EvertonHirsch - Kommentare
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Alle Kommentare von EvertonHirsch
Volonté und Kinski – bei diesen beiden Namen macht man sich schon Hoffnungen auf ein starkes Stück Italowestern. Leider fällt Kinskis Rolle etwas klein aus. Aber an Volonté hat man schon seinen Spaß. Er stellt seine Klasse unbestritten unter Beweis.
Inhaltlich wartet der Film mit nichts Außergewöhnlichem auf. Er bietet solide Unterhaltung, aber zu den besten (Revolutions) Western gehört er definitiv nicht (zu den schlechtesten allerdings auch nicht).
Ich konnte nie wirklich in die großen Lobeshymnen zu “Kick-Ass“ einstimmen. Die großartige Parodie habe ich nie wirklich in dem Film gesehen bzw. fand ich ihn einfach etwas zu langweilig.
Aber bei “Kick-Ass 2“ funktioniert das, was viele beim ersten schon gesehen haben, auch bei mir. “Kick-Ass 2“ ist voller Satire und treibt das Superheldengenre auf die Spitze. An jeder Ecke scheinen auf einmal Superhelden zu entstehen, Typen in Kostümen auf den Straßen scheinen zur Normalität zu werden, die Helden kopieren sich gar untereinander. “Kick-Ass 2“ kommt richtig schön fidel daher. Dabei ist der zweite Teil für mich noch um einiges lustiger als sein Vorgänger und überhaupt finde ich die Geschichte um Hit-Girl und Kick-Ass (mit einem Hauch von The Dark Knight Returns) gut fortgesetzt.
Ach was habe ich mich gefreut; das sympathischste, charismatischste aller Filmmonster kehrt auf die große Leinwand zurück. Zwar von Amerikanern, aber mit Respekt und Blick auf das japanische Original – so hieß es jedenfalls vorher.
Dann kamen die ersten Bewertungen, Ernüchterung machte sich breit und auch ich habe meine Erwartungshaltung mal um einiges gesenkt. Aber anscheinend nicht genug.
Ja, Godzilla sieht dem Original ähnlicher als die Emmerich-Variante von ’98, aber wirklich viel gemein hat er mit seinem Original nicht. Das liegt noch nicht mal so sehr an ihm selbst, denn richtig beurteilen kann man ihn ja nicht. Dafür wurde er viel zu selten gezeigt – in Schwung kam er schon mal gar nicht. Aber den Godzi, den ich kenne, der wäre irgendwann im Kampf gegen die zwei anderen Monster aufgestanden, hätte sich kurz geschüttelt, wäre mit einer Mischung aus saurem/entschlossenen Blick auf die beiden los und hätte ein paar Arschtritte verteilt. Hier wirkt alles doch etwas behäbiger.
Aber warum zum Teufel heißt der Film eigentlich “Godzilla“? Sinnvoller wäre es doch gewesen, ihn „Blödguckende Dumpfbacken im Kampf gegen MUTOs (mit Godzilla-Cameo)“ zu nennen. Das hätte den Nagel auf den Kopf getroffen. Die Darsteller (bis auf Cranston) waren allesamt nicht gerade berauschend – viel mehr als zwei Gesichtsausdrücke hat man hier nicht präsentiert bekommen. Dementsprechend war mir ihr Schicksal eigentlich auch egal.
Aber das wirklich Ärgerlichste überhaupt: Wieso engagiert man für einen Monsterfilm einen Regisseur, der anscheinend keine Lust hat auf Monsterkämpfe. Hat sich mal ein Monster präsentiert oder gehen zwei gar aufeinander los, schwenkt die Kamera weg und widmet sich stattdessen irgend ‘nem Scheiß, der mit irgendwelchen vertrottelten Armytypen o. ä. zu tun hat. Ich wollte fast gehen. Das zieht sich durch die ersten anderthalb Stunden wie ein roter Faden und ist mehr als frustrierend. Was für ein Vollidiot hat denn solche Ideen ins Spiel gebracht? Ich mein, beim Porno wird doch auch nicht gerade wenn beide nackt sind die schöne Lampe im Hintergrund in Nahaufnahme gezeigt und als nächstes erfolgt ein Schnitt zu ihr, wie sie sich den Mund säubert. Beim Fußball wird auch nicht statt dem Elfmeter der dickbusige Trunkenbold aus der 5. Reihe gezeigt, wie er in der Nase popelt. Hier ist das aber so, als ob demnächst Sups und Batman aufeinander losgehen und vor dem ersten Schlag mal lieber Alfred beim Kacken gezeigt wird. Anschließend ist dann Metropolis zerstört.
