EudoraFletcher68 - Kommentare

Alle Kommentare von EudoraFletcher68

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    Bis 4.5.2024: https://www.arte.tv/de/videos/043454-000-A/infernal-affairs/

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      EudoraFletcher68 06.02.2024, 06:01 Geändert 06.02.2024, 09:10

      Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #81

      Der Autorenfilm war für die goldene Palme nominiert. Shahab Hosseini erhielt eine Auszeichnung als bester Darsteller und Asghar Farhadi für das beste Drehbuch. (Einen Oscar für den besten fremdsprachigen Film erhielt THE SALESMAN auch. Ich vermute u.a. wegen des Bezugs zu Arthur Millers Theaterstück). Von Farhadi kenne ich noch NADER UND SIMIN – EINE TRENNUNG, der mir auch recht gut gefiel.

      Teheran. Am Anfang wird ein Haus evakuiert. Danach sieht man den Protagonisten bei seiner Arbeit. Er ist Lehrer für Literatur und Theater anscheinend. Was ich echt erstaunlich finde: Irgendwann in der Stunde klingelt sein Mobiltelefon und er geht dran. Unfassbar!

      Er zieht mit seiner Frau in eine neue Wohnung ein.

      ANFANG KLEINER HANDLUNGSSPOILER
      Kurze Zeit später, als die Frau allein zu Hause ist, klingelt es und sie denkt es ist ihr Mann, macht die Tür auf und geht ins Bad. Man sieht nicht, was in der Zwischenzeit passiert, sondern erfährt nur das Ergebnis: Eine fremde Person drang in die Wohnung ein und verletzte die Frau am Kopf. Sie entwickelt wohl eine Posttraumatische Belastungsstörung, will aber auf keinen Fall zur Polizei gehen. Sie kann nicht allein bleiben und will, dass ihr Mann nicht in die Arbeit geht. Sie will sofort wieder ausziehen (wohin?) und sie kann sich im Bad, wo der Überfall stattgefunden hat, nicht mehr duschen. Der Mann sucht nach dem Täter.
      ENDE HANDLUNGSSPOILER

      Die Geschichte ist spannend und überraschend, die Darsteller überzeugen alle.

      boxd.it/pX9xC

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        Danke an Kollege Kenduskeag für die Erinnerung, mir jetzt endlich einmal diesen Klassiker anzusehen.

        Edward G- Robinson – ich erinnere mich noch als Kind, dass meine Mutter den immer so gerne mochte! Am Anfang bekommt er jedenfalls zum Geburtstag eine schöne Uhr geschenkt und seine Kollegen gratulieren und prosten ihm zu. In der Nacht auf dem Heimweg lernt er eine junge Frau kennen. Er will nicht nach Hause in seine unglückliche Ehe. Die junge Frau namens Kitty ist eine kleine Betrügerin und wittert eine Geldquelle. Der einsame Mann fällt auf sie herein, aber er hat überhaupt gar nicht so viel Geld, wie er sie glauben lassen wollte. Sie hat einen Freund, der auch zu Geld kommen will. Es entwickelt sich ein komplexes Betrugsgeschehen mit einigen Verästelungen.

        Die Bilder haben mir sehr gut gefallen, inclusive der sehr gut gelungenen, atmosphärischen Nachtszenen: https://boxd.it/j79eC

        Noch bis zum 27.4.24: https://www.arte.tv/de/videos/113147-000-A/strasse-der-versuchung/

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          EudoraFletcher68 05.02.2024, 07:53 Geändert 05.02.2024, 08:54

          Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #80

          Autor und Regisseur Jia Zhangke erhielt für A TOUCH OF SIN die Auszeichnung für das beste Drehbuch (sowie diverse Auszeichnungen auf anderen Filmfesten).

          Es handelt sich um verschiedene Protagonisten, von denen man anfangs keine Idee hat, ob und wie sie zusammenhängen. Es beginnt als Actionfilm, mit tollen Bildern, auch von verschneiten Landschaften und Straßen: https://boxd.it/3Maow

          Dann sieht man eine schlimme Szene wie ein Arbeitspferd zusammenbricht, was auch ein Symbol für die Bergwerksarbeiter darstellt, die genauso schlecht behandelt werden. Ein Mann will sich das alles nicht mehr gefallen lassen. Später im Film will auch eine Frau sich die schlechte Behandlung von den Männern nicht mehr bieten lassen.

          Insgesamt ist das doch ein eher geruhsamer Film, der immer wieder...

          ANFANG KLEINER SPOILER
          ... von mehr oder weniger überraschenden Gewalt-Eruptionen durchzogen wird.
          ENDE SPOILER

          Interessant ist das Bordell spät im Film – so etwas können sich auch nur die Chinesen ausdenken!

          Noch bis 7.4.2024: https://www.arte.tv/de/videos/062842-000-A/a-touch-of-sin/

          boxd.it/iS9Hu
          boxd.it/pX9xC

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            Entzückende Aufnahmen von und interessante Infos über die kleinen Vögel, die Dauergäste auf meinem Balkon sind.

            Noch bis zum 16.3.2024: https://www.arte.tv/de/videos/089039-000-A/kleine-meise-ganz-gross/

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              EudoraFletcher68 04.02.2024, 08:30 Geändert 04.02.2024, 14:47

              Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #79

              THE SEARCH war für die Goldene Palme nominiert und wurde für die Filmsets mit dem Vulcain Prize for the Technical Artist ausgezeichnet. Die Sets sind auch wirklich sehr gut. Das Ganze wirkt zu 100 % authentisch.

