EudoraFletcher68 - Kommentare

Alle Kommentare von EudoraFletcher68

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    EudoraFletcher68 01.12.2023, 06:29 Geändert 01.12.2023, 08:44
    über Leo

    Nachdem zu Beginn ein Mann von einer Bande Kleinkrimineller zuhause überfallen wurde, gibt es eine Hyäne, die sich in eine verschneite Ortschaft verirrt hat und die dort wie ein Riesenmonster blutrünstig und mordend durch die Innenstadt zieht, bis endlich der Held (mit einer lächerlichen Salt and Pepper-Frisur, passend zum Schneelandschaft, die man sicherlich vor jeder Szene erstmal eine halbe Stunde gestylt hat) sie mit einem Betäubungspfeil einschläfert und dann danach mit seiner Familie besucht, worüber sich die Hyäne dann so richtig freut und plötzlich ganz lieb und ganz zahm ist. Danach gibt es noch eine zahme Eule. Die Tiere verhalten sich alle wie aus einem Disney-Zeichentrickfilm.

    Nachfolgend womöglich kleine SPOILER.
    Dann überfallen die bösen Kriminellen das Café, das der Held, ein ganz lieber Café-Betreiber und Familienvater, betreibt. Natürlich zähmt er nicht nur wilde Tiere, sondern bringt auch böse Killer um. Dadurch kommt er beinahe ins Gefängnis, weil man ihm nicht glaubt, dass er die Bösewichte in Selbstverteidigung getötet hat. Aber der Richter sieht in ihm dann doch den Helden, der er ist und zeichnet ihn noch aus.

    Dann gibt´s noch eine große Verschwörung und es dreht sich sehr lang um die Frage: Wer ist der Held eigentlich?
    ENDE SPOILER

    Die Darsteller sind höchstens mittelmäßig und haben mich nicht überzeugt. Zur Kamera kann ich nichts sagen, außer dass sie professionell wirkt. Aber Locations und Ausstattung sind absolut lieblos ausgewählt und inszeniert. Null Atmosphäre. Alles total künstlich.

    Ganz, ganz schlimm ist der Soundtrack. Klingt in meinen Ohren nach jugendlichen-Macho-Songs –100 % Panne! Überhaupt sind die Stimmen insgesamt so, dass sie wohl besonders maskulin wirken sollen. Die männlichen (Hintergrund-)Sprecher sprechen alle extra-tief...

    164 Minuten nervtötender Unsinn und absolut artifiziell.

    https://boxd.it/3Maow
    https://boxd.it/cQ8hC

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    • 9
      EudoraFletcher68 30.11.2023, 15:32 Geändert 30.11.2023, 15:33
      über Shane

      Oh 😥, jetzt hat es ihn doch erwischt! Mit 65. RIP Shane!

      https://www.sueddeutsche.de/kultur/shane-macgowan-tot-the-pogues-punk-65-jahre-alt-1.6312012

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        EudoraFletcher68 30.11.2023, 06:57 Geändert 30.11.2023, 15:01

        Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #12
        Marcello Mastroianni wurde als bester Darsteller ausgezeichnet. (Außerdem gab es eine Oscar-Nominierung für Marcello Mastroianni).

        (MP-Vorhersage: 7,9 Punkte – warum??)

        Das ist die Art von (italienischem) Film, mit dem ich wenig anfangen kann.

        Wir befinden uns in der Oberschicht und beschäftigen uns mit den Sorgen (Welche Dekoration wohin passt, ob die Bediensteten tun, was sie sollen, die Kinder brav sind, der Ehemann ein Nichtsnutz ist), Veranstaltungen (Hausmusik und andere mehr oder weniger alberne Festivitäten) und banalen Aktivitäten dieser Leute. Dies alles in sehr gestelzter Ausdrucksweise und in unauthentischer Inszenierung. Die Leute wohnen in einem riesigen, sehr schicken Schlösschen, das ist natürlich alles schön anzusehen, aber genügt nicht.

        Die unglückliche Liebesgeschichte hat mich kalt gelassen, aber ich bin auch grundsätzlich nicht so sehr an Liebesgeschichten interessiert. Zumindest gab es ein paar recht skurrile Momente, die einen gewissen Unterhaltungswert hatten.

        Erwähnenswert scheint mir noch, dass der Regisseur Russe ist und der Film zum Teil in St. Petersburg und zum anderen Teil in Italien gedreht wurde. Die Locations sind auf jeden Fall sehenswert.

        https://boxd.it/eUmE2
        https://boxd.it/pX9xC

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        • 7 .5
          EudoraFletcher68 30.11.2023, 06:55 Geändert 30.11.2023, 15:05

          Meinen Dank an Kollegen Intemporel, der darauf aufmerksam gemacht hat, dass Werner Herzog - Radical Dreamer gerade auf ARTE läuft.