Und verdammt, welche Rolle hat denn bitte Godzilla eingenommen – das war eine Mischung aus Mothra und Gamera. Hat nur noch gefehlt, dass ihm alle zujubeln und seinen Namen schreien. Er durfte ja nicht einmal seinem Lieblingshobby nachgehen und hier und da mal auf ein Haus trampeln.
Und einen Wissenschaftlicher Dr. Serizawa nennen, bedeutet nicht gleich, dass der Film deshalb näher am Original ist. Neben dem Godzilla-Theme (was für eine Enttäuschung) fehlt es Godzilla aber vor allem an Persönlichkeit (vielleicht hat er die, aber wie soll er die schon in fünf Minuten zeigen können?)
DEFA-Märchen gehen ja eigentlich immer, auch wenn dieser hier ganz sicher nicht zu den Highlights zählt. Wohl doch eher ungewollt lustig, als nostalgisch charmant. Die Story, zur Vorlage doch arg verändert, ist hanebüchen und die Königstochter, die nicht lachen kann und zum Lachen gebracht werden soll, sieht man schon vorher in mindestens zwei Szenen grinsen.
Immerhin spielen die restlichen Schauspieler recht sympathisch auf und überhaupt kommt ab und ab so etwas wie Komik auf, so dass weiterhin gilt: DEFA-Märchen gehen ja eigentlich immer.
Gut gefilmt und teilweise auch richtig spannend – aber ich kapier’s nicht. Haben denn die drei Episoden irgendeinen Bezug zueinander, also inhaltlich? Und was das mit dem Wasser soll weiß ich auch nicht. Scheiße, ich steig‘ noch nicht mal dahinter, was die Farben zu bedeuten haben. Also stilistisch richtig gut (für Augen Close-Ups bin ich ja sowieso zu haben), aber wenn ein Film statt Antworten zu liefern, nur immer mehr Fragen aufwirft, ist das mit voranschreitender Dauer ärgerlich.
Ja, Scream ist wieder zurück! Und zwar als Remake und Teil 4 zugleich. Zugegeben, ich habe die ersten drei Filme schon seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen, wahrscheinlich schon seit 10 Jahren nicht mehr. Aber der vierte gefiel mir (soweit ich mich erinnern kann) doch wieder etwas besser als Teil 2 und 3.
Er fängt sehr satirisch an, fast schon eine Schippe zu viel, aber es bleibt im Rahmen und im weiteren Verlauf hat "Scream 4" immer mal wieder seine Höhepunkte (er karikiert z. B. das Phänomen der Remakes äußert gelungen – lediglich eine Spur zu sehr mit dem Holzhammer serviert), aber er hat auch genau diese Elemente, die nicht mal ansatzweise mit einem Hauch Parodie versehen sind und die einen echt ärgern können. So bedient sich auch "Scream 4" an Personen, die intellektuell noch unter allen Nachkommen der Bundy/Wanker-Vereinigung stehen würden. Eine Frau wird von Ghost-Face gejagt, sperrt sich in ihrem Wagen ein, wo der Mörder nicht reinkommt und hat neben sich ihr funktionierendes Handy liegen. Was macht man da? Klar, man rennt wieder aus dem Auto zu einer weit entfernten Tür, so dass sich der Zuschauer unweigerlich fragt, wie diese Frau überhaupt an ein Auto gekommen ist. Denn ich würde wetten, sie kauft diese immer in Folie eingeschweißt bei Spiele-Max.
Aber im Übrigen bringt "Scream 4" doch einen recht frischen Wind in das leicht angestaubte Genre hinein.
Inhaltlich klingt der Film vorab wirklich interessant. Eine Gruppe Jugendlicher will dem Thema Angst, speziell den geheimsten und tiefsitzenden Ängsten ihrer Testpersonen, auf den Grund gehen.
Aber was dabei rum kommt, ist so voller Plattitüden und kratzt so erbärmlich an der Oberfläche, dass ein Blatt Löschpapier mehr Wirkung an einer vereisten Fensterscheibe zeigen würde.
Zudem bekommen wir noch völlig überforderte Darsteller geboten, die nicht mal ansatzweise das widergeben können, was sie mit ihrem Text aussprechen oder was sie in den jeweiligen Szenen eigentlich bewegt.
