Fando_Y_Lis - Kommentare
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Alle Kommentare von Fando_Y_Lis
Die hübsche und taubstumme Zoe unternimmt mit ihrem Wagen alleine einen Trip und lässt ihre besorgte Mutter sowie ihren schwarzen Freund (die Ehe steht bald ins Haus) in der "Zivilisisation" zurück.
"Welcome to New Mexico - the Land of Enchantment" steht an der Grenze, wo sie vorbei fährt. Wenige Momente später findet sie ein totes, blutiges Tier am Strassenrand, und es wirkt wie eine Prophezeiung, so als ob es in New Mexico vielleicht doch nicht super ist.
Kurz darauf gerät die Dame auch schon in einen Riesen-Schlamassal, weil rassistische Rednecks einen Indianer umbringen wollen, den sie aber retten möchte.
Was folgt, ist ein Genre-Mix (oder besser gesagt: Alles schlecht geklaut) von Backwood-Slasher, Torture-Porn und Rob Zombie´s "The devils rejects" - nur viel uninspirierter.
Die Darsteller/Rollen sind ausnahmslos öde, klischeebeladen, eindimensional und meistens relativ talentfrei. Die künstliche Video-Clip-Ästhetik ist in den ersten zehn Minuten interessant - da sie sich aber nie ändert während des Films, langweilt das nach kurzer Zeit.
Wirklich nervig ist die schwülstigte und billig klingende Musik, die sich anhört wie eine musslungene B-Seite von Moby. Wahlweise gibt es bei Szenen, die Spannung suggerieren sollen, dann auch mal am Reißbrett entworfener Waber-Sound, und wenn Indianer auftauchen, die handelsübliche, klebrige Flöten- und so weiter- Weltmusik. Wie ein guter Horror-Soundtrack funktioniert, wurde vor kurzem in "You´re next" gezeigt...
Die Idee mit der spirituellen Indianer-Geschichte bietet Potential für einen gelungenen Film, wurde aber schlecht umgesetzt, meist als Deus ex Machina-Effekt. Ganz vorbei ist es, als der helfende Indianer aus dem Jenseits als grünes CGI-Wesen aufersteht. So albern (und ähnlichj in Szene gesetzt) sah auch Dario Nicolodi´s kleine Rolle in Argento´s "Mother of tears" aus...
So richtig vergurkt ist der Film zwar nicht, aber es wäre besser gewesen, ihn entweder als Trash-Granate zu inszenieren (was er teilweise unfreiwillig ist) oder aber einen ernsthafteren Tenor zu verpassen. Die Trash-Sache passt nicht mit ernsten Themen wie Rassismus, Homophobie und Sexismus zusammen, was sauer aufstösst und den Filmgenuss doch deutlich auf unteres Niveau runterzieht.
Love it or hate it - was Anderes wird es bei Helge Schneider wohl kaum an Reaktionen geben. Das betrifft seine Musik, seine Konzerte, seine Bücher und natürlich auch seine Filme.
"00 Schneider - Im Wendekreis der Eidechse" bedient sich aus relativ vielen Elementen aus Helge´s (meiner Sicht nach) bisher bestem Film "00 Schneider - Jagd auf Nihil Baxter". Männer in Frauenklamotten, jede Menge Ruhrpott-Lokalkolorit, elegant-lustig-absurde Musik von Helge selbst, eine kriminalistische Story, die eher Aufhänger als Handlung darstellt, alte Autos als Polizeiwagen, ein verlangsamter bis teilweise quasi nicht vorhandender Plot - sowie einige absurde Zwischengeschichten wie die Sache mit dem Zahnarzt, die ich so lustig finde, dass ich vor Lachen fast vom Sofa gefallen bin.
Rocko Schamoni als kettenrauchender Sittenstrolch Jean Claude Pillemann ist natürlich auch super. Schamoni hat nicht zuletzt auch in "Fraktus" gezeigt, dass er ein guter Darsteller ist.
Überhaupt wird das Thema "Rauchen" so wie im ersten 00-Schneider-Film häufiger aufgegriffen. War es dort vor allem der leider vor einigen Jahren von uns gegangene Körschgen ("So lange man lebt, soll man rauchen"), sind es bei "Eidechse" zwei Polizisten, die wartend im Auto Dinge sagen wie: "Rauchen ist besser als Fernsehen".
Ich wurde öfter an den Vater von Clown Metulski in "Nihil Baxter" erinnert, weil es eine Stelle gibt, wo dieser den Wohnwagen des Sohnes aufsucht und Folgendes sagt: "Wir sieht datt dann hier aus? Hier is´ ja seit Wochen nix gemacht worden!" Ähnliches lässt sich nämlich zum grossen Teil über die Aussen-Drehorte von "Eidechse" sagen: ich weiß nicht, ob Helge selbst die Orte ausgesucht hat, oder ob er da Mithilfe in Form von Bekannten oder einem Team hat, jedenfalls sind in dem Film stark runter gerockte Bezirke und Gegenden zu sehen, wo anscheinend seit Jahrzehnten "nix gemacht" wurde: kaputte, schlecht geflickte Strassen, hässliche Fussgänger-Zonen, abgefuckte Häuser. Sieht interessant aus und ist ein schöner Kontrast zu sämtlichen Hochglanz-Filmproduktionen.
Zum Plot lässt sich sagen, dass 00 Schneider den besagten Pillemann jagd und nebenbei mit seiner Tante aus Amerika zu tun hat, die zu einem Überraschungs-Besuch vor der Tür steht. Nach einigen mysteriösen Geschehnissen wie ein Hühner-Raub, der Überfall auf einen Kiosk in der pulsierenen Metropole Mülheim und das Popo-Antatschen von leichten Mädchen ist der Kommissar dem Bösewicht dicht auf den Fersen. Zwischendurch geht aber noch der Hund des Kommissars verloren, und es passiet ein Erdbeben, während 00 Schneider einen wichtigen Brief in den Briefkasten in so einer Art bergiger Wüste stecken will. Ausserdem transportieren die amerikanische Tante und 00 Schneider einen Kühlschrank vom Gebrauchtwarenladen durch gebirgige Gegenden bis ins Haus vom Komissar, letzterer geht Kuchen essen (Pflaumenstreusel) und tanzt in einer Jazz-Bar. Dazu bringt er seiner Angebeteten noch eine Gladiole vom Hof der zwei Bauern, wo das Huhn gekidnappt wurde. Inzwischen macht die Tante sich mit dem Gewinner-Lottoschein vom Komissar von dannen, indem sie mit einem kleinen Sportflugzeug nach Amerika fliegen will.
Wird sie ihr Ziel erreichen?
Ist das alles zu abgedreht?
Mir hat der Film Spass gemacht.
Warum sollte ich einen weiteren Home-Invasion-Horrorfilm anschauen, bei dem der/die Täter Masken tragen?
Weil er gut ist.
Ach so...
