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Alle Kommentare von Framolf
'Palm Springs' krempelt den Zeitschleifenfilm auf links, denn Drehbuch und Regie halten sich zwar an die allermeisten gängigen Genrekonventionen, bewegen sich innerhalb dieser Grenzen jedoch mitunter auf völlig eigenen Wegen. Eben genauso wie ein Kleidungsstück, dessen Innenseite nach außen gekehrt ist, aber letztlich ja immer noch dasselbe Textil ist. So hängen hier gleich mehrere kauzige Figuren im besagten Loop fest und auch ihr Verhalten weicht deutlich von den Mustern ab, die man aus vielen anderen Produktionen kennt. Überraschungen sind also so gut wie garantiert.
Neben der Charakterzeichnung lebt Max Barbakows Inszenierung aber auch von den Darstellern, die diese verkörpern. Andy Samberg, Cristin Milioti, J. K. Simmons und die meisten anderen werfen sich mit Spielfreude in den skurrilen Spaß und machen ihn zu einer kleinen Genreperle.
Ehrlicherweise muss man natürlich zugeben, dass Zeitschleifenkomödien in den allermeisten Fällen First World Problems behandeln. Denn sobald jemand in prekären Lebens- oder Umweltbedingungen gefangen ist, würde sich die Situation zumeist wohl in ein Drama verkehren. Aber dieser Gedanke soll keineswegs als Vorwurf an den Film gemeint sein, sondern schlichtweg als Überlegung zum ganzen Subgenre als solches.
Anyway, 'Palm Springs' bietet rund anderthalb Stunden kurzweiliger und bisweilen auch unkonventioneller Unterhaltung und pustet auf diese Weise frischen Wind in ein Subgenre, das innerhalb seiner eng gesteckten Grenzen ohnehin schon bisweilen mit Neuerungen aufwartet, die sich sehen lassen können (siehe auch 'Happy Death Day' oder 'Triangle'). Somit klare Empfehlung für Zeitschleifenfilmfans! Also: Dreht eure Pullis auf links und los geht’s!
Fun Fact: Jena Friedman, die hier die Barkeeperin Daisy mimt, gehört zum Autorenteam von 'Borat: Anschluss Moviefilm'.
Culture clash mal etwas anders. In der Tragikomödie 'Auf der Couch in Tunis' (Frankreich / Tunesien) schickt sich eine Frankreich-Rückkehrerin in Tunis an, eine Praxis für Psychotherapie zu eröffnen. Dabei unterschätzt sie die neuen Gegebenheiten, die nach dem Arabischen Frühling vorherrschen, und bringt sich somit wiederholt in heikle Situationen. Die Patientengespräche sind mitunter etwas skurril und dienen teilweise auch zur Auflockerung einer ansonsten durchaus ernsten Situation. Denn klar ist erstmal nur, dass kurz nach der Revolution vieles noch unklar ist. Funktioniert die Verwaltung? Lassen sich Amtsträger bestechen? Wie genau nehmen es die Behörden mit der Vollständigkeit von Dokumenten? Diese und ähnliche Fragen bewegen die Protagonistin.
Was sich auf den ersten Blick vielleicht banal anhören mag, stellt sich jedoch als Vehikel für eine zeitgeschichtliche Skizze heraus, die aber bei aller Ernsthaftigkeit betont augenzwinkernd vorgetragen wird. Und so ist 'Arab Blues' ein Film, der gewissermaßen den großen Ansatz im Kleinen zelebriert. Nicht übertrieben tiefgründig, aber auch keineswegs flach. Nicht belehrend, aber auch keinesfalls nichtssagend. Wie so viele andere Tragikomödien bietet auch Manele Labidi Labbés Inszenierung einen lockeren Einstieg in eine an und für sich komplexe Gemengelage. Und so ganz nebenbei kann dieser Film vielleicht sogar noch für anderthalb Stunden (oder darüber hinaus) ein gestresstes Gemüt nach einem anstrengenden Tag therapieren.
Oscar Madness Film 147 (1 Nominierung)
Das Schreiben von Texten über Disneyfilme wird seit einigen Jahren mehr und mehr zu einer Herausforderung, wenn man sich nicht ständig wiederholen möchte. Zwar könnte man zweifelsfrei ausführlich die ästhetischen Gesichtspunkte würdigen oder sich mit einzelnen Details der Handlung beschäftigen, ab einem gewissen Punkt würde es jedoch zumeist auf eine ähnliche Richtung zulaufen – wie die allermeisten größeren Produktionen des Mauskonzerns aus den letzten Jahren eben auch. Man scheut eben (aus nachvollziehbaren Gründen) das dramaturgische Risiko und verlegt sich stattdessen auf Variationen des ständig gleichen Grundgerüsts. Und so verhält es sich auch mit 'Raya und der letzte Drache'. Einige der Handlungselemente (besonders in Bezug auf das Finale) könnte man in ähnlicher Form auch in Disneys Superheldenfilmen finden, was einmal mehr zeigt, welch (vermeintlich) verschiedene Arten von Bildern sich mit derselben Schablone malen lassen. Und der Rest sind eben Stellschrauben, die mal in die eine, mal in die andere Richtung gedreht werden – aber es sind eben (fast) immer dieselben Schrauben. Dementsprechend kann man sich durchaus an einen Klavierspieler erinnert fühlen, der nur zwei Oktaven spielt und die restlichen Tasten ungenutzt lässt. Innerhalb dieser schmalen Bandbreite sind Tempowechsel, verschiedene Harmonien und Tonarten oder auch abwechselnde Lautstärken möglich – und doch wäre so viel mehr Abwechslung denkbar.
