Fando_Y_Lis - Kommentare
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Alle Kommentare von Fando_Y_Lis
Vielleicht mein Lieblingsfilm von Fassbinder.
Eine sehr traurige und etwas bedrückende Geschichte in einer "Downward Spiral" um es mit Nine Inch Nails zu sagen. Der Obsthändler (Hans Hirschmüller) ist aus der Frensenlegion zurück, wird von seiner Mutter sehr schlecht behandelt und ständig runter geputzt, was in der Ehe (grandios : Irm Hermann) weiter auf die Spitze getrieben wird. Seine hinterhältige Frau stachelt die Verwandtschaft auf (lediglich die von Hanna Schygulla verkörperte Figur ist weitsichtig und einigermaßen auf Hansen's Seite) und betrügt ihren Mann mit dem neu eingestellten Hilfsarbeiter, während sie sich verbittet, das er einer Nachbarin (Ingrid Caven) Birnen vorbei bringt.
So karg wie die absichtlich reduzierten darstellerischen Leistungen sind die Wohnungs- und Kneipen - Einrichtungen, die Hinterhöfe, der hölzerne Obstkarren und das gesamte Leben der Protagonisten. Das Wirtschaftswunder fährt eigentlich an den freudlosen und emotionsarmen Figuren vorbei, die sich nie so wirklich von Krieg, Katholizismus und ähnlichen Katastrophen erholen konnten.
Lediglich Schygulla und Caven verbreiten ansatzweise ein Versprechen von Glamour und zeigen, daß es Anfang der 70er Jahre wohl auch ein anderes München gab... Aber nicht für Hans und seine Umgebung.
Fassbinder gelingt es, mit geringen und reduzierten (jedoch sehr durchdachten) Mitteln ein höchstmögliches komplexes Gesellschafts - und Familienbild der Bundesrepublik zu jener Zeit auf die Leinwand zu bringen.
Wsr relativ skeptisch was Roehler's Fassbinder - Biopic angeht da letzterer fast immer großartig war... und Roehler zuweilen ("Die Unberührbare"). Mit einem Lebensstationen abhakenden Biopic wäre dem Meister nicht beizukommen... Dachte ich. Roehler geht einen Zwischenweg, pickt einzelne wichtige und manchmal auch nicht ganz so bekannte Episoden aus Fassbinders Dasein und inszeniert diese auf eine Weise die dem Lebensgefühl der Zeit und des Regisseurs wohl recht nahe kommen dürften. Dabei bedient er sich Elemente die auch Fassbinder mochte und verneigt sich gleichzeitig vor dessen Vorbildern (überdeutlich und sehr schön anzusehen : Douglas Sirk). Die Darsteller agieren teilweise etwas zu aufgesetzt (Kurt Raab, der aber anscheinend so war und sich im Lauf der Zeit wenigstens graduell von seinem Chef emanzipiert). Oder die Künstler spielen gar nicht... So wie Fassbinder letzteres von ihnen verlangte. Natürlich geht es fast die ganze Zeit um Drogen und (schwulen) Sex, wobei der Film jegliche Wohlfühl-Atmo mit Füssen tritt. Besonders gefiel mir Eva Mattes als Brigitte Mira und Erdal Yildiz als Lover Salem. Dessen Geschichte mit Fassbinder nimmt erfreulich viel Raum ein, und bei den wenigen Momenten wo Fassbinder seine ständige Distanz zu den Menschen verliert die ihn umgeben hat es fast immer mit Salem zu tun, einer von den wenigen Leuten in die Fassbinder anscheinend wirklich verliebt war.
Manche wichtigen Stationen wie z. B. "Berlin Alexanderplatz"oder "Lili Marleen" kommen gar nicht vor, also genau jene Werke, wegen denen Fassbinder auch bei Leuten bekannt ist die nicht unbedingt Arthaus - Besucher sind.
Die Darsteller sind fast alle gut getroffen (äußerlich, aber auch vom Spielen her, wenn man die Originale in Dokus, Interviews etc. gesehen hat). Hier ist auch die nachgestellte Szene aus "Deutschland im Herbst" zu nennen, in der Fassbinder ein politisches Gespräch mit seiner Mutter hat.
Ob Fassbinder dieser Film wohl gefallen hätte? Keine Ahnung. Könnte sein, da Roehler eine kantigen fast 2 1/2 stündigen Brocken inszeniert hat, der sich was traut.
Außer dem wirklich guten, innovativen und spannenden Original mag ich keinen Film der Reihe.
Es wurde versucht immer brutalere und ekligere Fallen zu bauen, teilweise ist die Handlung völlig unlogisch, die Charaktere sind ausnahmslos unsympathisch und die Darsteller nicht besonders talentiert.
Aus meiner Sicht gab es vorher noch kein Film - Franchise was dermaßen schamlos gemolken wurde.
Im Horror - Genre bei dem Fortsetzung nach Fortsetzung üblich ist und wo dies manchmal sogar gut funktioniert ist "Saw" mit den beinahe jährlichen Fortsetzungen der Tiefpunkt.
Regisseur Jan Komasa vermeidet Klischee - Fallen, wird weder rühselig, fromm oder gar sarkastisch oder komödiantisch (hatte die Befürchtung eins dieser Attribute wird bestimmt auf den Film zutreffen). Ist aber nicht. Hab den Eindruck das sowohl Gläubige als auch Agnostiker oder Atheisten dem Film was abgewinnen können.
