Fando_Y_Lis - Kommentare
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Alle Kommentare von Fando_Y_Lis
Enthält leichte Spoiler.
Wer hat den schönen unscheinbar wirkenden Titel in Deutschland verhunzt mit den drei unnötig beigefügten Schlagwörtern? Offensichtlich jemand der den Film entweder nicht verstanden oder nicht gesehen hat.
Denn "Holiday" lässt die Zuschauer erstmal an langer Leine Irritation erleben, weil nicht klar wird worum es geht und wohin die Reise mit den samt und sonders unsympathischen Charakteren geht.
Langsam schält sich ein in Sonne und "Tenebrae"-Weiß getauchtes Bild heraus, welches wie ein "The Sopranos" - Sidekick wirkt: Hüben wird der ergaunerte Luxus genossen und der Fernseher lauter gedreht, damit das gerade drüben stattfindende Gefolter ungehört bleibt. Im Gegensatz zur HBO - Serie stellen die Figuren aber nie ihre Existenz die auf Blut und Verbrechen fusst in Frage. Sex ist noch expliziter zu sehen als in New Jersey. Die Szene wo Hauptdarsteller und Hauptdarstellerin gewalttätig übergriffige Penetration inclusive Unhappy End im Gesicht zeigen , dürfte flugs zu den Klassikern der jüngeren Filmgeschichte gehören.
Die stets unterschwellig britzelnde Gewalt bricht sich gegen Ende eine etwas unerwartete Bahn. Zuschauerin und Zuschauer wanken verstört aus dem Kino, während die weiß gekleidete Sippe im Pool feiert und Alltag zelebriert als wäre nichts geschehen.
Ein wirklich unangenehmes Kino - Highlight 2019.
Spanische Post - Franco - Horror - Trash - Perle, die ich als Knirps auf dem Land unerlaubterweise im Kino anschauen durfte: während eines Sommer - Filmfestivals wo nachmittags jeder Streifen 3 Mark 50 kostete und auch so Sachen liefen wie "Beim jodeln juckt die Lederhose". Dem Kinokassierer war es entweder egal oder er hielt mich für älter... Hatte am jodeln und so weiter kein Interesse, sah im gleichen Sommer aber "Scanners", "Alien" und "2001" wo außer mir lediglich eine ältere Dame anwesend war .
Ich bin mir sicher : diese vier Ereignisse haben meinen Geschmack nachhaltig geprägt... 😊
Jetzt ist die Import - Box der Leichen aus Amiland in Form eines Sarges da... Die ersten vier Filme der Reihe uncut... Teil 3 & 4 kann man vergessen, Teil 2 ist sehenswert und in puncto Splatter sogar besser als das Original.
Ganz groß sind die düstere Atmosphäre, die Musik und die Masken der reizenden Leichen. Ich meine natürlich reitende Leichen.
Damit hat es sich aber auch : die Handlung ist rudimentär und wird von Darstellern präsentiert, die relativ dämlich rumstehen, rumlaufen, rumschreien und mindestens so apathisch wie die Leichen sind, denn trotz der noch mal verlangsamen zombiehaften Rumschlurferei sind die Herren und besonders die Damen blöd genug den rächenden und dazu noch blinden Ex - Mönchen stets in die vermoderten Arme zu laufen.
Dem Film und auch dem zweiten Teil sind eine gewisse Atmosphäre mit schönen Bildern nicht abzusprechen, allerdings dürfte nach heutigen Film- und auch Horror - Maßstäben bei den meisten Zuschauern eher Langeweile als Grusel oder Horror als Hauptgefühl auftreten.
Ich erinnere mich gern an eine der Initialzündungen, die mich auf Gialli, Fulci - Zombies, Low Budget Streifen, Midnight Movies und Exploitation vorbereiteten.
Wenn eine Frau in der Badewanne sitzt und einen batteriebetriebenen kleinen bunten Plastiktaucher in ihre Vagina paddeln lässt, dann ist nicht nur in Amerika eine verweigerte Jugendfreigabe zu erwarten. Meine britische DVD wird durch eine rote "18" verziert, ausgerechnet im sonst eher zensurfreudigen Deutschland ist der Film (aus meiner Sicht berechtigterweise) ab 16 Jahren freigegeben.
Pedro Almodovar zeigt wieder mal ein kompliziertes Beziehungsgeflecht, welches durch die S/M-Geschichte einer Horrorfilm - Darstellerin (Victoria Abril) und & einem Ex-Knacki - Jetzt - Stalker (attraktiv wie nie wieder davor oder danach : Antonio Banderas in seiner... Imperialen Zeit) zusammengehalten wird.
