera gefallen.
Mit zunehmender Laufzeit gibt IN THE SOUP einen Vibe von Jim Jarmusch´s frühen Filmen, wie PERMANENT VACATION oder STRANGER THAN PARADISE ab und auch ein bisschen von Tarantino (minus die Gewalt).
https://boxd.it/jrTey
https://boxd.it/fre42
Achtung! Noch bis morgen: https://www.arte.tv/de/videos/062840-000-A/midnight-in-paris/
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #44
DER WÜRGEENGEL war für die Goldene Palme nominiert und wurde mit dem FIPRESCI-Preis (Filmpreise, die von der internationalen Filmkritiker- und Filmjournalisten-Vereinigung Fédération Internationale de la Presse Cinématographique vergeben werden. Ziele sind die Förderung der Filmkunst und die Unterstützung des neuen und jungen Kinos) ausgezeichnet.
Seit einer Ewigkeit ist dieser Autorenfilm von Luis Buñuel schon auf meiner WL. Das Alter und die Sichtung von DAS GESPENST DER FREIHEIT (5,5 Punkte) hielten mich immer wieder von einer Sichtung ab.
Und auch dieses Werk des großen Meisters finde ich anstrengend und schwer verständlich. Wir sehen in einer großen Villa einige Hausangestellte, die wie Sklaven behandelt werden. Eine große Abendgesellschaft kommt an und zwei Küchenfrauen verdünnisieren sich heimlich (weil vermutlich verboten). Die Gäste stellen im Lauf des Abends fest, dass sie nicht in der Lage sind, den Festsaal zu verlassen. Es entspinnt sich eine recht seltsame Dynamik.
Einerseits hatte ich einen gewissen Spaß daran, dabei zuzusehen, wie die neurotische Oberschicht auseinander genommen wird, andererseits hatte ich oft den Eindruck, nicht wirklich zu verstehen, worum es überhaupt geht.
6 Punkte für den Film und einen Extrapunkt für die merkwürdige Idee.
https://boxd.it/ekkHQ
https://boxd.it/pX9xC
Diese 74minütige (steht auf IMDB falsch mit 66 Min) Komödie aus dem ehemaligen Jugoslawien (das man im MMM nicht auswählen kann) handelt von einem Kammerjäger. Dachte ich. Also genau das Richtige für: https://boxd.it/2Uexk
Nur leider gibt´s keine Kakerlaken zu sehen - und es geht auch gar nicht um einen Kammerjäger, sondern um einen 15jährigen Jungen, den die Erwachsenen blöd behandeln und der irgendwie durch sein Leben stolpert und keinen Job findet. Ich konnte mit dem Film wenig anfangen. Trotz Gesellschaftskritik.
Ist vermutlich eine Low-Budget-Indie-Produktion.
BUBASINTER wurde 2016 in das Weltkulturerbe 100 Werke serbischer Filmkunst aufgenommen.
Trotz der kurzen Laufzeit kam mir der Film sehr lang vor. Allerdings sind die letzten 5 Minuten als Provokation sehr wirkungsvoll!
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #43
Wim Winders war nominiert für das Golden Eye.
Am 27.10.23 im Kino gesehen, in 3D. Mein 8. Kinobesuch in 2023.
Die Doku über den berühmten Künstler Anselm Kiefer, den ich (als Kunstbanausin natürlich) nicht kannte, vermittelt informative Details über Schaffen und Person Kiefers. Ich finde seine Kunst beeindruckend, auch weil sie nicht abstrakt, sondern sehr konkret und materiell ist. Ich glaube, dass für den Film der 3D-Effekt ein sehr großer Pluspunkt ist, weil man die schiere Größe der Räumlichkeiten und Kunstwerke bewundern kann.
Was mir allerdings weniger gut gefiel, war der Pathos in dem Wenders den Künstler immer wieder in Szene gesetzt hat: Immer wieder sieht man ihn in ehrwürdigen Schritten durch den Raum laufen oder mit erhabenem Gesichtsausdruck in die Ferne blicken. Da wäre weniger unbedingt mehr gewesen.
