Fando_Y_Lis - Kommentare
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Alle Kommentare von Fando_Y_Lis
Nix ganz Großes, aber Solides vom Altmeister.
Covent Garden, wo ein Großteil des Films spielt, sieht 1972 so ruter gerockt aus wie heute düstere Gegenden in Briston. Es gibt abscheuliche Klamotten (karierte Jackets mit Lederflicken auf den Ärmeln...!) sowie schlimme Frisuren zu sehen, vor allem bei den Herren. Die Damen sind hübsch und ein wenig kühl, genau so wie Hitchcock es mochte. So wie erwartet steht der Regisser bei der ersten Menschen-Szene als Statis im Bild.
"Frenzy" ist mit seiner Story um einen Krawatten-Mörder etwas mehr sleazy und brutaler geraten als frühere Filme von Hitchcock. Allerdings ist der Plot nicht besonders spannend. Lokalkolorit, seltsame Zeitgenossen und skurile Situationen schienen Hitchcock hier wichtiger zu sein. Besonderen Wert wird darauf gelegt, in Großaufnahme die raffinierten Gaumenfreuden der britischen Küche zu zeigen. Dabei verschwindet jeder Appetit garantiert sofort, und deshalb ist "Frenzy" sogar zum Abnehmen geeignet. Zudem gibt es einige humorvoll wirkende Einlagen, was dem viel etwas von seiner Würze nimmt, ihm gleichzeitig aber ganz gut steht.
Würde ich nicht als ersten Film von Hitchcock schauen...aber wer hat noch nie einen Hitchcock-Film gesehen....?
Teil 1 und Teil 2 finde ich gut.
Ab Teil 3 gefiel mir kein einziger mehr so wirklich, einige fand ich sogar grottig.
Ich finde die Reihe hat ihren wohlverdienten Platz in den Achtzigern.
Solche Filme funktionieren im Jahr 2017 nicht mehr.
Schon als Kind gebannt von Horrorfilmen, war ich ziemlich genervt das ich diesen nicht sehen durfte / konnte: denn "Freitag der 13." lief lediglich als Spätvorstellung in einem kleinen Kino in der leider etwas weit entfernten Stadt.
Gestern Nacht war es dann so weit: zum ersten Mal durfte ich "Friday the 13th" in der Originalversion im Kino goutieren. Nicht das ich den Film nicht schon drei Dutzend Male gesehen hätte...aber im Kino ist das doch noch mal was Anderes.
Der Film hat deutlichst Staub angesetzt: die Story ist lahm, die Charaktere sind komplett uninteressant und reden ausschließlich belangloses Zeug, so was wie Dramaturgie lässt sich nur schwerlich erkennen...allerdings gelingt es Regisseur Sean Cunningham, mit einem winzigen Budget und einem Mini-Drehbuch gehörig Spannung zu erzeugen, nicht zuletzt durch den Einsatz richtig anstrengender und an den Nerven zerrender klassischer Musik und natürlich durch die Hilfe vom Effects-Mastermind Tom Savini und seiner hervorragenden handgemachten Arbeit. Seine in Szene gesetzten Brachial-Kills sehen in wenigstens zwei bis drei Fällen auch heute noch ziemlich drastisch aus, zudem sind sie manchmal geschickt eingefädelt, da die Zuschauer kurz abgelenkt werden und über irgendwas nachdenken oder woanders hinschauen. und dann macht es "Baff" oder "Zack".....
Der Star ist dann auch nicht Jason selbst (der kommt ja kaum vor) sondern Mutti Voorhees. Die ist nicht nur etwas verrückt und kopflos, sondern trägt auch den hässlichsten Strickpullover aller Zeiten, der sich mit dem dick aufgetragenen Make Up beisst.
Sean Cunningham hat sich ordentlich bei "Psycho" und bei "Halloween" bedient, aber noch viel mehr bei Mario Bava´s "A bay of blood". Teilweise sehen Szenen in "Friday the 13th" GENAU so aus wie Momente in Bava´s schockierenden Früh-Slasher. Relativ gelungen wurde das Ganze für einen Teenie- und Junge-Erwachsenen-Markt aufgemotzt. Will heißen, es geht nicht mehr um Intrigen, Geld und Umweltprobleme (wie bei Bava), sondern um schwerelose Ferien, Sex und Kiffen.
Damit kann man bei so einem winzigen Budget schon mal das mehrmals Hundertfache nicht nur an den amerikanischen Kinokassen einspielen.....
"Freitag der 13." ist nicht wirklich ein guter Film, und er ist auch nicht besonders innovativ, weil alles was er zeigt vorher schon mal in unterschiedlicher Form da war, aber er hat Horror (erneut) für ein Wochenend-Kreisch-Popcorn-Spaß-Grusel-Publikum ins Kino geholt. Damit gilt der Film in gewisser Weise als Blaupause für die zukünftige kommerzielle Verwertung von Horror, auch und besonders was die Entstehung von ganzen Filmreihen wie Nightmare, Hellraiser, Wrong Turn, Saw usw. angeht.
Die erste Hälfte von "The Founder" fand ich ärgerlich, da sie sich anfühlt wie eine sehr lange Werbung für den Riesen-Konzern McDonalds mit seinem aus meiner Sicht ziemlich ekligen Essen. Man sieht Familien die fast ausflippen, weil sie binnen dreißig Sekunden Fließband-Hamburger sowie Pommes & Softdrinks serviert bekommen. Umwelt? Arbeitsschutz? Gesundheitsfaktoren? Pustekuchen. Gut, da hat Mitte des letzten Jahrhunderts auch noch kaum jemand drüber nachgedacht.
