Filmtoast - Kommentare

Alle Kommentare von Filmtoast

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    Richtig idyllisch wird es nie in The Beach House. Von Beginn legt sich eine unbehagliche Stimmung über Strand und Meer. Jeffrey A. Browns Regiedebüt bedient sich dabei vieler bekannter Vorbilder und ergibt in der Symbiose einen unglaublich stimmigen und fokussierten Bio-Horror-Streifen. Darsteller, Effekte und Atmosphäre sind auf gutem Niveau und sorgen gerade im letzten Drittel für eklige Momente und eine schaurige Atmosphäre. Zwar kann das Spannungsniveau dabei nicht ganz mithalten, doch in der Summe bekommt man einen wirklich guten und empfehlenswerten Genre-Film geliefert.

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    • 4

      Die Vorzeichen einen spannenden Thriller stehen nicht schlecht – ein altes, mysteriöses Haus. ein bevorstehender Sturm, eine endrückte Ehe und ein junger Familienvater als naiver Spielball. Doch macht man nichts aus seiner Ausgangslage und langweilt stattdessen den Zuschauer mit zähen und realitätsfernen Dialogen. Einzig das überzeichnete, aber dennoch unterhaltsame Schauspiel von KaDee Strickland und Nicolas Cage hält einen bei der Stange. Der Schlussakt überschlägt sich dann mit Ereignissen, kann dem blassen und überforderten Luke Benwards als Protagonisten aber auch kein rühmliches Ende bereiten. Überraschend oder gar spannend wird’s auch da nicht, was bleibt, ist ein verschenkter und enttäuschender Thriller.

      • 6

        Burning Speed – Sieg um jeden Preis unterhält passabel als Familiendrama, wobei das Rennsetting ein austauschbares Vehikel ist. Die Darstellerleistungen sind gut, insbesondere Travolta weiß zu gefallen. Die biedere Inszenierung versprüht einen gewissen Country-Charme. Und wer damit etwas anfangen kann, wird auch an dem Film Spaß haben können. Wer allerdings Action erwartet, sollte sich nach etwas anderem umgucken.

        • 6
          über Ratched

          Wer sich für den Stil von Ryan Murphy begeistern kann, der wird auch mit Ratched glücklich sein. Opulente Kostüme, eine wahnsinnige Ausstattung und ein Cast, dem man charmant überdrehte Rollen auf den Leib geschneidert hat, sind die Zutaten, die typisch für die Werke des Schöpfers sind und auch hier in Vollendung auftauchen. Außerdem findet sich auch hier zwischen all den von Schauwerten überladenen Szenen der ein oder andere Kommentar zu queeren Themen, die dem Macher von Pose und Co. seit jeher eine Herzensangelegenheit sind.

          Wer sich jedoch ein überzeugendes Prequel zu Einer flog über das Kuckucksnest verspricht, der wird von der inkonsequenten Linie in der Tonalität und der unausgewogenen Schwerpunktsetzung enttäuscht werden.

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          • 7

            Auf eine HD-Premiere des Films musste man hierzulande lange warten. Das liegt wohl auch daran, dass Johnny Handsome – Der schöne Johnny auf vielen Märkten eher stiefmütterlich behandelt wird. Und das ist etwas, das dieser durchaus fesselnde Film nicht verdient. Leider ist der zugrundeliegende Scan als eher minderwertig zu betrachten. In helleren Szenen sieht das Bild recht gut aus, während dunklere und vor allem Szenen mit starkem Kontrast sehr unnatürlich und auch mal unscharf wirken. Allen diesen Szenen ist gemein, dass das Filmkorn viel zu stark in den Vordergrund tritt. Der Ton macht da schon einen etwas besseren Eindruck, auch wenn man auf einen Upmix verzichtet hat.

