EudoraFletcher68 - Kommentare

Alle Kommentare von EudoraFletcher68

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    EudoraFletcher68 13.12.2023, 07:28 Geändert 13.12.2023, 08:03

    Ich steh überhaupt nicht auf solche Mysterydramen oder ist das ein Psychothriller? Jedenfalls ist das nicht mein Genre. Für mich eher gedankliche Masturbation. Brauch ich nicht.

    Dennoch kann ich die Qualität des Films insgesamt anerkennen. Die Bilder sind sehr gut. Die Darsteller sind top und auch die Inszenierung gefällt mir. Aber mir war BUNNY LAKE IS MISSING mit 107 Minuten deutlich zu lang. Meine Bewertung sollte nicht konkret genommen werden - macht euch am besten selbst ein Bild.

    Lynley ist aus den USA neu nach London gezogen und hat wohl in der Früh ihr Kind in einer Kindestagesstätte gelassen. Als sie am Nachmittag kommt, um das Kind zu holen, ist es nicht da und keiner hat sie jemals gesehen. Sie hat einen Bruder, von dem man anfangs denken soll, er ist der besorgte Vater, der aufgebracht angefahren kommt und die Erzieherinnen befragt und angeht und schließlich die Polizei anruft. Die Suchaktivitäten nehmen ihren Gang und schon früh hat man einen ganz bestimmten Verdacht. Nun fragt man sich die ganze Zeit, ob der Verdacht sich wohl bestätigen wird. Mir hat die Auflösung dann gar nicht gefallen (u.a. deshalb, weil man da von selbst überhaupt nicht hätte draufkommen können - oder habe ich was übersehen?) und am Ende wird auf total blöde Weise künstlich Spannung erzeugt.

    Einen Satz, den der Bruder gegenüber dem Kommissar äußert hat mir gefallen: "Why are you pouring liquor into my sister....?" (Der Ermittler saß mit Lynley in einer Bar und hat sie tatsächlich zum Trinken animiert, um an Informationen zu gelangen)

    Danke an Kollege cine! Ein Versuch war´s wert.

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      EudoraFletcher68 12.12.2023, 21:14 Geändert 12.12.2023, 21:18
      über Paprika

      PAPRIKA ist wie ein bunter Wirbelsturm, oder vielleicht auch ein Tornado in dem sich ganz viele verschiedene Elemente befinden und zwischendrin gibt es kurze Momente der Ruhe (also dann vielleicht ein Hurricane?), nur um dann wieder an Fahrt aufzunehmen und alles auf den Kopf zu stellen, was man sich nur vorstellen kann.

      Gefallen hat mir, dass es hier um Träume und deren Interpretation geht und dass man in die Träume eines anderen hineinträumen kann. Christopher Nolan hat sich hier sicherlich für INCEPTION inspirieren lassen, bzw. einzelne Elemente einfach übernommen. Die Animationen finde ich großteils sehr ansehnlich, sogar mehr als das!

      Die Handlung habe ich nur bedingt verstanden. Es gibt ein paar Wissenschaftler, die so ein Gerät entwickelt haben, mit dem man eben in die Träume anderer hineinsteigen kann. Eigentlich soll das für Psychotherapie genutzt werden. Aber dann hat einer so ein Ding geklaut und dann geht alles drunter und drüber, auch weil der Dieb in das Unbewusste von wachen Personen eindringt. Es geht oftmals sehr schnell von einem Träumer zum nächsten und man weiß nie so genau, ist das jetzt ein Traum oder die Realität.

      Ich würde mal meinen, dass PAPRIKA auf jeden Fall ein Film für Freunde von abgespacten Animationsfilmen sein müsste. Auf meiner FL haben ihn die meisten mit mindestens 7 bewertet.

      Ich würde PAPRIKA gerne nochmal synchronisiert (Unglaublich aber wahr!!!!) sehen, weil es mir bei dieser ganzen Bilderflut und dem hohen Tempo viel zu anstrengend war, dauernd auch noch die UT zu lesen.

      Auch ein Film, den man sich ein 2. Mal ansehen sollte.

      Jetzt muss ich mir doch noch MILLENNIUM ACTRESS und PERFECT BLUE ansehen. Hab gehört, die sollen noch besser sein.

      [Danke an Deciuscaecilius für die Empfehlung!]

      In OmeU: https://www.youtube.com/watch?v=VAbxEZxC2XI&list=WL&index=3

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        Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #24

        La Pelle war nominiert für die Goldene Palme.

        Leider auf A***** Prime nur in Synchro zu sehen. Allerdings wechselt die Sprache immer wieder von Synchro zu OmU.

        Es ist 1943 in Neapel. Die Alliierten haben die Stadt übernommen. Während die einfachen Einwohner ums nackte Überleben kämpfen, speisen die Reichen mit den Amerikanern (dabei gibt es aber auch anscheinend Versorgungsprobleme, sodass es zu merkwürdigen Szenen bei Tisch kommt) in sehr schönen Palazzi. Die Amerikaner sind .... eben Amerikaner.

        Der Film ist voll schwarzen Humors und Sarkasmus. Es gibt ein paar bitterböse Szenen: Menschen verkaufen ihre Kinder an Pädophile oder ihre jungfräulichen Töchter an den Meistbietenden. Der Blick auf die eigenen Landsleute, die Amerikaner und auch ein paar Deutsche ist gut gelungen.

