EvertonHirsch - Kommentare

Alle Kommentare von EvertonHirsch

  • 7

    Wirklich sehr sehenswerter Italowestern, weil vor allem durch die Bank weg sehr gut besetzt. Gianni Garko passt einfach in den Western und Frank Wolff sowieso. Dazu wird hier nicht eine 08/15 Westernstory erzählt. Außerdem besticht der Film durch absolut gelungene Stuntszenen, treffende Musik und eine teilweise sehr innovative, aber stets hervorragende Kameraarbeit.

    Einzige Wehrmutstropfen sind, dass Kinskis Rolle für mich einfach überflüssig war und dementsprechend untypisch sein eigenes musikalisches Thema und sein Abgang. Außerdem scheint es schon bemerkenswert, dass Sartana aus dem ein oder anderen extremen Kugelhagel nicht einmal einen Kratzer mitnimmt. Das Ende kam leider auch etwas überstürzt. Aber alles davor macht den Film zu einem wirklich guten Vertreter seines Genres.

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    • 6 .5

      Im Stil der Serie wird dieser Film mit der überaus passenden William Tell Ouvertüre eingeleitet. Danach darf dann Clayton Moore sein Charisma versprühen, wovon er nicht wenig hat (er erinnert mich ein wenig an George Reeves). "The Lone Ranger" wirkt so ein bisschen wie der Old Shatterhand der USA. Unbestechlich, ehrlich und einen treuen Indianer als Freund. Jedenfalls versprühen auch die Geschichten um den einsamen Hüter einen ähnlichen Charme. Dabei fällt auch auf, dass sich anscheinend Fred Denger und Harald Philipp für ihr Drehbuch zum "Ölprinz" vom Lone Ranger inspirieren lassen haben, die Parallelen sind doch sehr offensichtlich.

      Besonders erwähnenswert ist das Pferd Silver. Anscheinend hat man hier ein wirkliches Prachtexemplar für den Film gefunden, da die Reitszenen unglaublich gut aussehen (wenn sie nicht gerade vor einem Bluescreen stattfinden). Oder Moore (resp. sein Stuntman) kann wirklich phänomenal reiten.

      "Hi-Yo Silver"

      1
      • 6 .5

        Anfangs muss man sich erst einmal an die Synchronstimme Hamachers für John Wayne gewöhnen. Allerdings gefiel mir diese im Laufe des Films immer mehr und machte Wayne für mich auch erträglicher, weil längst sich so (für ihn) stereotypisch. Wirklich glänzen tut aber vor allem Kirk Douglas, der einfach so ziemlich jede Szene an sich reißt. Das Miteinander zwischen Douglas und Wayne funktioniert größtenteils außerordentlich gut und bringt teilweise auch Spaß, allerdings hätte ich etwas mehr Misstrauen zwischen zwei ehemaligen Rivalen erwartet, dies wird leider nur in ganz wenigen Szenen angedeutet.

        "Die Gewaltigen" nimmt gerade zum Ende hin immer mehr Fahrt auf und besticht hier durch wirklich stark inszenierte und perfekt getimte Actionszenen.

        10
        • 4

          Der Typ, der hier für das Drehbuch verantwortlich war (Lahola oder Corvin), war wahrscheinlich auch für das Casting zuständig. Nicht nur, dass zwischen den Brüdern René von Eyck und Mario Girotti 26 Jahre liegen, nein, sogar der Vater von beiden, Walter Barnes, ist jünger als René van Eyck. Zudem passt van Eyck überhaupt nicht in die Rolle, er wirkt einfach zu alt und bei manchen Szenen hatte ich Angst, ob er überhaupt noch einmal aufsteht oder sich sämtlichst seine müden Knochen gebrochen hat.