Dementsprechend fällt das Gesamturteil – wie so oft – durchwachsen aus. Denn unter dem Strich steht ein im Großen und Ganzen guter Film, dem es jedoch an Originalität und Mut zu etwas mehr Risikobereitschaft mangelt. Je nach persönlicher Gewichtung der einzelnen Faktoren lassen sich daher auch fast alle Punktewertungen rechtfertigen bzw. nachvollziehen – sofern sie sich nicht am äußersten oberen oder unteren Rand bewegen.
Nachtrag: In der Kategorie "Bester Animationsfilm" wurde 'Raya und der letzte Drache' 2022 für einen Oscar nominiert. Die Auszeichnung wurde im Rahmen der Verleihung jedoch an die Crew von 'Encanto' vergeben, deren Film ebenfalls im Auftrag von Disney produziert wurde.
'Brazilian Gangster' ist ein (wer hätte es gedacht?) brasilianisches Gangsterdrama mit Thrillerelementen, das stilistisch etwas schroffer daherkommt als viele Mainstreamproduktionen aus den Vereinigten Staaten, aber gerade dadurch auch einen gewissen urigen Charme ausstrahlt. Mit dem Drehbuch, das in einigen Teilaspekten auch mal die üblichen Genrepfade verlässt, verhält es sich ähnlich. Wer bereits mit allen Gangsterfilmwassern gewaschen ist, wird hier zwar nur bedingt neue Seiten des Subgenres entdecken, halbwegs erfrischend kann eine Sichtung aber durchaus trotzdem wirken. Eine gewisse Affinität zu Beiträgen aus halbwegs exotischen Filmländern ist in dieser Hinsicht bereits die halbe Miete.
Wer also mal einen hierzulande eher unbekannten Gangsterfilm sehen möchte, der zwar nicht frei von kleineren Holprigkeiten ist, aber vielleicht auch gerade deshalb interessant wirken kann, kann also durchaus mal einen Versuch wagen.
5,5 Punkte, die näher an 6 als an 5 Punkten sind.
Mit starbesetzten Enthüllungsthrillern oder Justizdramen ist es oftmals so eine Sache, denn einerseits: Kennste einen, kennste (etwas überspitzt formuliert) alle; zumindest vom Handlungsaufbau her. Andererseits gilt das natürlich auch für viele weitere Subgenres. Und viel wichtiger: In vielen dieser Filme werden Problemstellungen in die Welt hinausgetragen, die medial oftmals nur in Randnotizen gewürdigt werden, wodurch in nicht wenigen Fällen eine ganze Reihe von Details unter den Tisch fällt oder nicht ihren Weg zu den Rezipienten findet. So auch im Fall von 'Vergiftete Wahrheit'. Die Zahl der Zuschauer, die nach der Sichtung deutlich mehr Details zum vorliegenden Fall kennen dürften als vorher, dürfte sehr groß sein (ich gehöre jedenfalls dazu). Schließlich dürften vielen Menschen noch die jahrelangen Lobpreisungen bestimmter Pfannenbeschichtungen in den Ohren klingen, mit denen auch die Presse oftmals recht unkritisch um sich warf. Umso wichtiger sind Beiträge wie Todd Haynes Inszenierung, denn gerade durch die Masse derartiger Filmproduktionen wird klar, dass es sich bei manchen Missständen keineswegs um reine Einzelfälle handeln dürfte, sondern gelegentlich auch um systemimmanente Probleme, die durch problematische Anreizsysteme oder mangelnde Sanktionierung oftmals auch noch begünstigt werden.
Haynes bereitet das Thema anschaulich, spannend und greifbar auf. Auch wenn er nicht umhinkommt, auf gängige Drehbuchformeln zu verzichten, so gelingt ihm doch ein Wurf, den man vielen Filmfans nur ans Herz legen kann.
Bittere Anklage über eine völlig aus den Fugen geratene Paralleljustiz, die außerhalb sämtlicher regulärer Normen steht. Kevin McDonald erzählt dabei die Geschichte eine Guantanamo-Häftlings und seiner Anwältin, die gegen seine Inhaftierung vorgeht. Müßig, zu erwähnen, dass ihr dabei wahlweise fast durchgehend geschwärzte Akten zur Verfügung gestellt werden oder derartige Mengen, deren Wust an Blättern auf keine Weise angemessen zu bearbeiten ist; von vielen Gängelungen in Detailfragen ganz abgesehen. Ähnlich verhält es sich mit den Haftbedingungen, über die im Lauf der vergangen Jahre viele Details publik wurden und die hier – wenn man diversen Medienberichten glauben darf – in vielen Punkten ohnehin nur angedeutet wurden. Wie auch immer: 'Der Mauretanier' legt den Finger tief in eine Wunde, die bis heute eitert – und es vermutlich noch lange Zeit tun wird.
Kurios: Die Rolle des Häftlings wird von Tahar Rahim bekleidet, der in der thematisch ähnlich gelagerten Miniserie 'The Looming Tower' eine tragende Rolle innehatt, dort jedoch auf der Seite der Ermittler involviert ist.