        Gedreht wurde laut IMDB hauptsächlich in Rom (ob das stimmt?) und auch auf Capri. In Nebenrollen Claudia Cardinale und Burt Lancaster.

        https://boxd.it/eUmE2
        https://boxd.it/h0Ene
        https://boxd.it/pX9xC

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          EudoraFletcher68 12.12.2023, 08:00 Geändert 11.02.2024, 15:09

          MP-Vorhersage 7,3

          Das Beste an THE INCIDENT sind die Bilder, sowohl vom nächtlichen New York City (https://boxd.it/j79eC), als auch von den Innenräumlichkeiten. Allein die Szene in Minute 33:30 ist doch einfach nur genial: Frauenbeine auf dem Bahnsteig, die auf und ab gehen, im Hintergrund der (vermutliche) Ehemann auf der Bank. Toll! Allein die Aufnahmen machen den Film zu einem Meisterwerk. Von Kameramann Gerald Hirschfeld habe ich noch zwei Filme gesehen, bei denen ich die hochwertigen Bilder auch schon bemerkt hatte: WHEN COTTON COMES TO HARLEM (1970) und FAIL-SAFE (1974).

          Die (dezente) Musik hat mir auch gefallen.

          Die Geschichte selbst ist spannend erzählt: Zwei kleine Gewalttäter hauen einen alten Mann kaputt und besteigen spätnachts einen Vorortzug, in dem diverse Personen sitzen, von denen manche so eingeführt werden, dass man eine Beziehung zu ihnen aufgebaut hat: Vater, Mutter und Kind, die Frau ist unternehmungslustig, der Mann muss am nächsten Tag arbeiten gehen und ist genervt von ihren Allüren;
          Eine junge Frau mit ihrem Freund Johnny, der unbedingt mit ihr Sex will, aber sie ziert sich; Ein Rentner mit seiner Frau, vor sich hin zeternd; 2 Soldaten, einer von ihnen mit gebrochenem Arm; ein einsamer Trinker in einer Bar; Ein ängstlicher Geschichtslehrer und eine frustrierte Ehefrau, die ihn runter macht. Ein ängstliches Schwarzes Paar. Usw. Was sich dann in dem Zugwaggon abspielt kommt mir zwar übertrieben vor und soll wohl eine Überzeichnung darstellen, bzw. eine Kollage an gesellschaftlichen Konflikten aus der Zeit. Natürlich ist (fehlende) Zivilcourage auch ein Thema, allerdings hatte ich nicht den Eindruck, dass dies der Schwerpunkt ist. Insgesamt sehr gut inszeniert. Auch der völlig selbstverständliche Rassismus ist intelligent dargestellt. Z.B. als endlich die Polizei in den Waggon kommt, stürzen sich die Beamten als erstes auf den einzigen Schwarzen, weil sie davon ausgehen, dass er der Täter sein muss.

          [Danke an cine für die Empfehlung!]

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            Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #23

            (MP-Vorhersage: 6,2 Punkte)

            Der Film war für die Queer-Palme und für Un Certain Regard Award nominiert.

            Griechische Coming-of-Age Geschichte eines etwas sehr tuntigen Schwulen und seines Bruders, der mich bis zur Hälfte nicht erreichte. Das lag womöglich an der deutschen Synchro (läuft auf Prime). Die ist einfach schlecht.

            Erst als sich die Sache mit dem Hasen aufklärte, fing ich an, mich für XENIA: EINE GRIECHISCHE ODYSSEE mehr zu erwärmen. Und dann erinnerte ich mich auch an den Titel und konnte tatsächlich mit der Laufzeit dann doch immer mehr mit dem Film anfangen.

            Übergeordnet geht es um Xenophobie und natürlich auch Aggression gegen Homosexualität. Die beiden Brüder sind Halb-Albaner und doch beide auf Kreta aufgewachsen. Jetzt benötigen sie für ihr Bleiberecht einen Nachweis über die Staatsbürgerschaft ihres Vaters. Jedoch hat die kürzlich verstorbene albanische Mutter nicht für die beiden Jungs vorgesorgt. Sie sind nun auf der Suche nach ihrem Vater. Auf ihrer Reise erleben sie alles Mögliche. Es wird dann sogar noch spannend.

            https://boxd.it/pX9xC

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              EudoraFletcher68 11.12.2023, 07:27 Geändert 16.12.2023, 07:55

              Hat mich spontan an THE WIRE auf Deutsch erinnert. Nicht, dass 4 BLOCKS in die Nähe dieser besten Serie von allen kommt, aber sie hat einen ähnlichen Stil. Es stimmt so ziemlich alles, was man sich von einer Serie wünschen kann: Darsteller, Geschichte, Plot, Charaktere, Inszenierung, Technik.

              In Neukölln (Berlin) sieht man arabische Drogendealer ihre Waren verschecken und die Methoden von Geldverkehr und Drogenablieferung. Dann wird ein Kerl von einem abgehalfterten Polizisten á la Mc Nulty hops genommen. Die Situation ist gefährlich, weil von weiter oben einige arabisch aussehende Mitglieder oder Freunde der Drogenhändler die Polizisten mit Flaschen und Steinen bewerfen. Die Araber mit ihren Bärten sehen vogelwild aus!

