Gearbreaker - Kommentare

Alle Kommentare von Gearbreaker

  • 7

    "El Amor Brujo" von Francisco Rovira Beleta ist ein klassiches Liebesdreieck, durchsetzt mit unzähligen Paso Doble-Tanzszenen, garniert mit Gitano Gitarrenmusik und schicksalsträchtigem Gesang, verhüllt mit einem Nichts an Handlung und das alles im Rahmen einer abstrakten, zeitlosen Inszenierung. Die Kleidung der Figuren würde eine etwaige historische Einordnung ermöglichen. Der Opening Shot, der an einer Bühneneinfahrt eines Theaters beginnt, anschließend Bühnen- und Lichttechnik zeigt und schließlich die mit Sand und Zigeunerhütten bedeckte Theaterbühne vorführt, macht aber klar, dass die Tragödie von Carmelo, José und Candelas zu keinem bestimmten Zeitpunkt stattgefunden hat.
    Nach der ersten Viertelstunde hat man sich auch damit abgefunden, dass die Geschichte nicht im Mindesten Zentrum des Films ist, sondern Gesang und Tanz. Gerade da man heutzutage an Tanzfilmen nur noch weitere Aufgüsse von "Step up" zu Gesicht bekommt, ist "El Amor Brujo" eine willkommene, wenn auch verwirrende Alternative aus der Grabbelkiste vom Media Markt, aber gerade für Freunde von spanischsprachiger Musik allemal einen Blick wert.
    Deswegen gibt's von mir auch 7 von 10 durchs Hemd durchscheinende Nippel der Protagonistin (im Ernst, warum durfte die Frau keinen BH tragen?)

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    • 8 .5

      Qué hiciste? - Was hast du gemacht?
      Die erste Frage in Iñárritus Debütspielfilm ist auch die zentrale, die sich alle Figuren immer wieder stellen, während um sie herum ihr Leben auseinanderbricht. Dabei steuern alle so zielsicher auf die Katastrophe zu, wie ein Auto, das durch den mexikanischen Berufsverkehr rast.
      Dadurch wird die Einstiegsszene nicht nur zum tonangebenden Moment des Films, sondern auch zum Dreh- und Angelpunkt, dadurch untermauert, dass die Handlung immer wieder dahin zurückspringt. Immerhin erzählt der Film seine drei ineinanderverdrehten Geschichten (Octavio/Susana, Valeria/Daniel, Chivo) achronologisch, wie es ja mittlerweile zum guten Ton gehört.
      Ehrlich gesagt, gehört Amores Perros meiner Meinung nach auch zu den Filmen, deren Handlung man nicht verraten sollte, sondern einfach, wie ich es jetzt tue, eine Empfehlung ausspricht und es dabei belassen sollte. Deswegen 8.5 von 10 modifizierten Photoalben.

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      • 3

        Was zum achtmal verknoteten Oktopus war das?

        • 7 .5

          Das aussagearme Poster hat mich damals leider nicht dazu animieren können, "Chico y Rita" im Kino eine Chance zu geben. Schade eigentlich, hätte das stimmige Cuban-Jazz-Märchen auf der großen Leinwand doch garantiert noch mehr seines farbenprächtigen Charmes entfalten können. Die Geschichte tröpfelt meistens relativ gemächlich vor sich her, was dem Zuschauer aber Zeit lässt, sich vom Regietrio Tono Errando, Javier Mariscal und Fernando Trueba völlig in ihren Bann ziehen zu lassen. Das ein, zwei Wendungen ein wenig zu offensichtlich aus dem Trope-Handbuch für Fortgeschrittene stammten kostet den Film leider auch 0,5 Punkte. Dennoch gibt's von mir noch 7,5 von 10 Oregano-Joints für diese kleine Perle des romantischen Zeichentricks.