          Die Geschichte wirkt eher wie ein Videospiel, da es eine einzige Aneinanderreihung von einzelnen Szenen ist. Hat man einen Schauplatz verlassen, folgt der nächste und hier treten dann auch völlig andere Personen auf, eine kleine Nebenhandlung wird abgearbeitet, die überhaupt nichts mit der Hauptstory zu tun hat, und dann beim nächsten Schauplatz das Gleiche mit wieder neuen Figuren. Die Haupthandlung dauert vielleicht maximal 40 Minuten, alles dazwischen spielt abseits des roten Fadens. Nur ganz kurz gibt es einige unfreiwillig komische Szenen, ansonsten ist es schwer, nicht doch den roten Knopf an der Fernbedienung zu drücken.

          Dafür ist der Film ein kleines Sammelsurium von diversen Nebendarstellern aus den Karl May Filmen der 60er. Und auch Michael Graf aus der 2. Staffel "Ein Herz und eine Seele" hat ein paar kleine Auftritte.

          3
          • 7 .5

            Hauptsächlich die Grundstimmung, düster, vor allem dreckig, macht diesen Film sehens- und lobenswert. Ich denke, mir hätte es besser gefallen, wenn der Film nicht komplett in die Pornobranche abgerutscht wäre und das Mysterium "Snuff-Film" bis zum Ende weiterbehandet hätte, anstatt in eine ausschließliche Rachestory überzugehen. Der Cast ist allerdings große Klasse spielt auf oberem Niveau.

            4
            • 7 .5

              Bis zur Hälfte baut der Film eine ungemein bedrohliche Stimmung auf. Man könnte meinen, die Apokalypse steht kurz bevor. Aber ab einem gewissen Punkt (ich kann nicht einmal genau sagen, wann das war) verlässt "God's Army" diese Schiene. Die Handlung flacht irgendwie etwas ab, da diese auf der Stelle stehen zu bleiben scheint. Er wird nicht wirklich schlecht, verliert aber an Bedrohung.

              Was den Film aber wirklich mehr als sehenswert macht (und hätte er storymäßig sein anfängliches Niveau gehalten wahrscheinlich auch herausragend), ist Christopher Walken. Er glänzt hier mit einer der besten Leistungen, die ich je gesehen habe. Und ich habe mich dabei gleich mal selbst abgemahnt dafür, dass ich mir seines Könnens zwar vorher schon bewusst war, das aber nie wirklich gewürdigt und anerkannt zu haben.

              Was God's Army aber dann wirklich etwas runterzieht, ist der letzte Satz des Erzählerstimme Koteas', der einem kirchenpropagandamäßigen Aufruf, Gott anzuerkennen und zu glauben, gleichkommt und dem Film fast jegliche Wirkung nimmt und etwas ins Lächerliche zieht.

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              • 9

                “The Wild Bunch“ startet mit einer der inszenatorisch stärksten Szenen des Genres. Sam Peckinpah liefert wirklich grandiose Bilder und gerade diese immer wieder eingebauten Slow-Motion Aufnahmen (nie übertrieben, immer perfekt getimt) sorgen für einen atemberaubenden Start, der mit einer ungeheuren Brutalität aufwartet, diese dabei aber gekonnt als sinnlos und völlig nutzlos darstellt.

                Was "The Wild Bunch" zum einen für mich auszeichnet, ist die für einen Western ungewöhnliche Bedeutung, die jedem einzelnen des wilden Haufens zukommt. Hier wird nicht etwa der Anführer, der skurrilste Charakter o. ä. in den Vordergrund gestellt, hier wird jedem die gleiche Bedeutung zuteil. Und auch hervorzuheben sind die gelungenen Darstellungen der Stimmungen innerhalb der Gruppe, je nach Erfolg oder Misserfolg.

                Und was zum anderen außergewöhnlich ist, ist dieses fast schon verabscheuenswürdige Fehlen an Mitgefühl. Anders als in einigen Italowestern (die ebenfalls ähnliches versucht haben) schafft der Film aber den Sprung von Desinteresse zu Faszination.