Anfangs nervt die Wackelkamera etwas, während der Fokus wird auf die Einführung diverser Figuren gelenkt wird: ein Familienfest soll stattfinden, bei dem mehrere bis dato unbekannte Freunde/Partner teilnehmen, was schon mal für Nachdenken und Zündstoff sorgt, sind sich doch die altbekannten Familien-Members untereinander nicht unbedingt grün, und auch die Neuankömmlinge können nicht immer bei allen Anwesenden punkten.
So ist schon mal Spannung geboten, denn es wird häufig im Unklaren gelassen, was eigentlich alte und neue Animositäten auslöst, was in der Vergangenheit wohl los war, um diese Familien-Interkation so schräg wirken zu lassen, und teilweise wirkt es so, als hätte Lars von Trier bis zu jenem Moment das Drehbuch geschrieben als das Grauen von ausserhalb des Hauses zuschlägt und man jäh aus seinen Überlegungen rausgerissen wird...
Es gibt den ein oder anderen spannenden Twist, eklige Tötungs-Methoden und eine Heldin (wider Willen?) als Überraschung. Sogar die Tier-Masken funktionieren als Grusel-Effekt, was ich so gar nicht erwartet hatte.
Da die Charaktere halbwegs glaubwürdig und interessant eingeführt wurden und es sich dabei nicht um strohdumme, hysterische, sexgeile, kiffende Teenager vom Fliessband handelt, ist durchaus Mitgefühl für die Leute in dem Haus vorhanden, was die Spannungskurve noch mal nach oben hebt.
Diese zeigt ab ungefähr der Hälfte des Films kurz mal nach unten, da die Filmemacher offensichtlich das Genre lieben, aber einiges ander machen wollten, was dem Film vom ersten Moment anzumerken ist. Das ist löblich, funktioniert meistens auch gut, aber nicht bei der sehr frühen Offenbarung...das hätte ich anders gemacht.
Von dieser Enthüllung erholt der Film sich nicht, auch wenn er bis zum Ende spannend bleibt.
Ein Minus: ein paar Logiklöcher. Beispiel: was macht eigentlich Oberbösi und Freundin, während sich draussen gerade ein Showdown abspielt?
Ein Plus: der gut und offensichtlich handgemachte Synthesizer-Score.
"You´re next" bleibt bis zum letzten Moment spannend und es gibt hie und da dann doch noch einen unerwarteten Twist.
Das Slasher-Genre ist um einen guten Film reicher geworden.
Zeit wurde es.
Warum in aller Welt sollte ich einen Film anschauen, der a. von Folk-Musik handelt, in dem b. eine Katze eine Hauptrolle spielt, der c. Anfang der Sechziger (trostlose Zeit) stattfindet und in dem d. keine Sympathieträger dabei sind?
Weil er von den Coen-Brüdern ist.
Ach so...
Der Hauptcharacter ist ziemlich nölig. Beim Betrachten von "Inside Llewyn Davies" dachte ich, dass ich ebenfalls sehr nölig wäre, müsste ich in einer dermassen monochrom ausschauenden Welt (keine Farben, alle Klamotten braun, grau oder allenfalls mal oliv oder ockerfarben) und einer ebensolchen monochromen Kultur leben. Diese Zeit vor grossen kulturellen Umbrüchen darf als eine der trostlosesten des letzten Jahrhunderts angesehen werden (die Weltkriegsphasen sind in dem Fall wohl "ausser Konkurrenz" zu betrachten).
Der Film hat eine langsam voranschreitende Handlung. Eigentlich geht es mehr darum, den Folksänger Llewyn eine Weile durch´s Leben zu begleiten, wobei eine seltsame Begebenheit mit meist skurillen Charakteren an die nächste gehangen wird - teilweise, ohne das direkt Bezug auf das vorherige oder nachfolgende Geschehen genommen wird.
Die Coen-Brüder schaffen es, diesen Leuten Leben einzuhauchen, ohne eine schablonenhafte oder übertriebene Figurenzeichnung zu nutzen, was eine Stärke des Films ist.
Gesungen und gespielt wird zwischendurch öfter mal, was aber nie nervt, da es immer unter komplett anderen Umständen stattfindet und jedes Mal ganz andere Beteiligte dabei sind, die unterschiedlich auf die Darbietungen reagieren (zum Beispiel mit genervt sein :o) oder aber unbedingt mitsingen wollen).
Alles in allem besticht der Film durch sehr gut gespielte und toll gefilmte Szenen voller Trostlosigkeit, was durch teilweise auftretenden leicht kauzigen Humor etwas abgefedert wird.
Ich kann verstehen, wenn Leute das nicht mögen.
Mir hat´s aber sehr gut gefallen.
Tim Burton ist ein grosser Fan von Mario Bava. Sein Film "Sleepy Hollow" sieht dann auch aus wie ein Bava-Film - und zwar bis ins Detail. Er wurde - vor allem in visueller Hinsicht - stark von Bava beeinflusst. Leider hat Bava während seinen Lebzeiten nur bedingt den Ruhm bekommen, den er eigentlich verdient hat.
"Alien" bedient sich von vorne bis hinten ganz klar bei "Planet of the vampires", auch wenn Ridley Scott erzählt, dass er den Bava-Film nie gesehen hat.
Bava hat das Giallo-Genre mit aus der Taufe gehoben, unter Anderem mit "A bay of blood", welcher auch gleichzeitig als Vorläufer von "Friday the 13th" gilt, und natürlich mit "The girl who knew too much". John Saxon spielt hier eine Hauptrolle und sieht (fast) genau so aus wie Jahrzehnte später in Argento´s "Tenebrae" oder im kultigen ersten Teil von "Nightmare on Elm Street".
"Black Sabbath" und "The mask of Satan" sind weitere Meilensteine von Mario Bava, nicht zu vergessen sein letztes wegweisendes Meisterwerk "Shock" mit der Dario-Argento-Exfrau und -Muse Daria Nicolodi in der Hauptrolle.
Leider sind die Filme in Deutschland nur sehr schwer zu bekommen, doch in anderen Ländern (United Kingdom, Italien, USA) ist das einfacher. Gute englische Sprachkenntnisse und teilweise ein RC-1-DVD-Player sind von Vorteil....
...es lohnt sich...!
Nun ja, aller guten Dinge sind drei...und vielleicht wird der dritte Teil von Wolverine dann der erste aus der Reihe, der was taugt...
Warum sollte Hugh Jackman ihn nicht spielen? Der ist doch total fit...auf jeden Fall ist er besser als die meisten Herren Expendables...
Der Werbeslogan "Am Gletscher hört dich niemand schreien" ist etwas irreführend, da der Film viel mehr an "The Thing" von Carpenter als an "Alien" erinnert.
Ich hab versucht, meine Erwartungen - vorsichtig gesagt - auf niedrigem Level zu halten, obwohl ich "In 3 Tagen bist du tot" gut und den zweiten Teil davon sogar sehr gut fand.
