Filmtoast - Kommentare
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Alle Kommentare von Filmtoast
Darren Lynn Bousmans Vision von einer durchzechten Nacht mit horrormäßigen Nachwirkungen in Thailand fängt ja trotz seiner drögen Inszenierung relativ vielversprechend an. Doch schnell machen sich Ideenarmut und Stereotype breit, wodurch Death of Me ziemlich schnell in untere DTV-Gefilde fällt. Maggie Q und Luke Hemsworth sind ein denkbar unpassendes Paar ohne jegliche Chemie und abseits von ausgetretenen Genre-Pfaden bekommt man nichts geboten. So kann man den Film getrost auslassen und ins nächste Regal greifen und hoffen, dass sich Darren Lynn Bousman mit Spiral mehr Mühe gegeben hat.
Diese Verfilmung der Autobiografie Howard Sterns ist äußerst stimmig inszeniert. Betty Thomas versteht es, dramaturgisch zum richtigen Moment einen Zugang zu der Figur zu schaffen und diese auszubauen. Sterns Werdegang ist interessant zu verfolgen, und aus dem Kampf mit der Prüderie seiner Vorgesetzten gewinnt der Film an humoristischem Potential. In den dramatischen Szenen bewahrt sich der Film seine Glaubwürdigkeit. Zwar lässt er oftmals Ernsthaftigkeit vermissen, dafür obsiegt der enorme Unterhaltungswert über die filmische Umsetzung von Sterns gleichnamigen Buch. In seinen besten Momenten wirkt Private Parts wie eine Mischung aus Larry Flynt und Waynes World. Wer sich davon angesprochen fühlt oder Interesse aam streitbaren Radiostar mitbringt, sei der Film ans Herz gelegt.
Rasant, rebellisch, revolutionär – all das ist Godards Außer Atem. Oder, wie es Martin Scorsese sagte: „Er gab uns eine neue Art, Filme zu machen und eine neue Art, über sie nachzudenken, ein neuer Lebensrhythmus, eine neue Art, uns selbst zu betrachten“. Je häufiger man den Film sieht, je mehr man über ihn liest – desto besser wird er. Und dabei ist Außer Atem noch wahnsinnig unterhaltsam, zitierwürdig, wunderschön gefilmt und unterlegt mit einem hervorragenden Jazz-Soundtrack. Belmondo brilliert als existenzialistischer Held in seiner ersten großen Kinorolle, die ihn über Nacht zum beliebtesten Star Frankreichs neben Alain Delon machte und bekommt dabei die ebenso naiv wie bezaubernd aufspielende Jean Seberg an die Seite gestellt. Ein Film, den man gesehen haben muss, möchte man das (moderne) Kino verstehen.
Die aufwändige Restaurierung in 4K passend zum 60. Jubiläum des Klassikers erstrahlt dabei durch eine fantastische Bildqualität, die dem Film eine wirklich würdige Veröffentlichung beschert. Auch der Sound und das Bonusmaterial können sich sehen beziehungsweise hören lassen. Ursprünglich sollte Godards Langfilmdebüt ab dem 5. November auch noch einmal in Deutschland über Leinwände in ausgewählten Kinos flimmern. Wegen des Lockdowns und der damit einhergehenden Schließungen der Kinos kommt es dazu leider nicht. Schade. Bleibt zu hoffen, dass der Kultfilm nach den Lockerungen trotzdem noch einmal in hiesigen Lichtspielhäusern zu sehen ist.
Der Found-Footage-Gehversuch des deutschen Nachwuchsregisseurs Marcel Walz strauchelt bereits auf den ersten Metern. Ein unausgegorenes und mit Stereotypen durchzogenes Drehbuch sowie eine inkonsequente Kinematographie erzeugen weder Atmosphäre noch Spannung. Nicht einmal Fans von Jump-Scares oder Splatter kommen auf ihre Kosten, denn Rootwood ist erschreckend blutarm. Das beste am Film ist die Laufzeit – denn nach 83 Minuten ist das hölzerne Trauerspiel endlich vorbei.
