Gabster - Kommentare

Alle Kommentare von Gabster

  • 7 .5

    CLAIRES KNIE ist ne dicke Laberkopp-Veranstaltung. Wer zwei Stunden Psycho-Beziehungstalk gut haben kann, dem wird das hier gefallen. Wer scharfsinnige Dialoge mag, der auch. Ich gehör zu beiden Gruppen und hatte deswegen meinen Spaß.
    Der ehemalige Berufsfilou Jerome stehtjetzt vor dem Schritt, sich für immer zu binden, was er irgendwie zum Anlass nimmt, jeden ungefragt von seiner Beziehung und vollzutexten. Privat hätte ich ihn natürlich nach zwei Minuten geknebelt und bespuckt, aber als Zuschauer geb ich mir so was gerne. Begleidet wird Mr. Walking & Talking meistens von einem frühreifen Kind (nervig wie Herpes), das ihrerseits ihre zahlreichen Beziehungen analysiert.
    Jede Form von Aktion ist aus dem Treiben dieser Figuren restlos gestrichen, was bleibt ist das reine Wort, die reine Reflektion. So reicht ihm am Ende auch der detaillierte Gedanke an die Liebe selber aus, lieben als aktives Gefühl muss Jerome nicht. Ist ihm glaub ich auch zu profan. Und die einfache Berührung, die das letzte Drittel des Filmes beherrscht wird dann auch zur großen erotischen Erfüllungsszene stilisiert samt Ejakulationsmetapher, wenn das beiläufige Streicheln in die an einem Felsen brechende Welle aufgelöst wird.
    So rettet sich CLAIRES KNIE über seine Laufzeit hinweg, vom oberflächlichen Geblubber hin zu einer tiefsinnigen Analyse des (soziopathischen?) Jerome. Nebenebei werden noch die weiblichen Formen, hier das titelgebende Knie (jedem das seine...) zur Heiligkeit stilisiert. Rohmer sieht Sexualität eher als alles verschlingendes Monster, das einen Mann (weibliche Sexualität behandelt er eher unter ferner liefen) ganz einnehmen und beherrschen kann. Selbstverstänbdlich nur in Gedanken, denn Handlungen sind was für Actionfilmer. ;) In Lustfeindlichkeit driftet er trotzdem nicht ab, da sein Humanismus für alles Verständis aufweist und seine feinsinnigen filmischen Einfälle in jeder Situation eine tiefe Schönheit bewahrt.

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    • Are you there, Chelsea?
      The League
      The Mindy Project
      Die wilden Siebziger
      Alex & Whitney
      Dharma & Greg
      Community

      In irgendeiner Reihenfolge.

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      • 6

        Auf jeden Fall ein mächtiger Schritt in die richtige Richtung, was deutsche Kinderfilme angeht (noch immer krümme ich mich vor Schmerzen, wenn ich an DIE WILDEN KERLE 5 zurück denke). Die erste Überraschung war gleich zu Beginn: Karoline Herfurth ist erträglich! Keine Ahnung, wie das passieren konnte, aber sie nervt auf einmal nicht mehr so furchtbar wie sonst. Wenn sie sich jetzt noch den albernen Berlin-Akzent, den sie sich hier zugelegt hat, abgewöhnt, dann wird aus ihr vielleicht irgendwann mal so was wie eine... na, wie nennt man die, die eine Illuion erzeugen können, in dem sie in Charaktere schlüpfen? Ah, Schauspielerin. Generell ist die Besetzung gelungen: Prahl, Kroos, Zehrfeld und Peschel füllen ihre kleinen Rollen gut aus, einzig Katharina Thalbach schafft mal wieder das Unmögliche und unterbietet sich selbst an Erbärmlichkeit. Diese Frau ist nur noch ein wandelnde Peinlichkeit.
        RICO, OSKAR ETC. ist kreativ, fantasievoll und originell. Ein bisschen wie AMELIE für Kinder, was gut passt, da AMELIE ja auch schon eher was für Kindsköpfe war (und das ist übrigens in diesem Fall kein Kompliment). Rico ist n netter Bursche, dem ich gerne die anderthalb Stunden bei seinem Streifzug durch ein Merparteienhaus gefolgt bin und seine Voice Over waren sehr spaßig, genauso wie die Visualisierung seiner speziellen Gedankengänge. Und eine gewisse Nähe zu einem kleinen Jungen, der sich viele Jahre später unter dem Namen Gabster bei Moviepilot angmeldet hat, ist ihm auch nicht abzusprechen. :D
        Der Krimiplot kommt erst spät in die Gänge und ist dann auch mehr einfach so da, macht aber Spaß und am Ende hab ich sogar ein bisschen mit den Jungs mitgefiebert. Und die fiesen Zwillingsschwestern vom Anfang waren ja wohl creepiger als die Mädels aus SHINING, i swear.

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        • 7 .5

          So geht Thrill! Straight in my face ohne Umschweife und ohne viel Blabla. Sehr stark. Die Geschichte des Biedermanns, der aus Liebe zu einer Frau immer das tut, was man ihm sagt, alles erträgt und erst langsam merkt, dass er eigene Entscheidungen treffen muss, um sie zu halten, ist zwar nicht neu, aber selten waren dabei so viele abgetrennte Gliedmaßen mit von der Partie wie im Fall von 13 SINS. Sein blinder Gehorsam wird hier nicht nur bis aufs Äußerste pervertiert und macht ihn zum idealen Rädchen im kapitalistischen Getriebe sondern mit dem sich zuspitzenden Strudel der Grausamkeiten, vor denen nicht mal der Rückzug ins Private schützt, wird Stamm auch seinem Mentor Eli gerecht. Da 13 SINS schon einige Parallelen zur HOSTEL-Reihe aufweist, mal ein kleiner Vergleich: 13 SINS ist besser als alle Eli-Filme zusammen (GREEN INFERNO noch nicht gesehen) aber trotzdem fehlt ihm der leicht unfertige Charme, den Roth selbst in seinen erbärmlichsten Momenten (die Rückblende in CABIN FEVER, das Volksfest in HOSTEL 2) noch auszeichnet. Im Gegensastz zu Roth findet Stamm am Ende auch zum Humanismus zurück und stattt eines "Leider alle gestorben"-Finale gibt es menschliche Wärme. Auch mal ganz nett.
          Trotzdem ist das Ende die Achillesverse dieses tollen Filmes. Ich hab zwar den bescheuerten Twist (wenn man das denn so nennen will) geschluckt, weil es einfach zu rasant und zu badass war, als dass ich es hätte nicht abfeiern können, aber mal allen Ernstes: Das war ja noch abstruser als die Theorie zum Kennedy-Mord, die dieser Film aufstellt. Generell gibt es zu den 13 Sünden auch noch mindestens 13 Logiklöcher. Mich juckt so was ja nie, aber einige werden sich hier ziemlich abarbeiten können.
          Neben dem Ende hatte ich noch an der Szene in dem Motel und der nachfolgenden Krankenhausszene zu beißen. Nicht weil sie schlecht wäre, sie ist sackstark und creepy as a flying shit, aber sie ist schwierig. Sehr schwierig. Ich fand den Horrorfilm schon immer dann am Bedenklichsten, wenn man ihn als Rachegeschichte der in der Schule gemobbten Außenseiter an ihren Peinigern sieht. Dumme Jungssprüche mit Macheten zu vergelten, ist doch ein bisschen over the top. Jaja, du hattest eine schwere Kindheit, buhuuu, jetzt pack die Kreissäge wieder ein und geh zum Therapeuten! 13 SINS legt diese Lesart aber nicht nur Nahe, sie schreibt sie quasi aufs Plakat. Trotzdem ist die Sequenz sicherlich ein Schlüsselmoment, weil Elliot hier beginnt, nicht mehr nur zu funktionieren sondern nach seinen eigenen Gefühlen zu handeln und sich die Challenges selbst zu stellen. Sein Gefühl ist hier zwar noch Hass und seine Challenge ist es, mit Stühlen um sich zu schlagen, aber all das wird noch zu einem Gefühl der Liebe und zu der Challenge, seine Familie zu beschützen, keine Sorge.
          Aber ich hör mal auf zu nörgeln: 13 SINS ist nicht nur spannender Horror, rasante Action und aberwitzige Comedy, sondern auch der nach HER schönste Liebesfilm dieses Jahr ("Are you kidding? Get your ass over here"). Und für alle Herren der Schöpfung sicher eine beruhigende Botschaft, dass egal, was für Scheiße wir wieder verboclkt haben und egal, auf was für abgefuckte Ideen wir kommen, wir noch hoffen können, eine klarsichtige Frau an unserer Seite zu haben, die uns wieder erdet.
          13 SINS reflektiert die "schneller, höher, blutiger"-Ideologie des Horrorfilms dadurch, dass jede Challenge, die dem Protagonisten gestellt wird, der Vorhergegangenen an Durchgeknalltheit noch eins drauf setzt und kann trotzdem daran gewinnen. Das mag man Doppelmoral nennen oder einfach einen arschgeilen Film. Immerhin enthält er sich bei zu plumper Medienkritik, in dem er das "Spiel" nie ausschlachtet und das "Publikum" (sind wir eigentlich das Publikum?) maximal erwähnt. Damit entgeht er dem PANEM-Effekt, sich an dem aufzugeilen, was man meint zu kritisieren.
          Elliot bekommt am Ende die Möglichkeit, das zu haben, was er eigentlich die ganze Zeit wollte, weil er sich dem menschlichen Trieb nach Sieg und Überlegenheit (personifiziert durch den autistischen Bruder) zu entziehen weiß. Der Vater meinte noch "I can keep you from winning", weiß aber nicht, dass sein Sohn selbst diesen Schritt machen muss, wenn er Ron Perlman als ultracoolen Cop ("Don't make me say freeze") gegenübersteht. Es ging Elliot nie darum zu gewinnen, es ging ihm immer nur darum, die Ruhe wiederherzustellen und genau deshalb geht er am Ende als Sieger vom Feld. Die Botschaft klingt durch und durch zynisch, wenn ich die ganzen Todesfälle dieses Filmes bedenke, aber ich glaube, wenn wir uns im Bereich der Fiktion bewegen, können wir auch mal eine Massenenthauptungsszene als Metapher durchgehen lassen. Vor allem, wenn sie so kalt und nihilistisch daherkommt.
          13 SINS beweist: Zu viele Genres verderben nicht den Brei, wenn ein Regisseru mit so viel Liebe und Tatkraft am Werk ist wie Daniel Stamm, der beim anschließenden Q&A übrigens supersympatisch rüberkamm und einige desillusionierende Geschichten über Hollywodd und über das Fernsehgeschäft ("Kreativ möchte man sich erschießen") zum Besten gab.

