EvertonHirsch - Kommentare

Alle Kommentare von EvertonHirsch

  • 8 .5

    Zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, weil die Szenerie auf das Land verlagert wird und sich ein großes Interesse an der Geschichte erst mit der Zeit einstellt. Dann aber gewohnt gut (gepaart mit einigen Horrorelementen) und das Ende läutet das furiose und fantastische Staffelfinale ein.

    6
    • 9

      Der Staffelauftakt ist genauso gelungen wie der Auftakt zur vorherigen Staffel. Und es fällt auch nicht leicht, zu jeder Folge etwas anderes zu schreiben, denn vom Inhalt will ich nicht viel erzählen, das sollte jeder selbst erleben (nur so viel, „Ein Skandal in Belgravia“ zählt für mich zu den intelligentesten der ganzen Reihe). Cumberbatch und Freemann spielen einfach sehr sehr gut und entwickeln eine unglaublich fesselnde Chemie, die nach Mehr verlangen.

      7
      • 9 .5

        Grandios, fesselnd, meisterhaft, einfach unglaublich spannend, witzig und intelligent, gepaart mit haufenweise Querverweisen zu den originalen Holmes Geschichten. Der Höhepunkt der Staffel und für mich auch eines der ganzen Serie. Moriarty bekommt endlich ein Gesicht und das Katz und Maus Spiel zwischen Holmes und Moriarty ist einfach unglaublich gut in Szene gesetzt. Das Tempo geht nie verloren oder wird überdreht. Einfach eine perfekte detektivische Geschichte, bei der die Zeit nur so im Flug zu vergehen scheint.

        5
        • 8

          Leider knüpft der zweite Teil nicht an die Pilotfolge an. Die Geschichte wirkt teilweise recht langgezogen und konnte mich einfach nicht so fesseln, wie „Ein Fall von Pink“. Obwohl die Entwicklung der weiteren Beziehung zwischen Holmes und Watson interessant und witzig ist und auch das Ende die Erwartungen an die dritte Episode in die Höhe treiben, hat mir der letzte Schliff, das letzte detektivische Grad an Spannung gefehlt. „Der blinde Banker“ ist damit für mich auch die schwächste Episode der ersten beiden Staffeln, aber was heißt das schon bei 8,0 Punkten.

          5
          • 9

            Auftakt zu einer der wohl besten Serien, die ich kenne. Sherlock wird hier großartig in die Neuzeit eingearbeitet und obwohl überheblich und arrogant, dermaßen anziehend und interessant zugleich. Ich finde, dem Auftakt merkt man auch die Serienoptik nicht so sehr an, wie seinen Nachfolgern. Obwohl ich den Holmes von Downey Jr. auch mag, steht dieser ganz klar im Schatten von Cumberbatch, dem diese Rolle auf den Leib geschrieben scheint. Ganz starker Beginn einer intelligenten und spannenden Serie, die einfach Lust auf mehr macht.

            6
            • 6

              Reinl kann wohl besser Western als Gruselfilme. Die Geschichte (basierend auf einer Kurzgeschichte von Edgar Allan Poe) ist interessant und bietet eigentlich Stoff für einen richtig schönen klassischen Gruselfilm. Das Schloss hier ist dafür geradezu prädestiniert und schauspielerisch hat man auch einen namhaften Cast zusammenbekommen, wovon vor allem Carl Lange und Christopher Lee besonders herausstechen und lobenswert zu erwähnen sind. Barker hat ja sowieso einen besonderen Platz in meinem Filmherzen. Die Maske stimmt zudem auch. Die Grundvoraussetzungen sind also da. Nur schafft es Reinl nie, wirklich gruselige oder spannungsgeladene Stimmung zu erzeugen. Es wird zwar hier und da versucht, mit typischen Mitteln wie dem Knarren einer Tür, dem Tropfen von Wasser oder sonstigen Geräuschen in dem großen Schloss zu spielen, aber der Funke will nie ganz überspringen.