Nicht unerwähnt bleiben sollte jedoch, dass die Schuldfrage nach wie vor ungeklärt ist. Die Vergabe einer (vermeintlich) angemessenen Punktewertung gestaltet sich daher enorm schwierig. Würde mein Kommentar hier enden, liefe es wohl auf eine Wertung von 7,5 oder 8 Punkten hinaus. Doch Kevin McDonald begibt sich mit seiner Inszenierung auf ein Terrain, auf dem man aufgrund der unklaren Ermittlungslage zwangsläufig nur im Nebel stochern kann. Denn einerseits gibt es offenbar keine handfesten Beweise gegen Mohamedu Ould Slahi (bzw. Salahi, wie sein tatsächlicher Name lautet), jedoch sprechen einige Indizien auch gegen ihn, wenn man den Angaben in „seinem“ nachrichtendienstlichen Dossier sowie diversen Nachrichtenpublikationen glauben darf. Dass auf dieser Grundlage keine Verurteilung möglich sein sollte (und erst recht keine jahrelange Inhaftierung, die juristisch nicht legitimiert wurde), versteht sich von selbst. Als Filmemacher begibt man sich bei einer derartigen Konstellation allerdings trotzdem auf dünnes Eis – besonders wenn einige Aspekte seiner Vita (wie etwa die Gründe für seine Visaprobleme sowie sein Wirken für die Mudschahidin) eher lapidar abgetan werden.
Um nicht falsch verstanden zu werden: Über die Schuldfrage lässt sich auf Basis der öffentlich zugänglichen Informationen keinerlei Aussage treffen, aber gerade deshalb sollte bei der Verfilmung derartiger Biographien natürlich äußerst behutsam vorgegangen werden. Und leider muss man konstatieren, dass der Umgang mit einer diffusen bis ambivalenten Situation hier nur mit Abstrichen gelungen ist. An der Grundaussage der Inszenierung ändert dies jedoch selbstverständlich nichts. Es stellt sich lediglich die Frage nach dem Umgang mit Brüchen und Leerstellen in der Biographie, widersprüchlichen Angaben der Behörden sowie der Auswahl eines passenden Falles. Möglicherweise darf auch genau dieser Fall als repräsentativ gelten (genau wissen das allerhöchstens die involvierten Dienste), dann jedoch stellt sich die Frage, weshalb er in dieser Verfilmung etwas einseitig behandelt wurde.
Grimmiges Remake eines Actionthrillers, das rein von der Tonalität her ein wenig an Filme wie 'Triple 9' erinnert und seine Handlung vorträgt, ohne eine Miene zu verziehen – so wie Hauptdarsteller Jason Statham eben auch...
Guy Ritchie wäre natürlich nicht Guy Ritchie, wenn er nicht auch in diesem Film wieder die Erzählung auf seine etwas kauzige Weise gliedern würde. Doch vielleicht macht auch gerade das einen Teil des Reizes von 'Cash Truck' aus. Die Actionszenen werden betont humorlos vorgetragen, was ihre Wirkung zusätzlich erhöht. Auf der anderen Seite sorgt genau diese plakative Ernsthaftigkeit auch für etwas Stirnrunzeln, wenn etwa das Drehbuch den Eindruck vermittelt, dass nahezu jeder in der Stadt seinen Lebensunterhalt mit dem Überfall auch Geldtransporte verdient... Doch geschenkt, schließlich liegt hier ein lupenreiner Unterhaltungsfilm vor, der seinen Zweck für die allermeisten Genrefans gut erfüllen dürfte. Da stören dann auch ein paar vorhersehbare (bzw. bewusst vorangekündigte) Plotentwicklungen nicht weiter.
Von daher: Snacks bereitstellen, kugelsichere Ausrüstung anlegen und los geht’s
Interessierten Zuschauern fellt [sic!] natürlich schon bei der Betrachtung des Plakates auf, dass es Peters tierische Bande nun vom Dorf in die Stadt verschlägt, wo sie u. a. einen Markt unsicher machen. Das klingt natürlich wie an den Tierhaaren herbeigezogen, doch wen stört das schon in diesem Genre? Schließlich gibt es ein Wiedersehen mit mehr oder minder allen relevanten menschlichen, tierischen und anthropomorphen Charakteren aus dem Vorgängerfilm und im Großen und Ganzen bekommt auch jeder von ihnen (frei nach Warhol) seine sprichwörtlichen 15 Sekunden. Dabei haben Drehbuch und Regie auch dieses mal - zwar vorrangig, aber ganz gewiss nicht ausschließlich - das jüngere Publikum im Fokus. Und so ist dieses Sequel dann auch eher ein Familien- als ein reiner Kinderfilm, den man sich durchaus auch ohne Kinder ansehen kann, wenn einem der Sinn nach einer lockeren Komödie steht.