Waiting for the Barbarians heißt vor allem eines: Warten. Je nach Erwartung wird die Warterei vergeblich sein, denn es wird jeder enttäuscht, dem es nach imposanten Kampfhandlungen begehrt. Regisseur Ciro Guerra bemüht sich stattdessen um eine nicht besonders subtile, aber effektive Message. Durch die durchgehend enorm ruhige Handlung gelingt ihm das allerdings nur recht schwerfällig. Der Funke möchte nicht überspringen auf den Zuschauer und weder Mark Rylance noch seine beiden großen Co-Stars können etwas daran ändern. Zumal Johnny Depp und vor allem Robert Pattinson hierfür zu wenig Zeit zur Verfügung steht als dass sie den Zuschauer mitreißen können.
Dafür besticht Waiting for the Barbarians durch einige atemberaubende Aufnahmen, die nicht an einen Lawrence von Arabien herankommen, aber in Kombination mit dem Score zumindest an There will be Blood erinnern. Sofern sich der Zuschauer aber auf die Geschichte und eben jene Ruhe sowie den ebenfalls besonnenen Hauptdarsteller einlassen kann, wird dieser eine Menge an gewichtigen Aussagen mitnehmen können.
Punk´s Not Dead – Außer man schaut in den Kofferraum! Mit Repo Man inszenierte Alex Cox eine unkonventionelle Sci-Fi-Krimi-Komödie mit vielen gesellschaftskritischen Anstößen, aber auch derbem Straßenhumor. Es wird geflucht, verprügelt und verdampft – für jeden ist hier etwas dabei, auch wenn die Spezialeffekte aus der Zeit gefallen wirken. Emilio Estevez und Harry Dean Stanton liefern hier unterhaltsame Performances ab, die den Kultstatus von Repo Man klar untermauern.
Es gibt leider keinen guten Grund, sich 30 Miles From Nowhere anzugucken. Eine ziellos vor sich hin mäandernde Geschichte, eine Synchronisation zum Vergessen und ein Finale, welches diese Bezeichnung nicht verdient. Wer sehen will, wie eine Clique mit mysteriösen Ereignissen in einer abgelegenen Hütte umgeht, dem sei Cabin In The Woods als Alternative ans Herz gelegt.
Es fällt schwer, ein endgültiges und allgemein abschließendes Fazit zu Only Lovers Left Alive zu fällen. Der Film bedient sich einer ganzen Menge an Genres, ist unfassbar dialoglastig und philosophisch und ist besonders in der Wahl seiner Stilmittel eine absolute Geschmacksfrage. Kann man mit zynischer Melancholie, psychedelischem Rock und dieser speziellen Art des Humors nichts anfangen, wird man den Streifen vermutlich abgrundtief hassen. Andererseits muss man diese Aspekte des Films aber lediglich als Mittel zum Zweck sehen. Wer sich jetzt noch nicht hat abschrecken lassen und wem dieser filmische Trip nicht zu anstrengend klingt, dem sei Only Lovers Left Alive aber ohne Frage ans Herz gelegt. Denn es werden, unabhängig vom persönlichen Geschmack, immer wieder spannende Fragen aufgeworfen, die unser Leben in einem anderen Blickwinkel erscheinen lassen und durchaus zum Nachdenken anregen können.
Mitternachtszirkus ist kein kompletter Reinfall, aber kann nie in vollen Zügen den Zuschauer mitreißen. Der Unterhaltungswert hält sich in Grenzen und wird durch die Masse an Stoff, die aus den Büchern in das Drehbuch gepresst wurden, zu sehr gestört. Wie so viele andere Buchverfilmungen, deren großer Erfolg ausblieb, bekam Mitternachtszirkus keine filmische Fortsetzung, obwohl sich die Filmmacher viel Mühe machten, alles für eine mögliche Fortsetzung einzuleiten. Der große Effekt bleibt aus und letzten Endes verwundert es daher nicht, dass sowohl der Erfolg als auch eine weitere Verfilmung ausbleiben. Somit steht er in einer Reihe mit anderen Buchverfilmungen wie Eragon und Der goldene Kompass, der aber mittlerweile mit His Dark Materials einen Serien-Reboot bekam.