Die zweite Hälfte ist spannender geraten, traut sich mehr, die Story gewinnt an Fahrt und Schattenseiten des amerikanischen Traums werden neben den Gründermythen auf den Tisch gepackt: Quereinsteiger Kroc drängt die eigentlichen Mc-Donalds-Erfinder an den Rand und wirft sie als Business-Partner wie auch als Konkurrenten aus dem Boot.
Michael Keaton ist großartig (dies während der gesamten Laufzeit des Films), Laua Dern natürlich auch (von ihr hätte ich gerne mehr gesehen, aber es liegt an der Natur der Sache das sie als Frau an der Seite des energetischen Business-Vorantreibers Ray Kroc eher blass bleibt).
Ganz schlimm: der Score. Hört sich an wie aus einem dieser Wunder-der-Natur-Filme im Imax-Kino.
Lustig: die Stelle wo Kroc sinngemäß sagt das McDonalds ein toll klingender All-American-Name ist, wenn die Läden Kroc heißen würden, ginge da niemand essen.
Kroc, Kroc, Kroc...
Eddie Constantine bekam von Godard nicht genau gesagt, wie und was er in "Alphaville" eigentlich spielen soll.....deswegen strahlt der Film noch mehr Kälte aus als durch den Look, die Story, die Roboter-Stimme und Godard´s mal wieder nicht so recht vorhandenes Interesse, seine Zuschauer an die Hand zu nehmen und ihnen ein wenig emotionale Stabilität zu bieten.
Passt aber ganz gut zu "Alphaville", denn in dieser Stadt gibt es keine Gefühle, sondern quadratisch-praktisch-"gute" effiziente Logik. Bis dann Anna Karina als Gegenpol auftaucht, wobei sich wieder mal zeigt, wie gut Godard schöne Frauen für seine Werke inszenieren kann.
Die Sci-Fi-Welt ist ein entfremdet wirkendes, aber in der Realität abgefilmtes Paris. Ganz andere Baustelle, erinnert mich das aber tatsächlich an Argento´s kühl-seltsames Rom in "Tenebrae".
Erstaunt bin ich über die Roboter-Stimme und die kryptisch-kalten Sounds, kenne ich diese - im Gegensatz zum Film - bereits seit 25 Jahren. Denn die slowenische Industrial-Band Laibach hat auf ihrem "Kapital"-Album das Lied "Le privileges des morts" beinahe komplett aus "Alphaville"-Samples zusammen gebaut.
Cool, jetzt dürfen auch in Deutschland ganz offiziell Jugendliche sittlich verrohen, ins psychich-emotionale Chaos stürzen und am Untergang des christlichen Abendlandes beteiligt sein, indem sie Knetgummi-Latex-Kunstblut-Männchen beim Auseinander fallen zuschauen: "Tanz der Teufel" ist nach mehreren Jahrzehnten zuensurtechnisch bedingter Gefangenschaft endlich FREI und darf ab 16 goutiert werden.
Gesehen hat den Film eh so gut wie jeder. Schließlich hat die Berüchtigungs-Küche deutlich dazu beigetragen, daß auf dem Schulhof nicht nur gemunkelt, sondern unter dem Pult auch schlecht "gezogene" VHS-Cassetten den Besitzer oder die Besitzerin für eine Nacht wechselten.
Jetzt lässt sich sogar in HD auf Blu Ray (was in anderen Ländern schon seit einiger Zeit möglich ist) anschauen, was der verrückte Idealist Sam Raimi in etlichen Nächten mit noch etlicheren Freunden Anfang der Achtziger Jahre in einem Wald so angestellt hat: für lausige 350.000 Dollar hat er mal kurz das etwas angestaubte Horror-Genre hofiert, persifliert und re-animiert: unfassbar viele Filme haben sich später an "Tanz der Teufel" orientiert, viele Filmemacher haben sich getraut, mit wenig Geld und viel Enthusiasmus ans Werk zu gehen, und es sollte noch so einige Aus-Dem-Stand-Mit-Wenig-Schotter-Erfolge ("Blair Witch Project!") geben.
Der unglaublich spannende, eklige und (zumindest aus heutiger Sicht) auch lustige Film ist ein Bastard aus den Marx-Brothers, britischen 60er-Jahre-Gruselfilmen, es lässt sich ein bisschen Dario Argento entdecken, sowie natürlich diverse Slasher-Filme. Sam Raimi hat dem Ganzen einen eigenen Stempel verpasst, nimmt die verrückten Charaktere zwischen all dem Fun-Gore ernst, indem er zumindest zwischen den Zeilen das Freunde und die Freundin verlieren als existenzielle Extremerfahrung zeigt. Dabei ist Hauptdarsteller Bruce Campbell "Ash" eher zufällig überlebend, denn es zeichnet ihn kein Umstand als "Final Guy" aus...ganz im Gegensatz zu anderen Filmen (okay, da ist es meist ein Mädel). Campbell ist einfach der charismatischste unter den Freunden und darf auch noch in einem zweiten und in einem dritten Teil dem Wahnsinn entgegen treten.
