Gearbreaker - Kommentare
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Alle Kommentare von Gearbreaker
Meine Fresse haben mich die letzten drei Folgen fertig gemacht... Details, sobald mein Mind wieder unblown ist *sabber*
Hm - selten so einen langweiligen und unausgegorenen Superhelden-Film gesehen. Naja, ... vielleicht Guardians of the Galaxy. Da fragt man sich, wo das ganze Geld eigentlich hingeflossen ist...
Spröder und unwahrscheinlich uninspirierter Rachethriller mit überzogenem Gewaltfetischismus dem jegliche Art von Selbstreflexion oder -Ironie abgeht. Ein wunderbares Beispiel dafür, dass der Moviepilot-Algorithmus für Vorhersagen nur die Einzelteile der Filme erkennt, die mir gefallen - aber eben nicht sieht, dass ein Werk mehr ist als nur diese Einzelteile ...
5.5 von 10 möglichen ... ach Schei* drauf. Der Film saugt!
Hm - es gibt Filme, die möchte man wirklich mögen. Martial Arts Filme zählen für mich grundsätzlich zu dieser Art Film dazu. Und nach Ong Bak mit der simpel-sympathischen Story um das Landei, das den gestohlenen Kopf des Dorf-Schutzpatrons zurückbringen soll, hab ich mir von Ong Bak 2 einiges erhofft ... doch nur wenig bekommen.
Ong Bak 2 ist eine nicht nur uninspirierte, sondern vor allem öde Rachegeschichte um einen Prinzen der sich an dem Mörder seines Vaters blablablagääähn. Martial-Arts-Filme sind nur selten für wirklich komplexe Geschichten bekannt, aber dieser macht sich nicht mal die Mühe Figuren zu entwerfen, die man mögen könnte. So kann man sich weder auf den Handlungsverlauf, noch auf interessante Charaktere freuen. Es bleibt eine leere Actionorgie mit einer müde hinterhergeworfenen 08/15-Moral. Tony Jaas beeindruckende Kämpfe kann man so schlichtweg kaum genießen.
Und sagt mir nicht, dass das doch nicht so wichtig sei - wenn ich Action ohne Kontext sehen will, gucke ich mir UFC an. In einem Film will ich mehr haben als nur blanke Action. "The Raid" funktioniert z.B. wegen der Geschichte des Protagonisten, "Enter the Dragon" funktioniert sowohl wegen den Figuren, als auch wegen der Handlung und Jackie-Chan Filme brauchen den Charme des Titelhelden, sonst sind es nichts weiter als Zirkuskunststückchen.
Zu guter letzt haben sich Szenen, in denen Tony Jaa demonstrierte, dass Muay Thai den 'klassischen' Kampfkünsten des Martial Arts Films überlegen ist in den ersten Teil der Reihe perfekt integriert. Entsprechende Szenen in Ong Bak 2, in denen Tony Jaa zuerst einen Samurai und anschließend einen Mandchu aus dem Ring prügelt, zerbrechen hier nicht nur das eh schon fragile Plotgerüst. Sie wirken zudem auch wie ein Emporkömmling, der demonstrieren will, dass er ja sowieso viel besserer ist als die ganze alte Garde.
Deswegen kann ich für diese Prügelorgie leider nur 4,0 von 10 Elefantenstoßzähnen vergeben.
hm... Pearl Harbor in gut? (Btw: Könnte man den englischen Titel noch hinzufügen?)
Ein frühes Beispiel für Requel-itis:
Bei "Dao - The Blade" handelt es sich um einene drastisch inszenierten Actioner, der vorgibt ein Remake des Shaw-Brothers Klassikers "The One Armed Swordsman" zu sein. Doch "Dao - The Blade" leidet unter erheblichen Problemen. Tsui Harks außergewöhnlicher Stil macht den Film zwar optisch zumindest ansprechend, an vielen Stellen geht jeder Spaß an der knatschbunten Action aber flöten, da der Zuschauer schlicht keine Ahnung hat, was er sieht. Handlung und Figuren sind ein einziger Kuddel-Muddel an non-Sequiturs und das permanente Rumgeschreie der Charaktere geht nach spätestens zehn Minuten tierisch auf die Nerven - ich glaube im ganzen Film hat es niemand geschafft, einen Satz zu sagen, alles musste geschrieen oder gekreischt werden...
