Filmtoast - Kommentare

Alle Kommentare von Filmtoast

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    Carlos Andrés Morellis’ Der Geburtstag ist ein ungewöhnlich erzähltes Trennungsdrama mit außergewöhnlich gutem Schauspiel und einer ganz eigenständigen Inszenierung im Stile eines Film noir. Ein bemerkenswertes, mutiges und in allen Belangen überzeugendes Stück deutsches Kino.

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    • 7

      Aus wenig viel machen ist eine der Grundtugenden des Horrorfilmgenres und so liefert auch Don Coscarelli mit nicht mehr als 300.000 US-Dollar einen sehenswerten Film, der nicht nur mit seiner alptraumhaften Atmosphäre zwischen Realität und Einbildung zu überzeugen weiß, sondern auch mit liebevoll handgemachten Effekten und einer eigenen kleinen Welt punktet. Die kurzen Antworten auf die unzähligen Fragezeichen im Kopf des Zuschauers werden zwar bedient, lassen aber genug Raum für Fortsetzungen, um die Lore weiter auszudefinieren.

      Für den unbedarften Zuschauer, der sich bisher nicht in die Tiefen des Genres vorgewagt hat, mag Phantasm schnell altbacken, schwach gespielt und etwas holprig inszeniert sein. Diese Ecken und Kanten sollte man in Kauf nehmen können, um den unheimlichen Trip genießen und bis zum Ende mitgehen zu können. Gerade aus heutiger Sicht mögen andere Genrevertreter wie Halloween und Dawn of the Dead aus dieser Zeit mehr Aufmerksamkeit und Kultstatus erhalten haben, aber der Film darf mit Fug und Recht als Geheimtipp und beeindruckendes Schauerstück noch vor den 80ern gelten.

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      • 8
        über V.F.W.

        Joe Begos Retro-Kracher zieht vielleicht in Sachen Prominenz vor Stallones The Expendables den Kürzeren, die Herren aus der zweiten Reihe beweisen aber, dass auch sie noch lange nicht zum alten Eisen gehören. Stattdessen behaupten sie sich ganz ohne technischen Schnickschnack gegen Punks im Drogenwahn. Der Überlebenskampf wird dabei aufs Äußerste ausgetragen und geizt nicht mit splattrigen Gewaltspitzen. Schade, dass VFW – Veterans of Foreign Wars teilweise sehr dunkel ausfällt und arg schnelle Schnitte etwas an der Übersicht zehren.

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        • 9

          Zumindest beim ersten Genuss gehört Bryan Singers Frühwerk Die üblichen Verdächtigen zu einem der spannendsten und überraschendsten Filme aller Zeiten. Doch auch neben dem bahnbrechenden Twist überzeugt der Film anhand seines Casts und seines spannenden Plots auf ganzer Linie.

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          • 8

            Es gibt wenige Filme, die es schaffen, den Geist einer von Lovecraft inspirierten Cosmic-Horror-Geschichte gelungen umzusetzen. Glücklicherweise gehört The Endless aber dazu! Zwar ist der Film lange nicht perfekt, erzeugt aber eine ziemlich mysteriöse und teils auch unangenehme Atmosphäre, die im Zuschauer stets die Lust auf mehr und eine Auflösung des Geheimnisses weckt. Einige kleine schauspielerische Fehlgriffe sowie die durch das geringe Produktionsbudget bedingten Effekte schmälern das Erlebnis ein wenig, genauso wie das etwas zu früh die Reißleine ziehende Drehbuch. Dennoch wagt sich der Film an ein lange von Hollywood ignoriertes Genre heran und macht etwas sehr eigenes und unterhaltsames daraus. Klare Empfehlung für alle, die mit Lovecrafts Werken etwas anfangen können und Lust auf Mystery-Horror der anderen Art haben.

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            • 10

              Jetzt bleibt die Frage, ob sich die Anschaffung des neuen Mediabooks auch lohnt. Wer die alte Edition der “Masterpieces of Cinema” nicht sein Eigen nennt, sollte natürlich hier zugreifen. Auch für Fans des Films lohnt das Upgrade wegen der deutlich verbesserten Bildqualität. Dass die Fassungen im Open Matte fehlen, ist natürlich gerade für solche sehr ärgerlich, weswegen man die alte Blu-ray auch bei einem Neukauf nicht einmotten sollte. Im Zeichen des Bösen ist ein Klassiker, der die beste Aufarbeitung wahrlich verdient hat, und hier kann man sagen, dass der Film sicherlich schöner nie ausgesehen hat. Dass dies inhaltlich damit nur eine verbesserte Kopie einer wirklich schon herausragenden Veröffentlichung darstellt, kann man ihm, trotz eines Schönheitsfehlers sicherlich nicht vorhalten. Also eine klare Kaufempfehlung!