            Sei es, wie es ist, für Fans von Walter Hill und Mickey Rourke ist Johnny Handsome wohl trotzdem unverzichtbar und in seiner schönen Aufmachung als Mediabook sicherlich eine Anschaffung wert. Es ist nur schade, dass diesem feinen Film keine bessere Abtastung und Restaurierung gegönnt wurde.

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            • 8

              Aufgrund seiner recht einfach gehaltenen Thematik und der Erzählung, die eben so abstrakt wie möglich bleibt, kann Die 27. Etage auch heute noch fesseln. Der Thriller legt ein gutes Tempo vor und verliert sich auch nicht in Nebenschauplätzen, die Spannung wird stets hochgehalten. Für Freunde des klassischen Hollywood-Kinos gibt es neben Gregory Peck noch einige bekannte Gesichter wie eben Walter Matthau oder einen noch recht jungen George Kennedy zu entdecken. Zu einem Meisterwerk des Paranoia-Kinos fehlt dem Film aber definitiv der große Aha-Effekt am Ende, auch wenn es dennoch befriedigend daherkommt. Auch technisch gesehen kann die Blu-ray mit sehr gutem Bild und sehr klarem, verständlichem Ton sowohl in Deutsch als auch Englisch überzeugen. Für Thriller-Fans ist hier eine Empfehlung auszusprechen.

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              • 7

                Trotz der ruhigen Erzählweise hat Regisseur und Drehbuchautor Stefan Ruzowitzky in seiner Verfilmung von Hermann Hesses Narziss und Goldmund eine fesselnde Erzählung erschaffen. Im Vordergrund steht die Freundschaft zweier vollkommen gegensätzlicher Männer auf der Suche nach dem Sinn ihres Lebens. Durch imposante Bilder und authentische Sets, aber vor allem durch das Schauspiel der Protagonisten, zieht einen die Handlung in seinen Bann. Sicherlich wird nicht jeder in den 118 Minuten Laufzeit mitgerissen. Aber die Reise Goldmunds, die in Rückblenden erzählt wird, erzeugt einen nicht abreißenden Wunsch über dessen Geschichte mehr zu erfahren.

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                • 6

                  Mehr Budget, weniger Ideen: Aus dem eigenwilligen und äußerst kreativen Erstling wurde zehn Jahre später ein Studioprojekt, das in allen Belangen professioneller, glatter und vor allem generischer daherkommt. Etwas Love Story hier, ein massentauglicher Hauptdarsteller da und ein geradliniger Plot dort machen aus Phantasm 2 einen deutlich weniger ausgefallenen Horrorfilm. Während der Zuschauer bereits früh einen blutigen Action- und Horrorspaß suggeriert bekommt, sorgt stattdessen ein ungewöhnlicher Roadtrip für moderate Gruselstimmung. Erst in der letzten halben Stunde holt die Fortsetzung die Kohlen aus dem Feuer und bietet wieder mal prickelnden Splatterspaß.

                  Phantasm 2 ist zwar nicht wesentlich schlechter als sein Vorgänger, aber muss sich eben den Vorwurf gefallen zu lassen, dass er kaum etwas Neues zu bieten und zu erzählen hat. Gerade bei der starken Konkurrenz an Horrorfilmen in den 1980er-Jahren reiht sich diese Fortsetzung irgendwo im Mittelfeld ein und dürfte nur noch Fans der Reihe wirklich

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                  • 8

                    The Hurt Locker ist wie eine moderne Variante von (Anti-)Kriegsfilmklassikern wie Apocalypse Now oder The Deer Hunter. Austattung, Schauspiel und generelle Atmosphäre können locker mit den großen Vorbildern mithalten, und auch an erinnerungswürdigen Szenarien und Charakterinteraktionen mangelt es nicht. Lediglich die etwas auf die Nase gebundene Coolness von Jeremy Renners Sergeant James zu Beginn oder die doch oft zu sehr in die Länge gezogenen Kriegs-Sequenzen schmälern die Unterhaltung ein wenig. Gerade letztere gehen aber in einigen Fällen eben doch auf und machen wirklich etwas her. Somit ist The Hurt Locker eine klare Empfehlung für alle, die glaubwürdige Gewalt abkönnen und für die es auch mal etwas langsamer vorangehen darf.