              Am Anfang dachte ich mir, Mist, auf Prime gibt´s den Film nur in deutscher Synchro. Diese macht einiges kaputt. Aber dann stellte ich fest, dass der Großteil doch in OmU ist. Nur die russischen Soldaten wurden alle (unterirdisch schlecht) synchronisiert, und die Französinnen der NGO. Aber die Tschetschenen sind in OmU.

              Russische Soldaten 1999 nach dem Ende Kriegs auf der Suche nach „Terroristen“ in Tschetschenien. Sie bringen die Eltern eines ungefähr 8jährigen Jungen um. Dieser ist nun allein mit seinem Geschwister, einem Baby. Er legt das Baby einer Nachbarin vor die Haustür und macht sich auf den Weg (wohin?). Der (Laien-?)Darsteller des Jungen Abdul Khalim Mamutsiev ist schlicht und einfach großartig! Er wirkt zeitweise wie ein kleines, wildes, verängstigtes Tier – was man sich nach seinen Erlebnissen auch gut vorstellen kann, denn nicht nur haben die Russen seine Eltern ermordet, sondern er wird auf seiner Flucht auch von fremden Jugendlichen attackiert, die ihm sein Brot abjagen.

              Vor 7 Jahren beklagte sich User JackoXL „Das muss aber doch nicht zwangsläufig heißen, dass die russische Armee vom leitenden Offizier bis zum kleinsten Fußsoldaten nur aus sadistischen, abgestumpften Wilden besteht. Das man dort unweigerlich irgendwann als kleiner Fisch die noch kleineren Fische fressen muss und selbst zum Tier wird. Dies ist weder glaubwürdig, es wird schon gar nicht - ...- irgendwie nachvollziehbar vorgetragen.“ -> Heute wissen wir, was wir vor 7 Jahren auch schon wissen hätten können: Es ist ein systemisches Problem der russischen Armee und ja, jeder der da mitmacht ist ein sadistischer, abgestumpfter Wilder, desertiert oder bringt sich um.

              boxd.it/eqWlK
              boxd.it/h0Ene
              boxd.it/jrTey
              boxd.it/pX9xC

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                Doku über den scheuen Solokletterer Marc-André Leclerc, der wohl einige Weltrekorde gebrochen hat. Wir lernen, was und wie er seine Besteigungen macht und andere bekannte Bergsteiger kommen zu Wort, z.B. Reinhold Messner, bzw. wurden hier ein paar Szenen hineingeschnitten, die ich aus anderen Dokus über Messner schon kannte.

                Kann man sich anschauen, für mich war´s weniger spannend, da weder der Filmemacher besonders kreativ ist noch Leclerc als Typ viel hergibt. Dauernd nur bewundernde Zeitzeugen, die mich auch nicht weiter interessiert haben.

                Schade. Daraus hätte man definitiv mehr machen können.

                https://boxd.it/egJW4
                https://boxd.it/bbGPi

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                  EudoraFletcher68 03.02.2024, 21:54 Geändert 05.02.2024, 14:55

                  Danke an kaiserofhorror, für die Empfehlung!

                  Ich wollte im ersten Moment eigentlich nur mal einen Blick in diese doch sehr lange Doku werfen und bin dann aber dran hängen geblieben, weil ich sie informativ und total spannend finde.

                  Es werden diverse rechtsextreme Szenen gezeigt.

                  Zuerst ein Neo-Nazi-Konzert namens Schild- und Schwert-Festival in Görlitz – alleine die Klamotten und Tattoos von diesen ganzen Typen sind der Hammer.

                  Dann in Dresden zum 5jährigen Jubiläum von Pegida. Sprecher: Martin Sellner aus der Identitären Bewegung. Viele der Zuseher aus dem ostdeutschen Prekariat, aber auch Leute, die unauffällig wirken. Skandiert wird „Lügenpresse“. Wen wählt ihr? Höcke natürlich.

                  Die „Junge Revolution“ Skandiert: "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus!" Dass davon auch Alice Weidels singalesische Freundin betroffen sein würde, wenn die AFD an die Macht käme, ist mir ein geringer Trost. Der 17jährige Sunny, ein Funktionär der „Jungen Revolution“, erklärt sich für Interviews bereit. ER wirkt aus der Zeit gefallen. Könnte gerade ein Mitglied der HJ von 1933 sein.

                  Die Doku ist von 2020 und das Ausmaß der Rechtsradikalität war mir zu diesem Zeitpunkt tatsächlich nicht bewusst. Ich habe in meiner Blase gelebt und war blind.
                  Dann werden vorgestellt aus Dortmund Dorstfeld die „Kampf-der-Nibelungen“-Kampfsportgruppe (KDN) und Mitglieder der Kleinstpartei „Die Rechte“.

                  Dann das Kloster Veßra aus Thüringen. Der Präsident des Thüringer Verfassungsschutzes nimmt Stellung zu den Plänen der rechtsextremen Szene und bestätigt, dass sie den demokratischen Rechtsstaat abschaffen und eine Diktatur nach Hitlers Ideologie errichten wollen.

                  Ich hätte erwartet, dass vieles von dem, was man hier zu sehen bekommt, verboten ist und geahndet wird, aber anscheinend ändern die Neo-Nazis die Symbole ein bisschen ab und dann sind sie nicht mehr illegal.

                  Die Inszenierung mit Thilo Mischkes Kommentaren finde ich nicht topp, aber den Inhalt sehr wichtig. Gefallen hat mir aber dann schon, als Mischke völlig fassungslos mit dem Eigentümer eines antisemitischen Versandhandels der Taschen mit der Aufschrift HKNKRZ verkauft spricht und fragt, was er sich dabei denkt.