                Ein ganz starker Western, der nicht zu Unrecht als einer der besten zählt.

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                • 7 .5

                  Bei Insomnia dauert es leider ein wenig, ehe dieser anfängt, wirklich stark zu werden und auch mit den Stärken der Hautdarsteller zu spielen. Als die Schlaflosigkeit langsam aber sicher Pacinos Handeln und Entscheidungen mitbeeinflusst, er immer mehr auch sichtbar davon gezeichnet ist, endlich auch einen Gegenspieler bekommt und er sich seiner anfänglichen Taten auch nicht mehr sicher ist, da beginnt der Film, einen wirklich in den Bann zu ziehen und bis zum Ende nicht mehr loszulassen. Vorher sollte man allerdings etwas Geduld aufbringen, da alles noch etwas gebremst wirkt.

                  3
                  • 6

                    <Spoiler>
                    Einer von den Filmen, die unbedingt noch eine Wendung einbauen müssen, um etwas Besonderes darzustellen, aber ihre Aussage damit der Dramaturgie opfern. Denn die aufgebaute Position contra Todesstrafe wird (für mich) mit der letzten Wendung zunichte gemacht und selbst widerlegt und sogar torpediert.

                    Spacey spielt wirklich gut, keine Frage. Damit ist er aber auch fast der einzige. Winslet nehme ich ihre Rolle niemals ab, weder als klischeebehaftete Reporterin zu Beginn des Films, noch als geläutert, um das Leben von Gale bemühte Gerechtigkeitskämpferin.

                    Zwischendurch baut der Film wirklich Spannung auf, so dass man immer mehr Interesse an der Geschichte des David Gale gewinnt, allerdings hatte ich auch immer das Gefühl, dass das nicht alles sein kann und Gale nicht so ahnungslos im Gefängnis sitzt, da immer wieder betont wird, wie intelligent er doch eigentlich sei. Naja, bis zum erwähnten Ende dann.

                    3
                    • 7 .5

                      Ein wirklich sehenswerter Thriller, der den Zuschauer durchgehend bei der Stange hält und keine Langeweile aufkommen lässt. Alle agieren auch sehr solide, allerdings auch niemand wirklich darüber, so dass einfach das Besondere, der Wille zum wiederholten Sehen fehlt. Anfangs bietet der Film zudem noch richtig starke Bilder, was zum Ende hin leider immer mehr abnimmt. Aber der Film ist an keiner Stelle schlecht, sondern durchgehend solide.

                      2
                      • 5

                        Der Film ist um Tiefe seiner Figuren bemüht, erreicht diese aufgrund der fehlenden darstellerischen Klasse seiner Hauptfiguren aber nie wirklich (vor allem Nina Hoss fand ich ganz schlimm - anfangs noch Anna Fischer, die sich allerdings noch steigern konnte). Dazu gesellen sich einige dämliche Dialoge. Storytechnisch bietet der Film auch nichts neues, wobei er aber inszenatorisch nicht schlecht umgesetzt ist. Kann man gucken, muss man nicht.

                        Gestört haben mich außerdem einige logische Fehler in Bezug auf den Handlungsort Berlin, da für die Filmdramatik einige Gegebenheiten Berlins ignoriert wurden (wie z. B. die U-Bahnszene zum Ende und dem Fahren ans Tageslicht).

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                        • 4

                          Nicholas Hammonds (der mich immer mehr an das Gesicht der Kinder Schokolade - Günter Euringer - erinnert) dritter Streich in Deutschland als Spider-Man spielt auf dem gleichen Level wie sein Vorgänger. Leider nicht abgehoben genug, um schon wieder gut zu sein. Gerade kurz nach der Hälfte des Films flacht es richtig ab, was natürlich der Doppelfolgendramatik geschuldet ist. Immerhin kommen hier noch die guten alten Spider-Wanzen zum Einsatz. Und im Rausch von Musikuntermalung, die sich teilweise nach einem französischen Porno anhört, setzt Spidey‘s Spinnensinn immer mal wieder aus. Wenn einer mit ner Kanone um die Ecke steht, schlägt er (1 von 2 Mal) an, aber wenn einer mit ner Kanone auf ihn schießt, gar nicht. Naja, vielleicht ist das die Zeit seiner Identitätskrise.

