EvertonHirsch - Kommentare

Alle Kommentare von EvertonHirsch

  • 7 .5

    Ich habe es doch noch geschafft. Obwohl (aufgrund des letzten Zweitligaspieltages) nicht ganz nüchtern, war ich überraschenderweise recht früh zu Hause und hatte so Gelegenheit, bei den “Critters“ vorbeizuschauen. Und sie haben mich nicht enttäuscht. Spätestens nachdem zwei Critters sich unterhalten und der eine in Bezug auf die Menschen meint “They have Weapons“, woraufhin der andere erwidert „So what“, nur um anschließend völlig von einer Schrotflinte zerfetzt zu werden, hatten mich trotz (oder vielleicht gerade wegen?) meines leicht berauschten Zustandes die kleinen pelzigen Außerirdischen in ihrem Bann.

    “Critters“ ist eine gelungene Mischung aus sympathischem Humor und dem nötigen 80er Jahre Horror, wobei mir doch der kleine Junge, der unbekümmert und todesehrfürchtig als eine Art Superpfadfinder in jeder Gefahrensituation vorangeht, zum Ende hin etwas auf die Nerven ging.

    15
    • 9

      "Kung Fu Hustle" ist einfach ein großer, irrer, abgefahrener, völlig übertriebener, comic-mäßiger Spaß. Hier werden Füße zerquetscht, Köpfe umgedreht, Riesenlippen durch Schlangenbisse erzeugt, Gesichter wie Knete breitgetreten, in Zaubertrankgeschwindigkeit gerannt und unsichtbare Schwerter aus alten asiatischen Instrumenten abgefeuert. Es werden weise Worte kurz vor dem Tod gesagt genauso wie mit Hilfe des Löwenschreis ganze Zimmer niedergemacht. Hier und da fliegen Chinesen durch die Gegend, als wären es Römer in einer kleinen gallischen Provinz. Mittenmank findet man immer wieder großartige Brüller wie die Messerszene zwischen dem dünnen und dem dicken Aushilfsgangster (Gott hab ich mich weggeschmissen). Ein bisschen Story ist auch noch drin, aber das ist völlig nebensächlich. Denn "Kung Fu Hustle" hat eigentlich nur ein großes Ziel: Die Lachmuskeln seiner Zuschauer.

      Aber bitte: Stellt eure bisherigen Kenntnisse über Physik zurück und erwartet hier am besten 0 % Realismus.

      Abgehobenes, megawitziges chinesisches Kino vom Feinsten.

      6
      • 2

        Da mir vorhin im Zuge des Kommentars über den Power Rangers Film einfiel, bei jenem anlässlich eines Geburtstages im Kino gewesen zu sein, so fiel mir auch der hier ein. Denn auch hier war ich zum Geburtstag eines Grundschuldklassenkameraden (ja, der selbe nur ein oder zwei Jahre danach) im Kino. Der Vater des Kindes setzte uns ab und wollte uns auch nach dem Film wieder abholen. Gesagt, getan. Nur einen Unterschied gab es doch.

        Stand der Vater vor dem Film noch relativ souverän, hatte sich sein Bewegungsradius über die Dauer von zwei Stunden doch merklich vervielfacht. Er scheint also schon geahnt zu haben, auf welchem Niveau “Beverly Hills Ninja“ agiert und hat sich, statt mitzukommen, mal dezent die Kante gegeben. Das gipfelte dann sogar in einem Notarzteinsatz, weil sich tückische Treppenstufen zwischen das Kino und die U-Bahn eingeschlichen haben und er in einem Anfall von alkoholischem Übermut anscheinend dachte, mit dem Kopf voran schneller unten zu sein als langweilig einen Fuß vor den anderen zu setzen. Vom Film weiß ich zwar nicht mehr viel, aber das sind Kinoerlebnisse, die man wohl nie mehr vergisst. Nur: Im Kino waren wir zu Geburtstagen des o. g. Schulfreundes nie mehr
        :D

        6
        • 3

          Im Zuge der Nachricht, dass es ein Reboot der Power Rangers geben soll, fiel mir ein, dass ich bei dem hier sogar im Kino war. OK war Kindergeburtstag und der Wunsch des Geburtstagskindes war eben, die Power Rangers auf großer Leinwand zu sehen. Naja, Kinder und ihre Wünsche halt.