Zwar fehlt naturgemäß ein wenig die Frische der initialen Episode, doch Fans des ersten Filmes können sich durchaus auch eine Sichtung der Fortsetzung hinter die Löffel schreiben. Denn für gut anderthalb Stunden kurzweiliger Unterhaltung und ein paar mehr oder minder unverbrauchte Gags reicht es allemal. Mag sein, dass sich das Konzept irgendwann selbst den Hasenzahn ziehen wird, doch so weit ist es bislang noch lange nicht. Das (inhaltliche sowie stilistische) Schielen zu den 'Chipmunks' und zu 'Hop – Osterhase oder Superstar?' wäre eigentlich gar nicht nötig gewesen, zumal das bisherige Konzept eigentlich genügend Anlass zu etwas mehr Selbst- und Stilsicherheit bieten sollte. Daher möchte man Regisseur und Autor Will Gluck am liebsten zurufen: Sei kein Hasenfuß und zieh einfach volle Möhre dein Ding durch, dann bleibt die Geschichte um Peter und seine Bande bestimmt auch in Zukunft hasenstark.
Unscheinbare Hommage aus Kolumbien an Iron Maiden – und eigentlich auch an den Metal ganz allgemein. Mauricio Leiva-Cock begleitet dabei zwei Fans durch ihren Alltag in den Stunden vor einem Konzert und baut damit einerseits der Musik ein Denkmal und verbindet dies andererseits mit einer kleinen, beiläufigen Milieustudie bzw. mit streiflichtartigen Einblicken in die Lebenswirklichkeit Bogotas.
Beschreiben könnte man 'The Night of the Beast' somit als Mischung aus 'Detroit Rock City' (thematisch) und diversen alltagsnahen Dramen, wie man sie beispielsweise von Richard Linklater kennt (stilistisch). Besonders interessant wird es natürlich auch, wenn man in einen kleinen kulturellen Vergleich internationaler cineastischer Verneigungen vor der Rock- und Metalfanszene geht. Dafür böten sich u. a. an: 'Detroit Rock City' (USA), 'Necromancer - Stay Metal' (Dänemark), 'Deathgasm' (Neuseeland), 'Metalhead' (Island'), 'Heavy Trip' (Finnland, Norwegen) u.v.m. Alleine bei dieser kleinen Auswahl werden schon frappierende Unterschiede augenscheinlich. Vielleicht mal ein guter Ansatzpunkt für einen Themenmonat oder ein ähnliches Projekt.
Gewidmet ist 'The Night of the Beast' zwei Darstellern, die vor der Fertigstellung des Filmes offenbar verstorben sind.
(Die Tendenz geht eher Richtung 7 Punkte.)
Norwegisches Crossover aus Drama, Thriller und Horror, das eine Geschichte erzählt, die man so oder so ähnlich schon unzählige mal gesehen hat. Aus diesem Grund ist es dann leider auch so, dass (vermeintliche) Twists eigentlich gar keine sind, da sie sowieso kilometerweit gegen den Wind stinken. Und genau durch diese Vorhersehbarkeit zieht sich 'Haunted Child', dessen Titel zu allem Überfluss auch noch die ersten Entwicklungsschritte der Handlung spoilert, dann auch selbst den Zahn. Zwar entschädigen die Landschaftsaufnahmen für einiges und ganz grundsätzlich ist die Geschichte durchaus geeignet für eine Verfilmung; aber so lange derart konsequent auf Innovationen (oder wenigstens eigene Akzente) verzichtet wird, macht eine Sichtung nur bedingt Sinn. Schlecht ist Carl Christian Raabes Inszenierung ganz sicher nicht, unbedingt sehenswert (aus den genannten Gründen) allerdings auch nicht.
Chris Rock in der Hauptrolle eines 'Saw'-Filmes – wer hätte das zu Zeiten von 'Everybody hates Chris' (2005 – 2009) für möglich gehalten? Damals hatte Rock seine Kindheit und Jugendzeit dergestalt in Szene gesetzt, dass er stets zögerlich, unsicher und vom Pech verfolgt erschien, woraus sich eine Vielzahl an heiteren Situationen generieren ließ. Anno 2021 schlüpft er in die Rolle eines Detectives, der gegen einen Serienkiller ermittelt.
Der neueste Streich aus der 'Saw'-Reihe ist dabei mehr Thriller als Horror, auch wenn selbstverständlich aus beiden Genres Elemente vorhanden sind. Doch die Akzentuierung hat sich eben doch ein wenig verschoben. Der Fluch der guten bzw. bösen Tat holt das Drehbuch jedoch insofern ein, dass der langjährige Fan dieser Reihe natürlich stets schon auf die verrücktesten Wendungen gefasst ist und insofern wirkliche Überraschungen kaum noch möglich sind. Dementsprechend fällt dann auch die Handlung aus: In halbwegs düsterem und grimmigem Tonfall werden zwar immer wieder Entwicklungen angetäuscht und es wird mit den Erwartungen der Zuschauer gespielt, bei den allermeisten alten Hasen unter den 'Saw'-Zuschauern dürfte sich das Erstaunen über diverse Plotentwicklungen jedoch stark in Grenzen halten.
Auch wenn hier nicht alles perfekt ist: Im Großen und Ganzen wird in 'Spiral' passabler Fanservice geliefert, der – trotz einiger berechtigter Kritikpunkte - mit so manchen althergebrachten Qualitäten punktet. Für Fans dürfte eine Sichtung ohnehin Pflicht sein; und wer die Reihe bisher nicht mochte, wird vermutlich auch weiterhin nicht zu überzeugen sein.
