Framolf - Kommentare
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Alle Kommentare von Framolf
Der filmtastische Adventskalender 2022
[23]
Mit 'A Very Nutty Christmas', auch (un)bekannt unter den Titeln 'Magische Weihnachten' und 'Ein Nussknacker zum Küssen' legt Regisseur Colin Theys einen Weihnachtstrasher der lustigeren Sorte vor. Ein in Deutschland (wo sonst?) produzierter Nussknacker erwacht zum Leben und verliebt sich in die erste Frau, die ihm begegnet. Also macht er, was man während der Datingphase eben so tut und blödelt sich ansonsten durch die Geschichte. Aber er hat auch eine Superheldenfähigkeit. Nämlich (wer hätte das gedacht?) Nüsse knacken!
Die Handlung ist also komplett gaga und genau daraus speist sich der Unterhaltungswert dieses weihnachtlichen Humbugs. Das Ende setzt dem ganzen Treiben dann noch die Krone auf. Die darstellerische Leistung von Barry Watson ('Eine himmlische Familie') ist ziemlich hölzern, aber so muss das wahrscheinlich auch sein für einen Nussknacker... Ebenfalls mit an Bord sind Melissa Joan Heart ('Sabrina – Total Verhext'), Conchata Ferrell ('Two and a Half Men') und Richard Riehle ('Keine Gnade für Dad').
Auch wenn 'Magische Weihnachten' letztlich nur eine weitere Feiertagsschnulze ist, gehört sie zumindest zu jenen Vertretern, die sich selbst nicht ernst nehmen und auf diese Weise eine augenzwinkernde Verrücktheit an den Tag legen. Aber letztlich ist alles nur ein bisschen verrückt. Schließlich soll die Hauptzielgruppe nicht verschreckt werden. Als Kompromiss zwischen Romantik- und Komödienfans bietet sich dieses moderne Märchen aus der Trash Can aber durchaus an.
Katie: „Hör auf, alles zu machen, was ich sage.“
Chip: „Das werde ich, aber zuerst besiege ich den Mäusekönig.“
Na dann...
KURZFAZIT
Kunden, die diesen Film mögen, schauten auch: 'The Knight Before Christmas'.
Der filmtastische Adventskalender 2022
[22]
++ Leichte SPOILER ++
Wo steht eigentlich geschrieben, dass Weihnachtsfilme vorzugsweise Romanzen, Komödien, Animations- oder Horrorfilme sein müssen? Zwar gibt es auch einige „Irrläufer“, die in keine dieser Kategorien passen, doch deren Menge ist äußerst überschaubar. Die schwedische Tragikkomödie 'Das wundersame Weihnachtsfest des Karl-Bertil Jonsson' ist einer dieser Vertreter. Erzählt wird die Geschichte des Sohnes eines wohlhabenden Kaufmanns, der unter seinen Altersgenossen den Ruf eines Sonderlings genießt; so entwirft er beispielsweise ein Konzept zur Einführung von Postleitzahlen, um die Arbeit der Briefsortierer zu erleichtern. Was man eben so macht als Jugendlicher in einer schwedischen Stadt. Sein großes Idol ist Robin Hood, mit dem er nicht selten in seinen Gedanken Gespräche führt.
Sohn eines reichen Vaters, Fan von Robin Hood und Weihnachten steht vor der Tür. Viele Zuschauer dürften wahrscheinlich schon früh ahnen, in welche Richtung es hier gehen wird. Genau, er brennt nach England durch!
Nein, Spaß. Überraschungen halten sich hier zwar in Grenzen und doch ist den Produzenten eine unterhaltsame Inszenierung gelungen, die zumindest ohne einen Teil der gängigen Weihnachtsfilmklischees auskommt und daher doch einige (in Bezug auf Weihnachtsfilme) ungewohnte Handlungselemente auf den Bildschirm bringt. Die Moral von der Geschicht' erfasst den Geist der Weihnacht deutlich treffender, als es in vielen anderen Filmen des Genres der Fall ist.
KURZFAZIT
Weihnachtsfilm für Fans von Tragikomödien.
Der filmtastische Adventskalender 2022
[21]
++ Leichte SPOILER ++
Zwei kleine Bärenkinder, die mit ihrer (aus verständlichen Gründen) chronisch genervten Mutter in einem Nationalpark leben, wollen partout keinen Winterschlaf halten. Draußen liegt schließlich Schnee und außerdem steht dieses rätselhafte Weihnachtsfest vor der Tür, von dem der Ranger erzählt hat (aus irgendeinem Grund sprechen Bären und Menschen hier nämlich dieselbe Sprache). Und überhaupt haben die beiden „Lausebärchen“ nur Unfug im Sinn. Wenn das mal der Weihnachtsmann nicht mitbekommt – sofern es ihn denn gibt.
Im liebevoll inszenierten Zeichentrickfilm 'Santa and the Three Bears' wird das Pferd von hinten aufgezäumt. Die Mutter erzählt ihrem Nachwuchs, es gäbe keinen Weihnachtsmann und wenn doch, dann sei es nur der kostümierte Ranger. So hat man offenbar Kinder anno 1970 desillusioniert. Aber der Winter im Park bietet neben seiner weißen Pracht so viel Magie, dass man niemals sicher sein kann, was wohl als nächstes passieren wird.
KURZFAZIT
Charmant in Szene gesetzte Vintage Weihnachtsgeschichte.
Der filmtastische Adventskalender 2022
[20]
++ Mini SPOILER ++
Ein Winter ohne Weihnachtshorror im B-Movie Style ist einfach kein richtiger Winter. Das Jahr 2022 wird uns in dieser Hinsicht versüßt oder versaut (je nach Sichtweise) durch einen Nikolausroboter, der eigentlich als Dekoration dienen soll, aber plötzlich eine Software aus dem Verteidigungsministerium aktiviert, die – warum auch immer – noch auf seinem Festspeicher schlummert. Also schnappt er sich eine Axt und räumt in "seiner" Kleinstadt auf bzw. stürzt sie ins Chaos (erneut Ansichtssache).
Die Handlung, die stark an die Geschichten über Robot Santa Claus aus 'Futurama' erinnert, grenzt ganz bewusst an groben Unfug und der Darsteller des Roboters vergisst offenbar wiederholt, was eigentlich seine Rolle ist. Dabei hat man ihm doch so eine schöne Leuchte ans Kinn geklebt. Denn Stück für Stück schreitet seine Terminatorisierung voran und er wird durch die Protagonistin immer heftiger ramponiert. Ist ihm aber völlig egal, denn er ist scheinbar nicht kaputtzukriegen und er verfügt offenbar über unbegrenzte Energie. Friss das, Amerika!