          Aber nichts desto trotz, habe ich die Serie früher (als RTL noch Highlights wie u. a. "Winspector", "New Spider-Man", die 4-Schanzen-Tournee und die Champions League im Programm hatte) sogar gern gesehen. Ich mein, irgendwelche Typen, die sich mit Saurierkraft in noch abgefahrenere Typen in Strumpfhosen verwandeln können, eine Art tobende Hexe (die im Übrigen aus dem japanischen Original geblieben ist, die Szenen mit den Kids wurden für das amerikanische Fernsehen gedreht), die jedes Mal ein neues Monster aus Ton auf die Erde schickt, es zu Supergröße formatieren kann und doch immer wieder vom Megazord aufgehalten wird. Und überhaupt liebte ich die Kampfchoreographien, bei der jedes Mal irgendetwas explodiert, wenn ein Ranger mit seiner Waffe auf irgendeine(n) Person/Gegenstand trifft. Und nicht zu vergessen das wahre Highlight der Serie: Bulk und Skull. Grandios. Trashige Unterhaltung schon am frühen Morgen. Kinderherz, was wolltest du mehr.

          Um jetzt aber nicht allzu sehr abzudriften. Als der Film im Kino lief, lief bei uns noch die erste Staffel der Power Rangers. Da kamen eben solche Figuren wie Lord Z noch nicht vor. Insofern war der Film damals einfach Scheiße, weil es 1. auch in den Rollen der Rangers Umbesetzungen gab und 2. deswegen der Filmstart bzw. die ganze Story für ein Kind nicht nachvollziehbar war. Außerdem ist der Film viel zu ernst. Lange nicht so abgedreht wie die ersten Staffeln der Serie. Und ohne das Intro der Serie kommt sowieso keine Stimmung auf.

          8
          • 6 .5

            Jeder zweite Film der Heisei-Staffel scheint seinen Vorgänger locker zu übertreffen. Auch wenn “Kampf der Sauriermutanten“ nicht an “Der Urgigant“ herankommt.

            Die Filme fangen langsam an, typisch japanisch zu wirken, will heißen, dass man hier schon einige mangahafte Szenen vorfindet, die einfach ihren eigenen Humor mitbringen. Und wir treffen eine alte bekannte wieder. Mothra – Herzlich Willkommen in der neuen Staffel. Und endlich zeigt sich Mothra mal wieder in voller Pracht, nicht nur in der Larvenform. Mothra bringt auch gleich ihren bösen Zwilling mit – Battra. Allerdings wirkt der Film auch ein bisschen zu sehr auf die beiden zugeschnitten. Godzilla mischt zwar auch noch irgendwann mit, aber so richtig seinen Platz muss er sich in den letzten beiden Filmen noch suchen (er wirkte hier und im Film davor etwas überflüssig). Da kann er noch so viele Städte platt machen, und das kann noch so gut aussehen, ein richtiges Highlight dieser Staffel bleibt bisher nur “Godzilla – der Urgigant“.

            Aber trotzdem ist “Kampf der Sauriermutanten“ sehenswert und vor allem auch hörenswert, denn Filmkomponist Akira Ifukube hat ganze Arbeit geleistet.

            8
            • 5

              Nach dem zwischenzeitlichen Hoch kommt jetzt wieder ein Tief. Und dass trotz Ghidorhah. Aber das liegt weder an ihm noch an Godzilla, der hier eine Originstory spendiert bekommt und sich sogar langsam daran erinnert, seine Arme im Kampf einzusetzen.

              Ein Team von Zukunftsmenschen reist in die Vergangenheit, um von dort noch einmal in die Vergangenheit zu reisen (kein Scherz), um sich von Godzilla vor seiner Mutation zu entledigen und durch Aussetzen von drei Tabalugas jenen King Ghidorah zu schaffen. Aber ein Godzilla lässt sich nicht so einfach aus der Geschichte rausdrängen, denn wieder in der o. g. ersten Vergangenheit und der Filmgegenwart nimmt er den Kampf gegen Ghidorah auf. Mal abgesehen davon, dass hier so einige Zeitreiselogiklöcher quasi drum betteln, noch vor Godzilla auf die Menschheit loszugehen, bietet das Folgende etwas noch völlig Sinnloseres. Die Zukunftsmenschen sind eigentlich in die Vergangenheit gereist, um mit Hilfe von Ghidorah das Japan von 1992 zu zerstören, um eben jenes Land nicht zur Riesenwirtschaftsnation aufsteigen zu lassen, die quasi alles kontrolliert. Nur Godzilla war ihnen ein Dorn im Auge, weil dieser Ghidorha immer in die Quere kam/kommt. Als aber Godzilla dem dreiköpfigen Widersacher mal so richtig die Leviten ließt, sind die Zukunftsmenschen trotzdem froh, weil jetzt ja Godzilla Japan zerstören würde. Da fragt man sich doch, warum machen die dann so einen Riesenumweg über zwei Vergangenheiten? Warum nicht gleich Godzilla auf die Menschheit loslassen?

