ezemeze - Kommentare
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Alle Kommentare von ezemeze
SPOILER
Eine Cockteasende Catfishlady führt einen viele Jahrzehnte älteren Idioten an seinem eigenen Schwanz durch die Manege. Was für ein Pussygewhippter Fußabtreter.
SPOILERENDE
So würde ich diesen Film beschreiben. Ich habe versucht mit Bunuel warm zu werden, habe über 5 seiner Filme gesehen und schaffe es einfach nicht. Irgendwie schafft er es nicht universell zu sein, seine Filme haben immer den Datumsstempel des jeweiligen Jahrzehnts eingehämmert. (Das ist sicherlich für Ethnologen, Soziologen und Historiker super ergiebig für mich leider nicht.)
Kann nicht wirklich viel damit anfangen. Schade.
Einen Bronson-Film zu sehen, das bedeutet sich filmisch zu erden. Bronson ist das, was Yoda für STARWARS ist: ein Guru, ein Vorbild, eine Inspiration. Da hören die Parallelen zu Yoda auch nicht auf! Wenn ich eine Nahaufnahme von Bronson sehe, wie er mit zusammengekniffenen Schweinsäuglein aussieht wie ein Monchichi mit Oberlippenbart, das zwar niedlich rüberkommt, aber einem im Bruchteil einer Sekunde Elle und Speiche durchbrechen kann, dann hat das einfach die Force inne.
Les' ich dann noch Jill Ireland im Titel, dann wird mir gar warm um's Herz. Und Randy Quaid hat sich mit dieser Rolle vermutlich bis zu seiner komischen Hollywood-Star-Whackers-Mental-Meltdown-Pressekonferenz getypcastet.
Fazit: Charles Bronson Filme tun der Seele gut. Egal welcher! Anschauen! Erden!
Ich hab zweimal mit zeitlichem Abstand versucht, den Trailer bis zu Ende zu gucken und ich hab beide Male abgebrochen.
War einfach nicht mein Vibe, bin ja eh nicht so zu haben für das visuelle Abfeiern von absoluten Abgründen auf wahrer Begebenheit mit absoluter Hoffnungslosigkeit.
Für Akin wird sich das schon finanziell lohnen, sein letzter Film TSCHICK war ja auch wirklich nix besonderes, geschweige denn gutes.
Ein Skandalfilm mit Kalkühl, toll. Ich werd ihn mir nicht ansehen, aber jede/r wie er/sie mag.
Fängt gut an mit einem interessantem Twist, verliert aber bis zum Ende dann leider an Fahrt und verfällt wieder in eine 0815-Actionfilmschema. Schade, hätte noch besser werden können!
80er Jahre Kaltkriegskomödie ohne großen Tiefgang. Hat aber ein paar gute Gags dabei.
Gestern war also ein filmischer Satire-Abend: erst Verhoevens ROBOCOP, der ja satirischer kaum sein kann gefolgt von dieser Perle.
NBK ist eigentlich ein 90minütiges MTV Musikvideo aus den 90ern. Der Schnitt und die Art die Geschichte zu erzählen ist großartig, schön fernab von klassischen Schablonen des visuellen Storytellings: ein Mischmasch aus Stylen, Aufzeichnungsformaten und genretypischer Elementen. Der Schnitt mit den schwarzweißen Zwischenschnitten ist genial, aber leider nicht so konsequent wie er später in Stone's U-TURN narrativ zur Perfektion eingesetzt wird.
Tarantino hat das Drehbuch geschrieben, der Film hat ihn aber angepisst. Mich würde interessieren, wie Tarantino den Film umgesetzt hätte.
An sich überhaupt die Kategorien Kamera und Schnitt in die Werbepause verbannen zu wollen, ist ein derart krasses geistiges Armutszeugnis für die Academy. Del Toro hat Recht. Nochmal Glück gehabt!