Dass in den Fernsehnachrichten von einer Rückrufaktion für das besagte Robotermodell berichtet wird, besagt nichts Gutes. Offenbar gibt es quer durch das Land noch einige weitere Zwischenfälle ähnlicher Art. An Stoff für fünf bis achtunddreißig Fortsetzungen dürfte es also nicht mangeln. Weihnachten 2023 kann kommen!
KURZFAZIT
Anfangs viel Gerede, doch dann ist hier der Name Programm.
Der filmtastische Adventskalender 2022
[19]
BeGEISTERung
Wer Schauspielerimitatoren wie Will Ferrell und Ryan Reynolds für ein Filmprojekt bucht, kann mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass sie sich voller Elan und Begeisterung in jedes noch so abstruse Projekt werfen werden. Beide schonen sich nicht und sind gefühlt für so ziemlich jeden Quatsch zu haben; so auch für diese geistreiche Story - wobei man natürlich betonen muss, dass „geistreich“ (Esprit) und „geistreich“ (Gespenster) zwei völlig verschiedene Paar Nikolausstiefel sind.
Auf dem Papier liest sich das Konzept von 'Spirited' auch gar nicht mal so unambitioniert. Die Geschichte ist angelegt als eine Art Fortschreibung von Charles Dickens 'A Christmas Carol', die teilweise als Musical inszeniert wurde. Die Szenenbilder wirken vergleichsweise aufwändig und die Handlung ist (trotz einer Reihe vorhersehbarer Faktoren) nicht so flach, wie es angesichts einiger Promobilder (falls du hier zunächst „Pornobilder“ gelesen haben solltest: Schäm dich! ;-D ) vielleicht zu befürchten gewesen wäre. Zwar wirkt der Plot enorm kalkuliert, doch durch eine Vielzahl origineller Details wird die Inszenierung deutlich aufgewertet.
„Gehabt Euch wohl“
Im Zentrum der Handlung stehen zwei Charaktere, die auf den ersten Blick unterschiedlicher kaum sein könnten, aber letztlich wohl doch aus demselben Holz geschnitzt sind. Da erscheint die Besetzung der beiden Hauptrollen mit zwei Komödienspezialisten, deren Rollenimages nicht allzu weit auseinanderliegen, nur konsequent; zumal sich beide auch regelmäßig für Gags hergeben, bei denen andere Schauspieler wohl abwinken würden. Dementsprechend drücken beide dieser Produktion auch ihren Stempel auf. Allerdings dürfen sie hier deutlich facettenreicher unterwegs sein als in vielen ihrer anderen Filme. Der Produktion als solche hat es nicht geschadet, denn es gibt ganz sicher schwächere Weihnachtskomödien als diese.
KURZFAZIT
Halbwegs ungewöhliche Mischung aus Weihnachtsfilm, Musical und Buddykomödie, die zwar überkonstruiert wirkt, aber durchaus zu unterhalten vermag.
Der filmtastische Adventskalender 2022
[18]
In der Weihnachtskomödie 'Weihnachtsjagd' erzählt ein Vater (Neil Patrick Harris) seiner Tochter von seiner Kindheit und seinem damaligen Wunsch (eine Spielkonsole), von dem seine Eltern (June Diane Raphael und Steve Zahn) alles andere als begeistert sind. Konzipiert ist die Inszenierung als Familienfilm, der sich sowohl an Kinder als auch an Erwachsene richtet. Durch die Erzählung auf zwei Zeitebenen tritt der Protagonist sowohl als Vater als auch in den Rückblicken als Sohn auf. Dementsprechend werden auch so einige Metagags in Bezug auf 'How I Met Your Mother' aufgefahren, die sich ausdrücklich an Fans der Sitcom richten. Obendrein spielt die Handlung in den 1980er Jahren, wodurch ganz gezielt ein Publikum angesprochen wird, das in den 80er Jahren aufgewachsen ist. Insofern eignet sich dieser Film auch recht gut, um große und kleine Zuschauer gemeinsam vor dem Bildschirm zu versammeln, wodurch man dem Weihnachtsgedanken deutlich näher kommt als in so manchen anderen Produktionen. Dass die zunächst oberflächliche und konsumorientierte Handlung gegen Ende im Sinne einer deutlich warmherzigeren Botschaft geerdet wird, versteht sich dementsprechend fast von selbst. Originell ist dieser Ansatz zwar nicht, zu rund anderthalb Stunden kurzweiliger Unterhaltung reicht es jedoch allemal.
KURZFAZIT
Weihnachtskomödie in der Tradition von 'How I Met Your Mother'.
Der filmtastische Adventskalender 2022
[17]
Jonathan Taylor Thomas ('Hör mal, wer da hämmert') als junger Mann, der infolge eines Streiches seine Heimreise zu den Weihnachtstagen in einem Weihnachtsmannkostüm antreten muss, während seine Freundin – die dasselbe Ziel hat - ihre Mitfahrgelegenheit bei einem arroganten Schnösel nutzt. Auf magische Weise (oder vielleicht auch durch ein schludriges Drehbuch) kreuzen sich ihre Wege immer wieder – und jedes mal wird das Umfeld, in dem sie sich treffen (oder knapp verpassen) skurriler. Speziell das bayerische Feriendorf oder die Kleinstadt mit dem jährlichen Nikolauswettlauf sorgen für gute Laune in bester Chevy Chase Manier. In anderen Szenen wiederum wird routiniert das kleine Einmaleins der Roadmoviekunde abgespult.
Die Handlung von 'Eine wüste Bescherung' ist zwar nicht unbedingt originell und versprüht stellenweise eher den Charme eines Fernsehfilms, vermag aber kurzweilig zu unterhalten und mit einigen witzigen Details zu überraschen.
KURZFAZIT
Heiter-chaotischer Roadtrip im Weihnachtsmannkostüm.
Der filmtastische Adventskalender 2022
[16]
Ein Familienvater, der an Weihnachten Geburtstag hat, zieht bei den Feierlichkeiten jedes Jahr den Kürzeren. Und überhaupt laufen die familiären Weihnachtsfeiern jedes Jahr nach demselben Muster ab. Teilweise sind sogar die Gespräche identisch. Ein Glück, dass es noch mehr als 360 andere Tage im Jahr gibt! Weniger gut ist es hingegen, wenn man sich an diese aufgrund eines Fluches nicht erinnern kann und nur die Weihnachtstage im Gedächtnis haften bleiben.