                  Dann der fesche AFD-Kandidat Hohloch aus Cottbus in 2019. Eine Rede von Bernd Höcke. Was ich so erschütternd finde, wie dumm diese Ossis sind, die ihn beklatschen. Da steht einer, der in NRW geboren und aufgewachsen ist und erzählt denen was von der DDR und die glauben ihm alles. Es macht auch gar nichts, dass einige der Landesverbände der AFD vom Verfassungsschutz (der viele Jahrzehnte meines Lebens auf dem rechten Auge blind war) inzwischen als gesichert rechtsextrem eingestuft sind.

                  Dann in Werder (Havel) auf einer AFD-Wahlparty. Die rechtsextreme Vloggerin Lisa Licentia, die spät in der Doku einen völlig absurden Zusammenbruch hat und noch erzählt, dass sie einen Gentest gemacht hatte, in dem rauskam, dass sie zu 10 % jüdischer Abstammung ist und deshalb Beschimpfungen ausgesetzt.
                  Der Youtuber Oliver Flesch, der ist besoffen und führt ein absurdes Gespräch mit Mischke. Dann die Identitäre Bewegung.

                  Mir tun alle Menschen mit Migrationshintergrund und Juden in Deutschland total leid. Dass die sich schon länger fürchten, kann ich absolut nachvollziehen. Es gibt ja einige Moslems, die die AFD wählen - die sind unwissend oder völlig lost.

                  Ein AFD-Funktionär zu Lisa Licentia: "Je schlechter es Deutschland geht, desto besser für die AFD."

                  Auch hier auf MP gibt es mittlerweile einen starken Rechtsruck und eine Enthemmung in den Kommentaren ohne Gegenwind.

                  Die 10 Punkte sind mehr für den Inhalt und weniger für die Qualität der Doku. Für die cineastische Qualität vergebe ich 7,5-8 Punkte.

                  Gibt´s hier: https://www.joyn.de/play/filme/prosieben-spezial-rechts-deutsch-radikal

                  https://boxd.it/2sMNK

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                    EudoraFletcher68 03.02.2024, 06:01 Geändert 03.02.2024, 08:04

                    Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #78
                    BREAKING THE WAVES erhielt 1996 den Grand Prize of the Jury und war für die Goldene Palme nominiert.

                    Mit den Filmen von Lars von Trier hatte ich bislang von wenigen Ausnahmen abgesehen doch eher Schwierigkeiten. Ich bin schon froh, wenn sie mir nicht total zäh und ermüdend vorkommen. BREAKING THE WAVES hat mich positiv überrascht. Ein leicht zugängliches Drama, das zwar mit der Zeit immer krasser wird, aber auf eine Art, die ich gut nehmen konnte. Der Soundtrack (u.a. Leonard Cohen) hat mir außerdem auch sehr gut gefallen!

                    Die sehr gläubige und womöglich psychisch kranke Beth heiratet Jan, der auf einer Bohrinsel arbeitet. Schon bei der Hochzeit benimmt sie sich etwas eigentümlich, aber danach ist sie dann völlig von den Socken. Sie hält es ohne Jan überhaupt nicht aus und geht dauernd zum Beten. Sie führt Gespräche mit einem brutalen, strafenden, rachsüchtigen und vermutlich auch recht eifersüchtigen Gott.

                    ANFANG HANDLUNGSSPOILER
                    Die arme Frau hat einen religiösen Wahn und da darf sie vermutlich ohne Gott nicht glücklich sein. Sie glaubt ja, dass sie durch ihren egoistischen Wunsch ihren Mann dauernd bei sich haben zu wollen, dafür gesorgt hat, dass er querschnittsgelähmt ist. Jedenfalls ist der Mann dann in keinem guten Zustand mehr: Wahrscheinlich hat er eine Sauwut darüber, dass er in diesem Zustand weiterleben muss. Und natürlich lässt er seine Aggression an seiner Frau aus und zerstört das Schöne, was zwischen ihnen ist. Er verlangt von ihr, dass sie Sex mit anderen Männern hat. Sie hasst es, macht es aber trotzdem und erniedrigt sich. Sie wird untragbar für den Ort in dem sie leben.
                    ENDE HANDLUNGSSPOILER

                    Der Schluss ist dann irgendwie merkwürdig, zumal ich mir kaum vorstellen kann, dass von Trier selbst besonders religiös ist.

                    P.S. Ich bin immer erfreut, wenn ich Filme sehe, in denen Frauen noch eine Schambehaarung haben!

                    boxd.it/9til2
                    boxd.it/ao24o
                    boxd.it/pX9xC

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                      In diesem Autorenfilm von Antonio Pietrangeli spielt der junge Mario Adorf in einer Nebenrolle als naiver Boxer mit.

                      Es geht um eine junge Frau vom Land, die nach Rom zieht, um Filmstar zu werden. Erwartungsgemäß begegnen ihr viele Ausbeuter, männliche wie weibliche. Außerdem bekommt sie natürlich nicht gleich einen Job als Schauspielerin, sondern arbeitet als Friseuerin, Kosmetikerin und Platzanweiserin im Kino. Sie hat viele Verehrer. Der Film begleitet sie durch ihr Leben in Rom.

                      Es gibt wunderschöne Aufnahmen aus Rom und Orvieto. Die Kamera ist insgesamt herausragend! Für mich das Beste an IO LA CONOSCEVO BENE.

                      https://boxd.it/eUmE2

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                        214 Minuten über den portugiesischen Kapitän, der als erster viele beeindruckende Seereisen unternahm, erst für die Portugiesen, dann für die Spanier.

                        Sehr interessant, aber doch sehr konventionell inszeniert und daher für mich zwischendurch manchmal schwer, die Konzentration aufrecht zu erhalten. Und vor allem die vielen Informationen kann ich mir nicht merken. Sicher weiß ich jetzt für immer, dass die Gewürznelken ursprünglich von den Molukken stammen und irre wertvoll waren.