Worum geht's?
Ein junger Strafgefangener arbeitet im Sägewerk eines Dorfes und zwecks guter Gelegenheit gibt er sich als Priester aus, da er das eh gern sein würde und vom Pastor im Knast erfuhr das daraus ob seiner Vita nix wird. Die Dorfbewohner finden den charismatischen und undogmatischen neuen Priester super (der "Alte" ist gerade im Krankenhaus) und bald gibt's nicht nur interessante und eher unkonventionelle Predigten, sondern auch Aufruhr im Dorf... Weil der junge "Priester" sich ein bisschen zu sehr in alte Streitereien und Geheimnisse einmischt...wobei seine Ideen schon toll sind : sie passen in gewisser Weise in einen kirchlichen Rahmen, aber auch zu der aufwühlenden Vergangenheit des Mannes.
Was mir sehr gut gefiel : er tut automatisch das was Jesus gepredigt hat (wenn man das mag) und ist gleichzeitig unkonventionell und in gewisser Weise ein Weitsichtiger Rebell. Inwieweit die Gläubigen in der Kirche das so sehen wenn sie den Mann am Kreuz anbeten, wird sich im Lauf der knapp zweistündigen Handlung rausstellen...
Den Schluss fand ich krass und unerwartet, und so wie die Gläubigen in dem polnischen Dorf werden die Arthaus Zuschauer in eine interessante gedankliche Probe geschubst...
Sehr sehenswert!
Ein wirklich fieser, düsterer, brutaler und stylisher Remix von "eXistenZ", gleichzeitig eine ganz eigene Bildsprache, nicht zuletzt durch den tollen Kameramann.
Jennifer Jason Leigh ist auch dabei :-)
Die Handlung spoilern möchte ich nicht...nur soviel : es gibt eine Menge Mindfuck und Realitätsverschiebung, weil diverse Leute sich freiwillig Nadeln ins Hirn rammen und in einem seltsamen Apparat liegen der sie auf eine ganz besondere und häufig schlimm endende (virtuelle?) Reise schickt.
Filme die zum lachen animieren sollen finde ich häufig schwierig. Zu bemüht ist der Humor oft... Oder zu altbacken, zu Tode zitiert und geklaut, und im ungünstigsten Fall sexistisch oder auf Minderheiten rumreitend.
Bei "The Climb " ist das nicht so. Situationskomik, manchmal slapstickartig inszeniert, teilweise viel düsterer Humor und zuweilen auch etwas bitter... Erinnert manchmal in der Kombi aus Tragik und Lustigkeit an "I, Tonya".
Die tolle Inszenierung ist dabei fragmentarisch, lässt oft bewußt wichtige Infos außen vor, die erst später via Dialog oder Kamerafahrt aufgedeckt werden. Oder auch mal gar nicht.
Die beiden Hauptcharaktere, zwei Männer die eine lebenslange und nicht immer einfache Freundschaft verbindet, werden vom Regisseur und Autor Michael Angelo Covino und vom Drehbuch - Co - Autoren Kyle Marvin gespielt. Der Film ist in diverse Kapitel eingeteilt, zwischen denen immer eine erstmal unklare längere Zeit liegt. Besonders die Kamera ist ganz toll: mal benimmt sie sich wie bei einer Sportreportage, dann wie in Argento's "Opera" oder "Tenebrae". Die Darsteller sind durch die Bank wunderbar und erinnern, auch durch die teilweise kruden Situationen, an Wes Anderson. Sein beinahe - Namensvetter Roy Andersson kam mir auch in den Sinn, nicht zuletzt durch einige merkwürdige, aber sehr schöne Gesangseinlagen am Rande des Geschehens.
Trotz des wilden und manchmal wirren Drumherum und der relativ skizzenhaften Zeichnung der beiden Hauptcharaktere fand ich mich in ihnen sofort wieder... Das dauerte keine drei Minuten. Es ist mir ein Rätsel wie der Film das geschafft hat. Ist es so, das die Kunst des Weglassens (und im richtigen Moment das passende sagen und zeigen) bei "The Climb" so gut funktioniert?
Eine Zweitsichtung (das Vergnügen darf sein) wird es vielleicht zeigen.
Beim vierten Anlauf geschafft, "Rawhead Rex" bis zum Ende zu schauen.
Wie bekommt man es hin, aus einer Clive Barker - Vorlage einen dermaßen schlechten Film zu drehen?
Hier stimmt wirklich gar nichts : die Kreatur ist total lächerlich (vor Frau Mahlzahn in der Augsburger Puppenkiste hab ich viel mehr Angst), die Darsteller sind allesamt öde und spielen teilweise unglaublich schlecht.
Jeder... Aber wirklich jeder Versuch Spannung oder Atmosphäre zu erzeugen wird gegen die Wand gefahren.
Zum Glück hat Clive Barker (der den Film nicht ausstehen kann) ab dann erstmal selbst Regie geführt und bei "Hellraiser" hat das ja super geklappt...ich hatte erwartet das noch mehr Verfilmungen nach seinen Short Stories entstehen... "Midnight Meat Train" fällt mir noch ein.... Sowie "Dread", die ganz ordentlich sind. Wie bei Stephen King scheint es nicht ganz einfach zu sein, aus den guten Vorlagen einen guten Film zu machen...