(MP-Vorhersage: 7 Punkte)
Nicht Wenders bester Film, aber auch nicht sein schlechtester.
https://boxd.it/2ushS
https://boxd.it/pX9xC
Zwei ungleiche Freunde fahren zusammen im Lastwagen Waren durch die Gegend. Man sieht ein bisschen was von ihrem Dorf, ist ganz witzig, aber kein großes Ding. Gut gefallen hat mir die Darstellung der Planwirtschaft. Insgesamt etwas zu langatmig.
Kann man gucken, wenn man am Ostblock der 1980er interessiert ist.
Auf IMDB bei 7,8 und für einen Oscar nominiert - Das finde ich dann doch etwas übertrieben.
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #42
Eine Frau und zwei Männer, die in der Jugend etwas Fürchterliches angestellt bzw. erlebt haben, begegnen sich nach ungefähr 20 Jahren wieder. Bzw. die Frau ist mit einem der beiden verheiratet und der andere Mann taucht auf und bringt ein fragiles Gleichgewicht durcheinander. Es gibt verschiedene Interessen, geheime Pläne, unterschiedliche Loyalitäten und Schuldgefühle. Es dauert lange, aber dann entwickelt sich ein spannender Psychothriller und die Dynamik zwischen den Dreien fand ich ziemlich genial erdacht und auch umgesetzt. Je länger der Film lief, desto besser gefiel er mir und im Rückblick gleich noch mehr.
Die deutsche Synchro auf Prime hat mir ein wenig den Spaß verdorben.
https://boxd.it/pX9xC
Für mich eher uninteressante Geschichte über eine ungefähr 40jährige Frau, die passiv suizidal ist und in eine Hütte in der Wildnis, die sie vermutlich geerbt hat, zieht, ohne irgendeinen Peil vom Leben in der Wildnis zu haben. Als der Winter kommt, stirbt sie fast.
Inszeniert ist der Film recht schön, sowohl was die Bilder der verschneiten Natur und auch der Szenen n den Räumen und von den Menschen angeht, als auch die Musik und alles andere auch. Insgesamt finde ich, dass man sich den Film gut ansehen kann, wenn man sich für existenzielle Fragen und Lebenskrisen erwärmen kann.
https://boxd.it/3Maow
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #41
Neben Ken Loach und Lars von Trier sind auch die Brüder Dardenne regelmäßig vertreten.
LE FILS war für die Goldene Palme nominiert. Die Brüder Dardenne erhielten den Preis der Ökumenischen Jury. Olivier Gourmet wurde als bester Schauspieler ausgezeichnet.
Bei aller Liebe für Sozialstudien, rohe Filme und Authentizität: Die Wackelkamera, die krassen und schnellen Schnitte und die lieblos ausgestattete Schreiner-Werkstatt sowie die sonstigen Locations machten mir die Sichtung schwer! Auch die ständigen Close-Ups auf die Gesichter fand ich unangenehm.
Der Hauptdarsteller Olivier Gourmet wurde zu Recht ausgezeichnet, aber ich schaue mir einen Film ja auch an, um ihn zu genießen. Visuell konnte ich hier nix genießen.
Die Geschichte ist interessant und soweit auch gut erzählt. Auf sie will ich nur insoweit eingehen, als dass ein Schreiner, der mit jugendlichen Straftätern arbeitet, mit seinem größten Trauma konfrontiert ist. Er sucht nach Antworten.
https://boxd.it/pX9xC
Trotz Penelope Cruz und Nic Cage ziemlich langweilig. Von Anfang bis Ende. Sehr schade. Ich verstehe auch überhaupt nicht, warum man Amerikaner auf eine griechische Insel setzt und ihnen komische Akzente zu sprechen vorgibt. Das ist eine einzige Sprach- und Kulturverirrung. Was soll das?
https://boxd.it/qp38s
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #40
LEONERA war für die goldene Palme nominiert.