                        Bis 5.3.2024: https://www.arte.tv/de/videos/RC-023013/die-abenteuerliche-weltreise-des-magellan/

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                          EudoraFletcher68 02.02.2024, 06:12 Geändert 02.02.2024, 08:54

                          Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #77

                          RED ROCKET war für die Goldene Palme nominiert.

                          Hauptcharakter Mikey ist ein abgehalfterter Porno-Darsteller. Er sucht seine Noch-Ehefrau und deren Mutter heim (in einer texanischen Kleinstadt mit viel Ölförderung drum rum), die ihm erst mit der Polizei drohen, ihn dann aber doch bei sich wohnen lassen. Er kommt mit der klassischen Nummer, dass er nur für ein paar Tage eine Übernachtungsmöglichkeit sucht und dann stellt sich heraus, dass er dort bleiben und sich einen Job suchen will. Tatsächlich versucht er dann auch erst einmal, Arbeit zu finden.

                          Der Typ ist eine Vollkatastrophe: (noch) gutaussehend, charmant, verlogen, gewissenlos, kriminell, Wichtigtuer und Ausbeuter (vielleicht ein erfolgloser Soziopath?). Nach ca. 25 Minuten dachte ich mir, ich bin mir nicht sicher, ob ich diesen Film mag, habe ich doch mittlerweile schon genug (sehr gute) Filme über solche Typen gesehen (z.B. HARSH TIMES (2005), PIZZA, BEER, AND CIGARETTES (1998), THE CORNER (2000), SPUN (2002) oder auch den kürzlich gesehenen CHICUAROTES (2019)). Aber da ich meine Mission ernst nehme, habe ich nicht abgebrochen, sondern weiter geguckt. Außerdem lag meine MP-Vorhersage bei 7,2 und viele Kollegen haben ihn mindestens gut bewertet.

                          Seine Noch-Ehe-Frau und die Schwiegermutter sind auch eine Katastrophe und passen gut zu dem kranken Typen. Er kann es natürlich nicht lassen, immer auf der Suche nach positiven Gefühlen, durch Sex, schnelle Aktionen, die ihm Geld einbringen oder sich als tollen Typen aufspielen.

                          ANFANG SPOILER
                          Er entdeckt eine supersüße 17jährige, die er durch Charme und Lügen einwickelt. Er fängt mit ihr eine sexuelle Beziehung an und versucht, aus ihr einen Porno-Star zu machen, um selbst wieder ins Business zu kommen. Was für ein grauenhaftes Arschloch! Ich hoffte, dass er am Ende wegen Sex mit einer Minderjährigen ins Gefängnis kommen würde.
                          ENDE SPOILER

                          Mit dem realen Schuss war ich dann einverstanden. Gut gelöst finde ich. Dass der Film als Tragikomödie firmiert, finde ich doch eher absurd. Für mich ist es eine Sozialstudie/Drama.

                          Mit zunehmender Laufzeit habe ich mich an den Kerl gewöhnt und obwohl im Grunde schon von Anfang an klar ist, dass der Film nicht gut ausgehen wird, so hat er mir dennoch gefallen, denn Simon Rex ist ein wahrhaft überzeugendes Arschloch und die Inszenierung ist auf jeden Fall hervorragend. Mikey darf zwischendrin auch mal halbwegs sympathisch sein und es gibt keinen erhobenen Zeigefinger. Die Locations sind auch gut gewählt und die Atmosphäre kommt gut rüber.

                          THE FLORIDA PROJECT von Regisseur Sean Baker hat mir besser gefallen, aber er beweist auch hier, dass er sehr genau hinsieht und ein gutes Gefühl für seine Figuren und authentische Sozialstudien hat.

                          Also: Wer Lust auf einen total abgefuckten Typen in einem gruseligen Milieu in einem echt unbequemen Film hat, ist hier gut bedient.

                          boxd.it/ldO3K
                          boxd.it/2tBzk
                          boxd.it/pX9xC

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                            EudoraFletcher68 02.02.2024, 06:11 Geändert 02.02.2024, 08:12

                            Ich hatte ein bisschen gezögert, weil N***l** den Film zumindest mir gegenüber so aggressiv beworben hat.

                            In einem alten Kino namens NUOVO OLIMPO in Rom, das in den 1970ern als Schwulentreff fungiert, begegnen sich zwei Studenten. Der eine studiert Medizin, der andere Film. Sie haben nur 1,2 Tage Zeit füreinander. Sie entwickeln sehr intensive Gefühle füreinander, aber ihre Wege trennen sich. Der eine wird Chirurg und heiratet, der andere wird ein bekannter Regisseur und outet sich. Der Film sieht ihnen dabei zu, wie sie älter werden und einander vermissen. Ob es wohl noch einmal zu einer Begegnung zwischen den beiden kommen wird?

                            Was ich nicht so ganz gelungen finde ist die Atmosphäre der 1970er.... Aber das schafft man auch heutzutage nur schwer, gut rüber zu bringen. Außerdem war mir die Geschichte der beiden dann doch ein bisschen zu konstruiert. Davon abgesehen, ein schöner Liebesfilm.

