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Alle Kommentare von FlintPaper
Konzernspionage in der Zukunft. Geldgier und Sehnsucht. Abel Ferrara verfilmt William Gibson. Naja. Die Kurzgeschichte wird hier ganz schön aufgeblasen und gibt Asia Argento viel Zeit zum Singen und Nackichsein. Als Sci-Fi-Kulisse halten dunkle Bars, Hotelzimmer und anscheinend New York her? Damit es etwas futuristischer wirkt, gibt es Nippon-Flair und Dialoge in verschiedenen Sprachen (deutsch, japanisch und englisch größtenteils). NEW ROSE HOTEL ist im Prinzip ein Erotikthriller mit fadenscheiniger Cyberpunk-Kulisse. Die letzte halbe Stunde ist ein Rückblick? Dramaturgisch ist das alles nicht so geil. Ein bißchen sehenswert, weil Christopher Walken seine Version des Wilhelmsschrei zum Besten gibt.
Weil das wirklich nur noch ein Aufguß ist, war sich selbst Adam Sandler zu schade (oder den Produzenten zu teuer?), weswegen die Hauptrolle nun von einer Person namens Brian Hull gesprochen wird. Zugegeben, der macht das halbwegs okay und fällt nicht weiter auf; Der Nonsense von Geschichte ist nämlich grundsätzlich überflüssig und hat nix zu erzählen, was nicht schon vorher erzählt wurde - primär scheitert der Film daran. Der Rest ist unausgewogener Slapstick.
Das Comeback von Vincent D'Onofrio's Kingpin macht diese Miniserie fast sehenswert, bleibt aber letzten Endes eine Enttäuschung. Tony Dalton und Vera Farmiga halten dann noch über Wasser. Der Rest ist seichte Weihnachtsunterhaltung für die ganze Familie mit toller Songauswahl. Die Action ist nur Fassade. Außerdem: Zu wenig Hundi!
Selbst für seine Zeit teils ganz schön rassistischer Kriegsfilm, in dem man das Wort "Japse" bereits in den ersten fünfzehn Minuten dutzende Male von verschiedenen Protagonisten zu hören kriegt. Noch während Kriegszeiten gedreht, ist GUNG HO! natürlich von vornherein als Propaganda angedacht und bläst historische Fakten gerne auf, um ein schniekeres Bild vom Geschehen abzugeben. Echte Szenen von den Verlusten in Pearl Harbour gibt es zu Beginn auch, damit so richtig die Motivation zur Musterung angeheizt wird. Zu guter Letzt wird die Armee - wie so oft - auch gerne als Ersatzfamilie etabliert, für Verlorene, Vergessene und Überflüssige. Insofern interessant, dass hier auch einer aus den Phillipinen dabei ist (der gut mit dem Messer umgehen kann und es den anderen beibringt) und andere Minderheiten, Integration wird hier groß geschrieben, solange man für die hauseigene Ideologie einsteht. Kommt alle - Onkel Sam will dich! Der Film spart sich trotzdem nicht ein paar grausigere Szenen, die ein bißchen zum Schlucken sind, doch vom Pro-Krieg Dukturs komplett übertönt werden. Das Finale wartet jedoch mit geiler Pyrotechnik auf. Da explodiert praktisch eine ganze Insel. Robert Mitchum spielt mit, ist noch extrem jung und gibt die beste Performance von allen Beteiligten ab. Ein teils gut gemachter Film, der größtenteils leider scheiße ist.
Ja, auch hier geht es grundsätzlich nur um den Zusammenhalt der Familie, doch visuell ist der Film unglaublich bunt und dicht gestaltet, da gibt es überall was zu sehen, das Familienhaus ist wortwörtlich lebendig, darin und drumherum bewegt sich ständig was und die Songs sind abwechslungsreich sowie stimmungsvoll. COCO (fast) ohne Tränen.
Auf Regisseur Nicholas Ray konnte man sich schon verlassen: KNOCK ON ANY DOOR fängt unheimlich dynamisch an und sieht generell super aus. Im Zentrum der Geschichte stehen weniger die Bemühungen eines Rechtsanwalts (Humphrey Bogart), sondern viel mehr die stürmische Jugend eines Kleinkriminellen namens Nick (John Romano), den Bogart vor Gericht verteidigen muss. Eine frühe Fusion aus Justiz-Krimi und tragischer Liebesgeschichte mit all den typischen Klischees, allerdings damals noch frisch vorgetragen. Im Herzen Sozialkritik.