Ulrike Ottinger fuhr Anfang der 60er Jahre in einer ziemlichen Klapperkiste nach Paris. Diese gab bei Cézanne den Geist auf und sie wurde von fünf Männern mit Hüten die ein bisschen gefährlich aussahen, sich aber als sehr nett entpuppten, mit in die französische Stadt genommen. Ausgehend von einem kleinen Buchladen in Saint Germain, wo sich Künstler, Schriftsteller, Musiker und Intellektuelle trafen, spannt Ottinger einen Bogen quer durch die 60er Jahre, der persönlich ist, aber auch wichtige kulturelle und politische Ereignisse lebhaft illustriert. Dies geschieht durch Ausschnitte von Kinofilmen, Zeitdokumenten in filmischer und schriftlicher Form, Interviews, Musik und Jetztzeit-Besuche der Regisseurin an Orten wo sie früher lebte und arbeitete...sowie durch das Gästebuch der Buchhandlung und durch die eigene zeitgenössische Kunst (z. B. Pop-Art mit politischen Inhalten) von Ulrike Ottinger selbst.
Es kommen sehr viele interessante Persönlichkeiten vor, von der Sängerin Nico über Jean Genet, Sartre, die Berlinerin Valeska Gert, Juliette Greco & Albert Camus, um nur einige zu nennen. Die Hochzeit der Nouvelle Vague wird ebenso thematisiert wie eine blutig endende Demonstration, bei der mehrere hundert Algerier mitten in Paris von einer äußerst brutal auftretenden Polizei getötet werden. Auch das dieses Ereignis selbst von linksliberalen Medien unter den Teppich gekehrt wurde, bis Genet ein paar Jahre später ein Skandal - Theaterstück zum Thema inszenierte, wird besprochen.
Etliche Dinge waren mir bekannt, aber vieles war auch Neuland. Die über zwei Stunden Filmzeit vergingen im Flug.
Ulrike Ottinger hat ein Kunstwerk über die Kunst (wie auch über Gesellschaft und Politik) erschaffen.
Großartig!
Die Doku über Bruckner ist sehr konventionell geraten, ein Kinobesuch lohnt sich für Freunde seiner Musik aber trotzdem, weil die Auswahl seiner Musikstücke mit einer guten Anlage wirklich schön zu hören ist.
Der Film ist aufgebaut wie ein sehr ausführlicher Wiki - Eintrag mit Musikbeispielen und Interviews mit Dirigenten, Biographen und Expertinnen /Experten der Musikgeschichte, wobei auch einige recht lustige Anekdoten zu hören sind. Wie zum Beispiel das Wagner mit Bruckner mal so viel Bier abends trank das Bruckner anderntags wichtige Infos des Gesprächs nicht mehr parat hatte. Gut und interessant zu hören ist auch das Bruckner keineswegs antisemitisch war, sondern seine Musik lediglich von den Nazis instrumentalisiert wurde oder werden sollte.
Der Film ist für den interessierten Laien (dazu zähle ich eher in dem Fall) aber auch für Leute die sich schon viel mit dem versatilen Komponisten befasst haben ein kurzweiliges Vergnügen.
Noch vor "The Sopranos" sah ich "Six feet under". Beide Serien haben mich komplett umgehauen und ich hab sie beide schon dreimal gesehen. Damals hab ich aus Amerika alles von HBO bestellt was es bis dahin an Serien gab und mir extra einen RC1 DVD Player gekauft. Die anderen Serien waren The Wire, Deadwood, Carnivale, Oz. Es kamen zügig neue dazu, weil der Serienboom gerade anfing. Vorher haben mich Serien - von Twin Peaks und The X Files abgesehen - überhaupt nicht interessiert.
Die beiden erstgenannten Serien sind für mich bisher die besten die es gibt und sie haben aus meiner Sicht auch die besten finalen Folgen ever.
Tony Soprano ist ein Vorreiter für viele ambivalente Serien - "Helden"... Von Breaking Bad über Nurse Jackie zu Boardwalk Empire, Californication und etliche mehr. "The Sopranos" wirkt wie ein 70stündiger hochklassiger Kinofilm, bei dem his in die kleinste Nebenrolle extrem gute Figurenzeichnungen und DarstellerInnen zu finden sind.
Von HBO bin ich bis heute ein großer Fan.... Ausgerechnet Game of thrones (sowie Westworld) kann ich nicht so viel abgewinnen. Sehr gut finde ich aktuell Quarry, aber das wurde leider nach der ersten Staffel eingestellt.
Enthält Spoiler.
Der vielleicht sperrigste Film von Jörg Buttgereit. Sein Potential entfaltet "Schramm" beim ersten Anschauen vielleicht erst im Nachhinein. Beim Betrachten ist man zu geschockt von einem angenagelten Penis, einer Vagina mit Zähnen und dem Zeugen Jehovas Massaker. Es gibt auch einen leicht fiesen Besuch beim Zahnarzt. In "Schramm" sieht alles völlig trostlos aus und spiegelt damit die Innenwelt des einsamen Haupt - Protagonisten. Der lebt in einer lieblos eingerichteten kargen Wohnung und hat nur menschlichen Kontakt zu seiner Nachbarin, die ihr Brot mit Prostitution verdient und dabei einige mysteriöse und fragwürdige Grauen Herren trifft.