Nachdem 'Martyrs' ein fast schon legendärer Ruf anhaftet (im positiven wie im negativen Sinne – die Bewertungen, Kommentare und Kritiken sprechen für sich), hatte ich einen der härtesten Filme der letzten Dekaden erwartet – vor allem in emotionaler Hinsicht. Doch weit gefehlt; bekommen hatte ich ein eher durchschnittliches Terrorfilmchen, das zwar keineswegs schlecht war, in vielen Punkten auf mich doch aber etwas bemüht wirkt. In den Gewaltszenen nimmt Regisseur Pascal Laugier keine Gefangenen, was bei der Vermarktung des Filmes auch sicherlich nicht zu seinem Nachteil gewesen sein dürfte. Und mit dem Holzhammer (oder noch passender: der Axt) wird auch eine gewisse Portion Gesellschaftskritik mitgeliefert, was die Sache natürlich ebenfalls veredelt.
Kontrovers diskutiert wird naturgemäß die Wahl der Mittel, von denen einige dann doch zumindest Fragen aufwerfen. Speziell die „historischen Exkurse“ wirken dann (zumindest auf mich) doch etwas zu effekthascherisch als einfach nur Mittel zum Zweck zur Vermittlung einer gewissen Botschaft zu sein. Aber gut: Laugier spaltet das Publikum offenkundig ganz bewusst und erntet dafür auch überwiegend überschwängliche, aber auch einige entsetzte Reaktionen. Leider kann ich mit beiden nicht dienen, daher reihe ich mit meiner Bewertung in der ziemlich überschaubaren Mitte ein.
Belangloser, aber durchaus kurzweiliger Abenteuerspaß. Präsentiert wird im Grunde genommen eine aufwändigere Spielfilmversion von 'Hooten and the Lady'. Eine Wissenschaftlerin und ein etwas zwielichtiger, aber zumeist heiter aufgelegter Schwindler machen gemeinsam den Dschungel unsicher. Dabei bedient man sich fast schon leidenschaftlich bei 'Fluch der Karibik', 'Indiana Jones' und diversen anderen Erfolgsformaten und schwelgt regelrecht in der Verehrung klassischer Studiofilme. Die Ausstattung kommt – wie man es von Disney gewohnt ist – recht üppig daher, in Sachen CGI hingegen wirkt 'Jungle Cruise' nur bedingt überzeugend. Dasselbe gilt für das Drehbuch (und ganz besonders für das Schlussdrittel), das allerlei Elemente bemüht, die auch in vielen anderen großen Produktionen desselben Studios nicht fehlen dürfen. Aus diesem ausgeprägten Hang, auf Nummer sicher zu gehen, resultiert zwar eine Produktion, deren Formel Unterhaltung für sehr viele Publikumssegmente mit sich bringt, der es allerdings auch eklatant an Überraschungsmomenten mangelt.
Und so steht unter dem Strich ein heiteres Abenteuer, das allerdings ohne nennenswerte Substanz oder gar Innovationen daherkommt. Dennoch: Sicher nicht die schlechteste Wahl für einen unbeschwerten Komödienabend.
Nach gerade einmal neun Filmen (wenn man 'Hobbs & Shaw' mitzählt) scheint Produzent und „Schauspieler“ Vin Diesel bemerkt zu haben, dass es der von ihm verkörperten Filmfigur – trotz teils massiver Leinwand- bzw. Bildschirmpräsenz – doch deutlich an Konturen mangelt. Also wird in 'Fast & Furious 9' plötzlich eine Backstory (inklusive entsprechender Wunde) aus dem Hut gezaubert und dermaßen überstrapaziert, dass man eigentlich nur noch davonrasen möchte. Aber gut, wohlwollend betrachtet kommt auf diese Weise zumindest eine Komponente hinzu, die man in dieser Form noch nicht in der Reihe zu sehen bekam. Ob das wirklich Wert hat, sei mal dahingestellt; besonders angesichts des Umstandes, dass die Rückblicke die ohnehin schon dünne und krude Story noch vorhersehbarer machen.
Eigentlich hat die 'Fast & Furious' Reihe mit dem aktuellen Beitrag auch noch die letzten Reste an Glaubwürdigkeit verspielt, zu passabler guilty pleasure Unterhaltung kann es aber eventuell trotzdem reichen – zumal man (oder zumindest ich) mit Blick auf den Kontext der Gesamtreihe ja doch oft zu etwas wohlwollenderen Wertungen solcher Trashbeiträge neigt.
PS: Nach der Sichtung von 'Fast & Furious 8' hatte ich (offline) noch geunkt, dass auf das U-Boot jetzt eigentlich nur noch ein Raumschiff folgen könne.
Positiv: Zum Glück bleibt uns ein Space Shuttle in Episode 9 erspart.
Negativ: Es kommt noch viel schlimmer!
Mein Tipp für die nächste Episode: Eine Zeitmaschine und Dave Bautista als zusätzlicher Darsteller.
Realistische Prognose: Irgendetwas, das sogar noch deutlich stärker over the top ist...
Tagesaktueller (Stand 20.08.2021, wenige Tage nach der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan) könnte ein Film, der sich mit historischen Ereignissen beschäftigt, kaum sein. Denn im Kern beschäftigt sich 'The Courier' nicht zuletzt mit der Frage, wie eine Regierung mit einem ausländischen Informanten verfahren soll, dem in seiner Heimat (UDSSR) Ungemach droht. Selbiges gilt für dessen Verbindungsmann.