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                    • 7

                      Vier himmlische Freunde versucht beinahe mit Gewalt die Sympathien des Zuschauers zu gewinnen und dabei über ein paar Mängel hinwegzutäuschen. Doch wenn man hierfür offen ist, dann weiß die Komödie mitzureißen. Der Ausdruck, dass der Film das Herz am rechten Fleck trägt, trifft es nicht ganz. Die hoffnungslos sentimentale Komödie punktet vor allem dank seiner vier sympathischen Schutzengel und einem unterhaltsam aufspielenden Robert Downey Jr., der besonders aufdreht, wenn die Schutzengel in ihn hineinschlüpfen. Empfehlenswert für jeden der sagt, „ich weiß es ist Kitsch, aber ich mag es trotzdem.“

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                      • 6

                        Ein schrecklicher Mord und ein merkwürdiger Anruf aus der Vergangenheit. Don’t Let Go wirft den Zuschauer direkt und schonungslos in sein eigenwilliges, aber stimmiges Setting. Großer Pluspunkt ist dabei die besondere Chemie zwischen Onkel und Nichte, die richtig gut von Storm Reid und David Oyelowo vermittelt wird. Doch leider kann der Film das starke Einstiegsniveau nicht halten und macht zu wenig aus seiner interessanten Prämisse. Zu konventionell, ideenarm und undurchdacht ist die weitere Entwicklung und damit größtenteils zu unspannend. So ist Don’t Let Go trotz seines interessanten Aufhängers letztlich nur ein durchschnittlicher, aber dennoch sehenswerter Thriller, der leichtfertig seine Chance auf einen Überraschungshit vergibt.

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                        • 9

                          Kurz gesagt: Apocalypto ist ein Meisterwerk. Das relativ unverbrauchte Setting des Maya-Königreichs gegen Ende seiner Blütezeit sowie der irrsinnige Detailgrad und die Inszenierung dieser fremden Kultur sorgen dafür, dass man seine Augen kaum von den beeindruckenden und gewaltigen Bildern abwenden kann. Die zahlreichen und blutigen Effekte sind vielleicht nichts für jedermann, sehen aber ausnahmslos glaubwürdig aus und tragen enorm zur generellen Authentizität bei. Lediglich die relativ schwach gezeichneten Figuren und die etwas zusammengeschusterte Handlung sorgen für ein wenig Unmut, das ist im Anblick der spektakulären Setpieces aber schnell wieder vergessen. Klare Empfehlung für alle, denen Gewalt nichts ausmacht und die sich für bombastische Bilder begeistern können.

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                          • 8

                            Der Film wirft einen versöhnlichen und hoffnungsvollen Blick auf ein neues Verhältnis zwischen Deutschen und Juden. Das ist wichtig gerade in einer Zeit, in der auch hierzulande der Antisemitismus wieder zunimmt. Vielleicht etwas zu optimistisch beschreibt die Dokumentation Deutschland als demokratischstes Land Europas. In dem sich das Bewusstsein einer schrecklichen Vergangenheit erhalten hat – und bewusst gepflegt wird. Doch das Erstarken einer neuen rechten Bewegung findet in dem Film keine Beachtung. Bereits 2016 entstanden, fehlt hier die Aktualität. Andererseits liegt sein Fokus auf einer Botschaft der Hoffnung: Wer sich begegnet und miteinander redet, wird sich auch verstehen können. Was natürlich nicht nur für die Beziehung zwischen Deutschen und Juden gilt. Dies ist ein wichtiges Plädoyer für ein neue Perspektive.