Wenn der Film vorbei ist schleicht sich ein melancholisches Gefühl heran, und sogar etwas Mitleid entsteht, obwohl Schramm ein Mörder ist.
"Schramm" hat keine klare Linie was die Erzählweise angeht und springt traumwandlerisch vor und zurück, was Handlung und Zeiten angeht. Das ist ein guter Kniff um sich in die Figur rein zu versetzen, denn Schramm ist gerade beim Anstreichen in seiner Bude von der Leiter gefallen und liegt im Sterben....es ziehen Episoden seines Lebens an ihm vorbei. Am Schluss lässt sich alles ganz gut zusammenreimen.
Die (elektronische) Musik von "Mutter" - Begründer Max Müller trägt viel zur Atmosphäre des nur 65minütigen Films bei. Ich dachte öfter an diverse andere Filme die ich mag und die mehr oder weniger offensichtlich Pate bei "Schramm" standen. Mir gefiel er jetzt viel, viel besser als bei der Erstsichtung Mitte der neunziger Jahre in einem besetzten Haus in Berlin - Mitte. Schwer zu sagen ob die Atmosphäre damals nicht so passte oder ob ich den Film jetzt einfach besser verstehe. Gesehen hab ich heute die in Zusammenarbeit mit dem Regisseur funky uffjebügelte großartige Bluray - Version von Arrow.
Ein japanischer und ein amerikanischer Astronaut hissen eine Stange mit beiden Landesfahnen auf einem neu entdeckten Planeten. Dort leben die Alphas unter der Oberfläche des Planeten, weil das dreiköpfige Monster Ghidorah ihnen das Leben schwer macht. Die Erdlinge bekommen ein Mittel gegen Krebs versprochen, wenn sie den Alphas Godzilla und Rodan "ausborgen", damit diese Ghidorah bekämpfen. Es ist schnell klar das Ungemach im Anmarsch ist, denn die Alphas bringen Godzilla und Rodan dank modernster Technologie unter Kontrolle und alle drei Monster greifen nun die Erde an. Nur eins scheint zu helfen : ein fieser Ton der die Alphas kampfunfähig macht und sogar tötet (Mister Burton bezieht seine Ideen offensichtlich nicht nur bei Mario Bava.....)
"Befehl aus dem Dunkel" hört sich eher wie ein Film Noir an. Weiß der Geier was den deutschen Verleih da wieder mal geritten hat..."Invasion of Astro - Monster" (UK, USA) ist da schon besser.
Der Film ist kurzweilig, die Darsteller wirken sympathisch, und das Setting ist stylish, sehr bunt (man merkt die Flower Power Zeit rückt näher) und da macht es auch nichts das in Blu Ray Qualität heutzutage zu sehen ist das einzelne Planeten an Fäden hängen.....
Es dauert leider ziemlich lange bis die Monster in Aktion treten. Godzilla und Rodan sind bis zum Showdown fast gar nicht dabei bzw. nur als "festgefrorene" Luftfracht zu sehen. Dafür gibt es in den letzten 20 Minuten die beste Materialschlacht welche ich bisher in einem Godzilla-Film sah : dazu zählt auch das die Bauten dieses Mal echter aussehen und in "Grossaufnahme" gezeigt wird wie Ghidorah mit seinen riesigen Füßen auf Häuser springt und Godzilla mit seinem Schwanz Eisenbahnen und Autos beiseite fegt. In Zusammenarbeit mit Rodan erzeugen sie nicht nur Kleinholz, sondern auch Sturm und Nebel... Das sieht schon deutlich apokalyptischer aus als in den Vorgängern.
Unterm Strich ist der Film mein zweitliebster von allen Godzilla - Filmen (bisher 9 gesehen) was am hohen Trash - Faktor, den knallbunten Bildern und dem langen toll ausschauenden Finale liegt.
Hollywood wird umdenken müssen. Vor allem unter dem derzeitigen Präsidenten: C19-Verschlimmerung galore. Das wird wohl noch längere Zeit Thema sein.
Schade für Christopher Nolan und seinen Film.
Ich kann die Geheimniskrämerei als Vermarktungssttategie nachvollziehen, auch wenn ich das nicht wirklich gut finde und sich gerade zeigt, daß hier (wie auch in vielen anderen Lebensbereichen) ein Umdenken vonnöten ist.
Einen Strandurlaub oder eine gefüllte Bar möchte ich mir derzeit nicht zumuten. Aber ins Kino geh ich inzwischen wieder gerne und regelmäßig. Durch die Sicherheitsmaßnahmen fühle ich mich gut aufgehoben, und 45 Sekunden Maske tragen vom Eingang bis zum Sitzplatz ist im Vergleich zu anderen Vorschriften easy going.
"Da gab es ja gar keine Jump - Scares" sagte einer von sieben Teenagern mit enttäuschter Stimme am Ende der Vorstellung in der Sitzreihe hinter mir.
Os Perkins, Sohn des bekannten "Psycho" - Hauptdarstellers Anthony, drehte eine stimmungsvolle und bildgewaltige Neuinterpretation eines der bekanntesten Grimms - Märchen. Er lässt so gut wie alle Horror - Konventionen außer Acht und zeigt lieber eine prachtvolle Waldwelt, die komponiert wirkt wie auf einem Gemälde und manchmal auch wie auf einem Werk von Pierre et Gilles (Fliegenpilze).