              Nach ein paar Folgen hatte ich mich an die Protagonisten gewöhnt und wollte wissen, wie es weiter geht. Es geht um eine libanesische Familie, die in den 1980ern aus dem Libanon nach Deutschland kam (ich vermute, dass es eigentlich palästinensische Flüchtlinge sind, die aus einem Lager aus dem Libanon kamen), Asyl beantragt hat und seit Jahrzehnten nur geduldet in Deutschland lebt. Das bedeutet, die Leute können jederzeit abgeschoben werden und dürfen nicht arbeiten. Deshalb machen sie natürlich kriminelle Sachen wie Drogenhandel. Das Familienoberhaupt ist Andi Hamady, ein kluger Mensch mit einem guten Herz. Sein Bruder ist ein gewissenloser Schlägertyp. Sein bester Freund ist ein Undercover-Bulle, der jederzeit auffliegen könnte. Dann gibt es noch die dazugehörigen Frauen und noch einige Jugendliche, die auch gerne in die Gang mit einsteigen wollen. Und natürlich feindliche Drogengangs und die Polizei.

              Nachdem 4 Blocks u.a. auch von Abdul Chahin (https://www.podcast.de/podcast/3203968/brennpunkt) empfohlen wird, gehe ich mal davon aus, dass sie einigermaßen authentisch ist.

              Habe leider zu spät bemerkt, dass die komplette Serie nur noch wenige Tage bei Prime läuft.

              Ganz werde ich es wohl nicht mehr schaffen.

              Edit: von 8,5 auf 9 Punkte erhöht. Kenne keine deutsche Serie mit dieser Qualität!

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                EudoraFletcher68 10.12.2023, 09:03 Geändert 11.02.2024, 15:10
                über Phoenix

                Kommentar zum 2. Advent für Deciuscaecilius im Rahmen der dieses Jahr leider so gut wie nicht vorhandenen Community-Advents-Wichtel-Aktion 2023.

                Christian Petzold finde ich meistens mindestens interessant.

                Der Titel ist gut gewählt, geht es doch um eine Überlebende des Holocaust, die quasi aus der Asche neu aufersteht.

                Der 2. Weltkrieg ist gerade zu Ende. Die Jüdin Nelly, die von den Nazis umgebracht hätte werden sollen, überlebt schwer verletzt unter den Leichen ihrer Mitinsassen und mit einem zerstörten Gesicht. Ihre Freundin Lene nimmt sie bei sich auf und kümmert sich auch um die plastischen Operationen (wie sich das alles zuträgt, sprich, wie Lene Nelly findet und wie man überhaupt einen 1945 einen plastischen Chirurgen auftreibt, erfährt man nicht). Sie bekommt ein neues Gesicht und sieht wie ein anderer Mensch aus. Sie macht sich auf die Suche nach ihrem nicht-jüdischen Mann, Johnny, einem Klavierspieler. Als sie ihn schließlich findet, erkennt er sie nicht.

                ANFANG SPOILER
                Stattdessen will er ein Geschäft mit ihr machen. Sie geht diese Geschäftsbeziehung mit ihm ein, einerseits aus Liebe, andererseits weil sie wissen möchte, ob er sie an die Gestapo verraten hatte. Lene ist überzeugt, dass es so war. Johnny will seine vermutliche Tat bis zum Ende verleugnen und erkennt daher auch Nelly nicht in der neuen Person, die einst seine Frau war. Sicher hat sie nicht nur ein neues Gesicht, sondern die ganze Frau ist verändert durch das schwere Trauma. Trotzdem gab sie ihm viele Gelegenheiten, sie zu erkennen, aber er will davon nichts wissen. Aus dieser Tatsache schließe ich, dass er sie tatsächlich verraten hat (das wird am Ende nicht ausgesprochen, aber es gibt Indizien). Denn wenn er sie nicht verraten hätte, hätte sein Instinkt und seine Liebe ihn doch spüren lassen, wen er da vor sich hat.
                ENDE SPOILER

                Wenn die manifeste Geschichte auch ein wenig fantastisch ist, so ist das Thema um das es geht, überhaupt nicht fantastisch: Wer hat in der Nazi-Zeit jüdische Menschen an die Gestapo ausgeliefert und wer hat ihnen geholfen? Was machen die überlebenden Opfer mit ihren nicht-jüdischen ehemaligen Freunden, Partnern und Bekannten? Petzold greift anhand der Beziehungsgeschichten Johnny-Nelly und Nelly-Lena beispielhaft das Problem auf. Dies hat er, wie ich finde, sehr gekonnt getan. Vor allem das Ende, auf das man dann in gewisser Weise hinfiebert, finde ich sehr gut gelöst!

                Vielen Dank für die gute Wahl, Deciuscaecilius! Den Film hätte ich mir von mir aus wahrscheinlich nicht so bald angesehen. Ich zögere immer bei Historienfilmen und auch die Auseinandersetzung mit der Nazi-Zeit fällt mir leider schwer. Ähnlich dem Protagonisten ertappe ich mich dabei, dass ich versuche, mich mit diesem fürchterlichen Kapitel unserer Geschichte möglichst wenig zu befassen. Nun hat aber die aktuelle Lage in Israel und im Gaza-Streifen mich dazu gebracht, mich doch wieder mehr dafür zu interessieren, weshalb dieser Wichtel-Film genau zum richtigen Zeitpunkt kam.

                Kommentar von Deciuscaecilius: https://www.moviepilot.de/movies/cain-and-abel/kritik/2778042

                https://boxd.it/5fmLa

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                  EudoraFletcher68 10.12.2023, 07:41 Geändert 29.02.2024, 09:46

                  Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #22

                  PEPPERMINT CANDY war für den CICAE-Award nominiert.