Bei allem Irrsinn, bei allen Intrigen, bei allen Verrücktheiten und Oberflächlichkeiten ist bei diesem Film das Unerhörte: die Liebe funktioniert und wird vom Regisseur ernstgenommen...... Das ist ohne es zu sehr ins grelle Licht zu rücken feministisch, modern und der Zeit weit voraus. Vor allem die bereits genannte Szene mit dem Paddeltaucher ist toll : hier wird kein rein männlicher und handelsüblicher Pornografie - Blick installiert, sondern ein schwuler Regisseur zeigt eine Frau die einfach das tut woran sie Spaß hat. Und Banderas als (teilweise schnauzbärtigen) selbstverständlich schnarchenden Überpascha zu besetzen sagt schon eine Menge aus...
Es wirkt ein bisschen so als wolle Almodovsr seinen Zuschauern sagen :"Jetzt seid ihr mit mir groß und erwachsen geworden... Schaut mal ob ihr mit meiner neuen Uneindeutigkeit zurecht kommt".
Fand ich den Film bei der Erstsichtung vor knapp 30 (!) Jahren etwas enttäuschend (da er nicht ganz so verrückt, queer und stylish wie etliche Almodovar - Vorgänger daherkommt... Und ich ihn altersgemäß auch nicht wirklich verstanden hatte...) bin ich jetzt ziemlich begeistert...
Mäßig spannender und bemüht lustiger Krimi, beladen mit Bayernklischees und Männern, die gerne viel essen, trinken und Auto fahren. Hinter dem Weißwurst- Äquator gibt's auch Schwarze und Schwule (wer hätte das gedacht? ) sowie mannstolle Wirtinnen, rassistische Fußballfans, Liebesfreud und Liebesdrama.
Die Story um ein angezündetes Haus nebst verkohlter Leiche ist zu keiner Sekunde wirklich interessant, die etwas seltsame Auflösung kein Paukenschlag und auch keine logische Meisterleistung. Sie ließ mich mit einem "Na und?" zurück. Die kleinen Nebenstories sollen wohl sympathisches Lokalkolorit vermitteln, sie haben mich aber lediglich gelangweilt.
Die Darsteller wirken fast alle wie angenehme Zeitgenossen, das gibt 'n Pluspunkt.
Ansonsten ein Krimi von der Stange, den ich im Fernsehen möglicherweise gar nicht zu Ende geschaut hätte.
Mehrere Male hab ich beim Anschauen überlegt, ob ich diese aufgeblase Provinztheater-Posse ausschalte. Der ansonsten sehr verehrte Neil Jordan hat einen Vampirfilm erschaffen der mich anödet: Brad Pitt bleibt weit unter seinem Können, Tom Cruise fällt teilweise durch unangenehmes Overacting auf. Die penetrante und schwülstige Musik befiehlt einem dauernd was man fühlen soll. Die Dialoge sind auch im Original peinlich bis lachhaft und wirken wie aus dem Poesiealbum einer Zwölfjährigen. Die vielzitierte Homoerotik bleibt zu unterschwellig und unterstreicht das ständig vorhandene leicht unangenehme Gefühl, einem konservativen Machwerk beizuwohnen. Es ist mir schleierhaft das dieser Film einen fast schon kultischen Ruf hat. Wie ich sah mögen allerdings viele Leute ihn auch nicht so sehr. Wenn dieser Film das Vampir - Genre erneuert haben soll, schaue ich lieber die vielen, wirklich vielen tollen Vampirfilme die es vorher gab (Dreyer, Herzog, Hammer - Studios, Warhol, Murnau, Polanski.......... Ja sogar Corman.....)
Gefiel mir überhaupt etwas?
Ja, Kirsten Dunst als nerviges Gör... Sie ist wenigstens keine Fehlbesetzung... 😊
Heute in der Sneak gesehen.
Es wäre wesentlich spannender gewesen den Hund aus dem Nachbarhaus mit Flohpuder zu behandeln oder das Flusensieb der Waschmaschine zu reinigen.
Der dritte Teil von Annabelle zeigt Grusel aus der Mottenkiste. Wer erschrickt sich noch wenn Figuren im Spiegel etwas anderes machen als in der Realität? Ist es nicht zum Lachen wenn einer finsteren Kreatur mit einem Kreuz Einhalt geboten werden soll? Das war 1974 beim Exorzisten interessant, ist aber ein alter Hut und wurde schon vor über zwanzig Jahren bei den Simpsons auf die Schippe genommen, als Hexe Selma dem guten Christen Flanders das Kreuz zur Seite schiebt mit den Worten: "Ich muss doch sehr bitten!"