An dieser Stelle muss ich sagen, dass ich seit einigen Jahren drauf gewartet habe, diesen Film endlich sehen zu können, und muss gestehen, dass ich äußerst enttäuscht war. Für Nineties-Kid oder Generation-Post-MTV ist dies vielleicht ein ansprechender Film, weil nie Ruhe aufkommt. Jedem anderen würde ich jedoch schlicht das Original ans Herz legen.
Daher gibt's für diese Schnetzelorgie nur wenig enthusiastische 5 von 10 abgeschnibbelten Armen. Wegen der einzigartigen Beleuchtung gibt's noch ein zerbrochenes Schwert drauf ;-)
In Verhoevens Drama gibt es alles andere, nur keinen "Müßiggang"
Motocross-Rennen, Raufereien, Idolen nachjubeln, sich öffentlich blamieren und nach ein paar Bierchen zu viel Probleme haben seinen Mann zu stehen, damit beschäftigen sich Eef, Hans und Rien. Die drei Jungs mit den unaussprechlichen holländischen Namen sind aber nicht nur beste Kumpels, sondern buhlen auch um dasselbe Mädchen, weswegen sie beschließen, dass der mit der größten Anhängerkupplung sie abschleppen darf. Fientje jedoch hat andere Pläne. Sie will nicht nur Ausstattung, sondern auch Stabilität, weswegen sie auf den größten Gewinner in spe setzt. So fängt sie an, Rien bei seiner professionellen Motocross-Karriere zu unterstützen... bis alles den Bach lang geht.
"Spetters" ist für mich eine Momentaufnahme Hollands in den frühen Achtzigern. Ohne Erwartung hab ich mir diesen "Spezialtipp" eines guten Freundes angeguckt und muss gestehen, dass ich immer wieder überrascht wurde. Peinlich überrascht, als ich den Film an der Uni geguckt habe, und plötzlich einer der Jungs von seiner Freundin einen Handjob bekommt (full frontal nudity versteht sich). Angenehm überrascht, als die Charaktere doch mit einem gewissen Charme ausgearbeitet wurden und sich hinter den Lederjacken und Lockenköpfen doch nach und nach Personen gezeigt haben. Und schlichtweg verdattert, als die Handlung mehrere Kehrtwenden durchführt.
Insgesamt ist "Spetters" alleine deswegen und wegen der Schauspielleistungen einen Blick wert. Für historisch interessierte bietet er eine nette Kostprobe des frühe Verhoevens und im großen und ganzen schmeiße ich ganze 8 von 10 Orangenschalen aus dem Fenster für diesen Achtzigerjahre-Streifen.
Karate Kid für etwas ältere Kinder:
Der Plot ist etwa so oft durchgeboxt worden, wie der Sandsack in meiner Garage, hält den Zuschauer gerade noch bei der Stange. Die Figuren sind langweilig und uninspiriert, selbst Dijmon Hounsou scheint kein Interesse an dem Streifen gehabt zu haben. Die Kämpfe hingegen machen das alles größtenteils wett. Gute Choreographien und ordentliche Kameraarbeit bieten dem Zuschauer genau das, weswegen man die DVD ausgeliehen hat. Brachiale Prügelorgien mit gutem Soundtrack und viel Schmackes. Dass mir das alles ein wenig zu hektisch gefilmt und zusammengeschnibbelt wurde, fällt dabei dann auch kaum mehr ins Gewicht.
Volle sechs Punkte hätte es gegeben, wenn die Endszene nicht zu sehr auf Friede-Freude-Eierkuchen machen würde. Dass der böse Blondschopf nach ein Mal Prügel beziehen geläutert ist, scheint selbst nach dem Hirnzellenverlust einer kompletten Boxerkarriere unglaubwürdig. Deswegen gibt's von mir nur 5,5 blutbesudelte Boxhandschuhe.
Was
für
ein
Film
...