In der brasilianischen Komödie 'Schon wieder Weihnachten' wird in sommerlichem Flair eine zwar teilweise vorhersehbare, aber in der Grundkonstruktion dennoch halbwegs ungewöhnliche Geschichte erzählt. Trotz einiger abgedroschener Scherze und vorhersehbarer Entwicklungen gelingt den Produzenten immer wieder mal ein halbwegs unverbrauchter Gag. Die Botschaft des Films folgt den gewohnten weihnachtlichen Pfaden, wodurch sich hier eine (zumindest für Bewohner der Nordhalbkugel) halbwegs kuriose Mischung ergibt. Für Fans eher ungewöhnlicher Weihnachtsfilme daher durchaus sehenswert.
In diesem Sinne: Carpe Diem! Und wenn es „nur“ die Weihnachtstage sind.
++ SPOILER ++
Die Synopse von Netflix und MP, in der von einer „Zeitschleife“ die Rede ist, lässt nur drei Möglichkeiten zu: Entweder hat man den Film (1) nicht verstanden oder (2) gar nicht erst gesehen oder (3) irgendjemand spoilert hier mit Absicht das Ende. Der Protagonist hängt hier mitnichten in einer Zeitschleife fest. Vielmehr kann er sich nur an einen einzigen Tag im Jahr erinnern, was auch schon sehr früh in der Handlung klar wird. Zu einer Zeitschleife kommt es erst kurz vor dem Ende, als er tatsächlich wieder am Ausgangspunkt landet.
KURZFAZIT
Weihnachten auf brasilianisch. Sommerwetter, Chaos und Overacting. Nette Abwechslung zum Einheitsbrei an winterlichen Romanzen.
Der filmtastische Adventskalender 2022
[15]
Weihnachten auf die 'Ice Age' Art. Statt des Weihnachtsbaumes (ein Konzept, das sich laut Manny sowieso nicht durchsetzen wird) gibt es einen Weihnachtsstein, der über Generationen vererbt wird. Bis zum heutigen Tag...
Wie auch immer, Sid und seine Freunde zieht es nun zum Nordpol, um sich von der schwarzen Liste des Weihnachtsmannes (den es - warum auch immer - bereits in der Eiszeit gibt) streichen zu lassen. Scrat liefert sich derweil sein gewohntes Duell mit einer Nuss.
Schön ist aus Fansicht, dass sich die Charaktere treu bleiben und auf diese Weise die Kontinuität gewahrt bleibt und es keine nennenswerten Brüche gibt; abgesehen von einem etwas derben Finger-Gag, der fast schon ein wenig verstörend wirkt. . :-D
'Eine coole Bescherung' bringt den Fans bewährte 'Ice Age' Unterhaltung in Kurzfilmform auf den heimischen Bildschirm. Bäume werden dabei zwar in keiner Hinsicht ausgerissen, aber immerhin wird einer kreativ dekoriert...
KURZFAZIT
Kompakte Weihnachtsgaudi im gewohnten 'Ice Age' Stil.
Der filmtastische Adventskalender 2022
[14]
Weihnachten ist auch nicht mehr das, was es einmal war. Das wusste im Jahr 1965 schon Charlie Brown, bei dem kurz vor dem Fest so gar keine frohe Stimmung aufkommen will. Ganz im Gegenteil: Es mehren sich Anzeichen einer Depression. Bei den Feiertagen an sich scheint es ohnehin nur noch um Kommerz und einen schönen Schein (was angesichts der vielen Lichter durchaus wörtlich zu nehmen ist) zu gehen. Immerhin hat man ihm angeboten, die Regie für das anstehende Weihnachtsbühnenstück zu übernehmen. Und er soll einen Weihnachtsbaum besorgen. Die perfekte Gelegenheit, um einen Kontrapunkt gegen Oberflächlichkeit zu setzen!
In 'Fröhliche Weihnachten' werden familiengerecht einige Gedanken über das Weihnachtsfest diskutiert und zu einem aussagekräftigen Ende gebracht. Unabhängig davon, ob man dem bekanntlich etwas speziellen Humor der Peanuts etwas abgewinnen kann, versprüht dieser Zeichentrick-Kurzfilm einen ganz eigenen Charme, was auch für die Botschaft gilt, die hier vermittelt wird.
Auch wenn dieser Kurzfilm schon so einige Winter auf dem Buckel hat, hat er kaum etwas von seiner inhaltlichen Aktualität eingebüßt.
KURZFAZIT
Alle Jahre wieder? Vielleicht nicht unbedingt, aber mehrere Jahrzehnte nach Veröffentlichung immer noch aktuell wie eh und je.
Der filmtastische Adventskalender
[13]
Eine junge Farmerin lernt einen hilfsbereiten Mann kennen, der sie augenscheinlich sofort fasziniert. Alles könnte so schön und einfach sein – wenn er nur eine andere Familie hätte...
Weihnachtsfilm-Serientäter Gary Wheeler ('Christmas in the Pines', 'Christmas on the Coast' u.v.m.) mag als Regisseur und Produzent vielleicht nicht perfekt sein, doch eines kann man ihm nicht vorwerfen: Mangelnde Erfahrung bei der Verfilmung von Weihnachtsromanzen. Und so erweist sich dann auch 'Christmas on the Range – Ein Tierarzt zu Weihnachten' als routiniert abgefilmtes Werk, dem man auf der anderen Seite aber auch seinen Fließbandcharakter anmerkt. Etwas frischen Wind und zumindest einen Hauch von Spannung bekommt seine Inszenierung durch die Einbindung einiger Thrillerelemente, der Rest ist Fließbandarbeit. Bei den Darstellern tut sich qualitativ ein enormes Gefälle auf. Von guten Leistungen bis zu albernem Overacting ist hier alles mit dabei. Selbst die Dialoge schwanken munter zwischen durchaus interessanten Unterhaltungen und trashigen Einlagen. Diese Kluft setzt sich sogar bis zu den deutschsprachigen Synchronsprechern fort, die teils gut gewählt und teils völlig deplatziert wirken. Wer Filme gerne in der Originalversion schaut, ist hier klar im Vorteil.
KURZFAZIT
Passabler Weihnachtsfilm, der sich durch einen trashigen Nebenstrang der Handlung allerdings selbst keinen Gefallen tut.
Der filmtastische Adventskalender 2022
[12]
Viele Leute tingeln über die Feiertage zu verschiedenen Familienmitgliedern und kommen so in den Genuss gleich mehrerer (un)schöner Weihnachtserlebnisse. Passend dazu kommentiert ein Radiomoderator namens Dangerous Dan (William Shatner), nicht zu verwechseln mit Danger Dan, der eher mit Antilopen zu tun hat, vier Weihnachtshorrorepisoden der ganz besonderen Art.