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          • 9

            Wir laden CS_Jakarta, spielen eine Runde Team Deathmatch, doch direkt beim Laden der Map werden wir in einem Hinterhalt niedergemacht, unsere Tickets sind innerhalb weniger Minuten aufgebraucht. Nur eine Handvoll unserer Jungs bleibt im Spiel. Zunächst prügel ich mich alleine durch die Levels, zerre einen verletzten Kollegen hinter mir her. Wir entgehen kaum der gesichtslosen Meute, schleichen durch die Survival-Passagen, muss mich aber dennoch bald dem erstern Bossgegner und seiner Machetengang stellen. Danach steigen meine besten Freunde wieder ins Spiel ein. Im Co-op arbeiten wir uns durch die letzten Levels. Medipacks gibt's auch keine, dafür aber Auto-Heal zwischen den Kämpfen.
            Mein bester Kumpel und ich, wir stellen uns dem letzten Boss entgegen.
            "The Raid" vom walisischen Regisseur Gareth Evans fasst den Überlebenskampf eines Sondereinsatzkommandos in 100 brachiale Minuten. Dabei hat nicht nur die Action Ähnlichkeiten mit einem guten Bruce Lee Film, sondern auch die Levelstruktur des Films erinnert sowohl an die Todespagode aus "Game of Death", als auch an das archetypische "sich nach oben" Arbeiten eines guten Videospiels. Dazu wurde noch ein wenig "Max Payne" und "Hard Boiled" gegeben, was dem Film die passende düstere Atmosphäre verleiht.
            Alles in allem ist "The Raid" damit eine gut abgestimmte Mischung aus den Größen der modernen Action, egal welchen Mediums und weiß geschickt von der vergleichsweise dürftigen Handlung mit ausreichend Kurzweil abzulenken.
            Dafür gibt es von mir volle 9 von 10 ausgebombten Hochhäusern.

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            • 7 .5
              über Dredd

              Hart, brutal, stylish und mit einer vergleichsweise klein angelegten Geschichte, verglichen mit dem nahezu gleichnamigen Film mit Sly Stallone. Im Gegensatz zu diesem kann "Dredd" mit Kugelhageldichter Atmosphäre und einem Protagonisten überzeugen, der nie die Maske abnimmt.
              Dafür gibt's 7,5 von 10 Überdosen SlowMo, Zack Snyder lässt schön grüßen!

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              • naja... der Roman ist keine Krachbumm-Satire wie Verhoevens Streifen, aber hat durchaus potential für einen tollen Actionfilm, der eine utopisch-dystopische Gesellschaft kritisch aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet. Und mal ganz im Ernst: Die Anzüge der MI im Roman sind verdammt cool, die würde ich gerne auf der Leinwand sehen!