Zum Ende hin versucht der Film mal so etwas, wie weiter in die menschlichen Abgründe vorzudringen, da ist aber leider schon alles zu spät und mir war schlicht scheißegal, wer da was jetzt noch mit wem macht. Ein paar nette Gore-Effekte retten noch ein paar Punkte.
Ti West – die Zweite. Habe ich bei "The House of the Devil" noch lobend erwähnt, dass Ti West auf genretypische Stilmittel verzichtet, so ist das hier schon leider nicht mehr der Fall. "The Innkeepers" reiht sich fast nahtlos ein in die ganzen Haunted-House-Horrorstreifen und kann dem Subgenre auch nichts wirklich neues abgewinnen. Auch kann "The Innkeepers" atmosphärisch lange nicht mit "The House of the Devil" mithalten.
Aber einen großen (wirklich fetten) Pluspunkt hat der Film doch gegenüber anderen Genrevertretern. Einen überaus (untypischen) mehr als sympathischen Cast, vor allem Sara Paxton kann den Zuschauer mit Leichtigkeit auf ihre Seite ziehen. Wäre sie nicht gewesen, wäre "The Innkeepers nur ein 08/15 Filmchen in den Unweiten des Horrorgenres geblieben, aber so kann man schon mal einen Blick riskieren.
Ti West besinnt sich auf die klassischen Elemente des Gruselhorrors (das sieht man schon beim Vorspann). Und das geht hier voll auf.
Man muss sich allerdings etwas durch die ersten Minuten kämpfen, denn die Synchro ist hier richtig scheiße. Nicht trashig-und-so-doof-dass-sie-lustig-ist-scheiße, sondern einfach unpassend scheiße. Aber der Film ist nur am Anfang etwas dialoglastig. West lässt später viel mehr Bilder sprechen.
Wenn man den Film sieht, sollte man am besten alle störenden Geräte/Geräusche entfernen, so dass man sich ganz und gar auf den Film einlassen kann. Denn Ti West schafft es, eine wahnsinnig kribbelige und bedrohliche Atmosphäre zu kreieren, die heutzutage einfach selten geworden ist. Und er verzichtet dabei fast komplett auf die konventionellen Elemente der heutigen Horrorgeneration, d. h. kein plötzliches Auftauchen einer dunklen Person im Hintergrund, kein Vorbeihuschen eines Schattens am Fenster, fast keine Jumpscares mit typisch lauter Musikuntermalung. Nein, West weiß geschickt mit der Fantasie der Hauptdarstellerin und des Zuschauers zu spielen.
Das Ende, das eigentliche Motiv hinter dem Geschehen, muss man natürlich irgendwie mögen, sollte dem nicht so sein (wie bei mir), ist es aber auch kein absoluter Stimmungskiller.
Aber trotzdem stellt "The House of the Devil" für mich eine kleine, hochangenehme Überraschung dar.
Seit "Shaun of the Dead" habe ich bei einer Horrorkomödie nicht mehr so gelacht. Sicher, einiges wirkt abgeguckt, aber trotzdem bringt "Doghouse" seine eigene Innovation mit ein. Die Darsteller überzeugen auf ganzer Linie, die meisten sollten dem Großteil des Publikums ohnehin bekannt sein.
Eine kleine Männerrunde macht sich auf in ein Städtchen, in dem der Frauenanteil 4 x so hoch sein soll wie der Männeranteil. Dort ein paar Bierchen zischen, einen Spruch nach dem anderen kloppen, die Augen beim Sprechen mit den Frauen auch mal etwas südlicher wandern lassen, den besten Kumpel nach der Scheidung wieder auf die rechte Bahn bringen – klingt nach einem perfekten Plan. Tja, wäre da nicht die Regierung, die ein paar geheime Kriegswaffen testet, welche die Frauen in zombieartige, fleischhungrige Wesen verwandeln lässt. Und wirklich alle Frauen; die jungen, die hübschen, die jungen und hübschen, die jungen und nicht so hübschen, die fetten, die Friseurinnen, die Fleischerinnen, die alten mit Rollator (ja, ein Zombie mit Rollator – herrlich) usw.
"Doghouse" hält konstant sein Niveau und sorgt immer wieder für schwarzhumorige Brüller.
Ich kenne das Original nicht, aber "Under Suspicion" hat mich vor Jahren schon beeindruckt. Was mir vor allem an der Geschichte gefällt ist, dass an den aufzuklärenden Mordfällen nichts konstruiert wirkt, dass keine hochrangigen Intrigen und Verstrickungen um den Verdächtigen aufgebaut und enthüllt werden (müssen). Nein, es geht hier einfach um einen Charakter, der ein letztes Fünkchen Hoffnung hat, sein altes Leben (gerade in Bezug auf seine schöne, jüngere Frau) zurückzugewinnen und deswegen von sich selbst ein anderes Bild preisgibt, als es in Wirklichkeit um ihn bestellt ist.