Was "Tanz der Teufel" so besonders macht: dem Film ist in jeder Sekunde anzumerken, das hier Enthusiasten am Werk waren, die nie darüber nachdachten, ob es eine bestimmte Zielgruppe gibt, ob der Markt in Asien, Amerika oder Europa an irgend etwas Anstoß nehmen wird, ob hie und da vielleicht ein Fettnäpfchen lauert, ob das Ganze überhaupt Sinn ergibt. Das ist alles nicht so wichtig. Auch handwerklich ist der Film natürlich alles andere als perfekt. Aber wozu auch? Bei der fünfundachtzigminutügen Achterbahnfahrt kommt man gar nicht auf solche Gedanken, denn man ist hineingezogen in das Geschehen, fiebert mit, lacht sich schlapp, gruselt sich, ekelt sich vielleicht, ist verwundert, elektrisiert und nach dem Anschauen so glücklich wie nach zehn Stunden tanzen, nach gutem Sex oder einer bereits erwähnten Achterbahnfahrt.....
....und das immer wieder gerne. Der Film hat auch nach all den Jahren nichts von seiner Faszination verloren. Das könnte auch daran liegen, das Raimi darauf geachtet hat, kein Zeitkolorit unterzubringen. Ob das Absicht war?
Wisst IHR was da drüber?
Höchstwertung.
Lieblingsfilm.
Nachdem ich "Kill List" großartig fand und "Sightseers" dem in kaum etwas nachstand, gefiel mir "A field in England" schon nicht mehr so gut. Von "High Rise" war ich etwas enttäuscht, und der neue Film "Free Fire" von Ben Weatley hat mich leider nur noch gelangweilt.
Gute Darsteller, schöne Kamera, wenig, aber effektvoll eingesetzte schön-scheußliche Musik (John Denver...) einerseits, dann aber: witzig gemeinte Dialoge & Sprüche, die nur selten zünden, Charaktere, für die man sich nicht interessiert, da sie nicht wirklich eingeführt werden, und "Reservoir Dogs" als hier absolut unerreichtes Vorbild lassen neunzig Minuten, welche ausschließlich an einem Ort spielen, ganz schön lang werden.
Haha, "Tanz der Teufel" hat viermal so viel Kommentare und ist aus meiner Sicht sogar besser! :
Ich gebe zu, daß ich Godard nicht immer verstehe und manchmal nach dem Anschauen seiner Filme erst mal im Internet nachlese oder bei den Bonus-Features schaue, was das Gesehene bedeutet und welche Filmsprache der französische Meister nutzte :-)
Dennoch haben mir bisher alle seine Filme gut gefallen.
Über Godard kann ich sagen, daß es nicht schadet, sich geistig und emotional in die Zeit zurückzuversetzen, in der seine Filme gedreht wurden. Dann lässt sich Vieles entdecken, was neu, aufregend, revolutionär erscheint.
Ansonsten halte ich mich gerade zurück, denn über Godard ist schon so viel Schlaues (aber auch dummes Zeug) geschrieben worden...
Was mir aufgefallen ist und worüber ich sonst nirgends Bemerkungen gefunden habe: neben den vielen innovativen Neuerungen läuft Belmondo gefühlt die Hälfte der Zeit halbnackt rum und hält dabei seine beeindruckende Bauchmuskulatur in die Kamera. Männer als körperbetonte Sex-"Objekte" gab es ansonsten erst ab Mitte der Neunziger.
"Außer Atem" ist ein Meilenstein, taucht aus guten Gründen oft in Wichtig-Pupichtig-Muss-Man-Gesehen-Haben-Listen auf und bedeutete den Durchbruch nicht nur für Godard, sondern auch für Belmondo.
In "Tiger Girl", dem zweiten Langfilm von Jakob Lass, funktioniert ganz schön viel nicht. Es ist dem Film aber in jedem Moment anzumerken, daß dieses Risiko in Kauf genommen, wenn nicht sogar erwünscht wurde.
Zu sehen gibt es eine aufregende, auf Spontanität & Farbenrausch gebürstete Tour de Force im zum Glück meist nächtlichen (da wirken die knalligen Farben besser!) Berlin, wenn ich es richtig gesehen habe häufig in Steglitz.
Ich dachte beim Betrachten an ziemlich viele Filme, wie zum Beispiel "Enter the Void", "Victoria", "Springbreakers" und "Baise moi". In puncto Knallbuntheit kommen mir auch Mario Bava sowie Dario Argento ("gute" Phase) in den Sinn.
Die Story sowie die Tiefe der Charaktere bleiben aufgrund des Spontanheits-Experiments ein wenig auf der Strecke, aber so richtig schlimm ist das in diesem Film wirklich nicht.
Ein bisschen dachte ich auch an Nicolette Krebitz´ "Wild", was die etwas irre Story und die fehlende Furcht vor Kompromisslosigkeit angeht. Das steht einem deutschen Film ja ganz gut, und wenn ich es richtig verstanden habe, ist das eine der Intentionen des Regisseurs.
Gefallen hat mir auch das verwirrte Gefühl beim Anschauen, ob das Geschehen auf der Leinwand noch in geringster Weise gutzuheißen ist oder nicht. Da wird man als Zuschauer öfter mal aus der Wellness-Zone in Sesselpupshausen rauskatapultiert.