                • 6 .5

                  (Dieses Review wird Spoiler enthalten!)
                  Peter, fängst du schon wieder damit an?
                  Ich möchte Peter Jackson ja keinen Hang zum Exzess vorwerfen, tu es aber trotzdem, denn die gleichen Probleme, die seine Herr der Ringe-Trilogie und insbesondere den zweiten Teil, hie und da arg gebeutelt haben, durchziehen sein neues "Epos" in noch viel gewichtigerem Maße. So merkt man dem Film kontinuierlich an, dass dort ein wahrer Tolkien-Fanboy alle Hebel in den Händen hält. Dummerweise ist dieser Fanboy aber auch höchstens 10 Jahre alt und will sehen, was er mit seinem neuen Computer und Unmengen an Geld nebst Vorschusslorbeeren alles anstellen kann.
                  Aber der Reihe nach: "Smaugs Einöde" ist der zweite Teil der "Hobbit"-Trilogie und damit ca. 20 Seiten aus dem gleichnamigen Buch von J. R. R. Tolkien. Die restlichen 270 Minuten Laufzeit sind Actionszenen, peinliche Versuche eine romantische Triangel in eine vergleichsweise unschuldige Abenteuergeschichte reinzuschreiben sowie das dringende Verlangen, eben diese auf das gleiche "krass Alter, eeepisch"-Niveau der Vorgänger-Trilogie zu heben. Dass dabei bereits der Titel "Der Hobbit" eigentlich klarstellen sollte, wo der Fokus liegen sollte (auf dem Abenteuer eines Dörflers, der dazu auserkoren wurde, einer Gruppe heimatlose Zwerge zu helfen, in ihre angestammte Heimat zurückzukehren) stört im Filmteam allerdings keinen. So verkommt der Titelcharakter in weiten Strecken der Handlung zur grotesken Randnotiz, zu schade, da Martin Freeman ein sehr guter Schauspieler ist, der gerne auch der Fokus seines Films hätte sein dürfen. Stattdessen werden übriggebliebene Dialogzeilen von Aragorn aus LotR eingestreut, und die Geschichte vom König, der sich selbst finden muss in den Mittelpunkt der Geschichte gestellt.
                  Ein weiteres überflüssiges, aber nett gemeintes Element des neuen Jackson Bombasts ist Legolas persönlich, der mich in dieser Iteration des Franchises weniger an eines sanften Elbenkrieger, als an Geralt von Riva erinnert. Kalte Augen, ausgeprägter Kiefer, lange, weiße Haare. Ja, die zehn Jahre merkt man dem unsterblichen Baumbewohner doch schon an. Das er allerdings ausgerechnet Teil des Liebesdreiecks um Tauriel und Kili (oder war es Fili? 7 Zwerge hätten doch gereicht!) macht ihn umso uninteressanter. Naja, so hat er wenigstens mehr zu tun, als nur cool auszusehen und Pfeilhagel um sich zu schießen.
                  Dieses Verschränken mit den Herr der Ringe Filme nimmt eine derart krampfhafte Dimension an, dass "der Feind" (Sauron) bereits eine relativ zentrale Stelle annimmt, was keinerlei Sinn ergibt, wenn man bedenkt, dass Gandalf für die nächsten 60/70 Jahre nichts gegen den erstarkenden Gegner im Osten unternimmt. Diese extreme Distanz zum Ursprungsmaterial führt leider dazu, dass der ursprüngliche Charme der Geschichte an vielen Stellen verloren geht.
                  Macht aber nichts, da gewaltiges Tamtam, rasante Action, teils zu ruppige Schnitte, Unmengen an Schwerterrasseln, Spezialeffekte und 3D dem Zuschauer sowieso keine Muße lassen, über die dargestellte Handlung großartig nachzudenken.
                  Hier kann der Jackson nun seine Stärken nahezu völlig ausspielen. Denn die Fanboy-Welt, die er congenial darstellt trumpft mit einer gewaltigen Verspieltheit und einer kleinteiligen Liebe zum Detail auf. Das Elbenreich wirkt noch lebendiger und fremder als in den Filmen von 2003, die Stadt im See erinnert mit ihrem wolkenverhangenen Zauber an Bespin in "The Empire Strikes Back" und mit ihren verdreckten Wegen an die besten Mittelalterkampagnen, die sich ein GameMaster ausdenken kann. Die Fassreiter Passage hat mit dem, was sich Tolkien erdachte fast nichts zu tun, ist aber eine mittreißende Actionsequenz, die auch mich dazu animiert hat, fleißig Popcorn in meinen Mund zu schaufeln. Generell: Wenn der Film tatsächlich mal etwas vom Abenteuer des Buches adaptiert, dann klappt das, aber so richtig. Der Düsterwald und die sprechenden (sic!) Spinnen z.B. waren überzeugender, als ich es erwartet hätte und gaben Martin Freeman auch endlich mal Gelegenheit dem vermeintlichen Protagonisten ein wenig Charakter zu geben – und sei es auch nur, dass wir erfahren, warum er sein Schwert Stich nennt.
                  Diese Charakterausarbeitung findet – wie im direkten Vorgänger – ihren Höhepunkt in einem langen Wortgefecht, das alle Actionszenen in den Schatten stellt. Dieses Mal die Konfrontation zwischen Bilbo Beutlin und Smaug, dem Drachen, die sich im Hauptsaal der Festung, also "unter dem Berg" gegenüberstehen… oder –kriechen, oder –fliegen. Denn Smaug ist, trotz seiner Fülle, unheimlich agil und nutzt den Raum des schatzgefüllten Palastes um während der Unterhaltung permanent neue Blicke seines Kontrahenten zu erhaschen. Dieses Katz und Maus spiel von Sherlock und Watson, in welchem letzterer versucht, seiner Aufgabe als Meisterdieb nachzukommen, mündet in der finalen Actionszene des Films, die den Phrasen "Jumping the Shark" und "Nuking the Fridge" nun noch "Gilding the Dragon" hinzufügt. Wenigstens endet der Film dann mit einem vielversprechendem Cliffhanger und einem tierisch verärgerten Smaug.
                  Alles in allem muss man sagen, dass ich nach diesem zweiten Teil etwa so enttäuscht war, wie nach dem letzten zweiten Teil ("Die Zwei Türme"), sind doch beide Filme recht stupides Popcornkino, die sich zu weit von ihren Vorlagen entfernen. Einziger Lichtblick war, dass es hier keine Hobbit-Bromance gab. So war "Smaugs Einöde" zwar nicht besonders von übermäßiger Intelligenz befüllt, aber wenigstens nicht langweilig bis nervenabtötend. Und mit 6,5 von 10 goldblubbernden Zwergenskulpturen sieht sich dieser Film mehr als gerecht bewertet (… denke ich)

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                  • 6

                    Holprig, stolprig und nicht ganz zielgerichtet, aber dennoch zumindest filmhistorisch interessant. Deswegen ist der vorhersehbare Plot und die eher-so-naja-Schauspieler auch verzeihbar.

