EvertonHirsch - Kommentare

Alle Kommentare von EvertonHirsch

  • 8

    Da freut man sich auf einen spannenden Horrorschinken (der wird ja gemeinhin gut bewertet) und dann? Dann fällt einem verdammt noch mal nach kurzer Zeit auf, dass man den schon kennt. Hmmm…. War hier aber Gott sei Dank verschmerzbar, denn 1. scheint es schon eine Weile her zu sein, dass ich den gesehen habe (ansonsten kann ich mir diesen kleinen Aussetzer meines Hippocampus nicht erklären) und 2. wird uns hier ein stimmungsvoller, wirklich gut inszenierter kleiner Horrorfilm präsentiert, den man gerne auch ein zweites Mal gucken kann, ob bewusst oder unbewusst sei mal dahingestellt, q. e. d. :)

    Man ist sehr schnell drin im Film, die Agierenden machen ihre Sache wirklich passabel, so dass sich der Nervenkitzel ziemlich schnell einstellt und auch größtenteils auf unlogisches Verhalten verzichtet wird. Stattdessen erhält man eine ordentliche Portion Kompromisslosigkeit. Cravens Original kenne ich nicht, aber ich kann mir vorstellen, dass es sich hier um ein wirklich gelungenes Remake handelt.

    8
    • 7 .5

      Die Kernstory ist gut, fast schon sehr gut. Jedenfalls bekommt man hier einen mehr als ordentlichen Thriller vorgesetzt, dem es (welch Überraschung) an Spannung natürlich nicht fehlt. Eastwood (sowieso immer gut) zeigt mal einige neue Seiten, jedenfalls habe ich ihn noch nicht so oft hinter einer Verflossenen herrennen sehen, ohne dabei seinen knurrigen Zynismus zu vergessen und Jessica Walter passt sowieso perfekt, denn in ihrem Blick liegt tatsächlich etwas Irres.

      Was dem Film allerdings im Übrigen gut täte, wäre hier und da eine kleine Kürzung. Denn gerade der Anfang leidet unter dem 70er Erzähltempo und zwischendrin ist auch noch einmal eine völlig unnötig in die Länge gezogene Szene bei einem Konzert enthalten, was für heutige Sehverhältnisse schon anstrengend sein kann. Aber dennoch wirklich gutes Regiedebüt einer Hollywoodlegende.

      8
      • 8

        “Ich hasse diesen Virus.“
        “Ach komm schon, Casey. Bewundere seine Einfachheit. Es ist nur ein Billionstel so groß wie wir und wird uns besiegen.“

        „Outbreak“ bietet vor allem durch seine starke Darstellerriege und eine spannende Story um einen scheinbar übermächtigen Feind Nervenkitzel auf hohem Niveau. Ich habe ihn nach etlichen Jahren mal wieder gesehen, und obwohl ich ihn immer noch stark finde, nerven doch die leider sehr übertrieben patriotischen Einlagen (oder unnatürlich übertriebene Menschenliebe) der Chefetagen bei der “schweren“ Entscheidung, eine unter Quarantäne stehende Kleinstadt auszulöschen, da wirkt Donald Sutherland schon einiges realistischer.

        9
        • 7 .5

          Chaplins erster etwas längerer Spielfilm und sicher kein schlechter – auch wenn der Humor (gerade der Slapstickanteil) etwas heruntergefahren wurde und sogar das Herz zwischendurch sehr erwärmt wird. Chaplin nimmt sich hier doch deutlich (im Gegensatz zu seinen früheren Werken) zurück, gerade in der ersten Hälfte des Films, was aber dank des großartig spielenden Jackie Coogan nicht negativ zu sehen ist.

          Wenn ich oben gesagt habe, dass sich der Humoranteil verringert, dann kommt einem das vielleicht nur so vor, weil der Film länger ist und versucht, etwas mehr an Inhalt zu vermitteln. Amüsieren kann man sich auch hier prächtig. Aber ich hatte die Kurzfilme von Chaplin doch lieber.