Zu Beginn sieht man eine junge Frau aufstehen und unter die Dusche gehen. Ihr Gesicht ist Blut verschmiert. Danach fährt sie in die Bibliothek, wahrscheinlich Studentin. Als sie abends auf dem Heimweg ist, fängt sie an zu weinen und als sie in die Wohnung kommt, gibt es dort mehr Blut, eine Leiche und einen schwer Verletzten. Sie ruft die Polizei, wirkt panisch. Sie wird verhaftet und kommt unter Mordverdacht ins Gefängnis. Sie ist schwanger und gebiert dort ihr Kind. Es gibt keinen Prozess und sie bleibt im Gefängnis. 4 Jahre später gibt es immer noch kein Urteil und das Kind wächst im Gefängnis auf. Nun soll es ihr weggenommen werden. Die Mutter der Gefangenen nimmt ihr das Kind weg bzw. ist es eben auch so vorgesehen, dass das Kind nicht bei ihr bleiben kann und die Frage ist, welche Möglichkeiten die junge Frau hat ihren Sohn zurück zu bekommen oder wenigstens mit ihm Kontakt zu haben.
Die Schuldfrage bleibt offen und das ist dramaturgisch gut gelöst. Es geht um die Lebensbedingungen für Mutter und Kind im Gefängnis und ein Aufzeigen des Zustands der Strafjustiz Argentiniens. Und auch des Rechtssystems insgesamt.
Der Film wurde in echten Gefängnissen gedreht und einige der Darsteller waren echte Strafgefangene.
Insgesamt hat LÖWENKÄFIG mich emotional nicht so ganz erreicht, das kann auch an der deutschen Synchronisation liegen. Nur so gibt´s den Film momentan auf Prime. Es mag auch andere Gründe dafür geben, die etwas mit der Inszenierung zu tun haben. Schade, denn da wäre mehr drin gewesen.
https://boxd.it/ekkHQ
https://boxd.it/pX9xC
Seit PULP FICTION hat John Travolta bei mir einen Stein im Brett! Nicolas Cage mag ich sowieso (I don´t care what they say about him). Den Film hatte ich irgendwann in den 1990ern im Fernsehen gesehen. Erinnere mich dunkel, dass er mir gefallen hatte, trotz des absurden Plots.
Leider passte die von mir erworbene DVD nicht so gut mit meinem Fernsehgerät zusammen, weshalb die Bild-Qualität eher mittelmäßig war.
Aus heutiger Sicht nervt mich zwar die US-amerikanische Megalomanie tierisch, aber davon abgesehen mochte ich das Zusammenspiel Travolta-Cage immer noch und empfinde FACE/OFF als unterhaltsam. Die zwei machen das wirklich GENIAL! Die Handlung ist nicht ernst zu nehmen. Und damit ist sie ziemlich witzig. Das Wesentliche ist, wie die beiden sich kopieren – genial!
Die Verfolgungsjagdszenen und Schießereien nutzte ich als Schreibpause. Kein Problem.
Solide 7 Punkte!
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #39
Regisseur und Autor Karl Markovics erhielt die Goldene Kamera, das Label Europa Cinemas und den CICAE-Award (lt. Wikipedia ist die Confédération Internationale des Cinémas d’Art et d’Essai (CICAE) ein internationaler Verband von Filmkunsttheatern mit Sitz in Berlin. Der Hauptzweck ist die Förderung und Unterstützung der Filmkunst sowie des Arthouse-Sektors)
Die Ösis haben einfach die besten Sprüche drauf: „Du kannst ned immer auf alles Scheißen und dich dann wundern wann´s stinkt....“
Diese Geschichte über einen inhaftierten Jugendlichen, der tagsüber zum Arbeiten raus darf und sich mit seinem Bewährungshelfer trifft ist genauso zäh und unschön anzusehen, wie wahrscheinlich der Knastalltag auch ist. Einiges wiederholt sich, sogar die Dialoge, sodass ich einmal dachte, ich hätte versehentlich zurück gespult. ATMEN ist keinesfalls ein schlechter Film, aber er hat mich dann doch nicht so stark erreicht, wie ich mir das gewünscht hätte.