Es ist prinzipiell derselbe Film, wie einer meiner Lieblingsstreifen: "Serenity". Und doch will "Guardians of the Galaxy" bei mir nicht richtig zünden. Warum genau? Ich weiß es nicht. Vielleicht werde ich ihn mir nochmal zu Gemüte führen in der Hoffnung, dass es mir dabei auffällt. Doch ich habe eine Theorie... wo Joss Whedon's "Serenity" einen mehr als soliden Action-Plot auffährt, der gleichzeitig das Schema-F bedienen und ironische Einsprengsel einwerfen kann, setzt "Guardians of the Galaxy" völlig auf die Schiene der puren Ironisierung. Im Ergebnis kann ich mich in die Geschichte der Firefly-Crew einfühlen, kann mit den Helden und ihrer Reise mitfiebern und bin dadurch in die Materialschlachten und Prügelorgien involvert. Die Charaktere der Galaxie jedoch, obwohl mit viel Liebe zum Detail und Kreativität gestaltet, bleiben aufgrund der vorherrschenden permanenten ironischen Brechung unnahbar und uninteressant, weswegen ich die Knall-Effekte zwar hübsch, aber nicht spannend finden kann.
Schade - hatte ich mir doch viel erhofft. So bleiben mir nur 5,5 von 10 Walkmen zu vergeben.
Jedes Gefühl der Rührung, das ich empfinde wird in einem Meer aus tränendrüsigem Klaviergeklampe zugleich erstickt und ersäuft... Schade
Wenn mir jemand sagen würde, dass der Film nur produziert wurden, weil das Haltbarkeitsdatum des Zelluloids bevorstand - ich würde es glauben.
Von ca. 130 Minuten Laufzeit verschwendet Rivette, wie man es von ihm gewohnt ist, ca. 50 für nichts - die erste Hälfte des Films bietet unterwältigend wenige Charaktermomente, interessante Dialoge oder auch nur attraktive Bilder. Fast der halbe Film wird damit sinnlos vergeudet. Der darin dargestellte Abend des Künstlerpärchens Nicolas und Marianne, die den Maler Edouard besuchen, schlägt daraufhin plötzlich und ohne erkennbaren Sinn in die Sitzungen des Malers Edouard und seines Modells Marianne um. Die nun folgende Stunde voller Malerei und Suche nach dem Sinn der Kunst hielt mich zwar davon ab, einzuschlafen, dennoch wollte mir nicht in den Sinn, wieso irgendjemand diesen Streifen freiwillig ansehen wollen könnte.
Dann habe ich mich daran erinnert, dass ich mir diese Tortur in Filmform ja auch freiwillig verabreichte. Und mir kam die Lösung. Ich wollte schlau wirken können. Ich wollte meinen Freunden erzählen können, dass es da diese französischen Autorenregisseure gibt, die keiner leiden kann, aber alle geil finden, weil sie diese Avantgarde-Filme gemacht haben, die einen nach jedem ansehen nur mit Fragezeichen im Kopf zurücklassen. Auch ich wollte zu den Leuten gehören, die sagen "ich habe einen echten Kunst-Film gesehen, jetzt bin ich super schlau"
Also Leute, mir geht diese Art Film mittlerweile nur noch auf den Zeiger. Das hat nichts mit ihrer Langatmigkeit zu tun, oder mit ihrer Ziellosigkeit, ihrer Stille, oder ihren nichtssagenden Figuren und inhaltsarmen Plots. Mir geht dieses elendige Selbstzufriedenheit der sogenannten Avantgarde nur tierisch auf den Zeiger. Jeder der es mag, soll sich diesen Film genehmigen, aber bitte niemand soll mir mehr sagen Rivette wäre ein Meister oder etwas was dem gleichkommt. Für die zweite Hälfte, die erkennen kann, dass das ein Film hätte sein können, gibt es 6 von 10 tief schnarchenden Kinogängern als Endnote.
Interessante Thematik, aber von vorne bis hinten vollkommen durchschaubar und vorhersehbar. Sehr schade, hat der Streifen doch einiges an Potenzial. Ich glaube auch nicht, dass es am Alter liegt - bereits für seine Zeit sind die Horrorklischees nicht mehr die frischesten.
Spätestens nach der dritten "mysteriösen" Begegnung, die das britische Ehepaar Tom und Evelyn haben, und die sie immer noch nicht zur Flucht veranlasst, möchte man sich die Haare raufen. Kinder die auf offener Straße wehrlose Greise totprügeln und als Piñata verwenden? Wird schon nicht so schlimm sein.