          Es ist ein bisschen traurig, eine Doku über Werner Herzog, der die großartigsten Dokus überhaupt dreht, die bei weitem nicht die Qualität hat, wie eben seine eigenen, zu sehen. Schade, dass sich hier nicht ein Regisseur wie z.B. Les Blank (BURDEN OF DREAMS, das Making of von FITZCARRALDO) gefunden hat. Auch schade außerdem, dass der Film auf ARTE nur in Synchro verfügbar ist. Aber genug der Klage!

          Die Doku ist auf jeden Fall gut geeignet für alle, die Herzogs Werke nicht kennen und auch noch keine Dokus über ihn oder Interviews mit ihm gesehen haben. Man bekommt hier von (fast) allen seinen Spielfilmen und Dokus ein paar Ausschnitte und ein paar sympathische Erzählungen. Vieles von dem, kannte ich schon, anderes aber auch nicht.

          Schön sind die Szenen mit dem heutigen Herzog und auch die Beiträge einige seiner Mitarbeiter.

          Bis zum 28.12.23: https://www.arte.tv/de/videos/100235-000-A/werner-herzog-radikaler-traeumer/

          boxd.it/2s1sU
          boxd.it/fre42
          boxd.it/2sMNK

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          • 7 .5

            Bis 12.12.23: https://www.arte.tv/de/videos/007983-000-A/stroszek/

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              EudoraFletcher68 29.11.2023, 07:44 Geändert 29.11.2023, 09:16

              Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden #11

              Bruno Podalydès war für den C.I.C.A.E. Award nominiert
              Das französische Drama ist nach wie vor nicht mein Freund.

              In ADIEU BERTHE – OMAS VERMÄCHTNIS geht es um einen Mann, der sich nicht zwischen zwei recht geduldigen Frauen entscheiden kann. Seine Großmutter, die er viele Jahre nicht mehr gesehen hat, ist gestorben und er kümmert sich um die Beerdigung, weil sein Vater anscheinend dazu nicht mehr in der Lage ist. Er gerät in seltsame Situationen.
              Wirklich unterhaltsam fand ich den Film nicht, aber auch nicht ganz schlecht.

              https://boxd.it/pX9xC
              https://boxd.it/eqWlK

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                EudoraFletcher68 29.11.2023, 07:42 Geändert 11.02.2024, 15:14

                Gestern im Kino gesehen. Und was soll ich sagen? Der Film kam mir krass lang vor, obwohl er nur ein bisschen lang war (115 Minuten), aber er war halt auch sehr langsam und gemächlich inszeniert. Mal wieder war ich mit meiner Mutter im Kino, die das Buch gelesen und gemocht hatte. Als ich dann irgendwann unruhig wurde und sie fragte, ob denn da wohl auch noch mal irgendwas passiert, brach dann tatsächlich 1-2 Minuten später eine Katastrophe über den Protagonisten herein. Also, man bekommt dann ganz gut ein Gefühl für das Geschehen, bzw. die Dramaturgie ist zumindest schon so, dass man als Zuschauer vor lauter Unruhe nicht irgendwo hinein beißen möchte, sondern sich vorher dann doch etwas ereignet. Sicher kein schlechter Film, mit schönen Bergbildern und allem.

                Aber insgesamt auch kein Film, der mich tiefer bewegt hat oder den ich mir nochmal ansehen würde.

                Es fängt an, so ungefähr um 1905 da kommt ein ungefähr 10jähriges uneheliches Kind mit einem Pferdewagen auf einer kleinen Siedlung in einem Tal in den Alpen an. Ein Bauer nimmt ihn auf. Er ist das Kind seiner Schwester. Er hat schon 5 eigene Kinder und seine Frau ist wohl verstorben. Er hasst den Jungen von Anbeginn und misshandelt ihn. DAS WEIßE BAND fällt mir ein. Jedenfalls hält der Junge alles aus und irgendwann ist er erwachsen. Er arbeitet dann für verschiedene Leute und Organisationen auf dem Berg.