                            boxd.it/eUmE2
                            boxd.it/fre42

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                              EudoraFletcher68 01.02.2024, 06:32 Geändert 08.02.2024, 12:20

                              Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #76

                              Durch CHICUAROTES habe ich gelernt, dass IMDB keine vollständigen Angaben zu den Filmen, die in Cannes liefen macht. Dafür konnte man sich auf BaltiCineManiacs Listen verlassen, als es sie noch gab. 😥.
                              Siehe auch https://www.festival-cannes.com/en/f/chicuarotes/

                              Coming-of-Age im mexikanischen Prekariat. Zwei Freunde, so um die 16 Jahre alt, haben nur Unsinn im Kopf. Sie wollen zu Geld kommen und dafür ist einem von beiden jedes Mittel recht. Kein Wunder, daheim gibt es einen extrem aggressiven und feindseligen Alkoholiker-Vater und keine Perspektive. Sein Freund ist mehr der Mitläufer. Jedenfalls bringen sich die beiden in ernsthafte Schwierigkeiten. Obwohl ich schon einige Filme dieser Art gesehen habe, ist sowohl die Handlung als auch die Szenerie hier originell. Von allen cineastischen Qualitäten (Drehbuch, Dialoge, Technik, Darsteller und Kamera) ist CHICUAROTES sehr gut gelungen.

                              Definitive Empfehlung für Freunde von authentischen Geschichten aus einem prekären, kleinkriminellen Milieu.

                              https://boxd.it/ekkHQ
                              https://boxd.it/ei1uE
                              https://boxd.it/ldO3K
                              https://boxd.it/jrTey
                              https://boxd.it/pX9xC

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                                EudoraFletcher68 01.02.2024, 06:31 Geändert 01.02.2024, 09:43

                                Dokus über Reinhold Messner gibt´s schon einige und einige herausragend gute:
                                GASHERBRUM (1985)
                                DURCH DIE HEIMAT DES EISES UND DER STÜRME (1990)
                                EVEREST UNMASKED (1978)
                                MESSNER (2012)

                                Und einige weniger gute, wie NANGA PARBAT (2010) oder MESSNERS HIMALAYA (2016)

                                Nun hat also Messner selbst eine weitere Doku hinzugefügt über seine Erlebnisse am Nanga Parbat und über den tödlichen Unfall seines Bruders Günther. Den Mehrwert kann ich nicht erkennen. Die Inszenierung ist konventionell-spießig. Dazwischen dann kitschige Musik und ein biederer Hintergrundsprecher. Grusel!

                                Messner ist einer der größten Bergsteiger, aber ganz bestimmt kein guter Filmemacher. Das sage ich, obwohl ich ihn als Typ echt sympathisch finde. Langweilig sind auch seine eingespielten Berichte. Wahrscheinlich war es ihm wichtig, nochmal seine Sicht auf den Unfall seines Bruders kund zu tun, weil Kollegen von ihm ihm nachsagen, dass er seinen Bruder mehr oder weniger absichtlich zurück gelassen hat.

                                Noch bis zum 24.3.2024: https://www.arte.tv/de/videos/099607-000-A/nanga-parbat/

                                https://boxd.it/egJW4

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                                  EudoraFletcher68 31.01.2024, 06:47 Geändert 31.01.2024, 10:41

                                  Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #75

                                  Abgesehen davon, dass Tim Robbins als bester Darsteller und Robert Altmann als bester Regisseur ausgezeichnet wurden, war der Film auch für drei Oscars nominiert.

                                  Es fängt etwas mühsam an, wie eine Milieustudie der Hollywood-Akteure, lauter Laber-Wichtigtuer. Aber dann verändert sich der Film und wurde doch spannend. Ein Producer kriegt Droh-Karten geschrieben und bringt sich selbst in Schwierigkeiten. Ein Mord passiert. Die Polizei ermittelt. Filme werden gedreht. Plots werden gepitcht. Der Protagonist wird verfolgt und fühlt sich bedroht.

                                  Schön fand ich, dass einer der Charaktere ins Kino geht und sich FAHRRADDIEBE ansieht. Ansonsten hatte ich den Eindruck, dass hier viele reale Figuren und reale Filmproduktionen angedeutet werden, die ich aber großteils nicht erkannte, weil ich mich mit Hollywood nicht auskenne. Eine Referenz zu einem meiner Lieblingsfilme, DEAD MAN WALKING glaube ich erkannt zu haben. Allerdings mit einer anderen Protagonistin. Der Auftritt von Bruce Willis ist einfach total genial!

                                  THE PLAYER hat, besonders am Anfang, echte Längen. Aber dann entwickelt er sich zu einem spannenden Film über Hollywood. Es gibt eine skurrile Szene am Polizeirevier. Nicht einmal in meinen kühnsten Träumen kann ich mir vorstellen, dass so ein Gespräch über Tampons zwischen zwei Kommissarinnen geführt werden könnte, wenn noch ein paar Männer anwesend sind. Aber vielleicht ging es darum, den Verdächtigen nervös zu machen, was dann auch das Ergebnis der Interaktion ist.
                                  Der Schluss ist super, dafür gibt´s noch einen halben Punkt extra.

                                  Fazit: Man sollte während der Autofahrt keine Pakete aufmachen, die man von Fremden bekommt und auf denen steht, „nicht vor Weihnachten zu öffnen“.

                                  https://boxd.it/fre42
                                  https://boxd.it/pX9xC

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                                    EudoraFletcher68 31.01.2024, 06:45 Geändert 31.01.2024, 08:24

                                    3 Teiler auf Arte

                                    Bis 20.2.24: https://www.arte.tv/de/videos/085374-001-A/im-hohen-norden-geboren/
                                    Bis 22.2.24: https://www.arte.tv/de/videos/085374-002-A/im-hohen-norden-geboren/ ???
                                    Bis 22.2.24: https://www.arte.tv/de/videos/085374-003-A/im-hohen-norden-geboren/

                                    Hübsche Doku über verschiedene Tierarten des Polarkreises. Nichts Außergewöhnliches, bzw. nichts, was ich nicht schon woanders gesehen habe, aber trotzdem schön gemacht.