Als wohltuend empfand ich, dass weder hysterische, betrunkene und dumme Teenager noch aufgepumpte Dumpf-Macker die Hauptrollen in diesem österreichischen Alpen-Horrorfilm spielen, sondern Darsteller, die gewöhnlich genug aussehen und agieren, um als Identifikationsfiguren zu dienen, und die gleichzeitig so interessant und markant sind, das es Spass macht, ihnen beim Spielen zuzuschauen.
Fast jeder Horrorfilm, der nicht in diese Klischee-Fallen tappt, hat schon mal einen kleinen Sympathie-Bonus.
Die Story wird gut und spannend aufgebaut und erzählt: hie und da ein Happen aus der Geschichte der Leute, ab und zu ein kleiner gruseliger Moment, wo es noch "nichts" oder noch nicht viel zu sehen gibt - ausser einrm rot gefärbten Gletscher mit einem eventuell etwas seltsamen und gefährlichen Innenleben.
Ab der zweiten Hälfte des Films geht es action- horror- und splattermässig etwas mehr zur Sache, wobei durchaus einige erschreckende Momente entstehen, aber das Endzeit-.Feeling vom offensichtlichen Carpenter-Vorbild erreicht der Film nie. Das nicht so hohe Produktionsbuget ist dem Film kaum anzumerken, leider jedoch an einer ganz wichtigen Stelle: die Kreaturen...! Diese werden meist nur kurz oder mit Wackelkamera oder im Halbdunkel oder Dunkel gezeigt, was so wirkt, als seien die Filmemacher nicht wirklich von der Qualität der Monster überzeugt gewesen. Das ist schade. Mir ist meine Lieblingsstelle aus allen "Alien"-Filmen eingefallen, wo in "Alien 3" das Monster mit dem Kopf ganz nah an Ripley´s Gesicht kommt, bevor sie ihren bahnbrechenden Satz sagt: "We are family". Das Alien ist in dem Fall ganz genau und gross und relativ bewegungslos zu sehen. So eine Stelle fehlt in "Blutgletscher". Aber Österreich ist nicht Hollywood, und darum ist das Ganze keineswegs als Vorwurf gemeint.
Denn alles in allem Punktet der Film mit einer stringenten und logischen Story, guten Darstellern, tollem Setting (na klar, die Berge :o) Die sind aber auch echt gut aufgenommen, was eine schöne Atmoshpäre erzeugt). Die Musik fand ich teilweise auch richtig gut.
Eins gefiel mir nicht: das Ende.
Über das eigenartige Ende lässt sich vortrefflich streiten...
Beim Anschauen von "Grand Budapest Hotel" dachte ich ziemlich oft an meinen Lieblings-Regisseur Dario Argento. Warum?
"Form über Inhalt". Ganz einfach :o)
Natürlich sehen bestimmte Dinge in Wes Anderson´s Film ähnlich aus wie in "Suspiria", auch wenn das ein komplett anderes Genre ist. Aber die knallbunten Farben, die detaillierten, vollgestellten Kulissen, der Technicolor-Look...schon ziemlich ähnlich.
Ansonsten: der überbordende Cast mit ganz kleinen bis hin zu grossen Rollen funktioniert tadellos. Am besten gefallen mir Tilda Swinton, Kevin Bacon, Willem Dafoe und Adrien Brody, wobei die Hauptdarsteller Ralph Fiennes und Tony Revolori ebenfalls super und gut gelaunt aufspielen.
Die Kulissen sind bunt und schön und opulent, dazu sogar zum grossen Teil auch noch echt und lustigerweise aus Deutschland: vor allem Görlitz wurde als Drehort genutzt (ein altes Kaufhaus, die Stadthalle und ein altes Bad). Ausserdem wurde in Babelsberg gedreht, in der Sächsischen Schweiz und auf diversen Burgen und Schlössen in Ostdeutschland.
Wenn Kulissen gebaut wurden, ist es lustig zu sehen, dass bewusst darauf geachtet wird, dass sie auch als solche wahrgenommen werden. Die Idee, je nach Ära in 1,33:1, 1,85:1 und 2,35:1 zu drehen, ist ebenfalls ganz wunderbar und ist mir vor lauter Zugeballert werden mit Eindrücken anfangs gar nicht aufgefallen.
So wie die übertriebenen Zuckerbäcker-Farben (insbesondere auf und in dem Hotel), die schnellen Schnitte, die irre rasanten Verfolgungsjagden und die Dialoge, ist alles in "Grand Budapest Hotel" völlig übertrieben. Die Story wirkt aufgedreht, ist aber immer nachvollziehbar, obwohl sie in drei Zeitebenen spielt. Natürlich lässt sich die Geschichte in einer Minute nacherzählen, hier wird nicht grossartig gepunktet, aber das ist offensichtlch auch nicht das Anliegen des Films (noch eine Parallele zu Argento). Dafür macht es grossen Spass, sich all die Kleinigkeiten anzusehen, den rasanten Dialogen zu folgen und den tollen, allseits bekannten Darstellern zuzusehen. Vor allem in der ersten halben Stunde des Films werden der geneigte Zuschauer und die geneigte Zuschauerin dermassen zugeballert mit Eindrücken, dass es unumgänglich scheint, sich das Werk ein zweites Mal anzusehen. Ich freu mich schon drauf und auch auf die "Pause"-Taste meines Blu-Ray-Players, um mir in aller Ruhe die einzelnen Dinge am Set genauer anschauen zu können - zumal der Film auf mich eh die Wirkung hatte, dass man - noch eine Parallele zum Meister Argento :o) - sich die meisten Frames als schönes und perfektes Bild an die Wand hängen kann.
Gut gefallen hat mir auch, wie Nazis (oder das, was diese finsteren Gestalten im Parallel-Universum von Mister Anderson darstellen sollen) in dem Film als Gefahr dargestellt werden und der Film seine Lustigkeit derbe unterbricht (z. B. im Zug, als es plötzlich sehr spannend und unheimlich wird). Ich hatte erwartet, dass diese mit in die Klamottenhaftigkeit reingezogen werden, wie es bei anderen Filmen, die eher komödiantisch sind, der Fall ist. Ein weiterer Pluspunkt für "Grand Budapest Hotel", dass dieses switchen mehrmals ausgezeichnet funktioniert.
Ich bin verwundert, dass der Film teilweise so negative Bewertungen auf Moviepilot bekommen hat, allerdings fiel mir ein, dass der Film wohl durchaus als "skuril" gelten kann, und wie sehr mir der von vielen Leuten richtig toll gefundene "Die fabelhafte Welt der Amelie" auf den Keks ging, der zwar ganz anders ist, aber teilweise mit ähnlichen Stilmitteln punktet.
Wes Anderson trifft meinen Nerv halt mehr. Ich mochte seine Filme bisher alle. Häufig hat mir ein kleines bisschen daran gefehlt, was ich nicht immer genau benennen konnte. In "Grand Budapest Hotel" ist das nicht mehr vorgekommen. Alles perfekt - inclusive des grandiosen Score von Alexandre Desplat, den ich zu Hause seit gestern dauernd anhöre - in freudiger Erwartung auf die Filmversion für´s Heimkino.