                ANFANG SPOILER
                Irgendwann findet er eine Frau und verliert sie wieder. Eines Tages ist er alt und stirbt. Ende.

                https://boxd.it/3Maow

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                • EudoraFletcher68 28.11.2023, 10:28 Geändert 28.11.2023, 14:30

                  Mit GAME OF THRONES bin ich nie so richtig warm geworden und habe mir auch die letzte Staffel noch nicht angeschaut. Mir waren die Begeisterungsstürme drum herum auch einfach viel zu viel. Die Bücher hatte ich längere Zeit vor der Serie besorgt und den 1. Band nach ca. 30 Seiten abgebrochen.
                  BREAKING BAD auf dem 2. Platz, dem kann ich natürlich nur zustimmen, auch wenn ich die Serie nicht aufgelistet hatte, weil sie für mich mehr ins Jahrzehnt davor gehört.
                  CHERNOBYL hat den absolut wohlverdienten Platz 3, wie ich meine.
                  BETTER CAUL SAUL - freut mich sehr, dass offenbar viele Kollegen auch begeistert von dem Prequel zu BB sind. Großartige Serie!
                  BLACK MIRROR - passt schon, käme aber nie in meine Top 5
                  TRUE DETECTIVE: Da hat mir nur die 1. Staffel so richtig gut gefallen
                  Platz 7: Sind alle nix für mich
                  HOUSE OF CARDS: Da hat mir eigentlich auch nur die 1. Staffel richtig gut gefallen. Hab ich dann auch nicht mehr weiter geschaut, nachdem sie Kevin Spacey raus geschmissen haben. Der ist übrigens in allen Anklagepunkten frei gesprochen worden. Ich hoffe, es hilft ihm.

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                  • 5

                    Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #10

                    SIGHTSEERS wurde mit dem Palm Dog Award ausgezeichnet (Auszeichnung für den besten Filmhund). Der Hund ist nett, aber nix besonderes.

                    NATURAL BORN KILLERS auf britisch.

                    Leider auf Prime nur in deutscher Synchro verfügbar.

                    Der Film hat seine Momente, ist aber wenig originell. Muss man nicht gesehen haben.

                    Low Budget: ca. 1,5 Mio € (IMDB)

                    https://boxd.it/pX9xC

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                    • 4 .5

                      Aus Italien kommen einige wahnsinnig kitschige und für mein Empfinden auch irgendwie unsinnige Kinder-Tierfilme. Vom Regisseur Brando Quilici kenne ich noch MIDNIGHT SUN. Da trifft ein Jugendlicher einen kleinen Eisbären und will ihn „retten“. Der Film gefiel mir trotz des Kitsches einigermaßen gut, auch wegen der schönen Naturaufnahmen und ich hatte ihn mit 6,5 bewertet.

                      Hier rettet ein ungefähr 12,13jähriger Junge einen kleinen Tiger vor Wilderern in Nepal und macht sich zu Fuß mit dem Tiger auf in seine Heimat Kathmandu. Auf dem Weg trifft er verschiedene Leute die ihm helfen. Dicht auf den Fersen sind die Wilderer, die den kleinen Tiger verkaufen wollen (Als ob der so viel wert wäre. Wie wir spätestens seit TIGER KING wissen, lassen die sich problemlos in Gefangenschaft züchten).
                      Die Bilder von der Natur, den Tigern (es sind verschiedene) und dem Jungen sind recht schön anzusehen, aber dass man so tut als wäre so ein kleiner Tiger ein Haustier, finde ich nicht so ganz gut gelungen. Auch dass die indigenen Nomaden, auf die er trifft, sich über den Anblick des Tigers freuen, halte ich für nicht sehr wahrscheinlich.
                      An einer Stelle wird der Film unfreiwillig komisch: Als die Leiterin des Waisenhauses entdeckt, dass ihr Koch mit den Wilderern unter einer Decke steckt, fragt sie ihn empört: „How could you do something like this?“ Seine Antwort: „I needed money.“
                      Zumindest kommt man dann noch in den schneebedeckten Himalaya: https://boxd.it/3Maow

                      Drehbuch und vor allem Dialoge sind eher mäßig und damit ist DIE LEGENDE VOM TIGERNEST höchstens für Kinder bis 8,9 Jahre empfehlenswert. Diese lernen dann aber immerhin, dass es in anderen Ländern sehr anders zugeht, als in Europa und die Leute da auch sehr anders aussehen.

                      https://boxd.it/eUmE2

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                      • 5

                        Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #9

                        Park Chan-wook wurde für die beste Regie ausgezeichnet.

                        MP-Vorhersage: 7 Punkte

                        DIE FRAU IM NEBEL hat mich nicht erreicht, auch wenn ich den Film definitiv nicht schlecht finde. Aber eben auch nicht wirklich gut. Ein Kriminalfall und ein Kommissar, der sich mit der Mordverdächtigen verwickelt.

                        Ich habe nach einiger Zeit die Aufmerksamkeit verloren und deshalb dann auch den roten Faden.