Das Ende ist so zynisch, wie man es zu erwarten hat, aber auch in keinster Weise überraschend, geschweige denn "die Krone". Alles in allem bietet sich einem hier eine Mischung aus "Die Vögel" und "Bodysnatcher" mit ganz offensichtlich "teuflischen" Kindern. Da das stumme Herumstehen von ausdrucksschwachen Kinderschauspielern sich heutzutage mehr als totgelaufen hat, kann ich "Ein Kind zu töten" höchstens an eingefleischte Genrefans oder Filmhistoriker empfehlen. Jeder andere, der Lust auf einen guten Streifen dieser Zeit mit ähnlichem Thema hat, sollte meines Erachtens nach lieber zu Philip Kaufmans "Die Körperfresser kommen" greifen.
Einige bemerkenswerte Szenen, eine gelungene Prämisse und gute schauspielerische Leistungen reißen den Film zwar nicht raus, reichen aber dennoch für glatte 6 von 10 Jeeps mit dummerweise kaputtem Anlasser.
Wenn das mit dem Ausgraben und Abstauben so weitergeht, werden wir bald noch "Raumpatrouille Orion" auf der großen Leinwand zu Gesicht bekommen....
Durchaus packendes Drama, angesiedelt im spanischen Bürgerkrieg, das vor allem die Rolle der Frau in der spanischen Gesellschaft in der Zeit des vermeintlichen Umsturzes und der (gescheiterten) allgemeinen Gesellschaftserneuerung beleuchtet. Die Heldentruppe von Vicente Arandas "Libertarias" besteht aus der jungen Revolutionären Pilar (Ana Belén), der Prostituierten Floren (Victoria Abril) und einigen ihrer ehemaligen "Mitarbeiterinnen", sowie der Nonne María (Ariadna Gil), die sich bei Ausbruch des Krieges schutzsuchend ins Bordell floh.
Mittlerweile nehmen sie zusammen am bewaffneten Kampf gegen das putschende Militär und die faschistischen Truppen Francos Teil und versuchen dabei, ihre Gegner eher von ihren Absichten zu überzeugen, als tatsächlich am Blutvergießen teilzunehmen. So sind mir besonders positiv zwei Szenen in Erinnerung geblieben. In der ersten erschießt eine Freundin Marias mehr im Scherz als aus Notwendigkeit heraus, einen Offizier, der einige hundert Meter hinter einer Schutzmauer patroulliert. Ihre Freunde hatten vorher mehrfach vergeblich versucht ihn zu treffen und sie bricht nun für einige Momente völlig zusammen, als sie sich bewusst wird, was sie soeben getan hat.
Die zweite Szene ist eine Unterhaltung zwischen Pilar und einem britischen Journalist, der sie, ihre Freunde und den Anarchisten Buenaventura Durruti interviewt. Die angetrunkene Pilar wirft ihm abschließend an den Kopf, dass ihr Ziel es nicht sei, Mann und Frau gleich zu machen. "Equivalentes, no iguales." Meiner Meinung nach eine der logischsten Aussagen zur Geschlechtergleichberechtigung.
Letzten Endes ist aber das Schicksal dieser kleinen revolutionären Einheit ebenso zum Scheitern verurteilt, wie der historische Aufstand, den der Film darstellt. So werden jedem Cineasten, der sich die zwei Stunden Zeit nimmt, um dieses Stück spanischer Kinogeschichte zu sehen, wohl vor allem die letzten 15 Minuten im Gedächtnis bleiben.
Meine Untertitel haben leider nicht funktioniert, weswegen ich mir sämtliche Dialoge mit viel Phantasie zusammenreimen musste. Ich gehe davon aus, dass dieser Streifen mehr verdient hat, als ich ihm jetzt gebe, weswegen meine 7 von 10 Revoluzzer-Flaggen nur als vorläufige Wertung anzusehen sind. Ich freue mich schon jetzt, irgendwann zu Vicente Arandas Film zurückzukehren...
