EudoraFletcher68 - Kommentare

Alle Kommentare von EudoraFletcher68

  • Was sind die Kriterien für die Liste? Morde in Großstädten verbunden mit Menschen, die durch dieselbe irren?

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      EudoraFletcher68 26.01.2024, 11:17 Geändert 26.01.2024, 11:21

      Gibt es in Gévaudan, Frankreich einen Puma? Einige Indizien sprechen dafür. Andererseits könnten die Spuren im Schnee auch von Luchsen stammen. Aber wer hat ein Pferd einer Frau so übel zugerichtet? Das Dokumentarfilmteam macht sich auf die Suche.

      Nur noch bis zum 29.1.24: https://www.arte.tv/de/videos/077352-000-A/der-unsichtbare-puma/

      https://boxd.it/eqWoY

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        EudoraFletcher68 26.01.2024, 06:43 Geändert 26.01.2024, 11:23

        Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #70
        QUELLE DER FRAUEN war für die Goldene Palme nominiert.

        MP-Vorhersage: 7,2

        Läuft bei Prime für 0,99 € (leider in deutscher Synchro). Diese schafft es erfreulicherweise nicht, die Atmosphäre und das Lokalkolorit zu überdecken.
        Es handelt sich um die Adaption der Sage von Lysistrata von Aristophanes. Ich kenne sonst noch die Adaption von Spike Lee CHI-RAQ, die mir mittelmäßig gefallen hat.
        Während es in dem Originalstück darum geht, dass die Frauen die Männer dazu zwingen wollen, aufzuhören, sich gegenseitig zu bekriegen, beschließen die Frauen eines nordafrikanischen Dorfs in einen Sex-Streik zu treten, um die Männer dazu zu bringen, das Wasser von einer weit entfernten Wasserstelle zu holen. Bisher haben die Frauen das Wasser selbst getragen, aber da der Weg weit und gefährlich ist, kommt es dabei zu vielen Unfällen und Fehlgeburten. Das möchten die Frauen nicht mehr hinnehmen. Doch die Männer nehmen das nicht so ohne weiteres hin, dass die Frauen sich sexuell entziehen wollen und machen das, was Männer spontan oft machen: Sie wenden Gewalt an. Gut gefallen hat mir die enthaltene Selbstironie. Z.B. der kleine Vortrag des Imams über das Schlagen von Frauen und Kindern.

        Die Bilder sind recht ansehnlich. Die Locations sind gut gewählt und für Ausstattung und Kleidung hat man sich mit Sicherheit Mühe gegeben.

        Je länger der Film lief, desto besser gefiel er mir.

        https://boxd.it/pX9xC
        https://boxd.it/eqWlK

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          Ich habe nie Computerspiele gespielt, dafür bin ich wohl 5-10 Jahre zu früh geboren.

          Später hab ich mal ein paar Versuche gestartet, bin aber nie rein gekommen. Darüber bin ich nicht traurig, denn diese Spiele scheinen mir große Zeitfresser zu sein. Jedenfalls kenne ich mich nicht aus damit und beurteile die entsprechenden Filme oder Serien als Spiele-Laiin.

          OFFLINE – DAS LEBEN IST KEIN BONUSLEVEL ist überraschend unterhaltsam gewesen. Auch die beiden Protagonisten, ein Nerd und eine junge Frau mit blauen Haaren sind gut geschrieben und auch sympathisch. Die beiden Schauspieler finde ich auch nett. Der Plot hat mir auch gefallen – Somit ist der Film ganz ok, für das was er ist. Ich hatte echt nicht viel erwartet.

          Und dann noch in einer kleinen Nebenrolle KIDA KHODR RAMADAN als Gehilfe des Bösewichts.

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            EudoraFletcher68 25.01.2024, 06:45 Geändert 25.01.2024, 08:06

            Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #69

            ABTEIL NR. 6 war u.a. für die Goldene nominiert, Regisseur und Autor Juho Kuosmanen wurde mit dem Grand Prix ausgezeichnet und von der ökumenischen Jury speziell erwähnt.