Santa Claus liefert sich eine wüste Auseinandersetzung mit untoten Elfen und ein kleiner Junge verschwindet beim Christbaumklau kurz im Wald und benimmt sich fortan höchst seltsam. Beide Geschichten weisen Ecken und Kanten auf, können aber durch einen überraschenden Twist bzw. eine passable Atmosphäre punkten. In zwei weiteren Episoden bekommt es eine Familie der Upper Class mit dem Krampus zu tun und einige Jugendliche erleben eine ganz besondere Nacht. Schwer, etwas darüber zu schreiben, ohne zu spoilern. Ist im Grunde aber auch egal, weil die Erzählungen sowieso zu abstrus sind, um sie in irgendeiner Form würdigen zu müssen. Vielmehr handelt es sich bei diesem Episodenfilm um eine Art Kuriositätenkabinett, wie man es früher von den Jahrmärkten kannte. „Nur bei uns und nur dieses Wochenende: Die Schlangenfrau, der zweiköpfige Hund und der dickste Mann der Welt! Hereinspaziert und gestaunt! Für nur 80 Pfennig!“ Und so lässt sich auch ganz gut der Geist dieser Verfilmung zusammenfassen. Irgendwie billig und viel zu dick aufgetragen, aber immerhin auch ungewöhnlich genug, um als eine – wenn auch verdrehte - Form von Unterhaltung durchzugehen.
KURZFAZIT
Abstruse Schauergeschichten, die aber immerhin als Guilty Pleasure funktionieren.
Der filmtastische Adventskalender 2022
[11]
Der biedere Familienvater Steve (Matthew Broderick) hat einen neuen Nachbarn: Der geltungsbedürftige Weihnachtsfan (Danny DeVito) hat es sich zum Ziel gesetzt, sein Haus so hell zu beleuchten, dass man es sogar vom All aus sehen kann. Und damit sich das Kommen für die Schaulustigen auch wirklich lohnt, wird dazu noch laute Musik gespielt. Ein Spaß für die ganze Kleinstadt! Außer für Steve, der sich für einen bizarren Wettstreit mit seinem neuen Widersacher rüstet.
Wer über die Weihnachtsepisoden von 'Hör mal, wer da hämmert' und Tim Taylors Hang zu Übertreibungen schmunzeln kann, dürfte auch an 'Blendende Weihnachten' eine gewisse Freude haben. Das Prinzip ist zumindest ähnlich. Während sich in der 90er Jahre Serie zwei Rivalen Jahre für Jahr gegenseitig übertrumpfen wollen, trifft hier ein dekorationswütiger Sonderling mit Beleuchtungsfetisch auf einen Griesgram, der nicht nur seine Ruhe möchte, sondern seinem Nachbarn auch keinerlei Erfolge gönnen will.
Die Geschichte ist natürlich weder originell noch anspruchsvoll (sonst wäre sie vermutlich auch nicht als Weihnachtsfilm verfilmt worden), wird aber kurzweilig erzählt. Unnötig erscheint allerdings die Lieblosigkeit, mit der einige Gags dem Publikum serviert werden. Teilweise ergeben diese schlichtweg keinen Sinn oder sind so sehr an den Haaren herbeigezogen, dass sie allenfalls für einen Comic taugen. Deutlich unterhaltsamer erscheint hingegen die karikaturenhafte Überzeichnung einiger Charaktere und Situationen. Drehbuch und Regie treiben den Kitsch so sehr auf die Spitze, dass man auch als Weihnachtsmuffel Spaß haben kann. Wer sich allerdings an den zahlreichen schludrigen Passagen stört, wird mit 'Blendende Weihnachten' nicht glücklich werden. Insofern dürfte der Unterhaltungsfaktor hier noch subjektiver empfunden werden als bei vielen anderen Komödien.
KURZFAZIT
Vorweihnachtlicher Unfug im Filmformat. Nicht gerade hochwertig, aber doch recht kurzweilig.
Der filmtastische Adventskalender
[10]
Roland Klick ('Deadlock') besinnt sich in seinem Kurzfilm 'Weihnacht' auf das zurück, worum es bei Weihnachten wirklich geht.
Konsum! Geschenke! Konsum! Geschäftemacherei! Völlerei! Hektik! Stolzieren durch die Einkaufsstraßen! Konsum! Betriebsamkeit! Werbung! Gänse schlachten! Fische ausnehmen! Fressen, bis die Wampe platzt! Neue Kleidung kaufen! Und zwar zwei Nummern größer! Konsum! Glücksspiel! Hoffnung auf bessere Zeiten! Dekoration! Tütenschleppen! Konsum!
Und (fast) niemand beachtet den kleinen Jungen, der alleine durch die Stadt irrt.
KURZFAZIT
Klick bebildert die vorgeblich „stade Zeit“ in einem regelrechten Gewitter stakkatohaft wiedergegebener Eindrücke, um den Kern einer mittlerweile degenerierten Weihnachtskultur einzufangen. Falls es oben im telegrammartigen Text untergegangen sein sollte: In erster Linie geht es um ... * Trommelwirbel * … Konsum!
(Danke an Eudora für den Filmtipp)
Der filmtastische Adentskalender 2022
(Ein Film mit diesem Titel darf bei dieser Aktion natürlich nicht fehlen. ^^ )
[9]
'The Advent Calendar' beginnt mit einer Prämisse, die stark an eine Blumhouse Produktion erinnert. Eine junge Frau schenkt ihrer querschnittsgelähmten Freundin einen Adventskalender, der das pure Böse ausstrahlt. Mitgebracht hat sie das mysteriöse Stück aus Deutschland. Woher auch sonst...? Es kommt, wie es kommen muss: Sämtliche Warnungen, die dem Kalender beiliegen, werden in den Wind geschrieben und nach einem süßen Beginn (Schokolade) wird es zunehmend salziger (Blut).
Die erste Hälfte erscheint trotz der blumhousigen Geschichte durchaus vielversprechend und schürt eine gewisse Neugierde. Im späteren Verlauf wird es allerdings deutlich fahriger und die Geschichte wird doch recht dick aufgetragen. Gewissermaßen macht dies auch Sinn, nachdem zu Beginn der Erzählung bereits recht viele Handlungsentwicklungen angedeutet wurden. Echte Überraschungen halten sich aber dennoch in Grenzen.
→ Für eine einmalige Sichtung ganz okay.
Vier von zehn für die Adventszeit erstaunlich grünen Laubbäumen.
KURZFAZIT
Trotz einiger guter Ideen letztlich nur Horror nach Schema F.
Der filmtastische Adventskalender 2022
[8]
Drei Freundinnen, die sich seit ihrer Kindheit kennen, treffen sich im Erwachsenenalter zum Weihnachtsfest und wollen ein gemeinsames Projekt planen. Es hätte so schön werden können...