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                            • 5

                              Zwischen erwachsener Komödie und kindlichem Superheldenfilm versucht Meteor Man auch Themen wie die Stärke des Zusammenhalts und die Kehrseiten des Heldentums aufzuzeigen. Leider ist der Film ein Opfer der Zeit und seiner viel zu vielen Ideen, die bedauerlicherweise unstimmig und sehr oberflächlich in die Handlung gepresst wurden. Die visuellen Effekte sind größtenteils nicht sehr ansehnlich und sind nicht mal als charmant zu beschreiben. Alleine wegen dieser aufgezählten Faktoren hinkt der Vergleich mit Black Panther sehr.

                              Dennoch trägt Meteor Man das Herz am rechten Fleck. Dem Film wohnt eine Menge Zeitgeist inne und zeigt weniger fremdschämende Szenen als viele Filme sowohl aus dem Genre als auch aus dieser Zeit. Wenn es gelingt, dem speziellen 90er-Humor (noch) etwas abzugewinnen, dann ist Meteor Man eine spaßige und kurzweilige Superhelden-Komödie mit einem sympathischen Hauptdarsteller.

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                              • 9

                                Man kann über Peter Wohllebens Botschaft trefflich streiten. Auch wenn seine Sichtweise zutiefst romantisch scheint, sollte man ihn dennoch nicht als Esoteriker abstempeln, wie es einige Kritiker tun. Statt wissenschaftlich stringent zu argumentieren, spielt er in Das geheime Leben der Bäume auf der Klaviatur menschlicher Emotionen. So weckt er Mitgefühl mit Bäumen, wo es anderen schon schwerfällt, derartige Empfindungen für Tiere (oder gar Menschen) als gerechtfertigt anzuerkennen. Das ist zutiefst subjektiv, möglicherweise grundfalsch – und dennoch ist die Botschaft wichtig: Ohne Natur kann der Mensch nicht leben. Wer Wohllebens Bücher kennt, wird in dem Film nicht viel Neues erfahren, aber den sympathischen Naturschützer vielleicht etwas näher kennen lernen. Alle anderen aber sollten sich die Botschaft zu Herzen nehmen – auch wenn sie dafür vielleicht für einen Moment den Kopf etwas abschalten müssen.

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                                • 9

                                  Ein äußerst gelungener Film über ein wichtiges Thema, das weder an Brisanz noch Aktualität seit den 1970er Jahren verloren hat. Von der Bildsprache her zwar unspektakulär und manchmal eher auf TV-Niveau, inhaltlich und in den Dialogen jedoch vielschichtig, witzig und eloquent. Die Misswahl – Der Beginn einer Revolution scheut nicht vor ambivalenten Fragen zurück und beleuchtet alle Seiten des Problems. Ohne dabei die Botschaft zu vernachlässigen: Das Patriarchat hat sich überlebt.

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                                  • 9

                                    Brandon Cronenberg liefert mit Possessor einen betörenden Psycho-Trip im ganz großen Stil ab. Mit dichter Atmosphäre, stylischen Bildern, ruhiger Erzählweise und gnadenlos effektiver Gewaltdarstellung sorgt er für eine einmalige Sogwirkung, die bis weit nach dem Ende anhält. Der Film hallt nach und macht dem Namens seines Vaters alle Ehre. Ein unkonventionelles Erlebnis, dass fernab des Mainstreams sicher nicht jedermanns Sache, aber definitiv etwas besonderes ist.

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                                      Man From Beirut verfehlt es, eine Kriminalgeschichte mit dramatischen Elementen zu verbinden. Weder erzählt uns Regisseur Christoph Gampl eine spannende, interessante Geschichte noch schafft er es, Emotionalität zwischen den Figuren glaubhaft darzustellen. Dabei hält der Film seine Zuschauer*innen auf Distanz. Mit philosophischen Ansätzen und auf altmodisch gefilmte Szenerie ist der Film weder ein Blick für das Arthouse-Publikum wert noch kommen Retrofreunde auf ihre Kosten. Stilsicherheit ist leider kein Merkmal des Films, ein klassischer Fall von “zu viel gewollt”. Somit bietet das Krimidrama trotz seiner für Deutschland ungewöhnlichen Stilistik leider nichts, was ihn in irgendeiner Weise herausstechen lassen würde. Da sollte man lieber ein weiteres Mal Léon – Der Profi in den Player werfen.