            Eine finnische Archäologie-Studentin fährt mit der Transsib von Moskau ins arktische Murmansk. In ihrem Abteil ist ein grauenhafter Russenproll, der ihr zwischen die Beine fasst, säuft und flucht. Zuerst will sie fliehen und bei der nächsten Gelegenheit zurück nach Moskau zu ihrer Freundin fahren, aber dann überlegt sie es sich doch anders und traut sich wieder zu dem Trottel ins Abteil. Wenig überraschend kommen sich die zwei ungleichen Charaktere näher. Unterhaltsam und interessant mach den Film nur das wie, die seltsamen Orte an denen sie vorbeikommen und die beiden Protagonisten an sich. Der russische Trottel entpuppt sich dann doch noch als Sympathieträger.

            Für mich war das ein überraschender kleiner Gute-Laune-Film.

            Die Kamera ist sehr gut und mal wieder hat es jemand (J-P Passi) geschafft, dass man bei Nachtaufnahmen auch noch was sieht: https://boxd.it/j79eC

            Alles ist voll Schnee, aber der ist die meiste Zeit nicht extra toll inszeniert, sondern einfach nur da. https://boxd.it/3Maow

            Noch bis zum 19.2.2024 (Warum in einem synchronisierten Film das Finnisch dann weder synchronisiert ist, noch UT hat, entzieht sich meiner Kenntnis): https://www.arte.tv/de/videos/092916-000-A/abteil-nr-6/

            https://boxd.it/gDz9g

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              In Louisiana von einem deutschen Autor und Regisseur gedreht, handelt der Film, angeblich angelehnt an eine wahre Geschichte, von einem Wettbewerb irgendwo in einer texanischen Kleinstadt.

              Ein Autohändler bietet einen neuen Pickup-Truck dem Sieger von „Hands on“ an: Wer von einer Gruppe Personen als letzter eine Hand auf dem Fahrzeug hat, gewinnt es. Der Wettbewerb bringt erwartbar alle möglichen negativen Persönlichkeitsanteile und Dynamiken in Gang und gerät dann immer mehr aus den Fugen. Die Eskalation ist typisch amerikanisch und ich kann mir lebhaft vorstellen, dass es genauso abgelaufen ist.

              Parallel wird die Geschichte der Mit-Organisatorin des Wettbewerbs und ihres sozialen Umfelds erzählt.

              Gefreut habe ich mich, Carrie Praston (Arlene Bellefleur aus TRUE BLOOD) in der Hauptrolle zu sehen.

              https://boxd.it/2rGPe

              Nur bis 30.1.2024 in deutscher Synchro: https://www.arte.tv/de/videos/082651-000-A/one-of-these-days/

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                Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #68

                NAZARIN wurde mit der Goldene Palme und dem internationalen Preis ausgezeichnet.

                Der katholische Pfarrer Nazarin lebt und arbeitet in einem ärmlichen mexikanischen Dorf. Er nimmt seinen Job und die christlichen Prinzipien sehr ernst, was dazu führt, dass die Kirche ihn nicht mehr haben will. Also legt er sein Gewandt ab und zieht als Bettler durch die Gegend. Er verschenkt sein letztes Hemd in Form seiner Schuhe und vertritt weiterhin die christlichen Werte. Das führt natürlich zu Konflikten mit der Gesellschaft.

                Mir hat der Film gefallen, vor allem auch die Geschichte selbst. Vermutlich hat NAZARÍN gesellschaftspolitische und historische Relevanz und die Frage der Realisierbarkeit christlicher Werte ist eine interessante. Es ist auch die Idee, was wohl passieren würde, wenn heute (oder eben in den 1950ern) Jesus wiedergeboren würde. Diese wird bis zum bitteren Ende erzählt. Wahrscheinlich einer der Filme, die man auch aus Bildungsgründen gesehen haben sollte.

                https://boxd.it/ekkHQ
                https://boxd.it/pX9xC

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                  Krankenpfleger Paul (Frederick Lau) lernt im Flugzeug eine tolle Stewardess kennen und heiratet sie. Sie bekommen ein tolles Kind, die tolle Frau stirbt und er versucht für seine Tochter Lilly ein guter Vater zu sein. Das ist natürlich aber gar nicht so einfach. Kida Khodr Ramadan hat eine Nebenrolle als Pauls netter Kollege Malik.