          7
          • 8 .5

            Grandioser Kurzfilm vom Meister des Slapsticks. Wer hier nicht lacht, also da weiß ich auch nicht mehr. Der Film strotzt nur so vor genialen Einfällen. Chaplin, ein Perfektionist in Sachen Mimik und Körperbeherrschung, dabei zuzusehen, wie er über das schwankende Deck läuft, allein ist schon oberste humoristische Kategorie. Was hier besonders hervorsticht, ist sein ansteckendes Lächeln, wenn er mit anderen seine Späße treibt. Und wo Terence Hill in die Kartenmischschule gegangen ist, dürfte nach “Der Einwanderer“ auch klar sein.

            8
            • 5

              Ein vom Glück geküsstes Society Girl küsst einen Pechvogel, woraufhin sich ihre Strähnen ins umgekehrte verwandeln. Bei 2/3 des Films Wäsche aufgehangen und am Ende “total“ überrascht, dass sich beide finden, verlieben und auch mit Pechsträhne glücklich sein können. Naja, immerhin mag ich Lohan und Pine einigermaßen.

              4
              • 6

                Obwohl versucht wird, ähnlich wie im ersten Teil, augenzwinkernd mit den Mitteln und Gesetzen einer Fortsetzung im Horrorgenre zu agieren, wirkt alles nicht mehr ganz so frisch. So muss auch Scream 2 mit der ein oder anderen Länge und dem Effekt des schon Gesehenen kämpfen. Licht und Schatten wechseln hier doch sehr häufig, so ließ mich das Ende erst mit dem Kopf schütteln und später doch noch in ein Grinsen verwandeln (bei dem blödsinnigen Motiv des Mörders).

                8
                • 7 .5

                  Gute Splatterkomödie, die sicherlich keine neuen Maßstäbe setzt, aber bei der man auch nichts verkehrt macht, wenn man sie ab und an mal in den Player legt. Zum Schreien komisch ist natürlich die kleine Alien-Mutter.

                  7
                  • 7 .5

                    Irgendwie hätte ich mir die “Jugendgeschichte“ um Xavier und Lensherr etwas anders vorgestellt, etwas subtiler. Nicht so übers Knie gebrochen und nicht mit diesem ganz großen Blockbusterknall. Die Bedeutung der beiden späteren Gegenspieler ging für mich etwas unter, aufgrund der vermeintlichen Übermacht, der sie sich schon damals stellen mussten. Und wo wir schon bei damals sind, wie die 60er sah das zu keinem Zeitpunkt aus. McAvoy fehlt es für mich auch etwas an Ausstrahlung, um als Charles Xavier vollends zu bestehen.

                    Das klingt jetzt alles gewaltiger, als es letztlich ist, denn abgesehen davon, unterhält er ähnlich gut, wie die anderen X-Men Filme (mit Ausnahme von “Der letzte Widerstand“, aber das ist ja Geschmackssache). Bacon passt sowieso wie die Faust aufs Auge für einen Bösewicht und mit Michael Fassbender als Magneto hat man dann noch das kleine Ass im Ärmel, was dem Film zu einer doch deutlich über dem Mittelmaß liegenden Wertung verhilft. Und natürlich der kleine Cameo von Hugh Jackman, bei dem man nicht anders kann, als breit vor sich her grinsen.

                    9
                    • 9

                      Ein Mann kommt nach 10 Jahren, in denen er unschuldig im Zuchthaus gesessen hat, zurück, um sich an den Verantwortlichen zu rächen. Klingt nach 08/15 Westernstory, ist es bei näherer Betrachtung auch. Aber was daraus gemacht wurde, ist einfach genial. Wir haben einen Klaus Kinski, der genauso gut den wortkargen Rächer spielen kann wie den exzentrischen Bösewicht. Kinski kann mit seinen Augen mehr, also manche Darsteller mit dem ganzen Körper. Und zum anderen haben wir die Inszenierung. Der Rächer kommt nicht allein, er bringt buchstäblich einen Tornado mit sich. Er läutet die Glocke, immer und immer wieder, um die letzten Stunden der betreffenden Bewohner einzuläuten. Minutenlang wird kaum gesprochen, obwohl man Kinski in der Zeit kaum sieht, wirkt er aber durch die steigende Anspannung, die treibende Angst in den Augen seiner kommenden Opfer, und eben durch diese immer wieder ertönende Kirchenglocke allgegenwärtig.

