Gabe666 - Kommentare

Alle Kommentare von Gabe666

  • Ach, ich liebe solche Mash-Ups! :D
    Das hier ist richtig klasse gemacht! So gut zusammengeschnitten, dass man fast meint, dass die HP-Charaktere das wirklich sagen.
    Daher liebe ich auch Youtube und generell das Internet. Die originellen und witzigen Ideen der Fans, in die sie auch immer viel Herzblut stecken, brauchen sich vor offiziellen Studioproduktionen nicht unbedingt zu verstecken.
    Allerdings frage ich mich, warum ihr das hier erst so spät entdeckt habt. Das Video ist schon drei Jahre alt!

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    • Ganz klar: "Mad Max: Fury Road"!!

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      • Gabe666 20.12.2015, 13:02 Geändert 21.12.2015, 00:34

        Ich hab nur einen einzigen davon gesehen: "Jupiter Ascending" und der gehört für mich tatsächlich zu den Highlights dieses Kinojahres! Außerdem stört mich - wie viele andere hier auch - die begrenzte Auswahl.
        Dieses Jahr enthalte ich mich daher.

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        • Ah ja, da hängen Kindheitserinnerungen dran!
          Lange vor der Zeichentrickversion kannte ich die hier schon und hab sie (noch zu seligen VHS-Zeiten) mit meiner Schwester damals rauf und runter geschaut. Kann den Film auswendig mitsprechen.
          Und ja: die im Artikel genannten Darsteller hab ich durch den Film kennen gelernt. Als ich den zweiten "Harry Potter" und "Dr. House" zum ersten Mal gesehen habe, dachte ich: "He, das ist doch der aus...!" Jeff Daniels wird für mich sogar auf ewig Roger bleiben. Und Glenn Close Cruella. Sie ist einfach herrlich in der Rolle!
          Joely Richardson fiel mir dagegen nicht mehr in anderen Rollen auf, aber gerade eben stellte ich fest, dass ich sie tatsächlich schon länger aus einem anderen Film kenne: nämlich "Event Horizon"! Da war der Abstand zwischen den Sichtungen der beiden Werke aber auch schon zu groß, als dass ich sie noch im Gedächtnis gehabt hätte. "Event Horizon" ist ja schließlich auch kein Film für Kinder. :D

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          • Gabe666 16.12.2015, 22:36 Geändert 16.12.2015, 22:38

            Wieder einmal ein toller Artikel, Martin!
            Deine Auswahl gefällt mir richtig gut! Ich kann zwar auch nicht mit jedem was anfangen bzw. kenne einiges auch nicht und manche hätte ich anders platziert (Kanye West vor Nelly Furtado, Lady GaGa, P!nk, Evanescence und Nightwish??? Nie im Leben! Dass ich "Once" besser finde als "Century Child" und "Born This Way" für mich GaGas bestes Album darstellt, habe ich dir, glaube ich, auch schonmal geschrieben), aber du begründest es immer gut. Und es freut mich, dass diesmal eine Metal-Band das Ranking anführt! :D
            Interessant auch, dass bei dir zwei Produktionen von Tuomas Holopainen direkt nacheinander folgen. Sein Solo-Werk "The Life & Times Of Scrooge McDuck" habe ich mir übrigens heute gekauft, aber noch nicht angehört (zusammen mit einer ganzen Menge anderer Alben, hauptsächlich aus dem Metal-Bereich; darunter übrigens auch Anette Olzons Soloalbum). Bin schon sehr gespannt, wobei ich allerdings nicht davon ausgehe, dass es mir so gut wie die Nightwish-Alben gefallen wird.
            Bei mir wäre wohl "Once" auf Platz 1, "Century Child" auf Platz 2 und "Fallen" auf dem dritten. Und vieles von dir garnicht dabei. Aber ist eben immer interessant, wie die musikalischen Vorlieben anderer aussehen.
            Ich glaube, ich mache hier vielleicht mal mein eigenes Ranking. Hast mich da auf 'ne Menge Ideen gebracht!

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            • Wirklich ein schöner Film, wobei es in der deutschen Fassung irritiert, dass Murray hier mal nicht von Arne Elsholtz, sondern von manfred Lehmann (u.a. Bruce Willis) gesprochen wird. Passt aber überraschenderweise tatsächlich ziemlich gut.

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                • Na, das sind ja coole neue Fragen!
                  Ich denke, nächstes Jahr werd ich mich dann auch mal ransetzen. Langsam wird's Zeit! :D

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                  • Den will ich schon lange sehen. Aber die Sendezeit ist wirklich unverschämt!
                    Werde wohl trotzdem einschalten.

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                    • Ich würde sagen, das ist Sommers' bester Film. Eine sehr unterhaltsame Mischung aus Abenteuerspektakel á la "Indiana Jones" und altmodischem Horror, die oft witzig, aber stellenweise auch recht eklig und sogar etwas unheimlich daherkommt. Als ich den das erste Mal mit so etwa zehn oder zwölf Jahren gesehen habe, hat mir so manches doch ziemlich Angst eingejagt (Stichwort: Käfer!).
                      Der Film funktioniert auf jeden Fall auch heute noch, auch, weil er sich eben selbst nicht so ernst nimmt. Die Chemie zwischen Fraser und Weisz funktioniert gut und die Effekte können sich immer noch sehen lassen.
                      Was die Fortsetzungen betrifft, so muss ich sagen, dass mir das erste Sequel (ebenfalls von Sommers), im Gegensatz zur Autorin des Artikels tatsächlich noch ziemlich gut gefallen hat. Der dritte Teil ist aber wirklich absoluter Rotz! Und auch die "Scorpion King"-Spin-Offs allesamt eher vergessenswert.

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                        Gabe666 10.12.2015, 22:56 Geändert 11.12.2015, 00:12

                        "The Killing Floor" (was sollen denn nur immer diese dämlichen deutschen Titel?!) ist ein nicht sonderlich origineller, aber durchaus spannender Thriller mit vielen Wendungen und ordentlichen Schauspielern.
                        Man hat hier als Hauptcharakter einen arroganten Literaturagenten, der eine neue Wohnung bezieht, worauf sich immer merkwürdigere Vorkommnisse häufen. Ihm werden rätselhafte Briefe und Fotos mit blutigen Bildern, die auf ein Verbrechen in seinem Apartment hinweisen, zugespielt. Irgendjemand stellt ihm nach und er merkt bald, dass er niemandem mehr vertrauen kann...
                        Wie gesagt, die Ausgangssituation ist jetzt nicht so originell und stellenweise fühlt man sich hier sogar fast schon aufdringlich an David Lynchs "Lost Highway" erinnert (die Videobotschaft, welche der Protagonist zugeschickt bekommt und auf der er schlafend in seiner Wohnung zu sehen ist, wirkt schon ziemlich abgekupfert von diesem), allerdings ohne die übernatürlichen und surrealen Elemente. Die Nachtszenen in dem weitläufigen Apartment sind allerdings stellenweise durchaus spannend inszeniert. Und daneben macht es irgendwie auch Spaß, zu sehen, wie die unsympathische Hauptfigur psychisch fertig gemacht wird.
                        Der Film wird im weiteren Verlauf immer düsterer (was auch durch den durchaus guten Score unterstützt wird) und zum Ende hin auch etwas blutig (wobei die gezeigte Gewalt nur angedeutet wird und dadurch noch verstörender rüberkommt; es wird da schon recht makaber). Und zum Schluss gibt es einen ziemlich cool gemachten Twist, den man so nicht unbedingt kommen sieht.