              10
              • 7

                Urban Cowboy ist so insgesamt zwar nicht der große Wurf, da die Handlung vorhersehbar, klischeehaft und eher ungeschickt erzählt ist. Die flotte Inszenierung, die herausragenden Schauspieler und der energiegeladene Soundtrack wiegen das jedoch mehr als auf. Wer Country-Fan ist und sich gerne Liebesfilme anschaut, macht mit dieser kleinen 80er-Jahre-Perle definitiv nichts falsch.

                Ganze 40 Jahre nach seinem Kinostart erscheint Urban Cowboy nun erstmals auf Blu-ray. Bild und Ton wurden hervorragend restauriert, sodass das Filmkorn erhalten blieb, das Bild aber dennoch gestochen scharf ist. Dazu finden sich mehrere interessante Extras auf der Disc. Darunter ein aktuelles Interview mit Mickey Gilley, in dem dieser selbstironisch auf seine Karriere, die Geschichte seines Clubs und den Film zurück blickt. Sowie mehrere entfernte Szenen, die etwas zusätzliche Charakterzeichnung beifügen, aber aus verständlichen Gründen rausflogen. Und zuletzt sind noch Outtakes und Probeaufnahmen von den Tanzszenen enthalten.

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                • 9

                  Train to Busan weiß, mit bekannten und einfachen Stilmitteln einen frischen Genrebeitrag zu leisten. Dabei setzen die Macher weniger auf drastische und erschreckende Bilder, sondern viel mehr auf wertige Aufnahmen und Effekte, die hervorragend Spannung erzeugen. Die Zombie-Verfilmung bringt einem seine Charaktere so nahe, dass man mit ihnen sympathisiert und beim Überlebenskampf mitfiebert. Train to Busan ist definitiv einer der besten Zombie-Verfilmungen, wenn nicht sogar die beste, der letzten Jahre.

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                  • 3

                    Werner – Gekotzt wird später! versucht Werner in einem neuen Animationsglanz strahlen zu lassen. In puncto Technik ist dies den Machern auch gelungen. Der Film ist ansehnlich und zeigt sich dank Blu-Ray-Überarbeitung in einem zeitgemäßen Gewand. Die Handlung versucht, sich Werner-typisch zu geben und mit jeglichen Tabus zu brechen. Das Potenzial ist trotz der kurzen Laufzeit vorhanden: Ein unfreiwilliges Fußballspiel (bekannt aus Werner – Beinhart!), eine Reise quer durch das Land mit jeder Menge verschiedener Charakteren und deren Dialekten, sowie die wernersche Bestbesetzung inklusive Werner, Eckat und Meister Röhrich. Hinzu kommt mit “Gammeln aufn Strand” von Andreas Fahnert ein stimmiger Titelsong in bester Torfrock-Manier.

                    Doch leider nutzt Werner – Gekotzt wird später! sein Potenzial nicht. Der Film wirkt stattdessen wie ein Schatten seiner selbst. Die Witze sind erzwungen und schlagen über die Stränge; die trockene und lockere Art des Werner-Humors kommt kein bisschen zur Geltung. Stattdessen beherrschen zotige Momente und erzwungene Sprüche basierend auf stereotypischen Darstellungen und Dialekt-Eigenarten das Szenenbild. Der vierte Teil ist ein Beweis dafür, dass es keines vierten Teils bedurfte. Die Macher hätten es bei einer Werner-Trilogie belassen sollen. Gekotzt wird bekanntlich später, denn der Film wirkt einer Magenverstimmung nicht entgegen…

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                    • 8
                      über Emma

                      Es sind diese kleinen Momente, die einen wesentlichen Reiz von Emma ausmachen. Und über gelegentliche Längen hinwegtrösten. Insgesamt hätte die Laufzeit von mehr als zwei Stunden sicher an der ein oder anderen Stelle gekürzt werden können. Sieht man von Ang Lees Sinn und Sinnlichkeit einmal ab, der die Messlatte aber auch sehr hoch legte, hebt sich Emma von den oftmals biederen Jane-Austen-Verfilmungen mit moderner Frische und Lebendigkeit ab. Wobei das Kunststück gelang, trotz dieser Modernität dem gesellschaftskritischen Geist des Romans näher zu kommen als die Vorgänger.