Entweder einen Sci-Fi, der sich vor Kitsch nicht selber den Sonnenwind aus den Segeln nimmt, oder aber ein weiteres Kriegsdrama, diesmal angesiedelt im 1.Weltkrieg, vermutlich Westfront, Schützengräben....The Battle of the Somme.
Zwar 1960 rausgekommen, merkt man PLEIN SOLEIL schon noch die 50er Jahre an: die Erzählweise ist doch recht langsam und holprig. Wenn man sich überlegt, dass parallel dazu Godard mit À BOUT DE SOUFFLE zum Glück eine filmische Revolution eingeläutet hat, ist das eine doch interessante Gegenüberstellung.
PLEIN SOLEIL ist für mich erst ab der Hälfte wirklich spannend geworden. Und irgendwie hatte ich mir auch leider etwas mehr erwartet. Der Schluß war super gemacht.
Fand auch schade, dass Romy Schneider nur einen minimal kurzen Auftritt hatte. Vermutlich war das auch ihr erstes Fußfassen im französichen Film. Aber wer Schneider und Delon im Duett sehen möchte, dem kann ich LA PISCINE empfehlen.
Fazit: Habe wesentlich bessere Filme mit Maurice Ronet oder Alain Delon gesehen. Kein Meisterwerk. Kann man schon mal ansehen.
Mein zweiter Rohmer. Herrlich! Eine toll gemachte Geschichte, besonders der Hauptkonflikt ist sehr gut dargestellt und wie er sich auf alle Protagonisten auswirkt.
Kleine leise Filme können doch auch die lautesten sein.
Ich brauch mal wieder Urlaub. In Nordfrankreich. Im Sommer. Am Meer. Mit frischer Brise. In einem Ferienhaus. Mit Café au Lait im Bol zum Frühstück und roten Gaulloises während ich aufs Meer schaue.
Nur diese weißen Hosen könnt' ich nie tragen. Just an dem Tag würd ich mich mit Schokoeis vollkleckern, mir explodiert ne Flasche Rotwein beim öffnen oder ich hätte ne schlechte Muschel erwüscht und würde mich abends unterwegs dezent einscheißen. Für weiße Hosen bin ich nicht mutig genug :D
Kleine Frage an euch moviepiloten: wenn Ihr einen Kommentar zu einem Film schreibt, macht Ihr das i.R. häufiger am Smartphone oder am PC?
Bill Burr ist neben Katt Williams der aktuell vermutlich beste Comedian der USA. Unglaublich der Kerl. Sein Monday Podcast ist auch nicht ohne, jedoch sind die Best Of's da eher zu empfehlen.
Generelle Frage: Ist die Option "klassische Ansicht" nun abgeschafft?!? Hoffentlich nicht.... :/
So, hier also mein erster Eric Rohmer. Hatte den ja schon etwas länger im Hinterkopf, aber nicht wirklich mit großer innerer Dringlichkeit seine Filme zu sehen. Ich mag dialoglastige Filme jedoch muss der Inhalt der Gespräche auch geistig anregend sein, deswegen finde ich z.B. die Serie Gillmore Girls doch recht gelungen.
Im Film NIGHT MOVES von 1975 (nicht zu verwechseln mit dem Jesse Eisenberg Film aus den 2010ern) wird Rohmer und sein Stil direkt angesprochen. Gene Hackman als Privatdetektiv sagt über Rohmers Filme, dass sie so sind als würde man Farbe beim trocknen zusehen.
Ja, stellenweise fand ich CONTE D'ÉTÉ, was ich frei als "ein kleines Sommermärchen" übersetzen würde, doch auch schon mit gewissen Längen, jedoch muss ich auch sagen, dass ich ihn wirklich als sehr gut empfand. Rohmer schafft es hervorragend, dieses Verrückte und Komplizierte der Zwischenmenschlichkeit und des immer gegen einen arbeitenden Timings des Lebens gut und nuanciert einzufangen.