Die Leute im Publikum haben gelacht bei Szenen die gruselig oder erschreckend sein sollen, aber überhaupt nicht funktionierten. Ist doch klar das in einer Mystery Box zum Hände reinstecken was ekliges drin ist. Logisch das eine leblos wirkende Puppe im Halbdunkel sich plötzlich bewegt.
Wer Lust hat 100 Minuten drei hysterischen und kreischenden Mädels zuzuschauen wie sie die Stationen einer lahmen Geisterbahn ablaufen und dazu tendiert nach einer Folge "Die Sendung mit der Maus" vor lauter Aufregung nicht mehr schlafen zu können hat vielleicht Freude am dritten Teil von Annabelle.
Ich bin ungefähr dreimal gepflegt weggeschlummert.
Ein Punkt für das gelungene Retro-Setting und ein Punkt für die tolle Vera Farmiga, hier allerdings völlig unterfordert und sowieso nur kurz am Anfang und am Ende zu sehen...leider.
Arnold Fanck inszeniert "Der heilige Berg" zwar als unpolitisches Naturdrama, allerdings lässt sich bereits etliches in dem Film sehen, was später der nationalsozialistischen Propaganda diente, wie Heimatverbundenheit, und als letztes Wort ist in riesigen Buchstaben "Treue" zu lesen. Fanck wollte zuerst nicht mit den Nazis, ließ sich später aber überreden und trat letztendlich 1940 in die Nsdap ein. Was aus Leni Riefenstahl wurde (spielt hier die Hauptrolle, und ich finde das macht sie ganz gut) wissen wir ja. Ihr Ouvre zwischen 33 und 45 ist technisch so beeindruckend wie ideologisch fragwürdig bis schrecklich. Ich empfehle zu dem Thema die dreistündigen Doku "Die Macht der Bilder", welche erfreulicherweise auf meiner UK - Import - Blu Ray vom heiligen Berg - Film enthalten ist.
Luis Trenker spielt in "Der heilige Berg" übrigens die männliche Hauptrolle, und auch er ist relativ gut. Der Film schob eine Welle von Natur -, Berg - und Heimatfilmen an. Interessant an Fanck ist seine Form der Inszenierung, bei der er die Darsteller der Natur direkt vor Ort und damit durchaus auch mal Gefahren aussetzt. Wenn es ihm nicht wild genug ist, lässt er über der Riefenstahl halt Schneelawinen durch Sprengungen entstehen. Inszenatorisch ist der Film sehr konventionell, teilweise langatmig, um nicht zu sagen langweilig. Lediglich in der letzten halben Stunde wird er in allen Punkten interessanter.
Ich finde allerdings nach wie vor Murnau, Lang und Wiene aus jener Zeit (1926) zwölfunddreissig mal interessanter und spannender, was Themen, Inszenierung, Darsteller und eine für diese Zeit wagemutiges Neuland angeht.
Den Bergfilm hier kann man sich allerdings durchaus geben, sei es auch lediglich aus kulturhistorischem Interesse.
In ein Giallo-exzessives Farbenmeer getauchtes weiteres Berlin - Drama bei Nacht, in dem der bis zu den Händen tätowierte Tod einen hübschen polnischen Typ namens Juri holen will und ihn durch die ziemlich lyncheske Nacht begleitet, in der in Form einer Nietzsche lesenden Stripperin eine dritte Hauptperson eingeführt wird.
Diese drei Menschen sind alle charismatisch, was durch leichte Drehbuch - Schwächen manchmal nicht wirklich zum Tragen kommt. Auch die Nebenrollen sind toll (besonders die Rennbahn - Besitzerin oder Pächterin), bedienen allerdings etliche Berlin - Klischees über eine Stadt in der häufig Drogen genommen werden und verrückte und seltsame Leute nicht nur gern gesehen sind, sondern auch teilweise den Ton angeben.
Seltsam ist die entvölkerte Stadt, nicht nur hier erinnert der Film an Dario Argento (in dem Fall an "Tenebrae").
Der Film ist super - stylish, was seine Stärke ist. Manchmal gibt's peinsame Dialoge aus der Kategorie Lebensphilosophie und Ratschläge aus dem Gratis - Jahreskalender. Dafür entschädigt der etwas unerwartete Schluss mit ein bis drei ganz bezaubernden Szenen.
In dem unterhaltsamen Film gibt's ein paar Mankos, aber gefallen hat er mir richtig gut, und ich bin gespannt von dem Regisseur mehr zu sehen.
Eine Uschi Glas in der Hauptrolle sorgt dafür das alle Giallo-typischen Ausschweifungen entweder rundergedimmt werden oder gar nicht mehr vorhanden sind.