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          • 4

            Kleine Anmerkung an den Regisseur: Wenn du einen Schrank nimmst, der eine Teleportationsmaschine ist, dann ist das ok. Es ist aber abgefuckter Trash und du kannst uns dann doch nicht einreden wollen, dass wäre irgendwie deep oder düster. Es ist ein Schrank, der eine verfickte Teleportationsmaschine ist. :D Gleiches gilt übrigens auch für Oralsex im Beisein lebender Toter oder eine Farm, auf der sich die Jugendlichen der Stadt treffen, um sich nach Herzenslust Messer in den Bauch zu rammen.
            JAMIE MARKS IS DEAD will trotzdem auf Biegen und Brechen tiefgründig und depri sein. Kurz zur Handlung: Jamie Marks ist tot. Und alle so voll auf Drama. Dann erscheint er einem seiner Mitschüler. Und alle immer noch so voll auf Drama. Joa, und das wars eigentlich auch schon. Ach ja, doch noch was Wichtiges vergessen: Jamie Marks sieht aus wie Harry Potter auf Schlafentzuug.
            Dazwischen ist jede Menge Gelaber und deeper shit zu sehen (wie oben beschrieben). Ich hab mich sehr gefreut, die kleine Brody aus HOMELAND mal wieder zu sehen und gegen Ende wurde es doch noch hier und da ein bisschen creepy ("Open the door"). Immer mal wieder streut der Film auch kranken Humor ein ("Aren't you dead?" "Oh, don't worry about me."), der bei dem ganzen Geheule und Gesülze aber nicht wirklich zünden kann. Ergibt summa summarum einen schlechten Film. Nen Judy Greer-Sympathiebonuspunkt muss ich aber natürlich draufpacken.

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            • Sofern der Film nicht verwandt oder verschwägert mit Boyhood ist, verbuche ich den Titel mal unter Blasphemie.

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              • 6

                Roth verlegt seine Prämisse diesmal in die Kinotradition des Horrorfilms, wodurch er weniger den Eindruck eines Jungen macht, der sich zum Ziel nimmt, möglichst viel ekliges Zeug auf einen Haufen zu sammeln. Das fängt schon dadurch an, dass er weibliche Protagonisten nimmt und so eines der zentralsten Themen der Horrorgeschichte, wie archaische Männlichkeit versucht weibliche Schönheit zu zerstören und am Ende doch den Kürzeren zieht, in sein Kabinett des Grauens aufnimmt. Und wenn er Genregrößen wie Ruggero Deodato oder Edwige Feneche mit in den Cast aufnimmt, dann sicher nicht (nur) weil es geil ist, sondern weil er bereit ist, den Schritt zu wagen, sich einen Kommentar auf das Genre zu leisten. Dafür schenkt er sich endlich die Idee (die er vielleicht eh nie hatte und man ihm einfach aufdrücken wollte), mit sich in Touristen verbohrenden Folterinstrumenten ließe sich Kapitalismuskritik gestalten. (Deswegen reicht ihr am Ende ihr Geld allein auch nicht, um sich zu befreien, sondern sie muss erst die Macht über ihre Entscheidungen abgeben). Während es in Teil 1 noch um Gier und Lust ging, geht es in Teil 2 darum, worum es immer geht, wenn jemand sein Opfer an einen Stuhl bindet und anfängt mit der Kreissäge zu balancieren: um Macht. Und wo im Vorgänger einer der Folterer noch sagte, diese Art von Tourismus sei einfach der nächsthöhere Schritt zum Bordellbesuch, so wäre das in diesem Teil dementsprechend der nächst höhere Schritt dazu, seine Frau zu schlagen, denn die Killer in diesem Film tun das hauptsächlich, weil sie sich ihren Frauen gegenüber schwach und (im nicht-sexuellen Sinne) impotent vorkommen. Das macht natürlich genauso wenig Sinn, wie HOSTEL jemals Sinn gemacht hat, aber er erwehrt sich der Lustfeindlichkeit und dadurch, dass Roth sein wackliges Gerüst mit dem Holzhammer solide schlägt, hält es einigermaßen. Hier und da wackelt und quietscht es, hier und da löst sich eine Schraube, aber am Ende steht das Ding.
                Dabei beginnt die Schose schon fast verboten krude und erinnert in seiner Verzweiflung, abgetrennte Gliedmaßen zu zeigen, schon fast an die publikumsbeleidigende Rückblende aus CABIN FEVER. Nicht nur, dass Roth nochmal den ersten Teil wiedererzählt und eine ba dumm tss-Pointe an die nächste hängt, so ergibt es keinen Sinn, den Geheimbund, die die Hostels organisieren jetzt zu einer internationalen Verschwörung zu stilisieren. Es ist schon unrealistisch genug, dass die in einem verlassenen Haus in der Slowakei Kinder quälen können, auch ohne dass sie Polizei und Politik kontrollieren. Aber nun gut, mit der Katze am Frühstückstisch hat das Ganze immerhin ein eindrucksvolles Finale und danach kann dann auch mal die Handlung beginnen, die zunächst brav die Stationen des ersten Teils abklappert. Wenn man die Jungs noch mit jeder Menge Drogen und williger Frauen in die Slowakei gelockt hat, tut bei den Mädels ein Wellnesswochenende sein Übriges. Wobei die drei -kaum angekommen- so schwanzgeil werden, dass die Entführer einfach nur noch auf ihr Boot zeigen müssen und schon hopsen sie ihnen in die Arme.
                Roth ist vollkommen unbegnadet darin, Spannung aufzubauen oder den Zuschauer im Unklaren zu lassen. Das hat er schon immer wieder traurig bewiesen, aber hier treibt er es auf die Spitze. Zum Glück versucht er es nicht so oft, die meiste Zeit versucht er eben das zu tun, was er kann: Erst Leute beim Kiffen zeigen und dann beim Töten. Und dabei macht ihm nunmal derzeit niemand was vor. Ein Satz, den er im Interview zu dem Film sagte (übrigens toternst), zeigt glaub ich ganz eindrucksvoll, was sein Primärinteresse beim Filmemachen ist:

                "Ich will mich nicht wiederholen, ich will den Leuten immer etwas Neues erzählen. Deshalb wird sie in diesem Film nicht schon wieder mit einer Kettensäge getötet, sondern wir nehmen eine Kreissäge."
                (Man will ja als Erzähler sich selbst immer weiter entwickeln, ist klar oder?)

                Ich hab die Kinoversion gesehen, die n bissel kürzer ist als Roths Version (die ja leider, so weit ich weiß, aus Zensurgründen hier nicht mehr zu haben ist), worunter viele Szenen erkennbar leiden, weil ihnen das Finale oder der inszenatorische Zusammenhang ganz einfach abgekappt wurde. Wie ich aus einem Behind the Scenes-Feature folgern konnte, betrifft das unter anderem den Deodato-Cameo und ich hab auch mal was gelesen, von wegen die Straßenjungs spielen Fußball mit nem Kopf? Fehlt auf alle Fälle auch.
                Seine Dramaturgie hat er vom sich langsam anziehenden Survival-Horror, in dem es nur darum geht, in jeder Szene noch mehr auf die Fresse zu geben als in der vorherigen und darauf zu achten, dass alle Eingeweide ins Bild passen, hin zu einem eher komplexeren Gore-Film, in dem er manchmal sogar die Bildsprache in Richtung Giallo rückt oder mit Nouvelle Vague-mäßgen schnitten operiert. Aus dem Beobachter Roth ist ein Ästhet geworden.
                Leider haut es noch immer nicht mit der Figurenzeichnung hin und die beiden Killer zu charakterisieren hätte er sich von Grund auf sparen können, zum einen, weil es mir als Zuschauer ziemlich egal ist, wie das Verhältnis eines Typen zu seiner Frau ist, sobald er mit einer Kreissäge auf ein Mädchen zu rennt. Außerdem wechseln die beiden ihre Persönlichkeiten so beliebig, je nach dem, wer schneller aus dem Weg geräumt werden muss (wahrscheinlich aus Budgetgründen), dass mir schnwindelig wird. Und mal abgesehen davon tat ich mir schwer damit in dem trotteligen Portier aus HIMYM hier einen gemeingefährlichen Psychopathen zu sehen.
                Das Ende, wenn Roth sein Durchdeklinieren verschiedener Foltermethoden beendet hat und daran geht, den Film in ein Muster zu bringen, dass der Horrorgeschichte genüge tut, also wenn er den Rachefeldzug beginnen lässt, dann reißt das beim Film noch einiges raus. Es ist zwar plump, das zu sagen, aber gerade das Spiel von Aggression und Gegenaggression machen im Film den Reiz aus. Sonst könnte man sich auch eine Doku über eine Metzgerei ansehen (habe ich das nicht kürzlich bei Hershell Gordon Lewis? Na egal :D). Besser als Teil 1 ist er trotzdem nicht, dafür ist unterwegs zu viel schiefgelaufen.