              Das Timing stimmt nicht wirklich und die Musik ist auch mehr schlecht als recht und erinnert stellenweise eher an Heimat-Schmuddelfilmchen.

              Schade, da wäre mehr drin gewesen und hier würde sich vielleicht auch mal eine Neuinterpretation lohnen.

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              • 6

                Irgendwie wirkte die Fortsetzung auf mich zu erzwungen. Jedenfalls konnte mich die Geschichte nicht gerade fesseln (und wenn man sowieso schon nicht der größte Fan solcher Animationsfilme ist, dann muss da schon mehr kommen). Hier und da ein paar Schmunzler, da hatte der erste Teil deutlich mehr zu bieten.

                Richtig überzeugend ist der Film eigentlich nur, als die Insel das erste Mal ausgekundschaftet wird aufgrund der vielen und kreativen Essen-Tier-Kreuzungen.

                5
                • 6

                  Der 2. Teil ist eigentlich eine Kopie des Vorgängers, nur mit anderem Killer. Wer das ist, wird ja schon am Ende von Teil 1. verraten. Besonders innovativ ist die Fortsetzung daher nicht und bietet eigentlich auch sonst nichts Neues oder Besonderes, auch das Ende erinnert sehr stark an Teil 1. Die am Anfang schleichend aufgebaute Spannung konnte leider nicht bis zum Ende durchgehalten werden.

                  Die Goreeffekte konnten auch hier wieder überzeugen, aber insgesamt (wegen fehlender Ideen und Originalität) schlechter als der erste.

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                  • 3 .5

                    “Django tötet leise“ wirkt wie Italowestern von der Stange, der einfach so, um auf der damaligen Erfolgsschwelle mitzuschwimmen, produziert wurde. Eine lineare Erzählweise sucht man hier vergebens. Der Film besteht aus aneinandergereihten Einzelszenen, die kein richtiges Ganzes ergeben. Dazu schafft es der Schnitt nicht, dem Zuschauer die Zeitsprünge zwischen zwei Szenen erkennbar zu visualisieren. Man kommt erst darauf, wenn die Protagonisten später ein Wort darüber verlieren, wie viel Zeit indessen verstrichen ist. Und weil es ein Spaghettiwestern von der Stange ist, dürfen natürlich die typischen Szenen wie das Duell und eine Saloonschlägerei nicht fehlen. Das hat man aber anscheinend erst nach einem Großteil des Drehs gemerkt, denn die eben erwähnten Szenen sind so sinnfrei und fehlplatziert in den Film eingebaut, dass es einem die Haare zu Berge stehen lässt.

                    Eastman kann als Hauptdarsteller keinen Film alleine tragen, weil ihm einfach das Besondere fehlt. Er wirkt meistens zu hektisch für den coolen Antihelden. Einzig Luciano Rossi, den man aus diversen Spencer/Hill Filmen kennt, kann als Gegenspieler noch überzeugen.

                    Was “Django tötet leise“ nicht zum Totalausfall macht, sind einige Szenen, bei denen man sich aufgrund des fehlenden Könnens gut amüsieren kann. So läuft schon mal ein Statist völlig irrgeleitet durch das Bild und der Pianist (bei dem Handbewegung und Töne irgendwie nicht so recht zusammenpassen) spielt während der ersten fünf Minuten Massenschlägerei fröhlich weiter (hat wohl erst zu spät gemerkt, dass hinter ihm alles zu Bruch geht).

                    Weiterer Pluspunkt ist eine wirklich gut inszenierte Schießerei in einem kleinen Canyon. Hier funktioniert Schnitt, darstellerische Leistung usw., so dass es ein kleines echtes Highlight darstellt. Hätte man bei dem Rest des Films gar nicht erwartet.

                    8
                    • 7

                      Früher sicherlich um einiges schockierender – heute teils unfreiwillig komisch. Darstellerisch werden hier natürlich keine Bäume ausgerissen.