https://boxd.it/pX9xC
Was sofort ins Auge fällt, ist die sehr gute Qualität der sehr farbenfrohen Aufnahmen. Für einen philippinischen Film aus dem Jahr 1977 ist das sehr selten! Am Anfang kommt ein junger Mann zu spät zur Schule und bekommt einen knallroten VW-Käfer.
Der Grund für die gute Qualität liegt vermutlich darin, dass Mike De Leon aus der Familie stammt, die LVN Pictures (1936-2005), das größte Filmstudio auf den Philippinen, leitete. Dadurch erlernte er die Technik des Filmemachens. Er war Kameramann für Lino Brockas MANILA (1975) und wurde später eine Schlüsselfigur bei der Restaurierung und Erhaltung vieler von LVN Pictures produzierter Klassiker.
Der Film spielt in Baguio, Luzon.
Es gibt diese neue Frau in der Schule und die Protagonistin verliebt sich in sie. Er findet heraus, dass sie verheiratet ist und ein dreijähriges Kind hat. Jetzt ist er verwirrt und beschließt zunächst, sie in die Freundschaftszone aufzunehmen, aber je mehr Zeit er mit ihr verbringt, desto mehr mag er sie. Sie mag ihn auch sehr. Leider ist dies einer der beliebtesten romantischen philippinischen Filme. Für mich nicht interessant, aber auch nicht wirklich schlecht. Einfach nicht meine Art von Film. Könnte aber noch viel schlimmer sein. Die Schauspieler sind alle ok.
Das Beste hier sind die Bilder. Ich mag die 1970er-Jahre-Atmosphäre, auch wenn der Film in der Oberschicht spielt. Für das, was es ist, ein kitschiges philippinisches Melodram, ist es absolut in Ordnung.
Von Mike de Leon habe ich bisher KISAPMATA (8 Punkte) und BATCH ’81 (3 Punkte) gesehen.
https://boxd.it/bZCw2
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #38
Der Debut-Autorenfilm von Mikko Myllylahti war für die Goldene Kamera, den Critics´ Week Grand Prize und den Gan foundation award for distribution (This Award for Distribution proves the unwavering support of the Gan Foundation for emerging talents and is given to the French distributor of one of the five films supported by the 2020 Semaine de la Critique label.) nominiert.
DIE GESCHICHTE VOM HOLZFÄLLER hat was von der Schwermütigkeit von Kaurismäki, aber er spielt nicht in der Großstadt und der visuelle Stil ist ein anderer, der mir auch sehr gut gefällt. Auch der Humor ist eigenwillig. Die Finnen sind anscheinend nicht sehr gesprächig.
In einem kleinen, verschneiten Dorf ändert sich für ein paar Menschen einiges. Einer von ihnen reagiert darauf mit einem kontrollierten Gewaltausbruch. Einer ist eher still und nimmt alles hin. Gemeinsam mit seinem Sohn erlebt er nachts auf dem See eine Überraschung.