Jenseits von Luc Bessons "Subway" findet sich Daniel Calpasoros "Asfalto" als spanische Geschichte einer Dreiecksbeziehung. Ebenso verschroben wie die Hauptfiguren Chino, Charly und Lucía gibt sich der Film, der zwar in der Eröffnungsszene, wie es ja mittlerweile zum guten Ton gehört, das Ende vorweg nimmt, ansonsten aber Probleme damit hat, den Figuren und ihren neuesten Eingebungen zu folgen. Während des Laufenden Films werden uns Probleme, die aus dem nichts zu kommen scheinen, vor die Füße geworfen, haben Protagonisten Probleme, die vorher in keinster Weise erwähnt wurden. So ist plötzlich Lucías Mutter kokainabhängig und sie dealt mit ihrer Tochter zusammen, schnupft aber die Hälfte ihres "Ausgangsmaterials" selbst, etc. Und keiner, wirklich keiner, scheint seine Mitmenschen irgendwie mögen zu können. Mann haut Frau, Frau haut Mann, Frau sticht Tochter mit Gabel, Tochter umarmt Frau während kleiner Bruder großen verprügelt und umgekehrt. Zugleich wirkt Lucía, die die beiden Freunde Charly und Chino gleichermaßen in ihren Bann wirkt, wie eine Art Femme Fatale, verzweifelt aber an ihrem eigenen Leben und all dem, was darin so schief läuft.
Alles in allem scheint "Asfalto" ziemlich unausgegoren, birgt aber genügend interessante Ideen, Action, Musik und schauspielerischer Leistung (u.a. von Antonia San Juan) um doch für nicht einmal 90 Minuten unterhalten zu können. Wer über diesen Film stolpert darf ihn gerne vom Grabbeltisch mitnehmen. Im Falle eines Falles taugt er mit all den Flüchen immer noch zum Trinkspiel. Dafür gibt es 6 von 10 Nasen voll Koks.
José Padilhas "Tropa de Elite" ist ein harter Thriller mit einem stark pseudo-dokumentarischen Stil. Wackelkamera, rauer Schnitt, das ganze Programm. Im Fokus des 110 minütigen Streifens steht die BOPE, eine brasilianische Eliteeinheit der Polizei, die auf Straßenkampf, nein urbane Kriegsführung spezialisiert ist. Dabei stellen die Autoren auf Basis von André Batistas Buch "Elite de Tropa" sowohl den Alltag der korrupten normalen Polizei, den Wahnsinn der Favelas, das Duckmäusertum der Reichen und die Gewalt der Spezialeinheit eindrucksvoll heraus, so dass am Ende des Films alle ihr Fett wegbekommen und Aspirant Matias seine jugendliche Naivität verliert. Mit der Abwesenheit eines klaren gut-böse-Kontrast, zweifelnden Figuren und der überwältigenden Masse an Verbrechen, Gewalt und Brutalität, könnte man "Tropa de Elite" fast auch als eine Noir-Variante verstehen. Kein Wunder also, dass der Film zumindest teilweise als Inspiration für Max Payne 3 diente.
Letzten Endes sind die dargestellten Einzelschicksale und verzwickten moralischen Entscheidungen aber nie derart vielschichtig wie in Fernando Meirelles "Cidade de Deus" von 2002. Deswegen gibt's von mir auch nur 8 von 10 Plastikbeuteln für "Tropa de Elite"
Ebenso wie andere Musiker (Britney Spears, Christine Aguilera etc.) hat sich auch Rapper Eminem seinerzeit an ein Prestige-Projekt gewagt. Im Gegensatz zu diesen ging er aber durchaus das Risiko ein, eine triste Geschichte auf den unteren Stufen der sozialen Treppe zu zeigen und sozialkritisch das Detroit der 90er Jahre darzustellen. Wo Mariah Careys "Glitter" eine glamouröse Welt zeigt und uns vorbetet wie toll es ist, ein Star zu werden, gipfelt "8 mile" darin, dass Protagonist Rabbit (Marshall Mathers) den finalen Rap-Battle nur dadurch gewinnen kann, sich selbst zu dissen und das glückliche Familienleben seines Kontrahenten öffentlich anzuprangern. Die 8 Mile ist eben eine verdrehte Welt und "there no such things as half-way crooks"
Filmisch ist das ganze auch recht ansprechend in Szene gesetzt. Das Drehbuch schmiegt Versatzstücke aus Mathers Leben mit Geschichte und Hintergrund von Rabbit und sorgt so für konstante, semi-dokumentarische Unterhaltung mit einem Minimum an Anspruch.