Das Setting strahlt wohlige Gemütlichkeit aus und ein Großteil des Casts spult unaufgeregt sein Programm herunter. Die Geschichte plätschert gemächlich vor sich hin und irgendwie passt diese Mischung auch durchaus zu einem entspannten Adventsonntag. Trotz einer überschaubaren Handlung könnte sich hier alles aneinanderfügen; wäre da nur nicht der völlig deplatzierte Einsatz der Filmmusik. Denn auch wenn man bei Weihnachtsfilmen im Zweifelsfall auch mal fünf gerade sein lassen kann, so werden hier regelrecht neue Maßstäbe in Sachen Stümperei gesetzt. Ein auf Dauer nur schwer zu ignorierender und nicht minder schwer zu ertragender Klangteppich liegt unter der Handlung und gefühlt auch über den Dialogen. Mehr oder weniger über die volle Laufzeit hinweg klimpern und dudeln Jingle Bells und allerlei unbekannte Kompositionen in Dauerbeschallung vor sich hin; und zwar in einer Lautstärke, die an mehreren Stellen sogar die Gespräche der Charaktere übertönt. Eine Logik hinter der Songauswahl und dem Einsatz der jeweiligen Stücke ist dabei kaum bis gar nicht zu erkennen. Während Filmmusik üblicherweise eingesetzt wird, um Stimmungen zu veranschaulichen oder verstärken, um Spannung aufzubauen, Dissonanzen zu erzeugen, Räume zu eröffnen oder einfach nur um das Ohr zu verwöhnen, herrschen hier einfach nur Chaos und Planlosigkeit. Auch charakter- oder situationsbezogene musikalische Themen sind nicht zu erkennen. Vielmehr erinnert der Einsatz der Musik hier an jemanden, der über ausnahmslos jedes Gericht daumendick Ketchup schüttet; ganz egal, ob es sich dabei um Pommes, Hummer, Buchstabensuppe oder ein Marmeladenbrot handelt. Was genau die Intention dahinter sein soll, bleibt höchst rätselhaft. Immersion erzeugt man auf diese Weise jedenfalls nicht und weihnachtliche Stimmung erst recht nicht. Dem zumindest ansatzweise vorhandenen Charme der Erzählung wird dadurch jegliche Wirkung geraubt und die ansonsten mittelmäßige Inszenierung verkommt dadurch zu einem reinen Ärgernis.
KURZFAZIT
Mittelmäßige Weihnachtsproduktion, die sich durch ihren aberwitzig penetranten Einsatz der Filmmusik selbst ins Aus befördert.
Der filmtastische Adventskalender 2022
[7]
Gemessen an der Konkurrenz von Disney und Netflix tut sich Sky – trotz nicht unbedingt geringer Abonnentenzahlen – vergleichsweise schwer, Aufmerksamkeit für seine eigenproduzierten Spielfilme zu erzeugen. Ähnlich wie der durchaus originelle, aber weithin unterschätzte 'Last Train to Christmas' fristet auch 'A Christmas Number One' bisher weitgehend ein Nischendasein, was insofern verständlich erscheint, als es sich hierbei um keinen übermäßig großen Wurf handelt. Auf der anderen Seite hat man jedoch – gerade im Bereich der Weihnachtsfilme – schon unzählige schwächere Produktionen gesehen. Sowohl vor der Kamera (Freida Pinto, Helena Zengel und Iwan Rheon als optischer Stiefcousin von Patrick Ehelechner) als auch dahinter (Regie, Kamera) wird hier grundsolide Arbeit abgeliefert; auch wenn das Drehbuch etwas arg plakativ ausfällt. Passend zum besinnlichen Advent nimmt man sich ausreichend Zeit für die Erzählung der Geschichte und vor allem auch für die Musikeinlagen, die hier eine gewichtige Rolle einnehmen. Gerade in den Dialogen, die bei der Plattenfirma hinter den Kulissen geführt werden, fallen – wie auch bei den Besprechungen der Metalband und bei den Aufnahmen der Boygroup im Tonstudio - ein paar ironische Spitzen, die für etwas Abgrenzung von der Mehrheit der fließbandproduzierten Weihnachtsromanzen sorgen. Zwar kommen die Produzenten auch hier nicht umhin, ein Klischee nach dem anderen aufzufahren, aber es wird zumindest für ausreichend Abwechslung gesorgt. Mit der Vermengung einer vorweihnachtlichen Romanze mit einer Musikkomödie und einem Krebsdrama bürdet sich das Drehbuch so viel auf, dass diese Mischung als Fluch und Segen zugleich erscheint. In keiner der Kategorien werden wirklich große Dinge erreicht, so richtig schlecht ist das Ergebnis aber auch in keinem der Bereiche. Der Spagat hinsichtlich der einzelnen Tonlagen (Krankheitsdrama, RomCom, Musiksatire) gelingt im Großen und Ganzen mehr als passabel, wodurch sich 'A Christmas Number One' durchaus für eine Sichtung in der Vorweihnachtszeit anbietet.
KURZFAZIT
Solide Tragikomödie über einen bis dato erfolglosen Musiker, der einen Weihnachtssong für seine schwerkranke Nichte schreibt. Stellenweise etwas arg dick aufgetragen, aber die positiven Eindrücke überwiegen.
Der filmtastische Adventskalender 2022
[6]
Nach einem etwas ruppigen Einstieg in den Prolog geht dieser Weihnachtsfilm sofort in medias res. Die langmütige Lehrerin Lauren gerät auf einer Reise durch einen ungeplanten Zwischenhalt in eine Kleinstadt, die den Beinamen „Christmas Town“ führt und fast schon an Pleasantville erinnert. Alle Leute sind nett, vertrauenswürdig und hilfsbereit. „Ach, wie schön“, denkt sich das vorweihnachtliche Herz da, „ein Ort des Friedens.“ Das Cineastenherz horcht ebenfalls interessiert auf und fragt sich, ob und wie ein Film funktionieren kann, der sich ganz bewusst außerhalb der allermeisten gängigen Drehbuchkonventionen bewegt. Das Heldenreiseprinzip oder die Überbetonung von Konflikten finden hier nahezu gar keine Anwendung. Stattdessen läuft hier alles wie geschmiert und die Idylle wird nicht nennenswert gestört (und noch nicht einmal untergraben). Eigentlich ein durchaus interessanter Ansatz; wären da nur nicht zwei größere Probleme:
++ SPOILER ++
1) Die Protagonistin kann sich passiv wie eine Flipperkugel durch die Handlung lenken lassen; denn ihr fliegt alles wie aus dem Nichts zu: Es beginnt mit einer Mitfahrgelegenheit und geht weiter mit kostenlosen Keksen, einer Unterkunft, einem Aushilfsjob, neuen Freunden, Anerkennung, einer Festanstellung in ihrem erlernten Beruf bis hin zu einem neuen Lebensgefährten und einem Adoptivsohn. Und alles, ohne selbst aktiv werden zu müssen. WTF!?