              Allerdings hat der Film auch seine starken Seiten. Die Kämpfe Godzilla/Ghidorah sind stark inszeniert, die beiden lassen sich vom restlichen Niveau des Films nicht anstecken. Und zudem gibt es diese großartige Szene zwischen dem einen Menschen, der in Godzilla seinen Lebensretter sieht (Godzilla hat ihn vor seiner Verwandlung beschützt) und, Jahre später, doch von ihm aufgrund des Eingriffs des Menschen in die Natur zur Rechenschaft gezogen wird.

              8
              • 8 .5

                Genau so hätte ich mir “Godzilla – die Rückkehr des Monsters“ gewünscht. Godzilla bildet hier das unangefochtene Hauptaugenmerk, die Story baut sich um ihn herum auf. Mahnende Worte in Bezug auf die Biowissenschaften werden eher subtil verpackt und Godzilla nimmt mehr denn je die Rolle der rächenden Natur ein.

                Der Film überzeugt von vorne bis hinten, wird nie langweilig, die Musik sorgt für die nötigen Schmankerl (denn die passt in 80 % des Films überhaupt nicht, außer dem u. g. Godzilla-Thema) und vor allem sind die Szenen mit Godzilla großartig in Szene gesetzt. Ich kann nur erahnen, wie viel Spaß die Betroffenen damals beim Dreh wohl gehabt haben, ihre ganzen Miniaturstädte dem Erdboden gleich zu machen. Mit Biollante hat man zudem einen Gegner geschaffen, der 1. aus den Zellen von Godzilla selbst stammt und 2. für ein großes Finale im Kampf mit seinem genetischen Vorbild sorgt.

                Und was vor allem auffällt: In der Heisei-Staffel bekommt Godzilla ein echt starkes und atmosphärisches musikalisches Thema.

                10
                • 4

                  Eigentlich verspricht die Story (eine Mutter dreht durch und geht auf ihre Kinder los) ja doch einen relativ spannenden Film, aber dann muss das schon um einiges besser umgesetzt sein als hier.

                  Die Darsteller machen ihre Sache zwar recht ordentlich, aber die Umsetzung ist einfach viel zu dünn. Gar nicht richtig angefangen, sind wir eigentlich auch schon mittendrin. Irgendwelche Sympathien aufbauen, Hintergrundinfos geben, Beziehungen entstehen lassen: Für‘n Arsch! Mutti guckt den einen Morgen etwas verplant, der älteste Sohn verabschiedet im Nebenzimmer Papi und sagt, dass Mutti krank ist, woraufhin der sagt "Nee", darauf der Sohn "Doch" und der Papi: "Nee". Als Papi weg ist, fängt die Mutter an, Jagd auf die Kinder zu machen. Zwischendrin ganz ordentlich, ohne jedoch zum großen Highlight aufzusteigen, liefert der Film allerdings keine Ansatzpunkte, warum Muttis Verstand mit ihr durchgeht. Auch am Ende in der Nervenklinik nicht, wo sich die "Nee"/"Doch" Debatte zwischen Papi und Sohn fortsetzt (ein Verarbeiten der Geschehnisse sucht man vergebens). Bis Papi verständnisvoll das letzte "Nee" äußert, was so viel heißen soll wie "alles gut, Mutti ist bestimmt wieder wohl auf und kommt bald wieder nach Hause".

                  6
                  • 5 .5

                    Nach ungefähr 10 Jahren Pause hatte ich gehofft, Godzilla kommt mit einem echten Knall zurück. Anfangs wurden die Hoffnungen auch bestätigt. Godzilla, trotz leichter Veränderungen eigentlich immer noch der alte, kehrt zurück zu seinen Wurzeln und stellt sich als Bedrohung der Menschheit dar. Außerdem wird hier wieder auf seinen radioaktiven Ursprung eingegangen, jedenfalls braucht er radioaktive Energie, um sich immer wieder “aufzuladen“.

