Fando_Y_Lis - Kommentare
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Alle Kommentare von Fando_Y_Lis
Ich sehe es eigentlich nicht als meine Aufgabe an, auf dieser Seite Werbung für bestimmte Label zu machen, aber erwähnenswert ist in diesem Fall auf jeden Fall die neue 1 Blu Ray mit 2 DVD-Veröffentlichung von Koch-Media, auf welcher der Film auf grossen Strecken (nicht komplett, wobei sich vor dem Beginn gleich entschuldigt wird) richtig gut aussieht. Der Film war ja nun jahrelang verschollen und lässt sich vielleicht nicht so gut restaurieren wie ein durch die Jahrzehnte korrekt aufbewahrtes Werk.
Da "Vier Fliegen auf grauem Samt" oder auf italienisch: "Quattro mosche di velluto grigio" der letzte Genre-Film von Argento ist, den ich noch nie sah, war ich sehr gespannt, vor allem, weil ich den ersten Teil seiner so gennanten Tier-Trilogie herausragend finde, während der zweite Teil mir nicht ganz so zusagte. Diesen hier siedle ich mal dazwischen an.
Viele späteren Trademarks des Meisters sind schon zu erkennen: seltsame Kamera-Perspektiven, super gefilmte Strassen und Plätze, eine abgedrehte und nicht immer sinnstiftende Story, eigenartige Haupt-Charaktere, diverse blutrünstige Morde (hier erstaunlich unblutig inszeniert, jedenfalls im Vergleich zu Argento´s anderen Werken) und selbstverständlich ein wenigstens teilweise ganz grossartiger Soundtrack - hier noch mal von Ennio Morricone, mit dem Argento dann erst mal für mehrere Jahre nicht mehr zusammen arbeitete.
Es wurde schon öfter darüber gesprochen, dass Hauptdarsteller Michael Brandon in etwa so aussieht wie Argento in der Zeit. Das lässt natürlich wieder mal einige Spekulationen zu, zumal der Darsteller über weite Strecken mit freiem Oberkörper, nackt in der Badewanne oder platschnass in einem hautengen Hemd zu sehen ist... Mitsy Farmer als seine Freundin kann nicht so ganz punkten, da sie sind besonders sympathisch wirkt und trotz der Wichtigkeit ihrer Rolle erst mal relativ platt wirkt.
Die Rolle des schwulen Detektivs gefiel mir gar nicht, da ich sein Verhalten total affektiert und übertrieben fand. Als dann auch noch sein Buddy mit abgespreiztem Finger und rosa Fächer rumwedelt, ist für mich das Mass voll, da hier zu sehr auf Negativ-Klischees über Schwule rumgeritten wird. Anfang der Siebziger wird das vielen Menschen noch nicht als ironisch oder deutlich überzogen aufgefallen sein. Ich weiss, dass Argento schwulen, queeren und ähnlichen Leuten progressiv und mit Sympathie begegnet, aber so wie hier mit dem Thema umgegangen wird, hat er der grossen Minderheit sehr wahrscheinlich keinen Gefallen getan.
Die alberne Gott-Rolle von Bud Spencer finde ich schon besser, gerade und auch weil sein Charakter der absurdeste in dem ganzen Film ist - neben dem "Professor" und natürlich dem seltsamen Postboten und dem Porno-Nachbarn. Hey, da haben wir ja schon wenigsens fünf eigenartige Charaktere. Für mich geht die Rechnung mit em Humor im Film nicht wirklich auf. Diese Szenen finde ich nicht schlecht, aber sie passen aus meiner Sicht mehr in eine Almodóvar-Klamotte der Achtziger oder Neunziger und nicht unbedingt in einen Argento-Film.
Die spannenden Giallo-Elemente finde ich zum grossen Teil gelungen, auch wenn zu merken ist, dass Argento hier noch am "üben" ist, bevor er nicht lange danach der Welt eins seiner fantastischen Meisterwerke "Profondo Rosso" serviert hat.
Alles in allem ein Film, den ich Noch-Nicht-Argento-Kennern auf keinen Fall als Werk empfehlen würde, welches zuerst anzuschauen ist. Viel besser als "Giallo", "Dracula 3D" oder "Trauma" ist der Film dann aber doch.