Ich habe das Kino mit einem Grinsen verlassen.
Wow das hätte mich sehr interessiert, ich geh heute aber auf ein Konzert, für das ich schon seit Monaten Tickets habe. Viel Spaß! :-)
Anzahl Fans: 1.
Haha....
Ich nehme Veit Harlan genau so wenig wie Leni Riefenstahl ab, daß sie mit den Nazis im Grunde genommen ja gar nicht so viel beziehungsweise überhaupt nichts am Hut hatten.
Bei Veit Harlan kommt erschwerend dazu, daß er nach dem Ende des Spuks weiter Propaganda-Filme drehte, wie die Schwulen-Hetze "Anders als du und ich".von 1957.
Den hätte er genau so zwischen 33 und 45 inszenieren können.
Bin heute bei dem Dokumentarfilm "Hitlers Hollywood" (sehenswert) mit einigen "Perlen" dieses Regisseurs konfrontiert worden.....puh.
In ziemlich typischer Kaurismäki-Filmsprache wird eine finnische Schräg-Gesellschaft gezeigt, in deren Mittelpunkt ein durch halb Europa geirrter syrischer Flüchtling steht, der kurz vor seiner geplanten Abschiebung türmt, um in einem skurilen Restaurant mit äußerst seltsamen Kollegen zu arbeiten.
Kaurismäki´s frühere "Heldin" Kati Outinnen hat eine (leider kurze) Gastrolle, die Bilder sind teilweise sehr zeitlos und wunderschön arrangiert. Es wird viel Wert auf Details gelegt, außerdem treten diverse finnische Musiker auf, die Songs spielen, welche textlich teilweise sehr gut die Handlung kommentieren.
Natürlich gibt es einen alten Cadillac, die Story pendelt zwischen sehr düster und humorvoll. Es mag nicht alles komplett logisch wirken, aber in einem "Märchenfilm" macht das nicht viel aus.
"Die andere Seite der Hoffnung" oder "Toivon tuolla puolen" sollte in der Originalversion mit Untertiteln angeschaut werden, denn in dem Film werden mindestens fünf Sprachen gesprochen.
Hoffentlich ist es NICHT Kaurismäki´s letzter Film (was er mehrmals betont hat). Der europäischen Filmlandschaft würde ein wichtiges Element fehlen.
Eine von den guten und sehenswerten Interpretationen des Nosferatu / Dracula - Stoffes, vor allem durch die deutliche Handschrift von Werner Herzog und die Präsenz des hier einmal doch sehr still und melancholisch agierenden Klaus Kinski.
Neben Bela Lugosi und Max Schreck ist Klaus Kinski der ikonographischste Dracula für mich - alle drei haben sich im kunst- und popkulturrelevanten Teil meines Hirns eingenistet :-)
Garniert wird das ruhige Vergnügen mit großartiger Musik (u. A. Popol Vuh / Florian Fricke) und einer wunderbaren Kamera die sehr schöne Bilder einfängt.
Ich fand "Nosferatu - Phantom der Nacht" als Jugendlicher schon faszinierend, als es mal im Öffentlich-rechtlichen lief. Als Fortysomething bin ich von der Blu Ray so gebannt wie als vierzehnjähriger Stenz vor´m 4:3 Röhren-Fernseh´ auf dem elterlichen Sofa.
Es ist ja echt egal, ob man darüber lacht, daß der Lehrer "Buttkiss" sagt, ob man darüber lacht, daß Beavis und Butthead das Wort "Buttkiss" lustig finden oder ob man darüber lacht, daß es Leute gibt, die vor der Glotze darüber lachen, daß jemand "Buttkiss" sagt.
Bei "Beavis and Butthead" ist und bleibt am beeindruckensten, wie der Haus- und Hof-Sender MTV sich mit der Show über die eigene, sich vor lachen bepissende Zielgruppe lustig gemacht hat.
Der Film welcher auch Leuten nicht gefallen könnte die nicht kiffen.
Gute und sympathische Darsteller in relativ glaubwürdig und logisch gezeichneten Rollen in einer komplett vorherhsebaren Inszenierung mit Gags denen häufig der Zünder abhanden gekommen ist.
- Kann Spuren von Spoilern enthalten -
Als Werner-Herzog-Fan war ich wirklich baff, daß ich diesen Film bis gestern nicht kannte. Durch die Arrow-Blu-Ray-Box hat sich das zum Glück geändert.
Herzuog hat mit "Stroszek" Bruno S. eine Rolle auf den Leib geschrieben. Bruno S. hat die Hauptrolle in "Kaspar Hauser" gespielt, was unter Anderem durch die Tatsache interessant war, daß es durchaus Parallelen zwischen seinem und Hauser´s Leben gibt. Bruno S. wollte in einem anderen Herzog-Film die Hauptrolle spielen. Herzog sagte: "No way, Kinksi macht´s", versprach Bruno aber, ein Drehbuch zu schreiben, welches zu ihm passt - und voila....laut Eigenaussage hatte er fünf Tage später eins fertig.....nämlich "Stroszek".
Herausgekommen ist aus meiner Sicht einer der stärksten Herzog-Filme. Die Story um einen Unterschchts-Typen, der aus dem Knast kommt, gleich wieder in Scherereien gerät und mit zwei weiteren schrägen Vögeln (Eva Mattes und Herr Scheitz) einen Trip in eine vermeintlich bessere Welt (Amerika) startet, punktet vor allem durch die Vermischung von Drama, Doku, nicht festgezurrtem Drehbuch und unglaublich tollen (Laien-)Darstellern.