                          Am lustigsten ist noch das Schlussbild, da sieht man Spidey von vorn und kann so das herrlich bescheuerte Kostüm in voller Pracht besichtigen.

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                          • 7

                            Zum Wegschmeißen. Atkinson muss als Alter Ego Spider-Plant-Man seine geliebte Jane Mary retten, und zwar nicht vor dem Green Goblin, nicht vor Dr. Octopus, auch nicht etwa vor dem Human Man, sondern vor Batman (der hat seine Gründe). Und Batman kommt mit allem, was er hat: dem Batclio, dem Batscooter... Und welche Rolle spielt Robin dabei? Und wieso putzt die Straßenreinigung auch die Wand?

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                            • 7 .5

                              Einer von den Filmen, die im Kino um einiges besser wirken als im TV. Auf großer Leinwand und im dunklen Raum erzeugt der Film eine wirklich bemerkenswerte Spannung. Zumindest war ich damals (nach Kinobesuch) durchaus beeindruckt. Vielleicht lag es aber auch an der Erstsichtung. Später im Fernsehen jedenfalls hat es der Film nicht geschafft, noch einmal diesen Thrill gepaart mit ständigem Fingernäbelkauen zu erzeugen. Aber trotzdem sehenswert.

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                              • 5

                                Zwei Ex-Sträflinge aus Yuma wollen mit einem geschickten Coup denjenigen berauben, der einen von ihnen in den Knast gebracht hat.

                                Neben hin und wieder guten Ansätzen, nimmt der Film sich allerdings bis zum Finale erst zu viel Zeit (und verliert sich auch zwischendurch in einer Romanze), um dann am Ende eine 180° Wende zu machen und das ganze Finale viel zu schnell und unüberlegt abzuspulen. Ernest Borgnines naiv-sympathisches Spiel ist neben Katy Jurado (High Noon) als einziges erwähnenswert.

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                                • 8

                                  Ich mag den Film einfach. Das liegt vor allem an Spencer Breslin, der es für mich schafft, als kleiner Junge alle an die Wand zu spielen. Er sorgt für sämtliche Sympathien, den Humor und den gewissen Mitfühlfaktor. Vor allem wenn er sein älteres Ich über seine ganzen Macken und nicht in Erfüllung gegangenen Träume ausfragt.

                                  Du heiliges Posaunenrohr!

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                                  • 9

                                    Eastwood hat es einfach wie kein zweiter drauf, dramatische Geschichten auf die Leinwand zu bringen. “Perfect World“ bietet eine klasse Geschichte und eine, wie ich finde, der stärksten Leistungen Costners. Das Besondere an Eastwoods Dramen ist, dass er es in seinen Filmen wie kaum ein anderer schafft, die Beziehungen zwischen den Hauptpersonen (hier Costner und der kleine T. J. Lowther als Philip – ebenfalls ganz stark) einfach 100 % stimmig, gefühlvoll und mitreißend zu inszenieren, so dass einem (zumindest mir geht es so) die jeweiligen Schicksale alles andere als egal sein können. Dabei fällt auch “Perfect World“ für mich kein einziges Mal etwas ab, sondern bleibt konstant auf hohem Level.

                                    Für mich war auch die Nebenhandlung um Eastwoods Gruppe rundum gelungen und passte voll und ganz in den Film, schon alleine weil ich diese klischeehaften – ich bin der härteste Hund – Rollen von Eastwood einfach liebe.