Im Argento-Kosmos liegt "Quattro mosche di velluto grigio" aus meiner Sicht so ungefähr im Mittelfeld. Auf jeden Fall gut anschaubar, aber (noch nicht) eins der Meisterwerke des Lieblings-Italieners.
- Achtung - ganz leichter Spoiler! -
Sehr guter Bond-Film, was nicht unbedingt (nur) an Pierce Brosnan liegt (er macht seine Sache gut) sondern an diversen Dingen:
- die Drehbuchschreiber hatten eine Sternstunde. Selten waren die Dialoge zwischen Bond und zum Beispiel den Antagonisten, den Bond-Girls und vor allem M dermassen geschliffen und gut - natürlich vor allem in der Originalsprache - aber sogar in der Synchro wurde sich ordentlich ins Zeug gelegt
- Judi Drench als M ist großartig
- Die Anfangsszene mit dem Bungee-Seil ist klasse - wurde damit eigentlich die allgemeine Bungee-Welle los getreten? :o)
- interessant zu sehen, wie im Jahr 1995 das Internet als großes, aber gleichzeitig mysteriöses Ding inszeniert wird.
- Was bei Bond-Filmen ja immer wichtig ist: Verfolgungsjagden, explodierende Häuser, Autos, Fabriken, Hubschrauber (nicht unbedingt das, was ich an den Filmen am meisten schätze) hier alles top in Szene gesetzt
- klasse Drehorte, aber das ist bei vielen Bond-Filmen so
- die sexistischen Anspielungen in den Dialogen sind wirklich ein bisschen zu viel, aber *hüstel* - sie sind auch meistens sehr lustig
- grossartig die Szene mit Q im Rollstuhl. Bond "Skiing?" Q: "Hunting!" und es macht WUMM! :o) sowie die Szene, wo Bond an dem Baguette von Q rumfummelt, weil er denkt, es sei eine Waffe, in Wirklichkeit ist es aber "nur" das Mittagessen von Q...
- auch lustig: diese seltsame Lokomotive, die vorne aussieht wie Darth Vader :o)
- der Film ist an keiner Stelle langweilig, trotz einer Laufdauer von über zwei Stunden.
- einzig und allein der Tina Turner soll will mir nicht so richtig gefallen - da gibt es aus meiner Sicht sehr viele Bond-Titellieder, die besser sind.
- aber die Startsequenz, wenn das Lied läuft, ist wieder hervorragend geworden.
- klasse Cast - auch die Nebenrollen sind gut besetzt und interessant ausgearbeitet.
- ein Minus: der hässliche BMW :o)) Natürlich ist das auch damit zu erklären: hässliches Neunziger-Jahre-Produkt, gleichzeitig aber krasses Product-Placement.
- und....Pierce Brosnan kann sogar Panzer fahren....ja is klar, nä.......hehehe...
Unter´m Strich: einer der besten Bonds.
Darauf einen spanischen Rotwein. Weder geschüttelt, noch gerührt.
Traumhafte Landschaften und alptraumhafte Szenen ergeben in dieser Mini-Serie von Jane Campion ein interessantes Stelldichein. Der feministische (und grundsätzlich meistens berechtigte) Point of view der Regisseurin wird mit dem Holzhammer ausgeteilt (Frauen fast immer gut, Männer fast immer böse).
Wer sich daran nicht stört (für mich ist es gerade so an der Grenze) kann an der Twin-Peaks-ähnlichen (aber nicht ganz so guten, denn fast nichts ist so gut wie Twin Peaks ;o) Serie seine / ihre Freude haben. Die Frauen in dem Camp sehen fast alle aus wie die Damen in "meinem" Yoga-Kurs, die Typen sind beinahe alle strunzgeile, aber super-unsympathische Rednecks.
Mich hat es nicht gestört, dass die eigentliche Story langsam voran geht, weil die Bilder so schön sind und die düstere und beklemmende Atmosphäre klasse rüber kommt.
Was mir nicht so gut gefällt: Holly Hunter wirkt in ihrer Rolle unterfordert.
Zusammenfassend: wunderschön gefilmte, spannende Krimi-Thriller-Serie mit guten Darstellern in imposanter Kulisse.