Das Ganze hat einen feministischen wie auch einen heidnischen Aspekt. Der Film dreht sich fast ausschließlich um die Hexe und um Gretel (großartig : Sophia Lillis und Alice Krige). Der Vater von Hansel und Gretel kommt erst gar nicht groß vor, und Hansel leistet seinen wichtigsten Beitrag im leider zu schnell abgehandelten Showdown.
Das Zusammenspiel von Licht, Farben, toller Kamera, Musik und Ausstattung ist absolut wunderbar und erinnerte mich im Kino an das Gefühl, alleine im Wald zu sein. Oft kam der ebenfalls tolle Film "The Witch" (okay, der ist noch besser) in den Sinn.
Der Trailer weckt möglicherweise falsche Erwartungen, denn es handelt sich hier um keinen gewöhnlichen Horrorfilm mit Action und möglicherweise Gore. Vielmehr hatte ich oft den Eindruck, die ganze Zeit im roten Twin - Peaks - Zimmer gefangen zu sein... Nicht nur was die Abgedrehtheit der Geschichte angeht, sondern auch die Langsamkeit.
Ich kann verstehen das Zuschauer dem Film nicht so viel abgewinnen können, ich erlebte jedoch 87 knisternd spannende und aufregend schöne und arty Minuten und hab einen neuen Lieblingsfilm.
Bei einem Film das Gefühl haben zu träumen.... Kenne ich von Dario Argento.
Abel Ferrara kann das aber auch und hat ein Irrgarten fiebriger und kaum auszuhaltender Realitäten mit Illusionen und Versatzstücken mithilfe des Hirns vom Hauptakteur (wie immer großartig: Willem Dafoe) gebaut.
Sich gehen lassen und in den Bildern auflösen ist im Kino toll. Hinterher in der S-Bahn zu versuchen das Gesehene rational einzuordnen und all dem einen Sinn abzutrotzen will gerade nicht gelingen.
Aber die Fahrt dauert noch 15 Minuten, wer weiß...
Dackelblut : "Wir machen einen Star aus dir!"
"White Star" wurde von Roland Klick fast sofort in Berlin gedreht, nachdem er bei der Christiane F. - Verfilmung nicht mehr an Bord war. Dennis Hopper ist das Zugpferd, ganz klar. Zu sehen ist auch der Oberbösi aus Wes Craven's "The last house on the left" : Frank Hess in einer leider eher kleinen Rolle... Sowie diverse Punks die sich selbst spielen und mit Terrance Robay einen Hauptdarsteller, der danach nie wieder in wichtigen Filmen im Erscheinung trat.
Hopper spielt einen ehemals erfolgreichen Produzenten, hat angeblich mit den Rolling Stones gearbeitet, ist inzwischen abgehalftert und versucht aus Robay ("Moody", Keyboarder einer Punkband) einen optimistischen glatten Star zu machen. Dazu manipuliert er Sänger, Publikum und Presse gleichermaßen, setzt Gerüchte in die Welt, lässt Tour-Plakate in ganz Berlin aufhängen (obwohl er weiß das es gar keine Tournee geben wird) und lässt sogar ein Attentat auf seinen Schützling inszenieren... Medienrummel und Hype sind alles.
Damit hat Klick etwas aufgegriffen was heute noch extremer ist als Anfang Mitte der Achtziger Jahre: Musiker und Künstler als Marionetten einer Marketing - Strategie, die insbesondere leicht zu beeindruckenden jungen Leuten das Geld aus der Tasche ziehen sollen, während die dargebotene Kunst kaum mehr ist als eine billige Musik - Vortäuschung.
Der Film lebt vor allem von Hopper's irrem, fast schon wahnhaftem, aber großartigen Spiel. Er war zu der Zeit auf dem Höhepunkt seiner Kokainsucht, was ihn zu einem unberechenbaren Zeitgenossen machte. Klick berichtet es seien lediglich 2 bis 3 Stunden Arbeit pro Tag möglich gewesen, da Hopper ansonsten zu drauf war oder aggressiv, wenn er runter kam. Klick berichtet aber auch von einer guten Zusammenarbeit, wenn sie denn mal möglich war.
Beeindruckend sind neben den vielen hektischen Szenen vor allem die ruhigen Bilder in der Mitte des Films, wo die beiden Hauptakteure im Waschsalon sitzen und Hopper einen Monolog hält, sowie die darauf folgenden ruhigen Aufnahmen der Mauerstadt, grau in grau. Da wurde aus der Not eine Tugend gemacht, denn die eigentlich geplante Geschichte wurde vor allem aufgrund von Hopper's Drogensucht nicht erzählt : das der Manager sich in seinen Schützling verliebt und am Schluss das geplante Attentat vereiteln will.
Ging alles nicht, weshalb der Film ein bisschen wie ein Flickenteppich wirkt, unterm Strich aber trotzdem gut funktioniert.
Der Regisseur ließ sich viele Tricks einfallen um den Film möglichst gut aussehen zu lassen : so inszenierte er mit 7 Personen, Tonband - Archiv - Aufnahmen und einer Kamera die aus einer Telefonzelle raus dreht eine ziemlich wild aussehende Straßenschlacht. Das erinnert an Mario Bava, der ebenfalls mangels Geld häufig Ideen entwickelte um etwas viel opulenter aussehen zu lassen als es in Wirklichkeit ist.