                      Aber “Freitag, der 13.“ versagt auch heutzutage nicht vollends und entfaltet durchaus noch eine gewisse Horrorstimmung, auch und vor allem natürlich durch das starke Ende. Außerdem wissen die Goreeffekte auch heute noch zu überzeugen (handgemacht eben).

                      Kommt allerdings nicht an andere Größen wie “Nightmare on Elm Street“ oder “Halloween“ heran.

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                      • 10

                        Wenn schon eine Liebesgeschichte, dann so.

                        Normalerweise fallen mir bewusste Farbgebungen in Filmen nie sonderlich auf. Mit Ausnahme von Proyas “The Crow“. Außer in Flashbacks herrscht hier eine einzige schwarz-graue Szenerie vor. Alles wirkt hoffnungslos, Typen, die sich in dieser Stadt wohlfühlen, sind meist durchgeknallt und haben andere Vorstellungen von Recht und Ordnung als der überwiegende Teil unserer Gesellschaft. Hoffnung wird nur vermittelt durch einen Rächer, der von den Toten aufersteht, um sich an einem Mord an ihm und seiner Verlobten zu rächen. Und durch den genialen Score von Graeme Revell, der Zorn, Trauer, Wut und Entschlossenheit Eric Dravens (der Hauptfigur) eindrucksvoll wiedergibt, wird hier eine so düstere und abgedrehte Welt geschaffen, die mich in ihren Bann gezogen hat. Wenn jedoch mal so etwas wie Licht und Farben mit einbezogen werden, werden durchaus beeindruckende Bilder geliefert, so z. B. das brennende Krähenzeichen oder das rötliche Sonnenlicht, dass Dravens Schatten auf die Wand hinter Sarah wirft.

                        Brandon Lee schafft es, mit seinem Spiel seinen Widersachern in puncto Wahnsinn einen drauf zu setzen. Manchmal wirkt seine Mimik wie eine Mischung aus durchgeknalltem Irren und diabolisch lächelndem Killer, so dass eine Art Gerechtigkeitsgefühl (nicht im juristischen Sinne) heraufbeschworen wird.

                        Welch traurige Ironie ist es dann jedoch, dass gerade bei einem der für mich geilsten Männerfilmmomente, eben jener Brandon Lee gestorben ist? Das Zusammenspiel aus flackerndem Licht, das nur marginal die Dunkelheit erleuchtet, dem Score von Revell sowie dem unentwegten Ertönen von Schüssen aus dutzenden von Waffen gehört für mich zu den geilsten Filmszenen “made for men“ aller Zeiten.

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                        • 4 .5

                          Der Film sprüht nur so vor innovativen und nie dagewesenen Ideen. Es geht hier um einen gutmütigen Typen, der von seiner Ex für einen Neuen verlassen wurde. Dieser stellt sich dann doch als der Falsche heraus und sie würde am Liebsten wieder mit ihrem Ex, unserem sympathischen, gutherzigen Hauptdarsteller, zusammenkommen. Und warum? Jetzt kommts! Weil er der sensibelste, verständnisvollste und netteste Typ der Welt ist, nur hat sie das vorher wohl einfach nicht gesehen. Aber, und jetzt kommt der absolute Storywahnsinn, dieser Mr. Nice-Guy hat sich schon in eine andere verliebt, die ihn auch viel mehr versteht und sowieso auch eine ähnliche Situation durchmacht wie er.

                          Da war ich echt baff. Wo nehmen diese Drehbuchautoren nur diese ganzen, genialen Ideen her? Sind diese fünfmal um die Welt gewandert, um zu wissen, wie Menschen wirklich ticken? Ja, die kleine romantische Zahnspangenträgerin aus der 7. Klasse schmilzt dahin und die Rockerbraut fängt aufgrund dieser eindrucksvollen Wahre-Liebe-Posse wohl sofort an zu menstruieren. Genialer Film, der einem natürlich nicht nach 20 Minuten schon den weiteren Storyverlauf verrät, der zwischendurch für so viel Überraschung sorgt wie ein Kinder Überraschungsei ohne Schokolade in gläsernem Plastikgehäuse und der so saulustige RomCom-Typen bietet, dass einem vor lauter Lachen die Augen zufallen.