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                                      EudoraFletcher68 30.01.2024, 06:02 Geändert 30.01.2024, 10:24

                                      Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #74

                                      TRE PIANI war für die Goldene Palme nominiert.

                                      Es werden drei Geschichten parallel erzählt (3 Etagen eben):
                                      Eine Frau bekommt ein Baby, ihr Mann ist nicht da, weil er vermutlich auf einer Erdölplattform arbeitet. Von ihr bekommt man in den ersten 30 Minuten am wenigsten mit, das ändert sich dann aber. Die Frau bekommt eine Baby-Schaukel von ihrem Schwager. Der Mann ist aber mit seinem Bruder verkracht und will nicht, dass sie die Schaukel verwendet. Die Geschichte nimmt einen Verlauf, der einesteils erwartbar gewesen ist, andernteils auch gar nicht.

                                      Die Eltern einer ungefähr 8jährigen Tochter lassen ihre Nachbarn, ein altes Ehepaar gelegentlich auf die Tochter aufpassen. Der Tochter fällt auf, dass der Mann anfängt alles zu vergessen. Eines Tages ist die Tochter mit dem Mann verschwunden, die Eltern machen sich große Sorgen, es ist schon dunkel. Da hat der Vater eine Idee, wo sie sein könnte. An einer bestimmten Stelle im Park, zu der er häufig mit seiner Tochter geht. Dort läuft er hin und sieht den alten Mann weinend auf der Erde liegen, mit dem Kopf im Schoß des Mädchens. Er hat sich in die Hose gemacht. Das Mädchen ist wohl auf und macht sich hauptsächlich Sorgen um den alten Mann. Hinterher steigert sich der Vater immer mehr in die Fantasie hinein, dass der Mann die Tochter sexuell missbraucht haben könnte. Die Geschichte entwickelt sich seltsam, dramatisch und schließlich absolut genial, denn es wird deutlich, dass ...

                                      ANFANG SPOILER
                                      ... der Vater seine eigenen Impulse auf den Nachbarn projiziert hat. Ausgezeichnete Darstellung eines sehr häufigen Abwehrmechanismus in solchen Fällen: Projektion.
                                      ENDE SPOILER

                                      Der ungefähr 18jährige Sohn eines anderen Paares fährt betrunken eine Frau über den Haufen und knallt dann in das Haus der anderen Familie hinein. Seine Eltern sind Richter. Wird der Sohn ins Gefängnis kommen und wenn ja, für wie lange? Und was bedeutet das für die Familie und die Beziehungen zueinander? Dies erfahren wir im Verlauf des Films. Auch diese Geschichte nimmt eine ungewöhnliche Wendung, die mir sehr gut gefallen hat.

                                      Empfehlung für Freunde von sich langsam entwickelnden Geschichten ungewöhnlichen Inhalts.

                                      https://boxd.it/eUmE2
                                      https://boxd.it/pX9xC
                                      https://boxd.it/jrTey

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                                        EudoraFletcher68 30.01.2024, 06:01 Geändert 30.01.2024, 11:24
                                        über Doi Boy

                                        Ein junger Typ, der aus Myanmar nach Thailand geflüchtet ist, jobbt als Prostituierter in einem Nachtclub. Dort bekommt er auch einen neuen Namen, Sorn, weil sein alter zu gängig ist. Er versucht, Geld zusammen zu kriegen, um einen Pass zu bekommen. Er findet schnell eine Freundin, die in einer anderen Bar auch als Prostituierte arbeitet. Wegen Covid müssen die Bars für mindestens 2 Wochen schließen. Das ist natürlich ein Problem für die Menschen, die alle in prekären Verhältnissen leben. Sorn verdingt sich mit einem Kumpel als Tagelöhner. Anscheinend läuft es an vielen Orten der Welt so ab: Junge arbeitslose/illegale Männer warten an einer bestimmten Ecke. Es kommen Leute mit Pickups vorbeigefahren und rufen raus: Ich brauche 2 Mann als Schreiner/Gärtner usw., woraufhin einige der Männer in den Wagen springen und ab geht´s. Wenn Sie Glück haben, ist es ein ehrlicher Mensch, der sie nach ihrer Arbeit bezahlt und zurückbringt, wenn sie Pech haben, gibt´s kein Geld und sie müssen selbst schauen, wie sie wieder zurückkommen. Ganz blöd ist es, wenn man, so wie es Sorn ergeht, von der Polizei wegen Schwarzarbeit verhaftet wird. Auf dem Polizeipräsidium trifft er einen Beamten, der ein Kunde von ihm ist. Er schlägt ihm ein Geschäft vor: Sorn soll ihn und einen Kumpel als Guide nach Myanmar in seinen Heimatort bringen. Sorn will das eigentlich nicht, weil er befürchtet, nicht mehr zurück nach Thailand zu kommen. Der Film entwickelt sich zu einer Art Politthriller, den ich nur zum Teil verstanden habe.

                                        Es gibt im letzten Drittel zu viele Szenen, die mir zu dunkel waren. Deshalb: https://boxd.it/fMWoC

                                        Insgesamt für mich kein richtig guter Film, obwohl das Thema Potenzial gehabt hätte. Die englische Synchro ist schlecht, weshalb ich nach 10 Minuten auf OmU umgeschaltet hatte. Zu glatt und zu unauthentisch ist die Inszenierung. Die Darsteller sind ok.

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                                          EudoraFletcher68 29.01.2024, 06:39 Geändert 29.01.2024, 07:05

                                          Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #73
                                          Der Film war für die Goldene Palme nominiert und Regisseur Nanni Morretti erhielt die Auszeichnung bester Regisseur. Er hat auch das Drehbuch geschrieben und die Hauptrolle gespielt. So was mag ich oft!