2) Natürlich lässt sich aus der dramaturgischen Not auch eine Tugend machen und – wie in vielen anderen Weihnachtsromanzen – eine cheesy Wohlfühlgeschichte zimmern; in diesem Fall hier sogar eine, die sich nicht um die erzählerischen Gepflogenheiten der allermeisten anderen kommerziellen Produktionen kümmert. Doch just nach vier Fünfteln der Laufzeit (wann auch sonst?) geben die Autoren schließlich doch nach und bauschen alibihaft die Sorgen eines Charakters zu einem kurzen Konflikt mit der Protagonistin auf.
Schade; so kurz vor dem Ziel doch noch eingeknickt. Gegen Ende hin wird das Publikum dann nochmal mit einer gehörigen Ladung aus Zuckerguss und Trash geflutet und die Geschichte endet genauso unvermittelt, wie sie begonnen hat.
KURZFAZIT
Hallmark-Schnulze, die ihre aufreizend naive Attitüde in der ersten Hälfte derart konsequent durchzieht und plakativ zur Schau stellt, dass es auf filmwissenschaftlicher Sicht fast schon interessant zu werden scheint. Schlussendlich knickt die Regie aber doch ein und schlägt kurzzeitig zumindest pro forma den üblichen Weg ein, wodurch der zumindest in Ansätzen innovative und gewissermaßen (kalkuliert) mutige Ansatz aber wieder zunichte gemacht wird. Da kann auch der uncoolere Klon von Chris Pine nicht mehr viel ausrichten.
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Zehnte Bewertung, daher ab sofort Communityschnitt sichtbar, der deutlich höher als meine Wertung liegt. :-d
Der filmtastische Adventskalender 2022
[5]
Trashige Weihnachtsromanze der unterhaltsameren Sorte.
Ashley strandet auf der Reise zu ihrer Mutter an einem Flughafen und bildet dort eine Fahrgemeinschaft mit Dash, der in dieselbe Richtung möchte. Was Ashley nicht weiß: Das FBI und einige andere Behörden mit obskuren Kürzeln sind ihr auf den Fersen, da sie ihr eine Spionagetätigkeit „für unsere Feinde“ vorwerfen. In einer Nebenhandlung haben derweil zwei Jugendliche Stress wegen eines Nummernschildes. Schon früh ist klar, dass beide Handlungsstränge früher oder später zusammenlaufen werden.
Doch weit gefehlt! Die Berührpunkte zwischen beiden Geschichten sind minimal und es drängt sich der Verdacht auf, dass die Nebenhandlung nur entworfen wurde, um sich auf die gewünschte bzw. geforderte Spieldauer retten zu können (in diesem Fall gut 86 Minuten im NTSC Format, was ungefähr 83 Minuten in PAL entspricht). Überhaupt müffelt diese Hallmark Produktion an allen Ecken und Enden nach Trash. Die Dialoge und Verhaltensweisen der Ermittler sind zum Fremdschämen und mehrere Aspekte werden derart naiv abgearbeitet (bspw. die Autopanne oder die Ereignisse nach dem Zugriff), dass man den Eindruck gewinnen könnte, ein 10-jähriges Kind hätte das Drehbuch verfasst. Aber genau diese offenbar bewusst zur Schau getragene Blauäugigkeit und der optimistische Erzählton sorgen für einen mehr als passablen Unterhaltungsfaktor.
Fun Fact: Amitai Marmorstein, der hier in einer Rolle als Agent mitwirkt, hat in einem anderen Weihnachtsfilm ('Noelle', 2019) den Part eines Elfen inne.
KURZFAZIT
Eine durch und durch schrottige Handlung wird von mehreren Darstellern hingebungsvoll vorgetragen und von der Regie locker-leicht erzählt, wodurch 'Weihnachten Undercover' zumindest hinsichtlich des Unterhaltungsfaktors im grünen Bereich landet.
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PS: Da das die insgesamt zehnte Bewertung für diesen Film war, liegt jetzt auch ein Communityschnitt vor. :-)
Der filmtastische Adventsklander 2022
[4]
Unterhaltsames Kurzfilmspektakel von James Gunn, der einmal mehr seine schräge Agenda durchzieht. Zwar sind manche seiner Pointen in ihrer kalkulierten Unberechenbarkeit fast schon wieder vorhersehbar (und in dieser Hinsicht gewissermaßen auch ein Äquivalent zu den Auflösungen in den allermeisten 'Scream'-Filmen), aber wen kümmert das schon bei einer derart hohen Gagdichte? Gunn feuert dabei in Richtung mehrerer Zielgruppen wodurch auch für (fast) jeden Zuschauer zumindest ein paar Schmunzler dabei sein dürften. Wirklich hintergründig wird es zwar nicht, aber der erste Song und einige Metagags nehmen relativ viel Raum ein und sorgen so neben einigen anderen Scherzen und Wortwitzen dafür, dass der Slapstickanteil nicht überhand nimmt.
Interessant gestaltet sich auch der Blick auf eine Szene, in der Mantis und Quill ins Gespräch kommen. Disney liefert dabei einen Fingerzeig, in welche Richtung die Vermarktungsstrategie mittelfristig gehen dürfte. Exklusivinhalte auf Disney+ werden (wie bereits in 'Wanda Vision', 'Loki' und einigen weiteren Veröffentlichungen angedeutet) mit Handlungsdetails angereichert, die die Geschichten der Kinofilme fortschreiben bzw. den Streamingkunden einen kleinen Wissensvorsprung vor den ausschließlichen Kinozuschauern gewähren. Die Massen, die für MCU-Filme in die Kinosäle stürmen, bilden eben (wie auch die Fans von 'Star Wars') einen großen Pool an möglichen Abonnenten. Ein Vorteil, den man bei der Hauptkonkurrenz unter den Streamingdiensten in der Form nicht hat.
Anyway, Spaß haben kann man mit dem 'The Guardians of the Galaxy Holiday Special' zwar auch ohne Kenntnis der bisherigen Spielfilme, deutlich größer dürfte das Vergnügen aber sein, wenn man diese bereits intus hat (was vermutlich sowieso auf die allermeisten Zuschauer zutrifft). Wer also noch auf der Suche nach einem originellen Weihnachtsgeschenk ist, kann sich hiervon womöglich inspirieren lassen.
(Nein, bitte nicht! Verschenkt im Zweifelsfall lieber doch Socken! ;-)
KURZFAZIT
Launige Kurzfilmgaudi from outer space.