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                                        über Harpoon

                                        Mit der titelgebenden Harpune gelang Rob Grant zwar kein Volltreffer, jedoch zog er einen schmerzhaft anzusehenden, bitterbösen und sehr unterhaltsamen Thriller an Land. Zwar wurde etwas Potenzial verschenkt, aber die gelungene Umsetzung, das gut aufgelegte Schauspiel-Trio und der rabenschwarze Humor machen Harpoon zu einer absoluten Empfehlung für alle Freunde von härteren und schwarz-komödiantischen Thrillern. Auch Blutdürstige dürfen dank einiger äußert fieser Momente auf ihre Kosten kommen. So hebt sich Harpoon gegenüber vielen anderen Genrevertretern angenehm hervor und ist definitiv einen Blick wert.

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                                        • 6

                                          Bon Voyage ist so insgesamt eine sympathische Mischung aus Liebes- und Tragikomödie mit realitätsnahen Charakteren und überzeugenden Darstellern. Dem Film fehlt nur leider das gewisse Etwas, um aus dem Durchschnitt hervorzustechen. Er hat witzige und gefühlvolle Momente, aber keine, die allzu lange im Gedächtnis bleiben. Das meiste hat man leider schon viel zu oft gesehen. Sucht man einen netten, kleinen Film, den man sich mit der Familie oder Lebenspartnern zur Entspannung ansehen kann, ist man hier aber an der richtigen Adresse.

                                          • 6

                                            Insgesamt ist The New Mutants so bei weitem nicht das Desaster geworden, das die vielen Verzögerungen der Produktion vermuten ließen. Aber auch kein wirklich überdurchschnittlicher Film. Der talentierte Cast, die gelungenen emotionalen und unheimlichen Momente und die positive Repräsentation von Minderheiten stehen einem fantasielosen Drehbuch und enttäuschendem Showdown gegenüber. Da der Film an den Kinokassen katastrophal abschnitt und Disney unter dem Banner 20th Century Studios ohnehin keine weiteren Beiträge zum X-Men-Franchise mehr produzieren wird, stellt The New Mutants dessen letzten Bestandteil dar. Was schade ist, denn die Charaktere besitzen viel Potenzial, das man in weiteren Fortsetzungen noch hätte erforschen können. Nach 20 Jahren endet somit die X-Men-Filmreihe durch diesen Film und Dark Phoenix mit zwei durchwachsenen Filmen. Man hätte sich einen würdigeren Abschluss gewünscht.

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                                                  David Copperfield – Einmal Reichtum und zurück ist ein turbulenter und vergnüglicher Reigen voller Witz und Scharfsinn, der Dickenschen Tiefgang dennoch nicht vermissen lässt. Eine gelungen Modernisierung des klassischen Stoffes, durch die Bank hervorragend besetzt. Mit hohem Tempo inszeniert lässt der Film in keiner Sekunde Langeweile aufkommen.

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                                                    Der südkoreanische Beitrag Bring Me Home ist beim diesjährigen Fantasy Filmfest eine sichere Bank. Man bekommt exakt das, was man von einem Rachethriller mit dieser Prämisse erwartet. Trotz der Einfachheit ist der Thriller extrem wirkungsvoll, was hauptsächlich am herausragenden Schauspiel der Hauptdarstellerin liegt. Letztlich trifft einen der ein oder andere Schockmoment tief ins Mark und die hassenswerten Figuren lassen beim Zuschauer auch die Wut hochkochen. Empfehlenswert!

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