                                          Was an CARO DIARIO schon einmal entzückend ist, ist dass der Film in Rom und auf Lipari, Alicudi, Stromboli und Panarea (Liparische Inseln) spielt! Lipari und Panarea kenne ich und Rom sowieso.

                                          Was mir spontan gleich zu Beginn auffällt, ist die Musik – gefällt mir sehr gut! Zumindest im 1. Kapitel.

                                          1. Kapitel: Der Protagonist ist ein junger Typ, der auf seiner Vespa durch das leere Rom fährt und darüber nachdenkt, dass Rom im Sommer eben leer ist und nicht mal die Kinos offen hätten. Außer Sexfilmen könne man nur sowas sehen wie HENRY: PORTRAIT OF A SERIAL KILLER. Den kenne ich auch. Später erfahren wir, dass FLASHDANCE sein Leben verändert hat. Er hält immer wieder an und redet die Leute an. Er labert einfach irgendwelche Leute auf der Straße an. Und dann taucht überraschend Jennifer Beal (alias Bette Porter aus THE L-WORD) auf, die mit ihm auch eine kleine Unterhaltung führt. Sie hat in FLASHDANCE mitgespielt, was unseren Mann freut. Seiner Rundfahrt durch Rom unterbricht er mehrmals um ins Kino zu gehen. Beide Filme kenne ich nicht. Dann macht er sich Gedanken über Pasolini.

                                          2. Kapitel: Der Vespa-Fahrer ist nun auf einer Fähre nach Lipari, wo er einen Freund besuchen und auch an einem Projekt arbeiten möchte. Nun wird auch etwas klarer, was den Protagonisten überhaupt antreibt (Verrate ich aber natürlich nicht). Witzig fand ich die Szene wie er mit unheimlich viel Papier auf dem Deck der Fähre sitzt. Am Hafen geht er ins Café und bestellt sich einen frisch gepressten Orangensaft und ein belegtes Brot mit Tomaten und Mozzarella. Im Fernseher läuft ein Musikvideo, das ihm sehr gut gefällt. Mit seinem Freund redet er dann über Hans-Magnus Enzensberger. Wieder ein BING in meinem Gehirn. DER KURZE SOMMER DER ANARCHIE über den spanischen Bürgerkrieg war eine Weile eins meiner favorisierten Bücher. Bis Enzensberger dann als einer der ersten 1994 über die Gefahren der Migrationsbewegungen schrieb - da wurde er mir unsympathisch. Rückblickend war der Mann hellsichtig. Zusammen mit dem Freund fährt er dann noch weiter nach Salina und von dort nach Stromboli. Und von dort aus nach Panarea, wo sie nur sehr kurz bleiben. Weiter geht es nach Alicudi, wo man nur mit Hilfe eines Esels sein Gepäck zu seiner Unterkunft bringen kann, denn dort gibt es keine Straßen oder Autos.

                                          3. Kapitel: Dazu nur soviel: Es hat andere Stimmung als die anderen beiden Kapitel. Ich finde das fast ein bisschen gemein. Trotzdem gleichzeitig auch skurril-komisch. Es hat dann sogar im Nachhinein dazu geführt, dass ich meine Wertung noch etwas erhöhte. Denn obwohl hier etwas anderes passiert, wiederholt sich doch das übergeordnete Thema des Films – RAFFINIERT! Ich liebe es!

                                          Die ersten zwei Kapitel sind ein perfekter Guter-Laune-Film! Mir tun alle leid, die das nicht teilen können. Das 3. Kapitel ist brutal und im ersten Moment dachte ich, dass ich es vielleicht lieber nicht im Anschluss an die anderen zwei gesehen hätte, auch wenn es genauso gut wie die anderen beiden ist. Jedoch hatte mich der Inhalt brutal aus meiner guten Laune rausgehauen. Aber dann entwickelt es sich doch so genial, dass ich nochmal begeistert bin.

                                          CARO DIARIO punktet hauptsächlich durch die Atmosphäre und die hintergündige Ironie. Die Bilder sind superschön!!

                                          https://boxd.it/eUmE2
                                          https://boxd.it/pX9xC
                                          https://boxd.it/jrTey

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                                            EudoraFletcher68 29.01.2024, 06:35 Geändert 29.01.2024, 07:31
                                            über Asbest

                                            Kida Khodr Ramadan als Regisseur funktioniert nicht, obwohl einige der Darsteller aus 4 BLOCKS mit dabei sind.

                                            Produzentin und Autorin Katja Eichinger hat keinen Peil von Authentizität. Die Darsteller agieren großteils peinlich, aber vor allem die Inszenierung ist lächerlich und alles wirkt mega-unecht.

                                            Nach 1 Folge bin ich raus – das ist einfach nur peinlich! 3 Punkte, weil ich nur 1 von 6 Folgen gesehen habe. Ansonsten wäre die Wertung wahrscheinlich noch tiefer.

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                                              EudoraFletcher68 28.01.2024, 08:19 Geändert 28.01.2024, 10:04

                                              Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #72

                                              BLACK RAIN (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Film von Ridley Scott aus dem selben Jahr) war für die Goldene Palme nominiert und wurde mit dem Technical Grand Prize und dem Prize of the Ecumenical Jury - Special Mention geehrt.