                        Mein 7. Film von Park Chan-wook. Einige seiner Werke gefallen mir herausragend gut, einer richtig schlecht und einer mittelmäßig.
                        SYMPATHY FOR MR. VENGEANCE (2002) – 6,5 Punkte
                        OLDBOY (2003) – 7 Punkte
                        LADY VENGEANCE (2005) – 8,5 Punkte
                        I'M A CYBORG BUT THAT´S OK (2006) – 9 Punkte
                        DURST (2009) – 3 Punkte
                        DIE TASCHENDIEBIN (2016) – 9 Punkte

                        https://boxd.it/cQ55I
                        https://boxd.it/pX9xC

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                          Danke an cine, der mich auf den Autorenfilmer John Sayles, der seine Filme auch selbst produziert, aufmerksam gemacht hat!

                          Eigentlich hatte ich diesen Film u.a. auch deshalb ausgewählt, weil ich zur Abwechslung mal keine UT lesen wollte. Aber obwohl Sayles Ami ist, ist die OV hier in Spanisch. Also doch wieder UT....^^

                          Versöhnt wurde ich aber durch die skurrile, schwarzhumorige, gesellschaftskritische Geschichte: Ein kürzlich verwitweter Arzt aus der Oberschicht eines namenlosen südamerikanischen Landes zieht los um seine ehemaligen Studenten in verschiedenen Indio-Dörfern zu besuchen. Er gerät in einem absurden und recht gefährlichen Albtraum. Die Geschichte ist unterhaltsam erzählt und gleichzeitig prangert sie viele Themen wie Korruption, soziale Ungerechtigkeit, Kriminalität, (para-)militärische Organisationen, Unterdrückung der Indios usw. an.

                          Von Sayles kenne ich:
                          THE BROTHER FROM ANOTHER PLANET (1984) - 8 Punkte
                          CASA DE LOS BABYS (2003) - 8 Punkte
                          LIMBO (1999) - 7,5 Punkte
                          PASSION FISIH (1992) - 7 Punkte
                          AMIGO (2010) - 6 Punkte
                          SUNSHINE STATE (2002) - 6 Punkte
                          THE SECRET OF ROAN INISH (1994) - 6 Punkte

                          https://boxd.it/jrTey

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                          • Toll! Danke für die superschnelle Auszählung! Mit Platz 1-4 bin ich sehr einverstanden.

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                            • 4 .5
                              EudoraFletcher68 26.11.2023, 08:14 Geändert 26.11.2023, 08:50

                              Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #8

                              LA FAMIGLIA war für die Goldene Palme nominiert und außerdem auch noch für einen Oscar.

                              Wie der Titel schon sagt, handelt es sich um ein italienisches Familienepos – Leider für mich großteils uninteressant. Auch weil es sich um eine Familie aus der Oberschicht handelt. Gesittete Personen, die sich kleine Streiche spielen oder Konflikte haben. Ich konnte weder mit den Protagonisten, noch mit der Geschichte (die letztlich kaum vorhanden ist, man sieht einfach nur den verschiedenen Familienmitgliedern bei ihrem Leben über die Generationen hinweg zu) noch mit den Eigenheiten (Drillinge) viel anfangen. Für mich vor allem ermüdend. Und das Ganze noch in Überlänge (127 Minuten).

                              Das ist kein schlechter Film und ich kann z.B. die schöne Ausstattung im Haus der Familie anerkennen. Und die schönen Bilder insgesamt. Die Darsteller sind in Ordnung, aber die Inszenierung mir zu theaterbühnenartig. Eigenartig, dass z.B. bei den Familienzusammenkünften alle einander aussprechen lassen und es 100% gesittet zugeht.

                              https://boxd.it/eUmE2
                              https://boxd.it/pX9xC

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                                EudoraFletcher68 26.11.2023, 08:12 Geändert 26.11.2023, 11:43

                                Zu Beginn erfährt man, dass der Film heimlich, ohne Wissen oder Förderung der Regierung Aquino produziert wurde. Es wird geschrieben, dass der Film auf Tatsachen basiert und nur Namen und Örtlichkeiten geändert wurden.

                                Eine Restauration wäre wünschenswert. So ist die Bildqualität leider bescheiden. Warum kümmern sich die Franzosen da nicht drum (War zumindest eine französische Produktionsfirma beteiligt)?

                                Es handelt sich um ein Zeitdokument, einen sozialkritischen, sehr rohen Film, mit dem ich erst einmal nicht ganz so viel anfangen konnte, wie mit anderen Werken Brockas. Da müsste ich mich wohl mehr mit der Aquino-Regierung auskennen und was da genau los war. Auf jeden Fall gibt es Terror-Anschläge und Kämpfe zwischen Militär, selbst ernannten Milizen, Todesschwadronen, Rebellen und Zivilisten, die zu Rebellen erklärt wurden.