Es ist immer wieder schön, wenn das deutsche Kino nicht nur billige Komödien oder pathetische Historiendramen hervorbringt. Victoria ist das beste Beispiel dafür, was dabei herauskommen kann, wenn man ein ambitioniertes Team einfach mal seine Vision umsetzen lässt. Die extrem authentische und spannende Geschichte rund um die Geschehnisse dieser schicksalshaften Nacht glänzt durch seine fantastischen Darsteller und Dialoge sowie den bis auf die letzte Szene durchgezogenen One-Take. Lediglich die Tatsache, dass sich der Film etwas zu sehr an erzählerische Konventionen klammert und damit im Kontrast zu einer Erzählung in Echtzeit steht, sind ein kleineres Manko. Nichtsdestotrotz sollte jeder Victoria mal eine Chance geben, und sei es nur, um das deutsche Kino abseits des Mainstreams kennen zu lernen.
Drama meets Horror, eine Kombo die in den letzten Jahren häufiger anzutreffen war und in Hereditary beispielweise herausragend umgesetzt wurde. Genau das möchte Du hättest gehen sollen auch, schafft es nur nicht, in einer dieser Disziplinen zu überzeugen. Das Kernthema ist dabei sogar richtig interessant und wurde bisher selten tiefgehend behandelt. Und dabei bliebt es auch erstmal, denn hier kratzt man genauso nur an der Oberfläche wie im angepeilten Horror-Aspekt. In keiner der Disziplinen wird eine ernstzunehmende und emotional berührende Tiefe erreicht. Das passt zum zwar hochwertigen, aber dennoch biederen und routinierten Look des Films. Ein durchschnittlicher Horror-Thriller eben, was schade ist, denn inhaltlich wäre definitiv mehr drin gewesen.
Rettet den Zoo klingt vorhersehbar und mag dies auch größtenteils sein, aber die Komödie hält, was sie verspricht. Regisseur und Drehbuchautor Jae-gon Son repräsentiert mit seinem Werk sympathisches Wohlfühlkino “Made in Südkorea”. Der Film mag kein Must-See sein, aber er sei jedem ans Herz gelegt, der sich einige charmante Lacher und sympathische Charaktere wünscht, um dem Alltag zu entfliehen. Das engagierte Ensemble weiß gerade in den Tierkostümen den Spaß optimal auf den Zuschauer zu übertragen und zu unterhalten.
Es verwundert nicht, dass die Meinungen über Showgirls so auseinander gehen. Nach außen verspricht die interessante Grundidee einer Satire auf das Showgeschäft einen guten Einblick hinter die Kulissen dieser glitzernden Welt. Allerdings steht sich das Drehbuch von Joe Eszterhas dabei gern selbst im Weg und kann die Hoffnung nur teilweise erfüllen. Sehr unbeholfene Dialoge und vor allem das verstörend übertriebene Schauspiel von Hauptdarstellerin Elizabeth Berkley sorgen leider des Öfteren für Stirnrunzeln. Dennoch ist Showgirls kein kompletter Reinfall. Trotz über zwei Stunden Laufzeit weiß der Film sehr gut zu unterhalten und mit einigen sehr spannenden und authentisch wirkenden Momenten zu packen. Regisseur Paul Verhoeven macht inszenatorisch vieles richtig und sorgt für einige energiegeladene Schauwerte. Insbesondere die große Bühnenshow versprüht mit den gut choreografierten Tanzszenen und den imposanten Kulissen den Reiz an Las Vegas.
Showgirls ist seit dem 30.10.2020 als 2-Disc Limited Collector’s Edition im Blu-ray-Mediabook sowie als 3-Disc Limited Collector’s Edition im UHD-Mediabook erhältlich.
Yes, God, Yes – Böse Mädchen beichten nicht ist eine kleine Coming of Age Komödie, die ihr Potenzial leider nicht ansatzweise ausnutzt. Wo sich Provokation angeboten hätte, fährt der Film mit stark angezogener Handbremse und verpasst es, eine starke Satire zu sein. Das Thema der streng katholischen Schule ist eher ein Vorwand, um eine Geschichte über ein Mädchen zu erzählen, welches ihre Sexualität erkundet. Während eine aussagekräftige Botschaft des Films ausbleibt, schafft er es zumindest diese Entwicklung der Schülerin glaubhaft zu vermitteln. Die Witze sind nicht zu dick aufgetragen und verzichten auf pubertären Fäkalhumor, wodurch sich hier ein charmanter Film ergibt, der als nettes Sonntag-Nachmittagsprogramm für Coming of Age-Fans gut geeignet ist, aber ansonsten nicht weiter in Erinnerung bleibt.