Ich fand den Film nicht besonders toll gemacht (etwas trocken) aber das Thema ist sehr interessant. Es kommen viele Leute zu Wort wie zwei Zeitzeugen, die in Konzentrationslagern leben mussten, französische Schüler und Lehrer, Besucher von Sondervorstellungen, wo diese Filme gezeigt wurden, Oskar Roehler, Götz Aly, eine Tochter und ein Neffe von den besprochenen Regisseuren aus der Nazi-Zeit, zwei ausgestiegene Neonazis, sowie diverse Menschen von deutschen Institutionen wie die Friedrich-Murnau-Stiftung und eine Dame der FSK, ausserdem verschiedene jüdische Historiker und Studenten.
Es wird wirklich viel in dem Film besprochen. Das Hauptaugenmerk liegt aber auf der Frage: "Sollten diese Filme einfach freigegeben werden oder nicht?" wozu die beteiligten Personen sehr unterschiedliche, aber auf jeden Fall immer interessante Meinungen haben.
Unter´m Strich finde ich "Verbotene Filme" sehenswert - und ich hab noch eine Menge Stoff zum Nachzudenken...
David Fincher´s verhunztes Meisterwerk...damit könnte der Kommentar schon zu Ende sein.
Die Differenzen zwischen den Produzenten und David Fincher waren so gross, dass er ganz viele Jahre nicht mal bei den Post-Produktionen mitgearbeitet hat, was die Vermarktung des Films auf Datenträgern angeht.
Dem Film ist deutlich anzumerken, dass Fincher seine Vision nicht durchbringen konnte, denn teilweise wirkt - zumindest der Kino-Cut - arg verhackstückelt.
Die Basics sind toll: der Strafgefangenen-Planet ist düster und unheimlich,, "Ripley" ist toll wie immer, die anderen Darsteller sind teilweise deutlich besser als vor allem im zweiten Teil, die Alien-Verfolgungsjagden (Kamera-Perspektive!) un -Kills sind gut in Szene gesetzt und blutiger als in den anderen drei "Alien"-Filmen ("Prometheus" möchte ich nicht dazu zählen) und Ripley´s Satz "Don´t be afraid - I am family" ist aus meiner Sicht eines der besten Zitate der Filmgeschichte.
Nicht auszudenken, wie toll dieser Film sein könnte, wenn Fincher so geduft hätte, wie er wollte. Der wesentlich längere 2003-Cut (2 Stunden 25 Minuten) lässt das leicht erkennen, ist er doch viel besser als die damals im Kino gelaufene Version. Da ein Film (bei einem guten Regisseur jedenfalls) nicht nur eine Aneinanderreihung von verschiedenen Szenen ist, sondern auch einem bestimmten Rhythmus folgt, ist davon auszugehen, dass der ganze Film aus der Fincher-Sicht zerstört wurde.
Nicht das grosse Meisterwerk, aber im Vergleich zu allen anderen Sci-Fi/Horrorfilmen immer noch grosse Klasse. Deshalb: 8 Punkte.
Lustige und sehr unterhaltsame Serie aus den späten Achtzigern und frühen Neunzigern, bei der es nicht nur Horror- und Comey-Elemente, sondern für´s TV (wenigstens teilwese) auch ordentlich splattermässig was auf die Glocke gab, was daran liegt, das HBO "Tales from the crypt" vertrieben hat.
Gespannt wie ein Flitzebogen war ich, ob mir die Serie als oller alter Lümmel noch gefällt, denn ich hab sie tatsächlich zum letzten Mal als Jungspund im Fernsehen geschaut und konnte mich nur noch sporadisch erinnern. Lediglich der Crypt-Keeper ist mir in sehr guter und deutlicher Erinnerung geblieben.
Und ja: im Gegensatz zu einigen früher gut gefundenen Serien mag ich "Tales from the crypt" noch immer. Ich grusele mich zwar kaum noch (hier hat sich das Genre krass in alle Richtungen weiter entwickelt), freue mich aber über die tollen, stets unterschiedlichen und abgeschlossenen Stories und vor allem über die bekannten Regisseure wie Tom Holland, Robert Zemecki, Richard Donner und Stephen Hopkins. Auch die Anzahl der Gaststars ist beeindruckend: Whoopi Goldberg, Arnold Schwarzenegger, Isabella Rossellini, Bill Paxton, Daniel Craig, Steve Buscemi, Brad Pitt, Ute Lemper und viele viele mehr!
Es ist nicht so, dass alle Folgen großartig oder herausragend sind. Es gibt ein Panoptikum der verschiedensten Geschichten in unterschiedlicher Qualität: von ziemlich mies bis herausragend ist alles dabei. Mein Eindruck ist, dass die ersten drei Staffeln eher besser sind, danach geht es ein bisschen bergab, was die Qualität angeht.
Bei deutschen Veröffentlichungen ist darauf zu achten, dass sie uncut sind, da öfter derbe Zensur-Schnitte durchgeführt wurden. Leider sind die VÖ´s teilweise auch etwas lieblos aufgemacht. In UK und US and A gibt es die Serie teilweise für´n Appel und ´n Ei in sehr schönen Editionen.
Ich fühle mich bei "American Hustle" etwas hin- und her gerissen. Symbolisch dafür sind die zehn Oscar-Nominierungen (übertrieben) und das leer ausgehen des Streifens bei den Awards (ebenfalls übertrieben).
Der Film hat mich in den ersten 45 Minuten regelrecht gelangweilt, doch dann nimmt die Story an Fahrt auf, die Musik wird besser, und vor allem die schauspielerischen Leistungen nehmen deutlich zu - allen voran Jennifer Lawrence als gelangweilte Ehefrau Rosalyn. Sie spielt alle anderen an die Wand - sogar den in diesem Film wirklich guten Bradley Cooper und den überraschenderweise gar nicht so super-tollen Christian Bale, der bisher in ALLEN mit ihm gesehenen Filmen ein Hightlight für mich war.
Der Film schwankt zwischen verschiedenen Genres, was ihm nicht immer gut steht: Gangster-Klamotte, Mafia-Biopic, Familien-Drama, Polit-Satire, Musik- und Kostümfilm: alles irgendwie dabei, aber nichts so wirklich gut umgesetzt, bis auf die Siebziger-Jahre-Patina.
Der Soundtrack ist ziemlich gut. Wenn die Kamera durch Räume fährt, ohne Dialog Handlung erzählt wird und dabei laut Songs wie "I feel love", "Delilah" oder "Goodbye yellow brick road" laufen, geht der Film schon teilweise in Richtung Meisterwerk. Leider gibt es von diesen Stellen zu wenige.