                                Die politische Situation hat Parallelen wie zum Zeitpunkt der letzten Wahlen: Man war endlich den Diktator Ferdinand Marcos losgeworden und hatte große Hoffnung auf eine demokratische Regierung. Dann kommt es zur Desillusionierung.

                                Sehr gut gefallen hat mir ein kleiner Nebenschauplatz: Die Auseinandersetzung zwischen der Frau und dem Aktivisten, der sich von den Frauen bedienen lassen will und den Widerspruch zu seinem Kampf für Menschenrechte und Gerechtigkeit nicht bemerkt.

                                Für die Filipinos selbst ist das wohl ein sehr wichtiger Film, der starke Emotionen induziert, entnehme ich den Kommentaren auf Letterboxd. Viele schreiben, dass sich seitdem nichts geändert hat in ihrem Land! Dies hat mich dann mehr für FIGHT FOR US eingenommen.

                                Je länger er lief, desto mehr hat er mich erreicht, trotz der schlechten Bildqualität. Vor allem ab Minute 85ff, da sind ein paar Szenen, in denen sich der gesamte Schmerz und die ohnmächtige Wut widerspiegeln, die Lino Brocka gefühlt haben muss, über die gesellschaftspolitische Situation in seinem Land.

                                7 Punkte für den Film an sich und 1 Extra-Punkt für die Relevanz.

                                Folgende Filme von Lino Brocka habe ich bis jetzt gesehen:
                                Manila (1975) - 9 Punkte
                                Weighed But Found Wanting (1974) - 9 Punkte
                                Tatlo, Dalawa, Isa (1974) – 9 Punkte
                                Macho Dancer (1988) - 9 Punkte
                                Cain at Abel (1982) - 9 Punkte
                                Insiang (1976) - 8,5 Punkte
                                Jaguar (1979) - 7,5 Punkte
                                Bayan ko: Kapit sa patalim (1984) - 6,5 Punkte
                                Maging Akin Ka Lamang (1987) - 5,5 Punkte
                                Gumapang Ka Sa Lusak (1990) - 5,5 Punkte

                                https://boxd.it/bZCw2
                                https://boxd.it/jrTey

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                                • 4 .5
                                  EudoraFletcher68 25.11.2023, 08:16 Geändert 25.11.2023, 10:09
                                  über Mandy

                                  Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #7

                                  Ich bekenne mich als Nicolas Cage-Fan. Sogar Schrott-Filme wertet er auf. In dem Fall kann ich nur sagen, dass ich mich wahnsinnig gelangweilt habe, Cage hin oder her. Ich habe nicht verstanden, worum es geht. Die Bilder sind für mich nichtssagend. Die Figuren auch. Es gab in der gesamten ersten Hälfte nichts, was mich auch nur ansatzweise angesprochen hätte und ich hatte den Eindruck, dass ich mich für etwas begeistern soll, aber mir war nicht klar wofür: Ein paar pink beleuchtete Bilder, ein bisschen Stöhnen von Cage, ein paar finstere Entführer und Folterknechte... ^^ Echt jetzt??

                                  In der 2. Hälfte dachte ich mir zuerst ok, ah nun wird es vielleicht ja doch interessant. Womöglich soll ich das Ganze verstehen als....

                                  ANFANG SPOILER
                                  ... Bad Trip von hochdosiertem LSD. So wird es einem dann erklärt und in die Richtung gehen auch die Bilder, die zugegebenermaßen nicht schlecht sind. Aber ein sogenannter Bad Trip macht in erster Linie Angst und man ist mit seinem Innenleben und den Bildern/Gefühlen beschäftigt und weniger mit der Außenwelt. Schon gar nicht führt es zu Aggression, Hass und Vernichtungswillen. Kommt mir fast ein bisschen so vor, wie eine versteckte Anti-Drogen-Propaganda, ....
                                  ENDE SPOILER

                                  ... was mir MANDY nicht unbedingt sympathischer macht. Aber sei´s drum, künstlerische Freiheit.

                                  Ich kann bei vielem mitgehen, wenn ich einen Film unterhaltsam empfinde. Das war hier aber ansatzweise nur im letzten Drittel der Fall.

                                  https://boxd.it/pX9xC

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                                  • 7 .5
                                    über Sly

                                    Schöne Liebeserklärung an Silvester Stallone. Jetzt weiß ich endlich auch mal, was alle von euch, die ihn so lieben und verehren, immer meinen! Hatte kein Vorwissen über ihn. Kenne zwar die Rambo-Filme, nicht aber die Rocky-Filme und finde so was wie THE EXPENDABLES absolut belanglos.