Der Regisseur über den Film: “I grew up in the north of Finland. We shot the film not far from where I lived as a child, 800 km away from Helsinki where I now live. They’re men and women of few words over there. It’s a very rural area and time flows differently there. …I wanted The Woodcutter’s Story to be as close to poetry as possible, since it’s an art form that runs deep within me. In general, I have always enjoyed cinema that is able to reach transcendence, to reach beyond storytelling and words and reveal the mystery of existence. The whole body of work of Robert Bresson is a great example. With the cinematographer, we also talked a lot about graphic novels, the photographs of American photographer Gregory Crewdson as well as Finnish paintings that depict the Arctic in a very surreal way, if you take Kalervo Palsa, for instance. Besides visual arts, what I thought about the most was Franz Kafka’s novel Amerika. In my own way, I also wanted to create a haunting, surreal atmosphere.” (https://www.semainedelacritique.com/en/articles/about-metsurin-tarina)
Obwohl ich normalerweise keine poetischen Filme mag, habe ich diesen hier recht gerne gesehen. Fast ein bisschen kurz kam er mir vor. Die Bilder der verschneiten Landschaften sind sehr sehenswert:
https://boxd.it/3Maow
https://boxd.it/gDz9g
https://boxd.it/pX9xC
Warum ich mir einen weiteren philippinischen Liebesfilm antue? Immerhin habe ich von der Regisseurin Dwein Baltazar auch ODA SA WALA (2018, 7 Punkte) und MAMAY UMENG (2012, 6,5 Punkte) gesehen und die waren völlig in Ordnung, sogar mehr als das.
Wir sind offenbar noch in der Pandemie, einige Leute laufen mit Mund-Nasenschutz rum und man denkt auch darüber nach, wie es weiter geht mit den Maßnahmen. Eine junge Frau ist mit irgendwas Sozialem beschäftigt, mir war nicht ganz klar was es ist. Sie hat einen netten Kumpel, der ihr dabei hilft. Die Locations sind sehr schön! Und die Kamera ist auch sehr gut! Kein Problem mit den Nachtszenen: https://boxd.it/j79eC
Die Stelle, an der sich die junge Frau in den Mann verliebt, ist total SCHÖN! Und das sagt jemand, die sonst überhaupt gar nichts mit Romantik am Hut hat. https://boxd.it/gdbcI
Für das was es ist, ein philippinisches Liebesdrama, könnte ich der ersten Hälfte glatte 10 Punkte geben! Denn die Story ist völlig in Ordnung, die Darsteller überzeugen, die Dialoge passen und das Lokalkolorit ist vorhanden. Eine absolute Seltenheit bei solchen Produktionen! Leider kackt THIRLD WORLD ROMANCE in der zweiten Hälfte dann ziemlich ab. Fast so, als hätte der Autor keine Lust mehr gehabt, oder als ob die 2. Hälfte von einem anderen Autor geschrieben worden ist. Situationen entstehen, die nicht ausreichend erklärt und nicht differenziert beschrieben sind und auch die tiefen Gespräche gibt es nicht mehr. Es wirkt, als habe man möglichst viele Themen hineinstopfen wollen, die Mutter, die im Oman arbeitet, nicht bezahlt wird, zurückkommen muss und hinter der die Geldverleiher her sind, weil sie total verschuldet ist. Die Queer-Familie des Protagonisten: Wie hoch ist die statistische Wahrscheinlichkeit, dass ein Vater sich zum Coming-Out entschieden hat (sehr praktisch: nachdem die Mutter gestorben ist) und dann 3 seiner 4 Söhne auch schwul sind? Dann gibt´s noch einen korrupten Filialleiter, der seine Angestellten ausbeutet, ok, das ist wahrscheinlich an der Tagesordnung. Und dann gibt es den ersten Streit zwischen den beiden Liebenden, den ich krass konstruiert finde.
Nichts desto trotz ergibt das eine solide 7.
Wenn man sich das IMDB-Ranking anschaut, dann passt es zu meiner Einschätzung: Ein Großteil der Filipinos verteilt 1 Punkt und ein Großteil der Amerikaner mindestens 6 Punkte. Andere Nationalitäten haben den Film offenbar noch nicht bewertet.
https://boxd.it/bZCw2
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #37
L'AMANT DOUBLE war für die Goldene Palme nominiert.
In dem Autorenfilm des mir bis dahin unbekannten Regisseurs François Ozon geht es um eine junge Frau, die in eine Psychoanalyse geht und dann mit dem Psychoanalytiker eine Beziehung beginnt. Danach passieren merkwürdige Dinge.