                        [SPOILER: Und der mir besonders als Fan von Shiri Appleby gefiel: ist schon ziemlich amüsant, wenn man direkt davor "Swimfan" gesehen hat, in dem sie ja noch Opfer einer Stalkerin war und hier nun selbst eine verkörpert.]

                        Die Schauspieler erbringen hier recht solide Leistungen. Marc Blucas ist nicht schlecht als Ekel in der Hauptrolle, die hübsche Shiri Appleby (wegen der ich mir den Film eigentlich auch angesehen habe! <3) als seine vordergründig unscheinbare Sekretärin und Reiko Aylesworth als attraktive Nachbarin waren auf jeden Fall auch in Ordnung.
                        Im Grunde ein durchaus gut gemachter Psychothriller. Gideon Raff, der Schöpfer des israelischen Vorbilds zu "Homeland" und auch eben dieser Serie, ist hiermit ein überzeugendes Regiedebüt gelungen.
                        Kann man sich durchaus mal ansehen.

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                          Gabe666 10.12.2015, 22:26 Geändert 11.12.2015, 00:03
                          über Havoc

                          Eine recht interessante, eher unbekannte Milieustudie mit so einigen Stars, die heutzutage zu den prominentesten in Hollywood zählen, vor zehn Jahren allerdings noch am Anfang ihrer Karriere standen, bzw. noch nicht so viel Aufsehen erregt hatten oder noch nicht richtig ernst genommen wurden.
                          Man sieht hier u.a. Joseph Gordon-Levitt (als verpeilter Kiffer), Anne Hathaway (die sich mit dieser Rolle wohl von ihrem "Plötzlich Prinzessin"-Image lösen wollte), Channing Tatum (hier wirklich in einer seiner frühesten Rollen, in der er, wie meistens, allerdings nicht viel Schauspieltalent erkennen lässt) und Bijou Phillips als so genannte "Wigger", Kinder von reichen weißen amerikanischen Familien, die vom Leben gelangweilt sind und in Auftreten und Sprechweise schwarze Rapper und Jugendliche aus dem Ghetto imitieren. Diese Möchtegern-Gangster, die sich offensichtlich zu viel "Scarface" reingezogen haben (was besonders gegen Ende deutlich wird) wissen nicht viel mit ihrem Leben anzufangen und verbringen ihre Zeit praktisch nur damit, auf Parties zu gehen, sich zu besaufen, noch andere Drogen zu konsumieren, Sex zu haben und sich mit anderen anzulegen. Gezeigt wird hier das Porträt einer perspektivlosen Jugend.
                          Ab der zweiten Hälfte konzentriert sich der Film dabei auf die Mädchen, welche nach einer Auseinandersetzung eines Freundes mit einem halbstarken Latino, der als Drogendealer sein Geld verdient, Interesse an dessen Lebensstil entwickeln und versuchen, von ihm akzeptiert zu werden. Sie müssen letztlich jedoch erfahren, dass sie keine Ahnung vom wirklichen Ghettoleben haben, bekommen nasse Füße und so wird aus dem Spiel ernst, was am Ende auf eine Katastrophe zusteuert.
                          "Havoc" lebt vor allem von den guten Schauspielern. Besonders die erwähnten Anne Hathaway und Bijou Phillips als verwöhnte, vorlaute Freundinnen, aus deren Perspektive der Film hauptsächlich gezeigt wird, stechen hier positiv hervor. Joseph Gordon-Levitt, von dem man leider zu wenig sieht, ist auch nicht schlecht.
                          Freddy Rodríguez, der später eine Hauptrolle in Robert Rodriguez' (dem er nicht verwandt ist) "Planet Terror" hatte, macht als charismatischer Dealer ebenfalls Eindruck.
                          In weiteren Rollen sieht man noch etwas weniger bekannte, aber ebenfalls durchaus talentierte Aktuere wie Shiri Appleby (ja, wegen der hab ich den Film auch hauptsächlich gesehen), Mike Vogel, Alexis Dziena, Raymond Cruz und sogar den altgedienten Michael Biehn, der allerdings nicht viel Screentime. Allesamt zumindest in Ordnung.
                          Der Film, übrigens von Barbara Kopple gedreht, einer Regisseurin, die sonst vor allem für Dokumentationen bekannt ist, ist von einer Videoclip-Ästhetik geprägt. Schnelle Schnitte und häufige Kamerafahrten im Takt der Musik, die oft aus Hip-Hop-Songs besteht. In ruhigeren Szenen läuft ein emotionaler Keyboard-Score von Cliff Martinez.
                          Als weiteres interessantes Element findet sich auch ein Found-Footage-Aspekt im Film, da einer der Protagonisten viele Geschehnisse mit seiner Videokamera aufzeichnet und diese als Dokumentation veröffentlichen will. Der Film beginnt und endet mit Ausschnitten daraus und viele Szenen werden auch damit eingeleitet. Darin wird noch einmal der dokumentarische Hintergrund der Regisseurin deutlich.
                          "Havoc" ist ein recht interessantes Milieudrama mit vereinzelten Thrillerelementen, das vor allem von den Schauspielleistungen lebt. Allerdings ist er nicht sonderlich aufregend inszeniert und das Ende kommt etwas überhastet daher, auch wenn es einen passenden, pessimistischen Schlusspunkt setzt.
                          Durchaus einen Blick wert.
                          PS: Für alle "The Room"-Fans gibt's außerdem ein nettes Detail zu Anfang des Films! :D

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                          • 7 .5