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                                    • 4

                                      Ich schätze mal, so ziemlich jeder Mann, der es bei dem Film über die ersten 10 Minuten schafft, der hat entweder kaum Nerven oder eine Freundin mit kleinen Schweighöferherzen in den Augen. Die erste halbe Stunde (vor allem die ersten 10 Minuten) lassen GZSZ wie Blockbusterkino, vollgespickt mit Charakterdarstellern erscheinen. Hat man sich durch die ersten 10 Minuten durchgekämpft, kann man(n) aber durchaus seine Zufriedenheit finden, denn einige Szenen sorgen für richtig gute Lacher. So z. B. wenn diverse Darsteller schockiert gucken müssen, das Ganze läuft dann auf Sat 1/RTL Nachmittagsprogramm-Niveau ab. Das ist teils wirklich so schlecht, dass es lustig ist. Aber davon gibt es dann nach einer ganzen Welle solcher Szenen, nach der ersten halben Stunde leider nichts mehr. Schweighöfer nervt immer mehr mit seinem ständigen Overacting (kann der nicht langsam mal was anderes spielen?). Einzig Milan Peschel schafft es, seine Rolle glaubhaft zu verkaufen. Er spielt eine Nervensäge (die sich natürlich im Laufe des Films als der kleine, smarte Sympathieträger und Moralwandler erweist), die wirklich über die gesamte Dauer am Nervenkostüm des Zuschauers rüttelt.

                                      Ansonsten erweist sich Schlussmacher als deutsche RomComchen (nur noch Fragmente von Romantik und Comedy), nach Schweighöferschem 08/15 Schema inklusive einer chinesischen Glückskeksweisheit über die Liebe nach der anderen. Passend dazu, ist es genau ein Glückskeks, der dann den Hauptdarsteller (iVm der ach so lustigen Sympathienervensäge) zum "überhaupt nicht vorhersehbaren" moralischen Wandel bringt.

                                      Aber wie gesagt, der Dilettantismus im Schauspiel der ersten halben Stunde, sorgt für etwas gute Laune.

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                                      • 7 .5
                                        über Heat

                                        Ein Thriller mit Pacino und De Niro, Vorhersage von 9,0 - die Erwartungen waren sehr hoch und konnten leider nicht gehalten werden. Der Film beginnt sehr stimmig, viele kleine Nebengeschichten laufen parallel zur Haupthandlung und gerade das erweckt die Neugier des Zuschauers. Das Katz und Maus Spiel der Seiten De Niro/Pacino verstärkt diese Neugierde noch zusätzlich. Aber so etwa ab der Hälfte des Films hätte dann auch mal wirklich etwas passieren, das Tempo angezogen und an der Spannungsschraube gedreht werden müssen. Der Film hat zwar immer wieder seine Momente (die Schießerei nach dem Banküberfall), aber er verfällt dann auch immer wieder in eine Art Trägheit, so dass ich sagen muss, dass "Heat" etwas zu lang ist und mehr sein will, als er ist.

                                        Etwas enttäuschend ist auch, dass nicht alle Nebenhandlungen fortgeführt werden, bieten doch einige wirklich gute Ansätze, um noch etwas mehr Thrill hineinzubringen, um sich nicht nur auf die beiden Hauptdarsteller zu verlassen (im Gespräch zwischen Pacino und De Niro wird gerade das angedeutet).

                                        De Niro kann leider nicht mit Pacino mithalten, der hier einen sehr starken Auftritt hinlegt. Die Szene, in der sich Pacino und De Niro gegenübersitzen, gehört aber eindeutig zu den Highlights des Films, hier agieren beide auf absolut hohem Niveau.