Der Cast ist wirklich großartig: zu sehen sind unter Anderem Alfred Edel (bekannt zum Beispiel aus "My father is coming" und "Das deutsche Kettensägen-Massaker", Burkhard Driest, einem Schauspieler mit finsterer Kriminalitäts-Vergangenheit, der schlagartig viel bekannter wurde, als Romy Schneider in einer Talkshow ihre Hand auf sein Knie legte und sagte: "Sie gefallen mir. Sie gefallen mir sehr" (was eine Anspielung auf ein ähnliches Sissi-Zitat ist), Norbert Grupe, der auch als "Prinz von Homburg" bekannt wurde und Schlagzeilen machte, als er wahrend seiner Box-Karriere den Aktuelles-Sportstudio-Moderator beleidgt minutenlang anschwieg...und dann natürlich Herr Scheitz, der im wahren Leben durch recht gewagte steile Thesen in Richtung Verschwörungs-Theorie auffiel.....die er allerdings auch im Film anbringt...dazu natürlich Bruno S...
Wie bei Herrn Scheithz ist es bei den anderen Darstellern so, das sie meist sich selbst spielen: Grupe und Dries als gefährliche Luden, die Eva Mattes brutal an den Haaren die Treppe hoch ziehen......was gefährlich echt ausschaut......und laut Herzog auch so war....Eva Mattes wollte das es authentisch wirkt....
Die erste Hälfte des Films spielt im (West-)Berlin der Siebziger Jahre. Alles ist grau und braun und die Kälte kriecht förmlich aus dem Fernseher zu einem auf´s Sofa. Etliche Momente erinnern an Fassbinder, vor allem was die Darstellung der Arbeiterklasse darstellt, die in tristen Kneipen ihren Feierabend verbringt. Im zweiten Teil wird´s knallbunt: leuchtende Farben in Amerika, doch der Schein trügt: unsere drei Helden geraten bald (auch aufgrund von Sprachbarrieren) in fiese Fisematenten, verlieren ihr Haus, Eva Mattes verlässt Bruno S. wegen zwei Fernfahrern, und Herr Scheitz wird wegen Bankraub verhaftet. Bruno ist auf sich allein gestellt, und der geneigte Zuschauer ahnt: das wird nicht lange gutgehen....er landet in einem indianischen Casino-Dorf, wo es unter Anderem Glaskästen mit Hühnern gibt, die beim Einwurf von 25 Cent tanzen oder mit ihrem Schnabel Musik auf einem kleinen Holzklavier spielen...
Ohne Bruno S. wäre der Film nicht das was er ist: man kann sich nie sicher sein, ob er gerade sich selbst ist oder ob er schauspielert. Graduell trifft dies auch auf die meisten anderen Darsteller in "Stroszek" zu, aber bei ihm ist es am ausgeprägtesten. Es reicht bereits, seine Augen anzuschauen.......es ist schade, da hinterher nicht mehr so viel von ihm zu hören und zu sehen war.
Von allen Werner-Herzog-Filmen die ich sah (es fehlen "nur" noch Bad Lieutenant, Grizzly Man und Happy People) mag ich den hier am meisten. Und ich mochte bisher alle Filme des großartigen Regisseurs.
Ich fasse mich kurz: ein dystopisches, ansatzweise politisches, erwachsenes, splatteriges, anspruchsvolles und düsteres Märchen, welches um Welten besser ist als sämtliche Superhelden-Filme der letzten fünfzehn Jahre, sich weder um Genre- noch um Hollywood-Konventionen schert, den Hauptcharakter ehrt und ihm zum Abschluß ein würdiges und nachhaltig wirkendes Denkmal setzt.
Interessant. Damit kommt ein Film in diesem Jahr raus, der micn noch weniger interessiert als "50 shades of grey" :-)
"Mother of tears" oder "La terza madre" ist splatterig-sinnfreier Bahnhofskino-Trash mit schlechten Darstellern, einer schlechten Story, einem schlechten Drehbuch & einem völlig behämmerten Ende. Altherrenphantasien 2.0 mit busenoperierten Vampir-Hexen aus dem Goth-Musik-SM-Club benehmen sich so dämlich wie das Personal aus einer schlechten Vorabend-Serie, Asia Argento war nie mehr in puncto Overacting unterwegs (und das kann sie seit jeher gut!)
Hätte ich noch nie vorher von Dario Argento gehört und auch nicht von seinen genialen Filmen, womit hier natürlich besonders "Suspiria" & "Infero" gemeint sind, dann würde mir "Mother of tears" sogar ganz gut gefallen: als Feierabend-Freizeitspaß, mit einem Wein oder über den Daumen gepeilten vier Bieren, mit Freunden, die über krasse, aus dem nichts kommende Gore-Effekte, beknackte Dialoge und schwachsinnige Wendungen lachen. Sie würden sich wundern, wie schnell Udo Kier verheizt wird (der Kill ist allerdings klasse und handgemacht...) und es würde vielleicht auch darüber gesprochen werden, ob dem Film Frauenfeindlichkeit vorgeworfen werden kann.