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                    EudoraFletcher68 23.01.2024, 05:56 Geändert 23.01.2024, 14:59
                    über Mahler

                    Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #67

                    Der Film war für die Goldene Palme nominiert und Autor und Regisseur Ken Russel erhielt den Technical Grand Prize.

                    Diesen Film hätte ich mir freiwillig im Leben nicht angeschaut, ein Biopic des Komponisten Gustav Mahler. Ich habe kein Ohr für klassische Musik, auch wenn mir ein paar Stücke gefallen.

                    Ist aber ein überraschend unterhaltsamer, ungewöhnlich und sehr künstlerisch inszenierter Film, den ich echt gerne gesehen habe.

                    Der kranke Mahler ist auf einer Zugfahrt mit seiner Frau. Sie unterhalten sich über ihre gescheiterte Ehe und neben der Szenerie im Zug sehen wir in Ausschnitten Momente aus dem Leben des Komponisten inclusive traumatischer Erlebnisse, zum Teil verfremdet (auf eine Art, mit der ich sehr viel anfangen kann). Auch visuell hat mich MAHLER angesprochen. Neben der starken Symbolik, gibt es ein paar Szenen, die einfach entzückend sind, wie z.B. eine Bootsfahrt mit 2 kleinen Mädchen.
                    Somit kann ich sagen, dies ist einer der Zufallsfunde meines Cannes-Projekts, der sich sehr gelohnt hat, auch wenn ich keine Höchstbewertung vergebe (dazu ist mir der Film dann doch zu künstlerisch und fremd), aber ich könnte mir vorstellen, dass einige MP-Kollegen begeistert sein könnten.

                    Hervorragend finde ich die Inszenierung seiner Konvertierung vom Judentum zum Christentum und die dazugehörigen Konflikte.

                    Dicke Empfehlung für Mahler- und Arthouse (Symbolik)-Freunde!

                    https://boxd.it/pX9x

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                      Voller Klischees, Kitsch, Leere und flach - aber das ist nicht das schlimmste: Auf den Philippinen gibt es viele sehr schöne Menschen und auch viele großartige Schauspieler und Schauspielerinnen. Wenige gibt es hier davon zu sehen.

                      Die Welt der Reichen und Schönen – das kann ich eh schon nicht leiden, aber ok, was tut man nicht alles, um sich über die Filmwelt des Landes seiner Wahl zu bilden?
                      Aufgenommen zum Teil wie ein Werbespot für Schminke, Schampus und Konsum, variieren die Bilder zwischen aufdringlichem Kommerz und Luxus und Blande und nichtssagend.... Dazwischen grauenhafter Gruselkitsch, so wie das philippinische Mainstream-Kino oft inszeniert ist, aber hier hat man es nur noch angedeutet und dazwischen lauter Gadgets, Schmink-Kurse, Klamotten und eine dumme Rache-Story mit pseudo-Gesellschaftskritik (Die böse Antagonistin ist Unternehmerin, hat arme Leute entlassen und Indios von ihrem Land verjagt). Ich empfinde Drehbuch und Umsetzung als schlampig und lieblos.

                      Regisseur und Autor sind mir unbekannt und werde ich mir höchstens auf meine Negativ-Liste setzen. Auch der Kameramann überzeugt mich nicht.

                      Typisch für die Auswahl philippinischer Filme auf N**f***. Unterste Schublade.

                      https://boxd.it/bZCw2

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                        EudoraFletcher68 22.01.2024, 06:59 Geändert 22.01.2024, 11:28
                        über Europa

                        Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #66

                        Der Autorenfilm erhielt den Jury Preis, den Preis für die Technik und für die Best Artistic Contribution.

                        Lars von Trier finde ich schwierig! Mehrmals habe ich DOGVILLE angefangen und abgebrochen, THE ELEMENT OF CRIME fand ich nur langweilig, den ANTICHRIST auf keine gute Art unangenehm. MELANCHOLIA und NYMPHOMANIAC, Teil 1 sind sehenswert und ein anderes Werk, das ich bisher im Rahmen meiner Cannes-Challenge gesehen habe, hat mir hervorragend gefallen.

                        Die sw-Bilder mit ein paar wenigen Farbeinsprengseln von EUROPA sind sehr ästhetisch und atmosphärisch, haben mir ausnehmend gut gefallen! Ein deutschstämmiger junger Amerikaner kommt nach Beendigung des 2. Weltkriegs nach Deutschland um Zug-Schaffner zu werden.