Auf diese Weise katapultiert sich diese eigentlich recht konventionelle Spionagegeschichte nachdrücklicher in die Gegenwart des Veröffentlichungszeitraums, als es die Produzenten vermutlich absehen konnten. Grundsätzlich werden mit der hier erzählten Geschichte zwar keine dramaturgischen Bäume ausgerissen, was sich jedoch absolut sehen und hören lassen kann, ist die Art der Präsentation. Der Score, der die thematische Untermalung stimmungsvoll zum Einsatz bringt, sorgt für die passende Atmosphäre und der Dialogregie gelingt der Gratwandel zwischen legerem Erzählton und der gebotenen Ernsthaftigkeit. Umgesetzt werden die Szenen von einem engagierten Cast und mithilfe überwiegend ansprechend komponierter Ausstattung. Wäre da nur nicht das Drehbuch, das zwar ganz sicher nicht schlecht ist (im Gegenteil!), aber zumindest stellenweise zu wenig auf eine eigene Handschrift vertraut. In dieser Hinsicht hätten die Bäume durchaus noch etwas höher wachsen können als ohnehin schon; aber das ist Jammern auf hohem Niveau.
→ Für Fans von Spionagefilmen durchaus einen Versuch wert.
7 – 7,5 Punkte.
Die Handlung von 'Chaos Walking' wirkt wie die Exposition einer Geschichte, die (angesichts der bisherigen Einspielergebnisse) wohl niemals im Kino (aus)erzählt werden wird. Zwar wird eine durchaus ausbaufähige Prämisse ausgebreitet, die auf hörbaren Gedanken beruht und den Hintergrund für eine Erzählung über die Besiedlung fremder Gefilde in einer patriarchalisch dominierten Gesellschaft skizziert, doch wirklich ausgereizt wird das zugrunde liegende Potenzial nicht. Ob dies nun eher Fluch oder Segen ist, lässt sich nach nur einer Episode nicht eindeutig beantworten, Denn einerseits lässt man verschiedene dramaturgische Möglichkeiten ungenutzt, andererseits verzettelt man sich auf diese Weise immerhin nicht allzu sehr in halbgare Metaphern, die unachtsamen Autoren auch schnell mal über den Kopf wachsen können. Am Ende bleibt eine Verfilmung, die weder Fisch noch Fleisch ist. Zu gut für einen Verriss, aber auch zu unfertig für eine Laudatio. Vielleicht ergibt sich eines Tages durch etwaige Fortsetzungen und somit eine Einhegung in ein größeres Ganzes ja doch noch eine Tendenz in die eine oder andere Richtung. Allzu wahrscheinlich erscheint dies jedoch nicht.
5 Punkte mit leichtem Drall nach oben.
Fun Fact: Mit Kurt Sutter ('Sons of Anarchy') und Oscargewinner Ray McKinnon ('Rectify') gehören zwei Darsteller dem Cast an, die zuvor hauptsächlich hinter der Kamera (u. a. als Showrunner der beiden besagten Serien) für Furore gesorgt haben. Letzterer war übrigens bereits in Sutters 'Sons of Anarchy' als Schauspieler involviert.
Purge in Deutschland. Die Sirenen ertönen. Millionen von Bundesbürgern schnappen sich ihre Kugelschreiber und frisieren ihre Steuererklärung... Bei einigen Dieselherstellern und Banken geht man währenddessen weiter dem ganz normalen Tagesgeschäft nach...
[Leichte SPOILER]
Derweil in Amerika: Marodierende Nazihorden ziehen umher und starten ethnische Säuberungen, die letztlich auch die Flucht hellhäutiger US-Bürger zur Folge haben. Ironischerweise zählen nun Flüchtlingslager in Mexiko zu den begehrtesten Fluchtdestinationen. So macht sich also auch die Gruppe im Zentrum des Geschehens auf den Weg und kämpft sich dabei durch ein Szenario, das an die Welt von 'The Walking Dead' erinnert – nur ohne Zombies. In einer apokalyptischen Szenerie geht das Land in Flammen auf. Doch nicht erst seit Hermann Hesse weiß man schließlich, dass jedem Ende auch ein Anfang innewohnt. Und so wird wohl auch in Zukunft weiter gesäubert werden. Unklar bleibt zunächst, unter welchen Rahmenbedingungen, aber irgendwie wird es bestimmt weitergehen.
Kommentar Ende. Ich muss jetzt meinen Wagen aus dem Halteverbot fahren, bevor die diesjährige Purge endet! Und vielleicht werfe ich sogar noch vor 7 Uhr ein paar Flaschen in den Container.
Solide Fortsetzung, die im Grunde genommen Fanservice in Reinkultur bietet. Fast schon im Stile einer Nummernrevue werden verschiedene Stationen abgearbeitet und dabei die allermeisten relevanten Charaktere aus dem Vorgängerfilm erneut mit eingebunden, was gelegentlich auch zu gewissen erzählerischen Verrenkungen führt. Die Ausstattung sorgt hier und da für bunte Bilder und eine märchenhafte Szenerie, das Drehbuch kann jedoch nur bedingt überzeugen. Mehrere Aspekte der Handlung wirken entweder etwas uninspiriert oder in ihrer Zusammenstellung nur bedingt überzeugend. Teilweise entschädigen können dafür jedoch diverse spleenige Charaktere, von denen nicht wenige allerdings bereits deutlich in den Trashbereich hineinragen.