Wie so oft bei Roland Klick stehen menschliche Beziehungen, Geld und Habgier und damit auch einhergehende teilweise brachiale Gewalt im Mittelpunkt. Zumindest hier schließt sich "White Star" an die beiden Vorgänger "Deadlock" und "Supermarkt" an.
Als der Film rauskam lief er erstmal nicht so gut, spielte im Lauf der Zeit aber locker sein Geld ein, wurde für Amerika umgeschnitten und bekam einen anderen Namen verpaßt, und im Lauf der Zeit bekam er eine doch eher positive Reputation. Es gibt Leute die sagen es ist der beste Film von Klick. Sehe ich nicht so, aber Dennis Hopper spielt die interessanteste Rolle in dem Film und vielleicht auch seine beste und zwiespältigste neben "Apocalypse Now".
Enthält Spoiler.
"Supermarkt" ist nach "Deadlock" ein weiterer Film von Roland Klick, der sich um kriminelle Machenschaften, Habgier, Geld und Intrigen dreht. Dieses Mal ist nicht die Wüste ein weiterer Star, sondern Hamburg, hier besonders Sankt Pauli, als Kontrast aber auch zum Beispiel eine mondäne Villa mit opulenter Marmor-Treppe und Elbe - Blick.
Wir sehen dem in Hamburg gestrandeten Willi (Charly Wierczejewski) zu, wie er von einem Schlamassel in den nächsten gerät, von sämtlichen Leuten nur für ihre Zwecke ausgenutzt wird (bezeichnend ist das die ihm alle ständig was anderes zum anziehen geben, so als wäre er eine Puppe) und er mit einem seiner neuen Bekannten am Ende des Films (jedoch vor dem eigentlichen Showdown) einen größeren Raubüberfall begeht.
Das der Film so toll aussieht liegt nicht zuletzt an der Kamera : Jost Vacano wurde später nach Hollywood "geholt", es ist nicht das erste oder das letzte Mal das jemand nach der Zusammenarbeit mit Klick (kommerziell) erfolgreicher wird als der tolle Regisseur selbst : in diesem Fall ging es für den Kameramann später zum Beispiel zu "Das Boot" und "Starship Troopers".
Hauptdarsteller Charly wurde von Klick in einer Kommune entdeckt, wo er auf dem Fußboden saß. Er verfügte über keine schauspielerische Erfahrung, passte für Klick aber perfekt zu der bis dahin nicht ausgearbeiteten Rolle, den Rest erledigte Charly's Kamera - Präsenz sowie seine Intuition, mit der er sich perfekt einbrachte und oft Dinge tat die nicht so im Drehbuch standen, aber gut zu seinem Part passten.
Eva Mattes ist in eine ihrer ersten Rollen zu sehen und ist genau so beeindruckend wie in späteren Jahren.
Walter Kohut erhielt für seine finstere Rolle als Krimineller und Zuhälter den Bundesfilmpreis.
Die wild gewordene Kamera fährt durch Straßen, Kneipen und Polizeireviere, alles wirkt hektisch und durcheinander, während es in Wirklichkeit akribisch choreografiert wurde und bis zum weit hinten im Bild agierenden Statisten jede /r eine ausgearbeitete (wenn auch ganz kleine) Rolle und auch meist einen Text hatte.
Da nicht im Studio sondern quer durch die Stadt gedreht wurde, gibt es zum einen viel zeitdokumentarisches Lokalkolorit und zum anderen krasser Orte und Bauten, wie z. B. ein völlig runter gerocktes Wohnhaus für "Gastarbeiter", wie das damals hieß.
Das etwas offene und künstlerische Ende gefällt mir sehr gut.
Eine Sache hinterlässt Unwohlsein: der schwule Charakter strotzt vor (negativen) Klischees : er ist zwar reich und stylish und lebt in einer Villa, ist aber völlig einsam und will sich sein Glück bei viel jüngeren Typen am Bahnhof kaufen... die er dann ausnutzt und manipuliert. Ich will nicht sagen das es das nicht gibt, allerdings entsprach es in den 70ern und 80ern dem Bild welches die breite Masse zu dem Thema im Kopf hatte: Schwule sind immer sexgeil, korrupt und unglücklich, und am Ende bringen sie sich um, falls sie nicht vorher von einem Typ aus zwielichtigem Milieu gekillt werden (so auch in "Supermarkt"...und "Die Konsequenz... Oder" Tod in Venedig "..... Sogar bei Dario Argento (" Profondo Rosso") ist das so...)
Davon abgesehen ist "Supermarkt" der übrigens in den damaligen Kinos gut lief, ein ungewöhnlicher und wichtiger Beitrag zum Kino dieses Landes. Der Film ist seiner Zeit weit voraus, was Story und Umsetzung angeht, zudem schaffte Klick es gut künstlerischen Anspruch mit dem für ihn stets wichtigen Blick auf Zufriedenheit und Unterhaltung des Zuschauers zu verbinden.
Er sprach davon wie blöd er es fand das wichtige gesellschaftliche Themen nur in Dokus vorkommen, die kaum jemand guckt, und viele Leute der Meinung waren in einem unterhaltsamen Format würde das nicht funktionieren.
Sie hatten Unrecht, und Roland Klick hatte einen weiteren Meilenstein in seiner leider relativ kurz geratenen Vita.
"Wo ist das Geld?!?"