                  Es beginnt seltsam und mysteriös. In der ersten halben Stunde stellen sich viele Fragen und ich wusste gar nicht, was hier eigentlich los ist. In den ersten Minuten sehen wir eine Gruppe Südkoreaner, die in der Natur eine Riesen-Karaoke-Anlage aufgebaut haben (ich hasse sowas! Warum reicht es nicht, in der Stadt Krach zu machen, warum muss man das auch noch draußen in der Natur tun, wo es dann die ganze Umgebung beschallt wird?) und tanzen und singen. In der Nähe steht ein Mann vom Boden auf und gesellt sich zu der Gruppe, er ist ungewöhnlich provokant, rempelt andere an, keift sie an. Diese erkennen in ihm einen alten Freund von vor 20 Jahren wieder und wollen ihn freundlich in ihrer Mitte aufnehmen. Nach kurzer Zeit hält er es nicht mehr aus und rennt auf eine merkwürdige Art durch´s Wasser davon, bis er auf der nahe gelegenen Eisenbahnbrücke wieder auftaucht. Ups, denkt man sich, der wird jetzt doch wohl nicht...?

                  In unterschiedlichen Rückblenden werden die verschiedenen Probleme dieses Mannes erzählt.

                  ACHTUNG SPOILER
                  Die Szenen, als der Mann seine Frau mit ihrem Liebhaber erwischt, ist ziemlich abgefahren!
                  ENDE SPOILER

                  Für mich, als eine, der die südkoreanische Kultur trotz einiger Dokus und Filme sehr fremd ist, ist das ein in seiner Ungewöhnlichkeit, total sehenswerter Film.
                  Es gibt eine gewisse Tendenz zum typisch südkoreanisches Overacting. Wer das nicht aushalten kann, sollte sich solche Filme besser nicht ansehen. Ich finde es auch nicht toll, aber das Ausmaß hier ist gut aushaltbar. Die Locations und Ausstattungen in den Wohnungen haben mir gut gefallen, schön authentisch! Die Kamera ist professionell. Erwähnenswert finde ich außerdem noch, dass die Nachtszenen richtig gut gelungen sind: https://boxd.it/j79eC

                  Je länger der Film lief, desto besser gefiel er mir.

                  Ich könnte nicht behaupten, dass ich die Handlung verstanden hätte. Zu spät wurde mir deutlich, dass ich bei den Kapitelüberschriften ein genaueres Augenmerk auf die Jahreszahlen hätte legen sollen. Nichts destotrotz habe ich zumindest das Ende dann verstanden. Um ganz durchzublicken müsste ich ihn mir dann wohl nochmal ansehen.

                  [Danke an dazlious für die (Advents-Wichtel-)Empfehlung!]

                  https://boxd.it/pX9xC
                  https://boxd.it/cQ55I

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                    EudoraFletcher68 09.12.2023, 07:49 Geändert 11.02.2024, 15:11

                    Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #21

                    WONDERSTRUCK war für die Goldene Palme nominiert.

                    Schon früh fing ich an, an den Helligkeits-Einstellungen meines Fernsehers herumzudrücken (vergeblich): https://boxd.it/fMWoC

                    Das ist vielleicht auch so gewollt, denn es geht um ....
                    ANFANG KLEINER SPOILER
                    .... Kinder mit Sinneseinschränkungen. Aber vor allem des Gehörs denke ich jedenfalls
                    ENDE KLEINER SPOILER

                    Das akustische Element ist gut gemacht. Auch die verschiedenen Zeitebenen fand ich interessant.

                    Aber aufgrund der Dunkelheit und auch eines für mich sich nicht erschließenden Zusammenhangs konnte ich mit WONDERSTRUCK doch nur begrenzt etwas anfangen.

                    Was mir sehr gut gefällt, sind die Szenen in denen die Protagonisten zu verschiedenen Zeit-Epochen durch NYC spazieren – auch wenn ich nicht verstanden habe, was sie dort allein machen und auch wie sie wortlos Kontakt aufnehmen. Berührt hat mich auch der Zettel, den das Mädchen schreibt: „Where do I belong?“

                    Empfehlung für Freunde ungewöhnlicher Kunstfilme.

                    https://boxd.it/pX9xC

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                    • 6

                      Der letzte Kommentar ist von vor 11 Jahren.... ^^

                      Es ist ein Tag vor Weihnachten. Eine Mutter fährt mit ihrem ungefähr 11jährigen Sohn durch eine verschneite Landschaft. Gleichzeitig in einem Örtchen in Brandenburg vermisst ein Bauer die Hälfte seiner Gänse. Er stürzt in die Wirtschaft in welcher der Dorfpolizist Krause seine Mittagessen verspeist. Das Auto der Frau bleibt liegen und sie stolpert in den Ort. Auf der Suche nach Hilfe stolpert sie über Krause und seinen Kumpel, der auf der Suche nach einer Frau und einer neuen Bestimmung ist. Der Film dreht sich dann um die Integration der Neuankömmlinge, die Aufklärung eines Diebstahls, die Vorbereitung des Weihnachtsfestes und die Feier desselben.

                      Erfreulicherweise bricht auch jemand in den gefrorenen Dorfweiher ein: https://boxd.it/4hXQm

                      Kann man sich gut angucken. Läuft momentan auf Prime.

                      https://boxd.it/3Maow

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                      • 6

                        Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #20
                        THE TASTE OF MONEY war für die Goldene Palme nominiert.

                        Gibt´s auf Prime leider nur in deutscher Synchro.