                          Mehr davon!

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                          • 6

                            Die Geschichte bietet zwar mal etwas thematisch Neues – es geht hier um die Revolution und Unabhängigkeit Texas‘ und zwei vom texanischen Präsidenten Housten gesandte Kundschafter – aber die Chemie zwischen Nero und Quinn stimmt größtenteils einfach nicht. Nero spielt in der ersten Hälfte zu slapstickartig, Quinn gibt den weisen Überlegenen. Das ändert sich allerdings während der zweiten Hälfte etwas. Hier darf Nero etwas solider agieren, während Quinn etwas von seinem hohen Rollenross fällt. Aber wie gesagt, eine richtige Beziehung zwischen den beiden entsteht (mit kleinen Ausnahmen) nie. Und so können beide auch nicht über die ein oder andere Länge hinweghelfen.

                            Die Musik ist ganz gut gelungen und mit Tonino Delli Colli (Kameramann bei Leone) als Verantwortlicher für die Kamera kann der Film gerade bei den Aufnahmen in der Prärie punkten.

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                            • 7 .5

                              Viele haben geschrieben, der Trailer lässt einen ganz anderen Film vermuten. Das ist auch so. Aber ich fand gerade die Wendungen und die Geschichte um den Mandarin ziemlich erfrischend und unterhaltend. Tony Starks Verfassung nach „The Avengers“ wird zwar thematisiert, hätte aber etwas mehr in die Handlung mit einfließen können. Hier und da hätte sein Handeln stärker beeinflusst werden können.

                              Die Machart unterscheidet sich nicht von den Vorgängern. Downey-Jr. sorgt immer noch gleichzeitig für Action und Humor, die Geschichte unterhält und die Action sieht gut aus. Insgesamt hatte ich deutlich weniger erwartet, was auch daran liegt, dass ich bei einem dritten Teil generell sehr niedrige Erwartungen habe. Dafür habe ich aber mehr bekommen, so dass für mich alle Teile auf ungefähr einem Level spielen (ja, auch der 2.).

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                              • 5

                                “Star Trek – Into Darkness“ werde ich mir unbedingt noch einmal im Original anschauen müssen, weil die deutsche Version lediglich vermuten lässt, was Cumberbatch im O-Ton für eine Wirkung hinterlassen muss. Ansonsten gute Popcornunterhaltung, aber lange nicht so gut, wie seine originalen Filmvorbilder. Dabei sind mir die Figuren durchaus angenehm (mir gefiel auch der erste Teil von Abrams ganz gut). Into Darkness spielt zwar vor allem auf Teil 2 der Originalfilmreihe an, aber wie das umgesetzt ist, gefällt mir einfach nicht und ich kann jeden verstehen, der aus Sympathie zu dem Film von Nicholas Meyer diesem hier sein Missfallen ausspricht. Vor allem die Entwicklung von Spock ist für mich ein Griff ins Klo.

                                Des Weiteren fehlt hier einfach der Nervenkitzel bei dem Duell Cumberbatch/Pine resp. Quinto. Zu Star Trek II gab es eine Vorgeschichte, diese fehlt hier leider, was dem Spannung nicht gerade zu Gute kommt. Ich will auch nicht zu viel verraten, weil es sonst wohl Spoiler hageln würde.