                            Was es nicht alles für schräge Monsterfilme gibt!
                            "The Bite" (den absolut bescheuerten deutschen Titel erwähne ich hier nicht!) von 1989, der in den USA als Fortsetzung der zwei Jahre zuvor erschienenen Lovecraft-Adaption "The Curse" ausgegeben wurde, mit dieser jedoch nichts, aber auch wirklich rein garnichts zu tun hat, ist eine kleine, fiese Genreperle, die es in sich hat.
                            Was beginnt wie ein Backwoodslasher (man hat hier gleich zu Beginn den Redneck, der die Protagonisten vor dem Weg durch das ehemalige Sperrgebiet warnt), wird im weiteren Verlauf zum richtig ekligen Creature-Feature mit einer mal wirklich originellen Idee: junger Mann wird von einer radioaktiven Schlange gebissen (Spider-Man lässt grüßen!), worauf sich seine linke Hand in einen Schlangenkopf verwandelt! Dieser tut sich an den Leuten, die es wagen, den um die Hand gewickelten Verband abzunehmen, gütlich, indem er ihnen das Herz durch den Mund rausreißt! Das allein dürfte schon jedem Gorehound das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen, aber das ist nichts im Vergleich zu dem, was der Film dann in den letzten zehn Minuten auffährt! Der Showdown ist an richtig widerlichen Schleim- und Ekeleffekten echt nicht arm und an Surrealität auch schwer zu toppen! Eigentlich auch kaum verwunderlich, denn für die Effekte war das durchgeknallte japanische Genie Joji Tani alias Screaming Mad George verantwortlich, der danach zur Stammcrew des "Re-Animator"-Schöpfers und Horrorfreaks Brian Yuzna stoßen sollte (dessen Erstling "Society" sogar noch im selben Jahr erschien). Die abgefahrenen Metamorphosen am Ende tragen eindeutig seine Handschrift. Muss man echt mit eigenen Augen gesehen haben!
                            Abgesehen von seinen Effekten ist das handwerkliche Niveau des Films eher bescheiden. Es ist eben ein typisches B-Movie der 80er Jahre, mit albernen Dialogen, einem einfallslosen, oft übertriebenen Score, nicht wirklich überzeugenden Schauspielern und unzähligen Logiklöchern, bei denen man entweder mit dem Kopf schütteln - oder angesichts der Absurdität losprusten muss (nur mal so ein Beispiel: der Hauptcharakter befriedigt während der Autofahrt seine Freundin mit dem verbundenen Schlangenarm, was ihr eigentlich nicht gefällt - zumal er sie noch am Abend zuvor, wenn auch versehentlich, schlug, sie sich praktisch von ihm trennte und ihn nur noch höchst widerwillig mitnimmt - nach dem nächsten Schnitt sieht man die beiden dann jedoch in einer Scheune beim Sex! Wie schnell die ihre Meinung ändern kann! Und das ist nicht das einzige Mal im Film, dass es zu der jeweiligen Situation eigentlich höchst unpassenden Sexszenen kommt!).
                            Das trägt aber eben auch zum trashigen Charme des Films bei. Ebenso sorgen auch die schrulligen Nebencharaktere für Unterhaltung, allen voran Jamie Farr als reisender Verkäufer und Schlangenexperte, der dem Protagonisten das falsche Gegengift spritzt und ihm den Großteil des Films über folgt, um seinen Fehler zu beheben. Der durch die Serie "MASH" bekannt gewordene Farr lieferte wohl auch die beste schauspielerische Leistung des gesamten Ensembles ab.
                            Dieses besteht auch aus nicht wirklich prominenten oder talentierten Akteuren, die zumeist in Nebenrollen zu sehen sind - mit ein paar Ausnahmen. Die hübsche Jill Schoelen als Freundin des Hauptcharakters dürfte vielleicht einigen Horrorfans durch ihre Auftritte in anderen Filmen des Genres, die Ende der 80er/Anfang der 90er erschienen, bekannt sein (u.a. "Popcorn" und "The Phantom Of The Opera"). Der originale "Inglorious Bastard" Bo Svenson ist als rauhbeiniger Sheriff zu sehen. Und das niedliche kleine Mädchen aus der naiven, christlichen Familie mit eigenartigem Akzent - ja, das ist tatsächlich die damals gerade mal zehn Jahre alte, Anfang des neuen Jahrtausends durch die Teenie-Serie "Roswell" bekannt gewordene Shiri Appleby, die auch heute noch häufig im Fernsehen zu sehen ist (und wegen der ich mir, aus bloßem Interesse, im Grunde auch den Film angesehen habe - morgen werde ich mich ein bisschen näher mit ihrer Filmographie befassen; übrigens habe ich in einer anderen Rezension zum Film auf einem englischsprachigen Blog eines Horrorfans auch eine lustige Anspielung auf ihre "Roswell"-Zukunft entdeckt - unter einem Foto von ihr steht da: "Man, this snake stuff is bogus. I'm moving to New Mexico and gonna date an alien." xDDD).
                            Insgesamt also ein kleiner, skurriler Genrebeitrag mit erkennbar niedrigem Budget und unlogischer Handlung, der das aber mit äußerst schrägen Ideen und derben Ekeleffekten wieder wettmacht. Ein kleiner, eigentlich viel zu unbekannter Geheimtipp für Fans des Genres.
                            Wurde hierzulande bisher übrigens nur auf Video veröffentlicht und ist dementsprechend kaum noch zu bekommen. Auf Youtube kann man ihn sich aber in voller Länge (allerdings nur auf Englisch) ansehen. Lohnt sich!
                            PS: Ich hoffe doch, dass da am Anfang keine echten Schlangen überfahren wurden!

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                              Gabe666 08.12.2015, 23:56 Geändert 09.12.2015, 16:04