                        Ich habe die Handlung eher nicht verstanden, fand den Film aber dennoch interessant. Übergeordnet geht es wohl um das traumatisierte Deutschland und den naiven Helfer USA. Lars von Trier hat in einigen Filmen sehr schön die Psychodynamik der Identifikation mit dem Täter heraus gearbeitet. Opfer haben immer auch das Potenzial der Täterschaft in sich und Täter können die Schuld nicht einfach abstreifen. Auch wenn die Dialoge etwas hölzern waren, so fand ich sie doch wenigstens anspruchsvoll. Es gibt Gespräche über Krieg und Frieden, Religion, Philosophie...

                        Die Nachtszenen sind super! https://boxd.it/j79eC

                        https://boxd.it/9til2
                        https://boxd.it/pX9xC

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                          EudoraFletcher68 22.01.2024, 06:58 Geändert 22.01.2024, 06:58

                          Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #65

                          Lars von Trier ist Dauergast in Cannes, MANDERLAY war für die Goldene Palme nominiert.

                          So habe ich mir die Fortsetzung von DOGVILLE doch zuerst angesehen. Einfach weil meine Abwehr gegenüber DOGVILLE so groß war.

                          Ich bin grundsätzlich Fan von Autorenfilmen, weil ich den Eindruck habe, dass diese oft stimmiger und aus einem Guss sind. Wenn mir die Welt des Autors/Regisseurs zusagt, gefallen mir dann oft die meisten seiner Filme (Woody Allen, Pedro Almodóvar, Brillante Mendoza, Jim Jarmusch, Wong Kar-wai, Quentin Tarantino, Paolo Sorrentino, Werner Herzog, Wim Wenders, Nuri Bilge Ceylan, Fatih Akin...). Bei Lars von Trier ist es für mich nicht so. Manches gefällt, anderes gar nicht.

                          Leider mag ich den Stil von MANDERLAY nicht. Ich könnte noch die Bühnenbilder und Attrappen als Stilmittel akzeptieren, aber mich haben weder die Darsteller und ihre Charaktere überzeugt, noch die Interaktionen und Dialoge. Das Stilmittel mit dem Hintergrundsprecher, der alles erklärt, mag ich grundsätzlich nicht. Auch wenn ich anerkennen kann, dass der Sprecher seine Sache gut macht.

                          Größtes Problem: In einem Film brauche ich vor allem Bilder, die mir etwas geben. Das ist hier absolute Fehlanzeige. Mir ist diese Inszenierung viel zu abstrakt, weshalb ich schlicht und ergreifend gar nichts damit anfangen kann. Auch wofür es nötig ist, den Zuseher mit dem N-Wort zu fluten, kann ich nicht nachvollziehen. Nur um zu Schocken und zu provozieren? Unter diesem Verdacht steht von Trier ja häufiger. Ich verstehe bei MANDERLAY gut, warum das so ist.

                          Mit DOGVILLE probiere ich es womöglich in 20 Jahren nochmal.

                          https://boxd.it/9til2
                          https://boxd.it/pX9xC

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                            Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #64

                            Der Film lief “out of Compétition” bei der Closing Ceremony der 64. Film-Festspiele.

                            Ich bin echt überrascht! Eine RomCom (igitt!) aus Frankreich (immer schwierig) noch dazu in Form eines Musicals (grusel) – und ich hatte (zumindest in der ersten Hälfte) total Spaß damit! Kommt auf meine Liste: Liebesfilme für Leute, die keine Liebesfilme mögen: https://boxd.it/gdbcI

                            Am Ende werde ich noch zum Fan des französischen Films!

                            Paris in den 1960ern. Eine junge Frau arbeitet in einem Schuhgeschäft. Sie stiehlt und prostituiert sich, um sich schöne Klamotten leisten zu können. Dann lernt sie einen tollen Mann kennen. Es geht hin und her, und auf und ab, mit ziemlich viel Sex, eingefasst von netten Liedern und schönen Bildern. Der anfangs leichter und auch eher komödiantische Plot entwickelt im Lauf der Zeit Tiefgang und auch traurige Momente. Die Frau wird älter, bekommt eine Tochter, heiratet, lässt sich scheiden usw. Die Tochter wird erwachsen und wir sehen, wie sie ihre Partnerschaften gestaltet.