                                    Aber nun verstehe ich, warum er so ein Sympathieträger ist. Er ist ja auch wirklich ganz entzückend, ich habe ihm gerne zugehört und es ist echt rührend, wenn er über seine Kindheit und seinen Schläger-Vater und seinen Werdegang erzählt. RESPEKT!

                                    Gefallen haben mir auch die Beiträge von Schwarzenegger und Tarantino.

                                    Irgendwann, wenn ich mal Zeit habe, schau ich mir auch die ROCKY-Filme an!

                                    Danke an Kumpel Ygdrasoul für diesen Tipp, der sich voll gelohnt hat, zumal ich mir die Doku sonst sicher nicht angeschaut hätte.

                                    https://boxd.it/2sMNK
                                    https://boxd.it/fre42

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                                    • 4 .5
                                      EudoraFletcher68 24.11.2023, 06:36 Geändert 24.11.2023, 06:45

                                      Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #6

                                      Der Film war für die Goldene Palme nominiert.

                                      CRIMES OF THE FUTURE hätte mich von sich aus nicht weiter interessiert, obwohl ich dachte, dass ich David Cronenberg mag. Aber mit seinen neueren Werken (A DANGEROUS METHOD, COSMOPOLIS, MAPS TO THE STARS) hatte er mir sozusagen das Kraut ausgeschüttet.

                                      Dieser Film ist ein typischer Cronenberg von der Atmosphäre und der Stimmung. Erinnert mich von der Message an CRASH und knüpft ansonsten an seine alten Body Horrorfilme, wie NAKED LUNCH und EXISTENZ an.

                                      CRIMES OF THE FUTURE hat vieles, was ich mich langweilt, so wie es mir mit CRASH auch ging (es wird dazwischen ziemlich viel rumgelabert) und weniges, das mir großartig gefallen hat, wie die Performance mit den Ohren – das hatte für mich doch einen gewissen Reiz! Auf so ´ne Idee muss man erstmal kommen!
                                      Insgesamt habe ich den Eindruck, dass Cronenberg aktuelle gesellschaftliche Trends der Körpergestaltung aufgreift, wie z.B. Body-Modifikationen (z.B. https://www.pinterest.de/dierkdingermann72/bodymodification/), Amputations-Fetisch (https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/selbstgewollte-amputation-als-ob-man-einen-schalter-im-gehirn-umlegt-a-702406.html), Kannbalismus als Fetisch (z.B. https://www.zeit.de/online/2006/19/urteil_kannibalismus_rothenburg?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.de%2F), den Bimbo Look (https://www.youtube.com/watch?v=G4BcrB3slCI) und was es da wohl noch so alles so gibt.

                                      Das Beste war für mich die Idee, dass es neue Menschen gibt, die sich von Plastik ernähren! Das wäre mal wirklich eine Lösung für eines unserer größten Probleme!

                                      Insgesamt hat mich der Film aber überwiegend kalt gelassen.

                                      Mit Cronenberg bin ich durch.

                                      Die meisten Werke von ihm habe ich gesehen:
                                      THE FLY (1987) – 9 Punkte
                                      NAKED LUNCH (1991) – 8 Punkte
                                      EXISTENZ (1999) – 8 Punkte
                                      EASTERN PROMISES (2007) – 7,5 Punkte
                                      THE BROOD (1979) – 7 Punkte
                                      THE DEAD ZONE (1983) – 7 Punkte
                                      SPIDER (2002) – 6,5 Punkte
                                      RABID (1977) – 6 Punkte
                                      FAST COMPANY (1979) - 6 Punkte
                                      VIDEODROME (1983) – 6 Punkte
                                      M. BUTTERFLIY (1993) – 6 Punkte
                                      SHIVERS (1975) – 5,5 Punkte
                                      CRASH (1996) – 5,5 Punkte
                                      MAPS TO THE STARS (2014) – 5,5 Punkte
                                      A HISTORY OF VIOLENCE (2005) – 5,5 Punkte
                                      SCANNERS (1981) – 5 Punkte
                                      DEAD RINGERS (1988) – 4 Punkte
                                      COSMOPOLIS (2012) – 4 Punkte
                                      A DANGEROUS MIND (2011) – 3 Punkte

                                      https://boxd.it/pX9xC

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                                        Danke an pischti für die Empfehlung. Ich hab die Sichtung nicht bereut, aber total begeistert bin ich auch nicht.