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                • 6 .5

                  Ich hatte mir vorher sehr gewünscht, nicht in das allgemeine BLING RING-Bashing einzusteigen, weil ich Story und Look im Vorfeld sehr gelungen fand und Sofia eine großartige Regisseurin ist. Zum Glück muss ich das auch nicht, denn THE BLING RING ist kein schlechter Film, aber in Sofias Werk doch eher wie ein gemütlicher Tag auf der Couch, nachdem man eine Woche lang großartige Arbeit geleistet hat.
                  Das Thema ist wohl auf keinen Regisseur so perfekt zugeschnitten wie auf sie, die schon immer glamouröse Oberflächen in den Mittelpunkt gestellt hat. Zugegeben, jemand, der auf der Coppola-Farm großgeworden ist, kann wohl auch nur Filme über den Luxus-Lifestyle machen. Während sie sich bisher meistens noch hinter diese Oberfläche vorgewagt hat oder sie wie in VIRGIN SUICIDES als Martyrium entlarvt hat, geilt sie sich hier die meiste Zeit bloß daran auf. Ähnlich wie ihre Protagonisten, die nicht genug davon bekommen können, in die Privatanwesen ihrer Lieblingspromis zu schnüffeln, scheint es auch Sofia rattenscharf zu finden, einfach mal zu zeigen wie jemand lebt, der sein Geld damit verdient, über rote Teppiche zu laufen. Und weil ich oft das Gefühl hatte, Sofia hätte beim Drehen einfach gesagt: "Ich will auch unbedingt noch mal bei Lindsey Lohan drehen", kann ich es nicht ganz ernst nehmen, wenn sie ihre Filmfiguren, die exakt genauso denken wie sie, als kranke Stalker entlarven will. Andererseits entsteht dadurch noch eine interessantere Sichtweise, denn Sofia verdeutlicht an ihrem eigenen Negativbeispiel, dass wir alle ein bisschen so ticken. Auch wenn mir die im Film gezeigten Promis piepegal waren (Wer ist zum Beispiel Miranda Kerr? Einer kurzen Internetrecherche zufolge hat sie wohl so ein Dings und macht so Zeugs und ist wohl fame) hab ich mich daran erinnert, wie ich bei der ersten Sichtung von ZOMBIELAND noch dachte: "Wow, ist das wirklich das Haus von Bill Murray?". Ich bin also nicht besser und vielleicht fühlen sich viele so von diesem Film abgestoßen, weil sie sich selbst nicht darin wiedererkennen wohlen. THE BLING RING legt einen Finger in die Wunde, dass wir alle vom Ruhm gleichzeitig abgestoßen und angezogen werden, wir vergöttern und verachten jede Prominenz, beneiden und verteufeln sie. Früher hat man Kriege geführt, um die Knochen von Heiligen zu haben, heute brechen Teenies in Luxusappartments ein, um BHs und Scotchflaschen zu stehlen. Geändert hat sich nichts. Deswegen ist THE BLING RING ein zeitlos wichtiger und ewig herausfordernder Film.
                  THE BLING RING kam passenderweise in dem Jahr heraus, in dem uns der NSA-Skandal schockte und Google eine Datenbrille entwickelt hatte, die unser Privatleben freundliche verschnürt und mit besten Grüßen ins Nimmer-Nimmerland schickt. Gerade dieser Schlag von Prominenz hat sein komplettes Leben bereits digitalisiert und mit der Cloud gesharet und wenn noch nicht vor dem Film, dann doch spätestens als sie Sofia Coppola gestattet haben, in ihrem Schlafzimmer zu drehen. Da ist es fast nur folgerichtig, den Schlüssel unter die Matte zu legen und Kissen mit seinem Antlitz im ganzen Haus zu verteilen, als würde man allen sagen wollen: "Kommt rein und guckt wie ich lebe, das erspart mir das Posten." Deswegen ist THE BLING RING ein zeitlos wichtiger und ewig herausfordernder Film.
                  Auch wenn sie es diesmal nicht schafft, die Oberfläche zu hinterfragen, so radikal auf Oberflächlichkeit hat sie sich noch nicht eingelassen. Langeweile durch Bedürfnislosigkeit war schon immer ihr Thema, aber hier wird die Langeweile bis zum Wahn radikalisiert. Wer alles kriegen kann, will immer mehr und wer immer mehr will, der verliert jedes Maß. Pervertiert wird das, wenn Israel Broussard am Ende in James Bond-Manier den Gerichtssaal betritt, während Emma Watson noch den Fernsehkameras erzählt, sie würde gerne mal ein Land führen. Gleichzeitig ist es alles in diesem Film nur eine Frage des Looks, des Scheins und da wird für den Prozess genauso nach dem richtigen Outfit gesucht wie für eine Party, gestohlene Luxusgegenstände werden zu Geld gemacht, das auch wieder nur in Luxusgegenstände gesteckt wird. Und wieder fällt der Film auf das herein, was er kritisiert und verdeutlicht dadurch, dass es stimmt: Hauptsache, es sieht gut aus. Ob Sofia das aus Schwäche macht oder einfach nicht vielleicht doch einen Tick intelligenter ist als gedacht, kann ich echt nicht einschätzen, aber sie entlarvt auch hier die Gesellschaft, die sich in Oberflächlichkeit erstreckt. Deswegen ist THE BLING RING ein zeitlos wichtiger und ewig herausfordernder Film.
                  Handwerklich bleibt Sofia so meilenweit hinter SOMEWHERE zurück, als hätte sie die Kamera ihrem Praktikanten gegeben und gesagt: "Mach du mal, ich guck mir Paris Hiltons Klo an", und ich bin mir nur zu knapp 50 % sicher, dass es nicht so war. An massiv vielen Stellen entgleitet ihr ihr eigenes Timing, hauptsächlich, wenn sie sich daran aufgeilt, wie reiche Leute, die nichts zu tun haben durch Luxusclubs ziehen oder sich diversen Schmuck um den abgehungerten Hals hängen. Die Dialoge zwischen den Jugendlichen klingen ungefähr so wie man sich Gespräche unter Jugendlichen vorstellt, wenn man aus dem Bibelkreis im Altenheim geworfen wird, weil man den Leuten da zu spießig ist und die Schauspieler stehen meistens einfach rum und grinsen. So wirklich durchgehend überzeugt hat mich aus der Clique nur Taissa Farmiga, der Rest bleibt hinter seinem Potenzial zurück oder hat gar keines.
                  Ich hätte Sofia und dem Thema einen besseren Film gewünscht, bekommen habe ich diesen und selbst in dieser Version, die alle zehn Minuten auseinander zu bröseln droht, wirkt der Film noch und beschäftigt mich. Trotzdem reiche ich hiermit offiziell den Wunsch nach einem Remake ein. Und jetzt werde ich erstmal für eine Party um die halbe Welt reisen. Schlüssel liegt unter der Matte, mein Geld in der Kommode neben der Tür, nur damit ihr Bescheid wisst.

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                  • 6

                    Die Männer? Wohl eher DER FUCKING MANN, Marlon Brando!
                    Brando ist durch seine körperbetonte Spielart hier wirklich ein in einen unbeweglichen Körper gepresster Titan, ein Mann, der sich immer durch seine Kraft und seine Freiheit definiert hat und jetzt nicht mehr weiß, ob er eigentlich noch Mensch ist. Wenn er am Anfang in seinem Bett liegt, ist er wirklich voll und ganz zerbrochen und mit jeder Liegestütze, jedem Schritt den er sich unter Qualen abringt, setzt er sich selber ein Stück weit zusammen und mit jedem schalen Blick und jeder spöttischen Bemerkung, die er ertragen muss, rutscht er wieder ein Stück zurück in die Verzweiflung.
                    Theresa Wright kann da natürlich nicht mithalten. Das liegt nicht allein an ihrem rührend hilflosen Festklammern an Pre-Stanislawski-Schauspielmechanismen sondern auch weil ihr das Drehbuch außer "Oh Budd, oh Budd" nicht wirklich Text gibt und ihr diese ekelhaft weinerlichen Geigen auf Schritt und Tritt den ganzen Film über folgen.
                    Der von Brando gespielte Budd liegt nach seiner Kriegsheimkehr in einem Lazarett für Querschnittsgelähmte. Der Film gefällt sich über weite Strecken sehr, die Versehrten hier wieder und wieder zu zeigen und ihre verschiedenen Arten mit der Verletzung umzugehen immer wieder auszubuchstabieren: Da ist der Zyniker, Der, der sich nichts anmerken lässt, Der, der alles tut, um da herauszukommen, usw. Die ganze Zeit über ist die eigentlich interessante Figur der Arzt, auch wenn der am Ende dann auch noch etwas in Richtung Küchenpsychologie geführt wird.
                    Ohne das einnehmende Spiel von Brando wäre DIE MÄNNER wohl nur ein Zeitdokument unter vielen. Damals wahrscheinlich ein hochwichtiger Film, der das Schicksal vieler Männer widerspiegelt und sich sogar an das Thema Impotenz heranwagt. Die einfache Figurenzeichnung und die etwas langatmige Inszenierung rechtfertigt das jedoch nicht.
                    Am Ende wird eine Lanze für die Inklusion gebrochen und Brando wird vielleicht sogar sein Selbstwertgefühl wiederfinden können, nachdem ihm das in der Szene nach der Hochzeit auf so bittere Art geraubt wird, wenn seine Frau, die Sektflasche noch in der Hand, ihn ansieht wie ein Monster. Vergeben und vergessen am Ende und ich hätte da nur noch eine kleine Nachfrage: Wer ist so bescheuert und baut ein Haus mit Treppe auf der Anfahrt, wenn er im Rollstuhl sitzt? Naja, so kamen wir wenigstens in den Genuss mal zu sehen, wie eine Frau ihren Mann über die Schwelle... naja, trägt.