Achtung: Wenn man diesen Film als Kind gesehen hat, besteht Nostalgie-Gefahr. Abgesehen davon, ist das ein relativ behäbiger Zeichentrickfilm, in dem eine junge Prinzessin und ein Bauernjunge sich gegen ein paar Kobolde, Goblins und Ungeheuer aus der Welt unter dem Königreich verbünden. THE PRINCESS AND THE GOBLIN wirkt dabei wie von drei unterschiedlichen Studios zusammengezimmert, die Qualität der Animationsabläufe und Hintergründe ist wechselhaft, nie richtig schlecht, nie wirklich gut, meistens irgendwo dazwischen. Den einen Song muss man gleich mehrmals hören. Der Plot ist prinzipiell auch ziemliche Bastelarbeit, geht aber als Märchen gut durch. Der Film kann durchaus Spaß machen, hat einen eigenen Zauber und ein paar gute, unauffällige Running Gags, über die ich ein bißchen grinsen durfte ("Double the guard!"), ist aber schon eher zweite Schublade und da auch eher weit hinten.
Schöner Vollzeit-Trash, der handelsübliche Gebirgslandschaften als postapokalyptischen Schauplatz blutrünstiger Gladiatorenspiele verkauft. Der eigentliche Plot ist relativ dünn, die dabei nebensächlich überlieferte Weltenkonstruktion und Figurenkonstellation dafür fast schon unverhältnismäßig komplex. David Carradine blinzelt einmal kurz in die Kamera und man fragt sich, ob das ein ironischer Wink mit dem Zaunpfahl ist. Kurz darauf wird es bestätigt, wenn Carradine ein paar Fieslinge beseitigt, in dem er sie durch geschicktes Bewegen im Gelände (wie eine Katze) verwirrt. Falls dem Zuschauer nicht klar ist, was da genau passiert, sagt es Carradine auch nochmal laut vor sich her: "Like sand in wind, keep moving!". Zur Hälfte ist das ein Motocross-Actionfilm, in dem billig modifizierte Motorräder - sogenannte 'Destructocycles' - meist vorgespult - durch die Gegend flitzen und sich mit Laserlampen beschießen. Richtig toll allerdings die Explosionen und Pyroeffekte, für die wahrscheinlich das gesamte Geld draufging. Richard Lynch spielt den Bösewicht und schwafelt ganz schön tiefgründig vor sich her. Außerdem werden nackte Frauen auf psychedelische Art und Weise gefoltert. Manchmal ist DEATHSPORT echt schön, leider aber nur manchmal und nicht auf Dauer.
Mehr Mainstream hat Abel Ferrara nie gewagt. War leider ein Flop? Dabei hat es die inzwischen dritte Verfilmung von BODY SNATCHERS faustdick hinter den Ohren. Meg Tilly ist beispielsweise verdammt gruselig. Einzelne Schock-Sequenzen find ich fast schon traumatisierend, gerade auch weil zwei der Protagonisten noch Kinder sind. Die ersten 45 Minuten gibt es sich zuspitzende Paranoia, danach eskaliert der Film dauerhaft und endet mit einem Brüllergag. Hier wird einem auch nicht ständig das Kreuz in die Fresse gehauen von Ferrara.
Tolle Seeschlachten mit detaillierten Modellbauten, farbenfrohe Kostüme, Gregory Peck als brummiger Seebär, eine kitschige Liebesgeschichte mit Virginia Mayo, fremde Ufer, fragwürdige Verbündete, das ferne Meer während der Koalitionskriege. Ein klassischer Abenteuerfilm ohne Wenn & Aber.
"Look sin in the face and tell it to go."