Der filmtastische Adventskalender 2022
[3]
Müde Weihnachtskomödie mit überwiegend abgestandenen Gags. Mit John Cleese, Kelsey Grammer und Liz Hurley könnten sich die Regisseure Mick Davis und Philippe Martinez zwar auf einige bekannte Namen stützen, doch genutzt wird dieses Potential allenfalls ansatzweise. Wirklich abverlangt wird keinem von ihnen etwas. Im Gegenteil: Die meisten von wirken wie leere Hüllen oder wie Abziehbilder, die einfach nur vermeintlich lustige Sprüche aufsagen sollen. Viele der Charaktere dienen lediglich als Stichwortgeber für überwiegend vorhersehbare Gags. Es ist ein wenig wie beim Fußballtraining, wenn der Co-Trainer in einer sterilen Situation den Ball für einen Torschuss auflegt, auf den sofort der nächste Schuss aus derselben Distanz folgt – ganz unabhängig davon, ob es zu einem zweiten Ball kommt oder nicht. Auf vermeintlich witzige Sprüche folgt an mehreren Stellen ein abrupter Themenwechsel, der dann eben den nächsten Oneliner vorbereiten soll. Bei einer derart uninspirierten und schludrigen Dialogregie haben es dann eben auch namhafte Schauspieler schwer, zumal auch das Timing vieler Gags nicht stimmt. Insofern werden die Darsteller sowohl vom Drehbuch als auch der Regie weitgehend im Stich gelassen. Und als ob das nicht schon genug des Elends wäre, gesellen sich dazu auch noch Storyelemente, die fast schon an Publikumsverachtung grenzen (wie zum Beispiel die Verlosung des Autos).
Zwar gibt es auch ein paar wenige halbwegs gelungene Scherze sowie die eine oder andere kleinere ironische Spitze, doch in Anbetracht des für einen Weihnachtsfilm vergleichsweise hochwertigen Casts reicht das einfach nicht aus. An einer filmischen Vollkatastrophe schrammt man zwar noch knapp vorbei, aber sehr viel mehr als ein laues Filmchen mit überwiegend müden Gags bleibt unter dem Strich dennoch nicht. Natürlich gibt es eine ganze Reihe noch schlechterer Weihnachtsfilme, aber das sagt letztlich mehr über die Konkurrenz aus als über diese Produktion hier.
KURZFAZIT
Schludrig geschriebene und mit schlechtem Timing inszenierte Weihnachtskomödie mit ein paar namhaften Darstellern, die aufgrund des holprigen Konzepts allerdings auch nicht mehr viel ausrichten können.
Der filmtastische Adventskalender 2022
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Endlich erzählt mal jemand die Geschichte der unbekannten Schwester von Santa Claus. Jeder kennt ihren Bruder, der als Nachfolger des kürzlich verstorbenen Weihnachtsmannes nun die Geschenke verteilen soll. Doch Noelle, die Weihnachten ganz besonders liebt, kennt niemand.
Hä? Das klingt - abgesehen von ein paar abgeänderten Details – doch verdächtig nach der Handlung von 'Die Gebrüder Weihnachtsmann' (2007). Sogar eine ganze Reihe von Gags wurde unverändert übernommen (zum Beispiel, dass der Weihnachtsmann seinen Schlitten nicht steuern kann oder dass ein Geschenk bei einer jüdischen Familie abgeliefert werden soll). Bei der Handlung besteht der Hauptunterschied darin, dass die Prämisse einfach umgekehrt wurde. Hier ein Sonnenscheinchen (Anna Kendrick), das Weihnachten liebt und lebt, während ihr Bruder, der designierte Weihnachtsmann, viel lieber Yoga praktizieren und mit weihrauchähnlichen Düften hantieren würde und deshalb nach Phoenix reist. Dort ein Hallodri, der zum Nordpol reist, um (notgedrungen) seinem Bruder, dem Weihnachtsmann, der voll in seiner Berufung aufgeht, bei der Bewältigung der Geschenkeproduktion und -auslieferung zu helfen. Beide Geschichten verhalten sich also zueinander wie das Negativ und der Abzug derselben Fotografie.
Aber gut, für seine Geschichten ist Disney nur sehr bedingt bekannt. Schließlich lebt der Konzern in erster Linie von den Bildern, die er produziert und der technischen Perfektion, die viele seiner Filme durchzieht. Und wenn das Budget mal nur mittelmäßig ausfällt, sind zumindest die Effekte meist wenigstens noch solide. Was einem aber in 'Noelle' an CGI präsentiert wird, sorgt ein ums andere mal für Schmunzler und liegt in einigen Szenen bestenfalls auf Asylum-Niveau. Dabei hätte die permanente Nennung eines Smartphoneherstellers doch eigentlich genug Geld für bessere Effekte in die Kasse spülen müssen...
Auf der Ho-ho-ho-benseite kann die Inszenierung von Marc Lawrence ('Miss Undercover') ein detailreiches Szenenbild, einige kurzweilig erzählte Szenen und ein paar gelungene Gags ausfweisen, von denen allerdings einige, wie bereits erwähnt, ganz offenkundig von anderen Filmen adaptiert wurden. Angesichts der Tatsache, dass mehrere Studios bei der Produktion von Weihnachtsfilmen nicht die allergrößte Sorgfalt walten lassen, fällt zwar auch 'Noelle' nicht nennenswert ab, doch angesichts der Mitwirkung von DarstellerInnen wie Anna Kendrick, Shirley McLaine oder Bill Hader wäre vielleicht doch eine etwas ambitioniertere Herangehensweise zu erwarten gewesen.
→ An sich ein mittelmäßiger Film, der sich durch sein dreistes Gagrecycling aber einen Punktabzug redlich verdient.
KURZFAZIT
Auweia. Disney-Film mit einer Geschichte von Warner und Effekten von Asylum. Ho ho ho!
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Fun Fact: Laut MP-Datenbank hat Marc Lawrence ('Hetzjagd in Ketten') 46 Jahre nach seiner letzten Regiearbeit und 14 Jahre nach(!) seinem Tod im Jahr 2005 Regie bei diesem Streifen geführt. Dass er einen gut 49 Jahre jüngeren Namensvetter haben könnte, kam dort offenbar niemandem in den Sinn.
Der filmtastische Adventskalender 2022
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Endlich erzählt mal jemand die Geschichte des vernachlässigten Bruders von Santa Claus. Jeder kennt seinen dicklichen Bruder, der nachts durch Häuser schleicht, in denen Kinder wohnen. Doch Fred, der ebenfalls große Pläne hat, kennt niemand. Er möchte nämlich ein Wettbüro eröffnen! Aber bevor es dazu kommt, muss erstmal seinen bislang deutlich erfolgreicheren Bruder besuchen und ihm bei der Spielzeugproduktion helfen.