                    Allerdings versucht der Film dann verkrampft, ähnlich wie im Original von ’54, politische Töne einzuschlagen. Es werden so einige Konferenzen zwischen der UDSSR, den USA und Japan gezeigt, was anfangs noch recht stimmig (schließlich soll das Monster mit Atomwaffen zur Strecke gebracht werden, allerdings auch nur vor der japanischen Küste) wirkt, aber irgendwann übertreibt es der Film. Das wirkt irgendwann zu einschläfernd. Von einem Godzilla-Film erwartet man doch etwas mehr Sensation im Geschehen.

                    Überhaupt verkommt Godzilla, hat er erst einmal Tokio erreicht, für eine gewisse Zeit eher zur Nebenfigur, weil man es schafft, Godzilla temporär auszuschalten. Wissenschaftliche Gespräche, o. g. Konferenzen und sonstige kleine Nebenhandlungen übernehmen das Geschehen. Natürlich geht bei den Russen noch einiges schief, so dass eine Atomrakete auf Tokio zurast, die erst in letzter Sekunde von den Amis aufgehalten werden kann. Solcher Nebengeschichten hätte es nicht eigentlich nicht gebraucht.

                    Fazit: Godzilla hat die ca. 10-jährige Pause nicht so gut getan, wie erhofft. Auch er muss nach langer Abstinenz erst einmal wieder zurück zu alter Form finden.

                    8
                    • 8 .5

                      Die Menschheit wird bedroht durch Außerirdische, deren Helme doch sehr an Galaxius von den Flintstones erinnern und die mit Hilfe eines riesigen Roboters und einem verstoßenen Wissenschaftler, der ein riesiges Seemonster (Titanosaurier) unter Kontrolle hat, vor allem Tokio zerstören wollen. Die Menschheit scheint dem nicht viel entgegenzusetzen zu haben und gerade als der Titanosaurier zum entscheidenden Schlag gegen die Metropole ausholen will, erleuchtet ein Blitz den Nachthimmel über Tokio und er steht urplötzlich da. Mit einem der besten Auftritte, die ich bisher von ihm gesehen habe. Mit entschiedenem, leicht angesäuertem Blick in seinen Kulleraugen. Godzilla.

                      Leider ist das auch der Abschluss der Showa-Staffel. Aber Godzilla verabschiedet sich wirklich standesgemäß. Er tritt dem Titanosaurier und damit den leicht größenwahnsinnigen Wissenschaftler Mafune gewaltig in den Hintern und nimmt es gleichzeitig noch mit dem im Vorgängerfilm bereits vorkommenden MechaGodzilla (im vorherigen Film allerdings King Kong genannt) auf – OK, ein bisschen Hilfe der Japaner gab es auch. Godzilla zeigt, dass er vor allem im Infight eine Nummer für sich ist. Und selbst wenn er mal für kurze Zeit unter der Erde begraben wird, so kommt er nur noch gestärkt davon heraus, putzt sich kurz den Staub ab und lässt weiterhin Taten sprechen.

                      Ja, der Abschluss der Showa-Staffel hat es in sich. Vor allem das Schlussbild, bei welchem die Credits durch das Bild laufen. Godzilla zieht sich zurück ins Meer, der Himmel färbt sich dank der untergehenden Sonne gelb-rot und die Kamera fährt langsam zurück. Godzilla sollte nun für knapp 10 Jahre eine Pause bekommen. Wer sich ein Tränchen hier nicht verkneifen kann, dem sei mein Verständnis sicher.

                      9
                      • Treffender Artikel!

                        Für mich ist der O-Ton meist nur das i-Pünktchen auf einem sehr guten Film. D. h. ich schaue mir eher selten Fime als erstes im Original an, aber die, die ich wirklich gut fand, bei denen folgt dann schon mal eine weitere Sichtung im Originalton. Zumal wir hier in Deutschland wirklich klasse Synchronsprecher haben (Heath Ledger z. B. fand ich als Joker weit weniger beeindruckend im Original als ausgestattet mit seiner deutschen Synchronstimme).

                        Allerdings muss man auch sagen, dass es bei einigen Filmen auch nur synchronisierte Fassungen gibt (so besitzen z. B. die wenigsten Italowestern einen Originalton).