Zwiespältiger Film, der nicht nur aufgrund der s/w-Optik manchmal nah dran ist, prätentiös zu sein. Waren es in BAD LIEUTENANT noch die Drogensüchtigen, welche mit Vampiren verglichen werden, sind es hier einfach Vampire, welche als Junkies dargestellt werden. Dazu kommt noch ein Thema des sexuellen Mißbrauchs, welches zur Hälfte ein Plädoyer für stärkeren Protest dagegen zu sein scheint, auf der anderen Seite aber auch eine (Mit)Schuld bei den Opfern aufzeigen möchte? Schwierig, auch weil die Transformation, bzw. die Konflikte der Hauptfigur mit so Dingen wie dem Holocaust und dem Massaker von Mỹ Lai verglichen wird. Das ist schon Exploitation und dann gibt es dazu noch philosophische Zitate von Nietzsche & Co., welche auch namentlich erwähnt werden. Gut gespielt aber und ja, weil es Ferrara ist, mit einer gewissen, fanatischen Sogkraft ausgestattet, aber für mich - auch dank der diesmal banaleren Erlösungsformel im Finale - einer der Schwächeren im Oeuvre des Ur-Katholiken.
Die angebliche SUBMARINE BASE ist eine Wassergrotte auf einer tropischen Insel und wird nur am Anfang und Ende des Films kurz gezeigt. Dort wird dann (offensichtlich auf Rädern) eine kostengünstigere U-Boot-Attrappe hineingefahren, auf der ein paar Nazis sitzen. Die sprechen immerhin deutsch und diesbezüglich ist der Film fast schon wieder bemerkenswert, doch schnell findet sich das Drehbuch an seinem eigentlichen Schauplatz wieder, einer langweiligen Kneipe/Herberge, in der Hauptdarsteller John Litel seine fragwürdigen Operationen plant, bei denen man sich nie ganz sicher ist, ob er nun den Nazis aushilft oder eben doch ein geheimer Patriot ist. Auf die Schliche kommt ihm ein ehemaliger Polizist, jetzt freiwilliger Marinesoldat oder sowas, welcher aufgrund eines Schiffbruchs nur zufällig von Litel aufgegabelt wird. Und natürlich kennen die sich von früher. Die Handlung ist schon arg konstruiert sowie unglaubwürdig, hält den Film aber zumindest am Laufen. Zum Finale wird nochmal eine richtig patriotische Rede geschwungen, weil vorher diesbzüglich eher weniger geht. Am Absurdesten: Eric Blore spielt in diesem Schnarchfest mit. Die Regie scheint kein Interesse zu haben.
Wieder ein TV-Film, der eigentlich nur zwei oder drei Folgen der damaligen THE AMAZING SPIDER-MAN (1977 - 1979) TV-Serie zusammenfasst. Ist billig, hat aber durchaus seinen Charme. Zu den wenigen Höhepunkten zählen der Bösewicht Mr. White, den man quasi von der James Bond Resterampe geholt hat, inklusive Hauptquartier in der Schweiz mit vielen, ausschließlich mit Bikini bekleideten Frauen. Der Schauspieler (Robert Alda) ist schon eher ein altes Eisen hier (64 Jahre) und kann offensichtlich keine Leitern mehr klettern, muss aber als Mr. White im Trainingsdojo seine Karate-Fähigkeiten präsentieren. Meine Lieblingsszene.
One-Shot-Strapaze. Stephen Graham steht als Chefkoch unter Druck. Bis der Kessel platzt. Das geschäftige Treiben im Restaurant nimmt seinen Lauf, der Zuschauer kriegt ein Zwei-Gänge-Menü aus Stress und Behaglichkeit serviert. Mit einem herben Abgang, der im Halse stecken bleibt.
Eine der sehr frühen Poirot-Verfilmungen. Austin Trevor bestreitet die Rolle des Privatdetektivs hier zum dritten Mal. Die Vorgängerfilme - ALIBI und BLACK COFFEE - gelten als verschollen. Es handelt sich hierbei eher um eine B-Movie-Produktion aus dem Hause Twickenham, die damals Tag und Nacht produzierten. Als Verfilmung der Buchvorlage eher mäßig, auch weil Austin Trevor eine dürftige Besetzung für Poirot ist. Als alter Billo-Krimi aber durchaus unterhaltsam, die teils abgedroschene Figurenzeichnung und -darstellung macht es eigentlich nur amüsanter. Immerhin spricht Poirot hier am Telefon auch mal französisch!
Die dritte Verfilmung des Theaterstücks und mit Sicherheit die populärste, aber womöglich auch einfach die beste. Ingrid Bergman ist ganz groß hier. Charles Boyer nur knapp hinterher. Der Psychoterror des Ehemanns im Mittelteils ist wirklich famos gespielt und inszeniert. Nebenbei ist das auch noch ein atmosphärischer Krimi. Spannender Klassiker.