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                    • 8 .5

                      Am Anfang hab ich ja tatsächlich den Fehler gemacht, ein bisschen müde zu werden. Denn Carpenter lässt sich entspannt Zeit, um den Zuschauer zu packen und weil er so ein verdammt fieser Mistkerl ist, hat er mich erstmal in Sicherheit gewiegt, in dem er die Figuren erstmal alle bisschen beim Autofahren zeigt und es knapp eine Viertelstunde lang nach Actionfilm von der Stange aussieht. Und gerade als ich mich zurückgelehnt und seichtes Cop-Entertainment auf handwerklich hohem Niveau erwartet hatte, haut er mir volles Rohr auf die Fresse: Mit der Eiswagenszene wird klar, dieser Film macht keine Gefangene, er schont niemanden. Badassiger werden Filme nicht mehr. Und dann geht es los und wie! Ein Polizeirevier wird belagert. Klingt nicht spektakulär, ist es aber, wenn im Polizeirevier bis auf zwei Sekretärinnen, einem Anfänger, einem traumatisierten Zivilisten und drei Kandidaten für die Todeszelle niemand ist, der sich verteidigen kann und draußen eine blutdürstige Meute wartet, die nichts zu verlieren hat, nicht redet, sich dafür aber umso lieber ritzt.
                      RIO BRAVO für die Straße. Ein grandioser Film! Auf so vielen Ebenen. Ob es Laurie Zimmers Marmorgesicht ist, das keine Mine verzieht, als ihr ein Bekloppter ein neue Körperöffnung in den Arm schießt und sie nur wartet, bis er nah genug an sie herankommt, um ihn mit einem Schlüsselbund auszuknocken. Was für eine Pussy ist dem gegenüber doch Chev Chelios. Oder Martin Wests Blick, der nach erfolgter Rache plötzlich nicht mehr weiß, was er tun soll und sich einfach umdreht und geht. Oder wenn das Revier unter Beschuss gerät, die Scheiben klirren, das Papier aufgewirbelt wird und wir die Menschen gar nicht mehr sehen müssen, die sich hier auf dem schmalen Grat zwischen Leben und Tod stehen, um mit ihnen mit zu fiebern. Und dann das Ende, wenn der idealistische Polizist und der menschenverachtende Serienkiller Seite an Seite das Schlachtfeld verlassen, weil sich für eine Zeit lang, egal, wer sie eigentlich sind, nur zwei verzweifelte Menschen waren, die sich überwunden hatten und füreinander einstanden.
                      In all diesen kleinen Szenen, die so viel bedeuten, den Blicken, die sie sich untereinander zuwerfen oder der sich fast unmerklich anschraubenden Intensität nachdem der Beschuss eigentlich geendet hat, der Film dem Zuschauer aber gerade in diesen Dialogszenen keine Ruhe gönnen will, ist es nicht zu glauben, dass es sich hier erst um Carpenters zweiten Film handelt. An anderen Stellen merkt man das eher, da gibt es typische Füllszenen, auf die unerfahrene Regisseure gerne zurückgreifen, weil sie bei ihren Idolen gesehen haben, dass sie funktionieren. Aber das verzeih ich ihm gerne, wenn ich da Gesamtprodukt sehe.

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                      • 8

                        Wann die Gänsehaut ein gesetzt hat? Als Buddy in der Eröffnungsszene vom gemütlichen Kuschelrock plötzlich das Ruder rumgerissen und die Eishalle zum Kochen gebracht hat.
                        „This is for those, who bop.“
                        Wann die Gänsehaut aufgehört hat? Ein oder zwei Stunden nach Ende des Abspannes…

                        THE BUDDY HOLLY STORY ist mehr als ein Film, es ist ein Statement der Liebe. Der Liebe zur Musik, zur Freiheit und zur Jugend. Die Jugend, für die Buddy durch seinen tragischen Tot unglücklicherweise immer ein Symbol bleiben will. Und er hat mich dazu angefixt, doch noch mal wieder meine alten Buddy Holly-CDs aus dem Schrank zu nehmen und zu entstauben. Auch wenn meine Rock'n'Roll-Phase, aus der diese CDs stammen schon ein paar Donnerstage her ist, habe ich immer noch eine große Schwäche für die Zeit der 50er Jahre. Für die Musik, die Autos, den Stil. Und die Filme über diese Zeit. (American Graffitti, Alter!)
                        In den 70ern waren Filme über die 50er ja auch schwer en vogue, logischerweise, weil die Teens von dareinst da hinter den Kameras standen und THE BUDDY HOLLY STORY schwelgt auch in jedem Petticoat, jedem Cadillac und jedem Hüftschwung, den er einfangen kann. Ich kann es ihm nicht verübeln. Am meisten schwelgt er natürlich in der Musik. Es gibt wohl kaum zwei Minuten, in denen nicht irgendjemand (meistens logischerweise Buddy) sich ne Klampfe greift und ein fetziges Ständchen zum Besten gibt. Man muss also mit der Musik etwas anfangen können, sonst ist man bei diesem Film aufgeschmissen, es werden auch ruhig mal fünf Songs hintereinander am Stück durchgespielt, einfach weils geil ist.
                        Auf einer Ebene ist der Film also eine Huldigung an eine Stilepoche und eine ihrer Ikonen. Aber THE BUDDY HOLLY STORY hat mehr als diese Ebene. Auf einer anderen ist er ein grandios minimalistischer Film, eine Charakterstudie, die seinem Protagonisten über die Laufzeit immer näher kommt und ihn in angenehm zurückhaltener Manier beobachtet. Dabei gibt er ihn nie dem bloßen Effekt frei, seine Ängste, Probleme oder Charakterschwächen werden nie ausgeschlachtet. Wer hier erwartet, eine Musikerbiografie zu sehen, nach der man wieder artig entrüstet den Kopf schütteln kann über Drogenexzesse oder ähnliches, der wird enttäuscht, denn der Film behandelt seinen Helden immer fair, selbst wenn es bei ihm mal nicht rosig laufen sollten. Versteht mich nicht falsch, es läuft einiges schief bei ihm und mal bekommt er auch von seinem Drummer wenige Minuten vor dem Auftritt die Zähne ausgeschlagen aber den Moralisten unter euch wird nicht die Möglichkeit gegeben, selbstgefällig zu werden. Und das ist das Wunderschöne an dem Film. Viele der Qualitäten enstpringen auch Gary Busey in der Titelrolle. Ich war im Vorfeld eher skeptisch, ob er der Richtige ist, er sieht mir immer ein bisschen zu sehr nach Serienfiesling aus, als dass er den Sunnyboy Buddy Holly verkörpern könnte. Aber ich hab mich geirrt. Was er tut, ist perfekt, egal ob er auf der Bühne steht, den Rebellen raushängen lässt, Mädels um den Finger wickelt oder mit seinen Eltern den Gottesdienst besucht.
                        Und BUDDY HOLLY STORY besticht auch durch seinen Humor und seine Insider-Jokes, wenn zum Beispiel Sam Cooke pausenlos über das Erschossenwerden doziert oder es eine Dachszene mit einer Angebeteten namens Maria gibt. Den Vogel abgeschossen haben aber die Szene mit dem DJ, der gegen den Willen seines Bosses "That’ll be the day" spielt und sich in seinem Studio selbst gegenüber der Polizei verbarrikadiert und als The Crickets als einzige Weiße in einem Hotel für Schwarze tun als seien sie Cookes Bedienstete.
                        Trotzdem siegt natürlich die Tragik in diesem Film, der ja nur ein tragisches Ende nehmen kann. Nachdem die erste Hälfte ein einziger Aufstiegstraum ist, beginnt es etwa nach der Hälfte an, für Buddy zu bröckeln, er verliert seine Freunde, seine Musik und wie es sich für eine echte Tragödie gehört, wird alles erstmal wieder besser bevor es zerbricht.