Der weitere Verlauf der Handlung von 'Die Gebrüder Weihnachtsmann' ist genauso schräg, wie es die Prämisse erwarten lässt. Eine skurrile Geschichte und ein paar halbwegs unkonventionelle Gags sorgen für kurzweilige Unterhaltung, wodurch auch das kitschige Ende nicht übermäßig ins Gewicht fällt. Ein Teil der Besetzung zeigt sich recht spielfreudig und das Tempo ist hoch genug, um keine nennenswerten Längen aufkommen zu lassen. Die Story ist so strukturiert, dass tatsächlich die ganze Familie (mehr oder weniger gut) auf ihre Kosten kommen könnte, denn zumindest bei der Auswahl der Gags wird durchaus darauf geachtet, nicht ausschließlich Kinder oder Erwachsene zu bedienen. Dass die Produzenten nicht umhin kommen, auch einige Plattitüden zu verwursten bzw. zu verzuckerstangen, ist angesichts des kompletten Pakets aber halb so wild.
Kurios: Mit Kathy Bates, Rachel Weisz und Kevin Spacey sind drei Oscargewinner mit an Bord, zu denen sich mit Paul Giamatti ein Darsteller gesellt, der rund ein Jahr vor der Produktion der 'Gebrüder Weihanchtsmann' für einen Oscar nominiert wurde. Dennoch wurde Vince Vaughn eine Hauptrolle mit geradezu erdrückender Screentime auf den Leib geschrieben.
KURZFAZIT
Fesselndes Biopic über einen Mann, der bisher viel zu selten beachtet wurde.
Nein Spaß, Fred Claus, ein klassischer Bruder Leichtfuß, stiftet ordentlich Chaos und lässt sich auch von Rückschlägen nicht unterkriegen. Wir als Publikum haben die zweifelhafte Ehre, ihm dabei zusehen zu dürfen/müssen. :-)
Irgendwo im Nirgendwo lebt eine Familie in ärmlichen Verhältnissen in ihrer einsamen Hütte. Auf andere Menschen trifft man dort nur alle heilige Zeiten; und dennoch wähnt sich der junge Protagonist in stetiger Gefahr. Immer wieder verteidigen seine Eltern ihr Hab und Gut sowie das Leben der drei Familienmitglieder gegen eine schier unsichtbare Bedrohung, deren Präsenz immer stärker zuzunehmen scheint.
Nach einer Weile deutet sich an, dass die besagte Bedrohung auch metaphorischer Natur sein könnte und es stellt sich die Frage, was es wohl damit auf sich hat. Hinweise werden in die Inszenierung zwar eingestreut, eine gewisse Unsicherheit wird aber über die komplette Spieldauer hinweg aufrechterhalten. Was bleibt, ist der Eindruck einer Geschichte über einen Jungen, der gleich doppelt isoliert ist: Innerhalb seiner Umgebung und irgendwie auch innerhalb seiner Familie. In der Lage, in der er sich befindet, hilft ihm auch die Freundschaft zu seinem Kaninchen nur bedingt weiter...
Angesichts der (vermutlich den finanziellen und organisatorischen Rahmenbedingungen geschuldeten) Prämisse stand Regisseur David Casademunt vor der Herausforderung, keine Längen aufkommen zu lassen und dennoch keine unplausiblen Eskapaden zuzulassen. Gelungen ist ihm jedenfalls ein atmosphärischer Grenzgänger zwischen Drama, Mystery, Horror und Historienfilm, der auf überwiegend leisen Sohlen daherkommt und letztlich Luft sowohl nach oben als auch nach unten hat.
++ SPOILER ++
Eine Interpretation des Geschehens steht auf aufgrund überschaubarer Indizien auf ziemlich wackligen Beinen, doch feststellen lässt sich, dass sich der zunehmende Grad der Vereinsamung des Jungen in der externen Bedrohungslage widerspiegelt. Der Weggang des Vaters und der „Verlust“ des Kaninchens gehen einher mit einer Verschärfung der Gefahr von außen. Zudem steht die Möglichkeit im Raum, dass die Mutter bereits am Strick ihr Leben ließ; zumindest wird dies über das Auftreten der mystischen Erscheinung angedeutet.
++ SPOILER ENDE ++
5,5 - 6 Punkte.
KURZFAZIT
Solider filmischer Ausflug in eine lebensfeindliche Umgebung, die eigentlich auch ohne Mysteryelemente schon eine hinreichende Grundlage für ein Survivaldrama aufweisen würde.
Flusskrebse gelten laut Wikipedia als Einzelgänger, die „sensibel auf Verunreinigungnen ihres Lebensraums reagieren.“
Ähnlich verhält es sich mit Kaya, der Protagonistin dieser Geschichte. Den schweren familiären Rucksack, der ihr während ihrer Kindheit umgeschnallt wurde, kann sie noch einigermaßen schultern, doch das Eindringen profitgieriger oder gar übergriffiger Leute in ihr zu Hause am (zumindest gefühlten) Ende der Welt stellt dann doch eine enorme Belastungsprobe für sie dar. Schließlich lebt sie in weitgehend intakter Natur fernab von den großen Metropolen. Und selbst der Weg in die nächstgelegene Kleinstadt ist beschwerlich genug, um weitgehend abgeschieden zu leben. Umso bedrohlicher erscheint die Lage, wenn es doch einmal zu heiklen Situationen kommen sollte.
Olivia Newmans Adaption von 'Der Gesang der Flusskrebse' verknüpft ein Familiendrama (das weitestgehend in Abwesenheit der Familie stattfindet) mit einem Kriminalfall – gewürzt mit Zutaten aus den Bereichen Coming of Age, Emanzipation und Umwelt. Da hätte es die eingewobenen Liebesgeschichten eigentlich gar nicht mehr gebraucht. Denn so erhält die Erzählung kitschigen Zuckerguss, der neben einigen Vorhersehbarkeiten so etwas wie das Haarbüschel im Sumpf bildet. Aber je weiter man zurücktritt, desto kleiner erscheinen derlei Randnotizen. Schließlich haben die Inszenierung – und offenkundig auch die literarische Vorlage - eine Reihe von Qualitäten zu bieten, dank derer der Film durchaus eine Weile in Erinnerung bleiben dürfte.
KURZFAZIT
Poesie und (in Teilbereichen) versiert umgesetztes Filmhandwerk vereinen sich zu einem modernen Leinwand-Märchen, das eine Liebesgeschichte mit einem Kriminalplot verbindet.