Eine unsympathischer und durch und durch homophober männlicher Hauptcharakter quält mich anderthalb Stunden mehr als das er mich unterhält.
Bis auf die Schlusssequenz dümpelt die für einen Giallo so wichtige Musik inspirationslos vor sich hin.
Da helfen auch schwarze Handschuhe, schlimme Morde, schöne nackte Frauen, Zoom - Kameras und weitere teilweise recht gut funktionierende Zutaten nicht.
Mein erster Giallo - Reinfall. Puh, ich glaube die Tage schau ich zum elften mal "Profondo Rosso".
In einer Folge von "The Simpsons" kommt Nelson enttäuscht aus einem Kino, wo gerade "Naked Lunch" läuft. Er sagt das mindestens zwei Dinge an diesem Titel nicht stimmen. Bei "Vampire gegen Herakles" ist EINE Sache ziemlich falsch, deshalb suggeriert der deutsche Titel etwas ganz anderes: ein Actioner, in dem bekannte Kreaturen ständig gegeneinander kämpfen, so wie Alien vs. Predator oder Freddy vs. Jason. Vampire kommen allerdings nur ganz am Schluß (+ in der neuen Fassung mit verändertem Anfang) zu Beginn vor. Ansonsten gibt es einen handelstypischen Sandalenfilm zu sehen, der sich durch die Präsenz von dem sich nicht überernst nehmenden Bodybuilder Reg Park in der Hauptrolle und natürlich Mario Bava als kreativer Geist im Regiestuhl auszeichnet. Sidekick Georgio Ardisson berichtet über Reg Park das dieser nicht nur freundlich und entspannt war, sondern auch so stark das er bei den Dreharbeiten 8 Minuten am Stück von einem Seil hing, und er hätte statt Pappfelsen genauso gut richtige Felsen anheben und werfen können.
In seiner zweiten Regiearbeit hat Meister Bava viele Gelegenheiten, spätere Trademarks (was seine Arbeiten sowie italienisches Genre -Kino angeht) festzuzurren, wobei besonders die exorbitant bunte Beleuchtung (sämtliche Farbnuancen sind 15 Jahre später in "Suspiria" zu sehen) im Vordergrund steht und viel Freude bereitet. Bava experimentiert schon hier mit vielen Kamera - und Spiegel - Tricks, sowie mit 3 am Set vorhandenen Pappmachee - Säulen, aus denen im Film ganz viele werden, so wie er in "A bay of blood" aus ein paar Ästen einen ganzen Wald zusammenzauberte. Besondere Erwähnung verdient ein Schiff welches auf finster-bunten Meeren schippert: dies wurde aus kurz gekochten Nudeln zusammengebaut und bunt angemalt. Kaum zu glauben, vor allem aus heutiger "Alles geht" - CGI-Sicht.
Die Handlung ist eher rudimentär, der Film ist ganz und gar auf Effekte im Rahmen der damaligen Möglichkeiten ausgelegt. Darstellerische Leistungen halten sich in Grenzen, wobei Christopher Lee (von der schrecklichen Frisur abgesehen) so wie üblich hervorragend ist.
Ein Novum ist in der Schlußszene das Steigen der Toten aus den Gräbern, was es so vorher nicht zu sehen gab. Lucio Fulci und Roger Corman (der dies auch so berichtete) haben sich bei dieser Szene gut bedient. Trotzdem ist der Film in Deutschland ab 12 freigegeben, was zeitgemäß und korrekt ist.
Der Film ist nicht gerade eine spannende Achterbahn-Fahrt, dafür ist er viel zu langsam und manchmal auch etwas hölzern, aber für Italo - Giallo - Grusel - Farben - Lee - Bava - Fans ist er absolut sehenswert.
Stylishe Gewaltorgie mit Prügeleien und Ballerei vor fantastisch leuchtender Kulisse sowie an spektakulären Orten.
Hauchdünne Handlung und komplette Unlogik fallen nur beim Nachdenken auf, was man beim "John Wick 3" besser bleiben lässt.
Durch die Action - Dauerbefeuerung kommt man dazu aber eh nicht.
Besserer Genre - Vertreter, nicht zuletzt durch Keanu Reeves in der Hauptrolle.
Bei Sendern wie vor allem HBO seit zwei Jahrzehnten eine Selbstverständlichkeit, die großen Filmstudios hinken hinterher.