Schöner Film mit einer (natürlich) schönen Catherine Deneuve. Sehr surrealistisch fand ich den Film nicht (von den Schluss-Szenen und dem Moment mit dem mysteriösen Kästchen abgesehen), dreht sich der Film doch zum großen Teil um die sexuellen Tagträume einer gutbürgerlichen Frau.
"So was" wie das Gezeigte (Phantasie wie Realität) wird es wahrscheinlich millionenfach geben - damals wie heute. Kurz vor den Zeiten von allen möglichen Umwälzungen wie der so genannten sexuellen Revolution war der 1967 entstandene Film mit Sicherheit für das ein oder andere Skandälchen, aber auch für das Erhalten von wohlverdienten Filmpreisen gut.
"Belle de jour" ist relativ konventionell gedreht, besticht aber dadurch, dass Buñuel wieder mal etwas zeigt, was es vorher in dieser Form im Kino nicht gab.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass hier absichtlich rassistisch gearbeitet wurde. Die Leute werden sich gedacht haben, dass Brad Pitt und Michael Fassbender einfach mal bekannter sind. Nach dem, was ich bisher über den Film hörte hat Michael Fassbender allerdings schon mehr als eine "Nebenrolle".
Dennoch ist die Aktion, welche wohl ausschließlich mit dem Focus auf rein marktwirtschaftliche Gründe durchgeführt wurde, insbesondere aufgrund des Film-Themas tollpatschig und dumm.
Auf dem Plakat sollte schon im Vordergrund der Hauptdarsteller Chiwetel Ejiofor zu sehen sein.
Interessanter Mix aus so genanntem High Quality TV (Hirn) und Action-Drama-Krimi-Soap (Bauch).
Mindestens alle drei Minuten gibt es eine arge Klopperei, wüste Schießereien oder Rumgevögel kreuz und quer durch die Pennsylvania-Stadt oder -Pampa.
Damit wird weder mit Nacktheit (keine Jugendfreigabe in USA) noch mit kaputten Körperteilen (Jugendverbot in D) gegeizt.
Der Hauptdarsteller ist ein sehr smarter, dennoch teilweise (aufgrund seines Testoteron-Spiegels?) leicht tumber Ex-Knacki, jetzt Sheriff und selbstgerechter Haudegen, wodurch er eine spannende Liason mit seinem Widersacher eingeht: dem ultrafiesen und alles in Banshee kontrollierenden Kai Proctor.
Zusätzlich gewürzt wird das Ganze durch Russenmafia, umherziehende Rocker, Suburbia-Nazis und toughe asiatische Transen-Fighter, die in so gut wie alles verwickelt sind.
Aufgrund der Ausstrahlung bei einem Bezahlsender ist die Serie nicht unter dem Radar der amerikanischen Zensur und ist eh das Krasseste in puncto Brutalität und verkommener Moral, was seit "OZ" über den Bildschirm flimmern konnte (und durfte).
Cool - ein Slasher mit Handlung! Wo gibt es denn so was? :o)
Endlich endlich endlich konnte auch ich dieses Achtzja-Jahre-Meisterwerk von Stuart Gordon anschauen, und das Warten hat sich gelohnt: die BluRay aus UK hat einen satten, sehr schönen Farbton und tausend Bonus-Features.
Zum Film brauche ich wohl nicht mehr viel zu sagen: bonbonfarben inszenierte und komplett abgedrehte Alien-Horror-Geschichte mit dem stets überagierenden und tollen Jeffrey Combs.
Auch Barbara Crampton ist toll in ihrer Rolle, auch wenn sie so tut, als sei sie unsexy (doofe Hornbrille, hässliche Klamotten & Ohrringe, zurückgesteckte Haare) - was natürlich nur bedingt funktioniert ;o)
Von der Kurzerzählung Lovecraft´s ist ungefähr so viel übrig geblieben, wie es schon bei "Re-Animator" der Fall war. Interessant ist noch, dass Lovecraft eigentlich kein grosser Fan dieser Auftrags-Arbeiten war, denn sonst war er ja wohl eher subtil und nicht dermassen in-yer-face wie bei den zwei Geschichten, aus denen Stuart Gordon seine besten Filme gestrickt hat.