                        6
                        • 8 .5

                          Das erste, was mir hierzu einfiel, war: Was zur verdammten Hölle war das denn? :D

                          Ein genialer Trip irgendwo zwischen Beat-‘em-up-Game und überdrehtem Comic auf Leinwand. Dabei ist „Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt“ nie vorhersehbar und einfach spontan und explosiv mit seinen verrückten Ideen, nicht zu vergessen verdammt witzig. Die Protagonisten verhauen sich in Street-Fighter-Manier und der Verlierer zerfällt zu Münzen (über was die Darsteller genauso erstaunt sind, wie der geneigte Zuschauer). Leider fällt die letzte halbe Stunde etwas ab, denn die fast zwei Stunden Laufzeit hätte man gerne auch um die eine oder andere Minute kürzen können. Aber trotzdem ist „Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt“ ein abgefucktese, irres, überdrehtes, geniales, witziges kleines Stück Film.

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                          • 8

                            Die größte Stärke des Films ist auch gleichzeitig die große Schwäche. Spider-Man. Nie war er so unterhaltend, so agil, so witzig wie hier - ein großartig aufgelegter Andrew Garfield. Aber leider sind eben jene Szenen mit Spider-Man so witzig und unterhaltend, dass der Rest des Films nicht mithalten kann. Nicht, dass wir uns falsch verstehen, "The Amazing Spider-Man 2" ist sicher nicht schlecht, vielleicht 20-30 Minuten zu lang, aber so richtig stark ist er eben nur in den Szenen mit Spider-Man. Mir ging es so, dass ich zwischendurch immer wieder gehofft, habe, Spidey möge so schnell wie möglich wieder auftreten.

                            Die Angst, dass der Film etwas überladen wirkt aufgrund der auftretenden Personen und Gegenspieler hat sich allerdings nicht bewahrheitet (auch wenn ich Fox noch immer nichts abgewinnen kann) und letztendlich zeigt der Film auch eine Konsequenz, die ich so beim zweiten Teil noch nicht erwartet habe. Nichts desto trotz (im Original wahrscheinlich noch besser) thront Garfield, vor allem in seinem Kostüm, über allem anderen.

                            Auffällig ist außerdem, dass Webb viele Ideen von Raimi übernommen hat, fast sogar 1:1. So spiegelt sich beispielsweise auch Spideys fallendes Liebchen in den Augen seiner Maske.

                            Aber warum zum Teufel hat man hier auf Hans Zimmer (generell habe ja ich nichts gegen ihn) zurückgegriffen und ist nicht bei James Horner geblieben? Die Musik ist größtenteils einfach zu platt bzw. an einigen Stellen einfach furchtbar. Wieso konnte man nicht Horner, der einen wirklich guten Score zum ersten Teil geliefert hat, wieder ans Werk lassen? Dem Film geht somit eine wirkliche Stärke des ersten Teils verloren.

                            6
                            • 7 .5

                              Die amerikanische Version des allseits beliebten Urzeitmonsters fackelt nicht lange. Man lässt den amerikanischen Godzilla, der ein Ergebnis atomarer Tests ist, sehr schnell auf New York los. Was folgt ist ein 90er Jahre Actionspektakel vom Feinsten. Zwar sieht man in den ersten paar Szenen die wahre Herkunft des Monsters (Computer), aber das bessert sich und vor allem die Hubschrauberverfolgungsszenen sind genial in Szene gesetzt. Zwar erinnert dieser Godzilla hier nicht vollends sein asiatisches Vorbild, aber auch dieser hier macht Spaß. Die Geschichte konzentriert sich glücklicherweise auch wirklich auf Godzilla und lässt seien titelgebende Figur nicht als Randfigur auftreten (z. B. durch irgendwelche Romanzen oder sonstige zwischenmenschliche Beziehungen), wie das heute ja gerne mal der Fall ist. Und wer Humor sucht, der ist hier ebenfalls nicht verkehrt, ich erinnere nur an die geniale Kaugummiszene von Reno und seinen Männern.

                              Leider erinnert der Film, als die Nachkommen Godzillas das Hauptthema bilden, eher mehr an Jurassic Park und hier gibt es auch einige Hänger und kleinere Abzüge in der Endnote. Der Schluss kommt aber noch mal um einiges besser daher.

                              Tolles 90er Jahre Actionspektakel, welches ich zu Unrecht bisher eigentlich immer gemieden habe, mit einem gut aufgelegten Reno und einem Godzilla, der zwar nicht an seinen japanischen Verwandten herankommt und den nötigen Charme vermissen lässt, aber sich doch trotzdem sehen lassen kann.