Auch muss ich dem Film wirklich zu Gute halten, dass er die meiste Zeit wirklich draußen an der frischen Luft spielt und man dadurch auch total in den Bann des Sommers gezogen wird: ich hab' gerade ganz und gar nicht Bock auf Schnee sondern würde viel lieber auch in der Bretagne an der Küste entlang tigern und Orangina schlürfen.... *schmacht*
Mehr will ich auch gar nicht dazu sagen. Ein Film, der viel Wahrheit über das Leben beinhaltet. Empfehlenswert!
Dachte zuerst, jemand hätte vergessen die Terrarien abzuschliessen und alle Asseln sind ausgebüchst....
"New shit has come to light!"
INT. NIGHT. VON HENKEL-DONNERSMARCK L.A. MANSION
V.Henckel's Agent: German Films are only getting nominated fot the Academy Awards when they are either about the evils of nazism or the evils of socialist Eastern Germany...
V.Henckel: ..hey, why not do both?
Die Lernkurve bei Sony scheint steiler zu werden....
Eins Vorweg für die, die mich nicht auf mp kennen: Ich bin kein Nolan-Fanboy. INTERCEPTION & MEMENTO finde ich sehr gelungen, BATMAN interessiert mich nicht wirklich und INTERSTELLAR ging mir gar nicht ab.
[SPOILER]
Der Einstieg in DUNKIRK war derart abrupt, dass ich zuerst gedacht habe, die Disc sei fehlerhaft und hab deswegen nochmal zurückgeskippt. Wie kann man mitten in eine Bewegung schneiden? Soll das künstlerisch sein, einfach so komplett unverblümt von Blackscreen direkt in irgendeine Handlung zu schneiden, wenn jemand gerade dabei ist, sich zu bücken, während um die anderen Soldaten herum die Nazi-Flugblätter Richtung Boden flattern?
Das hat mich echt gestört. Für mich war das eine verschenkte Exposition ab dem ersten Frame. Es hat sich dann schon merklich gebessert, aber das war einfach für einen Einstieg in einen Film nicht würdig. Das hab ich so noch nicht gesehen. Und das heisst nicht, dass das visonär ist oder kreativ ist, das ist einfach handwerklich ein No-Go.
Vielleicht wollten Nolan und der Editor Lee Smith da von vorneherein Unbehagen beim Zuschauer hervorrufen. Das haben sie bei mir geschafft, aber ich fand's nicht gut. Das muss man anders machen.
Was ich interessant fand, war das komplette anonymisieren des Gegners: die Nazis waren nie wirklich zu sehen, lediglich verkörpert durch ihre Kriegsmaschinerie in Form von Messerschmidts und Heinkels. Das einzige Mal wo man den Feind wirklich zu Gesicht bekommt, sind die Deutschen unscharf und schemenhaft dargestellt.
Sicher ist DUNKIRK ein Film für die Große Leinwand, jedoch hätte man auch darauf verzichten können, die Formation der 3 Spitfires so eng zu inszenieren, dass das schon einer Akrobatenfliegerstaffel ähnlich der Frecce Tricolori gleichkommt: Spitfires hatten in V-Formation wohl kaum max. 1m Abstand zu Tragflächen der Flügelmänner. Das wurde einfach so gemacht, weil das cineastisch schön aussieht, ist aber in Wirklichkeit einfach viel zu leichtsinnig und gefährlich. (Da bräucht es nur eine Salve von Achtern und 3 Maschinen sind futsch.)
Die inszenatorische Freiheit, sich über die Grenzen der Physik hinweg zu setzen fand ich auch etwas problematisch: wenn die Spitfire keinen Sprit mehr hat, dann kann man damit nicht wirklich lange Gleitfliegen, geschweige denn noch große Manöver fliegen um andere Maschinen abzuschiessen, das geht relativ flott nach unten.