                            https://boxd.it/pX9xC
                            https://boxd.it/eqWlK

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                              Ein Mann um die 40 ist für ein Jahr heim in ein Kaff nach Nordfriesland gezogen, wo er sich um seine demente Mutter und seinen halb-dementen Vater kümmern will. Die beiden haben eine Gastwirtschaft. Dort gibt es einen Cowboy-Club mit Square-Dance. Ich habe einen Kumpel, der in München auch in so einem Club war und sich über die Kostüme der anderen Mitglieder amüsierte, da diese überhaupt nichts mit realer Cowboy-Bekleidung zu tun haben. So ist es auch hier. Der Cowboy Club fügt sich aber ganz gut in die Szenerie ein.

                              Schwierig ist es für den Mann, weil die Mutter ständig wegläuft und sich in dadurch in Gefahr bringt. Der Vater ist mürrisch und abweisend zu ihm. Er hat eine Freundin, die er so gut wie nie sieht, weil er mit den Eltern so beschäftigt ist.

                              In kurzen Rückblenden erfahren wir, wie er und seine Peers aufgewachsen sind. Auch von den Leichen im Keller des Dorfes bekommt man etwas zu sehen. Die Welt hat sich verändert und gleichzeitig auch nicht. Er organisiert eine Feier anlässlich der 70jährigen Ehe der Eltern.

                              Mir hat MITTAGSSTUNDE sehr gut gefallen. Ich hatte das Empfinden, dass Autorinnen und Regisseur sich entweder sehr gut in diese Szenerie und Atmosphäre eingefühlt haben oder sich dort gut auskennen. Jedenfalls ist die Geschichte sensibel inszeniert, die Dialoge sind glaubwürdig und die Schauspieler sind überzeugend. Was kann man mehr wollen?

                              https://boxd.it/5fmLa

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                                EudoraFletcher68 20.01.2024, 08:20 Geändert 20.01.2024, 08:45

                                Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #63

                                Marcello Mastroianni wurde für seine Rolle als bester Schauspieler ausgezeichnet.

                                Interessant: Der Müll, den man heutzutage an den Küsten Asiens und Südamerikas sieht, lag in den 1970ern an Italiens Stränden. Und nicht nur an den Stränden. Hier sehen wir Berge von Plastikmüll, den wir seit einigen Jahrzehnten ganz elegant nach Asien, in die ehemaligen Ostblockstaaten oder nach Afrika exportieren. Das Problem ist definitiv schon seit den 1970ern bekannt (auch die Sache mit dem Klimawandel, aber da hat es keinen interessiert). Aber darum geht es nicht in EIFERSUCHT AUF ITALIENISCH (Trotzdem gebe ich dafür mindestens 1 Punkt, denn das ist auf jeden Fall bemerkenswert!).

                                Zwei Menschen lernen sich kennen und lieben (im Plastikmüll). Er ist schon verheiratet und sie ist Blumenhändlerin. Irgendwann kriegt es die betrogene Ehefrau raus und wird aktiv. Dann entwickelt sich das Ganze zu einer komplizierten Beziehungskiste mit Drama, Tränen und Humor auf dem Hintergrund des „Klassenkampfes“ in den 1970ern. Köstlich!

                                Die Kamera ist ziemlich gut und der Film ist recht ungewöhnlich – zumindest für mich!

                                https://boxd.it/eUmE2
                                https://boxd.it/aamYe
                                https://boxd.it/pX9xC

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                                  Ein ungefähr 6jähriges Mädchen hat eine schwere Krankheit und lebt mit ihrem alleinerziehenden Vater aus der oberen Mittelschicht. Sie möchte wissen, was mit ihrer Mutter ist, aber er weigert sich, ihr das zu erzählen. Nach und nach erfährt man, warum das so ist. Der Film ist einerseits ziemlich kitschig und konstruiert, andererseits aber durchaus gut erzählt und ich habe ihn am Ende doch einigermaßen gerne gesehen.