                        Es handelt sich um eine erst einmal sehr langsam inszenierte südkoreanische Mafia-Geschichte. Der Kopf ist eine ältere Frau um die 65. Ihr Mann betrügt sie mit dem philippinischen Dienstmädchen. Aus Kränkung und Einsamkeit schnappt sie sich den jungen Assistenten, der erst einmal nicht weiß, wie ihm geschieht.
                        Es hat ein ganzes Weilchen gedauert, bis der Film mich für sich eingenommen hat, dann wurde er aber in seiner Bösartigkeit doch interessant, weshalb ich die Sichtung insgesamt nicht bereue.

                        https://boxd.it/cQ55I
                        https://boxd.it/pX9xC

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                        • 5

                          Ein Weihnachts-Horror-Film gedreht in Manitoba, Kanada – ohne Schnee? ^^

                          Ansonsten ist das ein 0815 Weihnachtsmann-Killer-Film, für mich gibt so etwas grundsätzlich wenig her, aber zumindest sind die Schauspieler und die Bilder (bis auf den fehlenden Schnee) recht hochwertig. Was SILENT NIGHT für mich dann zu keinem Total-Reinfall werden ließ.

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                          • 8 .5

                            MP-Vorhersage: 7,7

                            Aber ein Film von 1930 – das kostet mich immer Überwindung....

                            Die Qualität der Bilder ist hervorragend! Obwohl manche der Darsteller ein bisschen gestelzt sind, so wie auch manche der Dialoge, ist dies ein schwer beeindruckender Antikriegsfilm. Anfangs sehen wir die Naivität, mit der die frischen Soldaten in den Krieg ziehen und die rasch folgende Ernüchterung, die Panik, in die sie dann geraten. Die Kaltschnäuzigkeit und den Zynismus mit dem andere reagieren. Sehr deutlich wird auch die Wertlosigkeit des einzelnen Menschenlebens und die Sinnlosigkeit von Krieg.

                            Ich habe das Buch nicht gelesen, aber ich vermute, dass man hier kleine Nebengeschichten umgesetzt hat, wie die absurde Situation bei der Essensausgabe, als die Kompanie um 50 % reduziert beim Koch ankommt, dieser aber für die volle Kompanie gekocht hat, den Soldaten aber keine doppelten Rationen austeilen will, weil er keine Anweisung dafür erhalten hat.

                            Wenn ich so weiter darüber nachdenke, dann macht den Film auch besonders, dass er in einer Zeit entstanden ist, in der Krieg in der Gesellschaft vermutlich weit weniger geächtet war, wie das heute (bei uns) der Fall ist. Während ich das schreibe, erscheint mir diese Aussage aber auch schon wieder mehr als fragwürdig, denn auch wenn das in meinem Umfeld so gesehen wird, gibt es immer noch (zu) viele Staaten und Menschen, die der Ansicht sind, dass Gewalt ein geeignetes Mittel ist, um die eigenen Interessen durchzusetzen. Trotzdem ist das ein herausragender Film seiner Zeit, in der es eben nicht schon 100e oder 1000e Produktionen zu diesem Thema gab und Krieg auch nicht selbstverständlich im gesellschaftlichen Diskurs geächtet war.

                            [Danke, Framolf, für den Anschubser, ohne den ich mir den Film wahrscheinlich nicht so bald angeschaut hätte!]

                            https://boxd.it/h0Ene

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                            • 6

                              Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #19

                              SCHIFF NACH INDIALAND war für eine namenlose Auszeichnung nominiert.

                              Ein Seemann kehrt nach 7 Jahren zurück in seinen Heimatort und reflektiert seine Beziehungen auf dem Festland und seine Vergangenheit (inclusive Familiendynamik). Sein Vater, bei dem er auf einem Schiff lebt, wird alt. Eines Tages bringt er eine junge Frau mit an Bord und beschließt, dass dies nun seine neue Partnerin sein soll. Die Ehefrau, die ebenfalls auf dem Schiff lebt, ist natürlich nicht gerade erfreut. Der Sohn ist stinksauer, findet dann aber auch Gefallen an der Frau.

                              Die erste Hälfte hat einige interessante Momente und die Bilder sind stimmungsvoll, mir aber doch insgesamt zu verstaubt. Allerdings wurde es besser mit der Laufzeit, denn die Konflikte, die entstehen und der Umgang damit fand ich dann doch überraschend spannend. Melodramen sind nur im Ausnahmefall etwas für mich. Gibt´s auf Prime.

                              https://boxd.it/hj53m
                              https://boxd.it/gDz9A
                              https://boxd.it/pX9xC

                              24
                              • 8 .5
                                EudoraFletcher68 06.12.2023, 07:46 Geändert 06.12.2023, 07:54

                                Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #18
                                MAN FRIDAY war für die Goldene Palme nominiert.

                                Ich habe den Post vorgezogen, weil ich finde, dass man MAN FRIDAY gut als Double Feature mit DIE KÄNGURU-CHRONIKEN sehen könnte. Warum? Beide haben einen anarchischen Humor und gut gelungene Gesellschaftskritik, wobei MAN FRIDAY differenzierter und komplexer ist.

                                Ich hatte MAN FRIDAY ohne Vorwissen angeschaut und einen Robinson Crusoe-Film erwartet. Ist es auch und auch wieder überhaupt nicht.

                                In jedem Fall handelt es sich um eine ganz ausgezeichnete schwarzhumorige, wahrhaft bitterböse Persiflage auf ...