                                        Nic Cage ist super hier, die Rolle passt zu ihm. Das Milieu ist nicht schlecht gemacht. Aber wohin will die Geschichte? Erst ein anderer Kommentar ließ mich den Hintergrund mit den Waldarbeitern verstehen (das ist interessanter, als anfangs wahrgenommen!). Der Hauptprotagonist hat ein Business, in welchem es darum geht, „kranke“ Bäume zu fällen und zu verkaufen. Dass die Bäume krank sind, liegt daran, dass seine Leute diese zuvor mit irgendeiner Chemikalie gegossen haben.
                                        Es taucht ein Junge auf, der Alkoholiker-Eltern hat, die wahrscheinlich ständig am Umziehen sind. Der Junge ist auf der Suche nach einer Vaterfigur. Er trifft auf den coolen Unternehmer und Ex-Sträfling (Cage). Es entwickelt sich eine Beziehung zwischen den beiden. In der Zwischenzeit entpuppt sich der Vater des Jungen nicht nur als gescheiterte Existenz, sondern als richtig fieses Schwein, dem man spontan sofort den Tod wünscht (typische Produktion für ein US-amerikanisches undifferenziertes Red Neck-/Republikaner-Publikum: Yay, her mit der Todesstrafe!).

                                        https://boxd.it/qp38s

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                                        • 4

                                          Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #5

                                          Ich kann die Nominierung (für den CICAE-Award = The Arthouse Cinema Award is the CICAE award given at major international festivals by an international jury of arthouse cinema exhibitors and programmers, which aims at bringing high-quality films to the arthouse cinemas) nicht nachvollziehen. Was ist hier das Tolle? Was ist künstlerisch wertvoll / unterhaltsam / irgendwie interessant? Konnte nichts davon erkennen.

                                          Ein sehr kleiner Tierpräparator sucht sich einen Gehilfen.

                                          Die Kamera find ich jetzt auch nicht gerade gelungen. Allerdings kann es sein, dass ich eine schlechte Aufnahme hatte.

                                          In Minute 57 wurde es dann doch überraschend. Aber nur kurz.

                                          Deshalb: 4 Punkte – uninteressant

                                          https://boxd.it/eUmE2
                                          https://boxd.it/pX9xC

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                                          • 5 .5

                                            Action-Verfolgungs-Film mit hübschen Kampfeinlagen, mMn immer noch besser als so was wie JOHN WICK, aber insgesamt sind solche Action-Filme nicht so sehr mein Ding.
                                            Könnte mich an die Handlung kaum erinnern. Ein Killer wird von anderen Killern verfolgt und landet im Krankenhaus. Die anderen Killer sind weiter hinter ihm her und sein kleiner Bruder versucht ihn auch zu finden, um ihn zu retten. Dafür entführt er die Ehefrau eines Pflegers aus dem Krankenhaus. Außerdem ist die Kripo auch noch hinter dem Mann her.

                                            https://boxd.it/cQ55I

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                                            • 4
                                              EudoraFletcher68 22.11.2023, 07:08 Geändert 22.11.2023, 08:14

                                              Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #4

                                              Der Film war für die Goldene Palme nominiert und Lars von Trier erhielt den technischen Grand Priz.

                                              MP-Vorhersage: 7,2

                                              Uff…. Für mich hauptsächlich langweilig und eine große Ödnis. In Minute 50 kam die erste Szene, die mich halbwegs überraschte. Mir fällt nichts ein, was ich sonst noch über den Film sagen könnte. Vielleicht kann ich mit von Triers Stil nix anfangen. Nur THE HOUSE THAT JACK BUILT gefällt mir bisher supergut! MELANCHOLIA finde ich zumindest im Nachhinein sehr interessant. Da seine Filme ja öfter in Cannes liefen, werde ich mich in der nächsten Zeit mehr mit ihm beschäftigen und bin hoffnungsvoll, dass da auch für mich was dabei ist.

                                              Bei THE ELEMENT OF CRIME habe ich bald den Faden verloren, weil ich mich immer wieder nicht auf den Film konzentrieren konnte – was die Sache natürlich nicht besser macht. Film Noir ist mir oft zu langsam und in dem Fall da mich auch die Bilder nicht ansprachen hatte ich wenig, woran ich mich festhalten konnte.

                                              https://boxd.it/9til2
                                              https://boxd.it/pX9xC

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                                                EudoraFletcher68 22.11.2023, 07:06 Geändert 22.11.2023, 07:31

                                                Klassischer SW-Western in offensichtlicher Kulissenlandschaft, gedreht in 8 Tagen (IMDB), den ich mir angesehen hatte für: https://boxd.it/2u80W

                                                Erstaunlich, dass es bisher weder eine Bewertung noch einen Kommentar gab. Immerhin ist das anscheinend einer der ersten großen Rollen von Clint Eastwood.