Für ein Vokuhila-Wochenende, einen White-Trash-Filmabend oder überhaupt für sämtliche light- und hochkulturellen Schwerenöter ist "From Beyond" eine echte Perle.
Natürlich nur uncut.
Ich finde Michael Fassbender am Tollsten, sowohl in der Liste wie auch überhaupt. Krasser Körper, super Darsteller (vielseitig: Arthaus/Hollywood), guter Dödel, falls ich das mal so schreiben darf :oP - war ja mehr als deutlich in "Shame" zu sehen. Wirkt außerdem sympathisch, was ich nicht von allen auf der Top 7 Liste sagen kann...
Wer fehlt?
Christian Bale, James Franco, Johnny Depp, Ryan Gosling und noch ein paar.
Ich erinnere mich, dass die nächtliche U-Bahn-Fahrt nach der Begutachtung von "Midnight Meat Train" auf dem Fantasy Film Fest ein besonderes Erlebnis war, zumal mein Buddy und ich bis zur Endstation fahren mussten... ;o)
Clive-Barker-Verfilmungen sind ja so eine Sache. Ganz so oft wie bei Stephen King gehen sie nicht in die Hose. Eigentlich sind fast alle gut - ausser natürlich dem "Hellraiser"-Desaster ab Film 4.
"Midnight Meat Train" ist neben den beiden ersten "Hellraiser"-Filmen meine liebtste. Schon die Kurzgeschichte ist krass. Hatte vorher überlegt, ob DAS wohl so deutlich auf die Leinwand gebracht wird.
Und es wird. Der Gore-Faktor ist hoch, was zum Glück nicht alles ist: Bradley Cooper ist sehr gut, Vinnie Jones macht aus dem Killer eine ikonographische, nie wieder zu vergessende Figur. Das Licht ist klasse und künstlich - letzteres trifft (teilweise leider) auch auf etliche CGI-Effekte zu, was dem fiesen Vergnügen aber keinen Abbruch tut.
Ich fand es gut und interessant, Brooke Shields als fiese Kunsthändlerin zu sehen und dachte: "Die kann ja was" :o)
Finde den Film sehr stylish, was Regisseur Ryûhei Kitamura bis zum Ende (fast) konsequent durchzieht. Vor allem die Splatter-Szenen in der U-Bahn sind krass und derbe.
"Midnight Meat Train" ist für mich einer der besten Filme, die ich je auf dem FFF sah...
Na, SO schlimm isser doch nun auch nicht ;o) Hab nach all den negativen Kritiken hier und anderswo wirklich das Allerschlimmste befürchtet. Ein Freund aus Island meinte hingegen nach der Sichtung auf dem Reykjavik-Filmfestival, ihm habe "Dracula 3D" ganz gut gefallen. Er ist aber kein Argento-Maniac, im Gegensatz zu mir und einigen Leuten, die ich kenne.
Erst mal zum Guten:
- die Kulissen
- Rutger Hauer
- das Bild meiner italienischen DVD ist sehr gut
- Waber-Musik und syngthetische Geigen von Herrn Simonetti
- monochrome Farbgebung an vielen Stellen
Jetzt das Miese:
- etliche CGI-Effekte
...Ich möchte wissen, wie viele Argento-Fans dem Film eine so schlechte Bewertung geben, weil sie erneut ein "Suspiria" erwartet haben....so was wird der Meister mit Sicherheit nie wieder drehen. Leider - finde auch ich.
Aber "Dracula 3D" ist auf jeden Fall viel besser, als die meisten Blockbuster, welche ich in den letzten Jahren im Kino über mich ergehen lassen musste, und sowieso toller als fast alles, was "im Fernseh" kommt...an Eigenproduktionen, Serien, schlechten Spielfilmen, Talkshows und Entertainment-Müll...
Ich weiß nicht, was Dario Argento bei diesem Film im Sinn hatte, und der (unfreiwillige?) Trash-Faktor ist ungemein hoch. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt, auch wenn das Werk qualitativ Meilen unter "Tenebrae", "Profondo Rosso", "Opera" und so weiter liegt.