                              Ein würdiges Finale!
                              Komme gerade aus dem Kino; die Eindrücke sind also noch frisch. Für gewöhnlich schreibe ich Rezensionen selten direkt nach Sichtung eines Filmes, da ich sie oft zu spät am Tag schaue und/oder mir nicht auf Anhieb die passenden Formulierungen einfallen. Hier ist das aber mal anders.
                              Zum letzten "Hunger Games"-Teil kann ich jedenfalls sagen, dass er es schafft, alle Handlungsstränge zufriedenstellend zusammenzuführen und der Geschichte einen passenden Abschluss zu liefern. Dazu bietet er auch wie in den Vorgängern überdurchschnittliche Schauspielleistungen, packende Actionszenen, einen emotionalen Score und wie in den Vorgängern schon Kritik an Propaganda und eine Anti-Kriegsbotschaft. Auch wenn letzteres nicht allzu subtil daherkommt.
                              Was die Schauspieler betrifft, so muss ich sagen, dass die meisten hier mit ihre beste Leistung in der gesamten Reihe abgeliefert haben, allen voran Jennifer Lawrence in der Hauptrolle. Ihre Emotionen bringt sie hier mit am stärksten zum Ausdruck; so dass es einem auch richtig nahe geht. Sie stellt wirklich die Idealbesetzung für Katniss dar und trägt den Film über weite Strecken.
                              Ebenso ist auch Josh Hutcherson zu loben, der die psychischen Qualen seines Charakters gut rüberbringt. Und natürlich stechen auch wieder die Charakterköpfe Donald Sutherland, Woody Harrelson, Julianne Moore und der viel zu früh verstorbene Philip Seymour Hoffman hervor. Letzterer kam leider verglichen mit den Vorgängern etwas zu kurz, aber da er starb, bevor sämtliche seiner Szenen abgedreht waren, musste da wohl zwangsläufig einiges gestrichen werden. In einigen Szenen wurde auch auf Archivmaterial zurückgegriffen, das fällt jedoch glücklicherweise nicht auf.
                              Die restlichen etablierten Darsteller in wichtigen Rollen, Natalie Dormer, Jena Malone, Stanley Tucci (der leider nur einen winzigen Auftritt im Film hat), Elizabeth Banks, Jeffrey Wright und Sam Claflin erbringen ebenfalls gute bis sehr gute (besonders im Fall von Malone) Leistungen.
                              Neuzugänge im Cast sind hier nun nicht mehr so zahlreich wie zuvor vertreten. Mit Gwendoline Christie kam hier immerhin eine zweite Darstellerin hinzu, die man aus "Game Of Thrones" kennt, wobei ihr Part allerdings sehr klein ausfiel.
                              Ausstattung und Effekte können sich auch hier wieder richtig sehen lassen. Die Filmmusik von James Newton Howard - die hier einmal auch wieder auf die Melodie des gänsehaut-erzeugenden Lieds "The Hanging Tree" aus dem direkten Vorgänger zurückgreift - ist sehr dramatisch, emotional ergreifend und bleibt im Kopf.
                              Der letzte "Hunger Games"-Film ist für mich zudem der spannendste. Die Kampf-, eigentlich eher Kriegsszenen in der zerbombten Hauptstadt Panems und deren Untergrund sind bedrückend inszeniert und erinnern durchaus unangenehm an Nachrichtenbilder des Irakkriegs. Die permanente Anspannung der Protagonisten, die in praktisch jedem Moment mit dem Tod rechnen müssen, überträgt sich auch auf den Zuschauer.
                              Dazu wird hier auch gut rübergebracht, wie im Krieg Leute gegeneinander aufgehetzt werden, die eigentlich keinen Grund dazu haben, aufeinander loszugehen, dass Menschlichkeit zwangsläufig auf der Strecke bleibt und dass die Leidtragenden in militärischen Konflikten praktisch immer die Zivilbevölkerung ist. Dabei kommen, besonders gegen Ende, die augenscheinlich "guten" Rebellen (oder zumindest deren Anführerin) letztlich genauso wenig gut weg wie das Kapitol. Im Krieg gibt es eben kein Gut oder Böse. Wie gesagt, das wird hier nicht unbedingt subtil transportiert, aber da sich der Film an eine jüngere Zielgruppe richtet, ist das eigentlich garnicht so verkehrt. So wird diese vielleicht auch ganz gut zum Nachdenken angeregt.
                              Außerdem gibt's mit der tätowierten "Löwenfrau" auch ein nettes skurriles Element. Und der Showdown gestaltet sich hier erfreulicherweise nicht so, wie man das anfangs erwartet.
                              Zu kritisieren ist, dass das Ende wohl etwas zu überhastet daherkommt, da letztlich nicht auf jeden übrig gebliebenen Charakter wirklich eingegangen wird und die Idylle zum Schluss etwas abrupt einkehrt. Auf die allerletzte Szene hätte man dazu eigentlich auch verzichten können, obwohl sie nicht so kitschig daherkommt wie der Epilog am Ende des letzten "Harry Potter"-Films.
                              Apropos "Harry Potter": es ist natürlich immer noch fragwürdig, dass man das letzte Buch hier ebenfalls auf zwei Filme aufspalten musste. So manches ist auch hier eher verzichtbares Füllmaterial. Ein einzelner Film wäre wohl wirklich besser gewesen. So hat es eben auch den schalen Beigeschmack nach bloßer Geldmache.
                              Der durch das vollkommen unnütze 3D noch verstärkt wird. Das hier ist zwar der einzige Teil der Reihe, der auch in 3D lief, aber als Zuschauer kam ich mir hier richtig verarscht vor. Von Dreidimensionalität war nämlich überhaupt nichts zu spüren; wenn man die Brille abnahm, war nicht der geringste Unterschied feststellbar (außer, dass das Bild dann verschwommen war). Pure Abzocke, das Ganze!
                              Nichtsdestotrotz ein überdurchschnittlich gut gemachter Film mit wirklich herausragenden Schauspielleistungen. Die vielen großartigen Szenen haben die negativen Aspekte für mich mehr als aufwiegen können. Als Abschluss für die Reihe ist der hier definitiv gelungen. Und auch an sich ist es ein Film, der im Gedächtnis bleibt.
                              Ich bin nun neugierig auf die Bücher, die ich demnächst lesen werde, und wie diese sich davon unterscheiden. Bisher kenne ich leider nur das erste.

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                              • Coole und interessante Liste, Martin!
                                Ich muss zwar gestehen, dass ich mit vielen deiner Favoriten nicht wirklich was anfangen kann (besonders in einem Fall: meine Schwester hat mich jahrelang mit Tokio Hotel geschädigt!) bzw. mir einige auch überhaupt nichts sagen (z.B. An Cafe, NIIC), aber du hast gut erklären können, was dir an denen gefällt (auch wenn ich dir da nicht immer zustimme - Miley Cyrus' Auftritte wirken auf mich eher wie kalkulierte Provokation; als Lied find ich aber "Wrecking Ball" ganz in Ordnung).
                                Mit Katy Perry, Ich + Ich, P!nk, Nelly Furtado, Lady GaGa und vor allem Evanescence sind aber auch welche dabei, die ich echt gerne höre. Ganz besonders Letztgenannte! Toll, dass auch 'ne Metal-Band dabei ist! :D
                                (Wobei ich mich da wieder frage, inwieweit man die noch als "Mainstream" bzw. "Popmusik" bezeichnen kann. Aber ist ja deine Liste.
                                Zu dem von dir erwähnten Video von "Everybody's Fool" - das für mich das beste der Band und generell eins der besten Musikvideos überhaupt darstellt! - hab ich übrigens kürzlich einen interessanten Artikel entdeckt. Es scheint so, als hätten Evanescence damals die Zukunft von Britney Spears vorhergesehen: http://noisey.vice.com/de/blog/evanescence-britney-spears-592)
                                Jedenfalls ein klasse Blog-Artikel von dir!
                                Nur noch ein Kritikpunkt: wieso werden einige der verlinkten Youtube-Videos automatisch gestartet, sobald die Seite geladen ist? Das nervt irgendwie.