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                                        • 8 .5

                                          Wie sollte es anders sein, aber Man of Steel beginnt natürlich auf Krypton. Nicht das Krypton, das man aus den bisherigen Filmen kennt, sondern ein völlig umgestaltetes. Versucht man hier noch Vergleiche mit den früheren Filmen zu ziehen, so muss ich vorweg gleich sagen, dass es Snyder schafft, im weiteren Verlauf von „Man of Steel“ keine weiteren Vergleiche zuzulassen – jedenfalls hab ich nicht ein einziges weiteres Mal an Donners Verfilmung denken müssen. Hat man dann erst einmal die (gerade in den Anfangsszenen) nervige Wackelkamera verdaut, kommt der Film auch schon langsam in Fahrt. Die Kämpfe auf Krypton, Zods Verbannung sowie der Untergang Kryptons (nicht nur die Zerstörung, auch die Entwicklung der dortigen Gesellschaft) sind wirklich sehr gut dargestellt. Auf der Erde angekommen sieht man auch gleich Clark bei kleinen Heldentaten, allerdings immer bemüht, nicht zu sehr aufzufallen. Mit kleinen Rückblenden gibt man dem Zuschauer auch zu verstehen, warum das so ist. Die Beziehung zu seinem Erdenvater – und natürlich dessen Überzeugung im Umgang mit Clarks Kräften – ist dank eines großartigen Kevin Costner sehr eindrucksvoll dargestellt. Und auch Cavill kann als junger Kent überzeugen. Die Szene mit dem Hurrikan ist an Ausdrucksstärke im Mimenspiel Costners und Cavills kaum zu übertreffen.

                                          Was im Anschluss folgt, hat mich dann aber mit einer Dauergänsehaut im Kino auf die Leinwand starren lassen. In einem alten Raumschiff trifft Clark auf die projizierten Erinnerungen seines kryptonischen Vaters und was dessen Erklärung von Kryptons Vergangenheit für Bilder liefert, ist einfach magisch. Damit aber noch nicht genug. Der erste Flug Clarks im Anschluss ist wohl in diesem Genre eine der besten Szenen, die ich je bestaunen durfte. Im Film von 1978 hieß es vorab: You‘ll believe a man can fly“. Hier trifft dieser Spruch noch mehr zu als damals. Es ist auch nicht einfach in Worte zu fassen, aber allein diese Szene ist es für mich schon wert, den Film noch zigmal zu sehen. Bis hierhin war der Film dabei, die volle Punktzahl abzuräumen.

                                          Allerdings fällt er dann leicht ab, das liegt vor allem an der für mich schwachen Präsentation Supermans für die Menscheit. Sein erstes Auftreten hätte meiner Meinung nach heroischer ausfallen müssen. Auch die weitere Handlung kann für mich nicht an den ersten Teil des Films anknüpfen. Aber „Man of Steel“ setzt immer wieder kleine Highlights. So ist z. B. der Kampf zwischen Superman und zwei Kryptoniern in Smallville ein echter Leckerbissen, von dem sich so manch anderer eine Scheibe abschneiden kann. Überhaupt schafft es der Zuschauer stets, bei einem wirklich hohen Actiongehalt den Überblick zu behalten.

                                          Viele haben geschrieben, dass der Showdown etwas langweilig und lang wirkt, dies kann ich nicht bestätigen. Dieser sowie überhaupt der ganze Film verging für mich wie im Flug, wie über 2 Stunden Laufzeit kam mir das ganze nicht vor. Und ein lobendes Wort sei noch an die dramaturgische Entwicklung im Finale gegeben, wo eben nicht, wie schon häufig gesehen, die „Freundin“ des Helden durch den Widersacher in Gefahr gerät und er sie im letzten Kampf retten muss. Hier wird eindrucksvoll (auch durch das Spiel von Cavill) dargestellt, dass es Superman um die Menschen geht.

                                          Die Musik von Zimmer unterstreicht den Film und die jeweiligen Szenen immer sehr passend, auch wenn er es nicht schafft, etwas Ohrwurmartiges wie Williams zu kreieren. Die Wackelkamera stört mit fortschreitender Dauer immer weniger und wirkt in einigen Szenen sogar passend. Ich denke allerdings auch, dass dem Film etwas mehr Humor (nicht in Form von blöden Sprüchen) noch besser getan hätte. Aber alles in allem wird der Film dem Größten aller Helden mehr als gerecht.