Eigentlich ist bei einer Oma, welche in den Banlieus lebt, deren Mann seit zehn Jahren tot ist und mit dem sie trotzdem noch redet, die Müll nach Essen durchsucht und deren Wohnungseinrichtung gepfändet wird, da sie mit Gas, Strom und Kreditraten zwei Jahre im Rückstand ist, ja wohl Mitleid angebracht.
Bei Paulette hält sich das Mitleid in Grenzen, denn sie ist total rassistisch und boshaft. Der Charakter erinnert mich an "Tante Danielle" von Etienne Chatiliez, ist aber viel unlustiger.
Das trifft leider auch auf den gesamten Film zu. Das unbiedere Thema (Paulette bessert ihre Rente auf, indem sie zuerst Haschisch verkauft und danach Kekse, wo ebendiese Substanz enthalten ist) wurde total bieder umgesetzt. Die Gags zünden kaum, der Plot ist öde und vorhersehbar, die Darsteller und Darstellerinnen sind nicht besonders toll - auch Carmen Maura, über deren Mitwirkung ich mich sehr freute, ist völlig unterfordert und leider viel zu selten zu sehen.
Als ob das nicht schon schlimm genug wäre, wird der Film auch noch mit Amelie-ähnlicher Musik zugekleistert.
I was not amused.
Zwei sehr gute Hauptdarsteller (Zoie Palmer als Cop und ganz besonders Ryan Robbins als Diamantenräuber Cordero verbünden sich mehr oder minder freiwillig in einem relativ leer stehenden Gefangenen-Krankenhaus. Eigentlich sollte SIE ihn bewachen, aber ER heckt ja eh dauernd Fluchtpläne aus, während er versucht, sich bei ihr einzuschmeicheln. Bis dahin sind aber die anderen Ganoven nebst ultra-fiesem Chef (beeindruckend angsterzeugend: William McDonald) vor Ort, sowie ein Arzt, der erpresst wird, da ein weitere Komplize der Gangster beim Arzt zu Hause ist und droht, seiner Familie etwas anzutun, falls er nicht kooperiert. Und später taucht auch noch der Cop auf, bei dem nicht klar ist, ob er einen der fliehenden Räuber erschossen hat oder nicht...und auch ER hat - so wie ALLE anderen Protagonisten - ganz persönliche und wichtige Gründe für sein Verhalten...
Jason Lapeyre hat nun wirklich das Thriller-Rad nicht neu erfunden, kann aber aufgrund der allesamt gut gecasteten und super agierenden Darsteller sowie der spannenden Story mit wirklich vielen Twists punkten. Eigentlich passiert in so gut wie jeder Situation in den weiten Fluren des Hospitals irgendwas unvorhergesehenes, wobei es immer mehr oder weniger glaubwürdig, aber nie deus ex machina-alike oder zu abgedreht zugeht.
Da die Charaktere glaubwürdig und bis in die kleineren Nebenrollen auch gut besetzt sind, fiebert man ganz schön mit, da die fast immer aufs Ego bezogenen und sehr unterschiedlichen Handlungen von allen Beteiligten nachvollziehbar bleiben.
Der Film hat ein eher gemächtliches Erzähltempo, Herzrasen, explodierende Autos und wilde Schiessereien gibt es nicht. Dennoch: Suspense, Spannung, Dramatik...: alles da und für gut befunden.
Der Film hat ja nun auf anderen Seiten keine besonders guten Bewertungen bekommen, was daran liegen könnte, dass Robert LaSardo aus VIEL konventionelleren (und auch mit mehr Geld produzierten) Filmen und beonders Serien bekannt ist. Damit werden etliche Leute auf "Junkie" aufmerksam geworden sein, die sonst mit Independent- oder Arthaus-Filmen nicht so verbandelt sind.
Selbstverständlich läuft Robert LaSardo, der hier auch mal eine Hauptrolle spielt, die ganze Zeit halbnackt durch den Film. Daniel Louis Rivas kommt aus dem Grund und auch wegen dem leichten Overacting (binnen der ersten halben Stunde, bevor der Film von Comedy zu Drama switcht und dann mehrmals hin- und her wandert) von LaSardo nicht gegen seinen krass tätowierten Filmbruder an.