                        „And the rest is Rock’n’Roll.“

                        So kurzweilig und so intim, so dezent und gleichzeitig so ergreifend sind Biopics in der Regel nicht. Weil THE BUDDY HOLLY STORY sich traut, alles falsch zu machen, was man in diesem Genre falsch machen kann, sich in Alltäglichkeiten verlieren kann, wird aus ihm so ein wunderbarer, einzigartiger Film. Mehr kann ich über diesen Film nicht sagen. Nur irgendwas wollte ich noch sagen…, etwas wichtiges, dass ich über diesen Film auf keinen Fall ungesagt sein lassen kann…, was einfach in diesen Kommentar gehört, um begreiflich zu machen, was diesen Film so auszeichnet. Wieso will mir das jetzt nicht mehr einfallen? Warte, ich komm gleich drauf… Ach ja, jetzt hab ichs: Boola, Boola.

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                        • Saustarke Liste! N paar Filme drin gefunden, die ich gesehen aber noch gar nicht bewertet hatte. Für Doris Day hab ich auch so n bisschen ne Schwäche, die ich mir nicht ganz so erklären kann. :D

                          • Genau das hab ich mich gestern erst gefragt. Meine beiden Lieblingsfrauen drehen zusammen einen Film und der kommt nicht raus? Das wäre die Hölle auf Erden.

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                            • Eine riesige Auswahl an vielversprechender Filme, auf die ich alle heiß bin wie ein Bekloppter und über allem thront Fatihs erster Film nach einer viiiiiiiiiiiiiiiiel zu langen Durststrecke!

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                                Eher ein beschaulicher Film von meiner neuen Flamme Mario Bava. In diesem okkulten Schwarz-weiß Horror geht es weniger hoch her als ich es von ihm gewohnt bin und das obwohl die Exposition mit Familienkonflikten, Flüchen und Hexenverbrennungen nur so um sich wirft. So ganz hat Bava hier seinen Stil aber noch nicht raus und so wird DIE STUNDE WENN DRACULA KOMMT eher ein handelsüblicher Gruselfilm, der handwerklich vielleicht ein bisschen besser ist als Artverwandtes und für Genrefans auch sicher kein Fehlgriff ist.
                                Ein alter Arzt reißt mit seinem jungen Kollegen aufs Land zu einer Convention. Bevor sie ankommen wird ihnen schon jede Menge von einer gewissen Hexe erzählt, die dort leben soll. Bislang hat sie wohl allerdings nicht viel mehr gemacht als brav in ihrem Sarg zu liegen, so wie ihre nicht-verfluchte Kollegen auch. Für Angst und Schrecken hat sie aber trotzdem gut gesorgt. Kaum angekommen geht das dynamische Duo unter die Grabräuber, weil sie grad nichts Besseres zu tun haben, während der Kutscher das Rad wieder flott macht. Und in eben dieser Nacht erwacht jene Hexe auch wieder zum Leben und sucht das Dorf heim (entweder weil sie den Sarg geöffnet haben oder weil sie Todestag hat oder weil beides so schön zusammen fiel, so genau hab ich das um ehrlich zu sein nicht geschnallt). Neben jener blutdürstigen Hexe wartet auf unseren jungen Arzt allerdings auch noch ein heißer Feger (Barbara Steele, die ein bisschen so aussieht wie Michael Jackson kurz vor seinem Tod). Todesangst trifft auf Paarungslust. Kann man als Interessenskonflikt durchgehen lassen.
                                Wenn die Hexe samt ihrem Fluch ins Schloss eindringt, wo die Herren Doktoren nächtigen bzw auf Freiersfüßen wandeln, mag das Schauermärchen beginnen. Bei der Hexe handelt es sich übrigens um ein vampirähnliches Wesen, sprich: Besser nicht intim werden mit ihr und lass sie nicht an deinen Hals! So reagiert sie auch in bekannter Manier auf Kreuzdarstellungen, ein Spiegelbild braucht sie aber natürlich trotzdem, sonst könnte Bava ja nicht seinen wunderschönen Spiegelaufnahmen machen (<3). Alles in allem wie gesagt eher everyday Entertainment, der hier und da das große Talent des Maestro himself erkennen lässt, dass er gerade aber noch ausbildet und gut Spaß macht. Gothic Horror geht aber natürlich auch immer. :)

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                                • MP misses: SAPI (2013)
                                  Brillante Mendoza lässt die Welt untergehen in dieser Mischung aus Exorzismus, Katatstrophenfilm,Tierhorror und Verschwörungsthriller. Mendoza nimmt sich von allem das Beste und rührt daraus seine ganz eigene Suppe an. Dabei geht es ihm weder um ein Emmerich-Spektakel (auch wenn es einige grandiose Aufnahmen des im Schlamm versinkenden Manilas gibt) noch einer Durchhalte-Geschichte a la Spielberg. In dem er jeglichen Spannungsaufbau oder klassischer Erzähldramaturgie aus seinem Film verbannt, gelingt ihm eine Momentaufnahme des Chaos in dem alles hoch her geht und mir nie klar war: Wer ist eigentlich wer und was passiert eigentlich grade und wieso. Ohne Anfang oder Ende zirkuliert die Apokalypse einfach vor sich hin und entlässt den Zuschauer auch ohne erlösenden Schlussakkord. Dabei geht alles schief, was schief gehen kann, nicht nur dass die zehn biblischen Plagen samt Flutregen und plötzlicher Todesfälle ein Revival erhalten, die Fernsehreporter, die über dieses Spektakel berichten sollen, kriegen sich auch noch in die Haare und dokumentieren eher die Apokalypse der Medienlandschaft als die medial aufgeheizte Apokalypse. Die Figuren spielen –entsprechend der Rolle, die der Mensch einnimmt, wenn die Welt erstmal im Begriff ist unterzugehen- allerdings keine nennenswerte Rolle und werden auch maximal beiläufig gezeigt. Mir war die meiste Zeit über nicht klar, wer da grade mit wem worüber und wieso redet bzw. was jetzt im Einzelnen dazu beiträgt, dass A dem B die Rübe einprügelt. Mendoza hat keine Geschichte, der man folgen kann und da bedient er sich vielleicht auch hollywoodesker Zerstörungsmechanismen, in denen die Zerstörung allein das Entscheidende ist. Alles, was er tut, ist, eine wahnsinnig beklemmende Stimmung zu erzeugen. Athmomäßig ist mehr nicht drin, als diese grandiosen Bilder von durch den Regen hetzenden Gestalten, denen am laufenden Band die mysteriösesten Dinge passieren und das schließt hungrige Reptilien in öffentlichen Gebäuden ebenso mit ein wie eine nach bester Linda Blair-Manier durchdrehenden Besessenen. Dieses Stagnieren führt im zweiten Drittel eher zu einem kleinen Hänger, in der Zeit, in der ich die meisten der Bilder kannte und nicht noch das siebzigste Mal sehen musste, wie das Fernsehteam durch einen Orkan hin zu irgendeinem Wohnhaus fährt, in dem grade die Offenbarung des Johannes auf Halluzinogenen abging. Zum Schluss reißt der Film das Ruder noch mal rum, hauptsächlich, in dem Mendoza richtig Gas gibt, was Subplots und kreative Todesfälle angeht und all das zu der creepigsten Musik, die ich seit langem gehört habe. Musik ist eigentlich das falsche Wort, es klingt eher so, als würde jemand mit einer zerbrochenen Bierflasche auf einem Synthesizer herumprügeln (Geil!).
                                  SAPI ist also alles in allem ein großartiges Stück Athmosphäre und der düsterste Weltuntergang seit MELANCHOLIA. Kein klassischer Film, eher eine wunderbare Momentaufnahme des Grauens durch die Augen von Fernsehkameras. Und Hand aufs Herz: Wer wollte nicht schon immer mal sehen, wie eine Frau eine Riesenschlange gebärt?
                                  7/10