Bin leicht verärgert, da ich WEISS, wer diesen Film gedreht hat, und zwar der Herr, zu dessen Ehren sich ein ALTAR in meinem Wohnzimmer befindet. Verärgert über das theatralische Kasperle-Theater, welches der große Meister sehr spät und vielleicht allzu spät nach den beiden ersten bereits vorhin genannten und aus unterschiedlichen Gründen genialen Trilogie-Teilen zusammengekloppt hat.
Ich kann verstehen das Argento - so wie fast alle anderen Künstler auch - sich weiter entwickeln möchte und nicht bis zu seinem Lebensende Komplementär-Farben als psychologische Comments nutzt, nicht dauernd Freud oder gar Jung im Hinterkopf hat, wenn er ein Script schreibt, nicht jede Kamerafahrt weltkulturerbe-verdächtig ist wie manches in "Opera", "Tenebrae" oder "Suspiria", und Musiker wie Goblin und Co. hatten ihre besten Zeiten einfach mal in den Siebziger Jahren...und italienische Film-Finanzierung ist nicht mehr ganz so toll wie in den Siebzigern bis rein in die mittleren Achtziger Jahre....
Was ich nicht verstehe ist der Eindruck, daß Argento seine Skills auf dem Weg vom Ende der Sechziger bis in die Jetztzeit irgendwie verloren gegangen sind. Was früher raffiniert und doppelbödig und dabei noch toll anzuschauen war, wirkt jetzt wie ein TV-Krimi eines Privatsenders, der um halb acht Uhr abends läuft. Minus Splatter - natürlich. Die mittlere Hälfte von "Mother of Tears" lässt sich - von der Udo-Kier-Szene abgesehen - dann auch komplett vergessen.
Ich schaue "Mother of tears" trotzdem gerne: als Feierabend-Trash. Aber nicht als Argento-Film, bei dem ich auch beim zwanzigsten Anschauen vor Ehrfurcht keine Bewegung im Sessel wage.
Früher war alles besser...
Das ist so ein Mecker-Spruch der meist nicht zutrifft. Bei Argento leider schon. Auch und insbesondere was "Aura" oder "Trauma":angeht. Es gibt einzelne Elemente, die an Argento, früher erinnern: mysteriöse Kills aus Tätersicht, eigenartige Tier-"Zeugen" (Eidechsen, an und für sich eine sehr gute Idee....), ein "Whodunnit" bis zum Schluß, ein Holterdipolter-Drehbuch, der Eindruck das sich der Regisseur nicht sonderlich um darstellerische Leistungen kümmert, sondern um den Wunsch, seine Träume auf Zelloloid zu bannen...
Jedoch, jedoch...funktionierte das in Argento´s Frühwerken ganz ausgezeichnet (was natürlich auch am Setting, man denke nur an die tollen nächtlichen Bilder aus "Profondo Rosso", die ersten zwanzig komplett irren Minuten aus "Suspiria" oder das Opernhaus in "Opera"....) so ist in "Trauma" davon nichts mehr zu sehen und zu spüren: der Film sieht so aus und wirkt wie ein durchschnittlicher amerikanischer Krimi. Das besondere Setting fehlt, die Musik ist nicht berauschend (früher war sie das im wahrsten Sinne des Wortes), die Kamera ist okay, aber nicht welt- (oder Welten) bewegend, und ganz interessante Menschen wie Piper Laurie (auch bekannt aus "Twin Peaks" und bedingt auch Asia Argento) bekommen nicht die Möglichkeit das Tolle an ihren Personen zu entfalten...alles wirkt etwas zusammen geschustert.
Ich möchte nicht unfair sein: der Film wurde Anfang der Neunziger Jahre in Amerika gedreht und nicht zur Hoch-Zeit (nicht nur künstlerisch, sondern auch und vor allem finanziell betrachtet) des italienischen Genre-Kinos. Es ist klar das auch unter Anwendung älterer und erfolgreicher Rezepte nicht so was wie "Profondo Rosso" oder Argento´s geniales Erstlingswerk mit den schwarzen Handschuhen rauskommen kann. Aber diese frühen Trademarks so zu verwursten kann nur schiefgehen, weil alle Zuschauer die bereits andere Argento-Filme kennen ja fast zum Vergleich gezwungen werden, so wie Betty in "Opera" gezwungen wird, durch das Nadel-Folter-Instrument des Täters die Morde an ihren Bekannten und Freunden anzuschauen. Nur können die Zuschauer die DVD abstellen ;-)
Immerhin besticht der Film durch einige spannende Momente, ein paar fiese Kills (die allerdings nicht so stylish inszeniert sind wie in früheren Tagen) sowie eine etwas überraschende und vorher nicht zu erratende Auflösung, die mir gut gefallen hat.
Wäre als mein erster Argento-Film wahrscheinlich beeindruckend gewesen. Da ich aber schon alle seine Werke kenne, war zumindest die Erstsichtung enttäuschend.
Zudem ist der Film viel zu lang. Es würde "Trauma" ganz gut stehen, ungefähr 25 Minuten kürzer zu sein. Und damit das Review nicht auch zu lang wird, höre ich jetzt auf.....
Besser als alles was danach kam (von "The Stendhal Syndrome" abgesehen) finde ich "Trauma" jedoch immer noch....