Fazit: guter Film, kann und sollte man anschauen, ist aber kein Muss, ist nicht so gut wie der Vorgänger "The Fighter" und ich vermute mal, dass ich ganz leicht enttäuscht bin, weil meine Erwartungen hoch waren.
Heute beide Teile im "International"-Kino gesehen, bzw. gestern, ist ja bereits 1 Uhr nachts.
Ich möchte mich kurz fassen, da andere User bereits sehr lange Kommentare geschrieben haben.
Teil 1 fand ich bedeutend besser als Teil 2, der mir zu gefühlsduselig und viel zu negativ war. Teil 1 ist zwar ernsthaft, hat aber auch komische, zudem bizarre, schräge, sinnliche, einfach nur bekloppte, fantasiereiche und lyrische Momente.
Teilweise ist kaum zu glauben, was an Handlung passiert, somit gehört der Film für mich eher in den Bereich "Moderner und grotesker Märchenfilm" und nicht unbedingt in eine ernsthafte Arthaus-Sparte - und ein Porno oder Sexfilm ist "Nymphomania 1" auch nicht unbedingt, obwohl sexuelle und pornographische Szenen vorkommen. Die sind aber eher nur kurz und fühlen sich teilweise sogar nebensächlich an, obwohl der Film ja nun hauptsächlich oder fast ausschließlich von Sex handelt.
Mir ist aufgefallen, das Sex fast nie als etwas Schönes dargestellt wird. Ganz kurz mal zwischen Shia LaBeouf und Charlotte Gainsbourg vielleicht. Sonst wirkt alles "lieblos" und wie in schlechten Pornos. Vermutlich ist das die Absicht des Regisseurs.
Musik zwischen Shostakovich und Rammstein - fand ich immer passend in den jeweiligen Momenten.
Charlotte Gainsbourg und Stellan Skarsgard spielen hervorragend.
Lars von Trier ist sehr ironisch und teilweise auch zynisch. Das ist dem Film deutlich anzumerken. Im zweiten Teil kommt´s noch dicker.
Mein Eindruck ist, der Regisseur nimmt nichts und niemanden wirklich ernst, er klaut hier und zitiert da, tritt dem Zeitgeist auf den Schlips und erschafft wie nebenbei Filme, die manchmal genial sind und manchmal "nur" gut - so wie "Nymphomaniac".
Dabei ist ihm jedes Mittel recht, um den Zuschauer zu manipulieren und zu einer Haltung zu zwingen. Es ist so gut wie unmöglich, letzteres zu umgehen.
Vielleicht ist das der Grund, warum Lars von Trier so sehr polarisiert.
"Tippi" Hedren (so liess Hitchcock stets ihren Namen schreiben) drehte nach dem Tierhorror-Knaller "The Birds" mit dem kultigen Regisseur noch "Marnie", dann war die Zusammenarbeit auch schon beendet, da der Film zum Einen eim kommerzieller Flop wurde und zum Anderen Tippi nicht die Avancen des Regisseurs erwiderte, der ein Fable für kühle Schönheiten hatte.
Tippi drehte bis in die Achtziger dann auch nur noch einen einzigen Film, bis sie mit ihrem Mann "Roar" rausbrachte, was als Kickstart für einen zweiten Karriere-Anlauf diente. Bis zum heutigen Tag steht die Mutter von Melanie Griffith vor der Kamera, so dreht sie mit ihren 83 Jahren noch für diverse amerikanische TV-Serien und lebt auf einer Tierfarm, die sie mit ihrem ersten Ehemann ins Leben gerufen hatte.
Aber jetzt zum Film "Marnie": Tippi Hedren spielt die diebische und mit einer düsteren Vergangenheit belastete Sekretärin Marnie Edgar, welche von Mitwisser Mark Rutland (Sean Connery) mehr oder weniger zur Heirat genötigt wird. Mein erster Impuls war: "Ach, der Herr Bond spielt AUCH mit! Dann ist der Film also ein Action-Abenteuer-Krimi!" :o) Er kommt zuerst nicht hinter ihre Geheimnisse und ihr seltsames Verhalten (Angst vor der Farbe Rot und vor Gewitter-Stürmen) ist auch für ihn ein Rätsel, welches er gleichzeitig zu lösen versucht, während er ihr die Polizei vom Hals halten möchte.
Der Film ist - insbesondere im Vergleich zum "The Birds"-Vorgänger - fast schon kammerspiel-artig und lebt beinahe ausschließlich von der Interaktion der beiden Hauptdarsteller. Sean Connery und Tippi Hedren machen ihre Sache gut, aber total überwältigend finde ich das Ganze nicht, zumal der Plot sehr geradlinig und nicht unbedingt voller Überraschungen oder Wendungen steckt.
Vielleicht waren meine Erwartungen etwas zu hoch gesteckt, da ich bei Hitchcock immer etwas Besonderes erwarte: Horrorspektakel wie in "The Birds", krasse Musik und innovative Kamera wie bei "Psycho", Effekte wie bei "Vertigo" oder Oldschool-Grusel á la "Rebecca". Das alles gibt es bei "Marnie" nicht, dennoch ist es ein solider und gut gemachter Streifen. Insbesondere die Szene mit der schwerhörigen Putzfrau im Büro finde ich großartig inszeniert, und hier schimmert aus das Geniale von Hitchcock mal wieder durch.
Jetzt sitze ich bereits seit einer guten halben Stunde daheim auf dem Sofa und bin noch immer geplättet und sprachlos. Was schreibe ich bloss über diesen Film? Die Story ist den meisten Usern wahrscheinlich schon bekannt: mackeriger, homophober, sexistischer Rodeoreiter (genial: Matthew McConaughey, der eine unglaubliche Verwandlung vom Hollywood-Macker zum abgemagerten Arthaus-Player vollzogen hat) aus Texas, der nichts anbrennen lässt, was Alkohol, Frauen und Drogen angeht, wird eines Tages mit der ärztlichen Aussage konfrontiert, dass er sich den Aids erzeugenden hiv-Virus eingefangen hat. Nach Leugnung, Wut und so weiter sowie dem Verlust seiner charakterlich ähnlich gestrickten Redneck-Freunde sortiert er mehr oder weniger unfreiwillig sein Leben neu, wobei er Schützenhilfe von einer Transe (grossartig: Jared Leto) bekommt, die er auf einer Krankenstation kennenlernt. Beide kommen schwer ins Geschäft mit Medikamenten, die anscheinend besser gegen Aids helfen als das damals in Amerika verabreichte AZT, aber die Pillen müssen mehr oder weniger legal aus dem Ausland importiert werden.
Genial ist die Wandlung von Hauptdarsteller Roy Woodroof vom Mega-Arsch zum wenigstens teilweise sympathischen Typ. Er handelt erst aus purem Eigennutz, wird aber im Lauf der Zeit durch seine Erfahrungen tatsächlich zum etwas besseren Menschen, auch wenn er nach wie vor absolut keine Manieren und ein freches Mundwerk hat, was man ihm aber mehr und mehr verzeiht, zumal er wenigstens teilweise ordentlicher mit Leuten umgeht als vor seiner Erkrankung.