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                                • Ein beachtliches Debüt vom Herrn Ritchie. Macht auch heute noch Spaß, obwohl ich persönlich seine nachfolgenden Filme - allen voran "Snatch" - noch besser finde. Der hier wirkt eher wie eine Fingerübung.
                                  Wäre übrigens toll, wenn hierzulande auch mal der Director's Cut des Films veröffentlicht werden würde. Der enthält noch so einige zusätzliche Szenen, die ihn noch unterhaltsamer machen. Vor allem der Part von Rockstar Sting wird da erweitert.
                                  Da ich den Film schon in- und auswendig kenne, muss ich ihn heute natürlich nicht unbedingt im Fernsehen sehen. Ich guck mir stattdessen endlich das große Finale der "Hunger Games"-Reihe an. Bin schon sehr gespannt!

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                                    Über ein Jahr ist es jetzt schon her, dass ich den Film - auf einem Festival - gesehen habe, da wird es auch langsam mal Zeit, dass ich was über ihn schreibe.
                                    "Love Steaks" ist ein interessantes filmisches Experiment. Erzählt wird hier im Grunde keine sonderlich originelle Liebesgeschichte zwischen zwei gegensätzlichen Charakteren. Was den Film aber so besonders macht, ist seine Machart. Abgesehen von den beiden jungen Hauptdarstellern sind praktisch alle Akteure Laien. Tatsächlich wurden hier echte Mitarbeiter eines Hotels praktisch bei ihrer Arbeit gefilmt und ein Großteil der Szenen vor der Kamera improvisiert. Und ob man es glaubt oder nicht - das funktioniert!
                                    Man nimmt den Leuten alles ab, was sie sagen oder machen; es kommt sogar wesentlich authentischer rüber als bei gewöhnlichen Spielfilmen mit vergleichbarer Handlung. Die eher sparsam eingesetzte Musik und nicht allzu ausgefallene Kameraarbeit verleihen dem Ganzen schon fast einen dokumentarischen Charakter.
                                    So ganz neu ist das hier zwar letztlich nicht - im Grunde zählt "Love Steaks" zu den Werken im Mumblecore-Filmstil, die es in den USA schon seit längerer Zeit gibt - aber für deutsches Kino ist das hier echt was Ungewöhnliches.
                                    "Love Steaks" ist ein ambitioniertes Werk junger Filmemacher, in das spürbar viel Herzblut gesteckt wurde. In die beiden Protagonisten kann man sich dazu gut hineinversetzen und die Romanze wird sehr glaubwürdig erzählt. Nur das Ende kam etwas zu überhastet. Aber ansonsten, definitiv einen Blick wert!
                                    Wobei ich mir hier aber auch - mag bei einem deutschen Film komisch klingen - Untertitel gewünscht hätte. Oder bessere Arbeit beim Ton. Das Genuschel des dazu noch lispelnden schüchternen männlichen Hauptcharakters Clemens ist nämlich oft kaum zu verstehen.

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                                    • Gabe666 07.12.2015, 19:17 Geändert 07.12.2015, 19:17

                                      Ich habe bisher weder Original noch Remake gesehen, obwohl ich beide in einer Liste habe (bei der es eben um den erwähnten Sachverhalt mit denselben Regisseuren geht). Die interessieren mich aber definitiv. Wird heute sicher geguckt.

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                                        über Her

                                        Wieso habe ich diesen wunderbaren Film eigentlich erst jetzt gesehen? Ich hätte damals dafür ins Kino gehen sollen!
                                        "Her" ist eine sehr berührende, richtig warmherzige und zugleich auch recht unkonventionelle Liebesgeschichte mit herausragenden Schauspielleistungen. Der wie immer großartige Joaquin Phoenix als sensibler Mann Ted, der sich in ein Computerprogramm namens Samantha verliebt und dabei alle Höhen und Tiefen einer Beziehung durchlebt, ist einfach die Idealbesetzung für die Rolle. Man kann ihn einfach nur gern haben und leidet mit ihm, wenn er schwere Zeiten durchmacht. Und wenn er unbedachte Bemerkungen macht und damit sein Gegenüber vor den Kopf stößt, wie es leider mehrmals im Film passiert, wünscht man sich, man könnte ihn davon abhalten.
                                        Die restliche Besetzung ist auch toll. Scarlett Johansson als Stimme des Programms ist zwar eben nur akustisch im Film präsent, bringt aber richtig viel Emotionen rüber und man kann verstehen, warum er sich in ihre Stimme verliebt (wobei es mich aber auch interessiert hätte, den Film mit Samantha Mortons Stimme zu hören, die anfangs für die Rolle gecastet wurde, den Film auch mit produzierte und deren Vorname der Charakter, wohl als Anspielung auf sie, immer noch trägt ; die Tonspur mit ihr ist aber leider nicht veröffentlicht worden - naja, Regisseur Spike Jonze wird schon seine Gründe gehabt haben, warum er die Rolle umbesetzen ließ). Amy Adams als Phoenix' Nachbarin und Freundin, mit der er viel mehr gemeinsam hat, als es auf den ersten Blick scheint, spielt ebenfalls klasse, ebenso wie die wunderschöne Olivia Wilde als sein verpatztes Date, wobei ihr Auftritt im Film aber nur sehr kurz ausfällt. Dann sieht man noch den, ein Jahr vor "Guardians Of The Galaxy" noch nicht so bekannten Chris Pratt als Teds sympathischen Arbeitskollegen und die herausragende Rooney Mara als seine Exfrau (für mich natürlich ebenfalls ein wichtiger Grund, den Film zu sehen - ihr merkt schon, aktuell widme ich mich vor allem ihrer Filmographie; das hier ist aber der letzte für heute), deren Part aber ebenfalls eher klein ist. Und eine recht kurze Rolle hat auch die süße Newcomerin Portia Doubleday (war im Remake von "Carrie" zu sehen). Allesamt bringen sie mindestens sehr gute Leistungen.
                                        "Her" verwendet mit den ungewöhnlichen Liebespartnern ein Science-Fiction Element und die im Film gezeigte Welt ist tatsächlich science-fiction-mäßig - wenn auch nicht sehr stark. Unter dem Begriff versteht man ja moderne Entwicklungen weiter gedacht, und das hat man hier auch. Allerdings nicht sehr weit. Computer, die auf akustische Kommandos reagieren und mit ihrem Besitzer kommunizieren sowie Hologramm-Videospiele und ein Brief-Service (der Arbeitsplatz der Hauptfigur) sind die einzigen (noch) unwirklichen Elemente des Films, aber definitiv nicht weit hergeholt. Tatsächlich könnte unsere Welt in nur wenigen Jahren (na gut, vielleicht auch erst in zehn oder fünfzehn) genau wie die hier gezeigte aussehen.
                                        Diese Science-Fiction-Elemente dienen aber nicht nur als Beilage, sondern werden sinnvoll mit der Handlung verknüpft. Die Beziehung der beiden Hauptfiguren ist weitaus komplizierter als es eine zwischen zwei Menschen wäre, da die "geistigen" Fähigkeiten von Samantha die des menschlichen Verstandes bei weitem übersteigen und sie sich im Laufe der Handlung immer weiter entwickelt, was ihre Beziehung mehr als einmal auf eine harte Probe stellt und am Ende... aber ich will hier nicht zuviel verraten.
                                        In "Her" geht es nicht zwangsläufig um die Gefahren von virtuellen Beziehungen und die zunehmende Entfremdung der Menschen in einer immer weiter technisierten Welt voneinander, obwohl man das durchaus in den Film interpretieren könnte. Das Thema ist eben schlicht die Liebe und wie sie uns Menschen beeinflusst.
                                        Auch wenn ich selbst nicht unbedingt ein Freund von Liebesfilmen bin, so hat mich dieser doch sehr berührt. "Her" ist langsam und sensibel erzählt und darin liegt auch seine große Stärke. Gelegentlich wird das Ganze auch mit Humor aufgelockert. Ich denke, ich habe selten einen so warmherzigen Film gesehen.
                                        Zur Wirkung des Films tragen auch die Kamera, welche oft warme Neonlichter einfängt (Pink und Rot, die Farben der Liebe, tauchen im Film am häufigsten auf; ich denke, man könnte den Film auch hinsichtlich der Farbgebung in den einzelnen Szenen und deren Bedeutung analysieren) und die wunderschöne, melancholische Filmmusik, die von der Indie-Rockband Arcade Fire stammt, bei.
                                        Zusammenfassend gesagt, ein echt schöner Film. Passt auch wunderbar in die Vorweihnachtszeit. :)
                                        Spike Jonze ist echt ein toller Regisseur. Zuvor war mir zwar schon bekannt, dass er auch künstlerisch anspruchsvolle Filme und auch Musikvideos dreht, aber ich muss gestehen, dass ich ihn bisher eigentlich nur von "Jackass" und seiner Nebenrolle in "Three Kings" her kannte. Hiermit hat er mich wirklich beeindruckt. Auf seine restlichen Werke, vor allem "Being John Malkovich" und "Adaption", bin ich jetzt erst richtig gespannt.