                                          Wenn ich andere Kommentare lese, bin ich zudem froh, ihn in 2D gesehen zu haben.

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                                          • 8 .5
                                            über Ronin

                                            "Ronin" punktet vor allem durch seine ganz starken Hauptakteure. De Niro und Reno agieren in Höchstform. Dazu bieten die Verfolgungsjagden wirklich Leckerbissen für die Augen. Und wenn es, wie hier, auch zwischendrin nicht langweilig wird, kommt ein ganz starker Krimi-Actionfilm dabei heraus.

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                                            • 5

                                              Die neun Pforten kommt nie so richtig in Fahrt. Vor allem schafft es der Film nicht, die passende und spannende Atmosphäre aufzubauen. Johnny Depp müht sich zwar redlich, und gerade im letzten Drittel spielt er sehr stark, der Rest des Casts fällt mir für mich aber durch. Emmanuelle Seigner kann allerdings noch in den Großaufnahmen mit ihrem Augenspiel punkten.

                                              Die Musik von Kilar wirkte für mich irgendwie wie ein Abklatsch von Bernsteins Musik aus Ghostbusters, so dass auch deswegen nie die nötige Spannung aufkam.

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                                              • 7

                                                Die Szene mit Walken und Hopper ist einfach grandios und Kino pur. Ansonsten konnte mich der Film erst zum Ende wirklich überzeugen. Slater geht in seiner Rolle mehr und mehr auf, je länger die Spielzeit voranschreitet. Was mich aber über die ganze Dauer genervt hat, war die Synchronstimme von Patricia Arquette, die gefühlt jede halbe Minute unendlich dumm lacht und gackert. Ansonsten kann ich auch nicht wirklich sagen, was mir gefehlt hat, wahrscheinlich das gewisse Etwas. Die Story ist nicht schlecht, aber auch nicht überragend.

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                                                • 9

                                                  Der perfekte Abschluss einer perfekten Trilogie. Die Handlung spielt, das freut mich besonders, dieses mal im Wilden Westen. Und obwohl es die ganze Zeit merklich "Zurück in die Zukunft" bleibt, hat man es trotzdem geschafft, dem Italowestern (speziell denen mit Eastwood) Tribut zu zollen. Martys Outfit, das Duell mit Buford - ganz großer Spaß und großes Kino. Der dritte Teil steht seinen zwei Vorgängern in nichts nach - und spätestens hier machen die Running Gags der drei Filme so richtig Spaß (Tannen und der Mist, Martys Probleme mit der Beschimpfung als feige Sau, Barszenen und der Name McFly und, und, und).

                                                  "Überall werden die Leute sagen: Clint Eastwood ist der größte Hosenscheißer im Westen"

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                                                  • 8 .5

                                                    Mehr als gelungene Fortsetzung des ersten Teils. Auch hier gilt, der Film geht immer und wird, egal wie oft man ihn gesehen hat, nie langweilig. Das liegt vor allem wieder an Michael J. Fox und Christopher Lloyd. Und obwohl der Film einen riesigen Logikfehler hat (den Doc Brown später sogar noch selbst erklärt) macht er einfach wieder riesigen Spaß, und zwar spätestens dann, wenn Marty wieder zurück nach 1955 muss, um dort in der Handlung vom 1. Teil mitzumischen.

                                                    Marty: "12. November 1955!"
                                                    Doc: "Unglaublich, dass der alte Biff ausgerechnet diesen besonderen Tag ausgewählt hat. Das kann nur bedeuten, dass dieser Tag von natur aus eine kosmische Signifikanz in sich birgt, udn beinahe so als wäre sie der temporale Knotenpunkt für das gesamte Raum-Zeit-Kontinuum."
                                                    Marty: "Puh!"
                                                    Doc: "Doch andererseits kann das alles nur ein dummer Zufall sein!"

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