                      Es wird eine fast schon einmalige Anspannung erzeugt, wie es sonst nur Leone in diesem Genre geschafft hat, auch hier bekommt man das Gefühl, Teil von etwas ganz Großem zu sein.

                      Leider schafft es “Satan der Rache“ nicht ganz, genau diese mit Mystik- und Horrorelemten aufgebaute Stimmung bis ins Ziel zu retten. Woran das liegt, kann ich nicht einmal genau sagen, sie ist einfach weg. Der Film wird dadurch kein schlechter, aber er wäre sonst ein Kandidat für die Höchstwertung gewesen.

                      7
                      • 7 .5

                        Obwohl ich finde, dass es eine von Stewarts schwächeren Leistungen ist (weil lange nicht so einprägsam, wie er es kann), macht die Geschichte um das legendäre Repetiergewehr doch einiges wieder wett. Die Winchester wird hier zu einem Schatz gemacht, den es in ähnlicher (nur runder) Form später auch bei Tolkien gab, der aber auch die Gier des Menschen schonungslos aufzeigt. Mit viel Ironie schafft es Mann, dem Genrefan ein kurzweiliges Vergnügen zu bereiten, wobei die später zu heroische und typisch amerikanische Westerndarstellung noch nicht die Überhand gewonnen hat.

                        5
                        • 8
                          über Tepepa

                          Nach einer halben bis dreiviertel Stunde, als ich das Gefühl hatte, “Tepepa“ versinkt immer mehr im Mittelmaß der Revolutionswestern, nahm der Film konkretere Formen an, Milian alias Tepepa stellte die richtigen Fragen (Sinn und Ausgang der Revolution), die Motive des englischen Arztes, Dr. Price, kamen näher ans Licht und seine Rolle fügte sich auch immer passender in die Handlung ein. Von da an arbeitete sich “Tepepa“ langsam aber sicher in die Spitzengruppe des o. g. Genres hinauf. Anders als in anderen Western verliert Tepepa aber nie seine Ideale, von einem Vorbild bleibt er aber dennoch weit entfernt. Genau das macht die intelligent erzählte Geschichte bis zum Ende interessant.

                          Milian mag ich in überwiegend ernsteren Rollen eh lieber als in Komödien. Und bei Orson Welles musste ich mehrere Male hinsehen. Bisher kannte ich ihn nur aus “Citizen Kane“ und seitdem hat er doch eine Menge an Körpermasse (in der Breite) zugelegt.

                          Die Kamera agiert auf sehr solidem Niveau und punktet durch immer wieder stimmige (und vor allem nicht übertriebene) Nahaufnahmen. Morricones Musik ist auch hier wieder mehr als gut, auch wenn sie sehr stark an den im gleichen Jahr erschienenen “Mercenario“ erinnert.

                          7
                          • 4 .5

                            Oh welch Überraschung! Den Eishockeykids werden wieder ihre Grenzen im sportlichen Bereich aufgezeigt. Coach Bombay mutiert wieder zum Arsch und erst sein alter Eishockeyladenkumpel (wirklich? schon wieder?) muss ihn daran erinnern, um was es ihm wirklich gehen sollte, so dass man sich doch noch zusammenreißt und ins Endspiel kommt. Aber können unsere liebgewonnen Jungs den Weg des Erfolges und Pathos gegen die übermächtigen Gegner erfolgreich zu Ende gehen? Spannend, spannend – fast so als ob man stocknüchtern zählt, wie oft man mit der Fingerspitze seine Nase erwischt. Und natürlich werden am Ende die Trikots mit frischen Entengesichtern, die doch eine erstaunliche Ähnlichkeit mit dem damaligen Logo eines Profieishockeyteams aus Anaheim aufweisen, geschmückt. Naja, schöne Schleichwerbung von Disney.

                            Wegen den wiederverwendeten Songs von Queen, den nach wie vor gut in Szene gesetzten Spielszenen und den Sympathien zu den Figuren aus dem vorherigen Teil noch 4,5 Punkte.