                    • 9

                      Was wie eine klassische Screwball-Comedy beginnt, mutiert wahnsinnig schnell zu einem rasant-irrwitzig-komischen Mischmasch, der den Zuschauer inmitten in die chaotischen Erinnerungen des Protagonisten Joel wirft, beim Versuch die Liebe seines Lebens (nicht) zu vergessen.
                      Damit werde ich auch aufhören Worte zu verlieren und möchte nur jedem ans Herz legen, sich unvoreingenommen auf diese Erfahrung einzulassen, denn selbst wenn es einem nicht gefällt, diese 104 Minuten wird niemand missen.
                      Deswegen hinterlässt Michel Gondry an meiner Wagentür auch 9 von 10 Schrammen beim Einparken! ^^

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                      • 5

                        Es tut mir so leid... es tut mir soooo leid, aber mehr als 5.0 ist für diesen italienischen Klassiker Marke "öde Wüste" einfach nicht drin ...

                        • 6
                          über Blow Up

                          Mit Antonioni werd ich einfach nicht warm, deswegen graut's mir auch vor dem Rest seines Oeuvre.. brrrr

                          • Ich kann's kaum erwarten... noch mehr herausragend kindgerechtes Star Wars... hurra >.<

                            • 3 .5

                              "Wenn ein Cyborg derart die Kontrolle verliert ist das ein Zeichen, dass er nicht mehr lange lebt"

                              Wer, was wie, warum? Die typischen ersten Fragen, nachdem man einen asiatischen Film gesehen hat. Auch hier kommt man wieder einmal nicht drum herum, das Verzeichnis der W-Wörter der deutschen Sprache durchzuexerzieren. Nach ca. einer Woche Meditation im Schneidersitz und nachdem Vishnu und Buddha meine Gebete erhört haben, will ich diese Fragen nun endlich beantworten.
                              Min Byung-Chuns "Natural City" ist kein Fake vom Blade Runner – es ist ein nichtgenehmigtes Remake, bei dem sogar bekannte Szenen, wie die an der Sushibar nachgeahmt werden (wobei der Polizist, als witziges Detail mit den Wahrsagestäbchen seines Love-Interests seine Nudelsuppe futtert).Auch Details wie überschnell alternde Figuren, Replikanten mit Ablaufdatum und die gesamte Blade Runner Metropolis). Dazu kleine Einsprengsel von Aliens, Jin Roh (haha, der Protagonist heißt sogar Rho ^^ ) und Actionklischees sowohl der westlichen, als auch der östlichen Hemisphäre samt der inkompetentesten Polizei seit langem und fertig ist der Unsinnssalat.
                              Und dabei fängt dieses filmgewordene Stück Geldverschwendung noch nicht einmal vielsprechend an, nämlich mit einem GEMA-freie Frauenschrei, den ich nur leider zu oft in Harry S. Plinketts parodistischen Star Wars Reviews gehört habe, weswegen er in diesem vermeintlich ernsthaften Sci-Fi-Drama extrem deplatziert wirkt. Außerdem wirken die ersten Spezialeffekte im Film, wie gerade aus einem FMV-Titel der Neunziger Jahre kopiert. Dazu kommt die von Beginn an übermäßig verworrene Asia-Story, die sich nie entscheiden kann wo es hingehen, ob man dem Plott der liebgewonnenen Vorlage folgen, oder sich doch lieber auf eigenen Pfaden bewegen soll. Die Geschichte um den Blade Runner – Verzeihung – Polizisten R (ausgesprochen Rho), der auf Replikanten – Entschuldigung – Androidenjagd geht, kann so leider an keiner Stelle ein besonderes Interesse im Zuschauer erwecken. Die nette Idee, dass die Androidin, in die unser Protagonist verliebt ist, sich dem Ende ihrer Lebensdauer nähert, verpufft dabei leider kraftlos zwischen endlos langen, eintönigen Dialogen, kompetent gedrehten aber inkompetent geschnittenen Actionszenen und viel zu vielen high-key Szenen für einen dystopisch-postapokalyptischen Pseudo-Cyberpunk-Streifen. Die sprunghafte Atmophäre, typisch für asiatische Filme, hilft dem ganzen Gewirr bedauerlicherweise auch nicht.
                              Im Gegensatz zu dem, was ein früherer Kommentator hier schrieb, kann ich beim besten Willen hier keinen Abklatsch des herausragenden Vangelis-Soundtracks finden. Leider.
                              Als Fazit bleibt zu sagen, dass das größte Problem von "Natural City" nicht der Ideenklau ist, sondern die entsetzliche Langeweile, die trotz der großartigen Vorlagen und des immensen Budgets, entsteht. Alleine deswegen kann man diesem Streifen (leider) nicht mehr als 3,5 von 10 gelangweilten Zombieandroiden als Bewertung geben.
                              Die einzige Frage, die ich nicht klären konnte ist damit: Warum schreib ich eigentlich so viel über diesen Mumpitz?