                                P. S. Die Tribbles waren 1966 jedoch um einiges besser dargestellt.

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                                • 2 .5

                                  Kurz gefasst ist “A Serbian Film“ Provokation ohne Aussage. An Gewaltdarstellung gab es sicherlich schon Schlimmeres, lediglich der Grad der Perversion (diese gepaart mit Pornografie) ist hier so übertrieben hoch, dass einem Zartbesaiteten schon mal Gegessenes wieder hochkommen kann. Üblicherweise wird mit solch unüblicher Darstellung der Nachdruck einer bestimmten Aussage verfolgt. Diese habe ich entweder nicht verstanden (vielleicht auch übersehen), oder sie ist einfach nur dämlich (selbst ein Porno braucht ein Drehbuch – halte dich von anderen Projekten fern), oder aber, und das ist mein Tipp, sie ist ganz einfach nicht vorhanden.

                                  Die erste Hälfte ist ab und an sogar recht witzig (“du kannst nicht einmal einen Schwanz groß machen, wie willst du es dann bei deinem Kind schaffen“), man weiß ja auch noch nicht, was einen im weiteren Verlauf erwartet und hat neben dem pornodarstellerhaften Niveau der Akteure noch die Auflösung der bis dahin aufgezeigten undurchsichtigen Machenschaften des Pornoregisseurs als Interessenspunkt gegeben. Aber wie das oben Geschriebene schon vermuten lässt, kommt da nicht mehr viel. Außer nervig billiger Elektromusik aus den Mitt90er Jahren, hier und da einem lustigen Spruch in der ersten Hälfte und sinnloser Provokation stellt der Film das Idealbild des bald Vergessenen dar.

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                                  • 6

                                    Irgendwie nichts Halbes und nichts Ganzes. Gerade durch die vielen skurrilen Personen in der Kleinstadt und deren anfangs für den Zuschauer noch nicht erkennbares Verhältnis zur Hauptgeschichte, habe ich die ganze Zeit auf die finale Abrundung der Geschichte gehofft. Ein finaler Twist kam zwar, aber anders als erwartet. So dass das aufgebaute Interesse nicht befriedigt werden konnte. Die Krimi- und eigentliche Hauptgeschichte kommt darüber hinaus zu langsam auf Touren und zieht sich etwas.

                                    John Cusack spielt solide und darf jedes Mal mit offenem Mund staunen, wenn er eine neue, schräge Person der Kleinstadt kennenlernt. Kevin Spacey kann gerade am Anfang Akzente setzen als eingebildeter, selbstverliebter Neureicher. Zwar mit minimalistischem, dafür aber sehr eindrucksvollem Spiel.

                                    Über den sinnvollen Einbau der Voodookunst kann man streiten, jedenfalls ist das nicht das erste Mal, dass Eastwood so etwas oder so ähnliches in seinen Film einbringt (Ein Fremder ohne Namen).

                                    Ich hatte etwas mehr erwartet und zwischenzeitlich hat der Film auch angedeutet, dass mehr in ihm steckt. Letztendlich muss man aber sagen, dass er etwas unrund und träge wirkt.

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                                    • 6 .5

                                      Das Titellied ist der Hammer. Eine Mischung aus Volkslied und Parodie. Jedenfalls kann man nicht anders, als lachen. Danach folgt erst einmal eine Menge Dilettantismus. Wirklich schlechte Schnitte, und eine grauenhafte Musikuntermalung - also nicht die Musik an sich, sondern einfach nur die falsche Musik zu den falschen Szenen. So unterhalten sich zwei und die Musik wird lauter, von Schlaginstrumenten unterlegt soll sie einen spannend schockierenden Twist unterlegen – allerdings sind die beiden Agierenden noch gar nicht soweit. Zum eigentlichen Punkt kommen sie erst eine halbe Minute später.

                                      Erst als Götz George endlich auftreten darf, kommt so etwas wie Professionalität auf. George schafft es, mit seiner unbekümmert leicht und lockeren Art, den Film alleine zu tragen. Die Geschichte entwickelt sich darüber hinaus auch durchaus unterhaltsam, sie ist jedenfalls keine 08/15 Westernstory.