                            2
                            • 7 .5

                              Film mit Nostalgiebonus. Obwohl der bei mir wahrscheinlich heute noch funktionieren würde. Ist zwar storymäßig nichts Besonderes, aber die kleinen Verliererkids sind schon ganz witzig. Hier und da mal ein bisschen Queen mit in den Score zu packen war sicherlich auch nicht die schlechteste Idee.

                              Außerdem sehen die Spielszenen richtig gut aus, da hat man schon deutlich Schlechteres gesehen.

                              4
                              • 7

                                Zu “Und täglich grüß das Murmeltier“, den wohl so ziemlich jeder in meinem Alter so einige Male gesehen haben dürfte, kann ich eigentlich nur zweierlei sagen: Die Romantik in dem Film hat mit den Jahren doch einen sehr kitschigen Touch bekommen (als Kind habe ich das wohl nicht so wahrgenommen oder jedenfalls als nicht ganz so nervig empfunden), aber der Humor funktioniert bei mir besser denn je. Weil es einfach lustig und nachvollziehbar ist, was Murray anstellt wenn er ein und denselben Tag immer und immer wieder erlebt.

                                Da die Humoreinlagen überwiegen und Murray wie immer noch den ein oder anderen Punkt mehr rausholt, gibt es trotzdem noch 7 Punkte.

                                9
                                • 7 .5

                                  Die einzige Weihnachtsgeschichte basierend auf der Erzählung von Dickens, die mir schon früher wirklich im Gedächtnis geblieben ist und sich indessen auch zum Standard-Weihnachtsprogramm hochgearbeitet hat. Dies liegt zum einen daran, dass die Geschichte sehr gut in die heutige Zeit transportiert wurde und zum anderen natürlich an Bill Murray, der aber so richtig erst nach dem Besuch des dritten Geistes (der mir im Übrigen als kleines Kind die Haare zu Berge stehen ließ) so richtig frei aufspielen kann. Und so ein dick aufgetragenes Happy End gehört ja auch irgendwie zum Weihnachtsprogramm dazu.

                                  9
                                  • 7

                                    John Wayne in jung - noch nicht so knurrig wie auf seine alten Tage, die Waffe sitzt noch nicht ganz so weit hinten und sein typischer Gang ist hier nur ansatzweise zu erkennen. Und trotzdem gefiel er mir besser als in einigen späteren Produktionen. Er ist einfach gradliniger und trotz seines jungen Alters schon sehr erhaben gegenüber anderen.

                                    Neben John Wayne fällt besonders auf, dass der Tonfilm hier noch in den Kinderschuhen steckte. So wird die erste Hälfte fast komplett von überhaupt nicht passender Klaviermusik, die man aus Stummfilmen kennt, untermalt, in der zweiten Hälfte dann von noch unpassenderen Mundharmonikaklängen. Allerdings führen das und die doch für heutige Verhältnisse arg ungewollt lustigen Dialoge zu einem Sehvergnügen mit Dauergrinsfaktor. Einige Slapstickeinlagen, die allerdings überraschenderweise nicht deplatziert wirken, dürfen auch nicht fehlen.

                                    Der Geschichte kann, trotz der nur 60 Minuten Laufzeit, die ein oder andere interessante Facette entnommen werden, weil neben dem Rächerplot noch geschickt ein Dreiecksverhältnis um die Hauptpersonen hinzugefügt wird. Und “Gunfighter“ kann trotz der oben genannten (humorvollen) Mängel einen gewissen Charme versprühen, weil Bluescreens noch nicht zur Tagesordnung gehörten und die Geschichte sehr gradlinig und nie langweilig verläuft.

                                    7
                                    • 8 .5
                                      über Die Kur

                                      Mein erster Chaplin. Warum ich mir diese Größe nicht schon vorher einmal zu Gemüte geführt habe, kann ich jetzt noch weniger verstehen als zuvor. Denn Chaplin startet hier einen Angriff auf die Lachmuskeln par excellence. Was mir allerdings vor allem aufgefallen ist, ist eine unglaubliche Perfektion in jeder Bewegung und Mimik Chaplins, die mich einfach beeindruckt hat. Und dabei bleibt alles so locker, was zum einen für die Geschichte des Alkoholentzuges unheimlich wichtig ist und führt zum anderen unweigerlich zu einem großen und einzigartigen slapstickartigen (und generell komödiantischen) Niveau.