                              • 7 .5

                                Wegen Filmen wie Road House hätte ich gerne einen Button bei der Moviepilot-Bewertungsvorhersage, der mir anzeigt, wieso ich diese Vorhersage nun bekomme. Wie kann MP mir für diesen 80er-Kult-Prügler nur 5.5 als Bewertungsvorschlag geben?
                                Selbstverständlich ist dies weder ein eloquentes Meisterwerk ("Wesley! F*** you!"), noch die Ausgeburt der Kreativität selbst. Aber so weit, wie ein Genrefilm innerhalb "der Box" gehen kann, so weit geht dieser Streifen. Ein von seiner Vergangenheit geplagter Protagonist, ausreichend Motivation für alle Figuren in der Geschichte, starke (Neben)figuren, nicht zu viele, aber sehr stilvolle Actionszenen, die perfekt zwischen "realistischem" Kampf und spektakulärem Filmgeprügel inszeniert sind und ein wirklich mitreißender 80er Jahre Soundtrack. Mein persönliches Highlight dabei ist der Mangel an Schmalz, mit dem die Liebesgeschichte umgesetzt wird. Gerade für einen Film der Zeit ist es unheimlich erfrischend, dass die Romanze zwischen Dalton und Doc nur auf der Tatsache beruht, dass sie sich körperlich attraktiv finden. So wird ihr erstes Tête-à-tête nicht übermäßig romantisch, oder als Produkt wahrer Liebe inszeniert, sondern schlicht als der Beginn eines wunderbaren Freundschaft mit Vorzügen.
                                Deswegen gibt's von mir für "Road House" 7,5 von 10 herausgerissenen Kehlköpfen.

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                                • 6 .5

                                  Gewaltige Flugzeuge, die an eiserne Schmetterlinge anmuten, eine kreative, unverbrauchte Fantasywelt deren Ästhetik eindeutig dem geliebten Miyazaki-Stil entspringt und (wie immer) ein wenig zu dick aufgetragene Ökofloskeln und eine starke Heldin. Nausicaä biete alles, was ich an den meisten Studio Ghibli-Produktionen so genossen habe.
                                  Und dennoch hat mich der Film überraschend kalt gelassen.
                                  Die Fantasy-Welt kam doch recht dröge und uninspiriert, wenn auch phantastisch gezeichnet daher. Die Heldin und ihre Reise waren doch eher mau und phantasielos. Die Action war mitreißend, konnte aber die Schwächen der leider recht vorhersehbaren Handlung nicht ausbügeln. Und die (vergleichsweise) flachen und uninspirierten Figuren erinnerten über die gesamte Laufzeit an sehr schwache Vorläufer der Charaktere aus Prinzessin Mononoke. Alles in allem denke ich, man kann "Nausicaä - Prinzessin aus dem Tal der Winde" als ordentlichen "Konzeptfilm" für spätere Miyazaki-Produktionen verstehen. Empfehlen kann ich ihn aber nur eingefleischten Fans, die die säuberlich kreierten späteren Produktionen des Zeichentrick-Meisters bereits in und auswendig kennen. Für Einsteiger ins Genre ist dieser Film mit dem Vokalwust eher untauglich. Deswegen gibt's auch nur sechseinhalb von zehn ungepflegten Zeichentrickvollbärten!