"Under Suspicion" gewinnt seine Spannung aber trotz alledem durch die Leistung seiner zwei grandiosen Darsteller, Gene Hackman und Morgan Freeman, die sich einfach ein tolles Psychoduell liefern. Und vor allem Gene Hackman spielt den immer mehr unter Mordverdacht geratenden Liebling der Öffentlichkeit geradezu grandios. Immer wieder macht sich Verzweiflung und geradezu Panik breit, wenn ein unbekanntes Detail seines Lebens offenbart wird, nur um dann ab und an, wenn er etwas Zeit zum Verschnaufen und Nachdenken hatte, einen Schimmer von Hoffnung durchsickern zu lassen. Aber die Schlinge um seinen Hals aufgrund seiner Vorzüge und seinem Verhältnis zu den Opfern zieht sich immer mehr zu.
Vergreife dich nicht am Schaf eines anderen, egal ob du Vater des Tierbesitzers bist, eine russisch-lesbische Nutte oder der Koch eines Filmteams! Das kann böse enden.
Hier und da hat “Silent but deadly“ wirklich seine Momente, vor allem der kleinwüchsige Sheriff ist einfach zum Schießen. Aber zwischendurch fehlt es einfach an Atmosphäre, die ein solcher Film neben seinen abgedrehten Szenen aber braucht, weil sich sonst (wie hier geschehen) zu viel Langeweile mittendrin breitmacht.
Und an einen stummen Jason Mewes (ja, es liegt eine gewisse Ironie mit bei) muss man sich erst einmal gewöhnen. Seine Stärken hat er definitiv eher als dauergeile Quasselstrippe.
"Fright Night" gehört wohl zu den Filmen, die man schon in etwas jüngeren Jahren gesehen haben muss, um wirklich begeistert von zu sein. Dies ist bei mir allerdings nicht der Fall. So bin ich mit relativ hohen Erwartungen an den Film gegangen, aber die konnte er auch nicht ansatzweise halten. Richtig Stimmung kommt nicht auf, dafür wird alles zu behäbig erzählt (da hilft auch der übermäßige Einsatz von Rauch nichts). Zu späterer Stunde hätte man also schon arg mit der eigenen Müdigkeit zu kämpfen. Die Story ist für heutige Verhältnisse dazu auch nichts besonderes mehr. Lobend erwähnen möchte ich allerdings die Masken, die durch die Bank eigentlich ganz gut aussahen.
Als sich Amanda Bearse am Anfang bis auf den BH entblöste, hatte ich eigentlich fest damit gerechnet, dass ich aus dem Nachbarhaus eine kreischende Stimme höre die schreit: “Ich bin blind!“. Kam aber leider nicht :)
“The Gift“ besticht in erster Linie durch die gute Darstellerriege. Und Raimi weiß eigentlich auch, wie man so einen Film aufzieht. Insofern macht man hier nichts falsch. Das ganz große Highlight bleibt allerdings auch aus, weil hier und da etwas mehr Bedrohlichkeit hätte wirken und das Ende einen Schuss mehr Originalität hätte vertragen können.
Aber nichts desto trotz, “The Gift“ fesselt zwischendurch schon sehr und man sollte sich den Film unbedingt ohne Werbeunterbrechung anschauen, die kann zum echten atmosphärischen Killer werden.
Eastwood verzichtet auf die große Action und das allzu große Tempo, macht das aber mit Atmosphäre und einer größtenteils ausgeklügelten, spannenden Geschichte, die gut getimet genau die richtige Dosis Details und Fakten zur richtigen Zeit preisgibt, locker wieder wett, so dass der angespitzte Zuschauer gar nicht anders kann, als dranzubleiben und die Augen und Ohren zu spitzen.
Außerdem spielt Eastwood mal nicht den miesgelaunten alten Brummbären, sondern eher einen offen weichherzigen ehemaligen FBI-Agenten, der aber auch ab und an zeigt, dass man sich besser nicht mit ihm anlegen sollte. Auch die weiteren Darsteller machen ihre Sache wirklich gut.