                                ACHTUNG SPOLER
                                ...den (britischen) Kolonialismus, Rassismus, Nationalchauvinismus, Macht(missbbrauch), Sklaverei und Lohnarbeit und toxische Männlichkeit.
                                ENDE SPOILER

                                MAN FRIDAY enthält viele kluge Gedanken und diskutiert elegant und intelligent gesellschaftspolitische und Macht-Verhältnisse.
                                Das macht er einfach nur großartig! Genial ist beispielsweise die Unterhaltung über Eigentumsverhältnisse! Auch die Hinterfragung der Religion ist schön! Am Ende wird es noch richtig deep.

                                Peter O´Toole ist ein superguter Robinson! Visuell lohnt sich der Film auch.
                                angucker hat sich über die Songs beschwert. Auch in der OV sind diese die größte Schwäche. Aber da es nicht so viel von ihnen gab, hat mich das nicht weiter gestört.

                                https://boxd.it/pX9xC
                                https://boxd.it/ldO3K

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                                  EudoraFletcher68 06.12.2023, 07:45 Geändert 06.12.2023, 22:26

                                  Wegen der vielen negativen Bewertungen hätte ich mir den fast nicht angesehen. Kann diese nicht nachvollziehen. 4 Punkte, wenn man damit nix anfangen kann, ok, das gibt´s. Aber die 2- und 3-Punkte-Bewertungen kapier ich nicht. Egal, ich muss ja auch nicht alles verstehen.

                                  Aus meiner Sicht handelt es sich um eine recht gut gelungene Persiflage auf das Berlin 2020 (kurz vor Corona, was den Film umso sehenswerter für mich macht) mit allem Drum und Dran (Gentrifizierung, Rassismus, AFD, Neo-Nazi-Schlägertruppen, Großkapitalisten, Einwanderer der 2. oder 3. (?) Generation, die Eckkneipe, Verschwörungserzählungen (Chemtrails usw). Das Känguru selbst ist schon irgendwie witzig und nicht schlecht animiert. Aber warum es überhaupt eins ist und kein Mensch, ist mir im Lauf des Films nicht klar geworden. Was ich aber nicht schlimm finde, ich hab´s dann genauso gemacht, wie die Figuren im Film, ich hab seine Existenz akzeptiert.
                                  Die Hommage an THE BIG LEBOWSKI ist super gut gelungen!! Hat mich sehr gefreut. Allein dafür würde ich mir DIE KÄNGURU-CHRONIKEN ein 2. Mal anschauen!
                                  Insgesamt hatte ich viel Spaß mit dem Film. Unterhaltsam ist er allemal.

                                  DIE KÄNGURU-CHRONIKEN könnte man schön im Double Feature mit MAN FRIDAY (1975) gucken.

                                  [Danke an Framolf für die (Advents-Wichtel-)Empfehlung!]

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                                  • 6

                                    Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #17

                                    I LOST MY BODY war für die goldene Kamera nominiert und Jérémy Clapin erhielt den Critic´s weeks Grand Prize.

                                    Schön gemalter Animationsfilm über eine Hand auf der Suche und einen jungen Mann, der sich zum ersten Mal verliebt. Der Zauber hat mich nicht erreicht, auch wenn ich den Film gerne gesehen habe. Die viel gepriesene handwerkliche Qualität kann ich nur erahnen.

                                    https://boxd.it/eqWlK
                                    https://boxd.it/pX9xC

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                                    • 6 .5

                                      Dieses recht eigenwillige und seltsame japanische Road-Movie zeigt uns die Beziehungsdynamik von zwei gegensätzlichen Frauen, die eine arm, die andre reich, die eine ängstlich, die andere aggressiv, die eine verheiratet, die andere Single. Beide haben offenbar in extrem konservativen und spießigen Strukturen gelebt, in denen sie sich nie gewagt hätten, mal andere Pfade einzuschlagen. Dies probieren sie nun aus. Gewalt spielt eine Rolle und Liebe. Die beiden sind auf der Flucht. Zu Beginn ahnt man das Ende. Ob es dann so kommt, wie man denkt, hängt vermutlich vom Zuschauer ab. Es kam definitiv anders, als ich erwartet hatte. Mir hat das Ende dann recht gut gefallen.

                                      RIDE OR DIE hat auf jeden Fall etwas und ich habe es keinesfalls bereut den Film gesehen zu haben. Er regt mich jedoch weder an, mir mehr Gedanken zu machen, noch habe ich viele Ideen, was ich über den Film schreiben könnte, vor allem auch ohne zu spoilern.

                                      Womit ich immer wieder Probleme hatte, waren die teilweise recht sterilen Bilder.

                                      [Danke an Framolf für die (Advents-Wichtel-)Empfehlung!]

                                      https://boxd.it/5eyv2

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                                      • 5 .5
                                        EudoraFletcher68 04.12.2023, 07:44 Geändert 04.12.2023, 07:48

                                        Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #16

                                        Der Film war für den „Un Certain Regard Award“ (Parallelsektion der Filmfestspiele von Cannes, die mutige und innovative Filme in den Mittelpunkt stellt. Die ausgewählten Filme spiegeln die Vielfalt und Kreativität des Weltkinos wider und bieten Filmliebhabern und Kritikern ein einzigartiges Filmerlebnis) nominiert.