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                                  • 4 .5

                                    Inhaltlich maue, stilistisch unsichere Neuauflage des Arnie-Actionklassikers von 1990, die es weder schafft die wundersame Sci-Fi-Welt des Originals mit all ihren Gadgets, noch die mitreißenden Gewaltszenen adäquat in die Gegenwart zu übertragen.
                                    Der Plot dient einzig und allein dem Zweck zu zeigen, dass "Die totale Erinnerung" von Paul Verhoeven nicht halb so dumm war, wie man gerne behauptet, die Schauspielriege um Colin Farrell hat keine Lust auf noch einen Take, nicht einmal Walter White gibt sich wirklich Mühe. Am bedauerlichsten ist der Mangel an abgefahrenem Tötungsinstrumental der Zukunft, das den Schießereien des Originals einen eigenen Platz im Actionfilmolymp bescherte. Der Mangel an kreativen Ideen, überflüßige Bullettime-Einlagen und Abramssche Lenseflares lassen das bisschen Spaß, den die Gewaltorgien bringen könnten, im Stakkatoschnittkeim ersticken.
                                    Abgesehen von der dreibusigen Schönheit zu Beginn des Films ist der einzige Lichtblick die coole Stadt samt ihrem Blade Runner 2.0 Look. Beides ist zwar weder neu noch besonders kreativ, erfreut aber wenigstens das Auge alteingesessener Cyberpunk-Freunde und löst positive Assoziationen an gekonntere Philip K. Dick-Adaptionen aus.
                                    Deswegen gibt's von mir für den Film mit dem unangemessensten Titel des Jahres 2012 viereinhalb von zehn möglichen, chemisch im Hirn implantierten Spaßpunkten.

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                                    • 6

                                      Ganz netter Slasher mit ein paar interessanten Einfällen, dessen doppeltes Ende aber ein wenig die Stimmung ruiniert (deswegen Abzug von 1.0 Punkten). Film für Zwischendurch und Nebenbei.
                                      Dafür gibt's 6 von 10 blutbefleckten Macheten.

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                                      • 0

                                        Star Trek - Intelligenzvakuum.
                                        Ohne Erwartungen in den Film rein gegangen und trotzdem völligst enttäuscht rausgekommen. Selbst mit abgeschaltetem Hirn ist der Film völlig unerträglich und wäre sogar für's Transformers Franchise eine Schande.

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                                        • 6

                                          Ein Star-Ensemble seiner Zeit verknüpft mit einem einzigartigen Stil, der seinerzeit als orginalgetreuste Comicverfilmung gehandelt wurde (bis Sin City erschien).
                                          Der Plot um den raubeinigen Detectice Dick Tracy (Warren Beatty), der Jagd auf diverse Ganoven macht ist dabei nicht der Rede wert. Auch die Leistung der meisten Schauspieler ist leider kaum erwähnenswert. Denn die (durchweg guten) B-Klasse Darsteller wie Paul Sorvino oder William Forsythe werden dabei ebenso unter Schichten von Make-up verborgen wie Dustin Hoffman oder Al Pacino. Warum man solche Meister ihres Fachs castet, wenn dem Zuschauer dann im Film verwehrt wird, diese zu erkennen, kann ich nicht verstehen. Die - wie immer - grausam schlecht spielende Madonna ist dabei eine der wenigen, deren Gesicht leider nicht unter einer verzerrten Visage verborgen wird; vielleicht wäre es sonst leichter zu ertragen, wie sie uninspiriert den Text runterleiert.
                                          Der visuelle Stil des Films, der sich auf fünf (unangenehm grelle) Farben, sowie die Nichtfarben reduziert, ist zwar einzigartig, aber mag meinen Augen nicht so recht gefallen.
                                          Obwohl ich eigentlich ein großer Fan des Settings bin und auch einen individuellen Stil zu schätzen weiß, war "Dick Tracy" ähnlich enttäuschend wie "Batman Returns", weswegen ich nur fünfeinhalb von zehn Maschinenpistolen mit unbegrenzter Munition vergebe. Einen halben Bonuspunkt gibt's für Warren Beatys Mut zur Hässlichkeit und Einzigartigkeit.