Allerdings greift die deutsche Synchro hier an einer Stelle ziemlich ins Klo. Man hört einmal den Täter bei einem Telefongespräch und da für eben jenen eine ziemlich bekannte deutsche Stimme verwendet, diese aber für das Telefonat nicht abgeändert wurde, weiß man leider zu früh, wer der bis dahin Unbekannte ist. Ich habe später auch noch einmal in den Originalton reingehört, aber mit meinem erlangten Wissen über die Person des Täters, kann ich über Unterschiede zur deutschen Fassung keine objektive Meinung mehr abgeben.
Etwas mehr hatte ich mir schon versprochen, liest man die größtenteils positiven Bewertungen von “Headhunters“ vom Vorfeld. Es dauert ein bisschen, bis so etwas wie Spannung einsetzt, aber die steigt immer mehr und verursacht doch einen gewissen Nervenkitzel. Das große Problem ist jedoch, dass Hauptdarsteller Aksel Hennie anfangs wenig sympathisch rüberkommt, so dass der geneigte Zuschauer nicht wirklich an seinem Schicksal interessiert ist. Das bessert sich aber im Verlauf.
Headhunters kommt auch nicht um die eine oder andere Logiklücke herum, aber wie schon gesagt, gerade zum Ende hin will man schon wissen, wie es ausgeht.
Was für ein Start in den Film. Wir sehen Dane DeHaan als Roadie auf dem Weg zum Konzert von Metallica. In der Tiefgarage lässt James Hetfield kurz etwas Feuer aus dem Auspuff seines Motors aufsteigen, Kirk Hammett winkt den Roadie kurz durch, Robert Trujillo lässt während des Aufwärmtrainings mit seinem Bass die Wände beben und Lars Ulrich guckt etwas verdutzt, bevor DeHaan die Halle betritt, die sich im Zeitraffer füllt und man langsam die Klänge von Morricones “The Ecstasy of Gold“ vernimmt. Zum Intro begleiten wir unsere vier Legenden gen Bühne, tausende Hände gehen zum Metall-Gruß in die Höhe und während des Höhepunktes von Morricones Score erklingen auch gleich die ersten Gitarren- und Bass-Klänge begleitet von Ulrichs unverwechselbarem Schlagzeugspiel, Creeping Death. Die vier Metallikonen gehen keine Kompromisse ein, sondern gleich komplett in die vollen. Die Bühne färbt sich langsam blutrot, die Haare an Beinen und Armen werden sich in den nächsten 90 Minuten nicht mehr legen, das ist Fakt.
Metallica schaffen mit “Through the Never“ äußerst gelungen den Spagat zwischen Konzertfilm und blockbustermäßigem Subplot. Neben der grandiosen Musik (wer kein Metallica hört, schaltet hier doch besser nicht ein) ist es vor allem die Kamera, die hier wieder und wieder geniale Bilder kreiert. Was spektakulärer ist, kann ich gar nicht sagen. Das Bühnenprogramm von Metallica (inkl. riesigem elektrischem Stuhl, einer riesigen in sich zusammenfallenden Statue, zusammenstürzender Bühne uvm.) oder der apokalyptische Trip DeHaans.
Was etwas ernüchternd wirkt ist die Tatsache, dass die Geschichte um das begehrte Objekt, weswegen DeHaan sich überhaupt auf seinen Trip macht, ohne Google nur für die wenigsten aufzulösen ist.
Und verdammt, warum war ich da nicht im Kino (blödes 3D, blöde Prinzipien, ach scheiße)?
Anfangs verspricht “El Perdido“ ein spannender US-Western mit seinen genretypischen Elementen zu werden inkl. einem überragenden Darsteller (Kirk Douglas). Allerdings schleichen sich nach und nach immer mehr schnulzige Elemente eines Liebesdramas ein. Es geht hier nämlich um zwei Personen, die (Gründe sind jetzt egal) nach einem gemeinsamen Job eine alte Rechnung miteinander begleichen wollen. Für diesen einen Job tun sie sich zusammen, um die Gunst einer Frau zu erlangen, wobei deren Tochter auch noch ein Wörtchen mitzureden hat.
Während die Westernelemente immer mehr ab und die liebesdramatischen Szenen immer mehr zunehmen, wird auch immer mehr über die vier Hauptpersonen und ihre teils gemeinsame Vergangenheit preisgegeben.
Zugegeben, man muss sich durch diesen Teil durchkämpfen und ich wollte schon abschalten, aber ich hatte auch keine Ahnung was noch kommen sollte. Denn eine so überraschende Wendung (ich will nicht spoilern) ließ dieses Drama in ganz anderem Licht erscheinen – alles (sogar der schnulzige Teil) machte auf einmal Sinn. Der Film hätte gar nicht anders verlaufen können. Und wenn man dann noch ein so starkes Finale geboten bekommt, mit starker Kamera, großartigen Bildern und tollen Darstellern, dann kann man sagen: So gut können (teilweise) schnulzige Dramen sein.