Kurz nach dem Sechs Tage Krieg dreht Roland Klick in der israelischen Wüste mit einer Ausgangsbasis von 250.000 Mark und drei Handvoll Leuten (das beinhaltet ihn, die Darsteller und die Mitarbeiter) seinen dritten Langfilm, mit Mario Adorf in einer Hauptrolle. Angelehnt an Italo-Western entsteht ein nihilistisches, aber unterhaltsames Werk, unterlegt mit Musik von Can. Bei den neuen deutschen Regisseuren kommt der Film nicht so gut an. Auf deren Intervention wird der Film im fast letzten Moment aus dem Cannes - Wettbewerb genommen und während eines Hagelsturms in einer Sonderveranstaltung gezeigt, wo aufgrund des Wetters nur wenige Personen (unter Anderem Alejandro Jodorowsky) anwesend sind. Der findet "Deadlock" (nicht wirklich überraschend) total gut.
Die Dreiecks - Ganoven - Geschichte ( plus ein windiger Verkäufer und zwei Frauen die von den Herren der Schöpfung lediglich als Objekte gesehen werden...mehr als diese sieben Personen tauchen nicht auf) erfindet das Rad nicht neu, aber die karge Landschaft ist ebenfalls ein Star (damals Neuland, heute durch "Fargo" oder "True Detective" ein allgemein gültiger Kniff) und sogar den beiden extra für den Film zusammen - bzw. umgebauten Autos kann dies zugestanden werden.
Letztendlich dreht sich alles um Gier und Egoismus: Wer bekommt wie viel von der Beute? Woher diese kommt wird nie besprochen, was den Film eher noch interessanter macht. Der etwas brachiale Showdown bedient sich wieder klar beim Western(helden), aber "Deadlock" ist einzigartig, da es wohl nicht so viele verschrobene deutsche Ganoven - Wüsten - Western mit prägnanten Darstellern und Darstellerinnen und Musik von einer inzwischen zu recht als kultig angesehen Band gibt.
Meine Überschrift ist ein Zitat aus dem Film, steht aber auch für die nicht ganz einfache Finanzierung von "Deadlock", wobei Klick einmal zum Beispiel im Glatteis - Winter von Bayern nach Berlin fuhr, in einen krassen Unfall verwickelt wurde und bei einem Geldgeber mit blutigem Turban - Kopfverband ankam. Der wollte Klick zuerst die Kohle nicht geben weil er dachte das im Dreharbeiten - Krisengebiet etwas schlimmes passiert ist.
Es ist schade das Roland Klick nur 7 Spielfilme gedreht hat. Er trat vor 2 Jahren in einem Berliner Programm-Kino auf, welches eine Retrospektive zeigte. Als der Film 1970 rauskam lief er im Zoo - Palast, damals der größte Saal des Landes, aus heutiger Sicht erstaunlich... sowie natürlich erfreulich.
Jetzt auf Bluray... Wie rot der künstliche Himmel leuchtet! Wie schön die blauen Wellen sind! Lummerland und vor allem die Drachenstadt in prächtigen Farben!
Was meine frühe Kindheit in schwarz weiß versüßt hat und auch in Buchform gefallen fand, beeindruckt mich überraschenderweise auch noch heute. Vielleicht ist es der besondere Reiz, das hier einfache, aber wunderschön gearbeitete und wirkungsvolle Puppen an Fäden hängen... ohne CGI, millionenschwere Tricks und Stunts, ohne vorherige Marktforschung und dreizehn Co - Produzenten... Eine einfache, aber tolle und phantasievolle Abenteuergeschichte mit "Message"...eher zwischen den Zeilen. Das zwischen einem schwarzen Jungen und einem chinesischen Mädchen zarte Bande von erster Verliebtheit geknüpft wird, zum Beispiel. Oder Halbdrache Nepomuk, gemieden von den "reinrassigen" Drachen, die ihn nicht in ihre Stadt lassen wollen...
Das Menschen (oder Drachen) die Böses im Schilde führen niemals glücklich sein können. Und so weiter.
Dazu etwas absurd wirkende Situationen wie der stets prall gefüllte Laden von Frau Waas, auf einer Insel wo nur 4 Menschen (später 5) leben.
Sowie tolle und fantastische Settings und Ideen : der Scheinriese. Die Echo - Höhle. Die Fata Morgana in der Wüste.
Und vor Drachenlehrerin Frau Malzahn hab ich auch heute im höheren Alter noch so viel Angst wie vor Giger's Alien... :-)
So wie beim Vorgänger "Ich seh, ich seh" des Regie - Duos aus Österreich ist auch in "The Lodge" die eiskalte Inszenierung und eine sehr lange Unklarheit was das Ganze eigentlich soll ein finsteres Geschwisterpaar, welches die Zuschauer im Kinosaal frösteln und ganz ohne Jumpscares im Stuhl zusammenfahren lässt.
Was oder wer steht im Mittelpunkt des kanadischen Weihnachts - Wald - Hauses? Der Fluch von Mutti aus dem Jenseits? Eine verrückte Frau die durch ein schlimmes Ereignis in ihrer Kindheit den Faden zur Realität verloren hat? Rachsüchtige böse Kinder bei denen ein gemeiner Streich aus dem Ruder läuft? Oder ganz was anderes?
Nicht zuletzt befindet sich "The Lodge" durch ausnahmslos großartige Darsteller, einen finsteren Score und die tolle Kamera in einer neuen Liga guter Horror - Dramen.