"Junkie" ist anzumerken, dass er kein allzu hohes Budget hatte. Die Dramaturgie ist leider nicht sehr ausgeklügelt, und so gibt es im Drogen-Drama einige Längen und auch etliche handelsüblichen Klischees, wie die nervösen Zuckungen der Protagonisten, die viel zu aufgesetzt wirken.
Die Musik ist bei den "lustigen" Sequenzen langweilig und monoton, in dramatischen Momenten ist sie zuweilen schön und dark-ambient.
Im Original ist der Film ganz erträglich. Die deutsche Synchro ist zwar nicht schlecht, rückt den Film aber noch mehr in Richtung Trash, als er ohnehin schon ist.
Ein bisschen wurde aus der HBO-Serie "OZ" geklaut, und an "Breaking Bad" hab ich auch das ein oder andere Mal gedacht.
Nach ungefähr 35 Minuten hatte ich eine Ahnung, wo der Hase in "Junkie" lang läuft, was in den noch verbleibenden knapp 55 Minuten auch immer offensichtlicher wird.
Ist das schlimm? Nöö. Das Werk ist dennoch höchstens durchschnittlich unterhaltsam.
"Curse of the dead", "Kill Baby Kill", "Die toten Augen des Dr. Dracula", "Operazione Paura", "Don´t walk in the park", "Curse of the living dead"...der Phantasie sind anscheinend keine Grenzen gesetzt, wenn es darum geht, "alternative" (und meist viel schlechtere) Titel zum Original zu finden.
"Operazione Paura", wie der Film im Original heisst, kommt der Handlung schon am nächsten. Mit Dracula hat das Werk rein gar nichts am Hut, und auch "...living dead" hört sich stark nach Vermarktungsstrategie an, gab und gibt es doch immer wieder Zeiten, wo Zombies Hochkonjunktur haben.
Mario Bava hat, was Set und Setting angeht, mal wieder ganze Arbeit geleistet: mit wahrscheinlich einem Zehntausendstel eines Hollywood-Budgets dieser wie heutiger Tage hat er tolle Kulissen erschaffen, eine stimmige und gruselige Atmosphäre erzeugt. Mit genre-typischer Waber-Musik wird ein angenehmes Schaudern nicht schwer zu erzeugen sein.
Die anfangs nur leicht und später schwer abgedrehte Story um Dr. Eswai, der in ein kleines Dorf kommt, in dem sich alle Bewohner etwas seltsam benehmen, ist jetzt nicht die grösste Erfindung aller Zeiten, aber wie gegen den Strich gebürstet und nicht gerade kommerziell das ganze bis zum bitteren Ende durchgezogen und in Szene gesetzt wird, hat schon was. Der Meister konnte es einfach - so sind einige vorhandene Längen durchaus zu verschmerzen, weiß der Film auf weiten Strecken doch gut zu unterhalten.
Religion ist ja schon von sich aus Horror - und DANN auch noch in Verbindung mit dem nicht immer unbedingt begnadeten Regisseur Eli Roth......"UM GOTTES WILLEN" ;o)
"Berberian Sound Studio" konnte mich im Gegensatz zu seinen "Vorbildern", den italienischen Giallo-Filmen, zu keiner Sekunde begeistern oder in Spannung versetzen.
Sound, Bilder, Kamera und vor allem Nahaufnahmen des Equipments sind klasse - damit hat es sich aber auch und es zeigt sich leider, dass "Form über Inhalt" eine Formel, oder freundlicher gesagt: eine Idee ist, die nicht unbedingt immer aufgeht.
Natürlich ist es lustig zu sehen, wie die italienischen Filme zitiert werden, allen voran natürlich Argento, häufig mal "Suspiria", und auch eine Verbeugung vor GOBLIN konnte ich hier und da erkennen.
Der Hauptdarsteller hat Charisma und wirkt interessant, erhält aber leider keine Gelegenheit, seinen Charakter auch nur einen Millimeter zu entwickeln. Alles dümpelt vor sich hin, ständig werden, ohne den "richtigen" Giallo-Film zu zeigen, Gemüse und Obst zwecks Sound-Erzeugung gehackt, werden Tonbandgeräte gestartet, Stimmen aufgenommen, Knöpfe gedreht und Gerätschaften verkabelt.