                                      Der Schnitt verbessert sich zwar im Laufe des Films, bleibt aber unterdurchschnittlich. Genau wie die Musik, diese schafft es jedenfalls nicht, längere Reitszenen oder Szenen in der Prärie gebührend zu unterstreichen, sondern nervt eher.

                                      Aber wegen der guten Geschichte und eben vor allem wegen George, kann man “Sie nannten ihn Gringo“ schon mal gucken.

                                      P. S. Wer hat sich eigentlich den Titel ausgedacht? Da wäre "Irgend so ein Typ namens Gringo" viel passender gewesen. Gringo spielt zwar in der Theorie eine etwas größere Bedeutung, im Film ist er aber nur eine blasse Randfigur.

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                                      • 8

                                        „Wir sind die Millers“ hat einigen anderen Komödien gegenüber schon mal einen klaren Vorteil. Jennifer Aniston. Sie ist für mich der fleischgewordene Grund, die Erwartungen an eine Komödie nicht allzu hoch zu legen. Insofern konnte „Wir sind die Millers“ nur gewinnen. Aber das hätte er wohl auch mit höheren Erwartungen getan. Über einige konstruierte Handlungen unserer Hauptpersonen kann man aufgrund des Gezeigten getrost hinwegsehen, denn der Film entschädigt mit einem wirklich teilweise brachialem Humor, der zwar in der Nähe der Gürtellinie des guten Geschmacks angesiedelt ist, aber nie darunter geht. Und einige Sprüche kommen dermaßen trocken und spontan, dass es ein wahres Vergnügen für die Lachmuskeln ist.

                                        Punktabzug gibt es, wie könnte es anders sein, für den 08/15 Schluss, bei dem wieder einmal alle Beteiligten eine 180° Charakterwende durchmachen und der Zuschauer mit einem guten Gefühl in der Magengegend zurückgelassen wird.

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                                        • 6

                                          Ryan Reynolds passt sehr gut zu Hal Jordan, wie er im Film dargestellt ist (die Comics kenne ich nicht), dafür aber umso weniger als Held. Je mehr Grün seinen Körper umgibt, desto blasser wird er. Vielleicht wurde er auch nur ausgesucht, um die eine oder andere kleine Zahnspannenträgerin ins Publikum zu holen.

                                          Die Geschichte und das filmwerkliche Geschick an sich sind nichts besonderes, aber durchaus gut und geeignet, einen sonntäglichen Abend zu füllen. Es wäre allerdings auch langsam mal etwas Innovatives und Lobenswertes, wenn nicht jeder Superheld ein Mädchen an die Seite gestellt bekommen würde, die dann auch noch irgendwie in den finalen Kampf involviert werden würde. Alles in allem wurde hier wohl eher versucht, auf der „coolen“ Marvel-Schiene mitzufahren, als sich auf die Stärken des DC-Universums zu konzentrieren.

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                                          • 8

                                            „Schneller als der Tod“ orientiert sich ganz klar bei den großen Italowestern. So hat auch Sharon Stone ein ähnliches Motiv für ihr Handeln wie damals Mundharmonika in „Spiel mir das Lied vom Tod“. Eben jenes wird auch, wohl angelehnt an Leones großes Meisterwerk, in einzelnen Rückblenden immer mehr aufgedeckt.

                                            Aber Raimi versteht es auch, den Staub, den Dreck, die Härte und die skurrilen Personen mit einzubauen. Dabei besitzt „Schneller als der Tod“ auch eine Geschichte, die jenes Prunkstück des Italowesterns, das Duell Mann gegen Mann, huldigt und mit einer sehr guten Kameraarbeit Anspannung und Dramatik lobenswert in Szene zu setzen weiß.

                                            Das Alleinstellungsmerkmal, eine Frau als wortkarger, harter Antiheld, ist allerdings für mich auch gleichzeitig der große Schwachpunkt. Ich habe Probleme gehabt, Sharon Stone die Rolle abzukaufen. Auch wenn sie filmdramaturgisch selbst einige Male aus ihrer Coolness herausfällt, sind es die Passagen, in denen sie sich mit einigen kleinen Nebendarstellern anlegt, die mir eben nicht 100 % zusagten. Sie kann einfach mit den Großen des Genres nicht mithalten.