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                                    Ein schier unglaublicher Film und vielleicht das Abgefuckteste, was es dieses Jahr irgendwo (gemeint ist: egal wo) zu sehen gibt. HARD TO BE GOD ist ein Meisterwerk aber kein Meisterwerk, dass es mir als Zuschauer wirklich leicht gemacht hat. Dreistundenlang deskriptives Schwarz-Weiß ist wahrscheinlich auch nicht jedermanns Sache, aber das ist dem Film auch ziemlich egal. Zum Glück. Trotzdem stresst der Film. Er ist anstrengend, er tut weh und er fordert. Ich musste immer wieder aufstehen, mir die Beine vertreten und mal frische Luft schnappen, um wieder klarzukommen. HARD TO BE GOD ist Arthouse pur und schon allein in seiner Entstehung mit nichts zu vergleichen:
                                    Seit über 40 Jahren hat Regisseur German an diesem Film gearbeitet, ein Projekt, das immer wieder von der Sowjetregierung, fehlender Produktionsmittel und sonst üblichen Schwierigkeiten gebremst wurde. Und als er dann kurz vor dem Ende dieser beschwerlichen Reise stand, verstarb er noch, so dass der Film von seiner Frau und seinem Sohn beendet werden musste und German gar nicht mehr erleben durfte, wie sein Baby das Licht der Kinosäle entdecken durfte. Aber was für ein unfassbares Glück, dass wir das erleben dürfen.
                                    German ist vielleicht der einzige Regisseur, der in seinem Film wirklich eine eigene Welt erschafft, die in der Komplexität ihres Detailreichtums, zivilisatorischen Gepflogenheiten und naturgegeben Bedingungen der unseren in Nichts nachsteht. Drei Stunden lang nimmt er uns auf einen fremden Planeten in eine fremde Gesellschaft mit, in der wir ganz aufgehen. Das ist wie gesagt nicht immer einfach, denn es handelt sich hier um einen dreistündigen Film, der hauptsächlich aus langen Kamerafahrten besteht, die bis zu einer Viertelstunde lang nur alltägliche Arbeiten oder nur im Dreck spielende Tiere zeigt. Zumindest die komplette erste Stunde besteht aus nichts weiter als eben beschriebenen Beobachtungen und ist auf jeden Fall das Schönste, was das Kinojahr 2014 (wenn Bildstörung den Film dieses Jahr noch raus bringen sollte...) bis hierher zu bieten hat. Nachdem ich mich darauf eingelassen hatte, konnte ich mich ganz in diesen Aufnahmen verlieren und wannimmer ich versucht habe, darauf zu achten, wie lange so eine Einstellung geht, saß ich nach einigen Minuten mit offenem Mund da und musste mir ungläubig die Augen reiben, weil ich nicht glauben konnte, was ich da grade sah.
                                    Zusammenfassung: Jeder, der sich gerne in einer fremdartigen Welt verliert und jeder, der sich an cineastischer Perfektion erfreuen kann, sollte sich diesem Film nur mit extra weiten Hosen ansehen und sich irgendwas besorgen, das seinen Sabber auffängt.
                                    Und das ist erst die erste Stunde.
                                    Was danach alles inhaltlich und symbolisch drin steckt, wage ich nicht zu behaupten, bereits erfasst zu haben. Dafür muss man den Film wohl wieder und wieder gesehen und jede Einstellung wissenschaftlich analysiert haben. Was ich so grob aber sagen kann, ist: In dieser zweiten Stunde vollzieht der Film die Entwicklung jedes Menschlichens nach. Das heißt im Klartext: Wir sehen wie sich Zivilisationen bilden, Triebe überwunden werden, künstlerische Tendenzen sich bilden und gesellschaftliche Revolutionen entbrennen. Dabei schafft es German auch in den größten Massenszenen eine große Intimität zu wahren und während sich noch die Menschheitsgeschichte vor unseren Augen abspielt, sehen wir dabei in die dreckverschmierten Gesichter von Menschen, die vielleicht auserwählt sein sollen, diese Geschichte in eine Bahn zu lenken und immer wieder die Trostlosigkeit, die in allem steck. Epos trifft Kammerspiel trifft Found Footage.
                                    Das alles gefilmt in der detailreichsten und großartigsten Kamera, mit einer Ausstattung, die so irrsinnig gut durchdacht und liebevoll gestaltet ist, dass man es einfach gesehen haben muss, um es zu glauben. Manchmal zahlt es sich doch aus, dass mehrere Jahrzehnte an einem Film gebastelt wird.

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                                    • Hätte mich für KREUWEG sehr gefreut, der noch mal einen Tacken fantastischer war, aber wenn ich sehe, was für Grütze da noch in der Vorauswahl war, ist das schon ne akzeptable Wahl.

                                      • Kenne nur kümmerliche Zwei, aber das sind wirklich fantastische Filme. Und der Rest klingt sehr interessant. Liste abonniert und Anfrage raus. :)

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                                        • Etwas Treffenderes wurde hier auf Moviepilot noch nicht gesagt. Oder sonst irgendwo. Wenn das Kino nicht mehr aneckt oder unbequem ist, kann es eigentlich auch gleich dicht machen. Kafka hatte noch gesagt: "Ich glaube, man sollte überhaupt nur Bücher lesen, die einen beißen und stechen. Wenn das Buch, das wir lesen, uns nicht mit einem Faustschlag auf den Schädel weckt, wozu lesen wir dann das Buch?"
                                          Das sollte auch und erst recht für Filme gelten.

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                                            Shaw-Brothers Mega-Box gekauft. Mal sehen, ob dieses legendäre Studio seinem Ruf gerecht werden kann. Denn jetzt werd ich mir genüsslich einen nach dem anderen gegeben. Hell yeah!

                                            Shaw-Brothers 3/8

                                            Einer der zäheren und überflüssigeren Shaw Brothers. DER TEMPEL DER SHAOLIN dümpelt ewig vor sich hin und beschränkt sich darauf, handelsübliche Klischees zu erzählen. Ich hab eigentlich eine ziemlich große Schwäche für die fernöstliche Philosophie und deren Art der Kampfkunst, aber wenn es nicht mehr erzählt als nur zum siebten Mal, dass strenge Disziplin und Gehorsam zum Erfolg führen, dann kann ich auch darauf verzichten.
                                            Um trotz staatlicher Verfolgung ihre Kampfkunst weitergeben zu können, nehmen die Shaolin-Mönche jetzt auch Außenstehende für ihr Training auf. Was danach passiert ist das, was zu erwarten war: Ein Haufen junger Schüler kommt ins Kloster und anstatt wie gehofft sofort Kung Fu-Meister zu sein, werden sie erstmal zu niedrigen Aufgaben verdonnert, die ihnen am Ende doch mehr nützen, als sie zuerst dachten. Und dann ist da der eine Großmäulige darunter, der sich dauernd beschwert und immer auf die Fresse kriegt, den es aber bei seiner Ehre packt und dann am Ende besser ist als alle Anderen. Na, schon eingeschlafen?
                                            DER TEMPEL DER SHAOLIN überhäuft einen mit Random-Figuren, die alle irgendwie denselben Charakter haben und die doch alle ihre eigenen Geschichte „brauchen“. Nichts davon aber hätte ich gebraucht und mir war dann auch irgendwie wurscht ob es der eine schafft aus dem Loch zu springen und der nächste schafft, dass sein Reis nicht anbrennt. Auch als leichte Frechheit habe ich die Rachegeschichte empfunden, die in den ersten fünf Minuten mal in nem Nebensatz erwähnt wurde, um den Zuschauer heiß zu machen, dann anderthalb Stunden nicht mehr erwähnt wird, ehe sie plötzlich ultra wichtig sein soll, nach wie vor ohne dass der Zuschauer weiß, wieso sich die beiden Konsorten da jetzt eigentlich an wem und wie rächen wollen. Aber keine Sorge: Das erfahren wir alles. Wieder in einem Nebensatz, nachdem die ganze Schose schon gelaufen ist. Und überhaupt: wenn die Shaolin nicht wollen, dass jemand ihr Kloster verlässt, wieso basteln sie dann irgendeinen komplizierten Apparat da hin, der die Ausbrecher vermöbeln soll, jedoch kinderleicht zu überlisten ist, anstatt sich einfach eine funktionierende Tür zu besorgen? Trotzdem war die Sequenz in der „Gasse“ mit Abstand die stärkste des Filmes. Hier ging es wenigstens um was, hier hatten die Kampfszenen ordentlich Sprit und das Setting war stark. Darum herum haben wir es nur mit einer aufgewärmten und banalen Handlung in beachtlichen Bildern zu tun, in dem weder Drehbuchautoren noch Schauspieler ihren Job verstehen. DIE 36 KAMMERN DER SHAOLIN in dröge. Danke, verzichte.

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                                              „Mr. Charles, haben Sie den Fall von Julia Wolf übernommen?“
                                              „Nein, damit habe ich nichts zu tun.“
                                              „Und weshalb sind Sie dann in der Stadt?“
                                              „Ich begleite meine Frau auf einer Sauftour.“

                                              Und so geht es weiter, in einer Tour. Wenn Mr. Charles mal im ehelichen Bett von einem Wahnsinnigen angeschossen wird, fragt Mrs. Charles nur: „Willst du einen Drink?“, woraufhin er mit ernster Mine sagt: „Ja, was denn sonst?“. Und das alles wohlgemerkt ein Jahr nach Ende der Prohibition. Der Film muss in damaliger Zeit ziemlich mutig gewirkt haben, auch was das schlüpfrige Ende angeht.
                                              Der Krimiplot selber ist so dünn wie der titelgebende Mann und denkbar egal. Wenn William Powell die abgedrehtesten Überlegungen anstellt, sich alle Tatverdächtigen gesammelt zum Dinner einlädt und eifrig mit ihnen plauscht und keiner Gelegenheit aus dem Weg geht, mal in eine Schusslinie zu geraten, aber trotzdem immer noch Zeit findet, mit seinem Hund zu kuscheln, seine Frau zu necken (und nein, nicht andersherum) und die Weihnachtskugeln vom Baum zu schießen, dann feier ich das ab, egal worum es eigentlich geht. Und sogar den Hund habe ich ins Herz geschlossen, wo ich doch eigentlich der Meinung bin, Tiere sollten von jeglicher Leinwand verbannt werden, wenn sie nicht gerade mutiert sind und Menschen essen oder gerade gebraten sind und von Menschen gegessen werden. DER DÜNNE MANN ist altmodisches Entertainment im allerbesten Wortsinn: seicht, verspielt und heiter. Ein bisschen wie Agatha Christie, die zu viele Katherine Hepburn-Filme gesehen hat. Einfach perfekt eben. Und was für ein Glück, dass es davon noch Fortsetzungen gibt. Wie gut, dass Hollywood schon immer der Meinung war, alles was leidlich funktioniert muss verdoppelt und verdreifacht werden. Der Geldgier sei Dank. :)