Unbedingt gesehen haben muss man 'Jim Knopf und die Wilde 13' sicherlich nicht, etwas Vergnügen dürfte die eine oder andere Szene manchen Zuschauern aber durchaus bringen können. Man muss eben wissen, worauf man sich einlässt. Und genau in dieser Hinsicht ist diese Fortsetzung aufgrund zahlreicher Schnittmengen mit dem Vorgängerfilm dann zumindest doch recht berechenbar bzw. ehrlich – nur eben mit dem Unterschied, dass hier mehrere Szenen so wirken, als wären sie mit Spucke zusammengeklebt worden.
Verrücktes Highlight: Rick Kavanian, der nicht nur eine Doppel- oder Dreifachrolle spielt, sondern gleich mehr als ein Dutzend Charaktere mimt. Die genaue Zahl ist unbekannt, denn wer weiß, ob er nicht auch noch so tut, als wäre er Henning Baum in der Rolle der Lukas oder Christoph Maria Herbst als Herr Ärmel usw. - zuzutrauen wäre es ihm allemal...!
Eigentlich grundsolide, aber irgendwie auch uninspirierte Fortsetzung.* Die Atmosphäre stimmt und die Geschichte wird weiter gesponnen, doch an vielen Stellen wird – wenn auch aus nachvollziehbaren Gründen – auf Nummer sicher gegangen. Man bleibt sich eben treu – sowohl innerhalb der eigenen Erzählung als auch in Bezug auf das Genre. Kein Ort ist sicher und durchgeatmet werden darf immer nur kurz. Das erzeugt hier und da Spannung, sorgt stellenweise jedoch auch für einen gewissen Grad an Vorhersehbarkeit.
So ist 'A Quiet Place 2' alles in Allem durchaus sehenswert; besonders für alle, die den ersten Teil mochten. Zuverlässig wird genau das geliefert, was man erwarten würde...
...sofern man keine Innovationen erwartet.
*genau wie dieser Kommentar auch.
Klassischer Liam Neeson Film mit leichten 'John Wick' Anwandlungen, der auch ein wenig an den einen oder anderen Rachethriller mit Charles Bronson erinnert – nur eben ohne Liam Neeson, Charles Bronson oder Keanue Reeves... Erwartungsgemäß schlägt der Stil den Inhalt um Längen und der Film punktet mehr oder weniger ausschließlich auf der Unterhaltungsebene – und das nicht zu knapp. Die Story von 'Nobody' ist ähnlich kreativ wie der Filmtitel, doch angesichts der kurzweiligen Inszenierung fällt das auch gar nicht weiter ins Gewicht.
Von daher eigentlich eine klare Empfehlung an Fans von Rachethrillern. Diese ist aber natürlich unnötig, da vermutlich sowieso schon die allermeisten Genrefans 'Nobody' gesichtet oder zumindest auf dem Zettel haben dürften. Fäuste bzw. Daumen hoch für den prügelnden Bob Odenkirk!
Bauchlandung in der Welt der Monster... Milla Jovovich zieht an der Seite von Tony Jaa mit schier grenzenlosem Mut und einem Stück Schokolade gegen Monster in die Schlacht. Genau wie Ron Perlman, der statt der Monster aber lieber mal seinen Stylisten hätte angreifen sollen...
Leider habe ich in der Einleitung jetzt auch schon die komplette Handlung gespoilert, denn mehr ist da leider nicht. Wirklich nicht. Wäre auch nicht weiter tragisch, wenn die rudimentäre Handlung wenigstens gewitzt präsentiert worden wäre Doch Fehlanzeige. Die Geschichte wird völlig uninspiriert heruntererzählt und auch einige der Kämpfe wirken wie lästige Pflichtübungen. Was bleibt, ist ein gewisser Schrottfaktor, der zumindest grundsätzlich ja durchaus Vergnügen bereiten kann. Vielleicht meint es wenigstens der Zahn der Zeit gut mit 'Monster Hunter' und der Film geht eines Tages als schräger Auswuchs des Trashkinos durch. Doch angesichts eines geschätzten Budget von rund 60 Millionen US-Dollar fällt es nicht ganz leicht, diesen Murks als bewussten Beitrag zur Belustigung des Publikums aufzufassen. Daher (bis auf Weiteres) erstmal keinen Trashbonus, sondern die deutlich humorlosere „konventionelle“ Punktzahl. Eventuell erfolgt eine Neubewertung, nachdem der Film von Oliver Kalkofe präsentiert wurde...
3,5 von 10 bewaffneten Katzen.
Der deutschsprachige Trailer geht gleich mal in die Vollen und verspricht: „Einer wird fallen.“ „Ganz bestimmt...“, denkt sich da der geneigte Zuschauer und stürzt sich in den Film, der nur so von Understatement geprägt ist.
Ironie beiseite: 'Godzilla vs. Kong' liefert im Grunde genau das, was zu erwarten war: Eine Effektorgie, zu deren Umsetzung man sich eine Geschichte ausgedacht hat, die diese Bezeichnung eigentlich gar nicht verdient. Für Fans von 'Godzilla 2: King of Monsters' vermutlich eine sichere Nummer, für Freunde gewitzten Erzählens verschimmeltes Fast Food. Aber da man bereits vorher weiß, worauf man sich einlässt, ein fairer Deal.