Alles in allem gibt es dafür 7 von 10 Schüsse in den eigenen Fuß.
Llewyn Davis scheint mit nassen Schuhen auf der Stelle zu treten. Sein Leben ist ein Kreislauf aus "bei Freunden auf der Couch pennen" und von besagten Freunden angeschnauzt werden, weil er nicht voran kommt. Seine musikalische Karriere war ein Witz, als er noch im Duo spielte, seit Beginn seiner Solokarriere nur umso mehr. Die Coen-Brüder zeigen uns einen kleinen, odysseeartigen Ausschnitt besagten Lebens und deuten an, dass es keinen Ausweg für Llewyn gibt.
Und auch wenn es so scheint, als würde sich in Llewyn Davis' Leben nichts ändern, gibt es doch in den Anfangs- und Endszenen kleine Hinweise darauf, dass es eben nur so scheint. Dass man eine geringe Hoffnung hegen darf, dass sein Leben kein ewiger Kreislauf ist...
Mit Folk kann ich eigentlich recht wenig anfangen, dennoch hat mir die musikalische Pausetaste, auf die der Film immer wieder drückt, mehr als gefallen. Auch die extrem ruhige Kamera und der generell ruhige Rhythmus des Films haben mir sehr zugesagt. Gepaart mit der reduzierten Farbpalette und dem Interesse an der vergangenen und uns doch bekannten Zeit (hier den 60er Jahren) hat mich "Inside Llewyn Davis" angenehm an frühere Coen-Werke wie "Miller's Crossing" oder "Barton Fink" erinnert.
Deswegen gibt's alles in allem 7.5 von 10 entlaufenen Katzen für den neuen der Coen-Brüder.
Das schon eher...
nachdem "Wolf of Wall Street" mich vergleichsweise kalt gelassen hat, habe ich mit David O. Russels neuem Film eher das bekommen, was ich mir erhofft hatte. Eine spannende Geschichte, die mich angenehm an Genre Klassiker wie "The Sting" erinnert, ohne sich in die cineastische Grauzone des Plagiats zu begeben (ja Herr Scorsese, schreibe Sie sich das hinter die Ohren!). Ein dezenter Zeitsprung in die siebziger Jahre, eine Geschichte, die ihren eigenen Rhythmus nie verliert, wirklich schöne Kinematographie und freie Kamera, die den Editor fast arbeitslos zurücklässt und das alles geschmückt mit dem stimmungsvollsten Soundtrack, der mir seit langem untergekommen ist. So kann man Kino genießen. Nun fehlt mir zu meinem persönlichen Glück nur ein eigener Klamottenreinigungsladen.
Alles in allem 8 von 10 schlecht sitzenden Toupets für "American Hustle"
Und da haben sich die Leute beschwert, dass Sam Raimi mit dem dritten Teil seiner Spidey-Reihe übertrieben hat...
Regisseur Thomas lässt sich auf das perfide (SM-)Spiel der vermeintlich tollpatschig-chaotischen Schauspielerin Vanda bei ihrem Vorsprechen ein. Schleichend ändert sich das Machtgefälle zwischen den beiden.
Überragend gespielt, bildschön gefilmt und vereinnahmend geschnitten... und dennoch konnte ich mich nie gänzlich auf Polanskis neuesten einlassen. Warum? Weil die Prämisse einen grundlegenden Fehler hat, den ich an allen diesen Geschichten bemängeln muss: Die Warnhinweise für Thomas sind so offensichtlich, wiederholen sich so häufig und werden von ihm sogar angesprochen, dass ich mich nie völlig auf die Essenz des Kammerspiels einlassen kann.
Deswegen gibt es von mir auch nur 7 von 10 Hundehalsbändern und eine generelle Empfehlung an alle, die über dieses zentrale Problem ohne mit der Wimper zu zucken hinwegblicken können.
Ist es ein gutes Zeichen, wenn ich der Heldentruppe in jeder zweiten Folge "ihr seid Idioten" zurufen muss, weil sie wieder irgendeinen Mumpitz bauen? Oh Ja, Stargate Atlantis… das ist eine dieser Serien, bei denen man nicht genau weiß, was man machen soll. Einerseits sollte man sie nicht zu gut heißen, andererseits hat sie aber auch ein gewisses Etwas, das man nicht ignorieren kann.