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                      • 9

                        Tommaso und der Tanz der Geister ist ein eigenwilliger Film, auf den man sich zunächst einlassen muss. Doch ist man bereit, sich von der Reise ins Innere mitreißen zu lassen, dann kreiert das Drama einen schier unausweichlichen Sog. Die Mischung aus Authentizität und surrealen Elementen fügen sich zu einer faszinierenden Kombination zusammen, die eine einzigartige Seherfahrung verspricht. Des Weiteren bietet Willem Dafoe erneut ein wunderbar akzentuiertes Schauspiel, in dem er augenscheinlich zu seinem Charakter wird. Dadurch vergeht das Drama trotz seiner Eigenheiten wie im Flug, verschwindet so schnell aber nicht mehr aus den Gedanken. Abel Ferrara ist hier ein außergewöhnlicher Film gelungen, bei dem man selbst einfachen Gesprächen stundenlang zuhören könnte, als wäre es eine verfilmte Selbsthilfegruppe.

                        • 8

                          Gott existiert, ihr Name ist Petrunya erzählt zwar eine einfache und ruhige Geschichte, doch konzentriert sich im richtigen Maße auf seine Protagonistin. Petrunya ist eine starke Frauenrolle, die wie aus dem Leben gegriffen erscheint und dem Zuschauer schnell ans Herz wächst. Es ist ein geerdeter und menschlicher Film, dessen Hauptcharakterin weder heroisiert wird, noch schafft das Drama richtige Feindbilder. Dadurch wird die Sozialkritik in authentischen und gleichzeitig unterhaltsamen 100 Minuten deutlich. Außerdem mag die Geschichte zwar in Mazedonien spielen, doch das Geschehen ist auch auf Deutschland und fast jedes andere Land übertragbar, weswegen es ein wichtiger und aktueller Film ist, der zudem bedacht inszeniert und überzeugend geschauspielert ist.

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                          • 8
                            über Waves

                            Waves ist ehrlich, emotional, brutal und ambitioniert. Letzteres manchmal zu sehr, wenn man sich zum vierten Mal einen dreihundertsechzig Grad Kameraschwenk in einem fahrenden Auto ansehen muss. Trotzdem besteht das Coming-of-Age-Drama aus vielen tollen Momenten, die mit der Kamera auf eine Art und Weise eingefangen wurden, bei denen der Mund auch mal offen stehen bleibt. Leider kommt zwischenzeitlich der Gedanke auf, dass die ein oder andere Szene auch etwas früher hätte beendet werden können, aber ob man einen Film für zu hohe Ambitionen bestrafen muss, sei dahin gestellt – vor allem, weil Waves meist mitten ins Ziel schießt und nur selten darüber hinaus.

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                            • 7

                              Dieser Zeichentrickfilm ist weniger als ein biografischer Beitrag zu diesem Ausnahmekünstler zu verstehen, sondern eher als eine liebevolle Annäherung an Facetten seiner Person und ihrer Entwicklung. Genauso greift Buñuel – Im Labyrinth der Schildkröten einige interessante, sich anbietende Themengebiete auf, wie etwa das Verhältnis von Kunst und Dramaturgie zur Realität. Dabei gelingt es dem Film, dies alles unterhaltsam und mit Sympathie für die Personen aufzuarbeiten. Seine Intention geht natürlich weiter als oberflächlich zu unterhalten. Er will für das Werk und die Person Buñuels, für Umstände und Motive, aber auch die Kunst an sich neugierig machen. Es ist ein sehr anregender Film, der die Konfrontation mit unbequemen Wahrheiten nicht scheut. Dennoch verzichtet er darauf, sie in irgendeiner Weise auszuschlachten. Durch diese Sensibilität und den Ansatz als Zeichentrickfilm dürfte es auch eher unbeleckten Zuschauern leicht fallen, zu dieser Thematik Zugang zu finden. Eine klare Empfehlung für Filminteressierte!