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                                          • 6

                                            Wow, was 'ne Enttäuschung.
                                            Nachdem der Vorgänger zwar kein großartiger, aber wenigstens ein außergewöhnlicher Film war, hat Tim Burtons zweiter Batman-Film das gleiche Problem, das auch schon Nolans dritter Batman-Teil hatte. Dieser Film bietet über weite Stellen das gleiche wie sein Vorgänger, nur überdrehter, weniger gut durchdacht und schlichtweg uninspirierter. Zu den wenigen Lichtblicken zählt, wie auch bei Nolan, Catwoman, nebst einigen netten Einfällen für den Showdown.
                                            Über große Stellen ist der Plot aber schlichtweg irritierend irreal, was von den mehr als seltsamen Entscheidungen in Sachen Look nur unterstrichen wird. Wo "Batman" von 1989 ein teils abgefahrenes und nicht realistisches Spektakel war, ist "Batman Returns" von vornherein völlig von allen Regeln er Realität abgehoben. Der Bösewicht kutschiert in einer überdimensionierten Quietscheente durch die Abwasserkanäle von Gotham, das Batmobil, kurz zuvor ein unbezwingbares Monstrum, ist nun höchst sabotageanfällig und hat einen Unterboden, den man durch Fußstampfen (!) durchlöchern kann.
                                            Danny Elfmans eintöniges Gedudel hilft dem Film auch nicht weiter, überdeckt aber wenigstens, dass wohl niemand im (wirklich ausgezeichneten) Schauspielensemble Lust auf das Projekt hatte. Dabei wirkt Gotham ähnlich beeindruckend wie im ersten Teil und der vierziger Jahre Look könnte auch gut funktionieren, wenn nicht gerade die Bösewichter und deren Habitat unter der Erdoberfläche so unheimlich unüberzeugend aussähen.
                                            Deswegen gibt's nur 6 von 10 Katzenleben für Batman Returns...

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                                            • 5 .5

                                              Ja, Steven... das war wohl nichts.
                                              SeaQuest DSV kommt als mäßig interessanter Star Trek TNG Klon in typischer US-Serien-Manier daher. Theatralik und Pathos sind das Motto. Durchschnittliche Serienschauspieler, geringe Vielfalt beim Charakterdesign und dem Erdichten von Geschichten, kaum Kontinuität zwischen den Folgen nebst einigen 90er Jahren Problemen (Wale und Delphine sind ja soooo viel schlauer als Menschen) runden das Gesamtbild ab. So wirkt SeaQuest wie ein ungekonnter Shake aus dem schlechtesten von TNG und Free Willy.
                                              Dabei wäre für mich als erklärtem AquaNox-Fan die Welt ideal für eine großartige Science-Fiction-Serie. Ein U-Boot in naher Zukunft als Schauplatz der Abenteuer von Roy Scheider, Haikiller und Elitekampfpilot in Personalunion? Das alles in einer Welt, in der der Meeresboden als Lebensraum für den Menschen erschlossen ist, ebenso wie in AquaNox? Gefechte mit kleinen wendigen U-Booten; abgefahrene, schnittige Designs; Unterseemonster, wie sie sich nur Jules Verne oder H.P. Lovecraft erdenken können?
                                              Pustekuchen!
                                              Das Potential für einen SF-Klassiker der Oberliga verpufft. Dutzende großartiger Ideen werden auf dem Schiffsfriedhof beerdigt, direkt neben ähnlichen Potentialbomben wie Knight Rider oder Crusade.
                                              Für das interessante Setting gibt's immerhin noch 5.5 von 10 auftauchenden Gebeten an eine Neuauflage von Ronald D. Moore oder JMS. Für Interessierte: Finger weg und stattdessen TNG gucken und AquaNox spielen!