Chloë Grace Moretz bringt Isabelle Huppert ihre in der New Yorker Metro gefundene Tasche zurück. Daraus entspinnt sich ein Stalker - Drama, welches dank Huppert trotz brooklyngrosser Logiklücken, einem teilweise dämlichen und vor allem schon zwölfunddresissig mal gesehenen Plot durchgängig sehenswert bleibt. Was ich an Jordan's Filmen immer mochte und auch hier mag ist die etwas seltsame traunverhangene Atmosphäre, die vor allem durch ein kurzes Wechselspiel diverser...Realitäten nach der Hälfte des Films funktioniert. Dazu kommt das die Einsamkeit beider Protagonistinnen zwar deutlich ausgestellt wird , aber auch durch die Hintertür ins Gemüt des Zuschauers kriecht. So etwas kann Jordan gut, und letztendlich sind es solche Szenen die den Film (neben Huppert die wirklich toll spielt) aus dem Einheitsbrei hervorheben... Bevor gegen Ende einige kalkulierte und erwartete, aber auch hie und da überraschende Schreckensmomente sowie Ironie (die Huppert tanzt irre zu Chopin durch den Flur) das kurzweilige, aber alles andere als perfekte Stelldichein abrunden.
Das war für mich leider gar nix. Der Film wirkt von vorne bis hinten wie ein Machwerk für Leute mit Kalender über dem Bett wo Stepford-wirkende Damen auf roten Motorhauben Bananen (nie Kiwis, Brombeeren oder Physalis) verzehren. Auch die hier aufgrund Kurzhaar-Frisur leicht bubihafte Edwige Fenech (haha...meine Tastatur -Automatik möchte daraus "Genscher" machen... Was für eine krasse Vorstellung...!) rettet das Desaster nicht. Der Sex-orientierte Giallo von Andrea Bianchi (er verbindet auch gern mal Zombies mit... Ähm... Erotik) funktioniert nur dann wenn ein Zuschauer es schafft das Ganze als Trash aus einer eher unteren Schublade zu goutieren.
Frage mich gerade ob ich als Nicht-so-wirklich-Zielgruppen-Typ den Film besser gefunden hätte, wenn anstatt der gut ausgestatteten unbekleideten Damen gut gebaute Herren mit ohne Klamotten durch die nicht sehr einfallsreichen Kulissen gerannt wären.
Ich glaube nicht. Und das wo ich sleazy Kunst gegenüber wirklich nicht abgeneigt bin.
Unterm Strich für mich der bisher schlechteste Giallo... falls der Film in das Genre gehört...ist möglicherweise ein Grenzgänger.
Ich darf nicht so schnell sein mit dem anschauen von Sergio-Martino-Filmen, sonst geht es mir nachher wie bei Großmeister Dario Argento, dessen Altar in meinem Wohnzimmer sich schneller mit Blu Rays (meistens vom Label mit dem Pfeil drauf) füllte als ein Unbekannter im Neopren - Anzug das Zimmer einer schönen Dame entert....dsnn sitze ich auf dem Sofa und denke über den Sinn des Lebens nach, bis ich jemanden tolles entdecke... Damals erstmal Mario Bava.
So ging es wohl schon so einigen Menschen...
"La coda dello scorpione" ist wohl eine Unterrubrik Giallo namens "Jet Set", denn es wird unter anderem durch Athen und London gelustwandelt, und das Finale wird auf einer schicken Yacht eingeleitet.
Der Film greift auf einen kleinen Skandal in Italien zurück, der durch die Presse ging: ein Mann beauftragte einen Killer zum Umlegen seiner Frau, damit er am das Geld ihrer Lebensversicherung kommt. Heutzutage gibt es gefühlt zwolftausend Filme zum Thema, 1971 war das Thema noch nicht so durch, und Martino nahm es für seinen zweiten Giallo) nach Signore Wardh).
Ich hab schon viele Gialli gesehen, war hier aber doch leicht schockiert wie schnell die meisten Protagonisten ins Jenseits befördert werden... Und teilweise wird für 1971 echt brachial vorgegangen...die fur italienische Filme gern genommene Augen - Szene zum Beispiel.....aua!
Diesesmal darf die unglaublich hübsche und laut George Hilton gerade brustvergrößerte Anita Strindberg an der Seite des genannten Herrn in sämtlichen Lebenslagen (auch gerne häufig und lange horizontal) das Geheimnis des Serienkillers ergründen bis zum Showdown auf einer griechischen Insel, laut Martino vom Militär begleitet: die Jungs verdrücken sich als ein Unwetter aufzog, und da standen unsere italienischen Freunde und konnten zusehen wie sie das Werk zu einem doch zugegebenermaßen überraschenden Ende bringen.