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                                                Es folgt ein Doppelkommentar zu den beiden MANIAC-Filmen, einmal der von William Lustig aus dem Jahre 1980 und dann der von Franck Khalfoun unter dem Namen ALEXANDRE AJAS MANIAC aus dem Jahr 2012. Ich hab die Filme jetzt kurz hintereinander gesehen und der Übersichtlichkeit sowie dem geringeren Aufwand zu liebe packe ich das mal in einen Kommentar. Außerdem ist meine Bewertung der beiden Filme eng miteinander verzahnt und ich kann den einen nur so-und-so sehen, weil ich dann anderen eben nicht so-und so sehe. Aber genug der gemütlichen Einführung, jetzt an die Eingeweide bitte:
                                                AJAS MANIAC hat es im Gegensatz zum Original geschafft, mich sofort zu packen. Die Kamerafahrten zu Beginn, das bedrohliche Beobachten, fand ich grandios, während sich Lustigs Version doch eher noch in Hitchcock-Anleihen verliert. Kein schlechter Start, aber doch eher einer, wo man noch eben das Bier öffnet, guckt ob man sich noch bequemer hinsetzen kann und ob das Fenster nicht doch vielleicht lieber zu sein sollte, anstatt gleich mit aufgerissenem Mund da zu sitzen. Beide beginnen mit subjektiver Kamera, die uns gleich nicht nur zum Beobachter sondern zum Subjekt des Mordens macht. Leider geht das Remake mit einer Ganz oder Gar nicht Haltung an diese subjektive Kameraführung ran und setzt sie ein obs grad Sinn macht oder nicht, auch auf Gefahr hin, dass es schwachsinnig wird, oder dem Zuschauer bei dem ganzen Geschaukel schlecht werden könnte. Wenn sich bei einem Horrorfilm mir der Magen umdreht, rechne ich ihm das in der Regel hoch an, aber auf eine Seekrankheit kann ich dann doch verzichten. Darüber hinaus ist das Bild dann bei etwa einem Drittel des Filmes auch noch hauptsächlich weiß, weil unser Protagonist, der uns seine Augen leiht, unter Migräne leidet. Na, danke auch. Diese Art der Kameraführung kam ja schon öfters im Original vor und machte zum Beispiel in der Schaukelszene da auch schon nicht wirklich Sinn. Carpenters Eröffnung von HALLOWEEN ist ja unter anderem deshalb so grandios, weil ers danach mit dem Unfug bleiben lässt und seine Kameraführung in den Dienst der Geschichte stellt anstatt sich an seiner zweifellos reizvollen Idee bis zum Erbrechen aufzugeilen. Das wird übrigens nicht besser dadurch, dass sie in völlig widersinnigen Momenten dann doch mal kurz fallengelassen wird. Trotzdem hat das natürlich auch Vorteile: Zum Beispiel wurde mir so nur immer sporadisch bewusst, dass Frodo hier der Killer ist und sein „Sam, oh guter Sam“-Lächeln mich nicht dauernd aus dem Film herausreißt. Und dass die Kamera so länger auf der sehr angenehmen Nora Arnezeder verweilt als sie es unter anderen Umständen getan hätte, find ich auch nett.
                                                Das Original braucht also lange, um sich zu entwickeln. Und verfängt sich auch ein bisschen in dem Dualismus, dass es sich nicht genau entscheiden kann, ob es jetzt düstere Charakterstudie oder spannender Slasher-Film sein will. Spinells Monologe reißen den Spannungsfluss immer ein bisschen raus aber sind für sich genommen fesselnd genug. Das Remake schafft diese Zerrissenheit besser zu einen, was zugegebenermaßen vielleicht tatsächlich auch an der Kameraführung liegen mag, die uns ja zwangsläufig keine Distanz zum Killer einnehmen lässt. Und es versucht (teilweise erfolgreich) die Charaktermomente, in denen unser Protagonist seine Puppen drapiert oder uns einen Schwank aus seinem Leben erzählt, immer die Spannung zu erhalten, sei es durch die Musik oder die fetzenhafte Erinnerung. Das Original lässt sich zwar Zeit und biedert sich uns nicht an, legt dafür dann richtig auf, wenn es zur U-Bahn-Szene kommt. Die für sich genommen hätte die 8 Punkte bei mir sicher. Ganz groß inszenierte Spannung! Über so Ungereimtheiten dabei sehe ich mal hinweg: Wieso zum Beispiel bekommt sie bei einer U-Bahn, die da gerade gehalten hat, um Fahrgäste aufzunehmen die Tür nicht auf? Wieso ist aus der einen Perspektive der ganze Bahnsteig leer und aus dem Blickwinkel aus der U-Bahn heraus voller Menschen? Wir werden es wohl nie erfahren. Spannungstechnsich ist der Film hier auf seinem Höhepunkt, was er vorher und nachher nicht mehr erreicht und hat es auch geschafft, dass ich mit einer völlig fremden Krankenschwester, die vor ihrem blutigen Ende nur artig schnell einmal vorgestellt wurde, mitzufiebern. Das Remake verschenkt die Szene so sehr, dass es fast schon wehtut. Wenn bei Lustig minutenlang eine mit der Todesangst ringende Frau auf der Toilette versucht nicht zu schreien, rennt bei Khalfoun nur schnell mal jemand durch ein Drehkreuz. Dafür legt das Remake bei der im Original etwas verschenkten Szene in Ritas Apartment (witzige Nebenbeobachtung: alle Frauen scheinen im Original dasselbe Apartment zu bewohnen, hier und da ändert sich nur oberflächlich die Innenausstattung) noch eine Schippe drauf, auch wenn der Film es nicht gebraucht hätte, dass Frank bei dem Mutter-Monolog noch irgendwelche Hyroglyphen in ihre Haut ritzt. Aber nun gut, irgendwas muss er ja mit diesem Messer machen.
                                                Was Ungereimtheiten und Hershell Gordon Lewis-Mäßigkeiten angeht, versucht das Remake seine Vorlage noch zu übertreffen: Wieso zum Beispiel hält Anna Frank (irgendwie komisch die beiden Namen hintereinander zu sehen…) gleichzeitig für schwul und glaubt, dass er eine Freundin hat? Das macht keinen Sinn. Und dann heißen auch noch so ungefähr alle Frauen, die Frank zum Opfer fallen Lucy. Apropos witziger Namensgleichheit: Der Killer hier heißt Frank, so wie der Regisseur, der während des Filmes seinen Blickwinkel eingenommen hat. Monsieur Khalfoun, darüber würde ich mal mit meinem Therapeuten sprechen… Trotzdem nehmen sich beide Filme (und das Remake in bester französischer Tradition noch viel, viel mehr) viel zu ernst. Da geht auf jeden Fall eine Menge verloren, einfach, weil beiden Filme glauben, es habe PSYCHO, HALLOWEEN und AUGEN DER ANGST noch nicht gegeben und was sie erzählen würde, würde gerade das Kino revolutionieren. Kurzes Update: Tut es nicht, ihr macht hier was ganz Nettes aber deep isses nicht.
                                                Wegen diesem tiefsinnigen Duktus fällt erst gegen Ende auf, was eigentlich schon die durchgeknallte Kamera und die verzweifelten Versuche, dauernd Brüste zu zeigen, angedeutet haben: AJAS MANIAC ist purer Schwachsinn und als soclher zu sehen. Die psychologische Ebene ist so alt und verrotet, wie die Skalps, die Frank bei sich zu Hause rumhängen hat. Ich dachte diese "Mutter Hure deshalb Sohn Psychopat"-Nummer ist im Jahre 2012 wirklich eine Spur zu albern, nachdem sich von Michel Houllebecq bis Kraftklub so quasi jeder schon mal über seine ach so freizügigen 68er-Eltern ausgweweint hat. Und man sollte dem kleinen Frank auch einfach mal sagen: Ja, deine Mutter hat Sex, dreh dich weg, wenns dir nicht gefällt, du dummes Blag. Das Original ist, was das angeht, besser angelegt, bei dem beschränkt sich das Trauma Franks so wie ich das verstanden habe, vollkommen darauf, dass seine Mutter ihn mal ins Klo gesperrt hatte. Ergibt zwar keinen Sinn, ist aber nicht so offensichtlich Küchenpsychologie und mir da schon lieber. Am Ende wird erstmal gut zerstört, was zerstört werden kann und jede Logik scheint zusammen mit dem Kamerastativ vom Set verbannt worden zu sein. Da fahren dann auch mal Random-Passanten mutwillig jemanden um, weils grad ins Drehbuch passt und Franks Unterbewusstsein ist wohl irgendwie auf Autopilot gestellt. Was ich damit wohl eigentlich sagen will, ist: Macht gut Spaß.
                                                Alles in allem lässt sich da nur noch eines Sagen: Lustigs Original ist der EINDEUTIG bessere Film und wenn ich meinen Kommentar hier noch mal so lese, dann sollte ich wohl diesem Film locker 7 und dem Remake 5 Punkte geben. Leider haut das nicht hin, denn –auch wenn es keinen Sinn ergibt- gefiel das Remake mir besser. Es war stimmiger, gruseliger und origineller. Irgendwie. Irgendwie auch grützdumm aber… ich weiß auch nicht. Manchmal verkrall ich mich in die Sofakante und manchmal nicht. Sorry, wenn ich das nicht immer intellektuell begründen kann. Aber ich weiß nicht, wie lange ich diesem modernen Franzosen-Horror noch verzeihe, dass er absolut durchgeknallten Trash mit der Leidensmine einer Contergan-Doku verkaufen will.