Das vorläufige Ende der Godzilla-Saga. Unser allseits beliebtes Monster bekommt eine Pause von 10 Jahren geschenkt. Aber er sollte mit einem Knall verabschiedet werden.
Und ja, man merkt, dass die Japaner hier richtig fett auftragen und dabei einfach mal richtig die Sau raus lassen wollten - was ihnen eigentlich auch gelungen ist. “Godzilla: Final Wars“ war der Godzilla-Film mit dem höchsten Budget (außer natürlich der Emmerich-Blockbuster, aber der zählt nicht). Und verdammt noch mal, irgendwie rockt der Film auch. Alles wirkt hier auf megacool getrimmt (teilweise leider etwas zu megacool). Outfits, die sogar die Klamotten aus Matrix sehr mottig wirken lassen. Alles glänzt in spaceigem Silber. Sowieso treten hier nur die Coolsten der Coolen auf (wie gesagt, vielleicht einen Tick zu cool).
Aliens wollen die Weltherrschaft übernehmen und zerstören mit Hilfe ihrer überlegenen Technik und den unzähligen unter ihrer Kontrolle stehenden Monstern, die ein Sammelsurium an vergangenen Godzilla-Gegnern darstellen, so ziemlich alle Großstädte. Nur ein paar Überlebende der Earth Defense Force stellen sich dem Kampf. Und wenn man schon so ein hohes Budget zur Verfügung hat, dann hat man auch richtig auf die Kacke. Wessen Herz für völlig übertriebene Asienstunts hier nicht aufgeht, dem ist nicht mehr zu helfen.
Godzilla übrigens tritt erst relativ spät auf. Er wird geholt, um gegen die o. g. Monster zu kämpfen. Und der König der Monster legt auch richtig los. Wieder da, erledigt er gleich mal im Spaziergang einen Großteil der außerirdischen Streitmacht (und er hat sogar seine Hände wiedergefunden). Grandios, einfach grandios. Im Kampf gegen Monster X und Gigan allerdings benötigt auch er etwas Hilfe – und wer taucht natürlich auch noch auf um zum Abschied zu grüßen? Mothra – ich hatte sie schon vermisst.
Man muss allerdings auch sagen, dass nach dem ersten großen Auftritt, Godzilla wieder etwas in den Hintergrund rücken muss. Generell hätte man sich gewünscht, dass Godzilla etwas mehr in die Handlung eingebaut wird, denn der Hauptfokus liegt doch leider sehr auf der Story um die Menschen. Und warum zur Hölle musste der Minilla aus der Showa-Staffel mit eingebaut werden? Und warum darf er wieder seine Ringe verschießen? Und warum wurde das Godzilla-Theme, dieses großartige Stück Musik, nicht einmal mit eingebaut? Es wäre eine schöne Abwechslung gewesen zu den ganzen Techno- und Hardrockmusikeinlagen.
Alles in allem verabschiedet sich Godzilla aber wirklich mit einem großen Knall. Mit einem lachenden und einem traurigen Auge schaue ich nun zurück auf die letzten Woche voller japanischer Godzilla-Action und widme mich nun, zwar mit relativ geringen Erwartungen, aber doch mit Vorfreude der amerikanischen Herangehensweise anno 2014.
"Tokyo: S.O.S." fängt ausnahmsweise einmal nicht wieder bei null an, auch wenn er nur Bezug nimmt auf seinen Vorgänger (aber immerhin).
Da ziemlich schnell auffällt, dass vor allem das witzige, überdrehte Spiel der Hauptdarsteller fehlt, hatte ich schon Befürchtungen, dass dieser Film wieder weit hinter seinen Voränger zurückfällt. Aber nein, die Macher setzen ziemlich schnell ein anderes Mittel dagegen, und zwar einen riesigen Monsterkampf nach dem anderen, bei dem eigentlich kein Haus stehen und kein Stein auf dem anderen bleibt.
Wir erleben einen der besten Auftritte Godzillas, als er sich am Hafen Tokyos erst durch explodierende Unterwassertretminen ankündigt und dann hinter einer riesigen Wasserwelle vor den Anglern am Steg auftaucht. Und wir erleben gleich hinterher noch einen der besten Auftritte eines der berühmtesten anderen Monster, und zwar Mothra, wie sie sich im Himmel vor der untergehenden Sonne auf ihren Kampf gegen Godzilla vorbereitet. Später gesellt sich dann auch noch der Mechagodzilla aus dem vorherigen Teil dazu.