                              • 5 .5

                                Ambitioniert ist Oz Perkins, das merkt man seinem neuesten Werk an. Mehr als offensichtlich schielt er in Richtung Jordan Peele, Ari Aster oder Panos Cosmatos und würde es sich nur zu gerne in der Runde der aufstrebenden Horror-Regisseure gemütlich machen. Und audiovisuell gelingt ihm das durchaus, denn Gretel & Hänsel sieht unglaublich gut aus und erzeugt betörende und hypnotische Bilder, die eine ganz spezielle Atmosphäre erzeugen. Dem Horror-Einheitsbrei entspricht das auf jeden Fall nicht, doch lassen die Bilder zusammen mit der schwermütigen Erzählstruktur den Streifen zu einem zähen vergnügen werden. So interessant der Fokus auf Gretel auch ist, für einen 90-Minütigen Film ist das letztlich zu wenig und an den Bildern hat man sich auch alsbald sattgesehen. Ein besonderes Erlebnis ist der Streifen dennoch und wird Gemüter mit Sicherheit spalten.

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                                • 8

                                  Mit Alien – Die Wiedergeburt wurde Ripley zu neuem Leben verholfen, doch die originale Quadrilogie endet mit diesem Ableger. Heute weiß man, dass Ridley Scott die Reihe fortführt (Prometheus, Alien: Covenant, Alien: Awakening), was auf große Hoffnung, schlussendlich aber eher auf Skepsis und Kritik der Fans stieß. Die neuzeitlichen Fortsetzungen schmälern aber bei aller Kritik natürlich nicht die Klasse der ursprünglichen Reihe. Denn gerade dies zeichnet sich durch ihre Vielseitigkeit aus.

                                  Teil eins liefert Terrorkino deluxe, Teil zwei hingegen setzt auf große Actionmomente, vergisst aber auch die Spannung nicht. Im dritten Teil wird eine Tragödie ersonnen, bei der die depressive Grundstimmung ständiger Begleiter ist. Und Jeunets Abschlussfilm, wechselt erneut die Marschrichtung hin zur überzogenen Groteske, die sich lachend im Schleim und Gekröse suhlt. im Endeffekt ist keiner dieser vier Filme schlecht, nur legt jeder Film einen anderen Fokus. Die Rezeption durch den Zuschauer erfordert eine gewisse Offenheit gegenüber den ständig neuen Ansätzen. Wem dies gelingt, sollte von allen Filmen gut bis sehr gut unterhalten werden.

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                                  • 9
                                    über Alien³

                                    Während Alien und Aliens zu unstrittigen Klassikern des Genres avancierten, spalteten sich ab dem dritten Teil doch sehr die Gemüter. In Anbetracht der stets gleichen oder zumindest ähnlichen Prämisse der Alien-Filme, sind der Mut und die Individualität, mit der Fincher und Jeunet ihre Visionen umsetzten, nicht außer Acht zu lassen. Vor allem Finchers Alien³, der mit der emotionalen Isolation seiner Hauptfigur zu völlig neuen Ufern aufbricht, erweckt oftmals den Eindruck einer griechischen Tragödie. Die Leitmotive sind überdeutlich: Hoffnungslosigkeit und Trauer, die Figur Ripley und ihr endgültiges Schicksal. Alien³ ist ein deutlich anderer Film geworden, als es die Fans erwartet haben. Tristesse und Dunkelheit formen die ehemalige Weltraumheldin, verschlingen ihren glanzvollen Heldenmut vergangener Tage und offenbaren eine abgebrannte Frau, die sich nach dem Ende ihres endlosen Schmerzes sehnt. Dieser wird ihr, zumindest in der ursprünglichen Fassung, gewährt.

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                                    • 6

                                      Mit Die Maske schafft es Peter Bogdanovich, die Geschichte eines unheilbar kranken Jungen bodenständig und authentisch zu erzählen, ohne in die Gefilde eines rührseligen und übermäßig pathetischen Betroffenheitsdramas abzurutschen. Hinter der bewegenden Fassade steckt letztlich ein typischer Coming-of-Age-Film, der die üblichen Sehnsüchte und Sorgen der Teenagerzeit verhandelt. Das ist weder besonders originell noch sonderlich tiefgründig und aufgrund seiner episodenhaften Dramaturgie definitiv zu lang. Dafür bleibt Die Maske am Ende dank seiner sympathischen Hauptdarsteller und der lebensbejahenden Botschaft als charmant und herzensgut in Erinnerung.

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                                      • 5

                                        Blue Crush 2 nimmt sich zwar tatsächlich noch als eines der gelungeneren Direct-to-DVD-Sequels aus. Der Film hat wieder großartige Surfaufnahmen und sympathischen Humor zu bieten, kommt insgesamt aber nie über den Durchschnitt hinaus. Bei einem anspruchslosen Filmabend macht man damit nicht viel falsch, aber hohe Erwartungen sollte man auch nicht haben.