Die Situation beim Analytiker ist bis auf die Einrichtung gar nicht mal so schlecht gemacht, was aber kein Wunder ist, denn die Franzosen sind ja bekanntlich Psychoanalysefans. Nicht gut gelöst ist: Die Sessel in der Praxis des Psychoanalytikers stehen VIEL zu nah beieinander. Außerdem ist es unüblich direkt gegenüber zu sitzen, da das sowohl für den Patienten als auch für den Therapeuten bedrängend werden kann, von daher ist es besser, die Sessel eher schräg zueinander zu stellen, sodass beide die Möglichkeit haben, den Blick woanders hin schweifen zu lassen. Seine Interventionen sind zwar korrekt, aber eher für einen sehr klassischen Analytiker und bei so einem Setting würde man erwarten, dass die Frau auf der Couch liegen würde. Außerdem ist es total unwahrscheinlich, dass die Symptome, so wie hier, so schnell weggehen. Die Symptome lösen sich in der Regel erst sehr spät in der Behandlung auf (wenn überhaupt).
Wie DER ANDERE LIEBHABER dann weiter geht, ist für mein Empfinden überkonstruiert und weit weg vom realen Leben, während der Film aber so tut, als würde er in der realen Welt spielen. Auch wenn mir die Geschichte nicht wirklich gefällt, so ist sie doch recht spannend und unterhaltsam erzählt und die Auflösung ergibt zumindest dann doch Sinn. Insoweit bereue ich es nicht, den Film gesehen zu haben.
https://boxd.it/eqWlK
https://boxd.it/pX9xC
Von Regisseurin Marilou Diaz-Abaya kannte ich bislang nur JOSÉ RIZAL (6 Punkte) und KARNAL (5,5 Punkte) , der immerhin für den internationalen Oscar eingereicht wurde– somit hatte ich kein großes Interesse an weiteren Werken von ihr, wobei ein Alleinstellungsmerkmal ist, dass sie eine der wenigen Frauen in der Branche war.
Bei BRUTAL fällt als erstes die sehr gute Bildqualität auf, kein Wunder, der Film wurde restauriert. Die Kamera ist aber auch so sehr gut, genauso wie Locations und Darsteller. Zeitgeist und Lokalkolorit sind schön reingefangen! Dafür allein lohnt sich der Film schon.
Die Handlung schreitet nur langsam voran, nachdem man am Anfang eine verletzte und traumatisierte Frau ins Krankenhaus bringt, die angeklagt wird, ihren Mann und dessen drei Freunde umgebracht zu haben.
Dann gibt es eine erstmal absurd wirkende Geschichte, über eine Frau, die nach der Entjungferung enttäuscht von der „Leistung“ ihres gleichaltrigen Schulkameraden ist und deshalb sofort mit dem Wachmann fickt, der sie in irgendwelchen Duschräumen aufgestöbert hat. Aber dann wird erkennbar, dass das Mädchen wohl eine Nymphomanin ist. Lars von Trier fällt mir ein, und dass ich den 2. Teil von NYMPHOMANIAC immer noch nicht gesehen habe. Schande über mich!
Übergeordnet geht es um die Emanzipation der Frau und die Geschlechterrollen in den 1980ern.
Ungefähr bei Minute 39 kommt eine erotische Tanzszene (und später noch mehr) die für mich nicht viel Sinn für den Fortgang des Films ergeben hat – aber vielleicht habe ich den Zusammenhang nur nicht verstanden. Sie ist außerdem auch ein bisschen absurd, weil der Tanzpartner ziemlich albern in seinen Boxer-Shorts aussieht.
Witzig sind die Bewertungen auf IMDB: 9 von 18 Filipinos haben dem Film 1 Punkt gegeben. 😂 Die waren wahrscheinlich geschockt von so viel Frauenpower! 4 von 13 Amis haben ihn mit 7 Punkten bewertet, und nur 2 mit 4 Punkten oder weniger. Witzigerweise wurde BRUTAL hauptsächlich von Indonesiern bewertet (101) und von denen haben 67 % ihn mit mindestens 7 Punkten bewertet. Interessant! Oder fasst IMDB manchmal mehrere Länder unter einem zusammen?