                                              Der Film handelt von dem Einschlag der Atombombe in Hiroshima am 6. August 1945. Zuerst sieht man die unmittelbaren Folgen, dann gibt es einen Zeitsprung für die Protagonisten und die Welt scheint wieder in Ordnung zu sein. Aber das sieht natürlich nur so aus. Es folgen Rückblenden und im weiteren Verlauf sieht man die schweren Schäden, die die Bombe bei den Menschen hinterließ. Die gefasste und nüchterne Art, wie die Japaner überwiegend mit der Situation umgehen, ist neben dem Horror der vielen toten Menschen irritierend, bzw. erzählen sich die Opfer gegenseitig, was sie erlebt haben und wenn man sich auf den Film einlässt, dann wird einem das bald schon unerträglich. Die humpelnden und schlurfenden Opfer erinnerten mich kurz mal an TWD, was ich auch ganz fürchterlich fand.

                                              Dann gibt es ein eine längere Phase in der manifest nicht viel passiert, die ich aber aufgrund der sehr stimmungsvollen und ästhetischen Bilder sehenswert finde. Außerdem wird hier halt der sehr langsame Prozess des Krankwerdens der Strahlenopfer sichtbar. Ich war doch erleichtert, als der Film zu Ende war.

                                              Die sw-Bilder sind ganz hervorragend!

                                              Danke an cine für Empfehlung und Hilfe beim Finden.

                                              https://boxd.it/5eyv2
                                              https://boxd.it/h0Ene
                                              https://boxd.it/pX9xC
                                              https://boxd.it/jrTey

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                                                Eine Billy Willer-Komödie in einem deutschen (anfangs dachte ich, es sei ein russisches) Straflager? Hm. Kann nicht ganz nachvollziehen, warum STALAG 17 8 Punkte auf IMDB hat. Für mich passt der typische Wilder-Komödien-Stil nicht zu dem schweren Thema. Das hätte ich noch akzeptieren können, wenn der Film ausreichend Unterhaltungswert gehabt hätte.

                                                Erschwerend kommt hinzu, dass ich den Humor gar nicht lustig finde. Und damit steht oder fällt vermutlich die Begeisterung für STALAG 17. Der Film vereint einige Elemente, die ich an Filmen aus den 1950ern nicht mag: Steife, biedere Inszenierung, Erzählonkel im Hintergrund, pseudolustige Charaktere und Dialoge, theaterbühnenartiges und teilweise grenzwertiges Schauspiel. Ein paar Slapstick-Szenen á la Charlie Chaplin.... Hm..... Extrem albern das Ganze. Schade.

                                                Ich habe mich durch den Film gequält in der Hoffnung, dass ich irgendwann noch dahinterkomme, was hier so genial ist.

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                                                  Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #71

                                                  IN MY ROOM war nominiert für Un Certain Regard Award.
                                                  Es handelt sich um einen Autorenfilm, für mich oftmals ein Pluspunkt.

                                                  Ein nicht sehr sympathischer Typ arbeitet als Kameramann bei einem Fernsehsender. Dies ist so inszeniert, dass man anfangs fast den Eindruck hat, eine Doku zu sehen. Er hat seine Aufnahmen verbockt und bekommt Ärger. Später nimmt er aus der Disco eine junge Frau nach Hause, die sich dann aber gegen Sex und Übernachtung bei ihm entschließt. Am nächsten Tag fährt er seine sterbende Oma besuchen.
                                                  Dann in Minute 38 passiert etwas Unerwartetes (wenn man nicht schon vorher die Zusammenfassung gelesen hat. Ich verstehe echt nicht, was der Sinn dahinter ist, einen wesentlichen Aspekt des Films zu spoilern. Für mich ist der größte Filmgenuss, einen Film anzusehen, über den ich nichts weiß und dann Glück zu haben, dass mir der Film mindestens gut gefällt. Dafür nehme ich dann auch gerne einige Gurken in Kauf. Andere Leute wollen vorher den Plot ganz genau wissen, überlegen sich dann, ob sie die Geschichte „interessiert“ und entscheiden so, ob sie sich den Film dann ansehen oder nicht. Für mich unbegreiflich....), was den Film interessanter für mich machte, denn bis dahin hatte ich das Empfinden ein etwas mühsames deutsches Drama zu sehen. Jedenfalls schläft der Kameramann erstmal eine Nacht drüber und macht am nächsten Morgen etwas ziemlich Seltsames. Er stellt sich auf seine veränderte Situation ein und macht keinen unzufriedenen Eindruck. Mit der Zeit wurde er mir dann auch sympathischer, was gut war, denn lange hat man es nur mit ihm zu tun.

                                                  Zu einer höheren Bewertung kommt es von meiner Seite nicht, weil IN MY ROOM doch auch schon einige Längen hat. Ich hätte mir gewünscht, die beiden Protagonisten hätten sich öfter auch mal über das Naheliegende unterhalten.

                                                  https://boxd.it/pX9xC

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                                                  • 8 .5

                                                    Danke an OUROBOROS für die Erinnerung an diese wunderschön bebilderte Grönland-Doku, die auf ARTE leider von 90 auf 52 Minuten runter gekürzt wurde.

                                                    Wir lernen einen Jäger aus Tasiilaq, Grönland kennen. Er geht mit seinem Hundeschlitten zum Fischen und baut dann ein Iglu.

                                                    Positiv ist mir hier die Musik aufgefallen, die mich sonst bei Naturdokus oft eher stört. Außerdem fand ich es auch gut, dass man den Inuit erzählen lässt und nicht, wie sonst häufig, ein neutraler Hintergrundsprecher am Werk war.

                                                    Wer einfach nur mal fantastische Aufnahmen aus Grönland sehen möchte und einen Einheimischen bei seinen Verrichtungen in der Natur beobachten möchte, dem sei diese Doku wärmstens empfohlen!

                                                    Noch bis zum 13.2.24: https://www.arte.tv/de/videos/101377-000-A/groenland-das-letzte-iglu/

                                                    https://boxd.it/ffOsK
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