Nach vierzig Minuten war mir nur noch langweilig. Auch das nach ungefähr einer Stunde eine gar nicht so unspannende Realitäts-Zerbröselung stattfindet, hat den Film für mich nicht mehr gerettet.
Da finde ich selbst "La Terza Madre" besser... :o)
Joe Dante, John Carpenter und Tim Burton erzählen, wie sehr sie von Mario Bava beeinflusst wurden. Dazu kommen einige von Bavas ehemaligen Weggefährten zu Wort, Daria Nicolodi gibt ein kurzes Stelldichein (mit schwarzer Sonnenbrille :o) und Sohn Lamberto plaudert aus dem Nähkästchen.
Die einstündige Dokumentation ist sehenswert und gespickt mit Sequenzen aus Mario Bava´s Filmen, auch von solchen, die nicht sehr bekannt sind. Ausserdem gibt es einige Szenen zu sehen aus Filmen, die merklich von ihm beeinflusst wurden, wie z. B. "Sleepy Hollow" oder "Alien", was für mich eine wirkliche Überraschung darstellt, da ich den von Ridley Scott angeblich nie gesehenen "Planet of the Vampires" noch nicht kenne.
Natürlich tritt man Toten (vor allem nicht, wenn sie zeitlebens nicht unbedingt die Anerkennung erfuhren, welche sie vielleicht verdient hatten) nicht hinterher, und so schwärmen alle, die Mario Bava kannten, von seiner Gutherzigkeit, von seinem Humor und von seiner Entspanntheit. Könnte schon hinkommen, kann ja nicht jeder so sein wie von Trier, Hitchcock oder Fassbinder :o)
Der Film ist als extra DVD in einer australischen Box namens "Masters of Terror Vol. 1 Mario Bava" enthalten, wo ausserdem "Black Sunday", "Black Sabbath" und "Shock" dabei sind. Das Ganze ist codefree und erhältlich im Marketplace eines bestimmten Online-Versandhauses.
Diese krude, bunte Splatterstory nach einer ungewöhnlichen Kurzgeschichte von H. P. Lovecraft (ansonsten ist der Autor nicht so "direkt" im Beschreiben von fiesen, ekligen Dingen, sondern subtil) ist auch nach fast 30 Jahren gut goutierbar, vor allem auf der neu erschienen Blu Ray. Die ganze Story ist dermassen durchgeknallt, die Darsteller so overacting, die Effekte so fies und gleichzeitig lustig...aus meiner Sicht der beste Film von Stuart Gordon und auch der gelungenste von Hauptdarsteller Jefffrey Combs. Egal, was der Herr sonst macht (mit Bruce Campbell als Ashleygeht es mir ähnlich). Ich sehe in ihm immer Dr. Herbert West :o)
Ein Feld in England, schwarz-weisse Bilder. Erst einmal ist tatsächlich ein kammerspiel-artiges Historiendrama im Mini-Format zu sehen (mehr als vier Personen kommen nicht vor), bevor nach ungefähr der Hälfte des Films die Reise anstatt über Felder eher in psychedelischen Gefilden verläuft.
Ben Wheatley hat bereits bei seinen ersten Filmen wie "Kill List" und "Sightseers" auf Konventionen gepfiffen und interessante Genre-Mixe vorgelegt. Diese konnten zwar allesamt dem Feld des Horrors zugeordnet werden (und auch bei "A field in England" ist dies ganz selten mal der Fall) aber hier nähert der Regisseur sich eher früheren Midnight-Movies im Stil von "El Topo", auch der ganz frühe Lynch ist zu erkennen.
So gut ich die Darsteller und die eher sparsam gestreuten Effekte finde, so sehr zieht sich die Zeit beim Anschauen des Films. Der Genre-Mix ist zwar interessant, bleibt aber auf weiter Strecke etwas eintönig. Wenn es keine narrative Struktur gibt, wäre es schön, wenn der Film durch etwas Anderes punktet (wie es bei oben genannten "El Topo" der seltsame Humor ist). Das passiert aber nicht, da das meiste im Ansatz stecken bleibt und die Musik auch nicht gerade interessant ist - vielleicht soll die Kargheit von dieser ein Stilmittel sein?