Was ist das eigentlich für ein Fetisch, Tom Hardy immer nur Rollen zu geben, in denen er die meiste Zeit eine Maske trägt? Ich verstehs einfach nicht. Das ist irgendwie genauso schwachsinnig wie Jared Letos Augen nicht arbeiten zu lassen in Deneuves BLADERUNNER. Da hat man einen begnadeten Mimen aber man verdeckt und versteckt ihn. Das ist wie mit einem ausgezeichneten Rennpferd nur zu traben oder nen Landrover Defender nur in der Großstadt zu bewegen...Verschwendung.
DUNKIRK hatte ich lange Zeit auch nicht sehen wollen, weil ich den Trailer gesehen hatte und befürchtete, dass der Film genauso unerträglich elegisch und passionsmäßig gestaltet sein würde wie INTERSTELLAR oder auch wie viele Innaritú Werke. Dafür hab ich einfach keinen Nerv. (Deswegen kann ich häufig auch nicht viel mit den romantischen Melancholikern des neuen deutschen Films anfangen, ich brauche ein gewisses Pacing in Filmen.)
Und da hat mich DUNKIRK schon positiv überrascht. Keine Trägheit. Kein Kitsch-Geschwurbel. Wenig Pathos bis auf Tom Hardy im magischen Flie-Wa-Tüt ohne Sprit. Tolle Aufnahmen. Die Vorbeiflüge der Spitfire an sinkenden Schiffen mit Menschen im Wasser, die man schon nach 2 Sekunden nicht mehr auf der Wasseroberfläche sehen kann waren schon eindrucksvoll. Die heulen der Stukka-Sirenen, als sie auf den Strand hinunterstürzen war schon angsteinflössend.
Nachdem ich nur einen kleinen alten Potato-TV und keine Suround-Anlage habe, weil ich's nicht brauche und mich so oder so stört, dass man auch mit Surround-Anlage oft keine Dialoge mehr verstehen kann, wenn da Musik im Hintergrund spielt, weil die immer ein par dB lauter ist als die Sprache, musste ich aber schon feststellen, dass mein Potato-TV schon öfters nur noch gescheppert hat, weil da dieser nervige Brummton war, dem das Sound Design Team seinen Oscar zu verdanken hat. Mir war das zuviel.
Alles in allem fand ich DUNKIRK sehenswert und ich werd' ihn auch noch mal ein zweites Mal ansehen. Guter Film aber kein Meilenstein.
[SPOILERENDE]
Hier meine Top10, wobei ich jetzt nicht wirklich eine Reihenfolge drin hab. Ich find alle 10 gleich gut.
1.Piñero - Leon Ichaso
2. Man mit der Kamera - Dziga Vertov
3. Sexy Beast - Johnathan Glazer
4. Casino - Scorsese
5. Achteinhalb - Fellini
6. The Big Lebowski - Coens
7. French Connection - Friedkin
8. Frau im Mond - Fritz Lang
9. ... und dennoch leben sie - De Sica
10. Rashomon - Kurosawa
Scorsese.
Ich halte das Kinojahr 1971 ja für das bis jetzt Beste Kinojahr der Filmgeschichte, es ist einfach Wahnsinn, was für tolle Filme in diesem Jahr alle über die Leinwände flimmerten. ANDROMEDA reiht sich da auch mit ein als ein sehr gut gemachtes Werk, das einen hohen Stellenwert auf den ersten Begriff des Genres Sci-Fi legt, dabei relativ nüchtern aber nicht trocken rüber kommt.
Für seine Zeit ist er was die 3D Grafiken angeht, seiner Zeit echt schon weit voraus gewesen, und das alles ohne die Zuhilfenahme von Computern.
[SPOILER]
Die Tierversuche besonders die mit dem Rhesus-Äffchen fand ich extrem grenzwertig, im Making Of wurde behauptet, dass das Äffchen nicht zu schaden kam und gleich wieder Sauerstoff bekam. Hoffen wir mal, dass das stimmt.
[SPOILERENDE]
Alles in allem sehenswert!
Mit 2 Jahren Abstand zur ersten Sichtung muss ich sagen, dass ich mich bei ARRIVAL in der Wertung getäuscht habe: er hat wirklich eine bessere Punktzahl als 7,5 verdient!