Nach einem nicht ganz so starken mittleren Teil und einigen raffiniert gestreuten falschen Fährten gibt's am Schluß eine richtig fiese Auflösung, die auch noch mit einem Fragezeichen versehen wird und lange nachhallt.
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Grelles buntes Licht in allen Neonfarben, Wackelkamera, Drogen, laute aufdringlich wirkende Musik, Protagonistin (Künstlerin inmitten einer Schaffenskrise) wankt verstrahlt mit aufgerissenen Augen durch die Kulissen... Nein, hier ist nicht "Climax" am Start, sondern "Bliss"..... der oft an Gaspar Noe's halluzinatorischen Trip erinnert, ihm aber nicht das Wasser reichen kann.
Denn Style over Substance funktioniert nicht immer.
Die Story und vor allem das Ende sind vorhersehbar, die Darsteller sind allerhöchstens okay, und die Idee das die Muse wenn sie schon mal küsst dafür einen hohen Preis verlangt gab es bereits in vielen Buch - und Filmvorlagen.
In der zweiten Hälfte wird der Film durch mehr Tempo, Absurdität und gut plazierte Gore-Momente deutlich interessanter, am Schluß bleibt dennoch ein eher schaler "Alles schon mal besser gesehen" - Geschmack zurück.
Ich finde das Buch toll. Neben "It" und "Misery" für mich das beste Stephen - King - Buch. Die Erstverfilmung fand ich schon nicht besonders gut, das Remake finde ich überflüssig, da es die Geschichte unnötig verwässert und dabei nichts besser oder aufregender macht als das Original. Die darstellerischen Leistungen sind eine Katastrophe. Die schlechteste King - Verfilmung seit "Langoliers", und das will was heißen...!
Ich fand "Bombshell" sehr kurzweilig. Die drei Hauptdarstellerinnen Kidman, Theron und Robbie sind toll. Lithgow kommt echt creepy rüber, allerdings ist der Auftritt von McDowell als Murdoch - Medien - Mogul enttäuschend kurz geraten.
Anfangs werden die Zuschauer direkt ins Geschehen des konservativen Fox - News - Senders geworfen. Es fühlt sich an als würde man selbst dort arbeiten : Informations - Overkill, Streß, blitzschnelle Entscheidungen und Reaktionen sind gefragt. Dazu Sexismus aus dem Bilderbuch : Frauen haben möglichst kurze Röcke zu tragen, die Schreibtische sind aus Glas, und Scheffe Ailes manipuliert und belästigt eine hübsche blonde Dame nach der anderen in seinem Büro. Fast alle wissen was los ist, aus Angst sagt niemand etwas.
Vorläufig...
Klar, "Me too" stand hier Pate (oder Patin).
Der Film drosselt sein Tempo bei unangenehmen Szenen deutlich, und obwohl er sich noch relativ diskret gibt (Sex ist nicht zu sehen, sondern wird thematisiert), sind auch weniger krasse Szenen wie die Aufforderung an eine Frau sie soll mal den Rock heben... Weiter... Noch weiter....sehr unangenehm anzuschauen.
Was mir an "Bombshell" auch gut gefällt : Biopics sind häufig zu lang und verzetteln sich in Kleinigkeiten, um ja kein winziges Detail auszulassen, hier wird ordentlich Tempo gemacht und in 109 Minuten ist der Spuk vorbei. Das geht manchmal schon zu Lasten der darstellerischen Möglichkeiten und lässt zuweilen auch etwas Tiefgang vermissen. Dennoch schafft der Film es das unangenehme Thema bei der Wurzel zu packen. Dafür 7.5 Punkte.
Hab ich als Kind oder Frühjugendlicher im damals so genannten Dritten Programm gesehen und war total begeistert. Meine Eltern beäugten dies eher misstrauisch, denn in dem Dorf wo ich aufwuchs gab es weder damals in den frühen Achtzigern noch heute Homosexuelle, aufmüpfige schwarze Butler, Tennislehrer die gleichzeitig mit Mutti und Tochter fremdgehen, ein Sohn der von der Mafia verfolgt wird und als Rabbi verkleidet zum Essen kommt, ein anderer Sohn der seine Bauchsprech-Puppe als vollwertiges Familienmitglied sehen will, ein verrückter Opa der als Weltkriegs - Veteran den Nachbarn kidnappt weil et denkt es ist ein Nazi, ein impotenter Ehemann, eine feindselige Geheimnisse aufdeckende Sekretärin und zwölfunddreissig weitere Verstrickungen. In jeder Folge wird am Ende gefragt : "Are you confused?... Well... You will not be... After the next episode of... Soap!"
Hab die Serie jetzt auf DVD und sie ist wider Erwarten noch immer total lustig und abstrus. Die Erfinderin, Autorin und Mitproduzentin Susan Harris wurde später noch erfolgreicher mit "Golden Girls", ebenfalls klasse, aber niemals den anarchistischen provokativen intelligenten Blödsinn von "Soap" erreichend.
Den Trailer finde ich auf schauderhafte Weise unlustig.
Gegen die Wand gefahrene "Gags" und offensichtliches Einschleimen beim linksalternativen Publikum (zu dem ich tendenziell gehöre).
Jedesmal zwei Minuten gehörige Fremdscham, wenn ich das im Kino sehen muss .