                                        In den verschneiten argentinischen Anden wurde eine Frau auf bestialische Weise getötet, es gibt Ermittlungen. Vor- und Rückblenden, die erst einmal alles im Unklaren lassen. Ein Mann, der (körperliche) Probleme unklarer Natur hat. Seine Frau, die sich um ihn kümmert. Ist das die spätere Tote? An einem anderen Ort passiert noch ein Mord – oder ist es derselbe? Verdächtigt wird der Ehemann, der unter einer Psychose leidet und Stimmen hört. Er scheint in der Forensik zu sein und eine Psychiaterin lässt sich erzählen, was die Stimmen ihm sagen. Der Kommissar hat eine Angststörung und bekommt Medikamente vom Psychiater, der ihm gleichzeitig auch den Kopf massiert und ihm alle möglichen Phobien aufzählt, wohl um zu verdeutlichen, dass man vor allem Angst haben kann.

                                        Ein Teufelskreis: Ich habe die manifeste Handlung nicht verstanden. Deshalb wurde ich dann mehrmals unaufmerksam und deshalb habe ich die Handlung noch weniger verstanden. Jedoch hat mir Atmosphäre gefallen. Nur das Ende habe ich dann kapiert!!! 😃😂 Aber das verrate ich natürlich nicht! Ich fand´s aber witzig (Nur leider kam´s zu spät)!

                                        Die Locations sind gut gewählt und die Bilder sind sehr schön inclusive hervorragender Nachtszenen: https://boxd.it/j79eC

                                        Da ich die Handlung nicht verstanden habe, komme ich mit diesem langsamen Arthouse-Horror-Film auch nicht so richtig klar.

                                        https://boxd.it/ekkHQ
                                        https://boxd.it/3Maow
                                        https://boxd.it/pX9xC

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                                          EudoraFletcher68 04.12.2023, 07:39 Geändert 04.12.2023, 07:59

                                          Zu Bildern aus einer Kleinstadt, Landschaften, Straßen, einzelnen Gebäuden (Schule, Internat usw.) und Personen die meist selbstgemachten Maske über den Köpfen haben, wird die Geschichte eines luxemburgischen Drogensüchtigen aus der Ich-Perspektive erzählt. Vielleicht hatte er das ja alles aufgeschrieben. Ich vermute es fast.

                                          Die Geschichte ist krass und der Autor hat Talent. Was mir nicht so sehr zusagt ist das Gefühl, mit einem Audio-Guide durch eine nicht allzu spannende Ausstellung zu laufen. Das was wir hören, ist durchaus ergreifend, macht traurig, hoffnungslos, wütend, schockiert. Aber das was man sieht ist doch ziemlich austauschbar. Man hat wohl versucht, die Leere und Trostlosigkeit, die der Junge in sich fühlte, in den Bildern wieder zu geben. Ich habe aber hauptsächlich eine große Sterilität wahrgenommen, vielleicht auch, weil es eben so gut wie keine Menschen gibt und die die es gibt, schweigen. Das ist bestimmt auch die Idee des Regisseurs. So kann man einen halbdokumentarischen Film aus einem Text machen, ohne dass man die konkreten Protagonisten und ihr Umfeld auftreiben und filmen muss oder abhängig von (teuren) Schauspielern ist.

                                          Mit der Laufzeit wird die Geschichte erst immer verrückter (in einem guten Sinn) und dann immer grauenhafter, dann nimmt sie eine überraschende Wendung. Insgesamt stufe ich NEVER DIE YOUNG für mich auf jeden Fall als „sehenswert“ (7 Punkte) ein, auch wenn dieser Museumseffekt mir nicht so sehr zugesagt hat.

                                          [Danke an Framolf, für die (Advens-Wichtel-)Empfehlung!]

                                          https://boxd.it/gHNfq

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                                            EudoraFletcher68 03.12.2023, 07:54 Geändert 03.12.2023, 11:19

                                            Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #15

                                            THE RULING CLASS war für die Goldene Palme nominiert (und Peter O´Toole auch für einen Oscar als bester Darsteller in einer Hauptrolle).

                                            Beim ersten Sichtungsversuch vor 6 Monaten nach 30 Minuten wegen Langeweile abgebrochen. Nun, beim 2. Anlauf kann ich anerkennen, dass es sich um eine böse Persiflage über die Ruling Class handelt. Da würde Boris Johnson perfekt reinpassen! Erschreckend, wie wenig sich im Vereinigten Königreich seitdem getan hat. Eine Gruppe degenerierter und überheblicher Ärsche bestimmt über das Land. Und die Kirche mischt mit.

                                            Trotzdem konnte ich mit dem Film nicht so richtig anfangen. Ich bin eh mit dem britischen Humor nicht immer auf gutem Fuß, manches find ich zum Schreien komisch, anderes ist mir zu überkandidelt oder albern. Wenn THE RULING CLASS vielleicht 30 Minuten lang wäre, aber 154 Minuten über degenerierte Mitglieder des „House of Lords“ zuschauen... naja.

                                            Es gibt einige superwitzige Szenen, z.B. das Musical-Stück mit Jesus. Großartig! Ich bin ja überhaupt keine Musical-Freundin, aber hier kommt das gut, auch die anderen Musical-Einlagen sind super- wahrscheinlich, weil die an Absurdität kaum zu überbieten sind. Aber 154 Minuten sind mir einfach zu lang....

                                            Während ich mir das so ansah, bekam ich Mordfantasien und wünsche mir sowas wie die Französische Revolution inclusive Guillotine herbei. Insoweit erfüllt der Film wahrscheinlich schon seinen Zweck: Er macht starke Gefühle.