Drehbuch schrieb mal wieder der versierte Ernesto Gastaldi, Musik stammt vom sehr guten Urgestein Bruno Nicolai, und an der Kamera war Emilio Foriscot, der auffallend oft schräge und sehr interessante Perspektiven auslotete... Und ziemlich oft zoomte. Das geschah für Martino wie er heute sagt zu häufig, aber das ist damals so exzessiv genutzt worden weil es neu war, heute kommen aus dem gleichen Grund viel zu viel Drohnen - Aufnahmen in Filmen vor, erzählt der Altmeister lachend.
Bisschen oft kommt auch eine bestimmte Schnapsflasche vor, die schon in anderen Gialli auffiel, allerdings ist sie beim Skorpion Film so häufig zu sehen das der Eindruck entsteht alle Beteiligten ertragen das Leben nur mit diesem rot gedeckelten Zeug.
Diese klitzekleine Kritik) sowie der ein oder andere Logik - Schnitzer schmälern aber keineswegs das große Vergnügen an einem der besten Sergio-Martino-Filme... Es kommt alles vor was das Genre - Herz begehrt, das Ganze ist stilsicher und sehr kurzweilig.
Ein wunderbares Vergnügen!
Lange keinen Giallo gesehen der mir so viel Freude bereitet hat. Sergio Martino hat in diesem nicht so super-bekannten Bastard aus italienischem Polizeifilm, Giallo und Krimi-Komödie (teilweise schon Slapstick) ein flott inszeniertes und stets funktionierendes kleines Wunder auf die Leinwand gebracht: obwohl mit eher geringem Budget gedreht funzt das Werk erstaunlich gut, was unter anderem an den vielen guten, sympathischen und von woanders her z. B. Suspiria (!) oder Teorema (!) bekannten Darstellern liegen dürfte. Der Hauptdarsteller verstarb übrigens später tragischerweise am Set eines Martino-Abenteuerfilms bei einem Hubschrauberabsturz. Martino war erschüttert und drehte danach eine Weile keine und später nur noch mit seltsamen Gefühlen in diesem Genre.
Aber zurück zu "... Minorenno". Ich fand das Setting teilweise erstaunlich, da Milano hier häufig arm und zerfallen aussieht. An kaputten Hauswänden sind Anarchie-Kringel und kommunistische Plakate zu sehen, der Film wirkt in der ersten Hälfte fast neorealistisch... Etliche Protagonisten tun das übrige in dieser Richtung. Dafür gibt's lustige Szenen zu sehen wie eine total verrückte Verfolgungsjagd mit Autos, die so aussehen als seien sie nicht besonders fahrtüchtig (was sie dann auch bald tatsächlich nicht mehr sind) sowie eine Verfolgungsjagd auf einer Achterbahn, die mich in helle Aufregung versetze, da ich mit derselben / der gleichen Achterbahn als Kind gefahren bin. Ich hatte damals fürchterliche Angst und hab mir jedes Detail der Bahn) zum Beispiel die vielen bunten Laternen) genau gemerkt.
Die Musik wirkt, obwohl sie nicht von Goblin ist, wie aus Argento's Profondo Rosso. Auch sonst gibt es eindeutige Bezüge, was kein Wunder ist, denn Argento's erfolgreicher Meilenstein in Bezug auf Erfolg und Beliebtheit bei Kritikern und Publikum schob eine Welle von neuen Gialli an, die ganz verschiedene Qualitäten aufwiesen.
Anzumerken ist auch das Ernesto Gastaldi das Drehbuch verfasste. Er schafft es eigentlich immer, eine flotte und interessante Story mit vielen Twists zu erzählen, und Sergio Martino arbeitete gern und öfter mit ihm zusammen.
In der zweiten Hälfte wird der Film etwas ernster und düsterer. Er wechselt mühelos zwischen den 3 genannten Genres, hält sich bei Giallo-typischen Dingen aber eher zurück: es gibt nur ganz wenig Blutrünstigkeit, der Killer ist eine ganze Weile vor dem Ende des Films enttarnt, und Explotation-Sex spielt eine eher untergeordnete Rolle. Wer sich darauf einlassen mag und kann, wird mit einem sehr vergnüglichen und kurzweiligen Film belohnt.
Mir gefällt von seinen Werken die Masters of Horror Episode "Imprint" am besten. Es mag seltsam klingen, aber ich mag die Ästhetik des Films und das märchenhafte daran.
"Ichi" fand ich auch ziemlich gut, während "Dead or alive" mich etwas ratlos und manchmal gelangweilt zurückließ.
"Visitor Q" mochte ich.
"Audition" hat mir eine schwere Zeit bereitet. Ich fand ihn anstrengend. Vielleicht weil er ganz klar Arthaus ist und gleichzeitig unglaublich brutal, was durch die Langsamkeit noch verstärkt wird.