                                  Was ich aber albern fand: Menschen schütteln sich die Hände, sind gekleidet wie Westler. Die Familie hat einen Golden Retriever (Ich wusste nicht, dass das Konzept eines Haustiers als Luxusartikel in Indien selbstverständlich ist), man sitzt in einem Café und trinkt Cappuccino (wie sehr ich so eine Location auf meiner Reise durch Rajasthan vermisst habe! Kein einziges Café weit und breit, auch bei meinem 2tägigen Aufenthalt in Delhi habe ich keins gefunden).

                                  https://boxd.it/cQ8hC

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                                  • EudoraFletcher68 19.01.2024, 19:50 Geändert 19.01.2024, 20:29

                                    Aus aktuellem Anlass angeschaut. Informativ für jemand wie mich, die diese Partei von Anfang an abgelehnt hat und sich fast nur mit den Schlagworten beschäftigt hat.

                                    Interessanter Kommentar eines ehemaligen Mitglieds: "Merkel ist die Mutter der AfD. Ohne sie hätte es die AfD nie gegeben."

                                    Die Doku vermittelt mir den Eindruck, dass es sich um eine Sekte handelt. Zumindest scheinen hier ähnliche Methoden angewandt zu werden und ähnliche Mechanismen zu greifen.

                                    Gibt´s hier (nur noch heute?) zu sehen:
                                    https://www.ardmediathek.de/video/dokumentation-und-reportage/wir-waren-in-der-afd-aussteiger-berichten/das-erste/Y3JpZDovL21kci5kZS9zZW5kdW5nLzI4MTA2MC8yMDI0MDExODIyNTAvcmVwb3J0YWdlLWRva3UtaW0tZXJzdGVuLTM1Ng

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                                      über Rosetta

                                      Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #62

                                      Die Regisseure Jean-Pierre Dardenne und Luc Dardenne erhielten 1999 für Rosetta die goldene Palme und Émilie Dequenne wurde als beste Darstellerin ausgezeichnet. Wenn ich das richtig sehe, war das ihre erste Rolle.

                                      Beeindruckend und überzeugend ist ihre Darstellung eines Teenagers in prekären Verhältnissen mit einer alkoholsüchtigen Mutter im Trailer. Wir sehen hier einen kleinen Ausschnitt aus dem Leben des Mädchens, das mit viel Energie versucht, einen Job zu finden und zu behalten, um sich und ihre Mutter über Wasser zu halten.

                                      https://boxd.it/ei1uE
                                      https://boxd.it/pX9xC

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                                        Es handelt sich wohl um den Versuch einer deutschen Version von einem dieser Filme, in denen Junggesellen plötzlich zu einem Kleinkind kommen.

                                        Das einzig Positive ist Kida Khodr Ramadan, aber der macht den Film auch nicht gut. Langsam wird mir klar, warum ich ihn bis 4 BLOCKS nicht kannte. Dann ist da noch Frederick Lau in einer kleinen Nebenrolle.

                                        Wenigstens war mir nicht langweilig. Und besser als jeder Till Schweiger-Film ist das allemal.

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                                          EudoraFletcher68 18.01.2024, 07:45 Geändert 18.01.2024, 08:36

                                          Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #61

                                          DIE BALLADE VON NARAYAMA wurde mit der Goldenen Palme ausgezeichnet.

                                          Ein paar Häuschen in den Bergen. Die Bewohner arme Bauern, die ziemlich grob miteinander umgehen. Anfangs gibt es wunderschöne Szenen einer verschneiten Landschaft. Wenn die Leute um die 70 sind, gehen sie auf den Gipfel zum Sterben, damit sie ihre Kinder nicht belasten. Diejenigen, die nicht freiwillig gehen, werden geschickt. Manchmal findet man einen toten Säugling im Acker liegen und spekuliert, von wem er wohl ist. Sex ist auch ein größeres Thema, das ziemlich brutal abgehandelt wird, inclusive Sodomie.

                                          Es gibt einige der Nachteile japanischer Produktionen: Statische Einstellungen und das Overacting. Davon abgesehen ist die Geschichte aber sehr konsequent und gnadenlos umgesetzt und verdient Respekt.

                                          Am Ende hatte ich den Eindruck, dass der Film mir sagen will, dass wir auch (nur) Tiere sind. Eingebettet in extrem ritualisiertes Verhalten (typisch japanisch eben).