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                                          Blue Crush ist an sich jedenfalls kein originelles Werk, aber toll fotografiert, überzeugend gespielt und dynamisch inszeniert. Er sollte zu seiner Zeit zwar keine neue Welle an Surf-Filmen auslösen, das Wellenreiten aber zumindest zeitweise wieder etwas populärer machen. Folgende Filme, die in diesem Milieu spielten, waren neben der Fortsetzung beispielsweise Soul Surfer und Chasing Mavericks. Vor allem stellte er jedoch eine Initialzündung für viele junge Mädchen und Frauen dar, sich in dieser Sportart auszuprobieren. Nicht zuletzt deswegen handelt es sich hierbei um einen gelungenen Film, der sich wiederzuentdecken lohnt.

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                                          • 4

                                            Wer eine Action-Komödie mit derben Sprüchen und Humor unter der Gürtellinie erwartet, sollte Chaos auf der Feuerwache meiden. Andy Fickmans Komödie richtet sich gezielt an ein anderes Publikum mit kindgerechtem Witz, einem motiviert aufspielenden Cast und einer vorhersehbaren, aber bedeutsamen Botschaft. Im Großen und Ganzen ein generischer Familienfilm, der das Herz am rechten Fleck hat, aber kaum in Erinnerung bleiben wird. Wer also einen Film mit der Familie schauen möchte, der nicht aneckt und ein paar Lacher bereithält, dem wird dieser Film sicherlich gefallen.

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                                            • 6

                                              The Old Guard fühlt sich über die knapp zwei Stunden hinweg lange wie ein Pilotfilm einer Serie und nicht wie ein eigenständiger Film an. Man verlässt sich auf risikoarme Rezepte, scheut Experimente und leistet sich damit aber auch keine groben Schnitzer. Charlize Theron trägt die Hauptrolle mit Leichtigkeit und kann wie so oft durch ihre Ausstrahlung allein schon sämtliche Zuschauer bei der Stange halten.

                                              Nach dem Film hat man offene Fragen und definitiv Interesse, diese beantwortet zu bekommen, falls Netflix dem Film eine Fortsetzung zugesteht. Das reicht im Endeffekt für einen leicht überdurchschnittliche Actionfilm, der hoffentlich dann im zweiten Teil mehr mit der philosophischen Ebene anzufangen weiß und auch bei der Inszenierung dann die Handbremse loslassen darf.

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                                              • 8

                                                Durch ein paar übliche Klischees und die nur oberflächlich angerissenen tiefgründigen Themen mag Der Unsichtbare inhaltlich nur solide ausfallen, doch inszenatorisch überzeugt er auf ganzer Linie. Wundervolle Bildkompositionen, eine sehr eigenwillige und erfrischende Kameraführung, ein starker Soundtrack und unterhaltsame Tricks sorgen für kurzweiligen Horror-Spaß. Und Elisabeth Moss ist eben Elisabeth Moss. Ihr Gegenspieler ist unsichtbar, den Film sollte dagegen kein Fan des Genres übersehen.

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                                                  über Intrige

                                                  Polanskis neuer Film ist eine Historiendrama, dessen Inhalt sich leider auch auf die Gegenwart projizieren lässt. Sei es die Diffamierung eines Whistleblowers wie Julian Assange oder der wieder ansteigende Antisemitismus durch das Erstarken der Neuen Rechten und die Verbreitung von Verschwörungstheorien. Aufgrund der distanzierten Herangehensweise und sprunghafter Handlungsstränge mag sich die Spannung dabei nie so richtig entfalten, doch interessant bleibt die Geschichte immer. Das liegt nicht zuletzt am facettenreichen Charakter Picquarts, der von Jean Dujardin perfekt verkörpert wird.

                                                  • 7

                                                    Tage des Donners ist auch dreißig Jahre später ein noch sehr unterhaltsamer Film. Auch wenn die Handlung nicht an aktuelle Werke wie Rush oder Le Mans 66 herankommt, weiß der Film mit seinen Stärken zu gefallen. Zum einen die von Regisseur Tony Scott authentischen und packend inszenierten Rennen. Zum anderen die sehr guten Darsteller, angeführt von dem charismatischen Duo Tom Cruise und Robert Duvall. Wer über ein Upgrade der neu erschienenen 4K UHD nachdenkt, wird im Anschluss an seinen Kauf nur bedingt zufrieden sein. Denn Bild und Ton sind zwar gut und werden mit Sicherheit auch gefallen, aber leider ist die Aufbereitung nicht so sehr gelungen, als dass die Neuauflage zu 100% überzeugen kann.

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