Der Film ist nicht nur stark durch seine durchweg sehr guten Darsteller (auch die Nebenrollen sind sehr gut besetzt), sondern auch durch ein etwas bizarres Kapitel der Gesundheits-Historie, welches hier in einer sehr persönlichen und von Anfang bis Ende spannenden Story erzählt wird, sowie durch das, was zwischen den Zeilen behandelt wird: wie lebe ich mein Leben, wie gehe ich mit Schicksalsschlägen um? Was übt Einfluss auf meine Entscheidungen aus?
Kaum zu glauben: "Dallas Buyers Club" hat sogar komische Momente, und zwar gar nicht mal so wenige...
Das schwierige und auch relativ komplexe Thema wurde in dem Film sehr gut und dazu noch kurzweilig umgesetzt.
Deshalb 8,5 von 10 Punkten.
Einer meiner Lieblingsfilme. "Teorema" ist zwar relativ plakativ in den (politischen) Aussagen, dies liegt aber auch in der Zeit der Entstehung begründet.
Pasolini zeigt, wie eine gutbürgerliche Familie durch das Erscheinen eines mysteriösen, schönen und fremden Gastes in ihren Grundfesten erschüttert wird: alle Familienmitglieder inklusive dem Hausmächen fangen eine Affäre mit dem von Terence Stamp dargestellten Gast an, und für alle verändert sich das Leben rabiat: die Tochter ist verzweifelt und fällt in eine Art emotionale (wie auch körperliche) Starre, als der Fremde geht, der Sohn kompensiert sein Schwulsein in abstrakter und exzentrischer Kunst, die Mutter sucht sich wahllos Typen aus dem Proletariat, mit denen sie was anfängt, das Hausmächen geht zurück auf das Dorf, wo es herkommt, um dort zu hungern und Wunder zu wirken, und der Vater verschenkt seine Fabrik an die Arbeiter, zieht sich auf einem Bahnhof nackt aus und spaziert so in die Wüste...
Pasolini setzt sich mit "Teorema" mal wieder zwischen alle Stühle, da er zwar von sexueller Freiheit erzählt, diese aber nicht - wie es der damalige Zeitgeist der Hippie- und 68er-Kultur wollte, in ein besseres Leben oder gar in eine Erlösung führt, sondern eher...ins Nichts oder in weitere vertrackte Situationen. Ganz nebenbei wird natürlich - wie beim italienischen Skandal-Maestro gewohnt - die Bourgeoisie an den Pranger gestellt. Das kann man finden, wie man will...film- und erzähltechnisch ist diese Geometrie der Liebe mit exquisiten Darstellern, faszinierenden Bildern und klasse Dialogen super inszeniert.
Trash-B-Film-Spektakel, auf Hollywood-Grösse aufgeblasen - oder reduziert, je nach Betrachtungsweise.
Ich hatte absolut keine hohe Erwartung an das Reboot/Remake/Neubearbeitungs-"Dingens" von "Robocop", da der Shitstorm vorher (schon allein aus dem Grund der Altersfreigabe ab 12 Jahren) dafür sorgte, dass die Vorfreude erst mal runter in den Keller ging.
Zu sehen gibt es eine etwas krude, halbgare, zusammenhangslose, banale Story die sich um den Cop & Familienvater Alex Murphy (Allerweltsname in einem Allerweltsfilm...) dreht. Der wird lebensgefährlich verletzt, nachdem die Family-Values kurz mal beleuchtet wurden. Das ist der erste Minuspunkt: da absolut überhaupt nicht auf die Vorgeschichte von Ehe, Sohn und Frau eingegangen wird, ist es für den Zuschauer nicht möglich, eine emotionale Bindung zum Geschehen einzugehen. Alles wirkt total aus Plastik.
Davon mal abgesehen: will jemand bei "Robocop" ernsthaft ein Familien-Drama sehen? Für mich der grosse Schwachpunkt des Films.
Gut gelungen finde ich hingegen den ironischen Auftritt des Showmasters, gespielt von Samuel Jackson. Der Film wirkt in diesen Momenten durchaus amerika-kritisch, was durch das Spielen von The Clash´s "I fought the law" im Abspann noch unterstrichen wird, oder ist auch DAS ironisch gemeint? Ebenfalls als positiv durchwinken lässt sich die Leistung von Jackie Earle Haley als Oberbösi.
Auch schön und nett anzusehen: der upgedatete Robocop-Blickwinkel mit zudem allen Vernetzungen, die überhaupt möglich sind (oder möglich scheinen...) sowie die Aussicht der Wissenschaftler auf die Emotionen und die Biochemie des un-menschlichen Körpers (Dopamin und Adrenalin, um mal zwei Beispiele zu nennen).
Ich hatte den Eindruck, dass in dem Film relativ wenig Action vorkommt. Vor allem die Verbrecher-Bekämpfung stand (von den Alex-Murphy-Attentätern abgesehen) total im Hintergrund. Vor allem braucht der Film viel zu lange, bis es mal zur Sache geht, und dann ist es auch viel zu schnell schon wieder vorbei.
Aus diesem Grund und wegen dem eigenartigen Schluss bleibt zu hoffen/zu befürchten (auch wieder Ansichtssache :o) dass in spätestens zwei Jahren ein zweiter Teil von "Robocop" auf die Menschheit losgelassen wird...
Bei diesem Film hab ich fast so oft gelacht wie in einer guten The Simpsons-Folge, nicht zuletzt wegen "Michael", der einzige Elfjährige, der so alt aussieht wie Mister Burns :o) Der 31jährige Darsteller starrt die ganze Zeit mit irren Augen in die Welt und könnte eigentlich ein eigenes Horror-Franchise bekommen.
Ansonsten: total dämliche Handlung mit teilweise unterirdischen Schauspielern. Wo Fulci teilweise (sei es aus Zufall, Können oder Reininterpretieren) in seinen Zombie-Flicks noch gut die Kurve kriegt und dem Ganzen eine surreale Atmosphäre angedichtet oder auch gerechtfertigterweise bescheinigt wird, funktioniert das bei "Die Rückkehr der Zombies" nicht: das Ganze wirkt so, als hätte es überhaupt kein Drehbuch gegeben.
Damit der Film auch garantiert in JEDEM Land der Welt nicht jugendfrei bewertet wird, gibt es am Anfang eine Softsex-Szene. Dabei stellen sich die Darsteller dermassen hölzern an, dass der Eindruck erweckt wird, Sex sei eine wirklich öde und schlimme Sache. Und der beteiligte Typ hat einen behaarten Rücken. Örks. Heute, auf unseren Riesen-Hochauflösungs-Glotzen, ist das gut zu sehen.
Die Gore-Effekte sind nicht ohne, sehen aber meist sehr schlecht aus, da die nicht gut geschnitten und editiert sind. Eigentlich sieht man nie so richtig, was da gerade vor sich geht.