                                          https://boxd.it/pX9xC
                                          https://boxd.it/5eyv2
                                          https://boxd.it/3Maow

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                                            Der arme Kida Khodr Ramadan. Jetzt, wo ich mich etwas mit seiner Filmographie beschäftige, wird mir nochmal deutlich, wie gut GERMAN GENIUS seine Situation vermutlich abbildet: Er braucht das Geld und muss nehmen, was er kriegen kann. Auf einmal wird er durch die Rolle in 4 BLOCKS berühmt und hat sich vielleicht erhofft, nun endlich mal, was zu machen, worauf er Bock hat – nur um festzustellen, dass er das komplett vergessen kann, weil er nie so viel Kohle haben wird, um selbstständig sein Ding machen zu können.

                                            Hier spielt er einen libanesischen Auftragskiller in einem stylischen Film ohne sinnvollen Plot, der sich an einigen Meisterwerken (LEON, GHOST DOG, Tarantino usw.) bedient hat.

                                            Für tolle Bilder und coole Atmo bin ich ja immer zu haben!

                                            Ich bin nicht unzufrieden, den Film gesehen zu haben, einfach wegen Ramadan und der Bilder. Durch 4 BLOCKS und UMMAH – UNTER FREUNDEN ist mir nun auch Frederick Lau ein Begriff, der hier ebenfalls eine kleine Nebenrolle hat.

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                                              Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #60

                                              SIGNORE ET SIGNORI wurde mit der Goldenen Palme ausgezeichnet.

                                              Überdrehte und gleichzeitig bösartige Komödie, die erst einmal so wirkt, als gäbe es keinen Hauptcharaktere. Es gibt viele Paare mit vielfältigen Problemen. Untreue ist ein großes Thema. Es geht viel um die Außenwirkung und vor allem die Männer sind gemein und lästern fies übereinander. Aber auch einiger der Frauen haben ziemlich viel destruktive Energie.

                                              Dann kristallisieren sich drei Paare heraus: Ein Arzt um die 50 mit seiner 25jährigen Ehefrau. Ein Schalterangestellter, der seine Frau für eine jüngere und hübschere verlässt und die Rechnung ohne den Wirt (bzw. den Einfluss der Ehefrau) gemacht hat, sowie ein weiterer unglücklicher Mann mit einer wütenden, sehr attraktiven Frau. Schließlich kommen alle zusammen durch ein minderjähriges Mädchen.

                                              Es soll wohl dem Spießbürgertum ein Spiegel vorgehalten werden.

                                              Der Humor brachte mich öfter zum Schmunzeln. Insgesamt ist SIGNORE et SIGNORI unterhaltsam und die Figuren sind sehr gut geschrieben, teilweise aber so brutal, dass einem das Lachen im Hals stecken bleibt.

                                              Die Aufnahmen der Kleinstadt Treviso sind super schön! Allein dafür lohnte sich die Sichtung für mich schon.

                                              https://boxd.it/eUmE2
                                              https://boxd.it/pX9xC

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                                                EudoraFletcher68 17.01.2024, 06:20 Geändert 17.01.2024, 06:32

                                                CALL ME CHIHIRO beginnt für mich eher langweilig. Eine Frau ist ständig am Essen, das jemand anderes zubereitet hat, eine konkrete Handlung konnte ich über einen längeren Zeitraum nicht ausmachen. Später wird auch öfter gekocht. Sieht alles sehr lecker aus: https://boxd.it/2SGCI

                                                Es gibt Szenen mit einer Katze, in einem Aquariumsgeschäft, mit einem alten Obdachlosen, einem kleinen Jungen, in einem Nachtclub, in einer Reinigung usw.

                                                Chihiro arbeitet an einem Imbissstand und interagiert mit verschiedenen Menschen. Der Film war für mich schwer verständlich, ich glaube, es gibt viele Rückblenden bis in ihre Jugend, sicher bin ich mir aber nicht. Spät im Film erfahren wir, was Chihiro gemacht hat, bevor sie beim Imbissstand angefangen hat.

                                                Vielleicht war es von Nachteil, dass ich die englische Synchro gesehen hatte. Ich mach das manchmal, weil ich dann immer noch halbwegs das Empfinden habe, dass der Film stimmig ist (Die deutsche Synchro irritiert mich mehr).