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                                          Gabe666 06.12.2015, 13:00 Geändert 06.12.2015, 14:40
                                          über Trash

                                          Dem britischen ehemaligen Bühnenregisseur Stephen Daldry (u.a. "Billy Elliott) ist mit "Trash" (der Titel sagt glücklicherweise nichts über die Qualität des Films aus!) ein toll gemachter, farbenfroher Film über die Zustände in den Armenvierteln Rio de Janeiros (und generell lateinamerikanischer Großstädte) mit einer wichtigen humanistischen Botschaft und viel Sozialkritik gelungen.
                                          Getragen wird der Film vor allem von seinen drei noch sehr jungen Hauptdarstellern. Die Jungschauspieler Eduardo Luis, Rickson Tevez und Gabriel Weinstein, welche allesamt Laien sind, die hier erstmals vor eine Kamera treten, sind wirklich sympathisch und man nimmt ihnen ihre Freundschaft sofort ab. Ihre ständigen flapsigen Sprüche sorgen außerdem für eine Menge Humor. Man kann sich mit ihnen gut identifizieren, da sie sich, abgesehen von ihrer Herkunft - solche Zustände wie in den Armenvierteln kennt man hier in Deutschland und generell den Industrieländern ja garnicht - , eben kaum von anderen Kindern unterscheiden. Weshalb es einem dann auch besonders nahe geht, wenn ihnen hier schlimme Dinge passieren. Wenn ihre Heimat niedergebrannt wird und sie sich verzweifelt fragen, was sie denn eigentlich getan haben, um sowas zu verdienen, wird die Botschaft des Films sehr gut rübergebracht.
                                          In weiteren Rollen sieht man noch die beiden tollen amerikanischen Charakterdarsteller Rooney Mara (welche hier, neben der Thematik, für mich natürlich auch ein Hauptanreiz war, den Film zu sehen ^^) und Martin Sheen, welche dem Ganzen noch einen internationalen Anstrich geben, allerdings beide nicht viel Screentime haben. Der Fokus liegt ganz eindeutig auf den drei Jungs.
                                          In "Trash", der auf einem eher unbekannten Roman von Andy Mulligan basiert, wird das Bild einer korrumpierten Gesellschaft gezeichnet, in der praktisch jeder nur auf Geld aus ist und besonders die bis ins Mark korrupte Polizei eher Feind der Bevölkerung als Freund und Helfer ist - was die Hauptfiguren auch am eigenen Leib erfahren müssen. So kommt es im Verlauf des Films zu einigen drastischen Szenen, die für eine FSK 12 schon hart an der Grenze sind. Andererseits war der Film wohl auch für ein jüngeres Publikum gedacht, um es für die Thematik zu sensibilisieren. Von daher sind sie wohl auch angemessen, um zu zeigen, dass in Rio eben nicht alles nur eitel Sonnenschein ist (die Stadt ist ja immer noch ein beliebtes Urlaubsziel).
                                          Die Inszenierung funktioniert auch sehr gut. Es gibt schnelle Schnitte, öfters untermalt mit brasilianischem Hip-Hop, und, wie erwähnt, sehr farbenfrohe Bilder. Wobei man manchmal dadurch auch den Eindruck bekommt, dass das Ganze etwas verkitscht wird.
                                          Was die Handlung betrifft, muss man leider einige Abstriche machen. Die Erzählung wirkt manchmal etwas unausgereift und die Nebenfiguren scheinen dem Film egal zu sein.

                                          [SPOILER: es störte mich beispielsweise, dass man nicht erfährt, was mit Rooney Maras Charakter passiert, während sie bei der Polizei ist. Und wie sie wieder von dort wegkam. Als sie am Ende zurückkehrt, scheint ihr ja kaum was passiert zu sein, obwohl das eher zweifelhaft erscheint, bedenkt man, was mit einem der Jungs angestellt wurde.
                                          Außerdem wurde auch nicht darauf eingegangen, wie es der Priester parallel geschafft hat, die ganzen heimatlos gewordenen Menschen zu versorgen, obwohl er zwischenzeitlich kein Geld mehr hat, da ihm dies die Jungs notgedrungen stehlen mussten.
                                          Und es erscheint sehr unglaubwürdig, dass ein kleines Mädchen mehrere Tage ohne Essen und Trinken auf einem Friedhof ausharren konnte!
                                          Da wird irgendwie schon ziemlich viel verharmlost.]