"13 Assassin's" fand ich gut, aber etwas lang (atmig).
Bin nicht mehr sicher ob ich "Izo" gesehen habe. Wohl eher nicht, Miike-Filme vergisst man wohl nicht so schnell ;-P
Welchen sollte ich noch unbedingt schauen?
Die beschriebene "Substanz" konnte ich beim besten Willen nicht erkennen.
Wenn Jud an einer Stelle des Films erwähnt das Ellie seit dem Tod seiner Frau endlich mal wieder jemand ist wo sein Herz erwärmt wird zeigt sich das größte Problem der relativ überflüssigen "Pet Sematary"-Neuinterpretation: in diesem Film ist niemand herzerwärmt. Die Darsteller agieren eher auf Til Schweiger-Niveau, niemand ist wirklich sympathisch, es gibt keine einzige Gelegenheit wo sich das mal ändern könnte, es wird sich nicht für Charakterzeichnung interessiert, und es wirkt so als ob die Familie bereits vor den dramatischen Ereignissen irgendwie tot ist. Das Drehbuch scheint von jemandem geschrieben zu sein der nicht viel mit Menschen zu tun hat.
Es gibt ein paar schöne atmosphärische Bilder, die Veränderungen der Story gefielen mir teilweise und teilweise nicht.(Das Buch finde ich toll und die erste Verfilmung in Ordnung).
Den geänderten Schluss fand ich relativ gut.
Die Jumpscares sind jedesmal vorhersehbar, durch die Musik wird das noch verstärkt.
Ich war in einer Nachmittagsvorstellung und bin zweimal eingeschlafen. Wenn ein Horrorfilm das schafft ist es nicht gerade Werbung für ihn...
Feine Sache: Harmony Korine hat die weibliche Adoleszenz von "Springbreakers" gegen ein männliches Dauerbreitsein als "Beach Bum" getauscht. Ansonsten kommt der Film dem Vorgänger stilistisch ziemlich nah: ein äußerst geradliniges und teilweise eher rudimentär wirkendes Drehbuch zeigt sympathische, leicht neben der Spur wirkende und kaum politisch korrekte Charaktere auf dem Weg der das Ziel ist bei Sinn- wie auch Spassfindung.
Teilweise ist der Film eine One-Man-Performance des mal wieder großartigen Matthew McConaughery, unterstützt vor allem durch Snoop Dog, der sich selbst zu spielen scheint, sowie Prota- wie auch Antagonisten an der Seite des Hauptcharakters.
Was den Film so sympathisch macht ist das Fehlen von Hollywood-Größenwahn (hier waren garantiert keine 12 Drehbuchautoren und 14 Produzenten am Werk die alle ihre eigene Idee verwirklicht haben wollten) und der Wegfall von Kalkül um zu gefallen und Oscars zu gewinnen.
Wie bei "Springbreakers" gibt's einen tollen Soundtrack, z. B. mit The Cure, die gleich zweimal vertreten sind, sowie atemberaubend schöne Bilder, bei denen das Meer, die Sonne, die Nacht und natürlich die Neonbeleuchtung helfen. Dabei wird der amerikanische Traum hofiert, zelebriert, seziert und letztendlich gegen die Wand gefahren.
Harmony Korine bekommt es trotzdem hin diesen Traum weiterhin zu mögen. Sowie den Hauptcharakter. Obwohl beides manchmal gar nicht so einfach ist.
Der Film mit Musik und Geräuschen, aber ohne Sprache handelt von einem Lokomotivführer in Aserbaidschan der die Besitzerin eines BHs ausfindig machen möchte.
Am lustigsten ist wenn die Lok durch ein enges Dorf fährt, wo die Bewohner ihr Sozialleben auf den Gleisen verbringen und schnell das Feld räumen müssen, wenn der Junge mit der Pfeife über die Schienen rennt, um das nahende Gefährt anzukündigen.
In einigen Artikeln las ich Vergleiche mit Jaques Tati.
Hui... gewagt.
Der Film verhält sich zu Tati wie Erasure zu den Pet Shop Boys...
Habt ihr mal gesehen wie Simon Pegg neuerdings aussieht? Er hat ' n krasseren Waschbrettbauch als Brad Pitt zu seinen besten Zeiten, so wie z. B. Christian Bale hat er seinen Körper für einen Film ("Inheretance") komplett verändert...
Bis jetzt fand ich ihn in allen Filmen gut, bin schon gespannt wie der hier wird...
Eine der besseren Verfilmungen nach einem (sehr guten, eins der besten aus meiner Sicht) Stephen King-Buches.