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                                              • 8 .5

                                                "Le cercle Rouge" bietet eine einfache Krimigeschichte, die gerade anfangs einige Anlaufschwierigkeiten hat. Wie der Motor eines Autos im tiefen Winter braucht der Film nach diesen Startproblemen etwas Zeit um gut geölt und gleichmäßig zu laufen.
                                                Dabei kommt der Plot Ende der ersten Stunde erst so richtig ins Rollen und zieht von da an ohne Kompromisse in seinen Bann. Die Figuren, die zu Anfang etwas flach erschienen, bekommen nun Tiefe und Glaubwürdigkeit, bleiben stoisch, distanzieren sich aber vom extremen Mangel an Psychologisierung in Melvilles "Le Samourai".
                                                All dies hätte für mich zu einer Note von 7.5 geführt, die Einbruchsszene und ihre direkten Konsequenzen - die letzte halbe Stunde an sich - sind aber so atemlos und spannend, dass sie dem Film eine Aufwertung von 0.5 Punkten ermöglichen. Weitere 0.5 Punkte gibt es für einen der herausragendsten Sniper-Schüsse, die ich je in einem Film gesehen habe.
                                                Damit verdient sich "Vier im roten Kreis" eine Gesamtnote von 8.5 von 10 im roten Kreis. Obwohl mit über 2 Stunden doch recht lang, denke ich, dass der Streifen diversen Filmfreunden eher gefallen könnte als "Le Samourai" - greifbarere, menschlichere Figuren und Bedürfnisse lassen den Film realer, geschichtlicher wirken, als Melvilles Zelluloid gewordene Meditation wenige Jahre vorher.

                                                • 6 .5

                                                  "BSG - The Plan" ist ein netter Fernsehfilmableger für Kenner des "Battlestar Galactica" Universums (in der Neuauflage von Ronald D. Moore), der sich zum Ziel gesetzt hat, Fragen, die in der Serie unbeantwortet blieben, zu klären.
                                                  Eigentlich ein löbliches Ziel - doch meiner Meinung nach waren einige dieser Fragen gerade so interessant, weil sie Raum für Fandebatten und Interpretationen ließen. Ein wirklich ausgeklügelter Film hätte vielleicht wirklich ausgefuchste Antworten geliefert, die ein toller Ersatz für den Fandiskurs hätten sein können. "The Plan" schafft dies aber leider nicht.
                                                  Die Antworten sind weniger als bemühnt und (was bedeutend schlimmer ist) richtiggehend uninteressant. Eines meiner Lieblingsrätsel der Serie (Staffel 1 - ACHTUNG SPOILER!!!): Was war Shelley Godfrey eigentlich. Zylon? Einbildung? Intervention höherer Kräfte? Ein Rätsel, das "The Plan" klärt.... auf die langweiligste Weise, die man sich nur vorstellen kann.
                                                  (SPOILER ENDE)
                                                  Bei diversen Lösungen, die ich hier nicht weiter spoilern möchte, merkt man, dass RDM und sein team für "The Plan" leider keinen Plan hatten, oder dieser einfach so uninteressant war, dass man das Gedankenkonstrukt der Fans lieber unangetastet hätte lassen sollen. Sehr schade, da der Film einige sehr schöne Aufnahmen hat (z.B. von der Valkyrie - meinem Lieblingskampfstern).

                                                  Alles in allem ist "Battlestar Galactica - The Plan" ein Film für Hardcorefans, die ihn meiner Meinung nach aber dennoch nicht gucken sollten. Das bisschen netter Ästhetik ist die Aufgabe eigener Lösungsansätze fürs BSG-Universum nicht wert.
                                                  Für schicke Kamera und den hübschen Weltraum plus BSG-Bonus schieße ich dennoch 6.5 von 10 Cavils aus der Luftschleuse.

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                                                  • 7 .5

                                                    Übertragung des klassischen High-Noon-Western in den Weltraum, oder Sci-Fi-Actionthriller mit Hommagen an "Zwölf Uhr Mittags"? Bei Outland verschmelzen die Grenzen zwischen neu verortetem Remake und Hommage. Dabei dient die Raumstation, auf der Sean Connery als eine Art Zukunfts-Marshall für Recht und Ordnung sorgt, als Western-Setting in der "final Frontier", ebenso aber auch als visuelle Anleihe an vorangegangen Science-Fiction-Streifen wie "2001" oder "Alien".
                                                    Der Plot ist dabei vergleichsweise bekannte Standardkost ohne große Überraschungen. Die Schauspieler und das Setting geben dem Film dabei aber ein so stimmiges und ungewöhnliches Feeling, dass man gerne über die Vorhersehbarkeiten der Handlung hinwegsieht. Action und Effekte fügen sich nahtlos ins Gesamtbild ein. "Outland - Planet der Verdammten" ist damit ein gekonnter Science-Fiction-Action-Thriller, der definitiv einen Blick wert ist. 7.5 von 10 Sheriffsternen!