Wer schön sein will muss leiden oder erstmal überleben. Denn der Ausbruch einer Zombie-Apokalypse in einer Schönheitsklinik ist schon eine ordentliche Überlebensherausforderung. Mit dieser Ausgangslage bewegt sich Yummy auf ausgetretenen Zombie-Pfaden und schaut dabei ehrfürchtig zu seinen Vorbildern auf. Eigene Ideen und Gags rund um den Schönheitswahn geben dem Film dann aber einen feinnuancierten eigenen Touch. Das hat mit seinem temporeichen Beginn durchaus seinen Charme, verliert sich mit fortlaufender Spieldauer aber in Ideenlosigkeit. Für gute Laune bei Genre-Freunden sorgen aber die zahlreichen Splattereffekte, die dann überzeugen, wenn sie handgemacht sind.
Als Haupteinfluss für sein Regiedebüt nennt Danzig Trilogy of Terror und Mario Bavas Black Sabbath. Heraus kam dabei ein Episodenfilm für all jene, denen Snoop Doggs Hood Of Horror zu artifiziell und Cradle Of Fear mit Dani Filth handwerklich zu professionell waren. Danzigs Verotika ist wie das Stoffwechselendprodukt eines Verdauungsvorganges, bei dem jedes beteiligte Organ schwersterkrankt ist. Wer nach der ersten Episode die Ansicht vertritt, es könne nur besser werden, befindet sich auf einem morschen Holzweg. Danzig durchbricht die niedrigsten Erwartungen, wie ein Jet die Schallmauer. Selbst, wem ein paar Blutspritzer und etwas nackte Haut ausreichen: Guckt irgendeinen anderen Film, nur nicht diesen!
Eric Bress, der Co-Regisseur von Butterfly Effect kehrt aus der Versenkung zurück und liefert mit Ghosts of War einen überschaubaren Kriegsfilm-Horror-Mix ab. Der Horror ist auf Jahrmarktniveau, die Atmosphäre aufgrund der Überbeleuchtung nicht vorhanden und die Handlung trotz vermeidlich frischem Kniff antiquiert. Einzig der Cast lässt aufgrund der hier und da bekannten Gesichtern annehmbares Produktionsniveau vermuten. Doch in der Gänze ist Bress‘ Rückkehr ein unterdurchschnittliches Unterfangen, das perfekt ins DTV-Regal passt. Genre-Allesgucker können einen Blick riskieren, sollten aber nicht allzu viel erwarten.
Der Rockmusikfilm wird mit den Worten “Es begann als Konzert und endete als Ekstase” beworben. Das klingt etwas pathetisch, trifft es aber tatsächlich ganz gut. In den zwei Stunden des Filmes überträgt Regisseur Martin Scorsese die ekstatische Atmosphäre des Abends auch auf den Zuschauer. Mit Klassikern der Musikgeschichte, vorgetragen von ein paar der größten Künstlern des 20. Jahrhunderts, drogengeschwängerten Interviews und Studioaufnahmen, vermittelt The Last Waltz den Zeitgeist der Ära Rock’n’Roll perfekt. Das mit der Kamera virtuos eingefangene Konzert bekommt nun eine verdiente Blu-ray, Klang und Bild sind dabei grandios.
Antiporno steht in Tradition, aber auch bewusster Abgrenzung zu der Erotikfilm-Schmiede aus dem Hause Studio Nikkatsu. Über 1100 Produktionen erblickten in den Jahren zwischen November 1971 und Mai 1988 das Scheinwerfer-Licht der Filmlandschaft. Als einzige Bedingung galt es, alle 10 bis 15 Minuten eine Sexszene zu zeigen. Zudem ist den Werken eine kurze Spielfilm-Laufzeit gemein. Aus dem “Revival” ging neben Filmen wie Aroused By Gymnopedies von Isao Yukisada oder Wet Woman In The Wind von Akihiko Shiota auch Antiporno hervor. Damit gelingt Regisseur Sion Sono eine weitreichende filmische Auseinandersetzung über Identität und gesellschaftliche Machtverhältnisse. Der Film ist ein schonungsloses Drama, welches die Gedanken anregt, für Gesprächspotential sorgt und hinreichend Interpretationsspielraum bietet. Dabei vermengt Sono gekonnt durch handwerkliche Perfektion, intelligente Symbolik und durchdachte Stilistik, künstlerische und inhaltliche Kontraste zu einem Gesamtkunstwerk. Antiporno ist ein außergewöhnlicher Film, der einen lange beschäftigen wird, sollte man sich darauf einlassen.