                                                Obwohl er schon 28 ist, sieht noch ganz grün hinter den Ohren aus, süß! Und er hat auch durchaus Screen-Time und eine gewisse Relevanz. Er bekam $ 750,- für seine Rolle und soll über den Film gesagt zu haben: "probably the lousiest western ever made". (IMDB)

                                                Ob´s wirklich der schlechteste Western aller Zeiten ist, weiß ich nicht, aber schlecht ist er.

                                                Eine Gruppe Südstaatler und Soldaten der Konföderierten (glaub ich jedenfalls) hängen in der Steppenlandschaft ab, streiten sich und warten darauf von den Indianern überfallen zu werden (ich weiß nicht, worauf sie wirklich warten, hab wohl nicht genau genug aufgepasst). Mit dabei ist noch ein älterer Zivilist. Eine spanische Frau mit einem sehr tiefen Dekolleté wird gerettet bzw. von den Indianern bei den Männern abgelegt. Dann wird noch ein toter Soldat vorbeigebracht. Da sie herumflirtet werden manche der Herren ungehalten. Sie hält sich an den alten Mann und an Clint.

                                                Freunde von klassischen Western werden damit vielleicht mehr anfangen können, als ich. Für mich ist das nix. 3 Punkte mit viel gutem Willen und für Eastwood.

                                                OV: https://www.youtube.com/watch?v=tQ2Fi26raP0&list=WL&index=1&t=182s
                                                https://boxd.it/ejXdS

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                                                  EudoraFletcher68 21.11.2023, 08:02 Geändert 21.11.2023, 09:06

                                                  Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #3

                                                  THE ASSASSIN war für die Goldene Palme nominiert und Hsiao-Hsien Hou wurde als bester Regisseur ausgezeichnet. Außerdem erhielt Giong Lim noch die Auszeichnung für den besten Soundtrack.

                                                  Es beginnt mit ästhetischen sw-Bildern und einem Mord. Dann sieht man eine Szene in einem Palast und dann wird es so, wie ich das aus den paar Samurai-Filmen gesehen habe, mit denen ich (erfolglos) mein Glück versucht habe: Wahnsinnig statisch, ästhetisch hübsch zwar, aber ohne viel Handlung. Lange Einstellungen in denen nix passiert.

                                                  Erschwerend kommt für mich hinzu, dass der Film im siebten Jahrhundert in China spielt, Gebäude und Ausstattung aber total neu aussehen. Alles ist wie auf einer Theaterbühne und die Protagonisten sitzen viel und labern rum oder es ist bedeutungsschwangere Musik und sie stehen da und blicken in die Ferne. Wenn man sich den Film mit OmU anschaut und man kein Fan von gestelzten Gesprächen ist, ist ein Großteil von ASSASSIN einfach nur zäh und ermüdend. Da mir die Bilder auch gar nix gegeben haben, ist mein Fazit: Uninteressant und sehr ermüdend.

                                                  Freunde des klassischen Samurai-Films könnten hiermit glücklicher werden!

                                                  https://boxd.it/lD0Hi
                                                  https://boxd.it/pX9xC

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                                                    Danke an Ygdrasoul für die Empfehlung!

                                                    Ich war ein bisschen unaufmerksam oder der Film war in den ersten 15,20 Minuten etwas undeutlich oder kryptisch. Jedenfalls hatte ich das Empfinden, anfangs manches nicht zu verstehen. Dann geht es um einen älteren Kerl (Nic Cage), der nach 19 Jahren aus dem Gefängnis kommt und seinen Sohn kennenlernen, seine Abwesenheit kompensieren und ihn außerdem beschützen möchte. Natürlich holt ihn seine Vergangenheit irgendwie ein. Nicht dass der Film viele Überraschungen zu bieten hätte, oder besonders gut wäre. Aber schlecht ist er auch keinesfalls.

                                                    Wenn man Cage mag und keinen großen Anspruch hat, kann man den gut gucken finde ich. Obwohl, A SCORE TO SETTLE bietet sogar ein bisschen Tiefgang in der Vater-Sohn-Beziehung. Der Hauptprotagonist ist nämlich der Meinung, dass alles was er tut, er nur für seinen Sohn tut – was natürlich absurd ist. Der Cage-Charakter ist ein brutaler Krimineller, der irgendeine (ungesunde) Befriedigung aus so einem Lebensstil zieht und anstatt für sein Handeln Verantwortung zu übernehmen, benutzt er seinen Sohn als Ausrede. Dieser spiegelt ihm seine egozentrische Selbstdarstellung, was erwartungsgemäß dazu führt, dass sie sich auseinanderleben, könnte man sagen.

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