                                          Auch das Ende wirkt etwas zu zuckersüß, naiv und unrealistisch. Ein märchenhaftes Happy End wie dieses hier ist bei dem Film eigentlich eher deplatziert.
                                          Und zur deutschen Synchro ist anzumerken, dass hier die Mehrsprachigkeit der handelnden Figuren leider ignoriert wurde. Die drei Hauptcharaktere sprechen nämlich hauptsächlich Portugiesisch und nur sehr gebrochen Englisch, da sie es ja selbst noch lernen. In der deutschen Fassung reden aber alle Deutsch. Und dementsprechend irritiert es, wenn die Jungen sich gegenüber den beiden amerikanischen Missionaren so unbeholfen artikulieren. Trotz der guten Sprecher führt hier also mal wieder kein Weg am Originalton vorbei.
                                          Nichtsdestotrotz ein sehr gut gemachter Film mit tollen Schauspielern und wichtiger Botschaft, der auch mal das Auge auf Missstände lenkt, die uns nicht direkt betreffen, aber nicht ignoriert werden sollten. Definitiv einen Blick wert.

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                                          • Sag mal, wie viele Leinwandgrößen sterben dieses Jahr denn noch? :'(
                                            Um ihn finde ich's auch sehr schade. Zwar jetzt nicht ganz so bekannt ("Hollywood-Legende" finde ich auch eher hoch gegriffen), aber ein talentierter Charakterdarsteller, der jeden Film aufwerten konnte. Ich wurde natürlich auch durch "Independence Day" auf ihn aufmerksam. So richtig klasse fand ich ihn als Gangsterboss in "Lost Highway".
                                            Nun ist Dick Laurent leider wirklich tot. Er wird nicht vergessen werden.

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                                            • Da ich schon viel über die beiden Filme hörte, ist das für mich heute Pflichtprogramm. Werde definitiv einschalten, auch wenn ich mir sicher bin, dass sie mich erschüttern und wütend machen werden.
                                              Aber manchmal muss man sich eben auch mit den dunklen Seiten des Menschen beschäftigen; man sollte nicht wegschauen. Über den Massenmord in Indoniesien weiß ich dazu bis heute nur wenig. Ist auch immer gut, wenn man seine Kenntnisse über geschichtsträchtige Ereignisse - vor allem die schlimmsten - vertiefen kann.

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                                              • Die sehe ich echt gerne.
                                                Finde sie tatsächlich sehr hübsch und ihre Art finde ich sympathisch. Außerdem ist sie auch echt verdammt witzig. Hab mir schon so einige ihrer SNL-Sketche auf Youtube angesehen.
                                                Bin mal gespannt auf ihre kommenden Projekte. Wie man sieht, ist sie ja auch vielseitig, was ihre Rollenwahl betrifft.

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                                                  Gabe666 18.11.2015, 22:58 Geändert 19.11.2015, 18:39