                                            Russell Crowe spielt zwar solide, aber man hat ihn schon besser gesehen. Gene Hackman überzeugt zwar vollends, auch weil seine Rolle einfach auf ihn zugeschnitten ist, der Star ist hier aber ganz klar die kurzweilige, gute Story, die Musik von Alan Silvestri und die Inszenierung.

                                            Eigentlich war auch für Bruce Campbell ein Gastauftritt vorgesehen, die mit ihm gedrehte Szene hat es aber nicht in den Film geschafft, bei den Credits taucht er allerdings noch auf.

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                                            • 5

                                              Also ich kann ja verstehen, dass man Geschichten, die auf realen Ereignissen beruhen, etwas für die Filmdramaturgie umschreibt, aber das? Earp wird hier den ganzen Film als Strahlemann-Marshall präsentiert, mit eigentlich blütenweißer Weste. Die Clanton-Brüder sind natürlich die bösen, profitgierigen Mörder, die es aufzuhalten gilt. Und damit es dann zur Schießerei am O.K. Corral kommt und Earp sein Hemd doch nicht beschmutzen muss, wird mal eben so ziemlich alles umgeschrieben. Die Clantons erschießen James Earp und fordern Earp heraus, so dass diesem ein wunderbar heldenhaftes Motiv verschafft wird für die folgende Schießerei. Dass aber James Earp eigentlich Barkeeper war (und kein Hilfssheriff wie hier dargestellt) und die Schießerei am O. K. Corral überlebt hat, weil er noch nicht mal an den Streitereien zwischen den Earps und Clantons beteiligt war, wird hier völlig außer Acht gelassen. Und Earp war sicher nicht so unumstritten oder gar so beliebt, wohingegen die Clantons eben jenes bei der Bevölkerung von Tombstone waren. Die Amis und ihre strahlenden Westernhelden in par excellence.

                                              Darüber hinaus versprüht Burt Lancaster so überhaupt keine Autorität, der es als Wyatt Earp aber zwingend benötigt. Er ist auch der weise Gesetzeshüter, der einem jungen Revolverhelden mit einer Ansprache alles Üble ausredet. Ist klar.

                                              Wirklich sehenswert ist nur Kirk Douglas. Sein Doc Hollywood ist frei von typischem Weiß und Schwarz, sogar überraschend ambivalent. Ganz große Leistung und auch der einzige Grund, sich „Zwei rechnen ab“ anzusehen.

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                                              • 9

                                                Wie findet man die richtigen Worte zu so einem Meisterwerk von Film? Wirklich gerecht werden kann ich dem wohl kaum. Costner hat hier ein wahres Sammelsurium an Bildgewalt und Aussagekraft geschaffen, untermalt von der großartigen Musik von John Barry, und versucht dabei beachtenswerterweise, bis auf einige Ausnahmen, so wahrheitsgetreu wie möglich zu bleiben.

                                                Gerade die erste Hälfte kann einen richtig verzaubern, in seinen Bann ziehen sowieso. Costner lässt sich zwar viel Zeit, aber es wird nie langweilig, weil er gekonnt immer wieder kleine Dinge in die Gesichte einbringt, die 1. die Neugier wecken und 2. die Handlung immer ein klein wenig vorantreiben. Und mir ging es sogar so, dass der Erzählstil, vor allem die Ruhe, die dabei ausgestrahlt wird, dazu beitragen, in den Film zu hineinkommen. Man fühlt sich fast selbst in den Weiten der Prärie, die wohl nie in irgendeinem Film unendlicher erschienen.