Meinen Dank an cine.
https://boxd.it/bZCw2
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #36
Bennett Miller erhielt für FOXCATCER die Auszeichnung als bester Regisseur (der Film war außerdem für 5 Oscars nominiert).
FOXCATCHER läuft bei Prime nur in Synchro.
Das Biopic handelt von den Brüdern Mark und Dave Schultz, welche im Ringen Olympiasieger wurden. Und ihre Beziehung zu ihrem superreichen Trainer John du Pont, der ziemlich spinnt und ein gruseliger Narzisst ist. Das merken die Brüder aber leider erst (zu) spät. Durchaus unterhaltsam, aber nix, was länger im Gedächtnis bleiben wird.
Insgesamt einigermaßen unterhaltsamer Sport-Film, aber für mich letztlich nichts Besonderes. Sehr amerikanisch halt. MONEYBALL (2012) hat mir deutlich besser gefallen.
https://boxd.it/pX9xC
Was passiert, wenn ein Paranoiker tatsächlich in eine Verschwörung gerät?
Die Antwort bekommt man hier. Mel Gibson zusammen mit Julia Roberts sind hier entzückend. Obwohl ich gegen beide so meine Vorurteile habe. Aber hier sind sie wirklich gut. Für das, was er ist, ein amerikanischer Mainstream-Thriller, gefällt mir der Film richtig gut. Er ist unterhaltsam, spannend, sympathisch. Was ich hier total genial geschrieben finde, sind Fletchers Verschwörungserzählungen: Überall sind immer ein paar Fakten drin, aber was er dann daraus macht, ist hanebüchen. Es ist nicht einfach, Fakten von Fantasien zu unterscheiden, da Fletcher nicht nur paranoid, sondern auch sehr intelligent ist und seine Vorstellungen wasserdicht sind. Das macht ja das Wesen eines Paranoikers aus: Er stellt keine Vermutungen an, ist nicht besorgt, sondern er hat die Gewissheit, dass alles genauso ist, wie er meint.
Die Liebesgeschichte hätte es wegen mir nicht gebraucht.
In Minute 13:50 gibt es eine Kakerlake im Spülbecken: https://boxd.it/2Uexk
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #35
TITANE erhielt die Goldene Palme.
Danke an TheFlyingGuillotine, dass du mich auf den Film hingewiesen hast.
Erinnert mich an CRASH (1996) und CRIMES OF THE FUTURE (2022), aber in besser. Ich könnte nicht sagen, dass ich den Film verstanden habe, aber vielleicht gibt´s da auch nichts zu verstehen.
Ein Kind gerät in einen Autounfall, bekommt eine Titanplatte in ihren Kopf operiert und entwickelt sich sehr extrem. Aber sie war auch vor dem Unfall schon auffällig. Jedenfalls konnte ich in der manifesten Handlung nicht viel Sinn finden. Die Bilder und Ideen sind nicht uninteressant.
Es wird gespielt mit Geschlechtern bzw Geschlechtsrollen, sexueller Identität, Fetisch, Grenzüberschreitung, Missbrauch, Täter-Opfer-Dynamiken, Körpermodifikationen (und der Endlichkeit bzw. dem Kreislauf des Lebens). In diesem Sinn ist das wohl ein recht moderner Film. Auch in dem Sinn, dass es weder eine Erklärung noch einen halbwegs schlüssigen Handlungsablauf gibt. Ich konnte jedenfalls keinen erkennen. Gleichzeitig wird das Geschehen aber auf eine Weise gezeigt, dass ich gerne weiter zugesehen habe und auch neugierig darauf war, was da am Ende aus dem Körper der Protagonistin werden würde.
https://boxd.it/pX9xC
https://boxd.it/eqWlK