Im Übrigen sieht man hier auch schön den Unterschied zwischen der metallenen Kopie und seinem unerreichten Original. Während in "Godzilla vs. Mechagodzilla" der Mechagodzilla durch ein Haus rennt und einfach nur ein Loch hinterlässt, quasi mit erhaltenen obersten Stockwerken, legt der originale Godzilla hier einen ähnlichen Auftritt hin. Nur hat das Haus hier nicht den Hauch einer Chance. Tja, gelernt ist gelernt.
Was folgt ist eine Schlacht, die in diesem Genre seinesgleichen sucht. Godzilla gegen Mothra, Godzilla gegen Mechagodzilla, Godzilla gegen die Zwillingsraupen, einfach gesagt: Godzilla gegen alles und jeden. Hier bleibt nichts stehen, hier explodiert alle paar Sekunden irgendetwas. Und das schönste, es wird nie langweilig, sondern bleibt konstant spektakulär.
Wer also wirklich Monsteraction in Reinkultur sehen will, dem sei dieser Film hier wärmstens empfohlen.
Langsam wird es ja ein wenig lustig. Der vierte Film der Millenium-Reihe, der dritte Film, der direkt an das Original von 1954 anknüpft und jeglichen Bezug zu den mittendrin erschienen Filmen vermissen lässt. Einzig Akira Nakao, der schon als hohes Tier bei der Armee in früheren Filmen aufgetreten ist, scheint einen Bezug zu vorherigen Generationen darzustellen.
“Godzilla vs. Mechagodzilla“ erzählt wirklich mal eine Geschichte um die Menschen, die einigermaßen interessant ist – auch wenn dadurch die Monster etwas zurücktreten müssen. Dies ist allerdings bei weitem nicht so schlimm, wie man das vielleicht vermuten könnte.
Dass der Film auch mit etwas dezenterer Monsteraction gefällt, liegt vor allem an Shin Takuma, der den Gen-Wissenschaftler verkörpert, der letztlich aus dem Skelett des ersten Godzilla einen Mechagodzilla baut. Takuma macht das aber auf eine (vor allem für uns Europäer) so abgedreht-witzige Weise, dass es einfach nur ein köstliches Vergnügen ist, seinen Gefühlsregungen zuzuschauen.
Außerdem haben die Computereffekte jetzt wirklich ein angenehmes Niveau erreicht, so dass Godzillas Lauf durch die Straßen eigentlich nie besser aussah.
Einziger Wermutstropfen ist allerdings der Wegfall des Godzilla-Themes.
Der Film gilt ja gemeinhin als bester der Millenium-Staffel, aber so richtig warm wurde ich mit ihm auch nicht. Er ist gut, keine Frage, aber Kleinigkeiten verhindern doch eine bessere Note. So orientiert sich Godzillas Design zwar ganz klar an der ‘54er Version, aber hier und da ist sein Kopf etwas zu reptilienartig geraten. Er erinnert manchmal etwas zu sehr an ein übergroßes Krokodil, bei dem man jeden Moment ein Ticken einer Uhr im Mageninneren erwartet. Außerdem sieht sich der Film als Fortsetzung des Originals aus den 50ern und vergisst alle anderen, dazwischen liegenden Auftritte des Königs aller Monster. So nehmen Mothra und Ghidorah neue Rollen ein, an die ich mich nur schwerlich gewöhnen konnte.
Der Film fängt eigentlich relativ vielversprechend an. So finden unsere Hauptdarsteller heraus, dass sich die elektrischen Impulse von menschlichen Seelen in diversen Steinen festsetzen können. Einer äußerte daraufhin sogar die Idee, diese zu speichern und ihre Erinnerungen auf eine CD zu brennen. Hätten sie das durchgezogen, ich wäre aus dem Lachen nicht mehr herausgekommen. Aber der Film verfällt anschließend doch in einen etwas zu ernsten Ton, der hin und wieder zwar seine Momente hat (so z. B. als Godzilla über einen Felsvorsprung lugt und damit einen klaren Tribut an das ‘54er Original darstellt), aber im Endeffekt vieles auch verschenkt (musikalisch z. B. war das hier gar nichts).