So sehr ich die Art von Ben Wheatley mag, Dinge so zu tun, wie er das möchte, ohne auf kommerzielle Gesichtspunkte zu achten/achten zu müssen - ich hab mich eher durch den Film gelämpft und häufiger mal auf die Uhr geschaut.
Da der Regisseur anscheinend gerade eine sehr kreative Phase hat, ist bestimmt bald mit einem neuen und vielleicht wieder interessanteren Werk von ihm zu rechnen.
Hmmm....eben in der Preview (Original-Version) gesehen.
Das Gute vorneweg: Julian Moore finde ich in dem Film - so wie in allen anderen Filmen, die ich mit ihr kenne - sehr gut, auch wenn sie in "Carrie" durch leichtes Overacting auffällt.
Dies ist aber bei so gut wie allen Charakteren der Fall.
Überhaupt sehe ich in der Neuverfilmung des Stoffes ein relativ hohes Trash-Potential. Die ganze Schulklasse sieht viel zu gut aus. Die Hauptdarstellerin (vor allem in Anbetracht ihrer Rolle) übrigens auch. Die Musik ist teilweise wirklich grottig.
Erzählweise, Kamera, Schnitt und Licht sind teilweise wie in einem Fernsehfilm.
Dennoch gibt es tolle Momente: wie den, wo Carrie in den Spiegel schaut und dieser zersplittert und sie sich fragmentarisch darin sieht.
Ein paar Mal hab ich mich auch ordentlich erschrocken :o)
Der Showdown in der Prom-Night sieht "dank" CGI ausladender und teilweise auch besser aus als in der Brian-de-Palma-Verfilung, ist aber auch ziemlich verwirrend.
Alles in allem finde ich "Carrie" ganz gut gelungen, aber nicht besonders toll.
Habe ein paar Folgen der ersten Staffel auf Blu Ray (super Bild!) in der Original-Version gesehen und bin bis jetzt angetan. Die Darsteller finde ich gut, nur Claire Denis finde ich übertrieben (Overacting, und wie kommt es eigentlich, dass eine dermassen labile Persönlichkeit in den Staaten, die bekannt für ihre Paranoia sind, an einen dermassen wichtigen und hohen Posten gerät?)
Auf jeden Fall ist die Serie spannend, auch weil Suspense erzeugt wird durch den Umstand, dass neben dem Hauptcharakter lediglich die Zuschauer "mehr" wissen als alle anderen Beteiligten (so wird in der ersten Folge gleich zwei Mal klar gestellt, dass er lügt).
Ich finde die Serie nicht un-amerikanisch, ich finde die Serie völlig amerikanisch.
Das macht mir nichts, da ich amerikanische Serien sehr häufig sehr gut finde.
So lange sie nicht "24" heissen... ;o)
Ich schaffe es nicht, mein Hirn so weit runterzudimmen, dass ich diesen Film noch mal ertragen kann.
Außerdem weiß ich von ganz vielen Schwulen, dass sie diesen Film gern als Soft-Porno anschauen :o)
Zack Snyder´s Filme finde ich sonst fast immer ziemlich gut.
Sehr schöne Zusammenstellung von diversen, spannenden Konzert-Venues mit jeweils einem dargebotenen Song und Island-Bildern.
Ich bin Sigur Rós Fan und mag den Film darum aus verschiedensten Gründen.
Vor allem das letzte Lied in Reykjavik - der letzte, unbenannte Track von ( ) - ist großartig dargeboten. Lustig finde ich, als die Oma von Sänger Jonsi vom Konzert nach Hause ging, als sie hörte, die Show wird im Fernsehen übertragen, weil sie der Meinung war, dann kann sie sich das ja auch im TV anschauen... :o)
Ich war schon viermal in Island und kann nur sagen: super dargestellt! Die Bilder decken sich sehr mit meinen Eindrücken und Gefühlen, welche ich mit dem Land und den Landschaften verbinde.
Als Kind liebte ich ABBA. Auch ich sass im Zimmer und sang unter dem Kopfhörer mit. Zum Glück war mein Leben etwas anders als das von Muriel in diesem....heute heisst es wohl "Dramedy"-Film.
Ist gut gealtert, sieht immer noch super aus, lebt noch immer von den tollen Gags und der sehr guten Schauspielkunst von Toni Collette und Rachel Griffiths.