Die Masken sehen übertrieben künstlich aus und meistens so, als ob die "Zombies" einfach nur Lehm und Regenwürmer ins Gesicht geschmiert bekamen. Dennoch sind ein paar der Masken echt gut und gruselig geraten.
Der Score ist weniger als Musik zu bezeichnen, sondern eher als Endsiebziger-Frühachtziger-Waber-Synthie-Sound, was ganz okay ist, da es gut zu em Film passt.
Unter´m Strich punktet der Film durch die düstere Atmosphäre, ist aber selbst für das meist nicht besonders innovative Zombie-Genre unterer Durchschnitt.
Gradliniger Thriller von Roman Polanski, der seine Spannung ausschließlich daraus bezieht, dass die Frau von einem amerikanischen Arzt (gespielt von Harrison Ford - der Arzt, nicht die Frau...) in Paris verschwindet & keiner weiß, wo sie ist (die Zuschauer werden darüber ebenfalls im Unklaren gelassen). Nicht gerade die beste Rolle von Harrison Ford, mir gefiel Emanuelle Seigner als etwas mysteriöse Michelle viel besser in dem Film.
Ich mag alle Polanski-Filme, gar nicht so wenige darunter finde ich sogar herausragend. Allerdings kann "Frantic" mich kaum überzeugen: die Story dümpelt vor sich hin, die Pariser Leute werden zu stereotyp dargestellt (bei dem Film gewinnt man den Eindruck, in dieser Stadt wohnen fast ausschließlich Idioten - so schlimm ist es ja nun wirklich nicht ;o)
Der etwas öde Achtziger-Jahre look und die teilweise wirklich nicht schöne Musik (Ausnahme: Grace Jones) machen das Ganze auch nicht besser.
Ein halbgares Vergnügen mit einem dazu seltsam unbefriedigenden und leicht dämlichen Ende.
Ich möchte jetzt lieber wieder "Knife in the water" oder "Repulsion" schauen... :o)
Das "Schlechte" zuerst: der Titelsong von Sheryl Crow ist aus meiner Sicht das ödeste Eröffnungslied, welches es in der Reihe gibt.
Die humoristischen und sarkastischen Einzeiler von Bond sind in diesem Film viele und sie sind auch fast alle sehr gut und lustig.
Ich kann mich nicht erinnern, dass in einem anderen Bond so viel von Q´s Gimmicks eingesetzt wurde. Vor allem in der Tiefgarage, wo Bond mit so einer Art Vorläufer von Tabloid rumhantiert und damit viel Schaden bei den Bösis anrichtet, ist interessant.
Jonathan Pryce ist nicht der schillernste Bond-Bösewicht, sondern eher ein kühler, kalkulierende Typ, der nicht so wahnsinnig wirkt wie andere Anti-Helden aus der Bond-Reihe. Er macht seine Sache ziemlich gut, wenn auch nicht überragend.
Michelle Yeoh als Bond-Girl Miss Lin ist sehr gut und ist damit eine der wenigen Konstanten bei den Filmen, da ich die Bond-Girls bisher immer toll und dem Zeitgeist entsprechend empfand.
Gut gefallen hat mir die Verfolgungsjagd in den asiatischen Gassen, das ist so Old-School-Bond und immer wieder nett anzuschauen. In regulären Action-Filmen langweilen mich diese Verfolgungsjagden oft, bei Bond sind sie gut inszeniert und immer originell.
Die Macht-Phantasien eines Medien-Moguls, der gern die ganze Welt überwachen und manipulieren möchte, ist ein Punkt, bei dem "Tomorrow never dies" der Zeit weit vorauw war.
Unfreiwillig komisch wirken die stets schlechten Englisch-Kenntnisse der beteiligten Deutschen. Schwer zu glauben, dass Leute in so wichtigen Positionen ein holpriges, dialekt-eingefärbtes Schüler-Englisch reden... ;o) Insbesondere "Herr Kaufmann", der an einer Stelle sagt: "Take my word for it, ja?" ist erwähnenswert. Bei "The Simpsons" finde ich das passend, hier fand ich es einen Tick zu viel...Gelacht hab ich, als "Herr Kaufmann" auch noch in seiner holprigen Sprache den ADAC erwähnt....diese Stelle wäre vor wenigen Wochen wohl noch nicht so lustig gewsen.....
Unter´m Strich ist dieser Bond-Film Mittelmass für mich. Nicht einer von den Besten, aber auch keiner von denen, die ich als eher vergurkt ansehe. Habe mich ganz gut unterhalten gefüht, aber mein Leben hat "Tomorrow never dies" nicht gerade verändert.
Tja, so was wie "Demoni" (so heisst der Film im Original) kommt dabei heraus, wenn Regie-Gott Dario Argento als Produzent fungiert und Lamberto Bava, der sich nicht sonderlich für die Leistungen "seiner" Schauspieler interessiert, in West-Berlin sowie in einem stillgelegten Kino 100 Kilometer von Milano entfernt drehen.
Die "Story" ist schnell erzählt, ist sie doch aus Fragmenten des modernen Horrors zusammengebaut: dumme Teenager, die Drogen nehmen (das geht in Horror-Filmen natürlich NIE gut), Film-im-Film-Teenies, die tatsächlich noch dümmer sind als die im Haupt-Handlungsstrang, Zombies, ein Heavy-Metal-Soundtrack gemischt mit einem Score von Claudio Simonetti (GOBLIN), ein Kino, in dem es unheimlich zugeht, Zuhälter, Schwerter, Prostituerte und andere Nachtgestalten, ein aus dem Nichts auftauchender Hubschrauber, West-Berlin der Achtziger Jahre und eine rudimentäre und eigentlich auch gar nicht wichtige Handlung, welche die zugegebenermassen wirklich toll umgesetzten und super anzuschauenden Gore-Effekte umgarnt.
Michele Soavi, der als Regie-Assistent fungierte, darf den unheimlichen Masken-Mann spielen, und Argento´s erste Tochter Fiore ist ebenfalls mit an Bord - eine ihrer wenigen Filmrollen, denn im Gegensatz zum Schwesterherz Asia konnte sie sich mit der Kino- und Filmwelt nie so richtig anfreunden.
Nur der Umstand, dass die Macher bereits vom kurz darauf erscheinenden "Purple Rose of Cairo" (Woody Allen) wussten, verhinderte die tolle Idee, dass die Zombies aus der Leinwand steigen...schade eigentlich, denn das hätte ich wirklich gerne gesehen.
Während bei Argento stets ein gewisses Mass (manchmal mehr, manchmal weniger) Arthaus im Spiel ist, wird bei "Demoni" voll auf die Kacke gehauen: bis auf die Farbgebung und einige nette Anspielungen auf Argento´s früheres Ouvre ist der Film purer Trash und komplett blödsinnig.
In knackigen 88 Minuten ist der Budenzauber bereits vorbei.