                              12
                              • 5

                                Unverkennbar schlagen die Godzillafilme immer mehr in Richtung Science-Fiction aus (leider auch in einem eigenständigen Filmuniversum, abseits der vorhergehenden Filme). Das ist ja an sich nicht schlecht, allerdings wirken Godzilla, Rodan (resp. hier Radon) und Ghidorah nur als aus Marketinggründen mit in den Film aufgenommen. Für die Handlung sind alle drei völlig unerheblich. Und dementsprechend begrenzt ist auch ihre Auftrittszeit. Leider kann die sonstige Geschichte nicht wirklich überzeugen, da einfach viel zu behäbig erzählt. Lediglich in der zweiten Hälfte kommen ein paar Highlights zum Vorschein, so z. B. die Nahaufnahmen von Godzillas Fuß und wie dieser mehrere Häuser und Matchboxautos zertritt, natürlich Ghidorah, der wieder super animiert ist und überhaupt die finale Zerstörungsorgie. Nicht der große Wurf und bezüglich der Godzilla-Filme definitiv vernachlässigbar.

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                                • 7 .5

                                  “The Baytown Outlaws“ ist jetzt wahrscheinlich nicht der Film, der unbedingt im Gedächtnis bleibt, aber mit seiner lockeren und sympathischen Art (liest man die Inhaltsangabe, ist das ja nicht unbedingt zu vermuten) taugt er wahrscheinlich sehr gut dafür, mit jedem Mal Sehen ein großes Vergnügen zu bereiten. Die Story ist sehr kurzweilig und Längen finden sich keine, ein paar nette Kills, eine Prise Humor dazu und, wie gesagt, gute Darsteller (Thornton und Longoria sind allerdings eher Nebendarsteller) und fertig ist ein echt sehenswerter Film.

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                                  • 2

                                    Horrorfilme funktionieren doch nach einem ganz einfachen Prinzip. Es wird mit den Ängsten der Menschen gespielt. Einem Hai beispielsweise fühlen wir uns im Wasser leicht ausgeliefert, dazu kommen seine dunklen Augen, seine vielen scharfen Zähne usw. Und wenn etwas eigentlich nicht so furchterregend ist, dann wird optisch etwas nachgeholfen (Plüschbären, Clowns etc.). Aber Hunde? Die dazu (ok ein wenig genetisch verändert) solche sind, wie wir sie Tag ein, Tag aus auf der Straße sehen? Der beste Freund des Menschen? Nicht einmal großartig zähnefletschend? Nein, das funktioniert einfach nicht. Das ist kein Horror, jedenfalls nicht für den Zuschauer im eigentlichen Sinn. Das könnte höchstens für einen kleinen trashähnlichen Spaß reichen, aber dazu nimmt sich der Film zu ernst, will eher auf den Zug der Backwoodfilme aufspringen. Fehlendes inszenatorisches Können, eine fehlende gute Maske und völlig hirnrissige Dialoge verhindern aber fast jedes Sehvergnügen.

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                                    • 8

                                      Godzilla trifft auf Rodan, dazu gesellt sich Mothra und alle drei müssen sich auch noch zusammentun, um gegen den mächten König Ghidorah zu kämpfen und damit die Erde retten. Da macht das Godzilla-zugeneigte Herz schon mal Freudensprünge.

                                      Auch wenn natürlich vor allem die zweite Hälfte des Films mit den drei Giganten glänzt, so schafft es auch der erste Teil, auf diese typisch japanische Weise zu unterhalten. So gibt es beispielsweise mehrere Dimensionen, davon öffnet sich auch noch eine, um eine Prinzessin nach einem Sprung aus einem Flugzeug über dem Atlantik auf einer Art Rutsche heruntergleiten zu lassen. Aber halt, sie ist ja gar keine Prinzessin mehr, sondern ein Gast von der Venus.

                                      “Wo liegt denn die Venus? In Afrika?“
                                      “Die Venus ist doch ein Stern.“
                                      “Achso verstehe, die Frau ist ein Stern“

                                      Letztendlich avanciert der Film aber erst zum richtigen Highlight, wenn dann auch Godzilla auf (den mit unterlegten Düsenjet-Geräuschen) Rodan trifft. Sichtlich verärgert von Godzillas heißem Atem verteilt Rodan auch erst einmal eine Kopfnuss nach der anderen. Der Kampf gipfelt in einer genialen Stein-hin-und-her-werf-Szene zwischen Godzilla und Rodan.

                                      Allerdings fällt auf, dass Godzilla hier etwas zu menschlich wirkt. Ich meine, dass zu offensichtlich ist, dass sich ein Mensch im Kostüm befindet. Ganz anders hingegen König Ghidorah, der sich für die damalige Zeit echt sehen lassen kann.