Charaktere:
Die Figuren an sich sind eher mäßig interessante Archetypen die wiederholt ins Stereotype abzudriften drohen. Insbesondere der Anführer John Sheppard erscheint wie ein kaum aufgebohrtes Plagiat von Colonel Jack O'Neill. Purer Amerikanismus in geballter Form, mit Schutzweste und Baseball-Cap bekleidet, von ironischem-meta-Humor durchzogen, seine eigene Intelligenz hinter einer Fassade aus militärischem Stolz verbergend. All dies machte Jack O'Neill in SG-1 überaus interessant und vielschichtig. Robert C. Cooper und Brad Wright probieren die gleichen Taktiken ein zweites Mal, mit nachlassendem Erfolg. Vielleicht hätte ein Paradigmenwechsel bei den Führungscharakteren genützt. Weg vom Haudrauf hin zum Denker vielleicht? Von Kirk zu Picard, um so den beiden Schwesterserien eine jeweils eigene, unverwechselbare Identität zu geben? Ähnlich sieht es beim restlichen Team aus. Der edle außerirdische Krieger Teal'C bekommt die Starbuck-Behandlung und wird zur strong-independent-woman Teyla, ab der zweiten Staffel dann zusätzlich zu Ronon Dex, wodurch Teal'C de facto auf zwei Figuren aufgeteilt wird. Zeitgleich werden Samantha Carter und Daniel Jackson in Rodney McKay verschmolzen, vermengt mit einer gehörigen Prise Arroganz. Anfangs befindet sich noch der farblose GI Lieutenant Ford im Team, der – zu Recht – unverzüglich abgesägt wurde. Einzig Dr. Elizabeth Weir scheint von den Hauptfiguren ein wenig Tiefe zu besitzen, leidet bedauerlicherweise aber am Janeway-Syndrom. Einige Male steht ihr ihre Fraulichkeit etwas im Weg um als glaubwürdiger Charakter zu funktionieren. Woolsey, Zelenka und vor allem der schottische Beckett sind aber alles in allem interessante Nebenfiguren und führen auch zu einigen spannenden Dialogen und moralischen Konflikten im Laufe der Serie.
Stil:
Auch hier bin ich hin und her gerissen. Einerseits merkt man, dass an den meisten Stellen das höhere Budget der Serie zu gute kommt. Dann sieht man aber das Innere des Kontrollraums und kann sich eigentlich nur wundern. Die Böden schimmern in allen Farben des Linoleums, die bronzefarbenen Stelen auf denen die erste Etage ruht, kann ihre Kunststoffherkunft kaum verbergen und – am schlimmsten – das metallen-glänzende Sternentor der Originalserie wurde durch ein rundes Stück Plastik ausgewechselt. Warum wurde hier der teils hart erkämpfte Realismus des Originals so achtlos weggeworfen? Für die Faszination der Pegasus-Galaxie? Zur Darstellung der herausragenden Fähigkeiten und extrem hohen Technologie der Antiker? Leider zu bemüht, leider umsonst, da dadurch die Antiker-Ästethik weniger hochentwickelt wirkt, sondern mehr wie Kulissen aus Star Trek TOS. Aber dann kommen Schiffe wie die Daedalus und schaffen es trotz allen Star Trek Anleihen zu faszinieren. Ein beeindruckend realistisch wirkendes Schlachtschiff, dass sich mit der neuen Galactica auf direktem Weg in den Olymp der Science-Fiction Schiffe beamt. Wenn allerdings die Wraith einmal mehr in Erscheinung treten, droht man fast, die Design-Pluspunkte wieder zu vergessen. Lächerlich anmutende Vampire in Matrix-Outfits mit einer Vagina an jeder Hand und damit die unverständlichste Design-Entscheidung des Stargate-Universums.