Allerdings mag ich das Werk, sonst hätte ich ihn nicht schon fünfmal angesehen...
Nun ja, zu "Breaking Bad" wurde schon so unglaublich viel gesagt und geschrieben, dass es eigentlich nicht nötig ist, auch noch "meinen Senf" beizugeben. Da ich aber gestern das Finale gesehen habe, möchte ich doch einige Dinge los werden:
1. Ich finde, "Breaking Bad" ist die beste Serie aller Zeiten. Abgesehen von "Six feet under", "Twin Peaks" und "The Sopranos" Staffeln 3 bis 6 ;o)
2. Ich gehöre auch zu den Leuten, die "Breaking Bad" noch als Geheimtip angeschaut haben. Wenn ich mich richtig entsinne, war ein Serien-Special in der Spex, welches so was wie das Thema "Verschwinden der Mittelschicht" behandelte, da wurde BB - neben "Hung" - besprochen.
3. Mir gefällt, dass die Serie nicht künstlich in die Länge gezogen wurde. Somit ist sie stimmig, die Spannungskurve blieb bis zum Schluss sehr hoch - nicht so wie bei "Lost" und "The X-Files"...*ähem*.
4. Die Sympathie für einige Figuren hat sich während der Serie verschoben: Skyler und Marie mochte ich anfangs überhaupt nicht, während ich beide im Lauf der Zeit mehr mochte und Verständnis für sie entwickelte. Hank mochte ich von Anfang bis Ende nicht, während Jesse Pinkman ein ewiges Auf- und Ab an Sympathie und Un-Sympathie in mir auslöste.
5. Ich bezweifle, dass "Better call Saul" sich als eigenständige Serie durchsetzen wird. Saul ist ein phantastischer Charakter, weil er ein Antagonist und ein Clown ist und der Serie etwas chaotischen Humor verleiht. Er ist allerdings - im Gegensatz zu anderen Figuren - nicht sehr vielschichtig, & da braucht es noch mehr als den Running-Gag Saul, um daraus eine eigene Serie zu machen...ich bin gespannt und freue mich, falls es DOCH hinhaut...
6. Spannende Unterhaltung und Tiefgang halten sich die Waage. Selbst wenn mal "nichts" passiert und Walter White da sitzt und Löcher in die Luft starrt, vibriert die Luft vor Spannung...
7a. Ganz großartige Kamera: mexikanische Landschaften (Bilder, die ich nie vergessen werde) und dazu der Kontrast von Wackelkamera und ganz ruhiger Kamera, je nachdem, was gerade geschieht.
7b. Vor allem in den letzten 8 Folgen beeindruckend, da es in der ersten Hälfte sehr dialoglastig zugehe und später mehr bis viel Action ins Spiel kommt...gut gelungen.
8. Das Ende haben die Macher großartig hinbekommen!
Ich hab drei Anläufe gebraucht, ehe ich den Film zu Ende gesehen habe. Jeden Abend ungefähr 40 Minuten, dann hatte ich es "überstanden". Die Story zieht sich zäh wie Kaugummi. Die lieb gewonnen Charaktere meiner Kindheit hatte ich seitdem nicht mehr gesehen, und zuerst fiel mir - neben der Freude, das Alle Mann und Alle Frauen im wahrsten Sinne mit an Bord sind - auf, wie allerhöchstens durchschnittlich die darstellerischen Leistungen sind - zumal ich den Film in der Original-Sprache angeschaut habe.
Positiv anzumerken ist für mich der Look des Films: alles sieht stylish aus, und die Effekte sind für die damalige Zeit gut geraten. Ein bisschen viel wurde sich tatsächlich an "2001" von Kubrick "orientiert", was ich aber nicht schlimm, sondern eher interessant und gut finde.
Mir sind - im Gegensatz zu früher - die Frotzeleien und Intim-Feindschaften zwischen den einzelnen Leuten mehr aufgefallen. Teilweise fand ich die ein bisschen unnötig, sie haben den eh schon viel zu langen Film noch mehr in die Länge gezogen.
Ausserdem war mir der Charakter Captain Kirk unsympathisch. Ich hoffe, damit ziehe ich nicht den Zorn der Trekkies (oder aber die Freundschaft des Khan :o) auf mich. Ich finde, Kirk agiert hölzern, selbstgerecht und völlig ohne Sozialkompetenz. Soll nicht unbedingt ein Kritikpunkt sein, da die Welt im Jahr 1979 eine andere war als heute - aber gut unterhalten gefühlt hab ich mich dadurch nicht.
Unter´m Strich ist "Star Trek - The Movie" für mich also ein zwiespältiges Vergnügen. Da ich hier und anderswo gelesen und gehört habe, dass es nicht der stärkste Film der Reihe ist, bin ich auf die anderen gespannt, denn ich hab die Stardate-Box gekauft, und zumindest von der Qualität lässt sich sagen: der Film sieht - bis an einigen wenigen Stellen - in dem Punkt wirklich super aus!
Super-schöne und gut gemachte Mysterie-Serie, welche in den Dreiziger Jahren des letzten Jahrhunderts spielt und von Magie und Macht handelt. Nick Stahl als Magier, der nur halbwegs mit seinen Fähigkeiten umgehen kann (was ist eigentlich aus dem geworden? Ausser Drogen-Skandälchen hab ich von ihm leider nichts mehr gehört in den letzten zwei jahren) und Michael C. Anderson (ja, der aus dem Twin Peaks-Redroom - endlich mal in einer Hauptrolle) spielen zusammen mit Oberbösi Priester (Clancy Brown) und einem ansonsten auch sehr guten Ensemble in dieser langsamen, aber intensiven Serie.
Leider wurde sie von HBO nach zwei Staffeln gecancelt, da sie zwar gut ankam, die Quoten aber nicht stimmten: 5 Millionen Dollar Produktionskosten pro Folge waren einfach zu viel. Und das ist HBO so pragmatisch wie jeder andere Sener auch. Diverse Fan-Petitionen nützten nichts. Was war an der Serie eigentlich so teuer? Ich hab mal gelesen, der staubige Vintage-Look
Besonders erwähnenswert ist der tolle Vorspann. Der ist so gut wie sonst nur der von "Six feet under". Die erste Staffel kommt eher langsam in Fahrt. In der zweiten Staffel geht es dann etwas schneller und actionreicher zur Sache, was Bedingung für HBO war, Daniel Knauf weiterdrehen zu lassen.
Eigentlich war die Serie auf sechs Staffeln angelegt, aber das war wohl leider nix. Die letzte Folge endet mit einem Cliffhanger, der sich gewaschen hat.
Ob die Serie selbst für HBO zu schräg war? Auch deren Serien "John from Cincinatti" oder "Enlightened" wurden trotz tollem Cast, guten Reviews und interessanter Story nach ein bzw. zwei Staffeln eingestellt...
Mal wieder nur Remakes, Re-Boots und Fortsetzungen...von Platz 1 mal abgesehen. Langweilig....