                                      Und es gibt ein Wiedersehen mit Takashi Shimura.

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                                      • 8 .5
                                        über Boy A

                                        An dieser Stelle möchte ich hauptsächlich auf den Kommentar von Val Vega unter mir verweisen, der diesen Film wirklich super einfängt und sehr treffend kommentiert.

                                        Starker Film mit einem starken Andrew Garfield, dessen Tanzszene der Oberknaller ist.

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                                        • 4

                                          Katastrophenklassiker, 3 Oscars, Paul Newman, Steve McQueen, Musik von John Williams… Es gab viele Gründe, sich auf den Film zu freuen. Und obwohl sich das Feuer ausbreitet wie Feuer (toller Spruch aus "Superman III") ist der Funke nie so wirklich auf mich über gesprungen.

                                          Das fängt mit einem wirklich zähen Erzähltempo an und endet in einer Verzettelung von viel zu viel angeschnittenen Punkten. Der Film versucht, nach und nach immer mehr Einzelschicksale einzubauen, derweil soll natürlich die Spannung durch das immer weiter voranschreitende Feuer aufgebaut werden, Charakterisierungen der schlampigen Erbauer des Hochhauses dürfen natürlich auch nicht fehlen usw. Leider verliert sich der Film viel zu sehr in den angerissenen Themen. Mir kam es auch so vor, als ob irgendwann der Überblick vorloren gegangen ist und gerade im Mittelteil einfach nur noch eine Szene an die nächste geklatscht wurde, ohne einen wirklichen roten Faden. Aufgrund des lahmen Erzähltempos wird keine richtige Spannung aufgebaut. Die Einzelschicksale bleiben weitestgehend belanglos und Steve McQueen (der aber noch am ehesten gefällt) und Paul Newman werden überhaupt nicht gefordert, so dass auch keine tragenden und interessanten Rollen bei rum kommen. Der Film ist außerdem mit seinen über 2,5 Stunden viel zu lang. Das mag zwar realistisch sein, aber es fehlt einfach an Dramatik.

                                          Die zweite Hälfte wirkt zwar etwas besser, aber reißt auch keine Bäume aus. Einzig positiv kann ich erwähnen, dass der Film kaum erraten lässt, wer alles Opfer des Feuers wird, hier also keine richtige Vorhersehbarkeit und eine gute Konsequenz herrscht.

                                          Und noch etwas: Ich hasse es, wenn Filme neu synchronisiert werden. Gestern wurde die DVD-Synchro von 2003 ausgestrahlt. Die bietet zwar ein wahres Sammelsurium an deutscher Synchronsprecherprominenz, aber trotzdem geht immer ein Stück originaler Intonation verloren.

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                                          • 7

                                            Lex Barker, der sofort in so gut wie jedem Deutschen das Bild des Old Shatterhand hervorruft, eben jener Blutsbruder des berühmten Apatschenhäuptlings Winnetou, spielt hier einen <tam tam> Apatschenhäuptling.

                                            Die Story ist nichts besonderes und trotzdem schafft es der Film, einen gewissen Charme zu entwickeln. Das Duell der beiden Freunde verschiedener Rassen um eine Mexikanerin (um das es hier vor allem im ersten Teil hauptsächlich geht) klingt schnulziger als es letztendlich ist, obwohl man sich an einen indianischen Barker nie so richtig gewöhnen kann.

                                            Leider strahlte MGM nur die neusynchronisierte Version aus, der man schon anmerkt, dass sie mit der Originalsynchro (bei der ja Barker von Gert Günther Hoffmann synchronisiert wird) nicht mithalten kann. Mit Rebell der roten Berge macht man als Liebhaber der May-Western nicht viel falsch und wenn die DVD mit der Ursynchro im Preis etwas fällt, werde ich auch da zugreifen.

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                                            • 7 .5

                                              In einer alten Villa, die von zwei Innenarchitekten neu restauriert wird, bemerkt zunächst nur die kleine Tochter eines der Architekten, dass einige seltsame Dinge vorgehen. So oder so ähnlich las sich die Inhaltsangabe auf VOX, was mich zunächst natürlich an einen Haunted-House-0815-Grusler denken ließ.

                                              Aber nein, es kommt ganz anders. Kleine Wesen aus der Hölle, älter als die Menschheit, streben erneut an die Oberfläche.