Nach einem wirklich wahnsinnig guten Abschluss der Heisei-Reihe bildet “Godzilla 2000“ den Auftakt der Millenium-Staffel. Und ähnlich wie der Start der Heisei-Reihe (jedenfalls für mich) hapert es hier noch gewaltig; mehr noch sogar. Keine Ahnung, was man sich hierbei gedacht hat.
Godzilla bekommt (mal wieder) ein neues Lifting verpasst – allerdings finde ich das gar nicht mal so übel.
Was wirklich stört, ist die extrem dünne Story. Der Film hat davon nämlich in der ersten halbe Stunde absolut gar keine. Hier trampelt mal Godzilla im Nebel rum, dort guckt er mal vorbei, da fahren ihm irgendwelche Leute hinterher, woanders unterhalten sich welche usw. Nach jener halben Stunde beginnt dann mal so etwas wie eine Handlung, aber die bekommt man kaum mit, weil sich die Augen erst einmal an wirklich billige Spielereien aus dem Computer (etwas über C64 Niveau) gewöhnen müssen. Gipfeln tut das Ganze dann in einem Monsterkampf, der so lahmarschig inszeniert ist (dazu größtenteils ohne musikalische Untermalung), dass ich hoffte, eine Kompanie Schnecken, die tempomäßig weit überlegen wären, möge vorbeikommen, um den beiden Monstern mal ein bisschen Feuer unterm Arsch zu machen. Aber nix da, das zieht sich wirklich durch bis zum Ende.
Genau so, eben genau so, muss ein Godzilla Film sein. “Godzilla gegen Destoroyah“ vereinbart scheinbar alles, was diese Serie so liebenswert macht. Grandiose Monsterschlachten, eine Menge Spannung (und umgekehrt natürlich auch nie Langeweile), ein Schuss Kreativität in der Story, etwas Tragik, extrem gute Musik (wer sonst, Ifukube Akira ist mal wieder hierfür verantwortlich), zahlreiche Referenzen zum ersten Godzillafilm und natürlich auch eine Menge Humor – niemand kann so genial von 0 auf 100 schockiert/überrascht gucken wie die Japaner. Dazu durften unsere asiatischen Freunde sehr tief in die SFX-Trickkiste greifen, das Ergebnis sieht zudem noch wirklich gelungen aus.
Selbst Miki bekommt zum Abschluss ansatzweise so etwas wie Charaktertiefe spendiert.
Das Ende lässt allerdings noch viel mehr den Wunsch nach Erbarmen hochkommen, als es die öffentliche Folter von William Wallache bei den zuschauenden Engländern verursacht hat.
"Godzilla vs. Spacegodzilla" war auch gleichzeitig meine erste Begegnung mit Minilla. Auch wenn es mit ihm einen eher traurigen Verlauf nimmt, so konnte Godzilla jr. mich doch allein damit für kurze Zeit erheitern, wie er unbeholfen durch die Tränengasbomben tappst.
Aber abgesehen davon legt der Film für mich, im Gegensatz zu seinen Vorgängern in der Heisei-Staffel (große Ausnahme wie gesagt: “Godzilla, der Urgigant“), wieder etwas zu. Das fängt bei einer interessanteren Story rund um die Menschen an und hört bei Godzillas zentralerer Rolle auf. Er ist nicht mehr nur das städtezerstörende Monster (natürlich darf er seinem Lieblingshobby auch hier nachgehen), nein, er ist so etwas wie ein Antiheld. Schließlich muss er gemeinsam mit den Menschen und ihrem Riesenroboter den Kampf gegen Spacegodzilla aufnehmen. Spacegodzilla stammt im Übrigen aus den Zellen von Godzilla selbst, dessen Zellen ja in den vorherigen Teilen entweder von Mothra oder Biollante in den Weltraum getragen wurden, dann wahrscheinlich in ein schwarzes Loch geraten sind (also die Zellen) und in einem weißen Loch wieder austraten und mehreren Strahlungen ausgesetzt waren, die sich dann auch noch mit Kristallen verbunden haben und letztenendes Spacegodzilla erschaffen haben. Wer da jetzt nicht mitkommt, der darf den Film trotzdem gern gucken, denn der Kampf der beiden Titanen ist wirklich lohnenswert.
Und noch ein gut gemeinter Tipp: Wer mal so richtig alles aus den Plüschtiergreifautomaten auf dem Jahrmarkt rausholen wollte, der sollte am besten mit Spacegodzi hin. Und noch besser ist es, wenn ein einarmiger Bandit daneben steht, dann bekommt man auch gleich das Eintrittsgeld in x-facher Summe wieder.