Als Zusammenfassung der TV-Serie ist dieser Kinofilm leicht faserig. Da werden die Charakterentwicklungen aus 11 Episoden in knapp zwei Stunden zusammengefasst und natürlich bleibt da ein bißchen was auf der Strecke. Die neuen Szenen, insbesondere die Rückblicksegmente, ergänzen Figuren und Plot eher kaum. Als Epilog teilweise interessant, doch da hätte eine 20minütige Episode gereicht. Aussehen tut das alles wie die TV-Serie, also visuell kriegt man hier ebensowenig geboten. Traurig ist das Finale immer noch und die emotionalen Schalter werden erfolgreich gedrückt, doch am Ende ist das eher für Zuschauer produziert, die keine Zeit hatten, die TV-Serie zu sehen und trotzdem mitreden wollen. Und dazu gehöre ich ja eher nicht.
Ab jetzt flippt die Reihe ein bißchen aus. Lieblingshund Buddy hat inzwischen ja einen ganzen Wurf an sportbegabten Hunden nach sich gezogen und die hängen nebenbei alle im Film rum und machen so ihr Ding (mein Liebling ist 'Striker' - der Fußballer). Weil das mit dem Hundefänger als Bösewicht langsam eintönig wurde, gibt es nun zwei verrückte Wissenschaftler. Die wollen gleich alle von den 'Buddies' einfangen, um das sogenannte 'Super-Sport-Gen' zu extrahieren. Kevin Zegers alias Josh ist nur fünf Minuten dabei, weil er vom Drehbuch auf die Universität verbannt wird. Anstattdessen muss sich seine tollpatschige, kleine Schwester Andrea (Caitlin Wachs - spielte die Rolle auch schon in Teil 3) im schulischen Baseballteam durchsetzen. Das ist dann auch schon der größte Schwachpunkt dieser Fortsetzung, nicht der Handlungsbogen mit der Schwester, welcher eigentlich ganz süß ist, sondern eher die ausgesuchte Sportart: Spätestens wenn der Hund den Schläger in die Pfote gedrückt kriegt und damit 'nen Home Run schlägt, ist ja irgendwann auch mal gut.
Teuer ausgestattetes Kostüm-Abenteuer mit gut aufgelegten Darstellern und einer stabilen Performance von Anthony Hopkins, welche den Film nochmals veredelt. Immer wenn Hopkins und sein alter Widersache in einer dramatischen Szene aufeinandertreffen, wird der Soundtrack so richtig bombastisch. Die Pferdestunts sind waghalsig, die Akrobatik fetzig genug choreographiert, die Bösewichter super-fies und am Ende gibt es eine der schönsten Explosionen überhaupt.
Altmodischer Märchenfilm von Walt Disney über die Auseinandersetzung eines alten Iren mit einem Leprechaun und den Versuch, den Rest des Dorfes von der Existenz dieser Wesen zu überzeugen. Nebenbei werden ein junger Sean Connery (seine zweite, größere Rolle nach ANOTHER TIME, ANOTHER PLACE) und Janet Munro miteinander verkuppelt, eine olle und eher naive Liebesgeschichte, die den Rest des Films zum Glück nicht wirklich entzaubert. Tricktechnisch ist das nämlich schon alles ganz gut, besonders wenn Albert Sharpe zum ersten Mal die Höhle der Leprechauns betritt: Dutzende von kleinen Kobolden tanzen durch eine aufwändige Bühnenkonstruktion, während ein lebensgroßer Mensch mittendrin steht.
"Oh Philip, this is an awful house."
"It isn't very nice, is it?"
Ein paar Menschen aus der Stadt landen dank einer stürmischen Nacht in einem merkwürdigen, abgelegenen Haus im Nirgendwo. Dort werden sie schrullig empfangen sowie bewirtet und schließlich kommt es zu gewalttätigen Übergriffen, als das dunkle Gemäuer sein Geheimnis zu lüften droht. Atmosphärischer, düsterer Horrorklassiker mit Starbesetzung: Boris Karloff und Charles Laughton voran. Steckt voller kleiner Besonderheiten und ist wahrscheinlich einer der ersten Backwoods-Horrorfilme überhaupt?