                                                  Der erste Film des 1999 gegründeten Dark-Castle-Studios funktioniert tatsächlich weitaus besser als der nachfolgende "13 Geister". "Haunted Hill" oder, wie er im Original heißt, "House On Haunted Hill" machte den Anfang der vom Studio produzierten Remakes von Horrorklassikern aus den 50er und 60er Jahren (das dritte und letzte war "House Of Wax"). Wie bei "13 Geister" handelt es sich auch hier um die Neuverfilmung eines Films von William Castle (dem das Studio schon mit seinem Namen Tribut zollt), der seine eher billig produzierten Filme damals mit marktschreierischen Gimmicks bewarb, und versuchte, das Publikum während der Vorstellung um jeden Preis zu erschrecken: beim Original von diesem hier, das auch sein bekanntestes Werk (zählt man den von ihm zumindest produzierten "Rosemary's Baby" nicht mit) darstellen dürfte, ließ er beispielsweise Skelette an Seilen über den Köpfen der Zuschauer schweben - auf sowas muss man auch erstmal kommen!
                                                  Gleichzeitig war der originale Film auch jener, welcher Vincent Price sein Image als sinistrer Gentleman verpassen sollte - der Mann hatte zwar zuvor schon in Horrorfilmen mitgespielt, aber durch diesen Film wurde er praktisch auf diesen Rollentypus festgelegt.
                                                  Und damit kommen wir auch schon zum größten Pluspunkt dieses Remakes: seiner Besetzung. In der Rolle von Price hat man hier "Barbossa" Geoffrey Rush, dessen Charakter eine eindeutige Hommage sowohl an Price als auch an Castle darstellt. Der Nachname seiner Filmfigur sowie der Schnurrbart, den er hier trägt, spielen eindeutig auf Price an, wobei der Hintergrund des Charakters als gerissener Besitzer eines Vergnügungsparks auf den spektakelliebenden Castle verweist. Mit seiner Darstellung trägt er den Film über weite Strecken.
                                                  Fanke Janssen als seine Ehefrau, mit der ihn eine Hassliebe verbindet, ist auch toll. Es macht Spaß, den beiden dabei zuzusehen, wie sie einander taxieren, sich gegenseitig angiften und dabei versuchen, den jeweils anderen hereinzulegen. Die restliche Besetzung spielt leider nicht auf demselben Niveau. Größtenteils machen die ihre Sache aber immerhin solide. Peter Gallagher als mysteriöser Arzt und die später durch "Heroes" und die "Resident Evil"-Filme bekannter gewordene Ali Larter als hauptsächliche Sympathieträgerin stechen da am ehesten hervor.
                                                  Ebenfalls Erwähnung verdient "Re-Animator" Jeffrey Combs als sadistischer, gestörter Geister-Psychiater, dessen Auftritte nur leider viel zu kurz ausfallen und der dazu auch so gut wie nichts im Film zu sagen hat. Seine Präsenz beschränkt sich leider nur darauf, finster in die Gegend zu starren und mit chirurgischen Instrumenten zu hantieren. Eine ziemliche Verschwendung.
                                                  Und leider gibt es auch hier einen, der negativ ins Gewicht fällt, nämlich Chris Kattan als Comic Relief. Zwar ein SNL-erfahrener Komiker, der hier aber kein bisschen lustig, sondern nur nervig wirkt. Der Humor war hier schon unangebracht, weswegen es für noch größeres Kopfschütteln sorgt, dass man diesen Fehler bei "13 Geister" dann sogar noch eklatanter wiederholte.
                                                  Aber kommen wir wieder zu den positiven Aspekten des Films. Wie bei "13 Geister" ist die Kulisse verdammt gut gelungen. Das verlassene Irrenhaus sorgt auf jeden Fall für eine unheimliche Atmosphäre, die zudem auch von der Musik gut unterstützt wird. Der Score stammt von "Matrix"-Komponist Don Davis und hat schon einige memorable Momente. Außerdem wurde auf Marilyn Mansons großartiges, richtig düsteres Cover von "Sweet Dreams (Are Made Of This)" der Eurythmics zurückgegriffen, das zweimal im Film erklingt (während der Ankunft der Protagonisten im Haus und während des Abspanns). Keine schlechte Idee, auch wenn es an anderen Stellen besser gepasst und die Atmosphäre noch zusätzlich verstärkt hätte.
                                                  Zu hervorzuheben sind auch noch die für eine FSK-16-Freigabe doch teils ziemlich derben Splatter-Effekte, für welche wie auch bei "13 Geister" die Spezialisten von KNB verantwortlich zeichneten.
                                                  Weniger gelungen sind hingegen auch hier die Computereffekte. Den Großteil des Films über werden sie zwar nur vereinzelt eingesetzt und fallen kaum auf, aber wenn im Showdown dieses eigenartige "Schattenmonster" auftaucht, nehmen sie überhand und zerstören praktisch alles, was bis dahin an Atmosphäre aufgebaut wurde. Das CGI sieht sogar für seine Entstehungszeit fürchterlich aus!
                                                  Und das Hauptproblem des Films liegt eben auch in seiner Inszenierung und der neuen Prämisse. Während das Original es, soweit ich weiß, bis zum Schluss offenließ, ob die gezeigten unheimlichen Ereignisse menschengemacht oder übernatürlichen Ursprungs waren, ist hier schon relativ früh klar, dass man es mit echten Geistern zu tun hat (beziehungsweise einem, nach Art von "Shining", lebendigen Haus - diese eigenartige Wesenheit am Ende war nach Aussage der Macher übrigens von H.P. Lovecraft und den von ihm erdachten mit dem menschlichen Verstand nicht fassbaren, außerweltlichen Monstern inspiriert; im Film lässt sich diese Verbindung aber höchstens erahnen). Dass das Geschehene hier übernatürlichen Ursprungs ist, spricht ja jetzt nicht unbedingt gegen den Film. Aber dann hätte man es doch auch hier lieber bis zum Ende offenlassen und erst im Finale enthüllen können! So geht leider größtenteils die Spannung flöten und der Film wird allzu vorhersehbar.
                                                  Zudem hat man hier mit William Malone auch keinen unbedingt so talentierten Regisseur. Er verzettelt sich zwar nicht so häufig in hektischen Schnitten wie Steve Beck bei "13 Geister", aber man merkt doch deutlich, dass er eher an Spektakel als wirklichem Grusel interessiert ist. Und das Drehbuch ist auch hier die größte Schwachstelle. Vor allem das Ende geriet völlig dämlich
                                                  [SPOILER: Dass der nervige Comic Relief als Retter in der Not in geisterhafter Form wieder auftaucht, war ein bescheuerter Einfall, den man bei "13 Geister" aber ebenfalls nahezu 1:1 wiederholte! Was war denn da mit den Autoren nur los?!]
                                                  "Haunted Hill" ist insgesamt zwar weitaus überzeugender als der Nachfolgefilm, macht seine Horrorfilm-Atmosphäre aber immer wieder mit völlig deplatzierter Komik und dummen Drehbuch-Entscheidungen sowie zum Schluss auch exzessivem CGI-Einsatz zunichte. Die größtenteils guten Darsteller, toll gemachten Sets und die Ekeleffekte sowie die Musik bleiben positiv im Gedächtnis, ebenso auch eine verstörende Halluzinationsszene, bei der mal kurz ein wenig Talent des Regisseurs aufblitzt. Daneben gibt's noch ein nettes Cameo von Peter Graves als Host einer Gruselsendung und eine fiese Szene nach dem Abspann. Ansonsten ist das hier aber doch eher enttäuschend.
                                                  Was den Film besser gemacht hätte, wäre das komplette Rausstreichen des dämlichen Comic Reliefs, mehr von Jeffrey Combs als irrem Arzt, nur vereinzelte Andeutungen der unheimlichen Geschehnisse statt Holzhammer-Horror und ein völlig anderes Finale (auch wenn ich jetzt nicht wüsste, wie das hätte aussehen müssen - jedenfalls nicht so wie das hier!). Es ist schon schade, dass "Haunted Hill" nach hinten raus immer schlechter wurde, an sich schimmert hier ja immer wieder eine Menge Potenzial durch.
                                                  Zusammenfassend muss man sagen, dass sich Dark Castle mit diesen Remakes echte Chancen vertan hat. Die Originale kenne ich höchstens durch winzige Ausschnitte, die Tricks aus selbigen sorgen heutzutage sicher aber eher für Heiterkeit als für Furcht. Da hätte man es mit diesen Neuverfilmungen echt besser machen, den Stoff in die Moderne transportieren und mal wirklich was Gruseliges draus machen können. Und die Grundausstattung ist ja eben echt verdammt gut gewählt! Sets, handgemachte Effekte, Kamera-Arbeit, Geister - kann alles so bleiben, wie es ist. Man hätte nur nicht solche Stümper auf den Regiestuhl und ans Drehbuch setzen sollen! Mir wäre es echt lieber, man würde die Filme nochmal drehen; eben mit denselben Machern bei der Ausstattung und dem Großteil des Casts, aber dafür mit Leuten, die ihr Handwerk besser verstehen, auf den wichtigen Posten hinter der Kamera.
                                                  Das einzig gelungene Remake des Studios scheint mir "House Of Wax" zu sein (dessen Original, das im Grunde selbst ein Remake eines noch älteren Films, in dem Fall aus den 30er Jahren, darstellte, im Gegensatz zu den beiden anderen nicht von William Castle stammte, aber wie "Haunted Hill" Vincent Price in der Hauptrolle hatte), da ist meine letzte Sichtung aber schon zu lange her. Müsste den nochmal antesten. Jaume-Collet Serra (der später u.a. "Orphan" und "Unknown Identity" drehte) auf dem Regiestuhl spricht ja schon eher für ihn.

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                                                  • Gabe666 18.11.2015, 21:24 Geändert 18.11.2015, 22:13

                                                    Den habe ich tatsächlich noch nicht gesehen. Letztes Jahr lief zum "Heimspiel"-Festival in Regensburg (das übrigens morgen wieder startet und bis zum 25.11. läuft) eine Mike-Hodges-Retrospektive, bei der auch der Regisseur selbst zugegen war und sich nach jedem Film den Fragen des Publikums stellte.
                                                    "Flash Gordon" als grelles Science-Fiction-Spektakel scheint sich ja eher wie ein Fremdkörper in seiner Filmographie auszumachen. Mehrheitlich stammen seine Filme ja eher aus dem Krimi- bzw. Thrillergenre. Ich konnte mir da die weniger bekannten "The Terminal Man" (eine ziemlich interessante Michael-Crichton-Verfilmung), "Black Rainbow" (ein Mystery-Thriller) und "Croupier" (eine Art moderner Film Noir von 1997 mit dem damals noch recht unbekannten Clive Owen) ansehen. Allesamt eher anspruchsvolle Filme. Haben mir alle gut gefallen. Der Mann hat jedenfalls Talent.
                                                    Auf den hier bin ich daher schon neugierig. Wird vielleicht geguckt.

                                                    EDIT: Komme doch nicht dazu, da ich, wie mir grade auffiel, den Sender in meiner Wohnung nicht empfange. Verdammt! :(
                                                    Naja, dann eben ein andermal.

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