Bei der Neusichtung (da im April eine Neuverfilmung kommt) war ich doch recht angetan, hat mir der Film in den neunziger Jahren (Zweitsichtung) nicht so gut gefallen, während ich ihn damals im Kino (gerade nach Berlin gezogen und im längst verblichenen "Filmpalast Berlin" - kennt jemand hier den noch? :-) sehr verstörend fand.
Nun ja, damals hatte ich auch noch keine unzensierten Versionen von "The Evil Dead", "Hellraiser" sowie anderen 80er-Jahre-Klassikern gesehen.
Wirklich gruselig ist "Pet Sematary" nicht. Die darstellerischen Leistungen sind allenfalls okay, es gibt wenig Gore-Effekte, von denen einer als ganz finster im Gedächtnis haften blieb... was Film und Buch interessant macht, ist die durch und durch böse, finstere und unbarmherzige Szenerie mit dem Gefühl von Hoffnungslosigkeit und Hilflosigkeit, was ganz ungewöhnlich für Stephen King ist, inklusive pessimistischem Finale.
Denn sonst siegt bei King so gut wie immer das Gute, der Zusammenhalt, die Menschlichkeit.
Hier nicht. Der Zuschauer wird aus dem Film geworfen wie ein begossener und getretener Pudel.
Damit bin ich groß geworden!
Neuerdings hab ich die ersten drei Staffeln auf DVD und bisher sehr viel Spaß damit.
Die Witze wirken aus heutiger Sicht teilweise brav, es gibt kaum sexuelle Anspielungen und Gewalt nur wenn sie dermaßen in Komik eingebettet ist das sie nicht mehr bedrohlich wirkt.
Selbst Alice Cooper als Gaststar wirkt deutlich handzahmer als man ihn sonst so kennt... (Sah gestern 3 Episoden mit der Country Sängerin Laura Lynn, Alice Cooper und Liberace) und einnerte mich, als Kind nur sehr selten einen der Gaststars zu kennen (wie Leo Sayer).
Etliche der Gags und Situationskomiken sind aber auch heute noch sehr lustig. Stadler und Waldorf sind hier zu nennen, der seltsame konservative Adler und natürlich Miss Piggy. Die Serie in Serie mit dem Krankenhaus ist in englischer Sprache zum Schreien komisch, während die Weltall-Geschichte viel öder rüberkommt.
Oder hat sich mein Humor in den letzten 40 (*Schluck*) Jahren so verändert?
Teilweise haben die Figuren in englischer Sprache einen etwas anderen Charakter, wie der schwedische Koch, die Frau aus der Jazz-Band oder Fozzie, da sie komplett andere Dinge erzählen als in der Synchronisation und / oder eine ganz andere Stimme haben.
Es ist toll diese als Kind so geliebte Serie als Erwachsener neu zu entdecken...!
Derek Jarman Neusichtung (Blu Ray Box)
# 2
Gar nicht so einfach etwas über Derek Jarman's "Sebastiane" zu schreiben...der Film wandelt zwischen Boticelli, Pasolini und Bruce la Bruce. Er vereinigt Geschichte mit Esoterik und Homo- Erotik bzw. teilweise ist es nah an Pornographie.
Die Handlung: der (heilige) Sebastian wird im Exil aus Eifersucht und weil er seinem christlichen Glauben treu bleiben will inmitten einer Wüstenlandschaft und vielen halb- bis ganz nackten römischen Männern, überwiegend überirdisch attraktiv (auch mit Augen des Jahres 2019 betrachtet) zum Märtyrer und... wir kennen das ja...zur (schwulen) Ikone..... am Schluss steht er von Pfeilen durchbohrt am Holzpfahl und schaut entrückt gen Himmel.
Derek Jarman schafft es tatsächlich, dem Film eine Menge Erotik zu verpassen. Da ändern auch die manchmal lang geratenen Einzelszenen (Schwertkampf) und hölzern vorgetragenen, komplett im lateinisch gehaltenen Dialoge (im Falle Sebastians auch Monologe, zum Beispiel als Narziss am Wasser) nichts daran. Gleichzeitig ist zu spüren das der Film noch etwas anderes will als im prüden England der siebziger Jahre mit gleichgeschlechtlichen Sexszenen zu provozieren.
Hilfreich dabei ist die wirklich ausgezeichnete Musik von Brian Eno. Wenn diese zart und kühl erklingt, während minutenlang eine von Menschenhand Richtung Himmel gehaltene Blüte gezeigt wird,.dann ist das avantgardistisch und queerer Pomp, große Kunst und so etwas wie Kitsch zugleich