So viel sei verraten: Zu einem Fall eines Monsters kommt es tatsächlich [SPOILER: Wer damit leben kann, dass es buchstäblich und nicht sprichwörtlich gemeint ist, bekommt damit sogar eine unerwartete Einlösung der Ankündigung aus dem Trailer... SPOILER ENDE]
Wie kann es nun weitergehen? Kommen die Söhne der Monster ins Spiel? Oder kommt es – trotz der aktuellen Rechtesituation – noch zu einem Crossover mit 'Pacific Rim'? Anbieten würde es sich jedenfalls; in inhaltlicher Hinsicht sowieso und vielleicht sogar auch finanziell. Aber wer weiß das schon. Sicher ist nur eines: Früher oder später wird erneut alles in Schutt und Asche gelegt werden. Alles andere ist – wie der berühmte Fußballphilosoph Hans Krankl sagen würde – primär...
Unscheinbarer kleiner Backwoodslasher, der seine herkömmliche (und eigentlich schnörkellose Geschichte) durch einen erzählerischen Kniff aufwertet. Der besondere Clou des Drehbuchs lässt sich bereits beizeiten erahnen. Dass er (nach einigen Andeutungen) auch dementsprechend früh gelüftet wird, macht daher absolut Sinn.
Zur Geschichte nur so viel: Ein Paar bricht zu einem Zelturlaub mitten im Nirgendwo auf und für den Zuschauer stellt sich die Frage, ob sie geschnitten oder am Stück wieder zurückkehren werden. Einen großen cineastischen Wurf sollte man da nicht erwarten, denn dafür sind die Antagonisten mental nicht ambitioniert genug – um es mal zurückhaltend auszudrücken... Ihnen gegenüber steht – in völligem Kontrast - ein Protagonist, der so lange über seinen jeweils nächsten Schritt nachdenkt, dass man sich fragt, ob er überhaupt noch handeln wird. Das wirkt zwar stellenweise etwas ungewohnt, ist aber vielleicht näher an der Realität als das, was in manch anderen Killerfilmen dargeboten wird. Zumindest erscheint es durchaus denkbar, dass man zunächst einmal mit der Situation überfordert sein könnte und nicht sofort im Supermanstil die Welt rettet.
Auch und gerade deshalb kann sich eine Sichtung für Genrefans durchaus lohnen. Wie so oft gilt: Im Idealfall nicht mit allzu hohen Erwartungen herangehen und sich erstmal auf Mittelmaß einstellen – dann könnte man möglicherweise sogar eine kleine positive Überraschung erleben.
Musikdrama? Romanze? Farce? 'Entourage' in Spielfilmform? Irgendwas dazwischen jedenfalls.
Die Assistentin einer berühmten Sängerin, die sich Sorgen macht, den Zenit ihres Erfolges bereits überschritten zu haben, will selbst etwas höher hinaus und wäre am liebsten Musikproduzentin. Welch ein Glück, dass sie zur rechten Zeit einen aufstrebenden Künstler kennenlernt, der noch auf seinen Durchbruch wartet.
Wer die Erwartungen nicht allzu hoch hängt und nach einem Film sucht, dessen Spannungskurve ähnlich flach ist wie der literarische Anspruch, kann durchaus Freude daran haben. Großes Kino geht sicherlich anders, aber als abendliches Entspannungskino kann 'The High Note' durchaus Sinn machen. Einige Nebenrollen sind mit Ice Cube, Bill Pullman und Melanie Griffith vergleichsweise namhaft besetzt, in der Hauptrolle bietet Griffiths Tochter Dakota Johnson im Großen und Ganzen genau das, was man von ihr gewohnt ist.
Unter dem Strich bleibt also ein Film mit einer halbwegs belanglosen Geschichte, dem das Mittelmaß nur so aus den Poren trieft.
Routinierte Fortsetzung, der aber der Charme ein wenig abhanden gekommen ist. Man geht dabei so sehr auf Nummer sicher, dass man sich unfreiwillig seiner eigenen Stärken beraubt. Abgeliefert wird zwar ein grundsolider Horrorfilm, der sich vor vielen anderen Genrebeiträgen nicht verstecken muss, doch nach zwei Beiträgen, die nicht nur in atmosphärischer Hinsicht gut gelungen sind, hat man offenbar die Ambitionen etwas tiefer gesteckt und einen Film abgeliefert, dem man eigentlich nicht viel vorwerfen kann – außer eben seiner mangelnden Risikobereitschaft. Und so ist 'Conjuring 3: Im Bann des Teufels' auch ganz passabel gelungen, doch das lässt sich auch über viele andere Filme mit einer okkulten Thematik sagen. Und so fühlt sich der dritte Teil dieser Reihe ein wenig so an, als würde jemand nur den zweiten Gang seines Sportwagens benutzen, um bloß keinen Unfall zu verursachen. Auf diese Weise kommt man zwar höchstwahrscheinlich sicher ans Ziel, aber Begeisterung schürt man damit nicht unbedingt (oder zumindest nicht bei allzu vielen Zuschauern). Für eine Sichtung aber dennoch völlig okay.
Gut gemeinte 5,5 Punkte.
PS: Wenn Disney einen Film über einen sprechenden Affen mit den Worten „Nach wahren Begebenheiten“ einleitet, dann dürfte das auch im Fall von 'Conjuring' kein Problem sein...