Die von Fernando Meirelles (City of God) produzierte Dokumentation ist ein hoffnungsvoller Blick gen Afrika, der dabei allerdings zu keiner Zeit den Bezug zur Realität verliert oder Probleme ignoriert. Vieles daran ist bitter, doch The Great Green Wall entlässt einen mit einem süßen Beigeschmack. Die persönliche und eigenwillige Herangehensweise fasziniert, das geht allerdings auf Kosten des Fokus und Informationsgehaltes. Die grüne Mauer ist ein wunderbares, ambitioniertes Mammutprojekt, der Film dabei leider etwas überambitioniert.
Amulet – Es wird dich finden ist ein starkes Horror-Debüt einer engagierten Regisseurin. Schwächen in der Charakterzeichnung gleicht Romola Garai durch dichte Bildsprache und Detailbesessenheit mehr als aus. Sicher kein Film für eingefleischte Splatterfans, sondern eine durchdachte, vielschichtige und symbolisch aufgeladene Fabel über Leben, Liebe und Vergänglichkeit.
Die Natur kann dein größter Feind sein. Das hat man schon in Filmen wie 127 Hours eindrucksvoll mitfühlen können. In die gleiche Kerbe rutscht Breaking Surface mit imposanten Über- und Unterwasseraufnahmen und glaubhaften Figuren. Angereichert mit Familiendramatik entspinnt sich ein spannender Überlebenskampf, der natürlich einige dumme Entscheidungen mit sich bringt. Doch halten sich diese im Rahmen und stützen sich auf einen dramatischen und nachvollziehbaren Unterbau. Und so bekommt man einen hübsch gefilmten und erzählten Survival-Thriller geliefert, der für spannende und atemraubende Momente sorgt.
Code Ava wirkt nach außen hin wie ein Actionthriller mit vielen Actionszenen, kann dieses Versprechen allerdings nicht erfüllen. Zwar ist der Film erfrischend, da er seinen eigenen Ansatz verfolgt, aber letzten Endes funktioniert dies nicht wirklich. Hätte der Fokus mehr auf der Action gelegen als auf dem Dramatischen, hätte Code Ava eine weitere Perle des Genres werden können. Stattdessen möchte der Film letzten Endes zu vieles sein, überzeugt dann aber zu wenig in allen Bereichen. Die Handlung plätschert zu sehr vor sich hin und die Charaktere erzeugen zu wenig Gefühl, als dass mit ihnen mitgefiebert werden könnte. Kein Streifen zum Vergessen, aber auch keiner, den man zwingend gesehen haben sollte.
Verstörend, blutig, kompromisslos – William Lustigs Maniac ist ein beinharter Horrorthriller, der uns in die schaurigen Abgründe eines psychisch gestörten Serienkillers hinabführt. Eingebettet in den bedrückenden Großstadtdschungel New Yorks entstand 1980 ein bodenständiger, realitätsnaher Slasherfilm ohne die damals so angesagten Masken oder großen, funkelnden Messer. Unbedingte Sehempfehlung für alle, die sich trauen.
Filmtoast-Fokus (Podcast):
https://www.filmtoast.de/filmtoast-fokus-maniac-1980/
David Marmor Langfilmdebüt hat ein kleines Setting und ein klares Szenario. In diesem bewegt er sich routiniert und ohne besondere Note. Dabei kann er sich auf seine charmante Hauptbesetzung stützen, die ihre Sache ordentlich macht. Überfordert wird sie aber auch nicht, denn Figurenzeichnung und Drehbuch sind denkbar überschaubar. Dennoch schafft es The Apartment – Willkommen im Alptraum, in der zweiten Hälfte ein solides Spannungsgeflecht zu erzeugen, welches er mit einem zynischen Abgang garniert. Der große Wurf ist das Debüt zwar nicht geworden, aber durchaus ein solider Genre-Beitrag.