Das alles gepaart mit den abwechselnd hanebüchend-dummen und den ausbaldowert-schlauen Geschichten hinterlässt den Zuschauer irritiert zurück. Ausschlaggebend ist dann die klar dargestellte Selbstironie der Serie und die wirklich herausragend inszenierten Raumschlachten. Alles in allem fühlt sich Stargate-Atlantis somit wesentlich mehr wie Star Trek an, als SG-1, bietet aber zumeist unterhaltende Action-Kost auf anständigem Niveau. Außerdem vergebe ich einen Fanboy-Bonus von 0.5 womit wir auf 7.0 von 10 lächerlich in die Kamera brüllende Wraith-Queens als Endnote kommen.
Was soll man sagen? Typische Woody Allen Kost auf hohem Niveau.
Cate Blanchett spielt Frau Etepetete in ihren besten Jahren, die - aus zunächst nicht genauer genannten Gründen - zu ihrer Schwester nach San Francisco fliegt. Bereits auf dem Flug von NY nach SF wird klar, dass die Dame sich über die Auswirkungen ihrer Handlungen auf andere Menschen nicht ganz im Klaren ist. Sie erscheint ein wenig weltfremd, undankbar gegenüber der Hilfe, die andere ihr anbieten und immer etwas hochnäsig ohne aber tatsächlich böse zu sein.
Bereits relativ früh bricht Woody Allen die narrative Struktur und durchsetzt die einzelnen Szenen mit achronologisch eingestreuten Rückblenden, die sich zumeist auf die aktuellen, konkreten Situationen beziehen. Dabei wird nach und nach klar, was in den letzten Jahren ihres Lebens so geschehen ist. Wir erfahren von der gescheiterten Ehe ihrer Schwester, ihren Problemen einen eigenen Weg zu finden, ihrem untreuen Ehemann und einigem mehr. Dabei wird das eigentliche Geschehen ausgeblendet. Stattdessen konzentriert sich der Film auf die Ursprünge und Auswirkungen der Handlung.
Damit bietet der Film einige unvorhergesehen Wendungen und wirklich spannende Charakterszenen mit ausschweifenden Dialogen, erzählt die Geschichten der beteiligten Menschen ohne zu urteilen. Dennoch fehlt das gewisse Etwas, was frühere Allen Filme wie "Match Point" herausragend gemacht hat. Daher kann ich nur 7.5 von 10 Selbstgesprächen vergeben.
Kleiner Geheimtipp.
Nach Lee Tamahoris späteren Filmen ("Die another Day", "XXX2" etc.) hatte ich mir von "Mulholland Falls" nicht viel versprochen, auch wenn sich die Riege der Darsteller wie eine Gästeliste für einen herrlichen B-Movie-Award liest.
Die Handlung dreht sich um Lieutenant Hoover, seines Zeichens Ermittler beim L.A. Police-Department in den ausgehenden 40er Jahren. Eines morgens wird er mit seinen drei besten Kumpels (allesamt Heroen des 90er Jahre Low-Budget Films) an einen Tatort in der Wüste, unweit von L.A. gerufen. Einige Bauarbeiter haben dort die plattgedrückte Leiche von Allison Pond (Jennifer Connelly) gefunden, eine Frau, mit der der verheiratete Hoover erst vor kurzem ein Verhältns hatte. Die Ermittlung der vier Freunde, die am Rande des Gesetzes operieren, führt sie direkt zum Militär, und verbindet den Mord mit der neu entdeckten Macht des Atoms.
Das Drehbuch von Peter Dexter ist alles in allem stimmig und angenehm ruhig. Die Charaktere verhalten sich nachvollziehbar, selbst konfrontiert mit den schlimmsten Einblicken in die Vergangenheit und Gedankenwelt ihrer Freunde und Liebsten. Die Action ist vergleichsweise spärlich und pointiert, so dass der Plot seine Atmosphäre entfalten kann, schafft es aber dennoch nicht an die Qualitäten von Retro-Noir Meilensteinen wie "L.A. Confidential" oder Noir-Urgesteinen wie "The Big Sleep". Für Kenner der großen Noir Filme ist "Mulholland Falls" damit auf jeden Fall einen Blick wert, auch da hier - wie sonst nur selten - der extreme technische Fortschritt dieser Zeit und dessen Implikationen beleuchtet werden. Einsteiger und Neulinge sollten dennoch mit den großen Klassikern einsteigen.
Alles in allem also 7 von 10 Wüsten aus Atom-Glas für "Mulholland Falls"