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                                                • 5 .5
                                                  über Maniac

                                                  Es folgt ein Doppelkommentar zu den beiden MANIAC-Filmen, einmal der von William Lustig aus dem Jahre 1980 und dann der von Franck Khalfoun unter dem Namen ALEXANDRE AJAS MANIAC aus dem Jahr 2012. Ich hab die Filme jetzt kurz hintereinander gesehen und der Übersichtlichkeit sowie dem geringeren Aufwand zu liebe packe ich das mal in einen Kommentar. Außerdem ist meine Bewertung der beiden Filme eng miteinander verzahnt und ich kann den einen nur so-und-so sehen, weil ich dann anderen eben nicht so-und so sehe. Aber genug der gemütlichen Einführung, jetzt an die Eingeweide bitte:
                                                  AJAS MANIAC hat es im Gegensatz zum Original geschafft, mich sofort zu packen. Die Kamerafahrten zu Beginn, das bedrohliche Beobachten, fand ich grandios, während sich Lustigs Version doch eher noch in Hitchcock-Anleihen verliert. Kein schlechter Start, aber doch eher einer, wo man noch eben das Bier öffnet, guckt ob man sich noch bequemer hinsetzen kann und ob das Fenster nicht doch vielleicht lieber zu sein sollte, anstatt gleich mit aufgerissenem Mund da zu sitzen. Beide beginnen mit subjektiver Kamera, die uns gleich nicht nur zum Beobachter sondern zum Subjekt des Mordens macht. Leider geht das Remake mit einer Ganz oder Gar nicht Haltung an diese subjektive Kameraführung ran und setzt sie ein obs grad Sinn macht oder nicht, auch auf Gefahr hin, dass es schwachsinnig wird, oder dem Zuschauer bei dem ganzen Geschaukel schlecht werden könnte. Wenn sich bei einem Horrorfilm mir der Magen umdreht, rechne ich ihm das in der Regel hoch an, aber auf eine Seekrankheit kann ich dann doch verzichten. Darüber hinaus ist das Bild dann bei etwa einem Drittel des Filmes auch noch hauptsächlich weiß, weil unser Protagonist, der uns seine Augen leiht, unter Migräne leidet. Na, danke auch. Diese Art der Kameraführung kam ja schon öfters im Original vor und machte zum Beispiel in der Schaukelszene da auch schon nicht wirklich Sinn. Carpenters Eröffnung von HALLOWEEN ist ja unter anderem deshalb so grandios, weil ers danach mit dem Unfug bleiben lässt und seine Kameraführung in den Dienst der Geschichte stellt anstatt sich an seiner zweifellos reizvollen Idee bis zum Erbrechen aufzugeilen. Das wird übrigens nicht besser dadurch, dass sie in völlig widersinnigen Momenten dann doch mal kurz fallengelassen wird. Trotzdem hat das natürlich auch Vorteile: Zum Beispiel wurde mir so nur immer sporadisch bewusst, dass Frodo hier der Killer ist und sein „Sam, oh guter Sam“-Lächeln mich nicht dauernd aus dem Film herausreißt. Und dass die Kamera so länger auf der sehr angenehmen Nora Arnezeder verweilt als sie es unter anderen Umständen getan hätte, find ich auch nett.
                                                  Das Original braucht also lange, um sich zu entwickeln. Und verfängt sich auch ein bisschen in dem Dualismus, dass es sich nicht genau entscheiden kann, ob es jetzt düstere Charakterstudie oder spannender Slasher-Film sein will. Spinells Monologe reißen den Spannungsfluss immer ein bisschen raus aber sind für sich genommen fesselnd genug. Das Remake schafft diese Zerrissenheit besser zu einen, was zugegebenermaßen vielleicht tatsächlich auch an der Kameraführung liegen mag, die uns ja zwangsläufig keine Distanz zum Killer einnehmen lässt. Und es versucht (teilweise erfolgreich) die Charaktermomente, in denen unser Protagonist seine Puppen drapiert oder uns einen Schwank aus seinem Leben erzählt, immer die Spannung zu erhalten, sei es durch die Musik oder die fetzenhafte Erinnerung. Das Original lässt sich zwar Zeit und biedert sich uns nicht an, legt dafür dann richtig auf, wenn es zur U-Bahn-Szene kommt. Die für sich genommen hätte die 8 Punkte bei mir sicher. Ganz groß inszenierte Spannung! Über so Ungereimtheiten dabei sehe ich mal hinweg: Wieso zum Beispiel bekommt sie bei einer U-Bahn, die da gerade gehalten hat, um Fahrgäste aufzunehmen die Tür nicht auf? Wieso ist aus der einen Perspektive der ganze Bahnsteig leer und aus dem Blickwinkel aus der U-Bahn heraus voller Menschen? Wir werden es wohl nie erfahren. Spannungstechnsich ist der Film hier auf seinem Höhepunkt, was er vorher und nachher nicht mehr erreicht und hat es auch geschafft, dass ich mit einer völlig fremden Krankenschwester, die vor ihrem blutigen Ende nur artig schnell einmal vorgestellt wurde, mitzufiebern. Das Remake verschenkt die Szene so sehr, dass es fast schon wehtut. Wenn bei Lustig minutenlang eine mit der Todesangst ringende Frau auf der Toilette versucht nicht zu schreien, rennt bei Khalfoun nur schnell mal jemand durch ein Drehkreuz. Dafür legt das Remake bei der im Original etwas verschenkten Szene in Ritas Apartment (witzige Nebenbeobachtung: alle Frauen scheinen im Original dasselbe Apartment zu bewohnen, hier und da ändert sich nur oberflächlich die Innenausstattung) noch eine Schippe drauf, auch wenn der Film es nicht gebraucht hätte, dass Frank bei dem Mutter-Monolog noch irgendwelche Hyroglyphen in ihre Haut ritzt. Aber nun gut, irgendwas muss er ja mit diesem Messer machen.
                                                  Was Ungereimtheiten und Hershell Gordon Lewis-Mäßigkeiten angeht, versucht das Remake seine Vorlage noch zu übertreffen: Wieso zum Beispiel hält Anna Frank (irgendwie komisch die beiden Namen hintereinander zu sehen…) gleichzeitig für schwul und glaubt, dass er eine Freundin hat? Das macht keinen Sinn. Und dann heißen auch noch so ungefähr alle Frauen, die Frank zum Opfer fallen Lucy. Apropos witziger Namensgleichheit: Der Killer hier heißt Frank, so wie der Regisseur, der während des Filmes seinen Blickwinkel eingenommen hat. Monsieur Khalfoun, darüber würde ich mal mit meinem Therapeuten sprechen… Trotzdem nehmen sich beide Filme (und das Remake in bester französischer Tradition noch viel, viel mehr) viel zu ernst. Da geht auf jeden Fall eine Menge verloren, einfach, weil beiden Filme glauben, es habe PSYCHO, HALLOWEEN und AUGEN DER ANGST noch nicht gegeben und was sie erzählen würde, würde gerade das Kino revolutionieren. Kurzes Update: Tut es nicht, ihr macht hier was ganz Nettes aber deep isses nicht.
                                                  Wegen diesem tiefsinnigen Duktus fällt erst gegen Ende auf, was eigentlich schon die durchgeknallte Kamera und die verzweifelten Versuche, dauernd Brüste zu zeigen, angedeutet haben: AJAS MANIAC ist purer Schwachsinn und als soclher zu sehen. Die psychologische Ebene ist so alt und verrotet, wie die Skalps, die Frank bei sich zu Hause rumhängen hat. Ich dachte diese "Mutter Hure deshalb Sohn Psychopat"-Nummer ist im Jahre 2012 wirklich eine Spur zu albern, nachdem sich von Michel Houllebecq bis Kraftklub so quasi jeder schon mal über seine ach so freizügigen 68er-Eltern ausgweweint hat. Und man sollte dem kleinen Frank auch einfach mal sagen: Ja, deine Mutter hat Sex, dreh dich weg, wenns dir nicht gefällt, du dummes Blag. Das Original ist, was das angeht, besser angelegt, bei dem beschränkt sich das Trauma Franks so wie ich das verstanden habe, vollkommen darauf, dass seine Mutter ihn mal ins Klo gesperrt hatte. Ergibt zwar keinen Sinn, ist aber nicht so offensichtlich Küchenpsychologie und mir da schon lieber. Am Ende wird erstmal gut zerstört, was zerstört werden kann und jede Logik scheint zusammen mit dem Kamerastativ vom Set verbannt worden zu sein. Da fahren dann auch mal Random-Passanten mutwillig jemanden um, weils grad ins Drehbuch passt und Franks Unterbewusstsein ist wohl irgendwie auf Autopilot gestellt. Was ich damit wohl eigentlich sagen will, ist: Macht gut Spaß.
                                                  Alles in allem lässt sich da nur noch eines Sagen: Lustigs Original ist der EINDEUTIG bessere Film und wenn ich meinen Kommentar hier noch mal so lese, dann sollte ich wohl diesem Film locker 7 und dem Remake 5 Punkte geben. Leider haut das nicht hin, denn –auch wenn es keinen Sinn ergibt- gefiel das Remake mir besser. Es war stimmiger, gruseliger und origineller. Irgendwie. Irgendwie auch grützdumm aber… ich weiß auch nicht. Manchmal verkrall ich mich in die Sofakante und manchmal nicht. Sorry, wenn ich das nicht immer intellektuell begründen kann. Aber ich weiß nicht, wie lange ich diesem modernen Franzosen-Horror noch verzeihe, dass er absolut durchgeknallten Trash mit der Leidensmine einer Contergan-Doku verkaufen will.

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                                                  • Offiziell nach Regisseuren. Inoffiziell ist es eher so: Man nehme einen Schreibtisch und leere eine Filmsammlung darüber aus.

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