Vielleicht lag beim ersten Mal sehen im Kino daran, dass ich:
a, den Film auf deutsch sehen musste,
b, Arrival nach einem langen Tag und Cityhopping mit über 70km Autobahnfahrt sah,
c, den kompletten Kinosaal für mich alleine hatte, was mir höchstens alle 10 Jahre passiert,
Langatmige Einstellungen die nur auf Atmo rauslaufen, langweilen mich schnell und bringen auch mein Puls auf 180. Villeneuve schafft es, das Pacing gerade so für mich erträglich zu halten, was er leider in BLADERUNNER 2049 nicht so hinbekommen hat.
Arrival ist ein intelligent gemachter Sci-Fi, der handwerklich auf dem Zenit ist, es aber gleichzeitig vermag, den Zuschauer nicht zu unterfordern oder gar zu verarschen. In der Hinsicht ist er Nolan's INTERSTELLAR Lichtjahre voraus, da dieser sich leider in seiner Ambitioniertheit völlig verrannt hat. (Die Liebe als eine Größe, die erhaben über Raum und Zeit und die Gesetze der Physik zu sein scheint, ist schon derber Kitsch. Da helfen einem vorher auch nicht die tollen Bilder von schwarzen Löchern und anderen Abhandlungen über Raum und Relativitätstheorie)
Villeneuve übt hier einen indirekten Erzählstil, der nichtsdestotrotz doch sehr effektiv ist, da er uns in die unmittelbare Welt der Protagonistin eintauchen und uns ebenso von Informationen und Eindrücken auf einer need to know Basis ihre Umwelt erfahren lässt.
[SPOILER]
Etwas schade fand ich, dass die Aliens wieder nur (wie in der Tradition des Sci-Fi ) irgendwie anthropomorpisch sein mussten und so aussehen wie Mischung aus Elefantenhaut, die über menschliche Hände gezogen wurde.
Und ein bischen weniger Vor- oder auch Rückblenden hätte Arrival auch vertragen können, die Idee, dass sich Zeit wie in einem Kreis ähnlich der Aliensprache bewegt, war schon ersichtlich, hätte man auch noch etwas mehr nuancierter anlegen können.
[SPOILERENDE]
Es ist schön wenn man während der zweiten Sichtung für sich selber erkennen kann wie genial und gut gemacht ARRIVAL ist. Verbessere meine Punktzahl von 7,5 auf 9. Der hat das Potential zum Sci-Fi-Klassiker, ist er vermutlich aber jetzt schon ;)
Vega, ich feier deinen Schreibstil. Ist ein Genuß zu lesen. Danke!
Komisch, hab ich den gleichen Film wie alle anderen gesehen? Wieso soll der Film ne Komödie sein? Ist der von der deutschen Synchro so angelegt, weil McDonagh vorher zwei Filme gedreht hat, die humoristischen Charakter hatten? Ich bin hier etwas verwirrt. OV-Boy hier wieder am Start....Represent!!!
Zuallererst: Ich habe keine Erwartungen an den Film gehabt, habe versucht so viel wie möglich über den Film nicht in Erfahrung zu bringen, dazu gehört auch der Artikel von Vega über die FLOP10 2018, die ich bei #1 nicht gelesen habe.
Ich fand 3 Billboards nicht schlecht, weil er absolut nicht vorhersehbar war und damit hat er mich auch nicht gelangweilt, sondern er hat mich interessemäßig bei der Stange gehalten.
Im Nachhinein beschleicht mich das Gefühl, dass viele der hier entrüsteten Kommentare von einer Enttäuschung herrühren; einer Enttäuschung weil so viele tolle Schauspieler als Ensemble in diesem Film auftauchen und er deswegen ja dann auch wirklich der beste, intelligenteste des Jahres, wenn nicht des Jahrzehntes werden muss!!! Also sowas wie Fargo. In 2018. Nur noch viel besser!!!