                                                Auf die weiteren Themen, vor allem die Bekanntschaften, die er macht, will ich gar nicht weiter eingehen, da man das selbst erleben sollte. Die Zweifel, die Neugier, Vorurteile, aber auch Freude sind so eindrucksvoll realistisch verarbeitet worden, dass man seine Augen schwer vom Gesehenen abwenden kann. Dazu der immer wiederkehrende Erzählstil aus dem Off, der dem Zuschauer immer wieder suggeriert, ein Teil eines exklusiven Abenteuers zu sein.

                                                Zugeben muss man aber auch, dass man dem Film spätestens nach drei Stunden schon seine Laufzeit anmerkt. Der Film wird nicht langweilig und wirkt auch nicht künstlich in die Länge gezogen. Aber wenn man, wie ich z. B., es nicht mag, Pausen bei einem Film einzulegen, kann unter Umständen eine gewisse Unruhe aufkommen.

                                                Nichts desto trotz, hat Costner hier einen Meilenstein im Westerngenre geschaffen, der nur übertroffen wird von den ganz Großen Leones oder den ein oder anderen persönlichen Lieblingen.

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                                                  "Sergeant, nehmen Sie augenblicklich diesen Schmuggelstumpen aus meinem Gesicht, bevor ich ihnen den so tief in den Arsch reinramme, dass sie sich beim Anzünden die Nase verbrennen."

                                                  Die Handlung lässt sich spätestens nach 20 Minuten nicht schwer erraten. So oder so ähnlich hat man das in dutzenden Filmen schon gesehen. Aber der große Trumpf ist ganz klar Clint Eastwood. Wer ihn nicht kennt, dem wird dieser Film als Paradebeispiel für den Rollentypus von Eastwood dienen. Clint als härtester Ausbilder vor einem Haufen verweichlichter US-Marines, der aber einen genialen Spruch nach dem anderen heraushaut.

                                                  "Du bläst deine ganze Munition in den Wind, du Schwuchtel!"

                                                  Und was hab ich gelacht, gerade in der ersten Hälfte des Films. Hier merkt man richtig, dass alles nicht allzu ernst zu nehmen ist und dass Eastwood sich dabei sogar noch selbst etwas auf die Schippe nehmen kann, bei wem würde man sonst vermuten, dass er Ratgebermagazine zur Verbesserung der zwischenmenschlichen Beziehung liest.

                                                  In der zweiten Hälfte lässt der Humor allerdings etwas nach, weil hier erst eine viel zu auf wichtig getrimmte Beziehungsgeschichte mit eingebaut wird und der Einzug in den wahren Krieg sich als etwas lang entpuppt. Deutliche Kritik an dem stoischen Funktionieren nach Befehlen und die immer wieder aufkehrende Aufforderung zur Improvisation stimmen aber das Finale etwas gnädiger.

                                                  "Was ist schwarz und blutet, wenn es nicht gleich das Maul hält?"

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                                                    Solides Prequel zum Klassiker von 1968 bzw. zum Roman. Allerdings fiel es mir schwer, großartig Sympathien für die Hauptcharaktere aufzubauen, weil Franco schon besser war und die weitere Geschichte um den Affen voraussehbar bzw. bekannt ist. Von daher hat sich der Anfang etwas gezogen. Die letzte halbe Stunde legt dann aber ein ganz anderes Tempo vor, obwohl hier einige Male ziemlich dick aufgetragen wird (von den wahnsinnig schnell lernenden anderen Affen mal abgesehen - Caesar brauchte auch seine Zeit zum Lernen). Bei dem Sturm über die Stadt habe ich mich allerdings die ganze Zeit gefragt, ob die Affen vom Planeten Krypton stammen, so wie die durch alle möglichen Fensterscheiben springen, ohne irgendwelche Verletzungen davonzutragen.

                                                    Dafür war Caesars weitere Entwicklung im finalen Kampf sehr gut dargestellt und ich würde mir auch eine Fortsetzung angucken, insbesondere weil meine Neugier geweckt ist und ich denke, dass die Ursprungsgeschichte noch einiges mehr zu bieten hat als hier gezeigt.

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