Ein eher auf den zweiten Blick sehr schöner Mario-Bava-Film, an den ich mich erst ein bisschen zu gewöhnen hatte, da ich die ausufernden Komplementär-Farben, welche Bava häufig in seinen Filmen verwendet, hier vermisse.
Zudem wirkt der Hauptdarsteller und Mörder seltsam hölzern. Als ich erfuhr, daß Bava dies so wollte (er gab Stephen Forsyth absichtlich überhaupt keine Regie-Anweisungen und schob ihn damit ein wenig in so was wie eine Isolation) und das er sich beim Licht eher an deutschen Expressionismus-Filmen orientierte, sah ich "A hatchet for the honeymoon" buchstäblich in anderem Licht.
Forsyth zog sich bald aus dem Filmbusiness zurück, weil er nicht zufrieden mit den Rollenangeboten war. Er ist inzwischen ein äußerst mehrdimensionaler Künstler, der sich unter Anderem mit Poesie, Fotografie sowie Musik beschäftigt: er war in einer New-Wave-Band dabei und arbeitete sogar mit einzelnen Mitgliedern von Einstürzende Neubauten.
Was ebenfalls ungewöhnlich an "Red Wedding Night" ist: es handelt sich hier um einen Giallo, aber nach drei Minuten ist bereits klar, wer der Mörder ist. Klassisch eingeführt (man sieht anfangs nur die Hände, welche eine Tür öffnen) fährt die Kamera hoch und....der Killer hat ein Gesicht. Wir bleiben während des Films ständig ganz dicht an Forsyth dran....das Geschehen wird fast komplett aus seiner Sicht vorangebracht, wobei der Zuschauer zu so was wie einer Identifikation mit dem Killer gezwungen wird, auch weil im Verlauf des Films dessen....nun ja....sehr subjektive Wahrnehmung mehr und mehr in den Vordergrund tritt. Vom Anfang bis zum Ende erleben wir, wie der Killer mit seiner ritualiserten Zwanghaftigkeit zur Auflösung des Films und zur Enttätselung seiner Person beiträgt.
Dagmar Lassander, die häufig in italienischen Genre-Produktionen (auch gern mal in Filmen die etwas oder bedeutend mehr sleazy sind) auftrat, bevor sie irgendwann leider in der Versenkung verschwand) spielt ein Model welches sich im Büro des Modedesigners & Killers vorstellt (Forsyth). Vor allem freute und freue ich mich, Laura Betti als Killer-Ehefrau Mildred zu sehen. Sie war fast ein Leben lang die beste Freundin von Pasolini und kam erst im letzten Moment zu diesem Bava-Film: sie bewunderte den Meister schon lange & rief ihn an, nachdem sie für "Teorema" bei den Filmfestspielen von Venedig ausgezeichnet wurde, und sagte zu Bava so was wie: "Jetzt bin ich berühmt. Jetzt MUSST du mit mir arbeiten". Daraufhin wurde das Drehbuch noch mal umgeschrieben, um Betti eine wichtige Rolle in dem Film zu geben.
Es gibt unfassbar viele Momente in "Hatchet for the honeymoon" (oder "Il Rosso segno della follia", was natürlich viel toller klingt, wie meistens in der italienischen Sprache..) welche an andere Filme erinnern, die später kamen und sich teilweise offensichtlich bei Bava bedient haben, oder aber es gab schon vorher welche, wo der Meister eventuell Vorbilder fand. Zu nennen sind vor allem "Psycho" von Hitchcock, aus diversen Gründen "American Psycho", aus meiner Sicht auch das Original von "Maniac" sowie natürlich Bava´s "Sei donne per l'assassino" (""Blutige Seide") aufgrund der opulent verwendeten Schaufenster-Puppen, welche tolle und gruselige Effekte erzeugen, und natürlich die Story welche sich nicht nur um Morde, sondern auch um Mode dreht.
Storytechnisch ist der Film relativ einfach und gradlinig gehalten, wobei es durchaus den ein oder anderen spannenden Moment gibt. Es entsteht der Eindruck, daß Bava die visuelle Komponente (wieder mal) weitaus am wichtigsten war, und es macht aus diesem Grund viel Spaß, sich "Hatchet for the honeymoon" anzuschauen. Das Setting ist wieder mal ausgezeichnet, die Kamera ist klasse, das Licht hatte ich schon erwähnt.
Obwohl es viele Morde in dem Film gibt, ist er in UK ab 15 freigegeben und in Deutschland ab 16, was für einen Giallo relativ ungewöhnlich ist. Die Gewalt entsteht aber fast ausschließlich (auch hier erinnert der Film an "Psycho") im Kopf des Zuschauers: wirklich zu sehen gibt es in dem Bereich wenig, es bleibt meist in der Andeutung.
Mal wieder ein toller Film von Bava, der viele bekannte Elemente des Meisters bereit hält, aber auch mit etlichen Neuerungen aufwartet. Bava mochte den Film auch im Nachhinein sehr und sagte, es sei einer seiner persönlichsten.
Wenn du zum Weib gehst, vergiß das Wecken aus dem Tiefschlaf nicht.
Entgegen meinen Erwartungen sah ich im Jahr 2017 einen Film, den ich noch dümmer finde als "50 shades of grrey".