                                                https://boxd.it/5eyv2

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                                                  Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #59

                                                  LA PIVELLINA wurde mit dem Label Europa Cinema (Eine Auszeichnung, die während der Directors' Fortnight in 2003 ins Leben gerufen wurde. Das Label wird 5 x im Jahr vergeben. U.a. bei der Berlinale oder der Directors’ Fortnight in Cannes. Labelfilme erhalten Unterstützung bei der Vermarktung und Kinobetreiber werden dazu angehalten, die Laufzeit dieser Titel auf ihren Leinwänden zu verlängern.) ausgezeichnet und war nominiert für den CICEA Award (Internationaler Verband von Filmkunsttheatern mit Sitz in Berlin. Der Hauptzweck ist die Förderung und Unterstützung der Filmkunst sowie des Arthouse-Sektors).

                                                  Es handelt sich um einen Erstlings-Autorenspielfilm der Dokumentarfilmerin Tizza Covi.

                                                  Eine sehr rothaarige Frau um die 45/50 findet auf der Suche nach ihrem Hund ein ungefähr 2jähriges Mädchen, das offensichtlich allein verloren ist, mit einem Brief von der Mutter, dass man sich um das Kind kümmern soll. Sie nimmt das Mädchen mit nach Hause. Ihr Mann ist nicht erfreut darüber, denn sie sind beide Zirkusleute und leben in einem römischen Trailerpark. Er findet, sie hätte das Kind gleich zur Polizei bringen sollen. Er hat die Sorge, dass er für Kidnapping verurteilt werden könnte. Sie hofft aber, dass die Mutter des Mädchens zurückkommen wird, um es zu holen.

                                                  Spannend, wie man wohl ein so kleines Kind dazu gebracht hat, so einigermaßen das zu machen, was man wollte? Jedenfalls ist es rührend der Frau dabei zuzusehen, wie sie sich um das Kind kümmert und parallel versucht, die Eltern zu finden. Außerdem zeigt der Film auch die Aufführungen, es ist ein Zirkus für das Prekariat.
                                                  Die „grattlige“ Atmosphäre kommt gut rüber und alles wirkt sehr authentisch. Die Darsteller sind alle Newcomer und überzeugen zu 100%. Drehbuch und die Dialoge hätten vielleicht ein bisschen Feinarbeit gebraucht.

                                                  https://boxd.it/eUmE2
                                                  https://boxd.it/ei1uE
                                                  https://boxd.it/pX9xC

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                                                    EudoraFletcher68 16.01.2024, 07:33 Geändert 16.01.2024, 08:30

                                                    Alberner Werbefilm für Inklusion.

                                                    Ein Karrieretyp hat einen Autounfall und ist danach Querschnittgelähmt. In der Klinik lernt er eine Pädagogin kennen, die in einer betreuten WG für Menschen mit geistiger Behinderung (zusammen gewürfelt wurden eine rassistische blinde Alkoholikerin, eine Frau mit Down-Syndrom, ein Autist namens Rain Main und ein vierter undefiniert kognitiv eingeschränkter Bewohner). Sie nennen sich Goldfische.

                                                    Kida Khodr Ramadan spielt in einer Nebenrolle als Pfleger in der WG mit.

                                                    Es ist auch ganz selbstverständlich, dass in der Rehaklinik, in der der Protagonist nun ist auch eine solche Behinderteneinrichtung integriert ist. Den Kerl könnte man auch als „Goldfisch“ ansehen, ein ge(/o)ldgierig Aufsteiger. Aber jetzt will man ihn in seiner Firma nicht mehr haben. Er hat außerdem 1,2 Mio € in einem Schweizer Schließfach und das Finanzamt ist hinter ihm her. Weil in der Behinderten-WG der WLAN-Empfang besser ist, kommt der Karrieremann mit der Pädagogin und den Bewohnern zusammen. Sie machen dann einen Ausflug zu einer Kamel-Therapeutin, was ich ziemlich albern fand. Auch wenn die Darsteller halbwegs sympathisch sind.

                                                    Die Story ist völlig an den Haaren herbeigezogen, die Charaktere Klischees.

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