                                      6
                                      • 8

                                        Danke nochmal Einar. “Das Wiegenlied vom Totschlag“ stand zwar auf meiner Liste, aber durch Deinen starken Kommentar (auf den noch einmal mit Nachdruck verwiesen wird) habe ich (oder musste fast) ihn bevorzugt behandelt. Obwohl er nach dem Angriff der Indianer auf die kleine Soldatentruppe eine Weile eher wie ein Survivalfilm wirkt und auch anschließend hier und da einige Längen aufweist, strotzt gerade sein letztes Drittel von solch enormer Ausdruckskraft, dass der Film einen mehr als bleibenden Eindruck hinterlässt. Ich hätte mir zwar gewünscht, dass gerade die Thematik der Vorurteile gegen Indianer und damit verbundenes (aus Sicht der Weißen) “gerechtfertigtes“ Handeln gegen die Ureinwohner Amerikas zwischendurch etwas deutlicher thematisiert wird und auch das Umdenken von Honus damit klarer wird, aber der letzte Kampf, bei dem die Kamera wirklich voll draufhält, und die abschließende Rede des Colonels, dass Amerika mit dem Sieg über ein kleines Indianerdorf einen Schritt weiter in Richtung Zivilisation gemacht hat usw., ist einfach beeindruckend. Man muss aber auch sagen, dass die FSK hier anscheinend einen mehr als guten Tag gehabt hat.

                                        Abschließend sei gesagt, dass es mir ähnlich wie Einar ging, auch ich habe Probleme, klare Worte für diese kleine Perle zu finden, aber nichts desto trotz sei er trotzdem jedem anderen wärmstens empfohlen.

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                                        • 7 .5
                                          über Gravity

                                          Was für ein starker Anfang. Die leere und Endlosigkeit des Alls wird richtig stark herübergebracht und als Bullock allein im Weltall umherrotiert, wird die Hilf- und Machtlosigkeit beeindruckend auf den Zuschauer transportiert. Was mich aber wieder ganz schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt hat (und hiermit meine ich das Bewusstsein, dass es sich um einen Film handelt), war die sich viel zu sehr im Vordergrund abspielende Musik, die größtenteils für mich auch gar nicht gepasst hat. So verliert “Gravity“ in dem folgenden Drittel extrem an Wirkung. Endlich mal gibt es keine großartigen Explosionsgeräusche im Weltraum, aber warum man dann die Musik so aufdrehen musste, ist mir schleierhaft. Ein wirkliches Hineinversetzen in die im Weltall verlorenen Personen war mir aus diesem Grunde auch nicht wirklich möglich, weil durch das o. g. Stilmittel auf mich alles etwas unecht wirkte. Und das Schlimmste ist, dass sich die Musik auch nicht zurücknimmt wenn Clooney seine eigenen Songs im Raumanzug erklingen lässt. Gott sei Dank zieht sich das aber nicht bis zum Ende durch. Ab dem Zeitpunkt, wo Bullock in der Rettungskapsel der russischen Raumstation sitzt, legt der Film wieder ungemein zu und man bekommt wieder mehr Zugriff auf ihre Rolle, so dass das letzte Drittel zu einem einzigen Mitfiebern verkommt, wenn…

                                          Tja, wenn man nicht in so einem Kino wie ich sitzt. So ein kleines (wahrscheinlich für 30 Personen Platz bietendes), scheinbar seit Jahrzehnten nicht mehr renoviertes Lichtspielhaus, bei dem im finalen Akt vergessen wird, die Filmrolle zu wechseln :D

                                          Aber das gehört ja irgendwie dazu und macht den Charme eines solchen Kinos aus.

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                                          • 7

                                            “Der Schut“ als Film hat ein großes Problem – seine literarische Vorlage, die aus sechs Bänden besteht. Hier wurde versucht, möglichst viel von diesem (extrem guten) Zyklus in einen 100 Minuten Film zu pressen. So wirkt der Film ein ums andere Mal sehr gehetzt und nimmt sich an den falschen Stellen zu viel Zeit. Außerdem verkommt Hadschi Halef Omar mehr oder weniger zu einem Tölpel, der (aufgrund der Darstellung von Ralf Wolter) zwar einigen Humor mit sich bringt, aber in keinster Weise seinem Buchpendant entspricht. Sir David Lindsay ist auch zugunsten der Komik verändert worden.