Die rudimentäre Handlung, von "Passengers", welche sich um kaum etwas anderes dreht als eine Romanze, könnte genau so gut auf einer Wildwest-Farm, an einem einsamen Strand oder in Berlin-Hohenschönhausen (am Stadtrand) spielen: Immerhin hat der Beschluß, diesen Kitsch inst Weltall zu verlagern, für einige schöne Bilder gesorgt (der Swimming-Pool, wo sich mal kurzt "ins Weltall" schwimmen lässt...die kurze Auflösung der Schwerkraft....)
Unser "Held" ist kein Held, sondern gelinde gesagt ein A........loch. Die Frau benimmt sich dumm und hysterisch: schreit rum, verbreitet Hektik, denkt nicht nach, verhält sich unlogisch und ist die Reiche-Leute-Zicke schlechthin. Sie verspielt dann ihr letztes Potential, indem sie dem Typen der ihr Leben zerstört hat dann doch noch das Weibchen macht.
Jennifer Lawrence und Chris Pratt halten ihre verehrten Hollywood-Körper gerne in engen, weltraummäßigen oder auch mal gar keinen Klamotten (aber immer schön diskret) vor die Kamera. Schauspielerisch haben sie nicht viel zu tun: zehntausendfach gesehene Seufzerei, Küsserei, Streiterei, Versöhnungen, Champagner am Abend....sie dabei immer in feschem Schuhwerk (wie High Heels) unterwegs...auf einer Raumstation......Die beiden spielen dabei so hölzern das ich all ihre Gefühlsbeteuerungen keine Sekunde ernst nehme.
Was mich an diesem Film am meisten stört ist die Selbstverständlichkeit und die Arroganz, frei über das Leben eines anderen Menschen zu verfügen und aus egoistischen Gründen das mit ihm zu machen, was eiem gerade in den Kram passt. Ein Jahr lang alleine auf einem Raumschiff rumlaufen und "nur" mit Androiden zu reden ist hierfür keine Ausrede, auch wenn das mit Sicherheit eine schwierige Situation ist und zumindest ansatzweise den Zuschauern dieses Gefühl auch vermittelt wird. Der Film focussiert sich aber lieber auf das Abarbeiten von dümmlichen Klischees, anstatt aus der eigentlich nicht uninteressanten Konstellation etwas Spannendes zu schaffen.
Am Schluss (die letzten Minuten spielen knapp 100 Jahre später) wird dieser Mist auch noch gerechtfertigt durch die weibliche Hauptrollen-Stimme im Off, was das für schöne Jahre waren. Die Botschaft des Films ist ultrakonservativ und so, als würde in einem Western der Dreißiger bis Fünfziger Jahre irgend ein Macker die Frau packen, auf´s Pferd werfen und mit seinem neuen Besitz davonreiten.
Ich bin leicht angewidert.
Ich hab leider nur 2 von den Filmen gesehen.
"Zoomania" fand ich eher mittelmäßig,
"Mein Leben als Zucchini" hab ich heute in der OV im Kino gesehen und bin begeistert - also wünsche ich diesem Film das er gewinnt, obwohl ich nicht glaube das dies passieren wird.
"Noma" ist so schön fotografiert wie das Essen auf den Tellern des gleichnamigen Restaurants arrangiert ist.
Desweiteren lassen sich Leute betrachten, die in Wald und Flur sowie auf dem Meer frische regionale Zutaten besorgen, wie der Chef des Restaurants regelmäßig seine Untertanten........entschuldigung.........seine Angestellten zusammen faltet und es sind diverse Preisverleihungen zu sehen, bei denen "Noma" als bestes Restaurant der Welt ausgezeichnet wird.
Lustig ist, wie der Chefkoch dies nicht zu ernst nimmt und sagt es sei "ridiculous", genau so gut könnte man jedes Jahr die beste Farbe der Welt bestimmen, zum Beispiel gelb. In solchen Momenten wirkt er sympathisch.
Hatte als Zombie-Film-Fan schon immer das Gefühl, "I am legend" nicht unbedingt sehen zu müssen. Bekam ihn neulich von einem Freund auf DVD geschenkt und hab mich heute gut 90 Minuten gepflegt gelangweilt. Alles war schlimmer als erwartet: Zombies aus dem Computer, die null furchteinflössend sind - da hilft auch Rennen & Hüpfen nichts.
Will Smith als fast einziger Darsteller, der seine Sache zwar ganz okay, aber auf keinen Fall besser als okay macht.
Die für Zombie-Filme tyischebn Splatter-Geschichten fehlen.
Wäre nicht so schlimm, wenn der Film an anderer Stelle punkten würde: er versucht nämlich, das Portrait eines Menschen in einer existenziellen Not und Sinnkrise zu zeichnen.
Das klappt leider überhaupt nicht.
Der Film bleibt völlig an der Oberfläche und zeigt lieber ein apokalyptisches, leeres New York. Sogar das ist nicht interessant und wurde bei "28 days later" mit London viel faszinierender und bedrückender dargestellt.
Da der Film weder als Zombiefilm noch als Drama funktioniert, über keinerlei Schauwerte verfügt und die Handlung auf einen halben Bierdeckel gekrakelt werden kann, kriegt er gerade mal so 3 Punkte.
Am beeindruckensten bei "I am legend" finde ich die Tatsache, daß diese Einschlaf-Hilfe 159 Millionen Dollar an Produktionskosten verschlang.
Wo sind die hingewandert?
Dem Film ist diese hohe Summe nämlich keineswegs anzusehen.