                                            https://boxd.it/pX9xC

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                                              EudoraFletcher68 03.12.2023, 03:01 Geändert 03.12.2023, 20:05

                                              Kommentar zum 1. Advent für Framolf im Rahmen der (nicht vorhandenen) Community-Advents-Wichtel-Aktion 2023.

                                              Lieber Framolf, du hast quasi genau mein Herz getroffen mit dieser Doku und auch den perfekten Film für die Adventszeit für mich ausgesucht. Vielen Dank dafür!

                                              Ein palästinensischer Junge wird bei einem israelischen Militäreinsatz aus einem Missverständnis heraus angeschossen. Schwer verletzt kommt er in ein israelisches Krankenhaus, man kann nichts mehr für ihn tun. Die Eltern erklären sich nach Rücksprache mit ihrem Imam bereit, die Organe des Kindes zu spenden – unter anderem an israelische Kinder. Die Doku begleitet den Vater und diejenigen Eltern der Kinder, die ein Organ erhalten, die sich bereit erklärten, an der Doku mitzuwirken.
                                              Von den cineastischen Qualitäten her ist DAS HERZ VON JENIN kein Meisterwerk, aber der Film ist dramaturgisch sehr gut aufgebaut und was ich toll finde ist, dass der Regisseur es geschafft hat, viele der Beteiligten vor die Kamera zu bekommen.

                                              Angesichts der sehr angespannten Lage will ich dazu nur sagen, dass mir beim Ansehen mehrmals die Tränen gekommen sind. Da der Film auf YT in mittelschlechter Qualität (https://www.youtube.com/watch?v=EI3AUi2lTws) zu sehen ist, habe ich mir die DVD gekauft.

                                              Hier der Kommentar von Framolf: https://www.moviepilot.de/movies/lilet-never-happened/kritik/2776870

                                              https://boxd.it/oHbzE
                                              https://boxd.it/2sMNK
                                              https://boxd.it/ei1uE
                                              https://boxd.it/jrTey

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                                                Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #14

                                                Dieser Autoren-Kurzfilm von Patrick Vollrath erhielt nicht nur in Cannes den Small Golden Rail, sondern war auch für einen Oscar nominiert.

                                                Durchaus eine interessante kleine Geschichte, aber warum da gleich Auszeichnungen verteilt werden, kann ich nicht so ganz nachvollziehen.

                                                https://boxd.it/pX9xC

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                                                  EudoraFletcher68 02.12.2023, 08:29 Geändert 02.12.2023, 08:29

                                                  Ich habe eben über 1 Stunde Schnee geschippt und bin immer noch nicht fertig. Ich brauch eine Pause!

                                                  Ich mag Nic Cage. Auch wenn es ein schlechter Film ist. Hier ist er ein Kerl, der nach einem tragischen Erlebnis gemeinsam mit seiner Frau ein Motel erworben hat, das ein wenig heruntergekommen ist. Allerdings nicht so sehr, dass Kakerlaken drin wären, was mich ziemlich wundert. Denn das wäre als erstes zu erwarten. In Minute 11:10 und 12:10 legt er sich mit Straßenschuhen ins Bett: https://boxd.it/joDOY

                                                  Die zwei wollen also einen Neuanfang beginnen. Bald entdeckt Cage einen Einwegspiegel zu einem der Zimmer. Dann passieren seltsame Dinge. Witzig ist, dass der Film als Thriller bezeichnet wird. Er ist das Gegenteil eines Thrillers - doch eher sehr, sehr langsam.

                                                  Das Beste sind für mich die Bilder, u.a. von den Räumlichkeiten im Hotel.

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                                                    Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #13

                                                    LIFE ABOVE ALL erhielt den Francois Chalais Prize, eine Auszeichnung für Filme, die den Wert von Journalismus hervorheben.

                                                    Auf Prime in deutscher Synchro angesehen. Diese zerstört leider die Atmosphäre.

                                                    Darsteller und die Inszenierung haben mich nicht überzeugt. Vieles wirkt sehr künstlich und unauthentisch. Das ist schade, denn die Geschichte, die der Film erzählt, ist eine gehaltvolle:

                                                    Die 12jährige Chanda stammt aus armen Verhältnissen aus einem Township bei Johannesburg. Zu Beginn kümmert sie sich um die Beerdigung ihrer Halbschwester Sarah. Die Mutter Lillian ist handlungsunfähig (später stellt sich heraus, dass sie krank ist) und der Stiefvater Jonah schwerer Alkoholiker. Die Nachbarin, Frau Tafa, kümmert sich um die jüngeren Halbgeschwister Chandas. Ihre beste Freundin ist das Waisenmädchen Esther, die sich notgedrungen prostituiert. Nach einiger Zeit wird klar, dass es hier....

                                                    ANFANG HANDLUNGSSPOILER
                                                    .... um AIDS und die Tabuisierung desselben geht.
                                                    ENDE HANDLUNGSSPOILER

                                                    Wir sehen, wie gnadenlos das Leben für die vielen Kinder ist und welche Gefahren ihnen drohen. Aberglauben und Frauenfeindlichkeit, die die Gesellschaft durchziehen.
                                                    Aufgrund der fehlenden Authentizität und der steifen Inszenierung reicht es bei mir aber nur für 5,5 Punkte. Denn gut gemeint bedeutet halt nicht immer auch gut gemacht.

                                                    https://boxd.it/i1Ug0
                                                    https://boxd.it/pX9xC

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