                                              Zugegeben, auch die Story klingt jetzt nicht besonders großartig, große Logiklücken sind natürlich auch vorhanden und vor allem Guy Pearce wirkt hier sehr verschenkt, aber überrascht hat mich der Film allemal, denn eine wirklich grandiose Kamera und auch die überzeugende Leistung der eigentlichen Hauptfigur, der kleinen Bailee Madison, schaffen eine wirklich gute Atmosphäre, die zu fesseln weiß. Ich würde sogar so weit gehen, dass Kameramann Oliver Stapleton hier eine der besten Leistungen im Horrorgenre abliefert. Unglaublich gut.

                                              Nicht die beste, aber auch nicht die schlechteste Geschichte, solide Darsteller und eine famose Kamera. So einfach kann guter Horror sein.

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                                              • Hallo? Wo bitte bleibt denn Yasmine Bleeth? Von der habe ich schon ewig nichts mehr gehört...

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                                                • 4 .5

                                                  So richtig entscheiden kann sich "Bait" nicht, ob er nun eher selbstironischer Trash oder doch ernst gemeinter Horror ist

                                                  Hier und da gibt es wirklich ein paar geniale Szenen, die dem ganzen Film eine amüsante Note verleihen. So rollt beispielsweise eine Riesenwelle auf den australischen Strand zu und während alle Personen in Panik vom Strand wegrennen, gibt es einen Surfer der sein Bord schnappt und mit den Worten "Yeahh" auf die Welle zustürmt.

                                                  Allerdings schlägt "Bait" danach einen ernsteren Ton an und es wird versucht, eine beklemmende Stimmung im überschwemmten Supermarkt zu erzeugen – anstatt Nervenkitzel bekommt man jedoch vor allem Langeweile serviert, weil größtenteils mit Genreklischees oder alten Ideen gespielt wird. Und da der Ton etwas ernster ist, stört es zudem, dass der Hai hier als blutrünstiger Killer dargestellt wird, der den Menschen quasi mit zwei Bissen verschlingt.

                                                  Lediglich ab und an, bietet der Film so etwas wie Originalität, die meinen Erwartungen entsprach. So z. B. der Unterwasser-Einkaufswagen-Haischutzanzug oder der ein oder andere zynische Spruch. Ein durch und durch schwach bis mittelmäßiger Film, bei dem auch die Haianimationen größtenteils nur knapp über dem Niveau der Asylumfilme liegen.

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                                                  • 7

                                                    Wie des Öfteren bei Corbucci ist auch hier der Beginn richtig stark gelungen. Man ist gleich mittendrin (im Film und vor allem im Genre), dazu serviert uns Morricone (aka Nichols) gleich seinen genialen, ins Ohr gehenden Score.

                                                    Allerdings fällt der Film danach leider etwas ab. Das liegt für mich an zwei Dingen.

                                                    1. Burt Reynolds
                                                    Er passt einfach nicht zu Corbucci und in dieses Genre. Er spielt immer mit einem Lächeln auf den Lippen, sieht sowieso eher gutherzig und damit auch gutgelaunt aus. Das wiederum nimmt ihm aber die nötige Ausstrahlung, um eben den Rächer seines Stammes glaubhaft und passend darzustellen. Da ein Film zumeist mit seinem Hauptdarsteller steht und fällt, fällt “Navajo Joe“ hier eher.

                                                    2. Die fehlende Liebe zu Detail (die man bei einem Namen wie Corbucci schon mal erwarten kann)
                                                    Ja, Corbucci kann dem Tod eine einzigartige Ästhetik verleihen, so auch hier. Aber es gibt einige Szenen, die eher ungewollt komisch sind oder noch darüber hinausgehen. So befreien z. B. ca. 5 Soldaten die Schienen von den Weg versperrenden Hölzern, während eine heranreitende Bande den restlichen Zug mit donnernden Waffen angreift. Nach bestimmt 10 Sekunden haben die vor dem Zug arbeitenden das scheinbar aber noch immer nicht mitbekommen, so dass sie anteilnahmslos einer nach dem anderen in den Rücken geknallt werden können. Von dem Schalldämpfer seitens Reynolds will ich gar nicht erst anfangen.

                                                    “Navajo Joe“ nimmt allerdings zum Ende hin auch wieder etwas Fahrt auf (auch nicht untypisch für Corbucci) und schafft so noch einen versöhnlichen Abschluss, bei dem allerdings, wie so häufig, das große Highlight fast ausschließlich in Morricones Score besteht.

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