Hat der Film eine universale, ästhetisch künstlerisch wichtige Aussage, die die Jahrzehnte überdauern wird und hat er Bildeinstellungen, die zur Ikone werden können, wie bei vielen Klassikern der Filmgeschichte? Nein!
Hat er eine extreme Komplexität in Hinblick auf Story oder Dialoge? Nein!
Was er aber hat, ist diese Flexibilität des Menschen, sich veränderten Situationen und Konstellationen möglich flott anzupassen und auch mehr Grautöne als schwarz-weiß-denken im Umgang der Charaktäre miteinander zuzulassen. Das ist seine Stärke. Und damit bildet er eher die Realität ab, als dies ein Charles Bronson tut, der nur einen Gang kennt, nämlich vorwärts in seiner Erhabenheit, weil das was er tut immer richtig und angemessen ist. Hier ist das nicht so, hier werden Fehler gemacht, hier wird daneben gegriffen, hier gibt es Animositäten. Aber das ist nicht festgemeißelt: trotzdem wird noch Umgang gepflegt und selbst zwischen den Animositäten gibt es doch auch Respekt.
Dass die Oscars oft den Leistungen der Ausgezeichneten Schauspieler um Jahre hinterher hinken, dürfte ja kein Novum sein. Rockwell hätte schon viel früher die Trophäe kriegen müssen und nicht für 3 Billboards.
Was mich etwas am Film gestört hat, war die Musikauswahl. Das war leider etwas dilletantisch und hat mich stark an unerträgliche deutsche Filme erinnert, die in ihrer romantischen Melancholie immer irgendwelche total "deepen" Singer-Song-Writer-Artists verwenden müssen deren Geschwurbel bei mir das Kotzen im Strahl evoziert.
Schwierig, wenn man sich zum Thema das ALLES gemacht hat, das überhaupt filmisch umsetzen zu können. Da wird dann um an die Universalität zu erinnern einfach Dokumaterial von Tierfilmern reingeschnitten, was natürlich dann auch ordentlich mit der filmischen Welt bricht und einen aus der Illusion Film wieder hinauskatapultiert.
Bei NATURAL BORN KILLERS funktioniert das mit dem Schnitt und wilden Assoziationen schon, hier nicht so. Hier gestaltet es sich doch stellenweise etwas plump und unraffiniert. Selbst die Auswahl mancher Naturaufnahmen und deren Intention passen da nicht 100%.
[SPOILER]
Was mich auch extrem gestört hat war die Szene, wo Lucy im Raum angekettet war und man den Raum einfach gedreht hat. Das sah so billig blöd aus. Aber naja, "der Nolan hat des in INCEPTION auch gemacht, also mach ich das auch"...Ja, aber das so zu verhunzen ist eigentlich eines Besson nicht würdig. Grauenhaft plumpe Szene. Genauso wie der Muttermilch-Dialog....wenn man gar nimmer schocken kann, geht man auf so nen Level runter...unglaublich....
[SPOILERENDE]
Eine kleine Referenz an THE ITALIAN JOB aus den 60ern war auch noch in der Verfolgungsjagd durch Paris zu sehen.
Da werden Referenzen an Kubrick gemacht und irgendwie wirkt es dann auch noch wie ein französischer Ansatz Kubrick's 2001- A SPACE ODYSEE dem Publikum der 2010er Jahre populärkultureller nahe zu bringen.
Das Sujet von Ultimate Brain Power find ich generell interessant, das ist im Film LIMITLESS sehr gut filmisch wie philosophisch umgesetzt worden. Diese immer wiederkehrende Zahl, dass man lediglich 10% seiner Hirnfähigkeit benutze wird immer wieder aufgegriffen. Von den unterschiedlichsten Akteuren. Gut wie Böse.
Ich verstehe Besson's Film als eine Art Aufforderung aus dem was man bereits hat an Hirnschmalz das möglichst beste zu für die restliche Menschheit und damit auch sich selbst zu machen.