Ein U-Boot-Thriller für's Fernsehen, aber immerhin mit Leonard Nimoy in einer Hauptrolle als kränkelnder und pedantischer Kommandant. Leider haben sich auf sein Boot auch ein paar sowjetische Doppelagenten geschlichen und sabotieren Mission und Mannschaft. Der Plot hat diesbezüglich ein paar ganz nette Wendungen und ausreichend abwechslungsreiche Figuren zu bieten - größtenteils aber nur mittelmäßig gespielt und dank dem Fernsehbudget auch extrem unspektakulär und eher billig in Szene gesetzt. Ein gewisser Charme ist nicht zu leugnen und wegen Nimoy kann man das gut weggucken, doch ASSAULT ON THE WAYNE bleibt konsequent banal.
Unverschämt billig runtergefilmt, aber in der C-Sparte schon eher obere Liga. Mal wieder hält DIE HARD als Blaupause für das Drehbuch her, nur wird hier der Schauplatz vom Hochhaus in ein (wesentlich langweiligeres) Krankenhaus verlegt. Sean Patrick Flanery gibt den Ex-Soldaten/Ex-Ehemann und gerät mitsamt Familienanhang in eine Geiselnahme. Michael Jai White spielt den Polizisten am Telefon und rennt nur am Ende kurz für 'nen Pistolenschuss durch's Bild. Mark Dacascos ist Teil der Bösewichter und gibt den Scharfschützen auf einem Dach. Kurz vor dem Finale darf er dann doch nochmal da runter und einen persönlichen Schlagabtausch mit Flanery abliefern - immerhin! Rob Van Dam sitzt im Auto und regt sich über Funk auf, dass keiner von den anderen Fieslingen seinen Codenamen benutzen will. Für mehr reichte die Kohle anscheinend echt nicht. Die Action ist lauwarm und fetzt wirklich nie, die Plotlöcher und forcierten Handlungsabläufe häufen sich unauffällig, doch alles ist irgendwie ganz süß und die Darsteller sympathisch. Für die harten Fans ist das schon noch "okay", aber empfehlen kann man so Billigkram niemanden.
Von Jason Statham und Agata Buzek sicherlich gut gespieltes Drama über Schuld und Sühne, zwischenzeitlich zwängt sich jedoch die übliche Blaupause vom Racheengel der Unschuldigen in den Film - allerdings in handzahm. Dazu sind die Figuren und Plotelemente eine Mischung aus hausbackend und abgegriffen, Buzek's Nonne so dick aufgetragen und die Verhandlung der Erlösungsthematik dermaßen penetrant in die Dialogzeilen gehämmert, dass das Zuschauen eher selten Spaß macht und die Geschichte meistens weniger berührt, als sie müsste. Ich kauf REDEMPTION aka HUMMINGBIRD ja noch nicht mal ab, das Statham da monatelang in der fremden Bude hockt, ohne aufzufliegen.
Zerocalcare ist ein Pseudonym für den italienischen Comiczeichner Michele Rech, welcher mit seinem Erstlingswerk LA PROFEZIA DELL'ARMADILLO eine Reihe von mehr oder weniger autobiographischen Comicsketchen geschaffen hat. Dieses Konzept wird in der Netflix-Produktion STRAPPARE LUNGO I BORDI (bzw. auf deutsch "An der perforierten Linie abreissen" - Uff!) benutzt, um eine besonders deprimierende Episode zu erzählen, dessen schwerwiegendes Thema sich erst gegen Ende der kurzen Serie enthüllt. Das Ganze beginnt als episodenhafte Jugendkomödie einer inzwischen erwachsenen Generation, ist jedoch in Wirklichkeit mehr oder weniger Selbstreflektion und Traumabearbeitung nach einer unaussprechlichen Tragödie; Zwischendurch schwer zu ertragen, weil es zuersteinmal nur um die Neurosen und persönlichen Macken der Hauptfigur, bzw. des Autors geht; Zerocalcare spricht hier übrigens auch alle Figuren selbst, jedenfalls zuerst, was entnervend sein kann, jedoch im Nachhinein Konzept hat und Teil des angestrebten Therapieprozesses. Das ist am Ende schon relativ gelungen und irgendwie schön. Die ganze Idee (jedoch nicht mit dieser Geschichte) gab es auch schonmal als Realverfilmung aus Italien.