                                            Und was noch auffällt, ist ein wirklich mieser Schnitt. In vielen Fällen passieren Dinge (meist in den actionlastigeren Szenen), die nicht zu der vorangehenden Szene passen. Hier hat Reinl mit seinen May-Westernverfilmungen deutlich die Nase vorn.

                                            Was den Film aber dennoch sehenswert macht, sind dann aber doch wieder seine Protagonisten, allen voran die Chemie zwischen Barker und Wolter, Battaglia, der für solche Rollen wie geschaffen scheint, natürlich Howland, die Anspielungen auf Kara Ben Nemsis Abenteuer im wilden Westen und natürlich die überragende musikalische Untermalung von Martin Böttcher, wobei ich gerade seine Shut-Melodie extra hervorheben möchte.

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                                            • 8

                                              Warum können romantische Dramen nicht immer so sein? Bedenkt man heute diesen ganzen Einheitsschmalz, fiel es mir schwer, hier überhaupt einzuschalten. Aber Pfeiffer und Pacino gehen immer, und beide zusammen schon mal überhaupt.

                                              Und was hat sich meinem staunenden Auge geboten? Ein richtig starkes Liebesdrama, frei von Kitsch und Sülzereien. "Frankie und Johnny" kommt einfach so ungezwungen daher, er muss nicht auf Teufel komm raus eine übertrieben romantische Szene an die nächste reihen, er muss nicht künstlich auf die Tränendrüse drücken. "Frankie und Johnny" ist (auch wegen seines perfekten Casts) einfach natürlich, lebensnah und bodenständig, entfaltet dabei aber eine enormere Wirkung als alle RomComs, Dramödien u. v. m. Pacinos Liebesbekenntnisse erzeugen kein Augenrollen, Pfeiffer kullern bei eben jenen Szenen mal nicht gleich die Tränen über die Wange usw.

                                              Und was den Film ebenfalls sehr stark macht, ist seine unglaublich subtile Situationskomik. Keine vorhersehbaren Witze, die mit dem Dampfhammer serviert werden, sondern ein Humor mit viel Gespür für Timing und Spitzfindigkeit.

                                              Und ich werde jetzt nicht schon wieder erwähnen, wie stark Pacino aufspielt, sondern möchte Michelle Pfeiffer loben, die für mich als eine der besten Schauspielerinnen aller Zeiten gilt und Pacino hier in nichts nachsteht.

                                              8
                                              • Die besten Filme:
                                                1. Es war einmal in Amerika
                                                2. Der Pate 2
                                                3. Sleepers
                                                4. Casino
                                                5. GoodFellas

                                                Die besten Leistungen:
                                                1. Der Pate 2
                                                2. Casino
                                                3. Es war einmal in Amerika
                                                4. This Boy’s Life
                                                5. Zeit des Erwachens

                                                1
                                                • Bei den Trailern wird ein bisschen der Eindruck erweckt (war für mich wirklich wünschenswert wäre), dass der Fokus nicht allzu sehr auf Elektro gelegt wird. Was mir die Hoffnung dann immer wieder nimmt, ist der Titel.

                                                  • 6

                                                    Wie meine Freundin schon sagte: Typischer Sonntagsfilm. Kann man sich angucken, nichts großartiges, aber trotzdem schafft er es, einen bis zu einem gewissen Grad bei der Stange zu halten. LaBeouf mag ich, die anderen Jugendlichen fallen allerdings doch deutlich ab, so dass man kein allzu kritisches Auge auf die Darstellerriege werfen sollte (Voight, Arquette und Weaver spielen natürlich auch ordentlich). Wie gesagt, der Film weiß zu unterhalten, im Gedächtnis bleibt er allerdings nicht, wie ich feststellen musste. Bestimmt schon das dritte Mal gesehen, aber was das Geheimnis von Green Lake ist, erfahre ich jedes Mal neu.

                                                    Und ein besonderes Lob geht noch an die Musik von McNeely, die wirklich überraschend gut ist.

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